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Kapitel 1: Ich lach mich tot

Sarah steigt in den Bus ein und ergattert grade so einen Sitzplatz in der ersten Reihe. Es ist morgens. Halb acht. Sie sitzt alleine in einem Zweier, weil vorne außer ihr keiner ist, da alle nach hinten durchgegangen sind. Da sich eh keiner zu ihr setzt, stellt sie ihren Ranzen auf den Platz neben sich. Frohnhausen. Dritte Haltestelle. Da steigen natürlich wieder ein paar Leute ein und Sarah tut den Ranzen weg in der Hoffnung, dass sich trotzdem keiner neben sie setzt. Die erste Person geht vorbei. Nummer zwei und Nummer drei gehen auch vorbei und der Bus schließt die Türen. Sarah freut sich schon als sich plötzlich irgendein Vollidiot neben sie setzt. Sie schaut auf und bekommt fast einen Lachflash. Neben ihr sitzt Micky. Er hat zwei Kopfhörer in den Ohren und guckt wie so ein verschlafener Penner. Also eigentlich guckt er so wie immer. Sarah starrt aus dem Fenster, denn sonst würde sie laut loslachen. Micky guckt sie an. Er ist ja dann doch nicht so verschlafen, dass er nicht merkt, wenn neben ihm jemand ein Lachen unterdrückt und dabei wie so ein Freak auf seinem Platz hin und her rutscht. Sarah guckt weiterhin gezielt aus dem Fenster auch wenn sie Mickys Blicke natürlich aus den Augenwinkeln sieht, denn sie kann ja den perfekten „unauffälligen“ Spannerblick. Micky guckt wieder weg. Der Bus fährt die Haltestelle vor der Schule an und alle steigen aus. Sarah begibt sich auf dem direkten Weg in die Cafe. Dort sitzen Cadda, Theddy und Loui, die nicht wie die anderen zur Klasse gegangen sind, da es dort total langweilig ist. In der Cafe befinden sich außerdem: Vitaly, Roberto, Maxi und diverse andere Leute aus der ehemaligen 10a und der ganze Rest für den sich eh keiner interessiert. Cadda und Theddy starren wie hyperaktiv aus dem Fenster und auf einmal schreit Theddy laut auf: „Er hat die Jacke an! Kerl hat die Jacke an!“ „Diese Jacke ist so was von hässlich“, sagten Sarah und Cadda im Chor. Es ist wirklich abnormal wie Theddy ausrastet wenn sie Kerl in dieser Jacke sieht. „Die Jacke ist gar nicht hässlich! Sie ist ja nicht kotzgrün!“, ruft Theddy empört und Maxi wirbelt herum, weil grade seine kotzgrün-schwarz karierte Jacke beleidigt wird, die er ständig an hat. „Ups“, sagt Theddy nur und grinst: „War wohl etwas zu laut!“ Es klingelt. „Mathe!“, sagt Cadda und alle verdrehen die Augen. Loui packt ihren Cappuccino Becher und wirft ihn beim vorbeigehen Maxi gegen den Hinterkopf. „Ups. Mülleimer etwas verfehlt“, sagt sie, doch als der Becher von Maxis Hinterkopf direkt in den Mülleimer springt zuckt sie nur mit den Schultern. „Sag mal geht’s noch?“, Maxi ist total angepisst, dann rennt er voll gegen die Tür. Alle lachen noch mehr. Wie dumm dieser Junge ist, das ist wirklich unglaublich. Im Klassenraum ist es mal wieder total kalt. Wie immer. Kritzel kommt rein und quält alle mit seinen stinklangweiligen Formeln, die eh keinen interessieren. Danach ist Frau Till dran, die sich natürlich mal wieder über die fehlenden Hausaufgaben von sämtlichen Leuten in der Klasse aufregt. Cadda stupst Sarah an. „Ey! Guck mal raus“ Draußen schüttet es wie aus Eimern. Eine einzelne Person läuft durch den Regen. Es ist ein Typ. Er trägt einen blau-weiß karierten Schal und hat komisch gelockte Haare. „Philipp“, quietscht Sarah laut und alle starren aus dem Fenster. „Wer ist Philipp, Sarah? Und was hat er mit unserem Bundestag zu tun?“, fragt Frau Till. Sarah läuft knall-rot an. Frau Till fährt zum Glück mit dem Unterricht fort ohne dass Sarah die Frage beantworten muss, denn das wäre schwer peinlich gewesen. Cadda kichert ununterbrochen und wird dafür vor die Tür geschickt. Zwei Minuten später steht auch Sarah vor der Tür, weil sie lachend von ihrem Stuhl gefallen ist und dabei den kompletten Tisch umgeworfen hat. Die beiden lachen vor der Tür weiter. Es klingelt und die große Pause beginnt. „Stellen wir uns ins Forum?“, fragt Theddy als sie aus der Tür kommt und Kerl an einem Pfosten lehnen sieht. Die drei gehen Richtung Forum und stellen sich an den Pfosten neben Kerl. Micky, Maxi und Vitaly laufen vor der Bühne entlang, Richtung Klos und nach draußen. „Standartrunde?“; fragt Cadda grinsend und alle setzen sich in Bewegung. Sie gehen durch die Cafe ins Foyer und von dort aus nach draußen. Dort stehen Micky, Maxi, Vitaly und die anderen Leute, die schon in der Cafe am Nebentisch sitzen. Sie bewegen sich grade zur Tür, die an den Klos vorbei zurück ins Foyer führt. Micky trägt seinen Abschlusspulli. „Ey! Guck mal! Micky hat ja seinen ganzen Namen hinten auf seinem Abschlusspulli stehen! Johannes Michael!“, quietscht Sarah und Micky dreht sich um woraufhin Cadda knall rot anläuft. Die Jungs gehen durch die Tür und wir hinterher. Maxi ist ganz hinten und ist irgendwie grade mal so sozial, dass er die Tür aufhält. „Danke“, ruft Cadda spontan, Sarah und Theddy brechen in einen Lachflash aus und während Vitaly und Micky aufs Klo geht und der Rest einfach weiter geht, wartet Maxi vor den Klos auf seine beiden Kumpels. „Man wird ja wohl mal freundlich sein dürfen, auch zu so was wie Maxi!“, meint Cadda, die nur gesehen hat, dass Roberto und seine komischen anderen Kumpels durch die Tür gegangen sind und nicht, dass Maxi noch neben dem Mülleimer lehnt. Sarah und Theddy lachen nur noch mehr und Maxi schaut Cadda böse an: „Ich bin also ‚so was‘ na toll!“, sagt er. „Sorry“, sagt Cadda „Eigentlich wollte ich dich nicht beleidigen zumindest nicht in deiner Gegenwart! Ich fand wirklich nett, dass du uns die Tür aufgehalten hast!“ Dann geht sie ins Forum. Dort stellt sie sich hinter einen Pfosten so dass Maxi sie nicht mehr sehen kann und bricht in einen Lachflash aus. „Irgendwie muss ich heute den ganzen Tag lachen!“, sagt sie prustend und schnappt keuchend nach Luft. „Und wir haben noch bis zur neunten. Genau wie Maxi und Micky und Vitaly. Also wird es noch eine mindestens so lustige halbe Stunde Pause und die Busfahrt ist auch nicht zu unterschätzen“, meint Sarah und Cadda hat grade mal den Drang ihren Kopf gegen den Pfosten zu schlagen, wenn sie ans Busfahren mit Micky denkt. Das löst immer so Panikattacken bei ihr aus. In diesem Moment kommen Maxi und Micky schon wieder um die Ecke. Sie sehen Cadda, Sarah und Theddy nicht, weil diese sich spontan hinter dem Pfosten verstecken. „So Micky, jetzt mal Klartext: Was läuft da mit Cadda?“, fragt Maxi und Cadda wird rot obwohl sie genau weiß, dass Micky sie nicht sehen kann. „Nichts!“, meint Micky empört. „Er wird voll rot!“, quietscht Sarah und da Micky grade an ihnen vorbeiläuft bekommt er natürlich alles mit und guckt Cadda voll komisch an: „Hast du das grade gehört?“ „War wohl nicht zu überhören, Junge. Immerhin standet ihr direkt neben uns und habt wohl nicht ganz kapiert, dass wir auch hier sind“, meint Cadda grinsend. „Ähm..Fuck! Maxi du Mistkerl!“, schreit Micky und auf einmal ist es mehr oder weniger leise im Forum. Alle starren sie an. „Tja Micky, damit hast du dich grade wohl voll geoutet!“, grinst Maxi und geht einfach weg ohne weiter auf Cadda und die anderen zu achten. Micky hält ihn fest. „Vergiss es Maxi! So läuft das nicht! Du bleibst schön hier, ich hab nämlich keine Ahnung in welchem Raum wir sind! Cadda? Sehen wir uns nachher beim Bus?“, fragt er. „Ähm. Ja?!“, meint Cadda und fragt sich wieso alle heute so krass sozial sind. „Okay, bis dann“, sagt Micky und winkt nochmal bevor er mit Maxi in der Menge verschwindet. „Sag mal, sind die grade Händchenhaltend durch die Masse gelaufen?“, fragt Cadda als Maxi und Micky weg sind. „Ich glaube schon“, sagt Sarah. „Toll! Also stand ich mal auf den einen schwulen Typen und jetzt auf den anderen schwulen Typen! Es wird immer besser“, Cadda lacht schon wieder. Es klingelt. „Geschireferat!“, Cadda wird panisch. „Wir packen das schon!“, meint Sarah und Theddy pflichtet ihr bei: „Genau!“ Sie gehen zur Klasse und warten. Das Referat fängt an und Cadda ist nervös. Ihr Zettel zittert, aber ohne könnte sie das Referat auch nicht halten. Der Name dieses einen russischen Typen ist ihr etwas zu schwer. „Der russische Zar…“ Grade als sie den Namen ablesen will, klopft es an der Tür. Nico, der neben der Tür sitzt macht auf. In der Tür steht: „Vitaly?!“, Cadda ist voll erstaunt. „Hi“, sagt Vitaly. „Also eigentlich wollte ich fragen ob wir den Overheadprojektor mal haben können…aber ich sehe…OH! Ihr macht ja genau das gleiche Thema wie wir!“ „Ihr könnt gerne rüberkommen und zuhören wenn Sarah, Theresa und Katharina nichts dagegen haben“, sagt Frau Inhoffen und Cadda guckt Sarah und Theddy an die nur mit den Schultern zucken, so erstaunt sind sie. „Okay ihr könnt rüber kommen, müsst euch nur stellen oder Stühle mitbringen“, sagt Frau Inhoffen und jetzt wird Cadda klar was gleich passieren wird. Keine Minute später stehen auch schon Maxi und Micky in der Tür und setzen sich auf Sarahs und Caddas Platz. „Na Toll!“, entfährt es Cadda. Dann bemerkt sie, dass ihr Collegeblock auf ihrem Platz liegt. „Sarah! Auf meinem Collegeblock! Der da direkt vor Micky liegt! Wie oft stand da nochmal Cadda liebt Micky drauf?!“, raunt sie Sarah zu und Sarah guckt voll geschockt. Doch es ist schon zu spät. Maxi starrt auf den Collegeblock und von Cadda zu Micky und von Micky wieder zu Cadda. „Heute bleibt mir echt nichts erspart. Okay wir fangen dann nochmal an, wenn VITALY! Sich mal hinsetzen würde verdammt!“, das letze ruft sie laut aus und Vitaly fährt geschockt zusammen. Er setzt sich einfach auf den Boden, mitten in das Kaugummi was Roman vorhin auf den Boden gespuckt hat. „Lecker“, kommentiert Maxi. „MAXI! JETZT HALT ENDLICH DEINE FRESSE MAN!“, Cadda wird total unangenehm. Sie beginnt mit dem Referat, denn endlich halten alle ihre Fresse. Zu ihrem eigenen Erstaunen schafft sie alles problemlos. Diesmal sagt sie sogar den richtigen Namen des russischen Zaren. Das Referat ist vorbei und Fragen können gestellt werden. Maxi meldet sich, als einziger. „Ja?“, fragt Sarah und schaut ihn mit einem wenn-du-eine-dumme-Frage-stellst-bring-ich-dich-um-Blick an. „Ich fühle mich von eurer Tafel beleidigt!“, meint Maxi mit vollem Ernst. Cadda wirbelt herum und sieht, dass auf der Tafel dick und fett: „Maxi ist hässlich“ steht. „Sorry“, grinst Cadda und klappt die Tafel zu. „So besser?“ Jetzt starrt sie die Tafel noch mehr an. Da steht in dicken Buchstaben: „Maxi ist schwul!“ „Okay ich hab keine Ahnung wo das herkommt, aber wenn du mal loslaufen würdest und irgendwo einen Schwamm besorgen würdest, dann könnten wir das eventuell wegwischen“, meint Cadda und Maxi läuft los um einen Schwamm zu holen. Er kommt wieder und wischt sämtliche Beleidigungen über sich selbst weg. Es klingelt. Reli. „Ich schlaf gleich ein!“, meint Sarah und sie beschließen Reli einfach zu schwänzen indem einer von ihnen eine schwere Übelkeit vortäuscht. Herr Wieschemann fällt natürlich sofort darauf rein. Sarah und Cadda gehen raus und in die Cafe. „Na? Schwänzt ihr Reli?“, fragen Maxi, Micky und Vitaly die in der Cafe sitzen. „Sag mal verfolgt ihr uns?! Ich fühl mich etwas gemobbt!“, schreit Cadda und muss sich fast übergeben, denn von Vitalys Art zu essen wird ihr total schlecht. Das wundert auch keinen, denn Vitalys essen ist ein widerlich aussehender, roter Brei, den er mit einem Löffel isst. „Micky? Wolltest du Cadda nicht noch irgendetwas sagen?“, fragte Maxi scheinheilig. „Was ? DU bist schwul?“, entfährt es Cadda und sie ist total entsetzt. „ähm. NEIN!“, Micky starrt sie entgeistert an. „Sag es ihr Micky!“, sagt Maxi. „Okay Cadda. Du hast recht. Maxi und ich sind schwul“, sagt Micky und Sarah rennt lachend aus der Cafe, Cadda hinterher, allerdings nicht lachend. Als die beiden weg sind, um genau zu sein im Forum in der Ecke, beginnt Maxi zu schreien: „Sag mal! Hast du vollkommen den Verstand verloren! Was ist denn so schlimm daran ihr zu sagen, dass du sie liebst!“ Micky sagt: „Alles!“ „Toll! Dann musst du mich noch lange nicht als schwul darstellen! Von mir aus kannst du behaupten, dass du heimlich auf mich stehst ja! Aber NICHT, dass ich schwul bin! Ich steh dann doch eher auf Weiber! Und verdammt nochmal! DU LIEBST SIE!“, Maxi geht voll an die Decke und Cadda hört alles mit so laut sind die Beiden. „JA!“, Micky brüllt Maxi total an. „Er steht auf dich“, stellt Sarah neben Cadda trocken fest, während Cadda Richtung Cafetür starrt und es klingelt. „Wenn man das drüben in ihrem Klassenraum gehört hat, dann bring ich dich um, glaub es mir einfach!“, sagt Micky und geht. Er läuft auf den Schulhof, mitten durch den Regen. Da er jetzt Sport hat kann er ja auch schon mal nach hinten gehen, er hat nämlich keinen Bock mehr auf Maxi. Außerdem würde er ihn sowieso nur schlagen oder so.
Cadda und Sarah sind inzwischen wieder in die Klasse gegangen, denn auf einmal geht es Cadda wieder bestens. „Nur weil er auf dich steht“, grinst Sarah. „Ne, tut er nicht, aber egal. Hast du doch gehört wie er sich aufgeregt hat“, Cadda lacht. Irgendwie hat sie gute Laune. Die Pause fängt an. Es ist langweilig. Das einzige was passiert ist, dass sich Kerl direkt vor Theddy auf die Fresse legt und dabei seine Brille kaputt macht. Theddy findet das gar nicht lustig, aber Sarah und Cadda können sich gar nicht mehr halten vor Lachen. In der Pause zwischen den beiden Deutschstunden gehen Cadda und Sarah wie immer nach hinten, auch wenn es schüttet wie aus Eimern und der Fußball Elferkurs bei so einem Wetter nie im Leben draußen am spielen war. Doch da haben sie falsch gedacht. Die triefend nassen Fußballer spielen auf dem total matschigen Sportplatz Fußball und Maxis weißes T-Shirt ist jetzt braun gefleckt wie bei einer Kuh. Leider müssen sie schnell wieder zurück zu Deutsch, denn ihr Klassenraum ist am anderen Ende der Schule. In der halbeStunde Pause sitzen sie an ihrem Stammplatz mitten im Foyer und gammeln dort ein bisschen rum, als sie Maxi und Micky auf sich zukommen sehen. „Toll! Die schon wieder“, murmelt Cadda und dann quietscht sie plötzlich auf: „Da ist Kerl! Da ist Kerl!“ Theddy wirbelt herum und fällt von der Bank direkt vor Kerls Füße. Cadda lacht. Dann steht Micky vor ihr: „Hey!“, sagt er und Cadda guckt ihn an, bevor sie aufsteht und wortlos weggeht. Sarah geht hinter ihr her und Kerl kümmert sich sehr rührend um Theddy, die sich bei ihrem Sturz den Kopf an einem Pfosten gestoßen hat. „Was war das denn jetzt?“, fragt Sarah als sie außer Sicht- und Hörweite waren. „Ich wollte Theddy und Kerl voll sich selbst überlassen. Also brauchte ich nen Grund um wegzugehen und Micky passte dann grade perfekt in meine Planung rein“, grinst Cadda und spannt um die Ecke. „Lass mal zum Vertretungsplan gehen“, sagt sie und Sarah und Cadda schlendern langsam zum Vertretungsplan, natürlich mit dem Spannerblick um Kerl und Theddy beobachten zu können.

Kapitel 2: Aua

Theddy ist total benommen, sie hat gar nicht registriert was passiert ist. Da waren Micky und Maxi und Cadda und Sarah und auf einmal lag sie auf dem Boden. Sie schaut hoch und kneift die Augen wieder zu als sie eine sehr bekannte Jacke über sich sieht. Kerls Jacke. „Hast du dir wehgetan?“, fragt Kerl total besorgt. Theddy ist verwirrt. Was soll sie denn jetzt tun? Wo sind Sarah und Cadda wenn man sie braucht? „Ähm. Ja danke, mir geht’s ähm. ..gut“, stottert sie und ist immer noch überfordert mit der Situation. „So siehst du aber gar nicht aus. Ich bring dich in den Saniraum!“, sagt Kerl bestimmt. Theddy kann sich leider nicht rühren, scheinbar hat ihr Hirn einen leichten Schlag abbekommen als sie gefallen ist. Oder es ist einfach Kerls Anwesenheit, die sie so verwirrt? Theddy wird auf einmal hochgehoben und liegt in Kerls Armen. Er trägt sie in den Saniraum. „Ich glaube sie hat sich irgendwie ziemlich wehgetan“, sagt er zu einer Frau die dort sitzt. „Ich glaube du bist im falschen Zimmer. Ich bin die Schulpsychologin“, sagt die Frau und Kerl wird rot. Da hat er doch glatt den Saniraum mit dem Raum der Psychotante verwechselt. Er rennt mit Theddy auf dem Arm aus der Tür raus, stolpert fast und stößt mit Herr Hermann zusammen, der einen sehr erotischen Pullover trägt. „Können Sie nicht etwas besser aufpassen?“, schreit Kerl. „Geht’s dir gut?“, fragt er Theddy. „Ja, danke, aber du kannst mich jetzt ruhig wieder runterlassen! Mir geht’s wirklich bestens!“, sagt Theddy und schaut Kerl sehr süß an. „Okay, aber ich bestehe darauf, dass ich dich noch bis zu deinen Freundinnen bringen darf!“, sagt Kerl und schaut Theddy in die Augen. „Deine Brille ist schief“, meint Theddy und rückt Kerls Brille grade. Doch als sie ihm schon wieder vom Ohr rutscht zieht sie ihm die Brille ab. Er hat sie immer noch nicht wieder auf den Boden gesetzt. „Danke“, sagt er und er ist hin und weg von Theddy. Eigentlich ist er das schon die ganze Zeit, doch bisher war er seiner Liebsten noch nicht so nahe wie jetzt. Ein verklärtes Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Theddy? Wie geht’s dir man?! Knetschi vermisst dich schon“, sagt Cadda als sie Theddy sieht wie sie immer noch in Kerls Armen liegt. Sarah kichert. „Was macht ihr denn hier?!“, fragt Theddy total erstaunt und Kerl lässt sie vor Schreck fallen. „Wir wollten ins Seki. Sarah hat nen Ball in die Fresse bekommen“, sagt Cadda und Theddy bemerkt erst jetzt, dass Sarah Blut aus der Nase läuft. „Oh“, sagt sie: „Hab ich ja gar nicht gemerkt“ „Ist klar, so wie du Kerl anstarrst“, meint Sarah. „Hast du nicht irgendwie so extreme Schmerzen, dass du mich nicht mehr mobben kannst?“, Theddy ist total sauer. Cadda und Sarah hatten ihr voll den Moment versaut. „Okay, tun wir einfach so als ob wir nie hier gewesen wären. Wir gehen jetzt hoch und ihr widmet euch einfach wieder eurer Beschäftigung von vorhin. Aber Kerl, tu mir einen Gefallen und heb Theddy wieder auf, weil na ja…ich denke nicht, dass man auf diesem Boden so gut knutschen kann…und ihr könntet euch eventuell auch einen anderen Ort suchen wie direkt vor dem Lehrerzimmer“, Cadda läuft schnell die Treppe hoch bevor Theddy aufspringen kann und hinter ihr her rennen kann. Sarah folgt ihr. Als Theddy und Kerl wieder alleine sind meint Kerl: „Na ja eigentlich hat sie recht“ „Womit?“, Theddys Herz klopft. „Vor dem Lehrerzimmer knutschen ist ne verdammt schlechte Idee. Gehen wir nach draußen?“, fragt Kerl. Theddy schaut ihn an: „Also eigentlich hätte ich jetzt Sport, aber ich glaube Cadda und Sarah haben bescheid gesagt, dass ich zusammengeklappt bin und ich bin eh im Klassenbuch eingetragen“, Theddy steht auf und Kerl greift nach ihrer Hand. Die beiden gehen nach draußen. Cadda und Sarah stehen oben an der Treppe und starren nach unten. „Ich weiß, dass ich recht habe, man!“; murmelt Cadda: „Mir war nur nicht bewusst, dass er das so ernst nimmt!“ Sarah drückt sich ein Tuch gegen die Nase: „Lass uns mal rausgehen…Standartrundenweg, aber etwas unauffälliger“ Sie gehen die Treppe runter und durch die Tür. Am Vertretungsplan bleiben sie kurz stehen, so dass sie sehen können wo Theddy und Kerl hingehen. Die Beiden sitzen in dem blauen Loch und schauen sich an. Irgendwie traut sich keiner der beiden den ersten Schritt zu machen. „Wieso war mir das klar? Wie kommen wir jetzt an denen vorbei? Oder wollen wir einfach hier stehen bleiben?“, fragt Cadda. „Also, wenn wir hier stehen bleiben, dann könnten wir wirklich gut sehen, aber wenn das so weiter geht, dann können wir grade gehen und verpassen auch nichts“, sagt Sarah, doch da tut sich etwas bei Theddy und Kerl. „Sag mal, könnte es eigentlich sein, dass du jede Pause irgendwie in meiner Nähe stehst?“, fragt Kerl Theddy. „Ähm! NEIN! Das ist alles wegen Cadda! Die steht da immer, weil man von da so gut…ähm…Micky anstarren kann“, Theddy versucht sich rauszureden. „Schade, dabei dachte ich eigentlich, dass du mich liebst“, Kerl wird traurig. Theddy erinnert sich an Caddas perfekten Anmachspruch und dann sagt sie: „Deine Gehirnströme sagen mir, dass DU MICH liebst“ Kerl schaut sie glücklich an: „Ja und deine sagen mir, dass es umgekehrt genauso ist“ Und jetzt küssen sie sich endlich. Cadda und Sarah liegen lachend mitten im Foyer. Herr Häußner kommt den Gang entlang und guckt erstaunt. Dann sieht er Theddy und Kerl draußen knutschen. „Hey, habt ihr jetzt nicht Unterricht?“, fragt er Sarah und Cadda: „Und ist dieses Mädchen da draußen nicht in eurer Klasse?“ Cadda nickt perplex: „Ja wir waren grade nur schnell nen Kühlakku holen, weil Knetschi…ähm…Herr Knetsch in der Halle keinen gefunden hat.“ „Das sieht aber ganz anders aus“, meint Herr Häußner und geht nach draußen um Theddy zusammen zu scheißen, dass sie gefälligst in den Unterricht gehen soll. Doch Kerl lässt das nicht zu. „Herr Heußner! Sie stören grade total“, meint er und beachtet Herr Häußner dann nicht mehr. Doch das lässt er nicht mit sich machen. Er reißt Kerl an der Schulter und zieht ihn zurück woraufhin Theddy aus dem Loch fällt und schmerzlich aufschreit. Jetzt platzt Kerl der Kragen. „Was soll der Scheiß man?!“, Kerl springt auf und schlägt Herr Heußner mitten ins Gesicht. Er geht blutend zu Boden und sein Auge wird sofort bläulich. Theddy springt auf: „Nein! Jetzt reg dich doch mal ab! Mir geht’s gut man!“ Doch Kerl beachtet sie nicht, er stößt sie zur Seite und Theddy knallt mit dem Rücken gegen die Tür. „Scheiße!“, flucht Cadda drinnen und rennt zu Theddy. Sarah läuft ins Seki und sagt oben Bescheid was passiert. Kerl schlägt und tritt währenddessen auf den am Boden liegenden Häußner ein. Theddy liegt auf dem Boden und regt sich auf. „Hey alles wird gut“, sagt Cadda, doch dann hört sie die Sirenen des Polizeiautos, das vor der Schule anhält. Kerl schlägt immer noch zu. Herr Häußner ist bewusstlos und hat überall blaue Flecken. Kerl wird nach hinten gerissen und in Handschellen gelegt. Theddy liegt heulend auf dem Boden und guckt zu wie Kerl weggeführt wird. Dann rennt sie weg und Cadda und Sarah können ihr nur noch verwundert hinterher gucken. Herr Häußner wird in den Krankenwagen geschoben, der inzwischen auch angekommen ist. Cadda und Sarah schauen sich verwundert an und haben keine Ahnung was sie machen sollen.

Kapitel 3: Raus da!

Zwei Wochen später wurde Kerl zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt. Theddy ist total am Ende. Keiner schafft es sie wieder zum Lächeln zu bringen. Da sich Cadda und Sarah das nicht die ganze Zeit antun wollen, beschließen sie Kerl aus dem Knast zu holen, koste es was es wolle. Zwei Wochen lang planen die beiden den perfekten Ausbruch von vorne bis hinten durch. Dann gehen sie zum Gefängnis um Kerl zu besuchen.
„Will Theddy mich immer noch nicht besuchen?“, fragt Kerl als er Cadda und Sarah im Besucherzimmer sieht. „Nein, um ehrlich zu sein weiß sie noch nicht einmal, dass wir hier sind, aber sie will dich vielleicht MONTAG sehen“, sagt Cadda. Kerl versteht den Wink und lächelt. „Cool, wie habt ihr das denn geschafft?“, fragt er. „Gute Frage, aber ich denke du wirst es dann erfahren. Ich glaube wir müssen jetzt auch wieder gehen. Wir müssen noch ein bisschen was machen“, sagt Sarah und Cadda nickt. „Bis dann“, sagt Kerl und Cadda und Sarah gehen wieder. „Meinst du er hat es kapiert?“, fragt Sarah als Cadda und sie wieder draußen sind und im Zug sitzen. „Ich hoffe es doch, aber wir waren ja wirklich sehr überzeugend unauffällig und auch wenn Kerl total bekloppt ist, er wird es ja wohl verstanden haben“, Cadda labert irgendeinen Schrott, denn sie ist voll nervös. „Wir haben noch drei Tage Cadda, alles wird gut!“, sagt Sarah, sie ist kein Stück aufgeregt. „Sag mal machst du das ständig? Irgendwelche Leute aus dem Gefängnis holen? Nein! Siehst du!“, Cadda kann es nicht fassen. Der Bus bremst und Cadda steigt aus. „Ich besorg dann mal den Mülleimer und den ganzen Scheiß, wir sehn uns dann am Montagmorgen“, sagt sie noch bevor der Bus die Türen schließt.
Es ist Montag und Besuchszeit im Knast. Cadda und Sarah haben Theddy gezwungen Kerl zu besuchen, doch sie haben ihr nichts davon gesagt, dass sie Kerl befreien wollen. Kerl ist überglücklich Theddy zu sehen. „Ich dachte du kommst mich nie wieder besuchen!“, sagt er und will Theddy küssen. „Nein!“, sagt Theddy und schiebt Kerl weg. „Ich kann das nicht!“ Kerl schaut sie traurig an. „Was ist los?“, fragt er. „Du hast einen Lehrer krankenhausreif geschlagen und sitzt im Gefängnis! Ich kann doch nicht mit einem Jungen, der im Gefängnis sitzt zusammen sein!“, Theddy geht wieder aus dem Raum und lässt Kerl dort sitzen. Er heult. Plötzlich klopft es an die hintere Tür des Raumes und der Wärter öffnet die Tür, weil er denkt, dass Theddy zurück gekommen ist. Doch plötzlich bekommt er einen Schlag ins Gesicht und ein Mensch mit Mickymausmaske steht in der Tür. „Beeil dich doch mal du Idiot wir haben nicht so viel Zeit“, kommt eine Stimme von hinten und jetzt erscheint auch noch ein Kopf mit einer Minimausmaske hinter der Mickymausmaske. Kerl rennt einfach nur drauf los, durch die Tür, doch dann wird er in einer Putzkammer geschoben. „Warten!“, sagt Cadda und zieht sich die Maske vom Gesicht. Sarah hat inzwischen auch das Minimausgesicht abgenommen. „Wo habt ihr diese Teile denn her? Und warum tragt ihr sie?“, fragt Kerl. „Halt einfach mal die Fresse okay. Sarah? Wie spät ist es?“, Cadda hat alles voll durchorganisiert. „16:34“, sagt Sarah und Cadda seufzt. „Okay dann los“, sie reißt das Fenster der Putzkammer auf und sieht wie der Putzaufzug der Fensterwischer nach unten gleitet. Als er beim Fenster angekommen ist, setzen Sarah und Cadda die Masken wieder auf und Kerl bekommt eine genauso alberne Goofymaske. Sie springen auf das Brett was immer weiter nach unten gleitet und in Höhe des ersten Stocks springen sie ab und landen im Hinterhof. „Okay! Rein in die Tonne“, fordert Cadda Kerl auf und dieser klettert in eine braune Mülltonne, die zu seinem Entsetzen mit Spinat gefüllt ist. Jetzt steckt er bis zu den Knien im Spinat. Er duckt sich und Cadda schlägt den Deckel zu. „Uhrzeit?“ „16:40“ „Scheiße! Dann müssen wir uns beeilen damit wir noch bis zum Müllauto kommen“, sagt Cadda und zieht die Maske wieder ab. Sie rollt die Tonne bis zum Auto und sieht grade noch die letzten Lichter des Müllautos. „Perfekt!“, sagt Cadda und lässt Kerl aus der Tonne. „Okay, jetzt müssen wir nur noch bis zur Haltestelle kommen, aber geh erst mal da in den Busch, da hast du ordentliche Klamotten, nen Spiegel und Gel!“, sagt Cadda. Kerl starrt sie an: „Wie seid ihr an meine Klamotten gekommen?“ „Junge! Wir haben es geschafft dich aus dem Gefängnis zu holen, dann werden wir es wohl auch hinbekommen bei dir einzusteigen und deine Klamotten zu holen. Wir haben übrigens den Rest in dein neues Zuhause geschafft, denn sobald dein Ausbruch bemerkt wird, wirst du irgendwo unterschlüpfen müssen wo dich keiner findet. Wir schieben währenddessen die Schuld irgendwem anderes in die Schuhe, denn Herr Häußner kann sich nicht mehr daran erinnern wer ihn zusammen geschlagen hat, jetzt beeil dich doch mal ey!“, Cadda platzt fast der Kragen, weil Kerl immer noch nicht fertig umgezogen ist. „Ist ja schon gut, ich hab’s ja schon geschafft!“, Kerl kommt fertig umgezogen hinter dem Busch hervor. „Okay dann los zum Bus!“, sagt Cadda und läuft vor, denn Kerl hat keine Ahnung wo die Haltestelle ist.
Kerl sitzt im Bus und Sarah erzählt ihm die weitere Planung: „Also wir werden jetzt erstmal versuchen Herr Heußners Gedächnis zu beeinflussen und auf irgendwen zu lenken, den du nicht leiden kannst. So, dass er seine Anzeige gegen dich zurück nimmt und der ‚richtige’ Schläger gefasst wird. Diesen müssen wir dann nur noch zu einem Geständnis zwingen und dann wird alles gut“ „Ihr seid verdammt gut wisst ihr das eigentlich?“, meint Kerl. „Also, wie wär’s mit Marius? Wenn Herr Heußner klar gegen ihn aussagt, dann kann gar nichts schief gehen!“, sagt Cadda. „Änni wird Suizid werden“, stellt Sarah fest: „Und du wirst Marius zu 99% nicht zu einem Geständnis bekommen.“ „Na und? Cadda hat schon recht, wenn Herr Heußner gegen ihn aussagt hat er keine Chance“, meint Kerl und dann sieht er Theddy um die Ecke biegen. „Scheiße! Das muss ich ganz dringend klarstellen“, sagt Kerl. „Okay du hast genau ne viertel Stunde, dann musst du dahin kommen was wir dir vorhin beschrieben haben! Sonst bist du schneller wieder im Gefängnis als du ‚Ich liebe Theddy’ sagen kannst“ Kerl springt an der Nächsten Bushaltestelle aus dem Bus und rennt zu Theddys Haus. Dort klingelt er. Theddys Mama macht ihm die Tür auf. „Bist du nicht im Gefängnis?“, fragt sie und schaut Kerl misstrauisch an. „Ja eigentlich schon, aber ich muss ganz dringend mit Theddy reden!“, sagt Kerl und Theddys Mama bekommt nen Ausraster. „THERESA! DA IST SO EIN VERBRECHER FÜR DICH!“, schreit sie und schaut Kerl an. „Ich werde dich genau 2 Minuten mit ihr alleine lassen und wenn ihr irgendetwas passiert, dann sorge ich höchstpersönlich dafür, dass die Polizei schneller hier ist als du schreiend wegrennen kannst!“, sagt Theddys Mama und geht dann in die Küche. Theddy kommt die Treppe runter. „KERL?! Was machst du denn hier? Ich dachte du wärst im Gefängnis? Wieso bist du hier?“, Theddy bekommt einen Schock. „Ich muss mit dir reden Theddy! Ich liebe dich! Cadda und Sarah haben mich aus dem Gefängnis geholt. Cadda wird dir alles erzählen. Ich hab nicht viel Zeit! Ich muss mich verstecken! Aber bitte! Bitte gib mir noch eine Chance!“, Kerl fällt fast vor Theddy auf die Knie. Theddy ist überglücklich und fällt Kerl um den Hals. Er küsst sie, doch dann muss er loslaufen, denn er ist ziemlich spät dran. Theddy fällt es schwer sich zu verabschieden, doch sie ist total froh, dass sie Cadda und Sarah am nächsten Morgen in der Schule sieht und endlich mitbekommt was passiert ist.
Kerl rennt in der Zwischenzeit wie ein Freak zum Bahnhof. Er drückt einen Stein an einer Mauer zur Seite und das geheime Versteck von dem Cadda erzählt hat öffnet sich. Dort befinden sich ein Bett und alles was mal zum Leben benötigt. Im Schrank findet er seine Klamotten und Schuhe. Cadda und Sarah haben wirklich ganze Arbeit geleistet. Plötzlich klingelt ein Telefon. „Ja?“, Kerl hebt ab. „Gut! Ich wollte nur gucken ob du da bist. Also wir haben Herr Häußner zuhause besucht und er ist jetzt davon überzeugt, dass Marius ihn geschlagen hat. Momentan ist er auf dem Weg zur Polizei und sagt aus“, sagt Cadda und legt dann wieder auf. Kerl ist sehr glücklich, da er wieder frei ist und auch Theddy wieder hat. Lächelnd legt er sich in das Bett was schon gemacht ist und schläft ein.
Kapitel 4: Annas persönlicher Lieblingstag

Am nächsten Morgen geht Theddy überglücklich in die Schule. Sie fällt Cadda lachend um den Hals. „Danke! Danke! Danke!“, quietscht sie und Micky, der am Nebentisch sitzt starrt sie verwundert an. „Ich erzähl dir in der Pause alles, wenn Sarah auch da ist und so. Wir haben doch eh heute wieder ne Relifreistunde also können wir das auch einfach dann machen“, sagt Cadda und zuckt plötzlich erschrocken zusammen. „CADDAAAA!!“, schreit Anna durch die Cafe. „ANNAAA!!“, schreit Cadda und stürmt auf Anna zu woraufhin die beiden voll gegen Maxi knallen, der hinter Anna durch die Tür kommt. „Oh Nein!“, flucht Maxi. „Zwei von der Sorte auf einem Haufen! Das kann ja nur schlimm werden“ „Du bist so fies!“, sagt Anna und dann fragt sie: „in welcher 11ten bist du eigentlich?“ „b“, antwortet Maxi. „Geil! Dann bin ich ja in der 3ten und 4ten Stunde bei euch!“, sagt Anna. „Moment! Wen habt ihr in den Stunden?“, fragt Cadda. „Greipel“, Maxi ist genervt. „Geil! Dann bin ich bei euch! Weil meine Klasse so en komisches Zeugs macht in Englisch und ich nicht mitdarf und Frau Krimmel meinte ich bin dann bei Herr Greipel in irgendeiner 11!“, Cadda lacht sich nen Ast. „Hast du nicht irgendwelche Aufgaben?“, fragt Maxi genervt. „Nö, nicht wirklich, sie meinte, dass es eh nur ist damit ich irgendwas mache und ich soll mich einfach mit meiner absoluten Lieblingsbeschäftigung beschäftigen. Geschichten schreiben, aber jetzt hab ich ja ne andere“ Maxi schlendert jetzt zu Mickys Platz. „Na Kumpel! Hast du ihr endlich gesagt, dass wir NICHT schwul sind“, fragt er. „Schatz! Jetzt steh endlich dazu, dass wir uns lieben“, sagt Micky total ernst und Maxi schaut ihn wirklich verpeilt an. „Dir ist klar, dass ich dich nicht liebe?“, fragt er dann, weil er nicht mehr weiß ob Micky wirklich weiß, dass er nicht schwul ist. „Ja Maxi, ich weiß, dass du Anna Schicker liebst“, sagt Micky und Anna fällt in Ohnmacht. „OH MEIN GOTT! MICKY! WAS HAST DU ANGESTELLT VERDAMMT! MAXI JETZT HELF IHR DOCH MAL VERDAMMT“, schreit Cadda hyperaktiv. Anna schlägt die Augen auf und blinzelt ihr zu. Sie hat die Ohnmacht nur gespielt. „Neue Anmachtechnik, also?!“, murmelt Cadda so leise, dass nur Anna es hört. Maxi kniet sich neben Anna. „Was ist mit ihr?“, fragt er erschrocken. „Sie ist auf einmal in Ohnmacht gefallen, als sie mitbekommen hat, dass du sie liebst“, sagt Cadda. „Ich kann auch nichts für meine Gefühle“, verteidigt sich Maxi. Anna schlägt die Augen auf. „Du liebst mich“, fragt sie und lächelt: „Schön“ Maxi hilft Anna auf und dann stehen sie überglücklich und eng umschlungen mitten vor der Cafetüre. „Na super“, sagt Cadda die sich auf ihren Stuhl setzt und Anna und Maxi direkt angucken kann. Die beiden fangen jetzt an sich zu küssen und sehen verdammt glücklich aus. „Alter! Ich hasse diese vielen rumknutschenden Leute! Das nervt wirklich! Wie kann man nur immer und in aller Öffentlichkeit!“, Cadda war wirklich angewidert. „Du klingst wie so eine zurückgebliebene von vor 100 Jahren!“, meint Theddy und grinst. „Nein! Um genau zu sein kling ich wie ne päärchenhassende Psychotante“, sagt Cadda und Micky bricht in einen Lachkrampf aus. „Was?“, fährt Cadda ihn an: „Wenigstens bin ich nich so verdammt dämlich wie du und behaupte, dass ich schwul bin!“ Micky wird feuerrot und weiß, dass Cadda das Gespräch mit Maxi vor einer Weile mitgehört hatte. Micky stürzt sich auf Maxi und Anna quietscht hyperaktiv auf. Micky und Maxi rollen auf dem Boden herum und Micky schreit dabei: „Du elender Bastard! Ich hab dir gesagt, dass sie uns hört! Ich hab’s dir gesagt!“ „Sag mal, seid ihr irgendwie etwas dumm grade?“, fragt Anna und setzt sich zu Cadda. „Tja, ich würde mal sagen, dass sie im Kindergartenalter stehen geblieben sind“, meint Vitaly, der durch die Tür kommt. „Hat dich irgendwer gefragt?“, meint Cadda unfreundlich. „Wer ist das?“, fragt Anna und schaut Vitaly musternd an. „Vitaly“, antwortet Cadda. „Der hässlichste Kerl der ganzen Schule“ „Na ja, so hässlich ist er jetzt auch nich!“, meint Anna. Maxi und Micky haben sich inzwischen fertig geschlagen und sind jetzt wieder am Kichern. Mehr oder weniger. Maxi lacht, doch Micky starrt Cadda die ganze Zeit an. „Wo ist denn bei euch das Klo?“, fragt Anna und Maxi bringt sie zum Klo. „Eure Klos heißen T171 und T173?“, fragt Anna als sie vor den Klos steht. „Ja und dazwischen ist F172“, sagt Maxi: „Aber frag bitte nicht, warum es F heißt, darauf gibt es nämlich nur eine Antwort, aber an so was denkt unsere Schulleitung garantiert nicht“ Die Tür von F172 geht auf und Felix und Shakira kommen heraus. Theddy, die grade aufs Klo gegangen ist starrt die beiden vollkommen entsetzt an und dann geht sie in die Cafe. Dort sitzt Cadda und starrt grade aus ohne Micky zu beachten. „Sag mal wieso ist eigentlich noch keiner da?“, fragt sie Theddy. „Verdammt! Könnte es sein, dass wir heute Franzeausfall haben?“, Theddy schlägt sich mit der flachen Hand an den Kopf. „Wieso war mir klar, dass wir das verpeilen?“, fragt Cadda. „Keine Ahnung, aber eigentlich hätte uns das klar sein müssen, weil wir fahren doch von der 3ten bis zur 6ten weg!“, meint Theddy. „Ja und ich sitzt dann irgendwo im Nirgendwo zumindest in den letzten beiden Stunden, keine Ahnung was ich da mache, aber ich darf auf jeden Fall nicht heimgehen, weil ich mich ja nach der sechsten bei Frau Schneider melden muss“, regt sich Cadda auf und verdreht die Augen: „weißte! Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte!“ „Du fährst auch nicht mit?“; fragt Sarah, die auf einmal in die Cafe kommt. Mit Krücken. „Was hast du denn gemacht?“, fragt Cadda. „Das frag mal den da!“, sagt Sarah und deutet auf Vitaly, der rot wird. „Ich war mim Fahrrad unterwegs und dann hab ich mich auf die Fresse gelegt und bin voll in sie reingefahren“, Vitaly zuckt mit den Schultern, doch eigentlich ist es ihm ziemlich unangenehm. „Wie dumm ein Mensch sein kann“, sagt Cadda und Sarah nickt. „So und ihr habt also verpennt, dass wir heute erst zur dritten kommen sollten?“, meint Sarah und grinst: „Also das sieht die ja ähnlich, Cadda“ „Jap. Schon irgendwie, aber Sarah, weißt du was? Wir müssen in der dritten und vierten Stunde bei Herr Greipel im Unterricht sitzen. Jetzt rat mal welche Klasse er da unterrichtet und wo Anna sich in diesem Moment befindet“, Cadda grinst und Vitaly guckt sie entgeistert an. „Na toll!“, meint er schnippisch. Sarah quietscht. „Okay, bevor wir hier noch länger rumsitzen und weil es gleich eh klingelt, lass ins Mecces gehen“, schlägt Cadda vor. In diesem Moment klingelt es. „Viel Spaß Anna! Bis nachher!“, meint Cadda. Vitaly und Micky gehen los und Maxi wartet noch auf Anna, bis die beiden sich herzzerreißend verabschieden. Anna muss jetzt zu Kunst und Maxi muss Richtung Physik. Theddy, Sarah und Cadda laufen los zum Mecces. Dort frühstücken sie erst mal ausgiebig. Plötzlich kommt Herr Knetsch ins Mecces. Die Mädels verstecken sich hinter der Wand, denn sie haben keinen Drang dazu, dass Knetschi sie schief anguckt. Er versucht sich grade etwas zu essen zu holen. Aber da er noch nie im Mecces gegessen hat schafft er es nicht und verzweifelt total. „Ich will doch nur mein Müsli haben“, seufzt er dann. „Also meine soziale Ader, meint ich soll ihm helfen“, sagt Cadda und Sarah zückt ihr Handy. „Nimm es wenigstens auf, wenn du schon so nett bist und ihm hilfst“ Cadda steht auf und geht los um sich noch nen Kaffee zu holen. „Herr Knetsch?! Was machen Sie denn hier?“, fragt Cadda total scheinheilig. „Ich versuche mein Essen zu bestellen!“, meint Herr Knetsch „Aber ich glaub ich gehe wieder, weil hier gibt es ja gar kein Müsli!“ Herr Knetsch wendet sich zum gehen und rempelt Cadda dabei an, diese hat grade ihren Kaffee angehoben und dieser ergießt sich grade über Herr Knetschs Glatze. Sarah kichert. Theddy lacht. Cadda ist einfach nur geschockt. Herr Knetschs Glatze wird rot. Er rennt schreiend aus dem Mecces und springt ins Wasser um seine Glatze abgekühlt. „oh“, meint Cadda und zuckt mit den Schultern bevor sie sich zu Sarah und Theddy setzt. „Wie viel Uhr haben wir?“, fragt Theddy und es ist leider schon so spät, dass sie wieder zurück zur Schule gehen müssen. Auf dem Weg dorthin sehen sie Herr Knetsch, der jetzt immer noch im Wasser rumplanscht. Fast fällt Theddy zu Knetschi ins Wasser, weil sie sich so beherrschen muss nicht zu lachen. Wieder bei der Schule geben Cadda und Sarah Theddy bei den anderen aus der Klasse ab, die jetzt einen Ausflug ins Kraftwerk zu machen. Ohne Worte starten die beiden ihre Standartrunde. „Ist dir klar, dass wir noch überlegen müssen, wie wir Kerl endlich wieder legal frei bekommen?“, fragt Cadda und Sarah nickt: „Ja wir müssen also zu Herr Häußner und sagen, dass Marius ihn zusammengeschlagen hat, aber aus welchem Grund?“ „Vielleicht, weil Herr Häußner…ähm…Änni angetatscht hat, oder so was. Das wäre doch ein Grund um ihn zusammen zu schlagen“, meint Cadda. „Ja, okay, also du gehst zu Herr Häußner und ich gehe weiter und guck mal wo Marius ist und von wo wir ihn genau im Blick haben, damit wir Kerl auch gut informieren können“, sagt Sarah. „Okay, ich geh dann mal, aber wenn irgendwie was schief geht, mach dein Handy an ich schick dir ne SMS“, meint Cadda und geht dann in Richtung Lehrerzimmer, da Herr Häußner eigentlich ständig dort ist. Doch als sie vor der Tür steht überlegt sie sich ob es nicht besser wäre einen anonymen Brief zu schreiben. Also schreibt sie schnell ein paar Zeilen in denen steht, dass beobachtet wurde, wie Marius Herr Häußner niedergeschlagen hat, nachdem dieser Änni angetatscht hätte. Den Brief schiebt sie in das Fach von Herr Häußner, dann legt sie noch eine Geschichte über Kohlenstoffatommodelle in das Fach von Frau Niedick während sie beobachtet wie Herr Häußner kommt und den Brief ließt. Cadda geht zu Sarah, die an einem Pfosten lehnt, von wo sie Marius perfekt im Blick hat. „Okay, ich hab einen Zettel in sein Fach gelegt. Wann hat’s gegongt?“, fragt Cadda. „Vor zwei Minuten“, antwortet Sarah. „Okay, Achtung es geht los“, murmelt Cadda und starrt in zur Bühne, wo Marius lehnt. Herr Häußner geht auf Marius zu. „DU! DU hast mich zusammengeschlagen! Ich kann mich wieder an alles erinnern!“, ruft er und packt Marius an der Schulter. Marius schlägt aus Reflex zu. „Das war jetzt gut. Damit hat Kerl seine Freiheit so gut wie in der Tasche“
Damit liegt Cadda voll und ganz richtig, denn keine halbe Stunde später wird Marius in Handschellen gelegt. Cadda und Sarah haben natürlich einen Teil der Stunde bei Herr Greipel verpasst. Jetzt müssen sie an der Tür anklopfen und sich nett und brav entschuldigen. „In welchen Raum müssen wir?“, fragt Cadda. Sie gehen den Gang lang und aus einer Klasse ertönt ein sehr lautes: „Maxi!!“ „Okay, ich glaube wir müssen nicht überlegen, wo wir hinmüssen, weil das war zu hundert Prozent Vitaly!“, stellt Cadda fest. Sie klopfen an die Tür. „VITALY! JETZT SETZ DICH ENDLICH HIN UND MACH DEINE AUFGABEN! IHR SEID DOCH NICHT MEHR 10!! Herein?!“, Herr Greipel platzt fast. Cadda und Sarah kommen zur Tür rein. „Tschuldigung, aber wir hatten noch ein kurzes, sehr wichtiges Gespräch“, sagt Sarah. „GUCK MAL VITALY, DEIN SCHATZII IST DA!!“, schreit Maxi durch die ganze Klasse und dann noch hinterher: „Vitaly liebt Sarah!“ Sarah stürzt sich auf Maxi und schlägt ihm mit beiden Fäusten auf die Brust. Cadda schaut verwirrt und auch Herr Greipel ist sehr erstaunt. Doch er sagt Cadda erst mal, wo sie sich hinsetzen soll. „Habt ihr Aufgaben? Du kannst dich da hin setzen wo Vitaly jetzt sitzt, weil ich denke wir sollten ihn mal von seinen Freunden da wegsetzten, sonst gibt das hier nie was. Deine Freundin da fühlt sich scheinbar auch sehr wohl dort“, meint er und Sarah hat sich inzwischen irgendwo neben Maxi auf den Boden fallen lassen, oder eher gesagt, ist sie auf den Boden gefallen als Maxi aufgesprungen ist. Cadda setzt sich auf Vitalys Platz. Dieser beschwert sich natürlich. „Vitaly! Setz dich doch mal hinten zu unseren Gästen, vielleicht kannst du denen ein bisschen was über unsere Schule erzählen oder so, wo du eh keine Lust auf deine Aufgaben hast!“, Herr Greipel ist sehr sauer. Sarah setzt sich auf Caddas Schoß, weil sonst kein Platz frei ist. Vitaly beschwert sich immer noch, doch in diesem Moment bricht Anna hinten in Tränen aus. Cadda hat noch gar nicht wirklich registriert, dass sie hinten sitzt. Jetzt starrt sie Anna an und dann sieht sie zu Maxi, der Sarah anstarrt. Er sieht total verliebt aus. „Nicht gut!“, murmelt Cadda. „Ja! Gar nicht gut!“, bestätigt Micky. „Junge! Halt die Fresse verdammt! Du verstehst den Ernst der Situation nicht! Wenn Maxi sich in Sarah verliebt, dann…dann…dann wird Anna suizid!“, zischt Cadda ihn an. „Sag mal, gönnst du es deiner besten Freundin nicht, dass sie den Kerl ihrer Träume findet? Der sie liebt? Und den sie vermutlich auch liebt?“, fragt Micky: „Wie bist du denn drauf?“ „Das solltest du dich vielleicht mal fragen! Ich behaupte wenigstens nicht, dass ich auf Weiber stehe, nur weil ich dir nicht sagen kann, dass ich auf dich stehe man!“, Cadda springt auf und geht wütend aus dem Raum. „Ich geh irgendwelche Aufgaben machen!“, ruft sie Herr Greipel zu. Micky starrt ihr hinterher, denn er hat keine Ahnung was grade passiert ist. Sarah geht rennt hinter Cadda her. „Viel Spaß noch!“, meint Herr Greipel ironisch.
„Das war scheiße!“, entfährt es Cadda als sie mal wieder an ihrem Stammplatz sitzen. „Jap.“, bestätigt Sarah. „Könnte es sein, dass du und Maxi irgendwie…dass ihr euch irgendwie vorhin total ineinander verliebt habt?“, fragt Cadda. „Hä? Wie meinst du das?“, fragt Sarah und steht auf um zu gucken ob ja keiner um die Ecke kommt, dann sagt sie: „Er ist sooo süß!“ „Okay, das nehme ich dann mal als ein Ja“, meint Cadda. „Ja, aber Maxi ist mit Anna zusammen!“, entfährt es Sarah und in diesem Moment kommen Anna und Maxi um die Ecke und gehen Hand in Hand aus der Schule.


Kapitel 5: Ach wie süß

Cadda und Sarah sitzen immer noch an ihrem Stammplatz im Foyer. „Das ist doch krank! Dieser Typ kann sich einfach nicht entscheiden! Ich könnte kotzen!“, motzt Cadda und Sarah lehnt einfach nur an einem Pfosten. „Ich hab keinen Bock mehr auf diesen ganzen Scheiß!“, sagt sie. Vitaly kommt um die Ecke. „Na wie war Englisch noch so?“, fragt Cadda ihn, als er auf sie zu kommt. „Dumm! Wo ist Maxi?“, fragt er barsch. „Er ist vorhin da raus gegangen!“, sagt Cadda. „Danke!“, meint Vitaly. „Was hat der denn gefressen?“, fragt Cadda als Vitaly weg war. „Anna?“, meint Sarah. „Das wäre natürlich ideal…“, murmelt Cadda. „Was?“, fragt Sarah. „Ach nichts! Ich muss nur schnell was regeln!“, ruft Cadda auf einmal fröhlich, springt auf und läuft ins Forum. Dort steht Vitaly. Cadda tippt ihn an. „Du stehst auf Anna!“, stellt sie trocken fest. „Wat?“, entfährt es Vitaly. „Is nich zu übersehen“, meint Micky, der neben Vitaly steht. „Der schon wieder!“, murmelt Cadda sehr leise, doch Micky hört es. „Sag mal, was hab ich dir eigentlich getan?“, fragt Micky und ist auf einmal voll frustriert. „Du störst einfach immer wenn du nicht stören solltest!“, Cadda ist gestresst. „Ach? Und deshalb musst du mich ständig dumm anmachen?“, fragt Micky und Cadda zuckt mit den Schultern. „Na super! Und dann wundern warum ich so ne Scheiße von mir gebe! Ach übrigens: Maxi und ich sind NICHT schwul, aber das dürftest ja inzwischen auch du kapiert haben!“, Micky geht an die Decke und läuft dann irgendwo hin Richtung Klo. „Das war nicht gut“, meint Vitaly. „Ich weiß man! Irgendwann bieg ich das auch wieder grade! Aber jetzt grade in diesem Moment sind mir Anna und Sarah wichtiger und ich kann mich auch später noch um meinen eigenen Mist kümmern, den ich gebaut habe! Aber Ende von mir! Du liebst Anna!“, Cadda guckt Vitaly an und der starrt sie total komisch an. „Wie kommst du darauf?!“, fragt er. „Ich bin nicht blind und zurückgeblieben“, entfährt es Cadda. „Okay, ja kann schon sein, aber ich kenn sie ja nicht so wirklich“, meint Vitaly. „Du Arschloch!“, ertönt es hinter ihm. Maxi stand die ganze Zeit hinter einem Pfosten und hat alles mitbekommen. „Ich hab wirklich nicht gewusst, dass er da steht!“, ruft Cadda und duckt sich aus Reaktion. „Schon okay irgendwann hätte ich es ihm eh erzählt“, murmelt Vitaly. Maxi versucht sich grade irgendwie gefährlich vor Vitaly aufzubauen. Aber da er nicht ganz so groß ist wie Vitaly sieht das total bescheuert aus. „Ich bin dann mal weg“, meint Cadda. Sie geht wieder zu Sarah. „Ich bin bescheuert!“, entfährt es ihr und sie fängt an zu heulen. „Was ist passiert?“, Sarah ist total verwundert von Caddas Reaktion. „Ich hab Vitaly dazu gebracht mir zu sagen, dass er auf Anna steht, Maxi hat alles mitbekommen und ich hab Micky total beleidigt!“ Cadda ist total am Ende. Sarah starrt sie an. „Du beleidigst Micky momentan ganz schön oft, weißt du das eigentlich?“, fragt sie dann. „Ja! Aber…naja ich hab immer noch die Hoffnung, dass ich ihn irgendwann einfach anfange zu hassen…“, meint Cadda schluchzend. „Mädel, deine Probleme möchte ich haben…Er liebt dich und du willst ihn hassen?“, Sarah ist schwer entsetzt. „Joa, könnte man so meinen“, sagt Cadda und grinst dann: „Guck mal wer da kommt. Ich geh mal aufs Klo“ Maxi kommt auf Sarah zu und sagt: „Kann ich mal mit dir reden? Wegen Englisch vorhin“ Cadda zieht die Tür hinter sich zu und geht aufs Klo. Dort bricht sie in einen Lachkrampf aus, warum auch immer. Eigentlich ist es nicht so sonderlich lustig gewesen, aber ihr Plan scheint ja mehr oder weniger zu funktionieren. Vor dem Klo trifft sie Micky. „Hi“, sagt sie und stellt sich neben ihn. „Hi“, murmelt er und geht weg. „Ey! Jetzt warte doch mal man!“, ruft Cadda. Micky bleibt stehen: „Was?“, fragt er genervt. „Ähm…Sorry wegen vorhin“, stottert Cadda. „Schon okay, wars das?“, fragt Micky und Cadda nickt. „Wie unfreundlich dieser Junge ist“, stellt auf einmal Theddy neben ihr fest. „Wo kommst du her?“, fragt Cadda: „Solltest du dich nicht in genau diesem Moment in einem Kraftwerk irgendwo am Arsch der Welt befinden?“ Sie fällt Theddy um den Hals. „Sag mal, was macht Sarah da draußen eigentlich mit Maxi?“, fragt entfährt es Theddy. „Sie haben sich verliebt, aber Maxi ist ja seit heute Morgen mit Anna zusammen und das ist irgendwie scheiße“, stellt Cadda fest. „Sarah hat sich in Maxi verliebt?“, Theddy fängt voll an rumzuquietschen. „Jop“, meint Cadda trocken. „Aber wieso sind die dann nicht zusammen?!“, quietscht Theddy weiter. „Hallo? Erde an Theddy? Maxi und Anna standen heute Morgen knutschend in der Cafe. Er kann ja schlecht nach vier Stunden wieder Schluss machen!“, Cadda winkt mit der Hand vor Theddys Gesicht rum. „Jetzt sei doch mal ein wenig optimistisch!“, meint Theddy. In diesem Moment kommt Sarah zur Tür rein. „Wieso steht ihr vor dem Klo? Können wir jetzt gehen?“, fragt sie. „Warte wir noch ne Minute dann klingelts. Ich hab keine Ahnung wo wir in der fünften hinmüssen“, sagt Cadda. „Okay, raus?“, fragt Sarah und sie setzen sich in Bewegung nach draußen. Dort sitzt Maxi auf einem Stein und hat das Gesicht in die Hände gestützt. „Was hast du angestellt?“, fragt Theddy als sie Maxi dort sitzen sieht und schaut Sarah an. „Nichts…Er meint nur, dass er nach vier Stunden noch nicht wieder Schluss machen kann. Er konnte ja nicht ahnen, dass er sich direkt danach verlieben würde“, sagt Sarah und geht ohne einen Blick auf Maxi zu werfen wieder rein. „Dumm?“, fragt Theddy. „Nööö…realistisch….aber das sagt ja eigentlich aus, dass er irgendwann Schluss machen will oder?“, meint Cadda. „Ja kann schon sein“, Theddy zuckt mit den Schultern und dann schreit sie auf und rennt zur Tür: „KERL!“ Schreiend fällt Theddy Kerl um den Hals. „Was machst du denn hier?“, fragt sie dann total erstaunt: „Ich dachte du wärst…ähm…unter der Brücke“ „Ich wurde freigesprochen, weil Marius verdächtigt wird, Herr Häußner geschlagen zu haben“, meint Kerl. „Okay…Sasa, ihr seid wirklich fies, aber lieber Marius als Kerl“, sagt Theddy. „Wenn Änni das mitbekommt geht sie sich bestimmt erst mal betrinken“, meint Cadda. Herr Hermann kommt aus dem Lehrerzimmer. „Kerl? Sie sind betrunken?“, fragt er und in Cadda kommen leise Zweifel auf, ob Herr Hermann nicht derjenige ist der etwas angetrunken ist. „Ähm nein! Saufen ist gay!“, Kerl ist entsetzt. „Er ist soooooo süß“, haucht Theddy in Sarahs Ohr. Es klingelt. Kerl muss in den Unterricht, denn nur dafür ist er in die Schule gekommen. Schweren Herzens lässt Theddy ihn gehen. Es hat grade zum zweiten Mal gegongt als plötzlich Maxi vor Sarah auftaucht. Theddy und Cadda gucken sich an und verstecken sich hinter einem Pfosten so dass sie zwar alles hören können, aber nicht gesehen werden. „Das mit vorhin tut mir total leid“, meint Maxi und nimmt Sarahs Hand. Cadda und Theddy schauen sich verwundert an. War ja klar, dass Sarah ihnen mal wieder nichts erzählt hat. „Ist schon gut, ich weiß, dass du Anna liebst“, sagt Sarah total locker. „Was hat die denn genommen?“, fragt Theddy und Cadda zuckt mit den Schultern. „Ich liebe Anna aber nicht! Ich liebe dich! Nur habe ich es bis heute Morgen in Englisch noch nicht gemerkt! Und jetzt hab ich das Schlamassel!“, flucht Maxi mehr an sich selbst als an Sarah gerichtet. „Es ist okay!“, sagt Sarah nochmal. „Nein ist es nicht! Ich liebe dich!“, flüstert Maxi tonlos und dann küsst er Sarah. Einfach so. „Atmen! Atmen! Atmen!“, murmelt Cadda damit sie nicht lautstark loslacht. „Also ich weiß ja auch nicht was an küssenden Leuten jetzt so witzig ist, aber ich denke wir sollten hier weggehen sonst rollen wir hier gleich beide auf dem Boden rum und das wäre glaube ich ziemlich peinlich“, meint Theddy und die beiden gehen ins Schwimmbad. „Ey lass mal gucken wer so Bio hat“, grinst Cadda. „Das ist Phillip“, schreit sie und steht am Fenster. Als Phillip aus dem Fenster des Bioraumes rausschaut winkt Cadda ihm, da ihr der bescheuerte Blick mit dem Phillip sie ansieht so gefällt. „Ich kann mich stundenlang über den dämlichen Blick totlachen, den dieser Junge draufhat, wenn er mich und Sarah sieht. Nur weil wir jedes Mal anfangen zu lachen“, lacht Cadda. „Ihr seid ja auch vollkommen bekloppt. Ihr seid den ganzen Tag am Lachen! Das ist doch abnormal“, meint Theddy.
Maxi und Sarah stehen immer noch im Foyer, aber wenigstens küssen sie sich nicht mehr. Anna hat alles mit angesehen. „Was soll das?“, stellt sie Maxi zur Rede. „Es tut mir leid“, sagt Maxi nur. Anna versteht die Welt nicht mehr. Heute Morgen hat Maxi sie doch noch über alles auf dem ganzen Planeten geliebt und jetzt küsst er irgendein anderes Mädchen, dessen Namen sie noch nicht einmal wirklich kennt. „Es tut dir leid? Kannst du mir vielleicht eine ordentliche Erklärung abgeben? Du spinnst wohl!“, meint Anna und ist wirklich total sauer auf Maxi und auch auf Sarah. „Lass die Finger von meinem Freund!“, faucht sie Sarah an und geht einen Schritt auf sie zu. „Ich bin nicht mehr dein Freund, Anna! Ich weiß, dass es nicht gut von mir ist jetzt mit dir Schluss zu machen nach vier Stunden und acht Minuten, aber ich kann doch nicht mit dir zusammen sein, wenn ich dich nicht liebe!“, Maxi ist jetzt knallhart. Er legt die Arme um Sarah und zieht sie von Anna weg. „Verpiss dich jetzt endlich du störst!“, sagt er dann zu Anna. „Du spinnst wohl! Was Besseres wie mich kannst du gar nicht finden!“, faucht Anna. Sie ist stinksauer auf Maxi, Sarah und auch auf Cadda weil diese ihr nichts davon gesagt hat.
„Sie ist sauer“, stellt Cadda hinter ihrem Pfosten fest als Anna wütend abzieht. „Verständlich, oder?“, Theddy lächelt: „aber wenigstens sind Sarah und Maxi jetzt zusammen.“ Cadda lacht: „Aber bei dem weiß man ja nie. Immerhin hat er grade Lilles zwei Tage Rekord gebrochen. Vier Stunden und acht Minuten. Das muss man erst mal nachmachen!“ Maxi geht vorbei. Immerhin hat er noch Unterricht. „Okay Sarah hat recht, ihr habt ehrlich keine Hobbys als andere Leute zu bespannen“, meint er als er Cadda und Theddy gezielt in die andere Richtung zu irgendeinem verdammt heißen Typen starren sieht. „Ach Cadda, übrigens. Micky ist nicht schwul! Und ich auch nicht, aber das dürfte ja klar sein.“, sagt Maxi. Dann geht er weiter und verschwindet in einem Raum im Forum. „Toll“, meint Cadda ironisch: „Noch so ein glückliches Pärchen mehr. Aber wenn Sarah ihn mal lachen hört, dann macht sie bestimmt Schluss. Okay Themawechsel!“ Sarah kommt um die Ecke. „Konntest du mich nicht vorwarnen, dass Anna so ne dämliche Ziege ist?“, fragt Sarah. „Nein, ich kam nicht mehr dazu. Irgendwie ist sie an mir vorbeigestürmt und da war es schon zu spät“, entschuldigt sich Cadda. „An dir vorbeigestürmt? Sag mir jetzt nicht, dass ihr die ganze Zeit hier standet und geguckt habt!!“, Sarah wird sehr aggressiv. „Wir haben Phillip bei Bio zugeguckt“, sagt Cadda damit Sarah sich nicht aufregt. „Schon klar, und dann seit ihr sofort hier hin und habt noch den lustigen Teil des ganzen mitbekommen. Ist ja mal wieder typisch“, grinst Sarah. „Ey Theddy! Lass uns Cadda mit Micky verkuppeln“, sagt sie dann. „Ähm?! NEIN!“, schreit Cadda. Alle starren sie an. „War wohl bisschen laut“, Cadda zuckt mit den Schultern. Es klingelt. Die Schule ist aus. Sarah wirft ihre Krücken weg und rennt zum Bahnhof. „Was ist dass denn jetzt? Ich dachte du hast dir dein Bein gebrochen oder so was?“, Cadda starrt sie wie einen Alien an. „Nö war nur Fake, damit ich nicht mit ins Kraftwerk muss. Beeil dich jetzt mal!“, ruft Sarah und verschwindet in der Unterführung.

Kapitel 6: Football’s coming home

„Du hast so nen Schaden!“, schnauft Cadda und läuft hinter Sarah her. „Nö! Ich hatte nur absolut keine Lust aufs Kraftwerk und außerdem hab ich auch sonst noch Hobbies!“, Sarah bleibt plötzlich stehen und Cadda bekommt das ungute Gefühl, dass Sarah etwas weiß was sie nicht weiß. „Meine Gehirnströme sagen mir, dass du irgendwas Böses im Sinn hast“, meint Cadda. „Nö, vergiss es. Ich plane nie böse Dinge, immer nur nette Sachen“, grinst Sarah. „Hi Cadda“, sagt Alex, der auf einmal hinter den Beiden auftaucht. „Gib es zu! Du hast es gewusst!“, schreit Cadda Sarah an. Dann murmelt sie in Alex Richtung: „Hi“ Plötzlich kommt Micky um die Ecke und knallt voll gegen Alex. „Alter! Kannst du nicht mal ein bisschen besser aufpassen du Idiot!“, ruft Alex. „Ist dir langweilig?“, fragt Micky, denn er lässt sich doch nicht von so einem dummen, hässlichen Vollidioten so dämlich anmachen. „Willst du Schläge?“, fragt Alex und geht sehr bedrohlich einen Schritt auf Micky zu. „Nicht gut!“, murmelt Cadda. „Alex! Hör auf mit der Scheiße! Ich hasse dich wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst“, schreit sie dann, doch es ist schon zu spät. Micky geht taumelnd zu Boden als Alex ihm mitten ins Gesicht schlägt. „Was ein Glück, dass er seine Brille nicht aufhat“, kommentiert Sarah. „Das hast du nun davon!“, meint Alex und spuckt Micky vor die Füße. Dieser rappelt sich auf. Er steht auf und geht an Alex vorbei ohne auf ihn einzugehen. „Du Mistkerl!“, schreit Cadda Alex an. „Er hat ja fast nach Schlägen gefragt! Hätte er mich nicht so provoziert, dann hätte ich nie zugeschlagen! Wer ist dieser Kerl überhaupt, dass er sich so was erlauben kann und du nimmst ihn auch noch in Schutz!“, Alex ist immer noch sehr aggressiv. „Ach! Geh einfach wieder hinter deine Hecke spannen, du Idiot!“, schreit Cadda und gibt Alex voll die Ohrfeige. Dieser hat jetzt einen feuerroten Handabdruck auf der Wange. „Hoffentlich sieht man das noch sehr, sehr lange“, murmelt Cadda und dann sagt sie: „Sarah? Kommst du mit? Unser Bus müsste jetzt langsam mal da sein, wir sind mal wieder später dran als wir geplant hatten und ich will einen Sitzplatz!“ „Ich hasse ihn!“, murmelt Cadda vor sich hin während sie die letzten Meter bis zur Haltestelle laufen. Langsam und gemütlich. Der Bus kommt grade um die Ecke als Sarah und Cadda den perfekten Platz zum reindrängen gefunden haben. Cadda kommt als Erste in den Bus und Sarah als Zweite. Sie setzen sich in den zweiten Zweier von hinten. „Weißt du was mir grade auffällt?“, fragt Cadda und Sarah schaut sie fragend an. „Jedes Mal wenn wir hier sitzen, sitzt Micky irgendwie hinter uns…“, nuschelt Cadda während sich Micky auf den Platz hinter ihr fallen lässt. „Nicht gut“, murmelt Sarah leise.
Der Bus hält mit quietschenden Reifen an der Haltestelle beim Stahlo. Micky knallt voll gegen den Sitz. Cadda, die voll gemütlich im Sitz liegt schreckt auf als sie auf einmal Mickys Hand voll in den Haaren hat. Sie hat irgendwie voll verdrängt, dass Micky hinter ihr sitzt, wie auch immer sie das auf die Reihe bekommen hat. „Ihhh!“, quietscht sie voll laut. Dann wird sie rot. Feuerrot. Sie dreht die Musik noch etwas lauter. Micky ist es voll unangenehm, dass er die Aufmerksamkeit unabsichtlich auf sich gelenkt hat. „Bestimmt war das voll die Absicht“, sagt Sarah total laut zu Cadda, damit diese es trotz Musik hört und Micky es auch mitbekommt. „War es gar nicht!“, entfährt es ihm. „Jaja“, murmelt Sarah und grinst. „Sarah…hör auf damit…“, murmelt Cadda leise. Sehr leise. Doch Micky bekommt es trotzdem mit. Plötzlich dreht sich vor ihnen im Vierer jemand um. „Man Cadda, jetzt gib endlich zu, dass du auf diesen hässlichen Vollpfosten, den ich vorhin umgerannt habe stehst“, fragt Alex. „Wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragt Cadda entsetzt, darüber, dass Alex den Nagel voll auf den Kopf getroffen hat. „Ich hab mich damit beschäftigt seitdem wir in diesem Bus sitzen und da bin ich dann irgendwie auf diese voll absurde Idee gekommen“, antwortet Alex. „Irgendwann bring ich diesen Jungen um!“, murmelt Cadda. „Dann streich diesen Gedanken mal gaaaaanz schnell wieder aus deinem nicht vorhandenen Gehirn und verpiss dich, okay? Wenn du denkst, dass du mich hier irgendwie bloßstellen kannst als Rache, vergiss es!“, sagt Cadda und ist wirklich kurz davor Alex nochmal zu schlagen. Dieser Vollidiot. Erst schlägt er Micky, so dass er ein blaues Auge davon bekommt und dann denkt er auch noch, dass er sie damit aufziehen kann. „Du stehst auf ihn!“, ruft Alex wie ein kleines Grundschulkind, was grade irgendeine besondere Entdeckung gemacht hat. „Ja verdammt, das tut sie, und nur fürs Protokoll, er steht auch auf sie“, ruft Sarah sehr laut durch den Bus. „Ach? Ihr wollt ein Familiengrab?“, fragt Cadda und schaut Sarah total böse an. „Ich steh nicht auf ihn und er auch nicht auf mich! Aber wenigstens sieht er gut aus, was man von dir ja nicht behaupten kann!“, sagt sie dann zu Alex. „Ich seh gut aus?“, fragt Micky grinsend. „Ähm…nein…ja…ähm“, stottert Cadda. Ihre Gesichtsfarbe wird schon wieder feuerrot. „Also mal so gesagt: du siehst scheiße aus, aber da Cadda auf dich steht findet sie dich gutaussehend“, grinst Sarah und Micky steht auf um auszusteigen. „Naja, ich finde sie ja auch gutaussehend“, meint er und geht zur Bustür raus. Sarah bekommt einen Lachkrampf und Cadda starrt Micky durch die Scheibe nach. „Hat er das grade wirklich gesagt?“, fragt Cadda und Sarah schnappt nach Luft. „Jap.“, sagt sie und kichert dann weiter. Cadda ist froh, dass Sarah gleich aussteigen muss, dann hat sie wenigstens mal mehr oder weniger ihre Ruhe und kann in Ruhe nachdenken. Der Bus hält mit quietschenden Bremsen. „Bis heute Abend! Wann holt ihr mich nochmal ab?“, fragt Sarah und Cadda grinst, wenn sie an das Vorhaben von Freitagabend denkt. „Wir sind so um sechs bei dir. Dann sind wir um viertel nach sechs in Haiger und können Theddy noch abholen. Kerl kommt nicht mit, weil er heute Abend feiern ist und Loui kommt nach, weil sie noch irgendwas machen muss. Annas Bus kommt gegen zwanzig nach in Haiger an und das Spiel fängt um halb sieben an“, antwortet Cadda und winkt Sarah noch hinterher. Dann steckt sie ihre Kopfhörer in die Ohren, damit Alex sie nicht mehr die ganze Zeit zu labert, denn auf den hat sie jetzt überhaupt keinen Bock.

Es ist abends viertel nach sechs und Caddas Mutter hat Sarah und Cadda vor Theddys Haustür abgesetzt. „Tschüss Mama, bis morgen“, sagte Cadda und nimmt ihren Rucksack mit den Schlafsachen aus dem Kofferraum. „Okay, dann mal los“, sagt Sarah als Caddas Mutter verschwunden ist und beim um die Kurve fahren fast eine alte Frau umgefahren hat. Cadda klingelt an Theddys Haustür und diese kommt heraus. Mit einem Schal und einer dicken Jacke. „Frostbeule“, grinst Cadda, dann schaut sie auf ihre Uhr. „Leute! Wir müssen uns beeilen!“, ruft sie. Die drei hetzen los zum Sportplatz. Dort stellen sie sich hinter eine Mauer, so dass Anna sie nicht sehen kann, wenn sie da ist. Es würde ein lustiger Abend werden. Es ist fast halb sieben. Vitaly läuft auf dem Platz noch ein bisschen hin und her bevor der Schiedsrichter das Spiel anpfeift. Loui kommt um die Ecke und entdeckt Cadda, Sarah und Theddy. „Gutes Versteck, hier hätte ich euch nicht gesehen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass ihr hier steht“, sagt sie und stellt sich dann so hin, dass sie zwar auf die Straße gucken kann, aber nicht gesehen wird. „Anna kommt“, flüsterte sie und alle gehen einen Schritt nach hinten. „Showtime“, grinst Cadda. „Theddy? Hast du die Leiter hingestellt?“, fragt sie dann und Theddy nickt. „Es steht alles bereit. Hinten auf der anderen Seite. Also los“, sagt sie und die vier gehen nach hinten hinter das Gebäude. Cadda stellt die Leiter so, dass sie auf das Vordach klettern können. Als alle vier oben sind, stellt sie die Leiter wieder zur Seite, so dass sie zwar noch dran kommt, aber nicht auffällt, dass jemand auf dem Dach ist.
„Leise“, flüstert Loui, während sie auf dem flachen Dach Richtung Hartplatz robben. „Da ist Anna“, murmelt Cadda als sie vorne angekommen sind. Zum Glück ist dort ein kleiner Absatz, hinter dem sie sich verstecken können, wenn Anna sich suchend umguckt. „Sie sitzt da ziemlich perfekt“, grinst Loui und dann endlich wird das Spiel angepfiffen. Vitaly sieht Anna und bekommt eine totale Panikattacke. Er fragt sich, was sie dort tut und warum sie sich das Spiel anschaut. Maxi war doch nirgends zu sehen. „Guck mal, er ist total verwirrt“, grinst Sarah und die vier fangen an zu kichern.
Halbzeit. Cadda bekommt irgendwie Hunger, denn sie hat nichts zu Abend gegessen. „Ich hab Hunger!“, sagt Loui in diesem Moment und Caddas Magen fängt voll laut an zu knurren. „Nicht nur du“, meint Theddy. Sarah nickt nur. „Dann ist es ja gut, dass ich an alles gedacht hab“, meint Cadda und holt aus ihrer Tasche ein Päckchen Toast, Käse, Schinken, Majo und Gurken. „Du bist genial“, grinst Theddy, als Cadda auch noch eine Picknickdecke ausbreitet. Keiner von ihnen hat jemals auf einem Dach gepicknickt, aber alle sind sich einig, es ist definitiv ein cooles Erlebnis. „Wo ist Anna?“, fragt Cadda und Loui schaut nach unten. „Ich glaube sie sucht uns“, kommentiert sie Annas verwirrtes Rumlaufen. „Sie findet uns eh niemals“, grinst Cadda und alle kichern. „Wann geht’s weiter?“, fragt Sarah und Loui sagt: „Jetzt!“
Währenddessen läuft Anna orientierungslos durch die Gegend und schwört sich, dass sie Cadda dafür fertig machen wird. Sie hatte morgens spontan zugesagt mit zu dem Fußballspiel zu kommen um sich dort mit Cadda zu treffen, weil sie mit ihr reden wollte. Und jetzt ist dieses dumme Mädel nicht da. Anna ist stink sauer auf Cadda und würde sie jetzt am liebsten umbringen. Das Spiel beginnt wieder. Eigentlich ist es doch ganz interessant und außerdem hat Anna festgestellt, dass Vitaly auf dem Platz rumläuft. Er war ihr heute Morgen schon aufgefallen, als sie in der 11b zu Besuch war. Anna beschließt, dass sie sich das Fußballspiel anguckt. Eigentlich sind ja doch ganz hübsche Typen dabei und Vitaly spielt gar nicht so schlecht. Anna ist nach wenigen Minuten total fasziniert von dem Spiel. Sie merkt nicht, dass Cadda sich auf dem Dach total kaputt lacht und dabei fast herunter fällt.
Es sind nur noch wenige Minuten zu spielen und Vitaly rennt wie ein Verrückter über den Platz. Es steht unentschieden. 2:2. Er muss ganz dringend ein Tor schießen, immerhin will er sämtliche Mädchen, die zuschauen, beeindrucken und das geht nun mal am Besten in dem er jetzt noch ein Tor schießt. Vitaly sieht, dass sich einer seiner Mitspieler an der Seite frei gelaufen hat und den Ball zugeschossen bekommt. Er rennt jetzt ebenfalls auf das Tor zu und hofft, dass er von keinem Abwehrspieler gestoppt wird. Sein Mitspieler zieht zwei Abwehrspieler auf sich und Vitaly steht total frei. Er bekommt den Ball, schießt und trifft. Sie haben 3:2 gewonnen und der Schiedsrichter pfeift das Spiel ab.
Anna will unbedingt mal mit Vitaly reden, aber vorher muss sie Cadda finden. Das funktioniert leider nicht ganz, weil Vitaly in diesem Moment aus der Kabine kommt. Also quatscht sie ihn einfach an. „Hey! Du bist doch der der heute Morgen neben mir saß, weil er keine Englischaufgaben machen wollte, richtig?“, grinst Anna. „Jap. und du bist eine Freundin von Cadda, richtig?“, fragt Vitaly zurück. „Jap.!“, sagt Anna. Keine drei Minuten später hatte Vitaly sie zu einem Date eingeladen und Cadda, Theddy, Loui und Sarah konnten jetzt auch wieder vom Dach runter klettern.
„Ich kann das immer noch nicht glauben, Anna ist ja wirklich schnell über Maxi drüber gekommen“, meint Cadda hinterher zu Theddy, als sie bei ihr auf dem Boden liegt und noch nicht schlafen kann. „Ja das finde ich aber auch irgendwie voll seltsam! Heute Morgen war sie noch total am Ende und jetzt? Jetzt auf einmal ist das alles gar nicht mehr so schlimm und das ist doch echt dämlich!“, sagt Theddy. „Aber heute Morgen in der Schule war wirklich geil. Bis auf die Sache mit Micky natürlich, aber das heute im Bus war natürlich auch sehr süß“, grinst Cadda. „Tja, aber wenigstens weißt du jetzt endlich, dass er auf dich steht und so, also eigentlich hat er dir das damit ja offiziell gesagt und so“, meint Theddy. „Stimmt!“, sagt Cadda und dreht sich dann auf die andere Seite um zu schlafen.

Kapitel 7: Das Russenopaoutfit

Cadda ist unterwegs nach Dillenburg. Um genau zu sein ist sie auf dem Weg nach Wetzlar, weil sie shoppen gehen will. Alleine, weil sie keine Lust darauf hat mit jemandem shoppen zu gehen. Da sie in der letzten Zeit eine ganze Menge gespart hat, kann sie jetzt über dreihundert Euro auf den Kopf hauen und sich ganz viele Klamotten kaufen. Darauf freut sie sich schon seit Stunden.
Cadda hat die Musik natürlich wie immer auf volle Lautstärke angedreht. Sie fährt grade durch Frohnhausen und wie sollte es anders sein steigt Micky in den Bus. Cadda versucht sich zu verstecken, auch wenn sie keine Ahnung hat warum. Irgendwie kann sie das momentan überhaupt nicht gebrauchen. Nach der dummen Sache im Bus ist sie nicht mehr im ICQ on gewesen, aus Angst, dass Micky mit ihr schreiben könnte. Doch wovor hat Cadda eigentlich Angst? Eigentlich kann sie sich doch ziemlich sicher sein, dass Micky in sie verliebt ist, denn das ist nach der Busfahrt am Freitag ziemlich klar. Micky sieht Cadda natürlich und er setzt sich zu ihr. „Das kann doch jetzt nicht wahr sein!“, murmelt Cadda. „Was?“, fragt Micky, denn er hat es gehört. „Nichts…ich weiß auch nicht…ist heute nicht mein Tag…“, stottert Cadda und sie weiß wirklich nicht was sie tun soll. Am liebsten würde sie jetzt aufstehen und sich verpissen, aber sie will ja shoppen gehen. „Du wirkst so abwesend“, meint Micky und Cadda nickt: „Ja, das kann schon sein...ich bin ein bisschen überfordert. Weißt du, das gestern im Bus war nicht grade gut, weil…ähm…naja Alex ist irgendwie komisch und er ist sehr nachtragend und immer sehr schnell beleidigt…vor Allem wenn er merkt, dass seine Gefühle nicht erwidert werden…“ Warum erzählt sie Micky sowas? Eigentlich wollte Cadda die Sache für sich behalten. Grade Mick soll eigentlich überhaupt nichts davon erfahren, dass sie so verwirrt ist wegen Alex. Das kann doch überhaupt nicht gut enden. „Ist er dir so wichtig? Mir kam es gestern eher so vor wie wenn du ihn scheiße finden würdest“, fragt Micky und Cadda zuckt mit den Schultern. „Ich finde ihn auch eher scheiße, aber manchmal…ich weiß nicht…ich war mal in ihn verliebt…danach war er total sauer auf mich, weil ich nicht in ihn verliebt war und irgendwie hat er mich gehasst, dann hat er mich auf einmal wieder geliebt und dann wieder gehasst!“, sagt Cadda und steigt aus dem Bus aus, denn sie sind jetzt in Dillenburg. „Wie viel Uhr haben wir?“, fragt sie Micky. „halb 1“, meint er. „Wohin willst du eigentlich?“, fragt er dann. „Ich will nach Wetzlar shoppen“, sagt Cadda und muss dann zum Zug laufen, denn der fährt in wenigen Minuten. „Gut dann wünsche ich dir viel Spaß…Ich muss auch zu irgendeinem Gleis, weil ich Maxi besuchen will oder eher muss. Wir haben noch ein Referat vorzubereiten“, erzählt Micky. „Gut, dann wünsche ich euch viel Spaß“, grinst Cadda und macht sich auf den Weg zu den Gleisen. „Du Cadda?“, fragt Micky plötzlich, bevor Cadda in den Zug einsteigt. „ja?“, Cadda dreht sich um und schaut Micky an. „Hast du heute Abend schon was vor? Kommst du mit mir ins Kino?“, fragt er. Cadda starrt ihn an. „Ich…ähm…ja klar…ähm…in ‚The Fighter‘? Da wollten wir doch sowieso rein“, meint sie. „Okay um halb sechs kommt mein Zug wieder hier an…“, sagt Micky und Cadda meint: „Ja, meiner auch, dann treffen wir uns hier.“ Cadda hat ihre Fassung wieder gefunden. „Tschau“, meint sie und umarmt Micky bevor sie in den Zug steigt.

Cadda geht gemütlich durchs Forum und schleppt haufenweise neue Klamotten mit sich herum. Jetzt fehlt nur noch eins. Sie braucht noch etwas Schönes für heute Abend. Ihre Klamotten kommen ihr grade ein bisschen langweilig vor, aber sie will sich auch nicht extrem aufdonnern. Es ist grade vier Uhr und Cadda hat noch eine Stunde Zeit um etwas zu finden, was gut für den Anlass geeignet ist.
„Cadda?“, fragt auf einmal jemand. „Hey Vitaly, was machst du denn hier?“, fragt Cadda und schmunzelt, denn ihr liegt die Frage auf den Lippen, wie das Treffen mit Anna gestern Abend noch war. „Och ich brauchte mal ein paar neue Klamotten, weil ich bin nachher mit ähm…Anna im Kino verabredet“, meint Vitaly und Cadda starrt ihn an. „Welcher Film?!“, fragt sie dann. „“The Fighter“, antwortet Vitaly und Cadda grinst: „Cool, dann sehen wir uns ja heute Abend, weil ich auch in den Film gehe…mit…Micky.“ „Oh süß! Ich dachte er ist sauer auf dich?“, fragt Vitaly. „Ne wir haben uns gestern Nachmittag doch irgendwie mehr oder weniger wieder vertragen, ich weiß selbst nicht so genau was mal wieder mit mir los war“, meint Cadda und Vitaly geht wie selbstverständlich mit ihr in ein Geschäft um sich weiter mit ihr zu unterhalten. „Toll“, lacht Cadda, als ihr auffällt wie bekloppt die Situation ist: „Wir laufen jetzt grade beide wie so geistesgestörte herum und suchen Klamotten für heute Abend, weil wir Anna und Micky beeindrucken wollen.“ Cadda hat etwas gefunden was sie anziehen kann. Vitaly bietet sich an die Tüten zu halten, damit Cadda die Sachen anprobieren kann. Vitaly starrt Cadda erstaunt an, als sie aus der Kabine kommt mit einem Latzkleid. „Das sieht irgendwie voll cool aus“, meint er und Cadda kauft das Teil sofort. Jetzt hat sie wirklich dreihundert Euro für Klamotten ausgegeben. Jetzt müssen sie nur noch etwas für Vitaly finden.

Cadda bekommt fast einen Lachkrampf als Vitaly aus der Kabine kommt. Er hat eine sehr interessante Kombination an. Einen Pulli mit Kapuze und darüber ein jackenähnliches Etwas. Es sieht irgendwie aus, als ob er ein alter Opa wäre, der sich in der Klamottenwahl vergriffen hat. „Schick!“, meint Cadda, weil sie nicht mehr viel Zeit haben und sie nicht zu spät kommen will, wenn sie mit Micky verabredet ist. „Ja? Findest du das gut? Also ich finde das auch ziemlich gut und es ist sogar bequem“, meint Vitaly und kauft das Etwas. Cadda kann immer noch nicht glauben, dass er wirklich mit so etwas herum läuft. Sie geht nochmal aufs Klo und zieht sich um bevor sie mit Vitaly zum Zug geht.

„Hey“, grinst Cadda, als Micky aus dem Zug steigt. „Hey! Ich dachte schon du lässt mich sitzen. Ich hab mir total die Sorgen gemacht“, meint er und ist sichtlich erleichtert. „Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dich jemals sitzen lassen würde, das wäre ja wirklich das aller letzte von mir“, lächelt Cadda und sieht aus den Augenwinkeln, wie Vitaly Anna in die Arme schließt. „Lass uns gehen, der Film fängt doch sowieso erst um viertel vor sieben an, dann haben wir noch ein bisschen Zeit“, sagt Micky, weil er irgendwie die Anwesenheit von Vitaly nicht besonders gut findet. „Die beiden gehen übrigens in den gleichen Film wie wir“, grinst Cadda, weil sie sich so amüsiert darüber ist, dass Micky Vitaly so angewidert ansieht. „Ich mag ihn nicht!“, sagt Micky trocken und geht mit Cadda weg. „Ich war vorhin mit ihm shoppen…mehr oder weniger. Also ich habe ihn in Wetzlar getroffen und dann sind wir da noch ne Stunde rumgegurkt, weil wir festgestellt haben, dass wir beide mit dem gleichen Zug heimwollten und beide für die gleiche Situation noch etwas suchen“, lacht Cadda. „Oh mein Gott, du verbringst freiwillig Zeit mit Vitaly?“, fragt Micky entsetzt und Cadda lacht nur noch mehr: „Dafür hat er jetzt echt ein seeeeeehr stylisches Outfit an! Ich hoffe die Ironie kam da jetzt raus.“ „Jap. Sie kam raus. Hast du Vitaly geholfen das rauszusuchen oder was?“, fragt Micky und ist jetzt auch am Lachen. „Ja natürlich habe ich das, aber es war schon so spät und ich wollte ja meinen Zug nicht verpassen, deshalb hab ich einfach gesagt, dass es gut aussieht, auch wenn es schon irgendwie ziemlich schrecklich ist. Hauptsache ich habe alles was ich haben wollte, es ist ja immerhin nur Vitaly“, lacht Cadda. Der Abend würde garantiert sehr amüsant werden, wenn es jetzt schon so anfing. In diesem Moment war Cadda mal wieder verdammt froh darüber, dass ihre Eltern übers Wochenende weggefahren waren und sie alleine zuhause war.

Cadda und Micky saßen jetzt auf einer Mauer irgendwo in Dillenburg und unterhielten sich. „Meist du eigentlich, dass das mit Sarah und Maxi hält?“, fragt Micky und Cadda zuckt mit den Schultern. „Ich bin mir da um ehrlich zu sein nicht so sicher, ich frag mich nur, was das mit Anna und Vitaly noch werden soll, weil um ehrlich zu sein…es verstört mich ein bisschen“, grinst Cadda. „Ich denke eh nicht das das noch was gibt, weil Vitaly eher so ein Macho ist, der ständig mit irgendeiner Anderen rummacht“, meint Micky. „Ja so sieht der auch aus“, denkt Cadda, aber sie sagt es nicht. „Wollen wir los zum Kino?“, fragt sie stattdessen. „Klar, wir brauchen ja sowieso noch Karten“, meint Micky und sie gehen zum Kino.

Der Film ist ziemlich spannend und gut. Micky und Cadda gehen nach dem Kino noch mit Vitaly und Anna ins Mecces. Vitaly und Anna sind die ganze Zeit schon am flirten und man sieht schon fast wie die Funken hin und her fliegen. „Das ist doch wirklich unglaublich. Die beiden baggern sich da vorne gnadenlos an und gestern war sie noch mit Maxi zusammen und so schwer unglücklich, als er mit Sarah rumgemacht hat“, seufzt Cadda. „Stimmt, das war wirklich der Knaller“, grinst Micky, weil er sich wieder an den Vortag erinnert. „Hast du das mitbekommen oder was? Ich dachte du wärst schon wieder im Unterricht gewesen?“, fragt Cadda. „Nö, ich stand die ganze Zeit da und habe gespannt“, lacht Micky. „Jaja, das ist ja mal wieder typisch du Spanner!“, Cadda bekommt einen Lachkrampf und Micky lacht mit. Vitaly und Anna drehen sich um und schauen die beiden verpeilt an.
„Die dahinten sind ja auch irgendwie die ganze Zeit nur am rumbaggern“, grinst Anna. „Ja, schrecklich die beiden! Und dann bekommen dies die ganze Zeit nicht gebacken zusammen zu kommen!“, meint Vitaly. „Und vor allem beleidigt sie ihn ja die ganze Zeit, warum auch immer. Vielleicht, weil sie nicht will, dass auffliegt, dass sie auf ihn steht!“, sagt Anna. „Meinst du, dass die beiden es irgendwann schaffen zusammen zu kommen, oder reden die weiterhin die ganze Zeit um den heißen Brei herum?“, fragt Vitaly und Anna zuckte mit den Schultern: „Ich hoffe schon, aber ich bin mir da nicht so ganz sicher, weil die beiden wirklich die ganze Zeit um den heißen Brei herum reden und alles leugnen!“ „Meinst du wir sollten mal ein bisschen nachhelfen?“, lacht Vitaly leise und Anna nickt: „Also so schlecht finde ich die Idee jetzt gar nicht, aber fällt dir was ein?“ Anna und Vitaly hecken einen Plan aus, der definitiv Idiotensicher ist.

Kapitel 8: Deutschland sucht den Supertrottel

Cadda macht sich auf den Weg nachhause und ist die ganze Zeit am lächeln. Sie kann es immer noch nicht glauben. Der Abend war total lustig, nur leider viel zu schnell vorbei, denn Cadda musste den letzten Bus nach Roth noch erwischen. Jetzt sitzt sie im Bus von Eibelshausen nach Roth und hört lautstark Musik.
I feel it in my fingers, I feel it in my toes. The love that’s all around me, and so the feeling grows. It’s written on the wind, it’s everywhere I go. So if you really love me, come on and let it show.
Cadda ist immer noch am Lächeln. Das ist doch gestört! Den ganzen verdammten Tag lächelt sie und das nur, weil sie im Kino war. Mit Micky. Der Bus hält jetzt leider an der Haltestelle und Cadda muss aussteigen. Sie geht nach Hause. Es ist erst halb zehn und weil ihre Eltern nicht da sind, wird Cadda morgen garantiert nicht in die Kirche gehen. Da kommt ihr ein genialer Gedanke. Im Moment kommt DSDS und Cadda hat sich das erste Casting aufgenommen, damit sie es sich später angucken kann. Jetzt ist später und Cadda setzt sich vor den Fernseher um sich anzusehen, wie diverse Leute sich vor ganz Deutschland blamieren. Das kann ja nur amüsant werden.

„MAXI?!“, Cadda bekommt den Mund nicht mehr zu, als sie den Sänger mit der Gitarre erkennt. Seit wann kann Maxi Gitarre spielen? Aber noch wichtiger: Seit wann ist Maxi bei DSDS? Ist der vollkommen bescheuert? Der macht sich doch vor allen zum Affen. Cadda sieht, dass der Anrufbeantworter blinkt und eine verzweifelte Sarah schallt ihr entgegen, als sie auf das Knöpfchen drückt: „Ruf mich an! Egal wie spät es ist!“ Cadda schnappt sich das Telefon und ruft Sarah an. „Was ist los?“, fragt sie, als Sarah ans Telefon geht. „Meine Eltern sind nicht da…da dachte ich, ich guck mal ein bisschen Fernsehen und dann hab ich so durchgeschaltet und dann war da DSDS und dann war da Maxi!“, stammelt Sarah. „Ja ich weiß, ich bin es grade am gucken…hast du ihn dir angehört?“, fragt Cadda, denn sie hat grade bei der Aufnahme auf Pause gedrückt und sich Maxi noch nicht angetan. „Nein! Ich hab geschockt den Fernseher ausgeschaltet und dann als ich ihn wieder anmachen wollte, dann war es leider schon vorbei!“, sagt Sarah und Cadda meint: „Warte! Ich hör mir das jetzt erst mal an!“
„Sarah? Er ist in den Recall gekommen!“, quietscht Cadda in das Telefon. „Er ist was?“, quietscht Sarah zurück. „Ja verdammt! Er hat so gut gesungen, dass er eine Runde weiter gekommen ist und um ehrlich zu sein…das war sogar wirklich ziemlich gut was er da gesungen hat!“, Cadda kann sich nicht einkriegen. „Das ist ja wirklich unglaublich. Mach das noch mal an und halt das Telefon dran, ich will das hören!“, Sarah kann sich genauso wenig einkriegen und Cadda hört wie sie hyperaktiv durch die Gegend hüpft. „Sag mir bitte, dass deine Eltern nicht zuhause sind“, meint Cadda während sie zurückspult. „Ne die sind übers Wochenende weggefahren genauso wie deine Eltern“, antwortet Sarah. Cadda hat jetzt fertig gespult und dreht den Ton des Fernsehers höher. Dann hält sie das Telefon an den Lautsprecher. „Bist du bereit?“, fragt sie Sarah und diese atmet hörbar laut ein. „Bereit!“, antwortet sie und Cadda drückt auf >>Play<<.

„Hallo mein Name ist Maximilian Friedrich, ich komme aus einem kleinen Dorf in Hessen und möchte >>Hey Soul Sister<< für euch singen“, stellt sich Maxi vor. „Okay, dann fang mal an“, sagt Dieter Bohlen.
„Your lipstick stains, on the front lobe of my left side brains. I knew, I wouldn’t forget you and so I went and let you blow my mind. Your sweet moonbeam! The smell of you in every single dream I dream. I knew when we collided, you’re the one I have decided who’s one of my kind.
Hey soul sister, ain’t that mister mister on the radio, stereo, the way you move ain’t fair you know! Hey soul sister, I don’t want to miss a single thing you do…tonight! “, singt Maxi.
„Also ich finde du hast eine sehr schöne Stimme. Von mir hast du ein Ja!“, sagt Patrick Nuo. „Ich fand das ebenfalls ziemlich gut“, meint Fernanda. „eins, zwei, dreimal Ja“, zählt Dieter Bohlen und hält Maxi einen Recall-Zettel hin.

„Ist das jetzt gut oder schlecht?“, fragt Sarah. „Ich bin mir das selbst nicht so ganz sicher, ich weiß nur, dass in ein paar Wochen der Recall ist. Soweit ich weiß ist der immer in den letzten beiden Ferienwochen. Eine Woche noch hier in Deutschland und dann auf irgendeiner sonnigen Insel oder so was. Dieses Jahr ist glaub ich auf den Malediven!“, sagt Cadda. „Okay, aber wenn er wirklich so gut sein sollte, dass er bis in die Mottoshows kommt, dann ist das doch total peinlich! Mein Freund macht sich vor der ganzen Welt lächerlich!“, Sarah wird schon wieder hyperaktiv. „Also um ehrlich zu sein…erstmal muss er den Recall überstehen und das ist schon schwer genug ohne sich zu blamieren. Danach wird er nach seinen Schicksalen ausgequetscht und natürlich auch in jedem Interview nach einem Mädchen an seiner Seite gefragt“, sagt Cadda und Sarah ist jetzt grade wirklich verstört. „Cadda! Das kann doch nicht wahr sein! Wieso meldet dieser Idiot sich bei DSDS an?“, fragt Sarah entnervt. „Ich weiß nicht, soll ich ihn mal fragen? Ich glaube er ist on“, meint Cadda, doch Maxi ist leider doch nicht on. „Stellen wir ihn am Montag zu rede?“, fragt Cadda und Sarah meint: „Aber sicherlich! Du kommst aber mit mir!“ „Geht klar!“ „Ich geh jetzt schlafen, das muss ich erstmal verdauen!“, meint Sarah und legt auf.

Cadda kann es wirklich nicht glauben, dass Maxi sich bei DSDS angemeldet hat. Sie sitzt mit Lille, Theddy und Änni in der Cafe und Maxi und Tim kommen herein. „Cadda? Hast du am Samstag…“, fängt Lille an, als sie Maxi sieht. „JA! HAB ICH!“, meint Cadda gereizt: „Hast du Mathehausaufgaben?“, versucht Cadda Lille klar zu machen, dass sie jetzt nicht über dieses Thema reden sollten. „Klar hab ich! Gehen wir zur Klasse?“, fragt Lille und hat den Wink verstanden.
„Maxi hat sich also wirklich bei DSDS beworben und ist sogar in den Recall gekommen? Ich dachte ich hätte mich nur verguckt oder so, weil mir das nur beim Durchschalten aufgefallen ist“, meint Lille. „Nein er hat sich wirklich beworben. Sarah hat es auch gesehen und ich auch. Wir haben das in der Wiederholung noch mal ganz genau betrachtet und wir wollen ihn uns nachher mal vorknöpfen“, erzählt Cadda.

„Bist du okay?“, fragt Cadda, als Sarah total verwirrt vor ihr steht. „Ich hab Angst! Ich will ihn nicht zur Rede stellen, aber irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht!“, stottert Sarah. „Wir sollten ihn trotzdem zur Rede stellen. Also zumindest solltest du mal mit ihm sprechen. Ich mach dir einen Vorschlag, ich muss sowieso noch mit Micky reden, zumindest hatte ich das vor. Wir gehen in der Pause zu denen und ich rede mit Micky und du redest mit Maxi. Dann hat jeder von uns das geklärt, was zu klären ist und wir haben die Sache hinter uns“, meint Cadda. „Das ist eine gute Idee, aber ich denke nicht, dass ich da überhaupt ein Wort rausbekomme!“, sagt Sarah. „Sarah! Du hast diesen Jungen schon geküsst! Du bist eigentlich mit ihm zusammen! Das Einzige was du machen musst ist, ihn zu fragen, wie er auf die dämliche Idee kam sich bei Deutschland sucht den Superidioten anzumelden!“, Cadda gestikuliert wie wild mit ihren Händen. „Okay, ich glaube ich muss da durch, aber wieso um alles in der Welt willst du mit Micky reden?“, Sarah hat ihren Humor wieder gefunden. „Ich war am Wochenende mit ihm im Kino. Naja um genau zu sein mit ihm, Vitaly und Anna, die zufällig in den gleichen Film wollten“, erzählt Cadda. „Und ihr habt es immer noch nicht hinbekommen zusammen zu kommen?“, fragt Sarah grinsend. „Nein das haben wir nicht. Ich meine…inzwischen weiß ich ja, dass er in mich verliebt ist. Nachdem er es selbst schon gesagt hat, Maxi es gesagt hat und vor allem nach der Busfahrt am Freitag, aber irgendwie schaffen wir es trotzdem nicht so ganz…“, stottert Cadda. „Ihr beide habt es wirklich nicht drauf! HEY THEDDY!“, sagt Sarah. Theddy kommt grade aus der Cafe. „Hilfst du mir Cadda und Micky zu verkuppeln?“, flüstert Sarah ihr zu und Theddy nickt: „Klar jederzeit!“ Die beiden schmieden einen Plan, während Cadda die Mathehausaufgaben von Lille abschreibt.

„Okay…Sarah bist du bereit?“, fragt Cadda und sie ist am Zittern. „Jap.“, meint Sarah und geht zielstrebig auf Maxi und Micky zu, die grade durchs Forum gehen. Bevor diese bei ihren Freunden ankommen können fangen Sarah und Cadda sie ab. „Hey Maxi!“, meint Sarah und lässt es zu dass Maxi sie küsst. Micky und Cadda stehen daneben und schauen gezielt in eine andere Richtung. „Kannst du mal kurz mitkommen?“, fragt Cadda Micky dann um Sarah und Maxi alleine zu lassen. „Klar!“, meint Micky, denn er will diesen ekelhaften Anblick von Maxi beim Knutschen schnell vergessen. „Was gibt’s?“, fragt er dann. „Die beiden brauchen ein bisschen Zeit zum reden und ich…ich weiß um ehrlich zu sein selbst nicht warum ich hier mit dir stehe und…ähm…“, Cadda wird nervös. Wieso vermasselt sie es immer, wenn sie mit Micky redet. Fast immer, erinnert sich Cadda. Am Samstag im Kino ist immerhin alles gut gewesen. „So? Du wolltest den beiden Zeit lassen miteinander zu reden?“, meint Micky enttäuscht. „Mal wieder vermasselt“, murmelt Cadda. Micky hört es diesmal nicht. Immer wenn er irgendetwas nicht hören soll, dann hört er es und wenn es mal gut wäre zuzuhören, dann stellte er sich auf taub.

„Ist alles okay mit dir?“, fragt Theddy, nachdem sie Cadda wieder gefunden hatte. „Nein gar nichts ist okay!“, Caddas Schminke ist verschmiert und sie ist immer noch am Heulen. Nachdem sie und Micky sich mal wieder angeschwiegen hatten, war er einfach gegangen. Jetzt ist Cadda total am Ende. „Wieso um alles in der Welt schaffe ich es nie normal mit ihm zu reden?!“, schluchzt Cadda. „Weil du ihn liebst?“, fragt Theddy und Cadda heult nur noch mehr. „So kannst du nie im Leben in Englisch gehen!“, meint Theddy. Sie schickt Fine eine SMS, dass es Cadda grade nicht gut geht. „So jetzt haben wir noch ein bisschen Zeit“, meint Theddy einfach nur und bringt Cadda erstmal irgendwo hin, wo niemand sie sehen kann.
„Ich sehe schrecklich aus!“, meint Cadda auf dem Klo. „Jep. Das tust du!“, sagt Theddy schulterzuckend. „Was soll ich jetzt machen? Ich will das mit Micky klären, aber ich kann das nicht, weil ich nie die richtigen Worte finde!“, Cadda wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. „Zuerst musst du mal dafür sorgen, dass du wieder einigermaßen ansehnlich aussiehst, weil du bist nämlich grade ziemlich…ähm…schwarz im Gesicht“, grinst Theddy und Cadda muss jetzt auch lachen. „Was eine Scheiße hier!“, meint sie dann und wühlt in ihrer Tasche herum. „Glück gehabt, dass ich so eitel bin“, lacht sie dann und zieht ihr Notfall – Makeup-Set aus dem Rucksack.

Sarahs Gespräch mit Maxi ist sehr informativ gewesen. „Ey Cadda! Ich hab mich mal erkundigt! Der Recall ist in der letzten Woche von den Sommerferien auf den Malediven und in der Woche davor in Köln“, meint Sarah und klingt jetzt nicht mehr ganz so verzweifelt. „Du bist wohl grade davon überzeugt, dass er sowieso nicht so weit kommen wird oder was?“, grinst Cadda. „Ja, das bin ich“, lacht Sarah. Damit ist das Thema erst mal erledigt.

Kapitel 9: Sommer, Sonne, Strand

Cadda kommt grade aus Amerika. In den letzten Wochen hat sie kein Wort mehr mit Micky gewechselt, weil sie es schon wieder total vermasselt hat, aber das ist jetzt auch egal. Als Cadda nach Hause kommt findet sie einen Brief im Briefkasten. „Ähm…Mama? Hab ich bei irgendeinem Preisausschreiben mitgemacht?“, fragt sie, als sie den Brief öffnet. „Ähm…nein du nicht, aber ich…ich hab ne Reise auf die Malediven gewonnen? In der letzten Woche? Da muss ich doch arbeiten!“, flucht Caddas Mama, als sie auf den Brief gesehen hat.

Nachdem Cadda ihre Mutter eine halbe Ewigkeit lang bearbeitet hat, erlaubt sie ihr auf die Malediven zu fahren, wenn ihre Freundinnen mitkommen dürfen, denn alleine darf Cadda nicht fahren. „Okay, Sarah und Theddy dürfen mit, aber Loui ist leider im Urlaub. Da ihr ja sowieso noch nicht volljährig seit, dachten wir, dass ihr noch einen volljährigen Aufpasser mitnehmt!“, sagt Caddas Mama. Auf Caddas entsetzten Blick sagt sie: „Also nimmt Theddy einfach ihren Freund mit!“ Cadda fällt ihr mit einem Freudenschrei um den Hals.

„Oh mein Gott! Wie geil ist das denn?!“, fragt Sarah, als sie aus dem Bus steigen und vor dem Hotel stehen. „Ein vier Sterne Hotel direkt am Strand verdammt! Das ist der Hammer!“, quietscht Cadda. Theddy und Kerl sehen natürlich mal wieder nichts, weil sie am rumknutschen sind. „Lass uns schnell einchecken und ab an den Strand!“, meint Cadda und schleift Theddy und Kerl mit sich in das Hotel. Kerl checkt ein und sichert sich sofort ein Doppelzimmer für sich und Theddy. Cadda und Sarah nehmen das andere Doppelzimmer, räumen schnell ihre Sachen aus und schlüpfen in ihr Badezeugs bevor sie an den Strand rennen.

„Geil!“, schreit Sarah und schmeißt sich in die Wellen. Cadda schmeißt sich grade hinterher und die beiden machen erstmal eine Wasserschlacht. „Wo ist eigentlich Theddy?“, fragt Sarah. „Knutschen!“, meint Cadda und schmeißt Sarah eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Igitt!“, quietscht Sarah. „Was? Du findest es eklig, wenn die beiden knutschen? Aber wenn du und Maxi..das ist noch ekliger!“, lacht Cadda. Sie geht wieder aus dem Wasser um ein bisschen am Strand zu dösen. Die Sonne scheint erbarmungslos vom Himmel und es ist sehr warm. Cadda schmiert sich erstmal mit Sonnencreme ein, weil sie sonst in weniger wie einer halben Stunde so rot ist wie ein Krebs. Das wäre natürlich nicht gut, denn immerhin ist sie auch hier um ein paar Jungs anzumachen. Micky ist ja nicht in der Nähe und noch läuft da ja nichts.
„Cadda?! Sind Theddy und Kerl immer noch am Knutschen?“, Sarah reißt Cadda aus dem Halbschlaf. „Ich weiß nich, also hier sind sie nicht“, murmelt Cadda und richtet sich verwirrt auf. „Du hast gepennt?“, fragt Sarah. „Jap. Ich mein...wieso auch nicht, ich habe immerhin die Hoffnung, dass ich irgendwann noch ein bisschen braun werde“, lacht Cadda. Sie ist immer noch müde, also zieht Sarah sie hinter sich her wieder ins Wasser.

„Was geht denn da ab?“, fragt Cadda, als sich ein Kamerateam am Strand aufbaut. „Ich weiß nicht, lass uns mal da hinten in die Dünen legen und gucken“, lacht Sarah. „Ja genau, wie so zwei Spanner“, grinst Cadda und die beiden schnappen sich ihre Sachen und rennen in die Dünen.
„Man hier passiert ja gar nichts, die bauen die ganze Zeit nur auf!“, mault Cadda, als plötzlich ein Boot auf den Strand zurast. „Oh ich nehme alles zurück. Endlich passiert was“, lacht sie dann. Es ist ziemlich amüsant, wie hyperaktiv die Leute mit der Kamera und den Mikrofonen am Strand auf und ab laufen, um auch ja alles mitzubekommen.
„Warte…“, murmelt Cadda auf einmal. „Was?“, fragt Sarah. „Wir sind auf den Malediven…Es ist die letzte Woche…das da auf dem Boot sieht aus wie Dieter Bohlen und…“, meint Cadda nachdenklich. „Ach du scheiße!“, stöhnt Sarah. „Solange die nicht in unserem Hotel absteigen ist alles gut! Ich meine…Maxi wäre mir noch egal, aber ich will nicht in dem gleichen Hotel wie Dieter Bohlen sein. Der Typ ist widerlich. Wenn du dem aufem Flur begegnest mit den zehntausend Bodyguards, die der braucht damit ihn niemand umbringt, dann ist das doch voll ätzend und du willst den ganzen Tag nur noch kotzen!“, meint Cadda. „Wollen wir zurück ins Hotel und uns in die Lobby setzen? Dann sehen wir bestimmt, ob die da absteigen oder nicht“, schlägt Sarah vor. „Stimmt, das ist eigentlich ne ziemlich gute Idee“, stimmt Cadda zu und packt ihre Sachen zusammen. „Okay, auf geht’s. Ich hoffe wir haben Glück und die sind in nem anderen Hotel!“, sagt sie und macht sich auf den Weg zum Hotel. Sarah folgt ihr.

„Nein! Das wäre ja auch zu schön gewesen!“, stöhnt Sarah, als sie Dieter Bohlen durch die Tür marschieren sieht. „Alter! Neee!“, seufzt Cadda. „Ähm…was machst du eigentlich, wenn Maxi durch diese Tür kommt und dich sieht? Er wird aus allen Wolken fallen!“, sagt Cadda und Sarah zuckt mit den Schultern: „Dann muss ich mich eben verstecken!“ „Verstecken? Hier gibt es nichts wo du dich verstecken kannst!“, lacht Cadda leise. „Stimmt. Ich setze mich einfach mit dem Rücken zur Tür und du sagst mir Bescheid, wenn er reinkommt“, meint Sarah und setzt sich Cadda gegenüber. „Klar und bei mir wird er nicht so geschockt sein!“, lacht Cadda mit einer Menge Ironie in der Stimme.
Maxi kommt zur Tür rein und schaut sich erst mal um. Cadda zieht schnell ihre Sonnenbrille auf, dreht den Kopf weg und hofft, dass Maxi sie nicht erkennt. „Er ist da?“, fragt Sarah. „Ja!“, murmelt Cadda. „Meinst du er hat uns gesehen?“, Sarah ist verzweifelt. „Nein ich glaube nicht, aber ich sehe ihn jetzt leider nicht mehr…Ach du scheiße, wieso sind da so gutaussehende Leute bei DSDS. Der Typ, der da drüben reinkommt ist wirklich megaheiß!“, murmelt Cadda. „Sag mal, du hast es echt sehr nötig oder?“, fragt Sarah. „Nein! Aber guck doch mal. Der Typ ist der Knaller!“ „Ich kann nicht gucken du Trottel, dann sieht Maxi mich. Sind die eigentlich bald mal weg?!“ „Ich weiß nicht, aber warte ich guck mal!“, Cadda dreht sich um und sieht Maxi direkt ins Gesicht. Also aus einiger Entfernung natürlich. Ihr Kopf wirbelt wieder zurück. „Er ist noch da und starrt hier rüber!“, murmelt sie schnell und panisch. „Wie kommen wir jetzt hier weg ohne, dass er uns endgültig sieht?“, fragt Sarah genauso panisch. „Du gehst ins Zimmer während ich mich zum Affen mache. Ich komm gleich nach. Damit lenke ich alle Aufmerksamkeit auf mich und du kannst in Ruhe entkommen“, meint Cadda. „Was ist wenn Maxi dich sieht? Falls das nicht schon längst passiert ist?“, fragt Sarah. „Lass mich mal machen! Sobald alle auf mich achten bist du verschwunden ja?!“, meint Cadda und Sarah nickt: „Geht klar!“
In Caddas Kopf sieht man schon fast wie die Rädchen sich drehen. Was kann sie jetzt nur machen, damit alle Aufmerksamkeit auf sie gelenkt ist? Plötzlich kommt ihr ein sehr guter Einfall. Ein mieses Grinsen breitet sich über ihrem Gesicht aus. DSDS mag es doch, wenn sich Leute vor laufender Kamera blamieren. Also können die auch schön selbst dafür sorgen.
„Oh mein Gott!!! Da ist Lady Gaga!!!“, schreit Cadda und rennt zum Fenster der Lobby. Die Kameras wollen das natürlich einfangen und geben die Anweisung, dass alle Möchtegern-Superstars nach draußen gehen um sich mit Lady Gaga fotografieren zu lassen. Das macht sich immer so super im Fernsehen. Wie die geisteskranken werden die Superstaranwärter durch die Tür gehetzt. Bei dem Chaos können Cadda und Sarah sich sogar gleichzeitig aus dem Staub machen, ohne, dass jemand etwas bemerkt. Dass Maxi voll gegen die Tür rennt, bemerken sie nicht mehr, aber das sehen sie ja sowieso in der nächsten DSDS-Folge.
„Hey Cadda! Guck mal da drüben, da sind Maxi und dein mega-heißer Typ“, grinst Sarah, als sie aus dem Fenster des Hotelzimmers schaut. „Ja ich seh das! Man dann kann ich den gar nicht anmachen, weil der mit Maxi rumläuft“, lacht Cadda. „Du könntest den sowieso nicht anmachen, ohne, dass es gefilmt oder fotografiert wird“, meint Sarah trocken. „Scheiße, das hatte ich so verdrängt!“, Cadda ist immer noch am lachen. „Wollen wir zum Pool und noch ein paar Bahnen schwimmen? Jetzt wo ich nicht mehr jeden Freitag ins Schwimmbad muss, gehe ich sogar freiwillig“, schlägt Cadda vor. „Gute Idee, ja ich geh auch inzwischen lieber schwimmen wie vorher. Da kann man ja inzwischen auch einfach nur Unsinn machen und muss nicht die vierhundert Meter auf Zeit üben oder so einen Mist!“, sagt Sarah und schnappt sich mal wieder ihr Handtuch. Der Sand rieselt heraus, auf Caddas Bett, als sie es ausschüttelt. „Dankeschön!“, meint Cadda ironisch und schüttelt dafür ihren Sand auf Sarahs Bett.
„Sag mal…sind Theddy und Kerl eigentlich den ganzen Tag im Zimmer und knutschen?“, fragt Sarah, als sie keine Lust mehr haben zu schwimmen und einfach nur auf einer Luftmatratze über das Wasser treiben. „Solange es nur beim Knutschen bleibt ist es doch okay, aber ich habe ein bisschen Sorgen um die beiden. Nich, dass Theddy jetzt irgendwie schwanger wird, weil die sich doch nicht unter Kontrolle haben“, lacht Cadda. „Wir haben uns unter Kontrolle!“, faucht Theddy und springt ins Becken, wobei Cadda voll das Wasser ins Gesicht bekommt. „Was geht denn jetzt ab? Wo hast du deinen Lover gelassen?“, fragt Cadda. „Er ist mit so einer Tussi an der Bar! Irgendeine von diesen Fernsehschlampen!“, Theddy ist richtig schlecht gelaunt und Cadda kann es sogar nachvollziehen. „Spast!“, kommentiert sie. „Ja! Man der kann mich wirklich mal am Arsch lecken!“, faucht Theddy und schwimmt auch erstmal los um sich abzuregen.
„So jetzt bin ich glaube ich wieder einigermaßen ruhig. Sarah? Hast du Maxi schon gesehen? Ich glaube er ist auch hier. In diesem Hotel, weil diese andere Tussi auch von DSDS ist, wenn ich richtig gesehen habe!“, sagt Theddy und schnappt sich auch eine Luftmatratze. Der Pool ist zum Glück, bis auf die drei leer, also können Cadda, Sarah und Theddy sich darüber austauschen, wie scheiße DSDS ist.
„Und was machst du jetzt? Wenn Maxi hier ist und dich entdeckt, dann hast du wahrscheinlich ein Problem!“, meint Theddy. „Ich bin mir da nicht so sicher, weil eigentlich wäre es ja ganz lustig ihn hier zu treffen. Ich habe nur ein bisschen Angst, dass irgendwer das mitbekommt und dann wäre das irgendwie scheiße, wenn ich im Fernsehen wäre“, Sarah zuckt mit den Schultern und fällt fast von der Matratze. „Dann solltest du dich wirklich nicht sehen lassen. Die sind hier überall mit der Kamera. Vorhin als Kerl mit der Tussi in der Bar war und ich da vorbei gegangen bin, da saß ein Kamerateam hinter einer Pflanze und hat die beiden gefilmt“, erzählt Theddy. Jetzt fällt Sarah wirklich von der Luftmatratze und fliegt ins Wasser. Cadda fliegt hinterher und versucht irgendwie nach Luft zu schnappen, während sie einen Lachkrampf hat. „Was geht denn jetzt ab?“, fragt Theddy. „Stell dir doch mal vor…Kerls Kumpels schalten den Fernseher an oder so und sehen grade DSDS aus lauter Langeweile und weil sie beim Durchschalten ein bekanntes Gesicht gesehen haben. Dann sehen die wie Kerl so ne Tussi anmacht und die ihn voll abweist!“, prustet Cadda und versucht, immer noch lachend, zurück auf die Matratze zu kommen. Als sie es geschafft hatte, kichert sie immer noch und hat extreme Bauchschmerzen vom Kichern. „Ist jetzt alles wieder okay mit dir? Können wir dann mal kurz nach einer produktiven Lösung suchen? Egal wer von uns Maxi über den Weg läuft hat dann ein Problem. Er kennt uns alle“, stellt Theddy fest. „Ja, das ist echt schlecht, weil wir uns jetzt vor dem verstecken müssen!“, meint Cadda und Sarah nickt: „Also machen wir einen Geheimurlaub. Jetzt weiß ich wie sich die Agenten fühlen müssen, wenn sie nicht erwischt werden wollen!“ „Ja, aber was anderes bleibt uns nicht wirklich übrig. Wir müssen halt einfach total gut aufpassen und vor allem am Strand halt immer unsere Augen überall haben. Aber jetzt mal ehrlich, das können wir doch!“, Cadda versucht Theddy und Sarah zu beruhigen. Es ist ja auch sinnlos, sich jetzt total aufzuregen und sich verrückt zu machen. „Okay, dann passen wir ab sofort auf und am besten immer nur mit Sonnenbrille raus und ne Kappe oder so was auf. Dann sieht der schon eine ganze Menge nicht, was ihm zeigen könnte wer wir sind!“, meint Theddy. „Okay also Zusammenfassung: Sonnenbrille, Hut, Spannen“, sagt Sarah und Cadda kichert schonwieder. „Geht klar, das werden wir ja wohl packen. Ich weiß nicht wies mit euch ist, aber ich geh jetzt hoch und leg mich schlafen. Morgen würde ich sagen gehen wir mal wieder an den Strand oder?“, meint Cadda und lässt sich langsam von der Luftmatratze runterkippen. „Strand klingt gut. Ich komm mit dir hoch, ich bin auch ziemlich müde. Morgen um neun beim Frühstück treffen?“, fragt Sarah und Theddy nickt. Die drei gehen, natürlich nicht ohne Sonnenbrille und Hut, auf ihr Zimmer und schlafen sofort ein. Theddy merkt nicht mal mehr wie Kerl irgendwann in der Nacht zu ihr ins Bett schlüpft und ihr ein leises: „Ich liebe dich!“ ins Ohr flüstert.

Kapitel 10: The sweet guys next door

Der Wecker reißt Cadda unsanft aus dem Schlaf. „Aufstehen Sarah!“, murmelt sie und strampelt sich irgendwie aus dem Bett. „Ich will nicht aufstehen“, murmelt Sarah und wälzt sich irgendwie durch die Gegend. „Ich geh duschen“, Cadda tappst ins Bad und nach der Dusche geht es ihr besser und sie fühlt sich wach. „Ey! Aufstehen!“, meint sie und reißt Sarah die Bettdecke weg. „Du Arschloch!“, murmelt Sarah und geht dann auch ins Bad um zu duschen, während Cadda sich die Haare föhnt und wasserfestes Make-up heraussucht.
Es ist halb zehn, als Cadda und Sarah zum Frühstück kommen. „So viel zu Uhr!“, meint Theddy. „Ja sorry, aber Sarah hat mal wieder eine Ewigkeit gebraucht, bis sie endlich fertig war“, lacht Cadda und setzt sich an den Frühstückstisch. Kerl und Theddy haben sich inzwischen wieder versöhnt. „Wollen wir gleich direkt an den Strand“, fragt Kerl und Cadda nickt: „Ja, das hatten wir eigentlich so geplant, aber wir müssen erst nochmal hoch und unser Zeugs holen.“
Eine Stunde später laufen Cadda und Sarah die Treppe hoch. „Fuck!“, flucht Cadda, als sie ein T-Shirt etwas weiter oben die Treppe herunter kommen sieht. „Sarah! Schnell verdammt! Wir müssen da in den Flur rein!“, sagt sie hektisch und rennt mit Sarah die Treppe hinauf. Grade bevor Maxi sie sehen kann, biegen Cadda und Sarah um die Ecke und erfreuen sich für einen Moment lang daran, dass sie Maxi aus dem Weg gegangen sind. „Okay…also daran haben wir jetzt gesehen, wie schnell es passieren kann, dass unser Plan kippt“, Sarah atmet tief durch. „Sonnenbrille und Hut“, meint Cadda. „Jap…ich denke das sollte hinhauen, also lass uns mal schnell hochgehen und unser Zeug noch holen. Ich hoffe Theddy und Kerl haben Maxi auch gesehen und er hat sie nicht gesehen, weil sonst haben wir vermutlich ein Problem!“, sagt Sarah und geht die Treppe hoch in den dritten Stock. „Warte mal…Sarah? Hier oben in dem Gang sind drei Zimmer und auf der anderen Seite sind auch nochmal drei. Hier drüber ist kein Stockwerk mehr und Maxi kam definitiv von hier oben…wenn wir Pech haben, dann ist er direkt neben uns in dem Zimmer“, meint Cadda und ist grade ziemlich geschockt von dieser Feststellung. „Das ist nicht gut! Aber wir denken einfach mal wieder total positiv und hoffen, dass er auf der anderen Seite ist“, Sarah versucht sich selbst zu beruhigen. Es wäre ein sehr großes Problem, wenn Maxi direkt neben ihnen wäre. Das würde es noch schwerer machen, ihm aus dem Weg zu gehen.
„Theddy? Hat Maxi euch gesehen?“, fragt Cadda, als sie Theddy und Kerl in der Lobby treffen. „Nein, wir haben uns hier hinter der Blume versteckt, dann hat er uns hoffentlich nicht gesehen…aber ich muss dir noch was sagen…“, meint sie. Sie zieht Cadda ein Stückchen weg. „Der heiße Typ von gestern, der mit Maxi herumgelaufen ist….“, fängt Theddy an. „Woher weißt du von dem Typen?“, fragt Cadda und kann sich sofort denken, dass Sarah was gesagt hat. „Kam der dir irgendwie bekannt vor?“, fragt Theddy. „Ja schon…ich weiß nicht, aber irgendwo habe ich diesen Jungen schon mal gesehen. Ich hab ihn aber nur von weitem beobachtet, also kann ich dir das gar nicht richtig sagen. Maxi habe ich auch nur am T-Shirt erkannt“, meint Cadda. „Sagt dir der Name….Jonas Engelbert was? Oder soll ich einfach anfangen rumzuschreien?“, sagt Theddy und Cadda guckt sie panisch an. „Mein Traumtyp?! Der dessen Facebookseite fast genau mit meiner übereinstimmt?!“, fragt sie mit offenem Mund. „Der ist doch mit Kerl befreundet oder nicht? Scheiße!“, flucht sie dann. „Jap, der ist mit Kerl befreundet. Ich denke zwar nicht, dass er uns gesehen hat, aber jetzt müssen wir auf noch mehr Personen achten!“, meint Theddy. „Okay….naja wir werden das schon irgendwie schaffen. Lass uns jetzt erstmal zum Strand gehen und dann sehen wir mal weiter, weil ich will jetzt auch mal endlich ans Meer!“, sagt Cadda. Irgendwas wird ihr schon einfallen, wie sie diese vielen Probleme auf einmal lösen können.
„Geil! Ich liebe Meer und Strand und Sonne und alles!“, meint Theddy, als sie am Strand liegt und genüsslich die Augen schließt. „Wer tut das nicht? Ich find es nur ein bisschen komisch, dass hier die ganze Zeit irgendwelche Leute mit Kameras rumlaufen und sich darauf vorbereiten dahinten hinter den Palmen die erste Runde vom Recall zu drehen“, meint Cadda, denn in den letzten Minuten sind ziemlich viele Kamera- und Tonleute an ihnen vorbei gelaufen. „Ja und scheinbar sind wir auch die einzigen, die noch an diesem Strand liegen. Wahrscheinlich stören sich alle anderen an genau diesen Leuten und wir bleiben einfach dreist hier liegen. Sollen da doch Menschen langlaufen. Wir haben hier dann eventuell auch nachher gute Unterhaltung. Eine Folge DSDS ohne den Fernseher anschalten zu müssen. Das ist doch auch mal was. Und dann sehen oder besser hören wir das sogar, bevor es alle anderen hören“, meint Sarah. „Stimmt, wir sollten einfach mal die positiven Sachen an dem ganzen Chaos hier sehen. Ich finde DSDS zwar eher scheiße, aber das hier hat was“, grinst Cadda und dreht sich herum. Sie zieht sich den Hut etwas tiefer ins Gesicht und rückt ihre Sonnenbrille gerade. Auf dem Weg zum Strand haben sich Cadda, Theddy und Sarah alle einen großen Sonnenhut gekauft, der ziemlich cool aussieht. Kerl ist erstmal nicht mit zum Strand gekommen. Er will noch ein bisschen im Zimmer bleiben und schlafen, weil er die Nacht nicht sonderlich gut gelegen hat und jetzt Kopfschmerzen hat.
Das Gejaultem beginnt um Punkt zwölf Uhr und wird davon eingeleitet, dass eine Horde halbnackter Mädchen etwa fünfzehn Mal am Strand entlang laufen muss, damit es ordentlich gefilmt werden kann. „Lächerlich! Jetzt mal wirklich. Wieso sollte ich fünfzigtausend Mal am Strand entlang laufen, nur damit es einigermaßen sexy aussieht? Ich meine…was soll ich denn wie so ein notgeiles Flittchen im Bikini da lang laufen und meine Hüften durch die Gegend schwingen!“, meint Cadda genervt. Nach einer Weile wird es wirklich nervig mit den Kamerateams. Man kann nicht ins Wasser gehen, weil ständig irgendwer irgendetwas filmt. „Wann fangen die denn da drüben endlich an? Ich will jetzt mal hören, wie Maxi und Jonas singen. Bestimmt müssen die zusammen singen!“, grinst Theddy und Cadda meint: „Meinst du wir können mal da hoch gehen und uns das von etwas näher anhören? In so einer Art geheimer Mission?“ „Du bist wirklich ein Freak, aber ich bin dabei“; grinst Sarah. Sie hören den Mädchen beim Singen zu, denn endlich hat RTL es geschafft, einen sehr erotischen Walk der Tussis zu filmen. „Das klang wirklich schrecklich!“, meint Sarah trocken. „Meint ihr die Jungs sind jetzt dran? Dann lass uns mal da hoch schleichen!“, sagt Cadda und sie geht vor die Dünen hoch und Sarah und Theddy folgen ihr. „Kann man diese Palmen hochklettern?“, fragt Sarah, als sie vor einer hohen Palme stehen, die sehr stabil aussieht. „Nein, aber warte mal…“, meint Cadda und geht auf ein Hochhäuschen zu. Dann winkt sie Theddy und Sarah zu, dass sie herkommen sollen. „Wenn wir da oben sitzen, dann müssten wir alles von da unten sehen und hören!“, sagt sie und klettert die Leiter zum Häuschen hoch. „Perfekt!“, meint Sarah als sie auch oben angekommen ist. Theddy fällt zwar erstmal fast die Leiter herunter, aber irgendwann ist auch sie oben. Das Häuschen ist ein wenig seltsam. Die Fenster sind entweder ganz unter dem Dach oder direkt am Boden angebracht. Das Gute ist: Wenn man sich flach auf den Boden legt, was die bequemste Lage in der Hütte ist, dann kann man perfekt auf das Jurypult gucken. „Perfekt“, grinst Sarah. „Jap und guck mal wer dahinten kommt!“, meint Cadda und legt sich auf ihr Handtuch, sodass es nicht so hart auf dem Boden ist. Maxi und Jonas und noch irgendein Typ spazieren am Strand entlang. „Meist du die müssen das jetzt auch noch zehn Mal machen für die Kamera?“, fragt Cadda lachend und als die Jungs nochmal zurück laufen müssen, kugelt sie fast lachend aus dem Häuschen. „Was meinst du, wie oft die das machen müssen?“, grinst Theddy und Sarah fängt jetzt auch an zu kichern, weil die Jungs schon wieder zurück laufen. „Wenn das so weiter geht, dann entdeckt uns hier oben jemand, bevor wir die singen hören“, meint sie dann und lacht immer noch. Nach einer Weile und mehreren Lachkrämpfen später, können die drei Mädels endlich sehen und vor Allem hören, wie die Jungs sich anstellen.
Recently I’ve been. Hoplessly reaching. Out for this girl, who’s out of this world. Believe me.
She’s got a boyfriend. He drives me round the bend. ‘Cause he’s 23. He’s in the marine. He’d kill me.
But so many nights now. I find myself thinking about her now.
But obviously, she’s out of my league.
Weiter können die Mädels leider nicht hören, denn sie sind die ganze Zeit am Lachen. „Das war ja eigentlich gar nicht so schlecht, aber ich finde es immer so amüsant, wenn irgendwer singt“, grinst Theddy. „Leute! Haltet doch mal die Klappe, ich will wissen, was die sagen!“, meint Cadda. „Ja ist ja schon gut!“, sagt Theddy und atmet tief durch um nicht wieder los zu lachen. Die Maxi, Jonas und der Typ sind jetzt fertig mit ihrem Lied und die Jury gibt ihre Kommentare ab. „Das fand ich sehr gut. Das Lied habt ihr alle drei sehr gut gesungen. Ich fand Thomas war der schlechteste in der Gruppe. Maxi und Jonas ihr habt eure Sache sehr gut gemacht. Wenn ihr so weiter macht, dann habt ihr gute Chancen auf die Mottoshows“, sagt Dieter Bohlen.
„Oh mein Gott, ich kann nicht mehr!“, Sarah schnappt nach Luft um dann erneut loszulachen. Inzwischen ist schon die nächste Gruppe von Mädels dabei zu singen, aber Sarah, Cadda und Theddy haben sich immer noch nicht eingekriegt. „Scheiße! Da unten ist jemand!“, flüstert Cadda plötzlich als es totenstill in der Hütte wird und man unten Stimmen hört. „Maxi!“, murmelt Sarah. „Wir müssen hier raus verdammt!“, flüstert Cadda, als sie mitbekommt, dass Maxi und Jonas die Leiter hochklettern wollen. „Kommen wir zu da oben dem Fenster raus? Die hier sind leider zu klein, aber da oben das müsste groß genug sein!“, flüstert Theddy. Cadda nimmt ihre Sachen und schiebt sie durch das eine Fenster nach draußen, wo sie die Sachen an eine abstehende Holzdiele hängt. „Raus da oben! Schnell!“, meint sie hektisch. Sarah und Theddy quetschen sich so schnell wie möglich durch das Fenster. Cadda hört schon, wie Maxi und Jonas auf der Leiter sind. Toll, jetzt kann sie durch das Fenster klettern, wo sie ja so begabt im Turnen ist. Sie versucht irgendwie zu dem Fenster zu gelangen. So weit so gut, das hat ja dann doch irgendwie funktioniert. In wenigen Sekunden wird Maxis Kopf in der Tür erscheinen und dann hat Cadda die Arschkarte gezogen. Ein Adrenalin- Stoß durchflutet sie und mit einem mehr oder weniger eleganten Sprung schwingt sie sich aus dem Fenster auf das Dach.
„Ach du Scheiße!“, murmelt Cadda und hofft einfach nur, dass sie niemand gesehen hat. „Meinst du, die haben uns gehört?“, flüstert Theddy. Cadda gibt keine Antwort. Super Situation in die sie sich hier verfrachtet hat. Sie sitzen alle zusammen auf einem Dach irgendwie zehn Meter über dem Boden und Cadda hat Höhenangst.
„Hier war doch vorhin noch irgendwer!“, meint Maxi skeptisch und Cadda, Theddy und Sarah auf dem Dach zucken zusammen, obwohl Maxi und Jonas ja gar nicht wissen können, dass sie hier oben sitzen. „Das hast du dir bestimmt nur eingebildet. Bestimmt wolltest du das einfach nur, dass hier oben ein paar nette Mädels sind!“, sagt Jonas. „Ich will nicht, dass hier ein paar nette Mädels sind, aber ich habe irgendwie die ganze Zeit das Gefühl, dass Sarah hier ist. Heute, als ich die Treppe runter bin, da waren zwei Mädels und die sahen genauso aus wie Cadda und Sarah. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie die beiden hier hin gekommen sein sollten. Außerdem habe ich sie nicht richtig gesehen. Aber auch gestern dieses Mädel, die das mit Lady Gaga geschrien hat…die sah auch aus wie Cadda und...“, sagt Maxi und Jonas unterbricht ihn: „Du bildest dir das alles nur ein! Wenn Cadda hier wäre, dann hätten wir das doch bestimmt mitbekommen. Vier Augen sehen immerhin mehr als zwei und ich weiß ja auch wer sie ist und wie sie aussieht und alles!“ „Woher weißt du denn bitteschön wer das ist?“, fragt Maxi verwundert. „ICQ…“, meint Jonas und versucht geschickt das Thema zu wechseln, was ihm nicht gelingt, denn Maxi hakt die ganze Zeit nach. „Ach ja? Und wenn du sie nur so vom ICQ kennst…wieso um alles in der Welt wirst du dann so rot und versuchst das Thema zu wechseln?“, fragt Maxi schmunzelnd. „Weil…ähm…ja warum eigentlich?!“, fragt sich Jonas jetzt auch. Cadda sitzt auf dem Dach und wird genauso rot wie Jonas unten. „Cadda? Was läuft da?“, fragt Sarah leise. „Erzähl ich euch später!“, murmelt Cadda.
„Hast du das auch gehört? Da war ganz sicher jemand!“, meint Jonas plötzlich. „Ja du hast Recht und jetzt halt mich nicht für bescheuert, aber das war zu hundert Prozent die Stimme von meiner Freundin und von Cadda! Ich schwöre es dir!“, meint Maxi. „Man Maxi! Du bildest dir das alles nur ein!“, meint Jonas: „Wo sollen die denn bitte sein? Meinst du die sitzen auf dem Dach, weil wir die so erschreckt haben und die sich verstecken müssen?!“, Jonas versucht sehr viel Ironie in seine Stimme zu legen. „Wieso eigentlich nicht? Das würde total nach Cadda klingen, die macht doch immer so bescheuerte Sachen!“, sagt Maxi und bewegt sich zum Fenster.
Cadda versucht den anderen mit Handbewegungen klar zu machen, dass sie jetzt geliefert sind. Es sind sieben Meter bis in den Sand. Cadda hat das Ganze schon genau unter die Lupe genommen. Sie können da nicht runter springen. Cadda kommt die rettende Idee. „Da hin!“ murmelt sie und deutet auf die Kante vor der Tür. „Ich zuerst! Dann ihr genauso hinterher!“, sagt sie und springt in Sekundenschnelle auf den Vorsprung vor der Tür und rutscht dann die Leiter herunter. Jonas dreht sich um und merkt trotzdem nicht, dass Cadda vom Dach runtergesprungen ist. Maxi hat ebenfalls gehört, wie jemand die Leiter runtergerutscht ist und rennt jetzt auch zur Tür, doch Cadda ist schon unter dem Häuschen verschwunden. Sie versucht Sarah und Theddy ein Zeichen zu geben, dass sie sich etwas einfallen lässt. „Beeil dich!“, formt Theddy mit ihren Lippen.
Super, Cadda hat keine Ahnung was sie jetzt machen soll. Sie kann doch Theddy und Sarah nicht einfach da oben auf dem Dach sitzen lassen. Plötzlich sieht sie eine vollbusige Blondine am Strand entlanglaufen. Sie formt eine 10 mit den Händen und versucht Theddy und Sarah so zu sagen, dass sie in zehn Minuten fertig ist. Dann rennt sie los zum Hotel und zieht sich einen Minirock und ein sehr weit ausgeschnittenes Outfit an. Dazu noch einen sehr großen BH. Dann rennt sie wieder zum Strand und kauft sich auf dem Weg eine schöne Braune Perücke und zwei Brustimplantate, die man sich in den BH stecken kann und die ziemlich echt aussehen. Drei Minuten hat sie jetzt noch um mit ihrem Kajal und dem Lippenstift einen komplett anderen Menschen aus sich zu machen und zu Maxi und Jonas zu gelangen.
„Habe ich doch gemerkt, dass hier zwei Jungen sein!“, sagt Cadda in einem französischen Akzent und sie hört Gekicher auf dem Dach. Die Jungs merken nichts. Caddas Ablenkungsmanöver funktioniert ziemlich gut, denn vor Allem Jonas starrt auf von ihren Highheels über den Minirock auf Caddas Fakebrüste. Maxi guckt in eine andere Richtung, aber auf jeden Fall nicht zur Tür. Cadda niest sehr mädchenhaft, wie auch immer sie das hinbekommt. Sarah und Theddy springen nacheinander vom Dach und klettern leise die Leiter herunter. Das funktioniert ganz gut, denn Jonas und Maxi stehen jetzt mit dem Rücken zur Leiter, während sie Cadda anbaggern.
„Ich muss auch jetzt schon gehen. War schön mit euch zu reden!“, meint Cadda und der französische Akzent ist auf einmal mehr oder weniger verschwunden. Schnell klettert sie die Leiter runter und geht mit Sarah und Theddy hinter die Dünen. „Scheiße! Wieso geraten immer wir in so eine Scheiße und vor Allem, wie um alles in der Welt kommst du immer auf so mega geile Ideen?“, grinst Sarah. Jetzt wo die Gefahr gebannt ist, zumindest vorerst, ist die Stimmung wieder gelöster. „Naja ich weiß auch nicht, aber so bin ich nun mal… Wollen wir wieder zurück? Ich bin sowas von müde, das kann man gar nicht in Worte fassen!“, sagt Cadda und gähnt herzzerreißend. Die drei machen sich wieder auf den Weg zurück zum Hotel und Cadda nimmt sich vor die Perücke unbedingt nochmal anzuziehen.

Kapitel 11: Ein Standartchaostag

Cadda wacht am nächsten Morgen als erstes auf und erinnert sich an den Vortag. Jetzt muss sie ganz dringend erstmal nach draußen. Es ist vielleicht sechs Uhr morgens und Cadda stellt sich erstmal unter die Dusche und zieht sich einen Rock und ein Top an. Dann nimmt sie sich noch eine Jacke und geht dann raus.
Das Hotel verfügt in jedem Stockwerk über einen wunderschönen Balkon mit vielen Blumen, der riesengroß ist. So eine Art Park, nur einige Meter über dem Boden. Cadda setzt sich auf eine Bank, die von einigen Bäumen umgeben ist und steckt sich ihre Kopfhörer in die Ohren. Dann lehnt sie sich genüsslich zurück und schließt die Augen. Plötzlich fällt ihr ein, dass Maxi oder Jonas ja auch mal auf diesen Balkon kommen könnten und sie sehen könnten. Diese Gedanken verwirft sie ganz schnell wieder. Jonas und Maxi versuchen bestimmt lange zu schlafen und danach ihre komischen Songs zu lernen. Cadda wirft alle Zweifel über Bord.
Irgendwann hat sie keine Lust mehr und geht wieder nach drinnen. Plötzlich geht die Tür neben ihrem Zimmer auf und ein vollkommen verschlafener Jonas kommt heraus. „Wieso war das klar?!“, murmelt Cadda und drückt sich in die hinterste Ecke vor der Tür. Während sie versucht sich zu verstecken und so schnell wie möglich die Tür aufzuschließen grüßt Jonas sie und Cadda grüßt zurück. Ihr Kopf wird feuerrot wie eine Tomate.
„Wie viel Unglück kann ein Mensch alleine eigentlich haben?“, fragt Cadda und Sarah zuckt mit den Schultern: „Ich weiß nicht..was ist passiert?“ „Einmal darfst du raten, wer im Zimmer neben uns ist!“, zischt Cadda. „Nein oder?!“, stöhnt Sarah. „Ja und das Ganze noch fünf Tage lang...heißt: Wir können uns fünf Tage lang nicht sicher sein, ungesehen zu bleiben…super!“, meint Cadda und ist schwer angepisst. „Oder wir stehen einfach dazu, dass wir hier sind und du kannst Jonas anbaggern und ich kann mit Maxi reden und so weiter und so weiter…“, sagt Sarah nachdenklich. „Was natürlich auch eine ziemlich gute Idee wäre, aber dann müssen wir halt aufpassen, dass uns kein Kamerateam sieht!“, meint Cadda. „Wollen wir dann jetzt grade zu denen rüber? Weil ich denke, jetzt ist da noch nicht so viel los und die sind ganz sicherlich da“, schlägt Sarah vor. „Stimmt und außerdem haben wir es dann hinter uns…“, murmelt Cadda: „Ich gehe rüber und sag Theddy Bescheid und dann gehen wir zusammen zu Maxi und Jonas, okay?“ „Geht klar!“, meint Sarah und Cadda geht zur Tür.
„Wollt ihr das wirklich machen?“, fragt Theddy und Cadda nickt: „Ja wollen wir, es ist wahrscheinlich irgendwie besser, weil dann können wir unseren Urlaub wenigstens genießen.“ „Stimmt eigentlich. Na dann wünsche ich euch viel Spaß und ich hoffe, dass alles gut geht und Maxi und Jonas euch nicht für vollkommen bescheuert halten, wenn ihr denen alles erzählt“, sagt Theddy und legt sich wieder zu Kerl ins Bett.
„Klopf an…“, meint Cadda. „Nein klopf du an!“, sagt Sarah. Cadda verdreht die Augen und klopft gegen die Tür. „Jonas! Mach mal auf ich bin im Bad!“, schreit Maxi. „Ach scheiße! Wollen wir das wirklich?“, sagt Sarah. „Ja wollen wir! Ich will diesen scheiß Urlaub in allen Zügen genießen. Doch bevor die Tür aufgemacht wird, reißt Cadda Sarah zur Seite und um die Ecke. „Scheiß Idee! Du hast recht!“, sagt sie und schleift Sarah noch ein Stockwerk nach unten. Dort hören sie Jonas noch: „Hallo?“ rufen. „Man ey…wie kamen wir eigentlich darauf so was zu machen?“, fragt Sarah. „Ich weiß auch nicht! Lass uns in den nächsten Bus setzen und an einen weiter entfernten Strand fahren“, murmelt Cadda und geht mit Sarah die Treppe wieder hoch.
Die Sonne geht langsam unter und Cadda, Sarah, Theddy und Kerl hatten einen wundervollen Nachmittag am Strand. „So und jetzt noch ein Eis essen!“, sagt Sarah, als sie wieder aus dem Bus aussteigen. „Ja geht ihr mal ein Eis essen. Ich glaube ich gehe noch ein paar Bahnen schwimmen“, sagt Cadda und geht zum Hotel. Dann schmeißt sie sich in ihren Bikini und geht in das Schwimmbad des Hotels. Dort springt sie mit einem gekonnten Startsprung (den sie natürlich beim Schwimmen gelernt hat) in das Becken. Dann kraut sie ein paar Bahnen bevor sie in Brustschwimmen über geht und sich dann mit einer Luftmatratze in den Nichtschwimmer-Pool legt.
Irgendwer macht eine Arschbombe vom Rand und direkt neben Cadda in das Wasser. Natürlich fällt sie von der Luftmatratze. „Hey!“, sagt eine Jungenstimme und Cadda denkt sich: „Scheiß drauf, jetzt ist es eh zu spät!“ als sie merkt, dass es Jonas ist. „Hey!“, sagt sie und dreht sich um. Jonas starrt sie an. „Maxi hatte also doch Recht!“, sagt er nur. „Ja sieht ganz so aus…“, meint Cadda. „Und das auf dem Häuschen?“, fragt Jonas. „Waren auch wir…“, antwortet Cadda. Cadda wird jetzt bewusst, dass es das erste Mal ist, dass Jonas mit ihr redet. „Wusstet ihr, dass Maxi und ich hier sind?“, fragt Jonas noch und er hofft, dass die Antwort nein ist, warum auch immer. „Jein. Also wir wussten, dass Maxi bei DSDS ist, aber wir hatten es voll verpeilt. Von dir wussten wir nicht, dass du hier bist und dann haben wir diese Reise gewonnen und sind natürlich sofort hier her gefahren!“, erklärt Cadda und hofft, dass Jonas ihr das nicht krumm nimmt. „Komischer Zufall…“, sagt Jonas. „Ja, aber es war wirklich nur Zufall!!!“, beteuert Cadda und will, dass Jonas ihr das auch glaubt. Jonas muss schmunzeln. „Naja war bestimmt nicht so leicht sich zwei Tage lang vor uns versteckt zu halten“, grinst er. „Nein war nicht so besonders leicht! Vor Allem, weil ihr in dem Zimmer direkt neben uns seid“, lacht Cadda. Jonas Grinsen ist total ansteckend.
„Ey! Arsch! Wieso machst du mich denn nass!!!“, quietscht Cadda, als sie auf ihrem Handtuch liegt und Jonas sich erstmal über ihr ausschüttelt. „Du bist doch sowieso schon nass“, lacht Jonas und wirft sein Handtuch neben Caddas. „Na und? Das heißt noch lange nicht, dass du mich nass machen darfst!“, kichert Cadda und wirft ihr aufblasbares Kissen nach Jonas. Sie fühlt sich wie so ein kleines, dummes Kind, aber irgendwie macht Jonas Anwesenheit sie total glücklich. „Wollen wir noch einen Spaziergang am Strand machen?“, schlägt Jonas vor. „Meinst du nicht, wenn das irgendwer sieht, dass du dann ganz schnell wieder Kameras an dir kleben hast?“, fragt Cadda. „Warts mal ab, ich kenne da einen schönen Strand ganz in der Nähe und da ist keiner, der uns sehen kann“, sagt Jonas. „Geht klar!“, meint Cadda und Jonas hilft ihr von ihrem Handtuch auf. „Wir treffen uns in ner viertel Stunde draußen okay?“, sagt er und Cadda nickt. Dann geht sie sich schnell umziehen.
Cadda und Jonas schlendern unter dem Sternenhimmel am Strand entlang. Es wirkt wie eine kitschige Szene aus einem Liebesfilm, nur ist das hier die Realität. „Wie seid ihr eigentlich gestern von dem Dach runter gekommen?“, fragt Jonas. Sie unterhalten sich schon die ganze Zeit über die Fluchtversuche der Mädels. „Also ich bin einfach runter gesprungen, als Maxi und du zum Fenster gegangen sind um absurderweise zu schauen, ob irgendwer auf dem Dach ist. Dann bin ich gerannt und habe mir ein paar Utensilien besorgt“, grinst Cadda, denn sie freut sich schon auf Jonas Gesicht, wenn er mitbekommen, dass Cadda die nette Französin war. „Unter anderem eine braune Perücke, einen Minirock, ein tief ausgeschnittenes Shirt und zwei ähm….Implantate, die ich in meinen BH stecken konnte, damit ich eure Blicke auf mich ziehen konnte“, lacht Cadda jetzt. „Nää? Du warst das?“, Jonas fällt fast alles aus dem Gesicht. „Ja ich bin nun mal immer sehr kreativ, was so etwas angeht“, grinst Cadda immer noch. Jonas schubst sie und Cadda fällt in den Sand. „Das war meine Rache!“, meint er und lässt sich neben sie fallen. Jetzt wird alles noch kitschiger. Wie in einem Schnulzenfilm liegen Jonas und Cadda im Sand. Über ihnen erstreckt sich der Sternenhimmel. „Du bist wirklich süß“, meint Jonas lächelnd und schaut Cadda tief in die Augen. „Ach du scheiße…“, denkt Cadda. Sie weiß nicht was sie jetzt machen soll. Soll sie Jonas küssen? Soll sie das wirklich tun? Ja, soll sie! In ihrem Körper spielen jetzt die Hormone verrückt. „danke ich weiß“, grinst Cadda. Sie schaut in Jonas Augen und sieht wie wundervoll sie sind. Jonas Kopf nähert sich dem von Cadda. Sanft berühren sich ihre Lippen und sie küssen sich.

„Scheiße Theddy! Ich hab Jonas getroffen!“, schluchzt Cadda, als sie in Theddys Zimmer stürmt. Kerl ist mal wieder unten an der Bar. „Du hast was?“, fragt Theddy verwundert. Cadda erzählt ihr die ganze Geschichte, angefangen beim Schwimmbad und das Ende als Jonas sie in den Sand geschubst hat. „Er hat dich also in den Sand geschmissen? Meinst du nicht das war voll die Anmache?“, fragt Theddy grinsend. „Wir haben uns geküsst“, sagt Cadda beiläufig und redet dann weiter: „was soll ich jetzt machen?“ „Ihr habt was?!“, fragt Sarah, die grade zur Tür rein gekommen ist und nur mitbekommen hat, dass von Jonas die Rede ist. „Es war traumhaft!“, sagt Cadda und Sarah meint: „Was ist mit Micky?“ „Ich weiß es nicht!“, murmelt Cadda.
Nachdem Jonas sie geküsst hat, ist Cadda aufgesprungen und hat nicht gewusst, was sie machen soll. „Das war jetzt scheiße…“, murmelt Jonas, der auch nicht genau weiß was passiert ist. „Cadda?! Tut mir leid! Ich wollte dich nicht verwirren!“, flüstert er und Cadda schüttelt den Kopf. „Es tut mir leid Jonas! Ich weiß nicht was ich machen soll! Du bist super mega süß und toll und nett und was weiß ich noch alles…aber da ist Micky und ich weiß nicht, was ich fühl ihn empfinde und was er für mich empfindet und ich will ihn nicht verletzen…“, murmelt Cadda und wird feuerrot im Gesicht. Zum Glück kann Jonas sie nicht sehen. „Ja ist schon okay…ich weiß wirklich nicht was in mich gefahren ist und keine Ahnung…“, murmelt Jonas und ist mal mindestens genauso verwirrt wie Cadda. „Ich glaube, ich gehe jetzt mal hoch ins Hotel, es ist bestimmt schon fast Mitternacht und ich muss morgen ausgeschlafen sein, weil ich morgen noch singen muss. Ähm…treffen wir uns nachdem wir gesungen haben in der Holzhütte?“, meint Jonas und Cadda nickt. „Geht klar, wir hören uns das sowieso wieder an!“, sagt sie und ist froh über den (sehr erzwungenen) Themawechsel. Jonas und Cadda gehen wieder zum Hotel und bemerken nicht, wie das rote Lichtchen der Kamera in den Büschen aufhört zu blinken.

„Du triffst dich also morgen oder wohl besser schon heute, weil es jetzt schon fast eins ist, mit dem?“, fragt Theddy. „Ja, aber ich weiß nicht…solange ich mir nicht sicher bin was mit Micky ist…“, beginnt Cadda. „Scheiß auf Micky!“, meint Theddy: „Er ist ein Spast!“ „Ich weiß, dass er ein Spast ist, aber ich steh immer noch auf ihn!“, sagt Cadda und Theddy schüttelt den Kopf: „nein du stehst nicht mehr auf den! Man sieht dir das an! Sobald du an Jonas denkst und von ihm erzählst bist du am Lächeln und am rumzittern und so weiter! DU STEHST AUF IHN!“ „Ach, denk doch was du willst! Ich geh jetzt rüber und leg mich schlafen! Kommst du mit Sarah?“, meint Cadda. Zwei Minuten später fällt sie todmüde ins Bett und schläft sofort ein.

„Ey! Aufstehen!“, sagt Sarah und wirft Cadda ein Kissen ins Gesicht. „Ich will nicht aufstehen!“, murmelt Cadda und dreht sich wieder rum. „Es ist schon zwölf Uhr und in einer Stunde beginnt der Spaß mit dem Singen erneut! Mach jetzt mal schneller! Theddy und ich wollen pünktlich in der Hütte sein!“, sagt Sarah. Cadda springt aus dem Bett und rennt in die Dusche. Sarah guckt ihr verwundert hinterher. „Aber sonst ist mit dir alles gut, oder?“, fragt sie durch die Badezimmertür. „Ja! Alles bestens, aber…ich muss mich ja noch schminken und meine Haare machen und…“ „Und du stehst auf Jonas!“, sagt Sarah und schmeißt sich aufs Bett, um noch ein bisschen fern zu sehen. Auf den Malediven gibt es komischerweise deutsches Fernsehen und deshalb guckt Sarah sich die zwölf Uhr Nachrichten an. „Oh die bringen grade einen Bericht über Marius, der aus dem Knast ausgebrochen ist!“, meint Sarah, als Cadda aus dem Bad kommt. „Was?!“, Cadda starrt auf den Bildschirm. „Soll mir das jetzt wirklich sagen, dass Marius aus dem Knast entwischt ist und jetzt gesucht wird, weil er gefährlich sein soll?“, fragt Cadda verwundert. „Ja scheinbar schon…na ja ist ja nicht unser Problem. Änni muss ihn ja dann immerhin im Gefängnis besuchen und nicht wir“, meint Sarah schulterzuckend. „Stimmt da hast du auch wieder Recht…Soll ich das rote oder doch lieber das blaue Kleid anziehen?!“, fragt Cadda. „Zieh das Blaue an, das hat mehr Ausschnitt“, grinst Sarah. „Okay, finde ich auch gut“, grinst Cadda und zieht das blaue Kleid an. Dann geht sie ins Bad um sich zu schminken und ihre Haare zu machen. „Hast du es jetzt bald mal?! Wir müssen los!!“, ruft Sarah, als Cadda topgestylt aus dem Bad kommt. „Na du hast dich aber auch sehr aufgedonnert heute!“, meint Sarah. „Gar nicht! Ich sehe aus wie immer!“, meint Cadda. Sie schnappt sich ihre Badesachen und das Handtuch und stopft alles in ihre schicke Strandtasche. „Wollen wir jetzt mal los?“, fragt sie dann Sarah und die beiden stürmen aus dem Zimmer zum Strand.
„Hehe guck mal dieses Mal müssen sie langsam und verliebt am Strand entlang schlendern“, grinst Cadda, als sie Thomas und eine von den notgeilen Blondinen sieht. „Stimmt, aber dann sind die vielleicht schneller fertig…das bei denen da sieht ja schon ziemlich gut aus“, meint Sarah und klettert die Leiter zum Häuschen hoch.
„So jetzt erstmal frühstücken“, grinst Cadda und packt was zum Essen aus. „Mittagessen wohl eher, immerhin ist es jetzt schon eins“, lacht Sarah. Sie legt ihr Badetuch auf den Boden und nimmt sich noch ein anderes Handtuch als Kissen. „Wann kommt eigentlich Theddy?“, fragt Cadda. „Ich glaube sie diskutiert noch ein bisschen mit Kerl, warum er die ganze Zeit irgendwo anders ist“, grinst Sarah. „Nein sie diskutiert nicht mehr mit mir!“, meint Kerl, der grade durch die Tür klettert. „Ist es hier oben nicht ein kleines bisschen zu eng für uns vier?“, fragt er dann. „Nein du drückst dich nicht wieder! Glaub mir du wirst dich amüsieren!“, meint Theddy und schmeißt ihr Handtuch neben Caddas Handtuch. „Okay“, meint Kerl und gammelt sich in eine Ecke. „Da!!!“, quietscht Cadda auf einmal, als sie Jonas sieht. Er guckt sogar mal kurz hoch zum Häuschen und grinst. Dann läuft er wieder den Strand entlang. „Guck mal, die mussten das nur einmal machen“, lacht Cadda. „Stimmt, aber jetzt müssen sie singen!“, meint Theddy. „Was singen die eigentlich?“, fragt Sarah. „Stay von Hurts“, meint Cadda.
„Dudler?!“, fragt Kerl erstaunt. „Sie hat doch gesagt, dass du was zu lachen haben wirst“, grinst Sarah. „Aber…DSDS? Will der mich verarschen?““, Kerl ist immer noch total erstaunt und verstört. „Ja DSDS, was ist das Problem daran, außer dass man sich dabei total blamiert?“, grinst Cadda. „Das Problem ist, dass Jonas nicht singen kann! Wie bitte ist der denn so weit gekommen?!“, fragt Kerl.

„Er kann ja doch singen!“, meint Kerl verwundert. „Haben wir jemals was anderes behauptet?“, lacht Theddy. „Nein, aber…er konnte eigentlich noch nie singen und ich weiß nicht und keine Ahnung!“, stottert Kerl, weil er keine Ahnung hat, was er sagen will. „Da ist Maxi“, meint Cadda trocken. „Ui er singt ein Duett mit einem Mädel“, meint Sarah. Ihr macht das Ganze scheinbar gar nichts mehr aus. „Der kommt übrigens nachher auch mit Jonas hier her“, meint Cadda. „Ja finde ich gut, dann merkt er auch mal endlich, dass wir hier sind. Wenn Jonas ja sowieso schon Bescheid weiß ist es ja eh egal“, sagt Sarah. „Weißt du was Maxi singen muss?“, fragt Cadda dann. „Nö, warten wirs mal ab“
Du hast mich lang nicht mehr so angesehen. Hast mir lang nichts mehr erzählt.
Sarah, Cadda und Theddy liegen lachend auf dem Boden, während Maxi singt, weil dieses Lied einfach so super schnulzig ist. „Sarah? Das ist sooo gestört!“, kichert Cadda und schnappt nach Luft. „Ich bin sowieso ein bisschen verstört“, keucht Sarah. Sogar Kerl ist am Lachen. „Ich sterbe gleich“, schnauft Cadda und hält sich den Bauch. „Ja ich sehe das schon“, grinst Sarah. „Ganz ehrlich? Das würde ich ihm für den Rest seines Lebens unter die Nase reiben“, meint Theddy lachend. Die Leiter knarrt und Jonas Kopf erscheint. „Ich bin weg!“, meint Theddy und Kerl folgt ihr. „Hi…“, meint Jonas verlegen. „och nee! Fangt ihr jetzt auch so an wie Anna und Chris?“, stöhnt Sarah, als Cadda und Jonas sich verlegen anstarren. „Anna und Chris?“, fragt Jonas verwundert, denn natürlich kennt er die beiden nicht. „Ja, Anna und Chris. Anna steht da immer wie so ein kleines Schulmädchen und sobald sie sich mehr wie einen Meter nähern, fahren sie erschreckt auseinander!“, erklärt Sarah. „Das ist ein ganz schlechter Vergleich Sarah! Du bist echt scheiße!“, faucht Cadda. „Ja Sarah, ich finde auch das du echt scheiße bist, aber cool dass du hier bist“, meint Maxi, der grade die Leiter hoch kraxelt und Sarah erstmal abknutscht. „Man…“, murmelt Cadda. Jonas kommt zu ihr und umarmt sie. „Wollen wir zu uns auf Zimmer gehen? Da sind wir ungestört…“, meint er und stellt fest, dass das ziemlich pervers klingt. „Also das ist jetzt nicht so gemeint, wie es rüber kam“, fügt er noch hinzu. „Das ist mir schon klar…“, grinst Cadda. „Jaja, geht ihr mal…Sarah? Wollen wir an den Strand gehen? Also an den auf der anderen Seite? Da sind keine Paparazzi“, grinst Maxi.

Kapitel 12: Das Versteckspiel geht weiter

Cadda und Jonas liegen auf dem Bett. Nachdem sie aus der Hütte rausgeklettert sind, hat sich Cadda erstmal darüber totgelacht, dass Jonas und Maxi ein Doppelbett in ihrem Zimmer haben. „Ach komm, du bist doch nur neidisch“, grinst Jonas. „Ja genau, ich bin neidisch darauf, dass du dir mit Maxi ein Bett teilen darfst. Das war schon immer mein Traum“, lacht Cadda und schmeißt sich auf das Doppelbett. „Natürlich bist du das“, grinst Jonas und schmeißt sich neben Cadda.
„Du hast ein Kuscheltier mit?“, jetzt bekommt Cadda endgültig einen Lachkrampf. „Ja ich habe ein Kuscheltier mit und weißt du was? Es hat sogar einen Namen“, grinst Jonas und reißt Cadda das Rentier, oder was auch immer es sein soll, aus der Hand. „Es hat einen Namen?“, fragt Cadda. „Ja es heißt Horst“, meint Jonas und grinst. „Gib es zu, du hast bestimmt auch Kuscheltiere, denen du Namen gibst“, stochert er nach. „Ja stimmt ich hab auch Kuscheltiere, aber Namen haben die nicht. Dazu war ich immer zu unkreativ. Es reicht schon wenn ich Kuscheltiere habe“, lacht Cadda.
„Hier das mit gestern Abend tut mir übrigens wirklich leid, ich wollte dich nicht verwirren“, meint Jonas, als sie fertig über Kuscheltiere diskutiert haben. „Nein, es ist schon okay. Ich glaube ich muss dir da etwas erklären…also ich weiß nicht…aber vielleicht kennst du ja Micky…der ist bei Maxi in der Klasse…“, fängt Cadda an und stottert herum. „Also hast du einen Freund?“, fragt Jonas und wirkt total traurig. „Nein, aber ich mag ihn halt ziemlich…zumindest dachte ich das bis jetzt“, meint Cadda und zuckt mit den Schultern. Im Moment weiß sie wirklich nicht, was sie denken soll. Jonas ist ja schon ziemlich süß, aber Micky ja auch…zumindest manchmal. „So ich bin also süß?!“, fragt Jonas lachend. „Scheiße, hab ich schon wieder laut nachgedacht?!““, flucht Cadda. „Hast du, aber das war bei den Gedanken sehr schmeichelhaft“, lacht Jonas immer noch. „Du machst dich über mich lustig! Das finde ich nicht okay von dir! Wir waren hier bei einem sehr ernsthaften Thema!“, meint Cadda gespielt beleidigt. „Stimmt eigentlich, aber ich finde das Thema auch sehr wichtig, dass du mich süß findest“, lacht Jonas. Cadda ist eigentlich sehr froh darüber, dass er das Thema gewechselt hat. „Na ja, du bist nun mal süß und alles“, grinst Cadda. „Ich weiß, dass ich süß bin…du bist auch süß“, meint Jonas. So sülzen sie noch ein bisschen weiter.

Der Urlaub ist vorbei und Cadda, Theddy, Sarah und Kerl sitzen im Flugzeug zurück nach Deutschland. Endlich. „Ich hab keine Lust mehr. Ich will einfach nur noch in mein Bett…“, meint Cadda. Sie hat im Urlaub nicht mehr viel geschlafen, weil Sarah und sie sich jede Nacht mit Maxi und Jonas getroffen haben. „Ich auch verdammt…“, murmelt Sarah. „Tja, vielleicht hättet ihr in den Nächten mal schlafen sollen und euch nicht mit euren Verehrern treffen sollen“, lacht Theddy und legt sich auf Kerls Schulter um zu schlafen. „Tja, vielleicht hätten wir das tun sollen, aber dann hätten wir ja nie erfahren, wie wundervoll Maxi und Jonas singen können“, grinst Cadda. „Stimmt das wäre wirklich hart gewesen“, lacht Sarah. Cadda stöpselt sich ihre Kopfhörer in die Ohren und legt sich gegen das Fenster. In Sekundenschnelle ist sie weggepennt.
„Ich bin so froh, dass wir wieder zurück sind, aber ich hab absolut keine Lust auf Schule!“, sagt Sarah, als sie aus dem Flieger steigen und zum Gepäckband gehen. „Man, wieso muss auch schon Sonntag sein? Jetzt kann ich morgen wieder um halb sechs aufstehen und dann muss ich Micky schon wieder sehen…“, meint Cadda. „Seit wann lästerst du eigentlich schon wieder so gemein über ihn?“, fragt Sarah. „Ich weiß nicht…irgendwie erst seit grade“, lacht Cadda. Es ist ihr ziemlich egal, dass Micky wieder das Opfer ihrer gemeinen Beleidigungen wird. „Ja ich merk das! Ey da ist dein Koffer“, meint Sarah, als ein Koffer mit pinken Schildchen auf dem Band entlangkommt.

Cadda sitzt zu Hause in ihrem Zimmer. Ihre Eltern sind weg, weil der Geburtstag von ihrer Oma ist. Cadda wollte nicht mit, weil sie total müde ist und erstmal geschlafen hat. Jetzt ist sie aufgewacht und hat leider keine Ahnung, was sie noch machen soll. Also holt sie sich ihrem Laptop und beginnt ein wenig zu schreiben. Natürlich kommt dabei wieder mal nicht viel heraus, denn immer wenn Cadda zu nachdenklich ist, schreibt sie einfach nur totalen Stuss. Micky ist on. Eigentlich müsste Cadda ihm jetzt erklären, dass sie sich in Jonas verliebt hat, aber das kann sie nicht. Sie ist sich da auch eigentlich noch nicht so richtig sicher. Vielleicht versteht Micky sie ja auch überhaupt nicht, das könnte sie auch vollkommen nachvollziehen. Jetzt denkt sie schon wieder viel zu viel nach. Wieso schreibt sie ihn nicht einfach zuerst mal an? Zu spät. In diesem Moment blinkt unten ein orangenes Feld, was ankündigt, dass Micky ihr eine Nachricht gesendet hat. „Toll“, murmelt Cadda. Jetzt kann sie sich überhaupt nicht mehr davor drücken. „Hey!“, schreibt sie Micky zurück. „Wie war eure Urlaub?“, fragt er. „Super, aber ich bin total müde. Wir haben die Nächte mit diversen Leuten totgeschlagen, die zufällig auch da waren“, antwortet Cadda ihm. „Wer denn? Ich weiß nur von Maxi, der auf den Malediven war“, meint Micky. „Ja und genau mit dem und einem Kumpel von ihm haben wir uns nachts getroffen. Wegen Sarah“, schreibt Cadda und macht einen fetten Grinste Smiley dahinter. „Muss off, mein Neffe ist gekommen“, schreibt Micky und seine Blume wird rot.

Cadda wacht auf und flitzt unter die Dusche. Leider muss sie heute wieder in die Schule, aber sie freut sich alle wieder zu sehen. Am allermeisten freut sie sich natürlich auf Jonas…und auf Micky…sie weiß um ehrlich zu sein selbst nicht so genau auf wen sie sich freut.
„Morgen!“, meint Micky, als er in die Cafe kommt. „Morgen!“, sagt Cadda. „Jetzt wo du doch so dicke mit Maxi bist…kannst du doch in den Pausen mal zu uns kommen“, meint Micky. Cadda starrt ihn an. „Ähm…“, stottert sie. Sie muss es Micky jetzt sagen. „Ich muss dir was sagen…“, beginnt sie. „Cadda! Wie waren deine Ferien und euer Urlaub auf den Malediven?!“, quietscht Lille, die grade in die Cafe kommt. „Ähm…ja war gut“, meint Cadda und schaut Micky entschuldigend an. „Was habt ihr gemacht? Habt ihr die Leute von DSDS gesehen?!“, Lille ist ganz begeistert und will, dass Cadda etwas von ihrem Urlaub erzählt. „Ähm, ja haben wir…Wir waren direkt neben Maxi im Zimmer…und neben Jonas…“, meint Cadda. „Neben deinem Traumtyp Jonas?“, fragt Lille. „Ja neben meinem ‚Traumtyp’“, sagt Cadda und hofft, dass Micky das nicht falsch versteht. Obwohl… inzwischen kann man es ja schon fast nicht mehr falsch verstehen. Wie bitte kann man sich denn in zwei Jungs gleichzeitig verlieben? „Was hat der denn da gemacht? Der hat doch nicht ernsthaft auch bei DSDS…“, fragt Lille verwundert. „Doch hat er!“, unterbricht Cadda sie grinsend. Dann erzählt sie Lille, wie sie mit Theddy und Sarah oben in dem Häuschen gelegen hat und bei DSDS zugeguckt hat. „Das klingt alles so mega geil! Ich will auch mal einen Urlaub auf den Malediven gewinnen!“, meint Lille und klingt tatsächlich ein bisschen neidisch. „Theddy!“, quietscht Cadda in diesem Moment. Sie springt auf und wirft sich Theddy um den Hals. Micky lacht sich erstmal tot und fällt von seinem Stuhl. „hehehe…Micky“, lacht Theddy und deutet auf ihn. Maxi kommt hinter Theddy zur Tür rein. „Maxi!!!“, ruft Cadda. „Cadda!!!“, ruft Maxi. „Und? Wie wars?“, lacht Cadda. „Joa…ich bin in der Auswahlshow da…“, meint Maxi. „Und was ist mit…“, fragt Cadda. „Jonas auch“, unterbricht Maxi sie. Cadda weiß nicht so recht, ob sie sich freuen soll oder nicht. Eigentlich ist es ja voll gut, dass Jonas weiter gekommen ist, aber irgendwie auch nicht.
„Ich hatte verdrängt, wie schrecklich Chemie ist“, meint Sarah und legt ihren Kopf auf den Tisch. „Ich hab keine Lust mehr!“, stöhnt Cadda. Der Schulalltag hat leider wieder angefangen und die erste Stunde ist Chemie. „Ich hasse es!“, murmelt sie und kritzelt sinnlose Herzchen auf den Tisch. „Katharina! Hör auf den Tisch anzumalen! Wenn du keine Lust auf Chemie hast, dann geh raus!“, schreit Frau Niediek sie auf einmal an. „Bekomm ich dafür ne schlechte Sozial und Arbeitsverhaltensnote?“, fragt Cadda. „Nein, aber auf jeden Fall wirkt sich das auf deine mündliche Note aus!“, fährt Frau Niediek sie an. „Gut, dann kann ich ja rausgehen“, meint Cadda locker und steht auf. „Ich komm mit“, grinst Sarah und folgt Cadda. Zwei Minuten später steht die ganze Klasse vor der Tür. Plötzlich kommt Jonas um die Ecke. „Cadda! Verdammt! Wir haben ein Problem!“, sagt er als er Cadda sieht. Er ist total außer Atem. „Was ist los?!“, fragt Cadda entsetzt. „Kannst du ne Sekunde lang mitkommen? Ich glaube wir sind wirklich total im Arsch!“, meint er panisch. „Geh schon!“, meint Frau Niediek. „Dankeschön!“, meint Cadda und geht mit Jonas in die Bibliothek. „Was ist passiert?“, fragt sie, als Jonas den Computer hochfährt und auf die RTL Seite geht. „VERDAMMT!“, flucht Cadda. Auf dem Bildschirm ist ein riesiges Bild von ihr und Jonas, wie sie sich küssen. „Das kann doch nicht wahr sein! Wir haben doch extra drauf geachtet, dass niemand in der Nähe ist und alles!“, meint Cadda. „Ja haben wir ja auch, aber jetzt haben wir etwas ganz anders und zwar ein riesiges Problem!“, stellt Jonas fest. „Das kannst du laut sagen…und was machen wir jetzt?“, fragt Cadda. „Auf jeden Fall erstmal hier raus gehen! Habt ihr keinen Unterricht? Ihr seid viel zu laut!“, fährt Rosi sie an und schmeißt sie aus der Bibliothek. „Super!“, meint Cadda ironisch. „Ja denkst du ich finde das toll? Das zerstört meine ganze Karriere!“, meint Jonas. Hat Cadda da richtig gehört? Es zerstört seine Karriere. Jetzt reicht es! Was ist das denn für ein Arschloch? „Es zerstört also deine Karriere? Du hättest sowieso keine Chance, weil leider alle anderen Bewerber um einiges besser aussehen wie du, netter sind und auch noch besser singen können! Du kannst mich mal am Arsch lecken! Ich geh wieder zu Chemie!“, meint Cadda trocken und geht einfach.
„Was ist denn mit dir passiert?“, fragt Frau Niediek. Cadda hat inzwischen angefangen zu heulen und muss sich jetzt erstmal beruhigen. „Es ist alles okay, ich hab mich gleich wieder im Griff“, meint Cadda und atmet ruhig durch. Zum Glück machen die anderen grade einen Versuch und außer Theddy und Sarah bekommt niemand mit, dass Cadda wieder zurück ist. „Willst du mal mit Theresa rausgehen?“, fragt Frau Niediek. Cadda nickt und verschwindet mit Theddy wieder nach draußen. „Was ist passiert?“, fragt Theddy. Cadda erzählt ihr alles und Theddy ruft: „Was ein Arschloch!“ „Ja, das kannst du laut sagen“, murmelt Cadda und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht: „Eigentlich ist er es gar nicht wert ihm hinterher zu heulen.“ Es klingelt. Cadda hat keine Lust mehr.

Cadda sitzt vor dem Fernseher. Es ist fast zwei Monate her, dass sie das letzte Mal mit Jonas geredet hat. Seitdem sind noch acht DSDS Castings gelaufen, außerdem die ersten beiden Teile vom Recall in Deutschland und der erste Teil des Recalls auf den Malediven. Cadda hat alles aufgenommen und sitzt jetzt an einem, mal wieder sturmfreien, Samstag mit ihren Mädels im Wohnzimmer. „Okay Leute, egal was passiert, wir werden uns nicht aufregen. Es ist gut, dass wir uns das alles noch nicht angeguckt haben“, meint sie und schaltet den ersten Recall an. Er ist langweilig. Wie immer. Der zweite Recall ist genauso langweilig, was auch ziemlich klar war. „Jetzt kommt der lustige Teil“, grinst Theddy. „Ja, jetzt könnte es aber auch gleich etwas peinlich werden. Zumindest für mich…“, murmelt Cadda.
„Naja das ging ja noch…“, meint Sarah. Noch sind sie und Cadda nicht im Fernsehen gewesen. Sarah hofft ja sowieso, dass sie und Maxi unentdeckt geblieben sind. „Ja, aber gleich ist es viertel nach acht und dann müssen wir uns die aktuelle Folge angucken und darin müsste leider mein Kuss mit dem Vollidioten vorkommen!“, meint Cadda. Sie holt Cola, Chips und Bier. Ohne Bier würde sie das hier wahrscheinlich nicht überleben. „Bist du dir ganz sicher, dass du es mit einem Bier schaffst?“, fragt Theddy grinsend. „Nein, ich hab noch ein bisschen was Hochprozentiges!“, sagt Cadda schulterzuckend. Der Vorspann von DSDS kommt und Cadda muss schon nach der Flasche greifen, denn sie und Jonas werden schon im Vorspann angekündigt. „Fuck! Gib mir was vom dem Alkohol Cadda!“, schreit Sarah auf einmal. Sie und Maxi sind auch im Vorspann. „Na super! Wir sind so was von im Arsch!“, schreit Cadda. „Mädels! Regt euch jetzt erstmal ab…vielleicht ist es nicht so schlimm, wie ihr denkt!“, versucht Theddy die beiden zu beruhigen. „Wir regen uns jetzt nicht ab!“, schreien Cadda und Sarah sie an.
„Das kann doch nicht wahr sein! Ich werde mich nie wieder in der Schule blicken lassen können!“, schluchzt Cadda. „Natürlich kannst du das! Es ist doch nur Jonas, der ist doch sowieso scheiß egal!“, meint Theddy bestimmt. „Ja toll, es ist aber nicht einfach nur so Maxi! Der ist nämlich nicht scheiß egal!“, sagt Sarah. „Naja, du hast ja noch Glück gehabt und Maxi steht ja sogar zu dir. Nur Jonas ist leider ein Arschloch und ihm ist seine Karriere wichtiger wie alles andere!“, meint Cadda. Inzwischen ist sie darüber hinweggekommen, dass Jonas sie so verarscht hat. Er ist und bleibt ein Arschloch, auch wenn er laut Facebook der perfekte Typ für sie wäre. Dafür hat Cadda sich mal wieder voll an Micky rangemacht. Wäre eigentlich nicht wirklich nötig gewesen, weil er sie sowieso sehr toll findet, aber Cadda ist sich überhaupt nicht so sicher, ob sie ihn überhaupt noch liebt.

„Cadda!!! GIB MIR DAS HOCHPROZENTIGE!“, schreit Sarah. Maxi und sie werden in einem Bericht total fertig gemacht. „Geht nich, ich brauch das selbst, aber ich kann mir ja gleich noch was holen in der Werbung vor dem peinlichen Bericht“, meint Cadda und drückt Sarah die Wodkaflasche in die Hand. Sarah trinkt sie auf Ex leer. „Wow“, grinst Cadda. Sie ist ein bisschen schockiert. „Werbung“, meint sie dann: „Ich geh mir mal eine neue Wodkaflasche holen. Zum Glück hab ich Kerl angeschnorrt, dass er mir Alkohol besorgt!“Cadda flitzt die Treppe runter. Während sie den Wodka sucht, klingelt das Telefon. „THEDDY! GEH DA MAL DRAN!“, schreit Cadda laut.
„Cadda?! Das ist so ein Typ aus Rodenbach, der mit Nachnamen Manderbach heißt“, schreit Theddy. „Tim?!“, schreit Cadda zurück. „Ja!“, ruft Theddy. Cadda rennt wie eine Geisteskranke die Treppe hoch. „Tim? Was willst du denn jetzt?“, fragt Cadda außer Atem. „Ich dachte ich ruf mal an“, meint Tim. „Jetzt? Das ist aber grade ganz schlecht…ich muss leider DSDS gucken! Kann ich dich später mal anrufen und dir das alles erklären?“, fragt Cadda und Tim macht ein undefinierbares Geräusch. „Wieso was ist bei DSDS?“, fragt er dann verwundert. „Guck es dir an. Ich muss jetzt weitersehen. Wenn ich nachher nicht total besoffen bin dann melde ich mich bei dir“, murmelt Cadda und legt einfach auf. „Woher…“, beginnt Theddy. „Ich erklär dir das irgendwann mal!“, meint Cadda und setzt sich mit der Wodkaflasche bewaffnet in den Sessel.
„Alter ich sterbe gleich!“, murmelt Cadda. Sie hat den Wodka leer getrunken und hat auch schon wieder eine neue Bierflasche in der Hand. Jonas und sie laufen grade in Millionen Häusern über den Bildschirm und knutschen. „Das kann doch wirklich nicht wahr sein! Wie peinlich das alles ist!“, stöhnt Cadda. Sie hat das Bedürfnis sich von der nächsten Brücke zu stürzen, nur leider gibt es in Roth keine Brücken von denen man sich wirklich etwas antun kann. „Nein du stirbst nicht!“, murmelt Theddy, als das Telefon klingelt. Cadda verdreht die Augen und geht dran. „Du und Jonas???“, fragt Tim erstaunt. Wenn Cadda nicht die Wirkung des Alkohols langsam spüren würde, wäre sie vermutlich total ausgerastet. „Ja ich und Jonas, aber jetzt nicht mehr“, sagt sie und bleibt ruhig. „Wie kommts?“, fragt Tim. „Es war ihm wichtiger eine gute Karriere hinzulegen und ich war dafür hinderlich“, meint Cadda abfällig. „Idiot…“, sagt Tim. „Vollidiot“, fügt Cadda hinzu. Schweigen. „War das wirklich so wie es da dargestellt wird?“, fragt Tim nach wenigen Sekunden. Inzwischen wurde eine herzzerreißende Geschichte über Cadda und Jonas erzählt, die noch nicht einmal im Geringsten stimmt. „Nein wir sind nicht nur wegen DSDS angereist, nein ich war, bin und werde niemals sein Fan und nein wir haben uns nicht in einer Bar kennengelernt…“, antwortet Cadda und schafft so alles aus der Welt, was die Idioten von RTL grade erzählen. Eine Werbung flimmert über den Bildschirm um die Spannung zu erhalten. „Meinst du man kann die verklagen, weil sie so einen Unsinn verzapfen?“, fragt sie dann. „Ich weiß nicht, aber du könntest es probieren“, meint Tim und lacht. Cadda lacht auch. Sie kann einfach nicht anders, doch jetzt muss sie auflegen, weil gleich der Bericht weitergeht. „Wir schreiben, okay?“, sagt sie zu Tim und legt auf. „Da musst du uns jetzt aber mal Einiges erklären!“, meint Theddy, als Cadda das Telefon weggelegt hat. „Wieso?“, fragt Cadda. „Seit wann telefonierst du mit Tim? Ich dachte…“, Theddy ist entsetzt. „Ich hab bis jetzt erst einmal so wirklich mit dem telefoniert, aber ach ich weiß es doch auch nicht. Er ist schon ziemlich süß, aber er hat eine Freundin“, meint Cadda traurig. Eigentlich hat sie auch nicht vor Tim die Freundin auszuspannen. „Ich finde, wir wurden jetzt genug fertig gemacht! Können die nicht mal einen Bericht über irgendwelche anderen Leute bringen? Ist mein Liebesleben so interessant, dass man darauf eine halbe Stunde lang herumreiten kann?“, sagt sie dann angepisst. „Vielleicht sollten wir RTL doch verklagen, aber ich glaube dann bringt Maxi mich um, weil ich seine Karriere zerstört habe“, schlägt Sarah vor. „Ist eigentlich gar keine schlechte Idee. Wir verklagen sie sobald Maxi rausgeflogen ist, falls er überhaupt rausfliegt und nicht Superstar wird“, grinst Cadda. „OH MEIN GOTT!!!“, schreit Sarah und deutet auf den Bildschirm. „ALTER! Dieser Sack! Das kann doch nicht wahr sein! Nein! Nein! Nein!“, Cadda schreit entsetzt herum, als sie sieht, dass Jonas küssend mit einem anderen Mädchen über den Bildschirm flimmert. „Wenn ich rausfinde wer das ist, rufe ich sie sofort an und ruiniere diesem Jungen seine ganze Karriere! Ich schwörs dir!“, faucht Cadda und ist jetzt richtig sauer. „Ruf doch Tim an und frag, ob Jonas eine Freundin hat oder ob er diese Schlampe auch erst da kennengelernt hat“, schlägt Theddy vor. „Ist vielleicht gar keine schlechte Idee, vielleicht schreibe ich dem das auch morgen. Wann ist der Scheiß hier eigentlich endlich vorbei? Meinst du, er kennt das Mädel in Facebook und ich kann sie suchen und anschreiben?“, fragt Cadda. „Hol deinen Laptop und wir schauen nach“, sagt Sarah und Cadda läuft hoch um ihren Laptop zu holen. Als er aufgeklappt auf dem Tisch steht, durchsuchen die Mädchen Jonas komplette Facebook-Profilseite und finden das Mädchen nach einer langen Suche endlich. „Das könnte sie sein, es kommt auch von der Zeit hin, seitdem sie befreundet sind und alles!“, meint Cadda aufgeregt. „Und was hast du jetzt vor?“, fragt Theddy. „Erstmal schreibe ich ihr und lerne sie kennen und dann sehen wir mal weiter…vielleicht kann ich ja eine gemeine und fiese Racheaktion mit ihr planen“, grinst Cadda und freut sich darauf, wenn sie sich vorstellt, wie Jonas sich so richtig blamiert.

Kapitel 13: It’s showtime

Cadda und das Mädchen, was übrigens Selina heißt, chatten fast jeden Tag. Nach anfänglicher Eifersucht aufeinander, haben sie sich schnell geeinigt, dass Jonas das Arschloch ist und überlegen sich jetzt, wie sie ihre Rache bekommen. „Eigentlich müssten wir zusammen im Studio auftauchen und dann geben wir so ein bescheuertes Interview, bevor er singt und sagen, wie schlecht er küsst und alles“, lacht Cadda in den Telefonhörer, als sie mal wieder überlegen, was sie Gemeines tun können. „Stimmt…also ich habe eine Idee! Wir schreiben RTL, dass wir ja die Mädels sind mit denen Jonas da rumgemacht hat und die er verarscht hat und dann laden sie uns in die Mottoshow ein und wir machen ihn dann vor ganz Deutschland live fertig…Meinst du das bekommen wir gebacken?“, Selina findet diese Idee super. „Also ich denke schon, dass wir das irgendwie schaffen, aber er wird uns umbringen…“, meint Cadda bedenklich. Immerhin muss Selina Jonas nicht jeden Tag sehen. „Ich hab da ein bisschen Bedenken, dass er mich in der Schule tötet“, sagt sie. „Also wenn er in den Mottoshows ist, dann kann er sich sowas nicht leisten. Also eigentlich kann er sich noch nicht mal unser gemeines Interview leisten“, lacht Selina, „Geht klar, also ich schreib gleich mal eine E-Mail an RTL und dann sehen wir mal was passiert“, grinst Cadda und legt auf, denn sie und Theddy haben an diesem Tag noch Großes vor.
Man könnte sagen, dass Cadda in der letzten Zeit alles angebaggert hat, was männlich und einigermaßen gutaussehend ist. Tim gehört definitiv dazu. Cadda hat allerdings bis jetzt nur mit ihm geschrieben und mit ihm telefoniert. Jetzt steht noch auf ihrer Liste, dass sie dringend persönlich mit ihm reden muss. Da Cadda nicht auf den Mund gefallen ist, hat sie ihm das geschrieben, ohne um den heißen Brei herumzureden. Also natürlich, dass sie mit ihm reden will und nicht, dass er heiß ist. Tim hat sie daraufhin zum Filmabend eingeladen und jetzt sind Cadda und Theddy genau dahin unterwegs. Also um genau zu sein sitzt Cadda jetzt im Bus um Theddy in Eibelshausen abzuholen und in zwei Stunden wollen sie nach Rodenbach fahren und Tim besuchen. Cadda hat schon jetzt schreckliche Angst und keine Ahnung, was sie sich da angetan hat.
„Theddy! Ich hab verdammte Angst, ich finde wir sollten noch absagen! Noch können wir das“, Cadda ist wirklich total panisch. „Du willst doch jetzt nicht im Ernst einen Rückzieher machen, wenn er dich schon einlädt!“, fragt Theddy entsetzt. „Doch genau das will ich! Ich hab überhaupt nicht darüber nachgedacht, als ich zugesagt habe…das war ne ganz, ganz schlechte Idee!“ Cadda hyperventiliert gleich. „Wenn du jetzt nicht endlich mal mit ihm redest, dann hast du gar keine Chance bei ihm! Ich dachte du willst was mit ihm anfangen, dann musst du doch auch mit ihm reden und kannst auch keinen Rückzieher machen. Wir ziehen das durch, so schlimm kann es nämlich nicht werden. Es ist nur Tim!“, versucht Theddy Cadda Mut zu machen. Das bringt leider so gar nichts, dann Cadda dreht jetzt erstrecht auf: „Nur Tim??? Ich hab schon fast Panik, wenn ich mit ihm schreibe! Der hält mich doch für ein kleines, dummes hyperaktives Mädel! Was um alles in der Welt soll ich auf so einem doofen Filmabend, wo sowieso nur Leute sind, die wir nicht kennen und die wesentlich älter sind wie wir? Die beachten uns doch sowieso nicht und dann stehen wir da wie bestellt und nich abgeholt!“ „Jetzt bleib aber mal locker! Seit wann hast du ein Problem damit, dass Leute dich für bescheuert und hyperaktiv halten? Normalerweise ist es dir doch scheiß egal, was irgendwer von dir denkt! Bei Micky ist dir das doch auch egal?!“, Theddy kann einfach nicht glauben, dass Cadda sich so aufregt. „Ja, aber Micky ist auch irgendwie anders. Der ist so…ach was weiß ich!“, Cadda gibt auf. Es hat sowieso keinen Sinn, sie muss am Abend auf diesen Filmabend und sie muss sich einfach einreden, dass sie das ganz leicht schafft.
„Ich hab Angst, Cadda…“, stottert Theddy. „Und dann sagst du, dass ich bekloppt bin? Siehst du wie ich zittere? Ich sagte ja bereits, dass wir das nicht machen sollten, aber jetzt ist es zu spät“, meint Cadda. Ihr Vater fuhr grade um die Ecke, um sie abzuholen und nach Rodenbach zu bringen. „So…auf geht’s…“, murmelt Cadda und steigt ein.
„Oh mein Gott…“, murmelt Cadda als sie vor der Tür von Tim steht. „Wir können immer noch weglaufen…“, flüstert Theddy. „Ich klingel’’ jetzt ja?“, sagt Cadda. „Okay…“, meint Theddy und Cadda drückt auf den Klingelknopf.


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Tag der Veröffentlichung: 15.08.2011

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