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Pascal Kick



Samstagabend- und ich wusste nicht was ich machen soll! Wie konnte das möglich sein? Ich bin doch normalerweise die jenige, die immer weiß wo was los ist und wo man hin könnte. Aber an diesem Abend wusste ich’s nicht. Und keine meiner Freunden hat mich gefragt, ob wir was machen könnten. Kein Wunder- wie ich gestern rumgezickt habe. Aber da war ich ja nicht alleine dran Schuld. Marco & co. Hätten mich nicht aufregen müssen! Wir hatten schon 20:00 Uhr. Ich ging in mein Zimmer und setzte mich an mein Computertisch. Mein PC war schon an. Ich loggte mich in Facebook ein. Eine neue Benachrichtigung und eine neue Nachricht! Wie sehr ich hoffte, dass er geschrieben hat! Er- braune Haare, grüne Augen und ein zuckersüßes Lächeln! Einfach unbeschreiblich. Leider wusste ich noch nicht wie er hieß. Wir begegneten uns immer wieder in der Schule. Und dort lächelte er mich immer wieder an. Das musste doch was heißen, oder nicht? Ich hörte auf zu träumen und ging auf die Benachrichtigung. Anna P. hat dir eine Spielanfrage zu Farmville geschickt. Wie ich diese Spielanfragen hasste! Am liebsten würde ich ihre Farm abfackeln! Grrr… ich beruhigte mich und ging auf die Nachricht. Pascal Kick. Pascal Kick? Wer war das denn bitte?
‘Hey süße. Hab dich gestern in der Stadt gesehen. Mutterseelen allein! Hat dein Freund dich versetzt? ^^’ , schrieb er. Was geht ihn das denn an warum ich alleine in der Stadt war ?! Er war on! Deshalb schreib ich ihn an: ’ Hey! Ja, ich war gestern in der Stadt. Und nein, mich hat niemand versetzt. Was geht dich das denn bitte an? Und woher kennst du mich überhaupt?!’
´So ein Spinner!´, dachte ich mir. Ich ging auf seine Seite. Er hat auf die und die Pinnwand geschrieben bla bla bla.. Uh- Marie Förtner hat auf seine Pinnwand geschrieben. Marie war die Oberschlampe aus meiner Klasse und dazu noch meine Erstfeindin! ´Hm..´, dacht ich mir. ´Sie will sicherlich was von ihm. Dann bring ich ihn mal schnell dazu, auf mich abzufahren!´ In der Sache war ich Profi! Ich wusste wie man einem Jungen den Kopf verdrehen kann. Ganz in Gedanken versunken habe ich gar nicht bemerkt, dass er mir zurückgeschrieben hat.

Pascal Kick: Kleine Zicke.. Süß ^^ Ich kenn dich aus der Schule. Wir haben uns schon zisch mal begegnet. Du hast mich mal so lange angeguckt, bis du gestolpert und hingefallen bist. Ich fands ziemlich lustig. :D Daran merkt man, was Liebe auf dem ersten Blick ist. ;)
Lucy L. : Was bildest du dir eigentlich ein wer du bist?! Ich kenn dich gar nicht. Und in so einen wie dich würde ich mich sicherlich nicht verlieben! Und ja, an den Vorfall erinnere ich mich. *Leider* Aber ich weiß trotzdem nicht wer du bist! >.

Die Versöhnung



Am Morgen wurde ich von Benny geweckt. Er leckte mich ab. ‘Och Benny!’, sagte ich. Er setzte sich aufs Bett und zog meine Decke weg. ‘Ja, ich steh ja schon auf. Wir drehen gleich ne Runde.’ ich ging ins Bad und sah mich im Spiegel an. Oh Fuck sah ich schlimm aus! Ich hatte gestern Abend vergessen mich abzuschminken! Ich sah aus als hätte jemand Pech über mich gestreut! Ich machte alles ab und sah mich wieder an. Die Haare komplett durchgewühlt. Ich kemmte sie. Au, tat das weh! Dann machte ich mich noch fertig und ging mit Benny raus. Wir gingen in ein park und ich setzte mich auf eine Bank. Ich ließ Benny auf die Hundewiese. Er lief hin und her. Heute war er irgendwie besonders gut drauf. Heute! Ich hatte doch irgendetwas vor, oder nicht? Ahjaaaaa! Das Date *hust* Treffen (!) mit Pascal! Oh Gott. Um wie viel Uhr waren wir denn verabredet? Gerade hatten wir zehn vor elf. Shit! Papa müsste gleich kommen! Er kam nur selten, deshalb wäre es echt blöd wenn er zu Hause eintreffen würde, und keiner da wäre. Deshalb schnappte ich mir Benny und lief mit ihm nach Hause. Zu Hause angekommen gab ich dem kleinen was zu trinken und legte mich auf die Couch um Fern zugucken. Da fiel es mir ein: 17 Uhr! Ich stellte mir mein Handywecker auf 16:30. Da im Fernseher nichts lief, ging ich in mein Zimmer und loggt mich in Facebook ein. Sofort bekam ich eine Nachricht. Patty schrieb mich an.

Patty: Hey
Lucy: Hi
Patty: Tut mir Leid wegen Freitag. Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist.
Lucy: Schon okay..
Patty: Ich hab gehört du warst gestern im WE?
Lucy: Jap..
Patty: Alleine? :o
Lucy: Natürlich nicht! :D Ich hatte ein date..
Patty: Dürfte ich fragen mit wem? :P
Lucy : Ja, du darfst. Du kennst doch den Typen, auf den ich heimlich stehe. Naja… Er hat mich gestern angeschrieben und wir haben uns dort verabredet.. J
Patty: Nein!
Lucy: Doch!
Patty: Ooh… :D

Es klingelte. Ich verabschiedete mich noch kurz von Patty und machte die Tür auf. ‘Papa!’, schrie ich happy und umschlang ihn. ‘Ist ja gut, Hase. Du zerdrückst mich ja noch ganz!’, sagte er lachend. ‘Tschuldigung. Komm doch rein!’ Er ging ins Wohnzimmer und Benny rannte stürmisch auf ihn zu. ‘Na du kleiner Bengel.’ Es klingelte wieder. Mama kam. ‘Manuel! Endlich bist du da!’ Sie rannte auf Papa zu und knutschten erst mal. Pfui! Ich hasste es ! Das Geknutsche von Eltern war ja mal so was von widerlich! Mama machte uns was zu essen. Mittlerweile hatten wir schon 15 Uhr. Ich ging in mein Zimmer und suchte mir ein Outfit aus. Ich konnte mich zwischen einem niedlichen karo- Kleid und einer Röhrenjeans mit einem Rüschentop nicht entscheiden. Ich entschied mich dann doch für Die hellblaue Röhrenjeans und das weiße Rüschentop. Ich zog noch ein beige-farbigen Cardigan und beige Pumps an. Fertig angezogen -schon rief mich Alexis an. ‘Hallo?’ ‘Hey! Alles klar bei dir?’ ‘Natürlich. Sag mal. Können wir später telen? Ich mach mich grad fertig…’ ‘Wo geht’s hin?’ ‘Treff mich mit einem Typen.’ ‘Verstehe… ein Date!’ ‘Nein. KEIN Date! Nur ein Treffen. Ich erklär dir alles später. Bis dann.’ ‘Tschau!’ Ich legte auf. Alexis war meine aller beste Freundin. Wir haben früher in einer Stadt gewohnt und kennen uns schon seit dem Kindergarten. Nur dann sind wir nach Köln und sie nach Berlin gezogen. Etwas weit weg- deshalb sehen wir uns wenn dann nur in den Sommerferien. Im Bad schminkte ich mich noch. Nicht viel- ich wollte ja natürlich aussehen. Und schon fing mein Handy an zu schreien. Fuck! Wir hatten schon 16:30. Ich machte mir noch schnell eine Hochsteckfrisur und ging auch schon los. Ich war ziemlich nervös. Aber wieso eigentlich? Mit so einem Typen wollte ich doch eigentlich gar nichts zu tun haben! Er ist einfach ein Macho- also so ganz und gar nicht mein Typ! ´Aber er sieht so gut aus!´, dacht ich mir die ganze zeit. Oh nein! Verstand lass mich bitte nicht im Stich! So was wie er verdiente gar nicht meine Aufmerksamkeit… oder? Ich mein: ich bin grad nicht die beliebteste in der Schule. Okay, das will ich auch gar nicht sein. Ich brauch keine falschen Freunde oder ähnliches. Aber trotzdem- Mein Image könnte ich durch ihn schon aufbessern, denn er ist der heißeste und angesagteste Typ der Schule! Aber dann würde ich den ja nur ausnutzen…. Nein! So eine bin ich nicht. Ich bleib dabei. Er ist nichts für mich. Schluss- Aus- Basta!

Das Date



Ungefähr 25 Minuten später bin ich am Café angekommen. Ich stand vor dem Gebäude. ´War das wirklich richtig, dass ich mich mit ihm treffe? Vielleicht verarscht der mich ja nur. Er benutzt mich bestimmt nur, weil der momentan keine andere abkriegt! Ja, das war es bestimmt!´ Durch ein Antippen wurde ich aus meinen Gedanken gezogen. Ich drehte mich um und da war er! Ungefähr ein kopf größer als ich, muskulös, gebräunt und einfach nur so heiß! Seine wunderschönen Augen strahlten mich an. Er bückte sich runter und gab mir eine Begrüßungs- Umarmung. ‘Hey’, sagte ich ganz leise. ‘Na du. Wie geht’s dir?’, fragte er und lächelte dabei. Sein Lächeln war unglaublich attraktiv! Seine strahlend, weißen Zähne kamen hervor. Einfach nur ein Traum! ‘Hallo?’, unterbrach er mich beim schwärmen. ‘Äh, ja? Sorry, war grad weg. Was hast du gesagt?’ ‘Nicht wichtig. Lass uns doch in das Café gehen.’ ‘Klar..’ Er ging ein Schritt vor mir und ich fing wieder an zu träumen. Wir setzten uns an ein Tisch am Fenster und fingen an zu quatschen. Wir redeten einfach über alles. Ich dachte nicht dass man sich mit einem Typen so gut unterhalten kann! Auf einmal klingelte mein Handy. Ich guckte drauf. Marco hat angerufen. Der Psychopath! Das war der Ex einer Freundin der anscheinend immer noch was von mir wollte, denn als er mit ihr zusammen war liebte er nicht nur sie sondern mich auch. Ich drückte ihn weg. ‘Wer war es?’, fragte Pascal neugierig. ‘Unwichtig.’, antwortete ich hastig und wechselte schnell das Thema. Nach fünf Minuten klingelte mein Handy wieder. Schon wieder Marco. Ich drückte ihn wieder weg. Pascal ging uns etwas kaufen. In der zeit rief ich Marco an und sagte ihm ausdrücklich, dass er nicht mehr anrufen solle weil ich ein Date hatte. Das hat ihm natürlich nicht gefallen und er fing an zu motzen. Pascal kam wieder an den Tisch. Ich legte schnell auf. ‘Mit wem hast du grad telefoniert?’, fragte er. ‘Nur mit Alexis. Ich hab ihr gesagt dass sie später anrufen soll.’ ‘Alexis? Kenn ich nicht. Wer ist das?’ ‘Ne alte Bekannte aus Berlin.’ ‘Ah und woher kennst du sie?’ Der Typ war ziemlich neugierig, stellte ich fest. ‘Aus meiner alten Stadt.’ Ich wechselte schnell das Thema. Er sollte doch nicht alles von mir erfahren, da ich auch so gut wie gar nichts über ihn wusste! Mein Handy klingelte wieder. ‘Marco!’, flüsterte ich ärgerlich. ‘Wer ist Marco?’, fragte Pascal. Shit! Er hats gehört. ‘Marco.. Ähm… mein Bruder. Er ruft die ganze zeit an…’ ´Tolle Ausrede, Lucy! Er weiß doch bestimmt dass ich ein Einzelkind bin! Man!´, dacht ich mir. ‘Soweit ich weiß hast du kein Bruder?’, sagte er misstrauisch. ‘Ja.. Tut mir Leid, ich mein…’ Bevor ich ausreden konnte klingelte mein Handy schon wieder. Pascal wurde richtig sauer und riss es mir aus der Hand. ‘Ja bitte?’, ging er ran. ‘Alter, wer bist du? Gib Lucy das Telefon!’, befahl Marco. ‘Junge, hör mir mal zu. Lucy ist grad beschäftigt und möchte nicht gestört werden, also falls du noch mal anrufst, müssen wir beide wohl ein Wörtchen miteinander reden.’ ´es war sooo toll wie sich Pascal für mich einsetzte! Aber was denk ich mir eigentlich? Ich bringe ihn doch nur in Schwierigkeiten! Marco ist doch psychisch krank! Gemeingefährlich, sag ich euch!´, sachte ich mir. ‘GIB. MIR. LUCY!’, versuchte Marco Pascal klarzumachen. Bevor Pascal was sagen konnte, nahm ich schnell den Hörer an mich. ‘Was willst du, Marco?’, fragte ich wütend. ‘Lucy, süße. Warum triffst du dich mit nem anderen Kerl ?! Ich bin der richtige für dich! Wir sind für einander geschaffen!’, versuchte er mir zu verklickern. Ich ging aber nicht drauf ein. Ich hatte schon einmal diesen Fehler gemacht und mich in diesen Depp verliebt. Ein mal!- und NIE WIEDER! ‘Marco! Hör mir zu! Zwischen uns läuft nichts, okay? Such dir jemand anderen, die dich so liebt wie du bist. Bei mir bist du auf jeden fall an der falschen Adresse!’, und mit diesen Worten beendete ich das Gespräch und schaltete direkt mein Handy aus. ‘So, das wärs.’ ‘Was wollte der Typ von dir?!’ ‘Ach, ich weiß auch nicht. Der ist schon seit Monaten hinter mir her und versteht einfach nicht, dass ich nichts von ihm will.’ ‘Soll ich es ihm klar machen?’ ‘Nein, lieber nicht. Süß von dir, aber ist schon okay. Also die Sache von gestern in der Disco ist für mich hiermit auch geklärt. Wir sehen uns noch!’, sagte ich, umarmte mich und ging dann weg. Ich wollte einfach irgendwohin. Die Gefrage von dem Typen (also Pascal) ging mir langsam so was von auf die Nerven!
Ich ging in den Park und setzte mich auf die Bank, wo ich heute Morgen schon saß. Mittlerweile war es schon fast 19 Uhr. Die ganze Zeit fragte ich mich, was so ein Typ wie Pascal von mir wollte. Ich nickte kurz ein. ‘Hey du. Steh auf. Ich glaub, du musst nach Hause!’, hörte ich sagen. Die Stimme war wunderschön. Ich dachte ich träumte. Auf einmal reißte ich meine Augen und erschrak. Vor mir stand ein wunderhübscher Junge und lächelte mich an. ‘Alles okay?’, fragte er mich etwas besorgt. ‘Ähm. Ja, ich muss wohl kurz eingenickt sein.’ Der Typ lachte. War ich wirklich so witzig? ‘komm, ich bring dich nach Hause.’, sagte er und reichte mir seine hand rüber. Ich nahm sie und wir gingen zu seinem Auto. Er hielt mir die Tür auf und ich stieg ein. Ein richtiger Gentleman! Moment mal! Ich stieg grade in ein fremdes Auto mit einem fremden Typen, deren Namen ich nicht mal kannte! War wirklich alles okay mit mir?! Was sollte ich denn jetzt machen?! ´Ganz ruhig, Lucy! Alles wird gut´, versuchte ich mir ständig einzureden. Aber klappte dies nicht so richtig. Er setzte sich auf den Fahrersitz und schaute mich an. ‘Du siehst so aus, als hättest du eben ein fehlgeschlagenes Date gehabt.’, sagte er und grinste. ‘Ich? Nein. Das war nur eine harmlose Verabredung…’ ‘So harmlos siehst du aber nicht aus. Deine Haare sind komplett durchgewüschelt, als hätte sich jemand mit dir ein Spaß erlaubt,’ Er überreichte mir ein Spiegel. Oh nein! Ich sah aber aus! Und dieser Typ sah mich so! ‘Ach, das ist der neue Trend der USA! Sieht gut aus, ne?’ Was laberte ich da eigentlich gerade?! Was für ein Trend?! Oh man, war mir das peinlich! Ich errötete ein bisschen. ‘Der neue Trend? Hm.. Noch nichts von gehört, aber du musst dich ja auskennen.’ Er grinste. Man konnte sehen dass er mir das nicht abkaufte. Miste Kiste! Ich lächelte schief zurück. Er fuhr los. ‘Wie heißt du eigentlich?’, fragte er mich, ‘L-Lucy’, stotterte aus mir heraus, ‘und du?’ Bei dem Typ wurde ich total nervös. Mein Herz raste wie noch nie. Könnte aber auch dran liegen, dass der Ty ungefähr 180/kmh fuhr. ‘Enrique’ Was für ein schöner Name! ‘Ich hab dich hier noch nie gesehen’ ‘Kann sein. Ich wohne erst seit 2 Monaten hier. Ich bin noch nicht dazu gekommen rauszugehen. Stress und so..’ Seine Stimme senkte sich. Ich fragte nicht weiter nach. ‘Und wie alt bist du, Mäusschen?’ ‘Nenn mich bitte nicht Mäusschen. Wir kennen uns erst seit 5 Minuten..’ ´So einer also…´, dachte ich mir. ‘Oh, tschuldigung. Wie alt bist du Lucy-Schatzi?’, fragte er provozierend. Ich reagierte nicht drauf. ‘16. Was ist mit dir?’ ‘Oh, sweet-16. Ich bin 17. Passt ja.’, er zwinkerte mich an. ‘Passt ja? Achso.. Lässt du mich bitte raus?’, ich wollte nicht mehr mit ihm weiterfahren. Vielleicht war es ja so ein perverser oder so? Wir waren irgendwo auf der Autobahn. Auf der Autobahn! What?! Ich brauchte doch nicht über ne Autobahn zu fahren um nach Hause zu kommen! ‘Wie jetzt? Ich soll dich mitten auf der Autobahn raus lassen?’ ‘nein, nimm die nächste Ausfahrt. Ich mag solche Draufgänger wie dich nicht und möchte unbedingt raus.’ ‘Ich bin kein Draufgänger! Was denkst du von mir?!’ ,er schien wütend zu werden. Ich bekam ein bisschen Angst. ‘Dann hab ich mich eben falsch ausgedrückt. Ich mag keine Jungs, die direkt einen anfangen, Mäusschen oder sonstiges zu nennen!’ Er fuhr immer schneller. Dann nahm er die erste Ausfahrt und hielt an einer Raststätte an. Er betrachtete mich von oben bis unten. ‘Das heißt also, du magst mich nicht?’ ‘Wie soll ich dich denn bitte auch mögen?! Ich kenn dich kaum, ich weiß nur dass du Enrique heißt und 17 bist.’ ‘Soll ich dir mal was über mich erzählen? Ich bin hier her gezogen, um nicht als Draufgänger bezeichnet zu werden! In meiner alten Stadt dachten alle, dass ich einer bin und Mädchen nur ausnutze. Ich bin abgerutscht! Ich habe 2 Jahre eine Therapie gegen Alkohol und Drogen gemacht. Ich hab versucht sie mir zu entziehen. Sie haben mir dabei geholfen, das Gefühl loszuwerden, ein Draufgänger zu sein. Ich dachte, in dieser Stadt würde man mich nicht so nennen und mich so akzeptieren, wie ich bin!’ Er war voller Wut. Auf einmal wurden seine Augen rot und er schaute mich mit einem Killer-Blick an. Ich erschrak und nahm meine Hand weg, als er versuchte, seine draufzulegen. Er schoss kurz seine Augen und wurde wieder ganz normal. ‘T-tschuldige.. ‘, sagte er beunruhigt. Was war das gerade? Ich hatte so was zuvor noch nie erlebt! Ich konnte nichts sagen. Kein einziges Wort konnte aus mir herausbrechen. Also fing er wieder an zu reden: ‘Tut mir Leid. Meine Vergangenheit war einfach schrecklich für mich. Es musste jetzt raus. Ich hasse es, Draufgänger bezeichnet zu werden. Tut mir echt Leid!’ Ich schwieg für einen kurzen Moment, dann fing ich an zu reden: ‘Ich glaub dir ja, dass es schrecklich gewesen sein musste. Aber das hätte ich ja nicht wissen können! Mir tut es auch Leid. Ich hatte auch schlimme Erlebnisse mit Jungs, die mich so nannten. Deshalb hasse ich auch diese Typen. Wenn du sagst, dass du keiner von denen bist, dann glaube ich dir auch.’ ‘Danke… Du bekamst gerade Angst vor mir, stimmts? Ich bekam wieder rote Augen, oder?’ ich nickte kurz. ‘Möchtest du nicht wissen warum?’, seine Stimme war überrascht. Natürlich wollte ich es wissen, aber das konnte ich nicht zugeben. ‘Nein’, sagte ich deshalb. Er schwieg ur und schaute aus dem Fenster. ‘Falls mir so was noch einmal passiert, dann habe keine Angst. Ich würde dir nie etwas antun.’ Ich nickte wieder. Dann fasste er wieder ans Lenkrad und fuhr mich weiter nach Hause. Er nahm einen Umweg. Die ganze Autofahrt über saßen wir schweigend nebeneinander und sagten nichts. Zu hause angekommen verabschiedete ich mich und ging. Woher wusste er wo ich wohne?! Die Frage fand ich gerade aber uninteressant. Ich dachte die ganze Zeit über seinen blick nach und ich fragte mich, warum er gesagt hat, dass er mir nie etwas antun würde.
Wir hatten inzwischen schon 22:26 Uhr. Und morgen war Schule! SCHULE! Mir fiel ein, dass ich die Hausaufgaben noch nicht gemacht hatte. Ich setzte mich schnell noch an den Schreibtisch, machte schnell Englisch und legte mich sogleich ins Bett. Ich war hundemüde! Und am nächsten Tag musste ich noch um 5:30 aufstehen, um noch duschen gehen zu können. Ätzend! Ich dacht noch kurz im Bett über die Ereignisse mit Pascal und Enrique nach, schlief aber schnell ein.


Mein Wecker klingelte. Oh nö, Schule! Ich hatte keine Lust. Normalerweise freute ich mich immer meine Freunde zu sehen, diesmal aber nicht. Denn ich wusste, dass ich Pascal begegnen würde und der mich dann bestimmt fragen würde, was das für eine Aktion gestern war. Darauf konnte ich auch verzichten. Mama kam ins Zimmer. “Schatz, steh auf! Du kommst noch zu spät.”, sagte sie und zog mir die Decke weg. “Ich hab aber tierische Kopfschmerzen!”, sagte ich in der Hoffnung zuhause bleiben zu dürfen. “Rede keinen Mist, letzte Woche hattest du auch jeden Tag Kopfschmerzen. Und als du dann zu Hause warst, waren sie wie vom Erdboden verschluckt. Also: Schwing deinen hintern aus dem Bett!”
Ich ging ins Bad und wollte in die Dusche gehen, als ich meinen Namen draußen schreien gehört habe. Ich öffnete das Fenster und da war er- Enrique stand vor meinem Haus und rief, dass ich mich schnell fertig machen sollte und runter kommen soll. Ich duschte schnell und machte mich fertig. Dann kam das große Problem: was sollte ich anziehen? Ich öffnete mein Kleiderschrank und nahm eine schwarze Röhrenjeans und ein rosa-farbiges Sweatshirt raus. Über die Jeans zog ich meine rosanen UGG’s an und ging runter. Meine Haare waren zwar etwas verwuschelt, aber das war mir in dem Moment egal. Ich ging in die Küche um mich von Mama zu verabschieden. “Mami, ich geh jetzt.” “Möchtest du nicht frühstücken? Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages, weiß du?” “Jaja, hab heute nicht so ein großen Hunger.” “Na gut, dann fahr aber jetzt mit deinem Freund in ein Café und iss da wenigstens etwas.” “Freund?”, fragte ich sie. “Ja. Freund. Der hübsche junge Mann, der draußen vor der Tür steht und auf dich wartet.” Sie zwinkerte mir zu. Bei mir stand ein großes Fragezeichen auf der Stirn geschrieben, aber dann verstand ich was sie meinte. Enrique. Oh. Enrique! Der musste ja lange auf mich gewartet haben. Ohne etwas zu sagen, nahm ich meine Tasche und rannte raus.
Vor der Haustür stand ein silberner Mercedes, und vor dem Mercedes ein wunderhübscher Junge. ´Lucy, hör auf von dem Typen zu schwärmen!´, versuchte ich mir einzureden. Ich ging auf ihn zu. Bei jedem Schritt fing mein Herz an härter zu schlagen. Ich stellte mich zwei Meter vor ihn und schaute ihn an. Seine Augen waren unglaublich schön! “Hi, was machst du hier?”, fragt ich. “Ich wollte mich für die Aktion gestern noch mal entschuldigen und es irgendwie wieder gut machen.” “Gut machen? Um halb acht Uhr morgens?” Das war schon seltsam. “Um wie viel Uhr fängt dein Unterricht an?” “Viertel nach acht.”, sagte ich so schnell, sodass wir anfangen mussten zu lachen. “Komm steig ein!”, forderte er mich auf und hielt die Tür auf. Er fuhr los. “Wo geht’s hin?”, fragte ich neugierig. “Wird nicht verraten, ist eine Überraschung.” “Aber ich bin um zehn nach acht in der Schule, verstanden?”, sagte ich lachend. “Natürlich, my Lady!” Wir fuhren bis ans Ende der Stadt. Eigentlich bräuchte man eine halbe Stunde für den Weg, er fuhr aber so schnell, dass wir in weniger als zehn Minuten hier waren. Wir stiegen aus und vor mir war ein riesengroßer, dunkler Wald. “Was machen wir hier?”, fragte ich verwundert. “Wirst du schon sehen, vertrau mir einfach.”, sagte er und nahm meine Hand. ´Wenn das so einfach wäre…´ dachte ich mir. Er brachte mich an einen abgelegenen Fluss. Vor uns war nur Wasser und anscheinend wollte er weiter gehen. “Und jetzt?”, fragte ich. Er gab mir keine Antwort, stattdessen nahm er mich auf seine Arme und sprang. Ich fing an zu schreien. Der Fluss war viel zu breit um drüber springen zu können! Ich schloss meine Augen und hoffte, dass wir nicht im Wasser landeten. Er setzte mich heil auf dem Boden ab. Ich machte meine Augen auf und schaute nach hinten. Wir waren auf der anderen Seite des Flusses. “Wie bist du da rüber gekommen?”, fragte ich erstaunt. “Kleines Geheimnis.” Er lächelte mich an. Ich schaute nach vorne. Dort standen nur riesengroße Büsche. Ich hoffte, dass da keine Schlange oder ähnliches rauskommen würde. “Und wo geht’s jetzt lang?” Er nahm wieder meine Hand und schob ein paar Äste eines Busches zur Seite. Ein Sonnenstrahl blendete mich. Ich schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Wir gingen durch den Busch. Er stellte sich vor mich, sodass ich meine Augen wieder öffnen konnte. Ich sah mich um. Es war wunder schön hier! Überall nur grün, Tiere sprangen hin und her und ein wunderschöner Fluss floss ein Berg herunter. “Wow”, sagte ich leise, sehr leise. Enrique umarmte mich von hinten. “Wunderschön hier!”, stoß ich hervor. Er gab mir einen kleinen Kuss auf den Kopf. Dann drehte ich mich um und er umarmte mich. Es war ein wunderschönes Gefühl! Wir standen zwar auf einer Bergspitze, die jederzeit zusammenkrachen konnte aber das war uns in dem Moment egal. Er umarmte mich einfach so herzhaft, als würde er mich schon eine halbe Ewigkeit kennen und sein Leben mit mir verbringen wollen. Dann schaute er auf die Uhr, wir hatten schon acht Uhr. “Mist!”, flüsterte er, nahm mich auf den Arm und lief von dem wunderschönen Platz zum Auto. Er lief so schnell, dass ich mir die Augen zuhalten musste um keine Fliege reinzubekommen. Wir setzten uns ins Auto und er fuhr mich zur Schule. “Danke, dass du mir diesen wundervollen Platz gezeigt hast!”, sagte ich. “Keine Ursache, süße.” Er kam mit seinem Gesicht immer näher und näher. Seine Lippen waren einfach perfekt geformt und den perfekten rot-ton. Er drückte seine Lippen auf meine, es war so ein wunderschönes Gefühl, das nicht lange hielt. “LUCY!”, hörte ich von draußen. Ich entfernte mich sofort von Enrique und schaute, wer mich gerufen hatte. Es war Pascal, der eifersüchtig auf uns guckte. “Ich-ich muss los.”, sagte ich und öffnete die Autotür. Er fasste kurz meinen Arm. “Sehen wir uns heute Abend?”, fragte er. “Gerne”, sagte ich mit einem lächeln und ging raus. Er fuhr fort.

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen bei mir- außer die des Covers
Tag der Veröffentlichung: 07.12.2011

Alle Rechte vorbehalten

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