Hier habe ich eine Wahre Begebenheit von mir geschrieben, die mir sehr ans Herz gehen und es war schwer für mich diesen Schmerz nieder zu schreiben, also bitte nehmt diese Geschichten ernst. Ich habe sogar beim schreiben selber Tränen vergossen und die Erinnerungen werden mir ewig im Gedächtnis bleiben.
Als erstes werde ich von meiner ersten Beerdigung erzählen wo eine Frau die mir sehr am Herzen lag, an Krebs gestorben ist.
Der Schmerz jemanden zu verlieren ist groß aber nicht unüberwindbar.
Es begann alles damit, das wir auf dem Weg zu einer Beerdigung waren. Diese Frau hat mir viel bedeutet und ich kannte sie schon mein Leben lang. Als wir auf dem Friedhof ankamen hatten sich schon einige Leute angesammelt, die in mehreren kleinen Gruppen zusammen standen. Alle waren sie in schwarzer Kleidung erschienen, beinahe herrschte totenstille das nur manchmal von Geflüster unterbrochen wurde. Mit der Zeit gesellen wir uns ebenfalls einer Gruppe, doch ich sprach nicht, dies war meine erste Beerdigung und ich wusste noch nicht wie ich mich verhalten würde, deshalb schwieg ich. Allen denen ich ins Gesicht sah hatten einen ausdruckslosen Gesichtsausdruck, oder wieder anderen liefen schon jetzt Tränen über das Gesicht. Den Schmerz den sie zeigten fühlte ich nur ach so gut und mich wurde in dieses dunkle Loch hineingezogen ohne das ich entkommen konnte. Nun waren alle eingetroffen und viele der Gesichter kannte ich nur all zu gut, zusammen traten wir auf den Friedhof. Der Pfarrer stand vorne und sprach seine Worte doch was er sagte spielte keine Rolle für mich, doch als mein Blick auf ein Bild der Verstorbenen fiel, war es aus mit meiner Zurückhaltung. Nun erst bemerkte ich wie sehr mir die Frau bedeutet hatte und Tränen liefen mir über die Wangen. Ich drückte mich an meinen Vater der mich in den Arm nahm und meinen Kopf streichelte. Meine Mutter stand neben mir und streichelte meinen Rücken. Mit der Zeit löste ich mich von ihnen und Blickte wieder auf. Schniefend trat ich zu einem der Sohne der verstorbenen Frau heran, wir kannten uns, doch nicht sehr gut. Weinend stellte ich mich neben ihn und weinte mich dort aus. Durch meine von Tränen verschleierten Augen sah ich nun in die Runde von Verwandten, Freunden und Unbekannten. Dort in der hintersten Reihe versteckt, erblickte ich sie. Die beste Freundin der verstorbenen stand dort und ihr Blick brachte mich um. Tiefste unergründliche Trauer ging von ihr aus, doch sie hatte bisher noch keine Träne verloren. Ich Blickte sie an und unsere Blicke trafen sich. In mir brach etwas zusammen, alles an der Frau machte mich Traurig doch ich weiß nicht warum. Ich dachte mir nur wieso ist diese Frau nur so anders, sie ist genau so wie wir alle von Trauer durchzogen, doch etwas ist anders an ihr. Vielleicht war es ihre stärke, die sie zeigte? Ich weiß es nicht, ich weiß nur noch das ich Weinte. Unerbärmlich flössen mir Tränen über das Gesicht und ich bekam kaum noch Luft, doch das interessierte mich nicht, nur der Schmerz und die Leere die hinterlassen wurde, war mir wichtig. Der Sohn nahm mich in den Arm, auch ihm flossen Tränen über das Gesicht und gemeinsam Trauerten wir um die verstorbene. Der Pfarrer hatte aufgehört zu sprechen und ich löste mich aus der Umarmung und ging mit wackeligen Beinen wieder zurück zu meinen Eltern. Die Frau, die ich zuvor gesehen hatte erblickte ich nicht mehr, doch sie interessierte mich im Moment nicht mehr. Vielleicht war sie ja wieder in die hinteren Reihen verschwunden oder sie war gegangen. Leise blies der Wind über uns und ich fühlte etwas in mir, das nun die Zeit gekommen war sich endgültig zu verabschieden. Zusammen mit meinen Eltern ging ich nun zum Grab, wo ein wunderschöner Sarg in der Erde lag. Eine Schüssel neben mir war mit Rosenblättern gefüllt und auf dem Boden stand eine weitere Schüssel mit Erde. Langsam griff ich in die Schale mit den Rosenblättern und ließ sie in die Tiefe fallen, nur verschleiert sah ich wie sie langsam zu Boden schwebten denn meine Augen waren schon wieder mit Tränen gefüllt gewesen. Dann nahm ich noch die Schaufel auf der Erde und gab etwas von der Erde im Gefäß ins Grab. Gleichzeitig, als ich dies tat, merkte ich wie mich etwas verließ. Der Wind blies immer noch gleich, als ob nichts gewesen wäre, doch ich fühlte nur eine Leere in mir. Selbst beim Beerdigungsmahl war es noch immer schwer für mich, ich konnte nichts essen und saß nur still an meinem Platz.
Ich wünschte du wüsstest wie ich dich vermisse, das letzte was du zu mir sagtest, war: „Bleib so wie du bist und verändere dich nicht.“
Dies hier schreibe ich nur für dich, dein Abschied war schwer, aber du wirst immer bei mir bleiben, als die Frau, die du immer warst und immer noch bist.
Hiermit wirst du nicht in Vergessenheit geraten.
Sofia Michels, das wird dein Andenken sein.
Dieser Abschied war mein erster, aber nicht mein letzter in meinem noch so jungen Leben, aber geschmerzt hat er wie noch alle kommenden.
Tag der Veröffentlichung: 16.11.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Den denen ich die letzte Ehre erweisen möchte.