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Das ist Schneeflöckchen. Eine weiße Katze mit einem schwarzen Schwanz. Ihren Namen bekam sie als sie gefunden wurde. Schneeflöckchen wurde ausgesetzt und das im Winter. Als die Menschen sie fanden, fielen leichte Schneeflocken vom Himmel. Später taufte man sie dann auf den Namen Schneeflöckchen.

Schneeflöckchen rannte durch den tiefen Schnee. Es machte ihr Spaß das weiße Nass zu sehen und damit zu spielen. Stürmisch lief sie durch den Wald. Vorbei an den kahlen Bäumen die mit leichten Schneemustern überzogen waren. Vorbei an dem zugefrorenem See. Vorbei an den gebauten Schneemännern. Sie spürte den kalten Wind in ihrem Fell, blieb stehen und schloss die Augen. Genoß die zarte Brise. Als ob jemand sie streicheln würde. Leise säuselte der Wind ihr in das Ohr. Schneeflöckchen hatte eine große Fantasie und glaubte er spricht. Ausgelassen fing sie wieder an im Schnee zu tollen. Die Zeit verging und die Sonne neigte sich immer tiefer und es wurde immer dunkler. Schneeflöckchen schien es nicht bemerkt zu haben. Immer weiter entfernte sie sich von ihrem Zuhause, den Menschen die sie damals gefunden hatten und ihr das Leben retteten.
Dunkle Wolken zogen über den Himmel. Die Nacht war schon hereingebrochen. Es konnten nur Wolken sein die Unheil ankündigten. Langsam wurde der Wind stärker. Dichte Schneeflocken fielen jetzt vom Himmel. Man konnte die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen. Alles dauerte nur einzelne Minuten. Schneeflöckchen fand sich plötzlich inmitten dieses WirrWarrs wieder. Sie war alleine. Ihr war kalt. Sie hatte keine Lust mehr zu spielen, aber es war zu spät. Der Wind zerrte an ihr, wollte sie mitnehmen. Weit weg. Stark wehrte sie sich dagegen und schlug ihre Krallen in den Boden. Doch der Wind war stärker und Schneeflöckchen hob ab, wurde durch die Luft geschleudert und hin und her durch das dichte Schneegestöber. Nach kurzer Zeit verlor sie das Bewusstsein.
Schneeflöckchen wachte auf und fand sich in einer weißen Schneeebene wieder. Es schneite leicht. Ihr Fell war mit Schnee überzogen und verkrustet. Die Kälte zog in ihre Glieder und ließ sie schmerzen. Sie versuchte sich zu bewegen doch ihre Beine waren taub und steif vor Kälte. Auch die Schmerzen wurde für sie unerträglich. Kleine Tränen kullerten über ihre Wangen und gefroren sofort. "Ist dir kalt kleines Kätzchen?" sprach eine sanfte Mädchenstimme. Schneeflöckchen maunzte kläglich. "Ich nehme dich mit auf das Schloss meines Vaters." hörte sie das Mädchen sagen. Schneeflöckchen sah eine zierliche Gestalt. Diese hatte eine blaue Haut und lange weiße Haare. Ein fließendes langes Seidenkleid trug das Mädchen. Zärtlich wurde sie aufgehoben. Die Haut des Mädchens war genauso eisig wie der Schnee. Schneeflöckchen spürte wie die Beiden übner die Schneeebene flogen. Der eisige kalte Wind tat ihr nichts. Der ganze Körper war taub.
Nach einiger Zeit sah sie ein prächtiges Schloss aus Eis. Groß und kunstvoll ragte es aus dem Schnee. Das Mädchen landete vor dem Tor aus Eis. "Öffne dich!" hauchte sie dem Tor entgegen. Leicht schwangen die Torflügel auf. Eine breite Treppe, ebenfalls aus Eis, führte wiederum zu einem Flur der in einen riesigen Saal mündete. "Ich werde dich nun meinem Vater vorstellen." sagte die zarte Mädchenstimme. Sanft schwebten sie über den Boden, die Treppe hinauf in den riesigen Saal. In der Mitte stand ein reich verzierter Thron auf dem ein stattlicher Mann saß. Er hatte auch blaue Haut und weiße kurze Haare. Eine Krone aus purem Eis verzierte sein Haupt und ein Zepter mit einem Diamanten darin ließ ihn machtvoll wirken. "Vater, ich habe ein kleines Kätzchen gefunden." "Du weißt was deine zukünftige Aufgabe ist und du wirst sie gewissenhaft erfüllen. Mehrfach stelltest du mich zufrieden und diesmal wirst du es auch tuen." dröhnte eine tiefe Stimme durch den Saal. "Ja, Vater. Deswegen habe ich dieses hilflose Kätzchen mitgenommen. Es soll nicht alleine sterben und erfrieren. Der Wind holte sich das Kätzchen zurück. Da es ihm damals gestohlen worden war, erzählte er mir. Letzten Winter hätte es hier sein müssen. Letzten Winter wäre es nicht so erfroren und auch nicht so steif. Der Wind wollte sich das nehmen was ihm gehört und dir Vater. Und er wollte beweisen sich nicht mit ihm anzulegen." traurig verhallte die schöne Mädchenstimme. "Tochter. Die Menschen sind Kreaturen die den Einklang der Natur und Jahreszeiten zerstört. Was sie nehmen geben sie nicht wieder. Was sie wiederum geben wollen andere Menschen retten. Denn wenn sie etwas geben, dann weil sie es nicht mehr besitzen wollen. Dafür dürfen es andere haben." donnerte es durch die riesige Halle. "Das heißt das Kätzchen wurde von der Mutter verlassen?" "Nein, die Mutter ist durch Menschenhand gestorben und überließ das Junge seinem Schicksal und der Natur. Verstehst du nun, warum wir dies tun?" "Ja, Vater. Ich verstehe." "Erfülle nun des Kätzchens Schicksal des Winters." befahl die Männerstimme laut. "Das werde ich."
Das Mädchen verbeugte sich tief und flog aus der Halle hinaus in den winterlichen Schlossgarten. Schneeflöckchen mauzte schwach. "Siehst du diese Figuren? Das sind alles Tiere die dem Schicksal und der Natur überlassen wurden. Tiere die der Wind abholte und hierher brachte. Du gehörst hierher. Dein Schicksal wird sich hier erfüllen. Du wirst in einem glücklicherem Leben wiedergeboren als Ausgleich der Natur. Und doch wirst du ewig mit einem Stück deiner Seele hier weilen." antwortete das Mädchen Schneeflöckchen. "Langsam wirst du in den Schlaf gleiten und deine Seele wird deinen jetzigen Körper verlassen. Dann wird mein Vater deinen Körper gefrieren lassen und du wirst in Frieden weilen." Vorsichtig legte das Mädchen Schneeflöckchen auf den Boden. Sie schwebte hinunter auf die Knie neben das Kätzchen. "Schlafe ein. Lebe wohl. Ich bin die Winterprinzessin."

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 06.02.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meinen kleinen Kater und die vielen Schneeflocken die vom Himmel fielen.

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