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Die Pfingstferien. Wie ich sie liebe! Denn in den Pfingstferien fahre ich mit Oma und Opa über die Mecklenburgische Seenplatte auf unserem eigenen Schiff, der „River Lady“. Und Benny, unser Westie, darf natürlich mit.
Am Tag vor unserer Abfahrt haben mich meine Eltern nach Hollenbach gefahren. Wir sind dann zeitig ins Bett, denn wir müssen schon um 05:00Uhr im Auto sitzen, damit wir gegen Mittag auf unser Schiff können.
Diesen Urlaub war viel geplant: Röbel, Waren, Neustrelitz und Plau am See. Und von dort möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen.

Wir warnen bereits vier Tage unterwegs, also Zeit zum Duschen. Da wir aber keine Dusche an Bord hatten, mussten wir die allgemeine Körperpflege auf die Hafenduschen verlegen. Doch bevor wir uns die „Anstrengungen“ der letzten Tage vom Leib waschen konnten, mussten wir noch Einiges erledigen. Als allererstes musste Sir Henry, alias Benny, raus. So gingen wir, Opa und ich, mit Mäusi an der Leine Richtung Hafenmeisterhäuschen. Es war ein langsames Vorwärtskommen, da der Hund alle paar Meter stehen blieb, schnüffelte, zwei Meter zurückging, wieder schnüffelte, das Beinchen hob und weiter lief. Wir wären in fünf Minuten da gewesen, aber …na ja.
An der Tür des Hafenmeisters hing ein Schild, welches ausdrücklich darauf hinwies, dass Hunde draußen bleiben müssten. Mir wurde angewiesen zu warten und so lief ich mit Benny von einem Baum zum nächsten und wieder zurück. Als alles geklärt war, der Liegeplatz der „River Lady“, wie lange wir bleiben und natürlich die Münzen für Wasser, wollten wir zurück an Bord und dann duschen gehen. Doch wir waren noch nicht weit, da wurde dieser Plan fast zunichte gemacht. Es war eine Stelle, wo zwei Wege direkt aneinander vorbeilaufen, jedoch von einem großen Gittertor getrennt werden. Und auf der anderen Seite besagten Tores kam eine große Husky- Hündin vorbei. Benny-Maus war dreimal so klein, doch hier sieht man, dass Liebe grenzenlos sein kann. Beide Hunde, der unsere, so wie der andere, liefen so schnell wie möglich aufeinander zu und beschnüffelten sich umständlich durch die Gitterstäbe hindurch. Nach kurzer Zeit fingen beide kläglich zu winseln an, da sie den anderen nicht erreichten konnten. Es war eine herzzerreißende Szene. Ich versuchte erfolglos auf Benny einzureden: „Komm Mäusi! Komm!“, und auch das leichte Ziehen an der Leine half nichts. Erst nach einer Viertelstunde ließen sich beide zum Weitergehen bewegen.
Während ich versucht hatte, die Hunde voneinander zu trennen, hatte Opa mit dem Besitzer des Huskys geplaudert und herausgefunden, dass dieser leider kein Boot im Hafen hat und auch weiter vom Hafen entfernt wohnt. So war ein abendliches Zusammenkommen leider nicht möglich.

Eine Stunde später saßen wir beim Abendessen. Alle waren geduscht, gestriegelt und gekämmt und ließen sich den warmen Leberkäs mit Kartoffelsalat schmecken. Unser Sir Henry hatte den nachmittäglichen Zwischenfall anscheinend schon vergessen, denn er saß neben uns am Boden und hoffte auf ein Stück Leberkäs.

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Texte: Text copyright by Alex Sunbird. Cover copyright by Alex Sunbird.
Tag der Veröffentlichung: 24.11.2009

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