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1



Als eines nachts der Mond,
ihr wisst ja wo er wohnt,
all seine kleinen Sternlein zählte,
merkte er dass eines fehlte.

Dem Monde wurde es gleich schlecht,
er fragte links und fragte rechts.
Doch keiner hatte ihn gesehen,
noch nicht mal im Vorübergehen.

Doch, was noch viel schlimmer war,
das wurd´ dem Monde sogleich klar.
Niemand wollt das Sternlein kennen,
keiner konnt´ den Namen nennen.

Der Mond er wurde furchtbar traurig,
sein Heulen das war schrecklich schaurig.
Ganz wütend war der Mond und rief,
hier läuft etwas mächtig schief.


Habt ihr mal überlegt, wie´s ist,
wenn keiner einen hier vermisst?
Man ist verraten und verkauft
wenn man am Himmel Hilfe braucht.

Jetzt und gleich muss was passieren,
will kein Sternlein mehr verlieren.
Ich hab mir etwas ausgedacht,
und einen Plan für euch gemacht.

Ich sag es euch mit einem Satz,
jeder Stern kriegt einen Platz.
Stern um Stern werd ich verbinden,
so kann ich jeden wieder finden.

Gezeichnet hat er jede Nacht,
hielt sich mit Sternenkaffee wach.
Ja, er arbeitete wie ein Wilder,
und entwarf die Sternenbilder.


Jeden Stern zeichnete er ein,
ganz egal ob groß ob klein.
Bild um Bild wohl so entstand,
gut verteilt im Sternenland.

Und ihr könnt es vielleicht ahnen,
für jeden Stern gab´s einen Namen.
Und niemals mehr, wenn er gezählt,
hat je ein Sternlein mehr gefehlt.

Das kleine Sternlein, was einst fehlte,
Als er in jener Nacht sie zählte,
das hat er übrigens gefunden,
und in ein Bild mit eingebunden.

Als rechtes Rad vom kleinen Wagen
Kommt sein helles Licht zum Tragen.
Pherkad heißt er und hält Wacht,
für alle Zeit, in jeder Nacht.


2



In einer alten Truhe hinterm Schrank,
da lebte einst ne´ kleine Maus.
Sie wuselte dort hin und her,
fühlte sich wohl in ihrem Haus.

Wenn Mondlicht in die Truhe fiel,
dann schaute sie zum Sternzelt.
Und träumte sich dort oben hin,
für sie der schönste Platz der Welt.

Sie knabberte an ihrem Käse,
den sie am Tage sich geklaut.
Und fragte sich so manche Nacht,
wie´s oben wohl ausschaut.

Es schien so friedlich auf den Sternen,
nicht so wie hier, auf diesem Erdenrund.
So träumte sich die Maus dort hin,
in jeder Nacht, wohl Stund um Stund.


Die kleine Maus, das musst du wissen,
war ein besonders liebes Tier.
Das wusste auch der Mond am Himmel
und dachte nur, ich helfe dir.

So bat er all die vielen Sterne,
sich wie Perlen aufzureihen.
Damit in ganz besonderen Nächten,
die kleine Maus hinauf kann steigen.

Und wenn du nachts ein Trippeln hörst,
dort hinter deinem Kleiderschrank.
Ein leises Lachen, Füßchen scharren,
aus der Truhe an der Wand.

Dann liebes Kind, dann lausche still,
hab keine Angst, schlaf ruhig weiter.
Es ist ja nur die kleine Maus
auf ihrer Sternenleiter.


3




Es war einmal ein Sternenkind,
das war vor lauter Liebe blind.
Es war verliebt wohl in den Mond,
der mitten in den Sternen wohnt.

Sobald die Sonne sich versteckte,
und Sternchen ihren Traum entdeckte,
da glühte es vor lauter Freude.
Die ganze Sternenwelt war Zeuge.

Die alten Sterne, wohl sehr weise,
flüsterten es zwar ganz leise,
doch war es jedem Sterne klar,
wie einseitig die Liebe war.

Doch wie gesagt, das Sternenkind,
es war vor lauter Liebe blind.
Und zündete im Liebeswahn,
sein Lichtlein immer aus und an.


Es glaubte an die Liebesmacht,
und schmachtete nun jede Nacht.
Den Mond den ließ das Zwinkern kalt,
zog seine Bahn, so ist er halt.

Ach guter Mond, du bist so still,
weißt nicht, wie sehr ich dich doch will.
Würd´ niemals einen anderen wählen,
will mich nur mit dir vermählen.

So ging es fortan jede Nacht,
das Sternlein wurde ausgelacht.
Es wurde traurig, weinte sehr
und funkeln tat es auch nicht mehr.

Doch bevor es ganz verlischt,
hört´s eine Stimme die da spricht.
Kleines Sternlein, schau mich an,
dass, was du brauchst, das ist ein Plan.


Der kleine Stern wurd wieder wach,
und dachte furchtbar lange nach.
Ganz plötzlich klickte es beim Stern,
- ich bin dem Mond ja viel zu fern –

Das muss ich ändern, und gesagt, getan
warf es sich aus der Umlaufbahn.
Und landete ihr glaubt es nicht,
dem Monde mitten im Gesicht.

Da sitzt es nun für alle Zeit,
und strahlt vor Glück und Heiterkeit.
Und in so mancher lauen Nacht,
hört man wie das Sternlein lacht.


4




Es war einmal ein kleiner Traum,
so winzigklein, man glaubt es kaum.
Von jedem wurd´ er übersehen,
drum wollte er ins Wasser gehen.

Sag, sprach Gott, du kleiner Wicht,
sind das Tränen im Gesicht?
So verzweifelt kleiner Mann,
sprich, wie ich dir helfen kann.

Der kleine Traum sieht zu ihm auf,
und Hoffnung keimt in ihm herauf.
Ach lieber Gott, ich bin zu klein,
ich würd so gerne größer sein.

Die Menschen ignorieren mich,
sehn nur den Großen ins Gesicht.
Dem Traum von Liebe und vom Glück
danach sind alle ganz verrückt.


Und ja, der Traum vom großen Geld,
davon träumt die halbe Welt,
Gerechtigkeit und nie mehr Krieg,
diesen Traum hat jeder lieb.

Und ich, ich bin um vieles kleiner,
deswegen will mich eben keiner.
So spricht der kleine Traum und wischt
sich eine Träne vom Gesicht.

Und Gott auf seine Art sehr weise,
nickte nur und sprach ganz leise.
Nur einen einz´gen kleinen Satz,
ich hab für dich den rechten Platz.

Sieh auf der Bank den alten Mann,
schau dir genau die Augen an.
Er ist allein auf dieser Welt,
niemand der mehr zu ihm hält.


Flieg zu ihm hin, er wird dich sehen,
und du wirst in Erfüllung gehen.
Denn er hat nur einen Traum,
so winzig klein, man glaubt es kaum.

Der kleine Traum, er fasste Mut,
wenn Gott es sagt, wird alles gut.
Er sagte noch, hab vielen Dank
Und flog hinunter zu der Bank.

Er traf den Mann, mitten ins Herz,
nahm ihm seinen ganzen Schmerz.
In müden Augen strahlte Heiterkeit
und innere Zufriedenheit.

Der alte Mann er sah zurück
und spürte plötzlich tiefes Glück.
Auch wenn sein Leben bald vorbei
es war letztendlich Einerlei.


Trotz all der Mühen in den Jahren
hat soviel Liebe er erfahren.
Dass er nun hier ruhig sitzen kann,
nahm dankbar er vom Schicksal an.

Der kleine Traum, sprach unumwunden,
hier hab ich meinen Platz gefunden.
Denn was kann es Schön´res geben,
als ein erfülltes langes Leben.

Und Gott sprach, es war dein Los,
erst winzig klein, dann riesengroß.
Merke dir, es sind die kleinen Sachen,
die aus Träumen, Wahrheit machen.

Impressum

Texte: copyrigt by Perdita Klimeck
Tag der Veröffentlichung: 06.08.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Nichten und Neffen

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