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Kapitel 1

Eva und Sandy stürmten den langen Gang der High School entlang. Kein Mensch war mehr zu sehen. Kein Wunder, es war ja schon Zehn nach Acht Uhr.
Die Schule hatte schon längst angefangen. Eva sah ziemlich verärgert drein. Denn das war ja jetzt schon das Dritte mal in der Woche wo sie zu sät kamen, und immer bei Frau Müller. GEnau die Lehrerin, die sich immer furchtbar aufregte und sie auch noch nachsitzen lässt. Die beiden hatten noch nie erlebt, dass sie bei der verbitterten alten Schachtel mal nicht länger in der Schule bleiben mussten.

Sie konnte die beiden einfach nicht leiden und nahm sie im Unterricht immer in dem Fach pausenlos drann, wo die Zwei so ihre Probleme hatten. Bei Eva war es Mathe und bei Sandy Englisch. Aber zum Glück waren Eva und Sandra beste Freundinnen und die eine war im dem Fach super, wo die andere weniger gut war. Und somit halfen sie sich immer gegenseitig. Bei jeder Schulaufgabe oder kleinen Probe schrieben sie von einander ab. Sie wussten, dass ihnen dass nicht im Leben weiterhilft, und auch nicht bei den Abschlussprüfungen, die immer näher und näher rückten. Jetzt waren die beiden schon in der Neunten Klasse und nächstes Jahr würde die gefürchtete Prüfung kommen.

Aber vorerst hatten sie andere Probleme, und zwar würde heute das Casting statt finden. Vor ungefähr Zwei Wochen bekam die Schule die Information, dass eine Kamerateam an die Schule kommen würde und eine Jury, die eine Schülerinen für die Hauptrolle des Films ausgesucht werden würde. Und beide Freundinnen hatten sich natürlich gleich beworben. Doch Eva hatte irgendwie das dumpfe Gefühl dass Sandra gewinnen würde. Nicht nur weil sie schon einmal eine Nebenrolle in einem Krimi bekommen hatte, Nein! Sie sah einfach aus wie ein kleiner Star.

Eine hammerschlanke Figur, blaugleuchtende Augen, und ihr langes welliges blondes Haar hing ihr cool und lässig ins Gesicht. An ihr war einfach alles perfekt. Im gegensatz zu mir, dachte Eva. Sie hatte zwar auch eine wunderbare schlanke Figur, aber ihre Haare waren noch lange nicht so toll wie die von Sandra. Und außerdem hatte sie ihre Pickelfase. Eva fand, dass sie aussah wie ein Pickelschwein."Komm schon! Wir sollten lieber mal ein bisschen Gas geben! Sonst reißt uns die Alte echt noch den Kopf ab." hetzte Sandra.

Eva schaute sie mit einem lächeln an, dass ihrer Freundin alzu bekannt war. Sie wusste wohl schon was jetzt kommen würde. Und wie sie erwartet hatte sagte Eva:"Ach wäre aber Schade, bei deinem hübschen Gesicht". Sandra schwang ihre engelsblonden Haare über die Schulter und raste mit einer Geschwindigkeit, das Eva alle mühe hatte ihr hinterherzulaufen. Sie folgte Sandra den Gang hinunter. Als Eva gerade mal die erste Treppenstufe hintersich gebracht hatte, war Sandra schon an der Klassentüre angekommen und schnaufte einen Augenblick durch.

Und Eva kam kam dann endlich auch die Treppen keuchend hochgekrochen:" Man, musst du immer so rasen? Du weist doch dass ich nicht so viel rennen soll!". Sandra sah sie mit einer Falte auf der Stirn an, und meinte:"Ups, sorry, das habe ich gerade total vergessen! Entschuldige bitte".
"Ist schon gut, aber jetzt bloß rein da. Ich sehe schon das große Donnerwetter am Himmel".
Und die Vorahrnung der beiden Mädchen bestätigte sich schließlich auch, als sie die Türe öffneten und Frau Müller mit einer strengen Miene hinter dem Lehrerpult stand, und sie auch wieder sofort ankeifte:" Ihr beide, scheint wohl keine Uhr zu Hause zu haben. Das ist jetz tschon das Dritte Mal in der Woche!".

Sandy versuchte es zu erklären:"Entschuldigung Frau Müller, aber mein Wecker hat nicht geklingelt..., und ich habe etwas zu Hause liegen gelassen und bin dann nocheinmal zurückgegangen um es zu holen", beendete Eva den Satz. Doch die Lehrerin glaubte den beiden kein einziges Wort:" Immer die selben faulen und dummen Ausreden! Die höre ich jetzt schon zum Tausendstenmal. So langsam könnt ihr euch wieder etwas neues einfallen lassen!", polterte sie die beiden an und deutete dann auf die beiden Plätze der Freundinnen.
Frau Müller ging zurück zum Pult und holte eine Mappe herraus:"Ihr wisst ja was heute ansteht? Heute werden Zwei Schüler von jeder Klasse ausgewählt für das CAsting heute. Jeder der mitmachen möchte, schreibt seinen Namen auf ein Blatt und legt es mir in das Körbschen hier, wenn ich bei euren Tisch vorbeikomme. Und dann ziehe ich 2 Zettel raus und die beiden gehen heute dann zum Casting!"

Und schon ging das große kruschech und suchen los. Alle holten sich ein Blatt und ein Stift zur Hand und schrieben ihre Namen drauf. Alle bis auf Katja, Tobias, Michael, Alex, Martina, Ina, Sophie, und Christian. Und keine Zwei Minuten später sammelte unsere Leherin alle Zettel ein. Eva merkte wie ihre Hände ganz feucht wurden vor Aufregung. Und ein Blick zu Sandra, und sie wusste sofort, dass es ihr gerade genauso erging wie Eva. Sie hatte keine Schweißpeerlen auf der Stirn und im Gegensatz zu Vanessa, die Klassenzicke Nummer 1, die ganz entspannt daraß.
So als wüsste sie schon, dass sie gewählt werden würde. Sie sah aus wie eine Gewinnerin. In Eva stieg eine kleine Wut in den Bauch, nur weil sie sein ein paar Monaten eine Schauspielschule besuchte, tat sie so als wäre sie der Star der Schule. Oder eher gesagt, der Star der Welt.

Eva wandte ihren Blick von ihr ab und lauschte gespannt Frau Müller die nun den ersten Zettel aus der kleinen Kiste herausgezogen hatte:" Schon einmal im Vorraus! Wehe es gibt hier zickerein oder genörgle. Ich habe niemanden bevorzugt oder benachteildigt wenn ich jetzt den Zettel auseinanderfalte und vorlese, okay?". Langsam faltete sie ihn auseinander und blickte kurz drauf und Eva merkte wie ihr ganzer Körper vor Aufregung zu zittern begann. Auf einmal wurde ihr eiskalt, als ob sie Tage lang ohne warmer Kleidung am Nordpool war.:" Die erste die sich freuen darf ist..., Sandra Long". Sandra realisierte dies noch nicht so ganz, aber nach einigen Sekunden sprang vor Begeisterung auf, und stieß einen lauten Jubel aus. Ihre Backen waren feuerrot vor Freude und Aufregung, und alle aus der Klasse kamen zu ihr um ihr zu gratulieren. Alle bis auf Eine.

Vanessa saß verbissen auf ihrem Stuhl und hoffte, dass sie die Zweite werden würde. Schnell setzten sich alle wieder hin und sahen gespannt und erwartungsvoll nach vorne, wo Frau Müller einen weiteren Zettel auseinanderfaltete. Eva ballte ihre Hände zu Fäusten, kniff die Augen ganz fest zu und flehte, bitte, bitte, bitte! Las Eva auf dem Zettel stehen. Die Lehrerin grinste und sah in die Klasse:
"Und die Zweite, die sich jetzt freuen darf ist, Eva Koch!". Kreischend sprang Eva vom Stuhl auf und hüpfte mit Sandra umarmt durch das ganze Klassenzimmer:"Wir haben es geschafft, wir haben es geschafft!", schrien die beiden immer wieder voller Freude.:"Ihr beide kommt jetzt nocheinmal kurz zu mir. Ich gebe euch jetzt den Zettel, wo alles genau draufsteht. Wann und wo das Casting stattfindet. Und bitte macht unsere Klasse stolz. Ihr schafft das. Zumindest eine von euch beiden".

Eva merkte wie ihr Freudentränen an den Augenwinkeln herunterliefen und sie einfach stolz und überglücklich war. Wir konnten es noch immer nicht glauben. Aber hier ausgewählt worden zu sein, war kein zuckerschlecken. Nein, jetzt fing der Stress erst richtig an, fast jeden Tag proben und jeden Tag länger in der Schule bleiben, Texte auswendig lernen und so weiter. Aber all das nahmen die beiden gerne in Kauf um ihren Traum zu verwirklichen.
Plötzlich läutete die Schulglocke zur großen Pause und und beide sahen wie Vanessa, mit verzerrtem Gesicht die Klasse verließ und Sandra und Eva einen abwerfenden Blick zuwarf. Total happy schlenderten sie in die Pausenhalle und hinauf in den Pausenhof. Es gab nur ein Gesprächsthema für die beiden. Film und Casting. Sandra sah sich auf dem Pausenhof bisschen um und und man sah auf den ersten Blick wer es noch zum Casting geschafft hatte. Überall wo so große Grüppchen besammenstanden.

Insgesamt waren es Zwölf Stück. Von jeder Klasse Zwei. Nur bei ihnen standen sie nicht um sie rum. Ein Glück, denn beide konnten es überhaupt nicht leiden wenn pausenlos jemand sie anquatschte oder beneidete. Doch auf einmal sah Sandra wie Vanessa auf sie zusteuerte und finster guckte. Dann stellte sie sich zu ihnen und giftete:" Ihr seid so fies! Ihr seid echt so fies. Immer schnappt ihr mir alles vor der Nase weg! Ich hasse euch!". Jetzt wurde es Eva zu viel:"Moment mal ja, also erstens können wir nichts dafür dass wir gewählt worden sind und Zweitens musst du dass wenn schon Frau Müller sagen, sie hat ja schließlich die Zettel gezogen. Nicht wir! wir hatten hald einfach Glück!".
"Das scheint ihr immer zu haben! Ihr seid Klassensprecher, gut in der Schule, werdet von allen gemocht und jetz seid ihr auch noch für das Casting ausgewählt worden! das ist so ungerecht! immer ihr! Ich hasse euch", wiederholte sie und wütete davon. Im gehen flüssterte sie noch etwas vor sich hin, dass wir warscheinlich nicht verstehen sollten, aber wir hatten es trozdem gehört:" Das werdet ihr mir büßen, ich bring euch um, ich bring euch um!". Eva merkte wie Sandra auf einmal ganz blass wurde und meinte:"Was hat sie gesagt? Sie will uns umbringen? oder habe ich das nur falsch verstanden?"

"Nein du hast richtig verstanden, sie hat es gesagt! Na und, was wird sie schon machen? Außerdem wird uns in der Schule doch nichts passieren! Hier sind wir sicher!", beruhigte Eva sie.
Es läutete und alle machten sich auf dem Weg zurück in die Klasse und auf dem Gang kamen noch Michael, Alex, Martina und Ina zu ihnen und redeten über das Casting und dass sie uns viel Glück wünschten.
Doch dann blieb Sandra auf der Treppe stehen und meinte:"Geht schonmal, ich muss nur noch mein Schuh zubinden!". Das Grüppchen drehte sich wieder um und ging weiter, doch auf einmal hörten sie einen lauten Schrei und ein seltsames Rumpeln. Erschrocken drehten sich alle um und unten an der Treppe lag Sandra. So schnell sie konnte, rannte Eva zu ihrer Freundin und half ihr auf:" Sandra! Oh mein Gott, ist alles in Ordung?", fragte sie voller entsetzen. Sandra rappelte sich hoch und rieb sich ihren Arm. Sie war noch ein bisschen benommen aber meinte dann:" Ja ich glaube schon, alles in Ordnung! Nur mein Ellenbogen tut so weh! Aua verdammt!". Sie stütze sich auf Eva um aufzustehen und als Eva aufsah, sah sie Vanessa vor sich stehen, die entsetzt zu Sandra schaute. Aber Eva spührte die innerliche Freude die in dieser blöden Ziege sprudelte.


Kapitel 2


Vanessa stand vor den beiden wie ein Unschuldslamm und sa besorgt zu Sandra.
Sie war eine gute Schauspielerin, tat so als würde sie sich um Evas beste Freundin sorgen
machen, obwohl sie die beiden noch nie
ausstehen konnte.
Eva wusste dass an dem Unfall nur eine verantwortlich sein konnte. Und zwar sie.
Vanessa wollte beide daran hindern, dass sie zum Casting gehen würden:"Du spinnst wohl Vanessa!", schrie sie plötzlich ohne nachzudenken.
"Du hast Sandra die Treppen hinuntergeschuppst! Weil du jetzt eifersüchtig bist!". Sie stand ungläubisch da und meinte:
"Wieso ich? Nur weil ich gerade zufällig da unten stand? Das ist doch nicht dein Ernst?".
Sandra und Eva sahen sie böse an:"Oh doch! Und wie das mein Ernst ist! Du konntest dich schon von anfangan nicht damit abfinden, dass wir ausgewählt worden sind! Und außerdem hast du uns gedroht. Oder weist du das nicht mehr, was du vorhin in der Pause gesagt hast?".

Langsam wurde Vanessa wütend. Wie konnten die Zwei nur sie verdächtigen. Nur weil sie ihnen
gedroht hatte. Aber auch nur, weil sie in dem Moment sinksauer und traurig war, dachte sie.
"Aha, und nur weil ich euch gedroht und gesagt habe, dass ich euch hasse muss ich gleich Sandra die Treppen runtergestoßen haben?".
Allmälich hatte Sandra sich von dem Schreck
erholt und konnte auch wieder sprechen ohne zu stottern vor Angst und der noch immer sitzenden Panik.
"Du hast doch gesagt du könntest uns umbringen. Wir haben es genau gehört wie du es leise geflüstert hast, als du im Pausenhof abgezischt bist!"
"Ich habe überhaupt nichts gesagt. Wieso sind immer alle gegen mich? Ich verstehe dass nicht!", japste sie nun.
Dicke Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln und immer wieder wischte sie diese unsanft weg.
Ohne noch irgendein Wort zu sagen, drehte sie sich um und rannte in Richtung Klassenzimmer. Auf die anderen Schüler die dieses Streit aufmerksam beobachtet hatten setzten sich wieder in Bewegung und stapften in die Klassenräume.

Sandra und Eva sahen sich erstaunt an, noch nie hatten sie diese blöde Tussi weinen sehen, aber heute heulte sie wie ein Schlosshündchen. Und dass, das allererste mal.
Anscheinend hatte sie doch Gefühle.
Beide waren immer der Meinung, sie wäre aus Stein, so herzlos wie sie immer mit allen
umging.
"Schau mal, jetzt heult sie, diese Heulsuse. Haha geschieht ihr recht! Eigentlich hätte ich eher einen Grund zum heulen", flötete Evas Freundin. Sie half inzwischen ihr wieder auf die Beine und langsam die Stufen hoch.
Sandra hatte sich anscheinend auch noch ihr Bein verletzt, denn sie humpelte die Stufen hoch. Ob wir heute wohl noch in der Klasse ankommen?, fragte sich Eva.

Vanessa saß bereits im Klassenraum und funkelte böse zu den beiden rüber:"Ihr seid so dumm, ehrlich! So etwas blödes und eingebildetes habe ich noch nie erlebt", giftete sie.
"Weißt du was", fing Sandra an:"Lieber eingebildet und dumm, als eifersüchtig, falsch und hinterhältig".
"Genau! Wenigstens würden wir niemanden aus eifersuch verletzen! Siehst du den Arm von Ihr? Richtig blau und grün. Und dann noch ihr Bein! Das sieht auch nicht besser aus.
Kannst du mir bitte einmal sagen wie sie so das Casting heute schaffen soll?", zeterte sie wutschnaubend.
" Tja selber schuld, wenn man zu dämlich zum laufen ist! Sucht euch doch einfach einen Ersatzt", schlug Vanessa vor.
"Ersatz? Tolle Idee! Du weist das Frau Müller nicht die besten der Klasse ausgesucht hat. Weder ihre Lieblinge noch sonst was! Es wurde gerecht ausgelost. Und wir wurden hald gezogen!
Was können wir denn dafür? Es war Zufall!", zischte Eva.
"Trozdem, ich wäre sicherlich besser dafür geeignet gewesen als ihr!", brüllte sie mit aller Kraft. Und ihr lautes Geschrei machte dann auch noch ein Lehrer aufmerksam, der mit den anderen Klassenkameraden vor der Klassenzimmertüre über Mathematik sprach.
"Na na! Was ist denn hier für eine Stimmung? Bitte kein Streit anfangen", befahl Herr Krüger,der das laute Gebrüll das unüberhörbar war mitbekam.
"Aber wir streiten doch gar nicht, sondern diskutieren", sprühte Vanessa ziemlich ärgerlich.

"Herr Krüger, wir können nichts dafür. Diese blöde Kuh nervt uns total! und seid dem wir
für d as Casting ausgesucht worden sind,
nervt sie noch mehr!", erklärte Sandra.
"Das ist gelogen! Das stimmt doch überhaupt nicht", entgegnete Vanessa mit verzweifelnden Gesichtszügen.
Sandra zog ihre flauschigwarme Jacke aus und schob ihren zu langen Ärmel nach oben. Dann hielt sie dem Lehrer den Arm hin und zeigte ihre Verletzung:"Das ist passiert, als sie mich die Treppen runtergekickt hat!".
Inzwischen färbte sich der rötliche Fleck in ein dunkles Blau und Lila."Und mein Bei hat auch was abbekommen, der sieht arscheinlich auch schon so aus. Das tut höllisch weh," jammerte sie.
Herr Krügers Blick wanderte erst zu Eva und Sandra, und dann zu Vanessa. Er kannte sie sehr gut und wusste was sie für ein Biest sein konnte.
"Vanessa, wenn du nicht aufhörst die Schüler zu türaniesieren, dann bring ich dich höchstpersönlich zum Drektor und bekommst von mir einen Verweis. Außerdem werde ich deine Eltern darüber informieren. Weil jetzt reicht es mir entgültig!", ermahnte er mit einem finsteren Blick. Wieder kullerten dieser Ziege dicke runde Tränen über die heißen Backen
"Aber ich schwöre es Ihnen, ich habe wirklich nichts gemacht!", wiederholte Vanessa während sie in ihrer Schultasche nach einem Tempo suchte.

Es war genau Zehn Uhr und die Schulglocke schellte laut auf. Alle Schüler ströhmten in die Klasse und schnatterten fröhlich miteinander.
Sie setzten sich fragend an ihre Plätze und schauten zu Vanessa, die immer noch heulte.
"Was ist denn mit der los?", wollte Alex wissen. Sandra drehte sich zu ihm und flüssterte:"Sie hat Anschiss bekommen, von Herrn Krüger! Zurecht, denn dass was sie vorhin gemacht hat war ja ein starkes Stück.
Mir tut echt alles weh", antwortete sie ihm.

Wütend drehte er sich in Vanessas Richtung und war ihr einen abwerfenden Blick zu und drohte:
" Wennd du Eva und Sandra nicht in Ruhe lässt, dann kannst du aber was erleben! Hör endlich auch sie aus Eifersucht zu nerven und ihnen weh zu tun!".
Sie schaute nur verbissen, aber sagte nichts darauf.


Kapitel 3

Der Zweite Gongschlag setzte ein und Herr Krüger bat um Ruhe. Man sah es Vanessa an, dass sie gleich vor Wut explodieren könnte.
Ihr Gesicht war knallrot angelaufen und ihre Hände ballten sich zu Fäusten zusammen.
Sie war kurz davor in die Luft zu gehen.
Sandra schaute sie nocheinmal kurz an, konzentrierte sich aber dann auf den Unterricht. Aber sie konnte nicht!
Irgendetwas blockierte in ihrem Gehirn alle Denkzellen.
Ein Grund dafür könnte aber auch sein, dass jetzt Mathe war, und sie deses Fach Momentan hasste.
Sie kam mit dem Stoff einfach nicht mit, obwohl sie eigentlich ein Matheass war.
Sie verstand das selber nicht so ganz.

In dieser Stunde war sie überhaupt nicht bei der Sache. Pausenlos fuchtelte sie an ihren Haaren rum, oder rollte ihren Kugelschreiber auf dem Heft hin und her. Sie bekam überhaupt nichts mit, denn der Schreck vor ein paar Minuten saß ihr noch immer gehörig in den Knochen. "Sandra, mach du bitte weiter", unterbrach Herr Krüger ihre Gedanken.
Doch sie merkte erst gar nicht dass sie gemeint war und nochmals wiederholte er: "Sandra, mach du bitte die nächste Aufgabe".
Sandra schaute hoch und sa Herrn Krüger fragend an: "Wie bitte? Meinen sie mich?", wollte sie wissen.

Er nickte und meinte: " So weit ich weis gibt es nur eine Sandra hier in der Klasse! Also was ist jetzt?". Sie schaute in ihr Heft und suchte verzweifeld nach der Aufgabe wo der Lehrer und die Klasse gerade sind. Aber vergeblich. Die Aufgabe war weit und breit nirgends im Heft zu sehen. Nach ein paar Sekunden nuschelte Sandra dann: "Ähm, ich weis gerade nicht wo wir sind. Ähm...also...!", stotterte sie.

Herr Krüger wusste nicht mehr weiter. Was sollte er heute noch mit ihr anfangen? Mitfühlend schlug er ihr vor: "Möchtest du nicht lieber nach Hause gehen? Und dich einfach aussruhen?".
Wie bitte? hatte sie eben richtig verstanden?
Nach Hause?
Heute?
An dem wichtigsten Tag ihres Lebens?
Auf diesen Vorschlag konnte sie unmöglich eingehen.
"Nein, dass geht nicht! Heute Nachmittag ist der wichtigste Moment meines Lebens!
ich muss das Casting gewinnen. Ich habe so viel und hart dafür gearbeitet, dass steck ich doch jetzt nicht wegen eines blöden schmerzenden Arms in den Sand", beschwerte sich Sandra.
Der Lehrer nickte verständnisvoll:" Okay! wie du meinst, es ist allein deine Entscheidung. So dann mach du bitte weiter Vanessa".
Vanessa las die nächste Aufgabe vor und Sandra versuchte jetzt mit all ihrer Willenskraft in der Stunde aufzupassen und gut mitzuarbeiten.
Und es gelang ihr nun auch einigermaßen.
Aber trotzdem wollte die Zeit einfach nicht vergehen.

Aber endlich war es so weit, der Gong hallte auf und alle fingen an ihre Sachen zusammenzupacken.
Endlich hatten sie den unendlichlangen Schultag überstanden und machten sich langsam auf den Weg zur Turnhalle.


Kapitel 4

Sandra und Eva waren total aufgedreht und hibbelig.
Vor allem Eva, sie konnte einfach nicht still sitzen. Es war jetzt erst halb Zwei.
Noch eine ganze halbe Stunde. Sie waren die Ersten in der Umkliede, die Anderen standen in der Pausenhalle oder im Pausenhof.
Sogar Vanessa stand da bei einem Grüppchen. Was wollte die denn joch hier?
Warscheinlich wolle sie sich selbst davon überzeugen, dass wir es nicht schaffen würden. Und dann noch schön über uns spotten und lachen, dachte Eva zorrnig.

Wie sie noch etwas Zeit hatten, machten sie sich an ihre Hausaufgaben.
Deutsch und Mathe hatten sie aufbekommen, aber zu Zweit machen sich Schularbeiten gleich doppelt so schnell.

Und dann war es endlich Zwei Uhr. Und die Umkleide hatte sich in Sekundenschnelle mit Schülern aus allen Klassen gefüllt.
Alle zogen sich in Rekordzeit um und schnatterten nun lauthals miteinander. Eva und Sandra wurde es hier allmälich zu voll, und vor allem zu laut.
Man konnte ja sein eigenes Wort nicht mehr verstehen. Sie beschlossen schon nach unten zu gehen, und einfach ein bisschen rumzuschauen, was da alles aufgebaut ist, und was einfach sonst so los ist.

"Oh man ich bin ja so aufgeregt", sagte Eva mit heißen Backen.
Und vor lauter Aufregung wiederholte sie diesen Satz immer wieder.
Unten angekommen, schtaunten sie nicht schlecht.
Überall waren Kameras aufgestellt und hellerleuchtete Scheinwerfer leuchteten auf die aufgebaute Tribüne aus Holz.
Es herrschte ein totales Chaos. Alle die an diesen Ereignis beteildigt waren liefen hin und her.
Von einer Kamera zur Nächsten und hier war Mikrofonprbe und so weiter.
"Wo ist denn schon wieder Henrick? Hat jemand Henrick gesehen?", fragte eine blonde Frau mit blauen Augen und einer coolen blauen Jeans samt passenden Top.

Sie hatten keine Ahnung wer Henrick war und beobachteten voller neugier wie die Frau sich durch die Menschenmasse zu einem großen schlanken braunhaarigen Typen durchboxte und ihn eine Mappe hinhielt.
Dieser lächelte freundlich, unterschrieb und kam dan zu Eva und Sandra.
"Ihr seid doch Sandra und Eva! Die aus der Neunten, oder?", fragte er sie und beide nickten.
"Na dann geht doch schon mal da hinter zur Bank und wartet!", neubte er.
" Und wo sind die anderen Alle hin?".
"Die sind noch in der Umkleide, aber due müssten gleick kommen", antwortete Sandra mit einem Lächeln im Gesicht und ging in Richtung Bank.
Eva stolperte hinterher und setzte sich neben Sandy.

Ganze Fünfzehn Minuten warteten sie noch bis alle Schüler da waren und das Kamerateam sich richtig sortiert hatte. Aber endlich waren alle so weit, und die blonde Frau mit der blauen Jeans und dem blauen Top traut aus der Menge hervor.
"Also! Ich heisße euch Herzlich Willkommen bei unseren Casting 'Eine Chance für Tennis' und freu mich dass ihr pünktlich gekommen seid", lobte sie die Kinder.

'Eine Chance für Teenis', so hieß diese Organisation also, dachte Eva. Sie fand es super, dass es auch eine Möglichkeit für Kinder gab, einmal vor der Kamera stehen zu dürfen, auch wenn sie nicht in der Filmbrousche tätig waren.
Sie war total begeistert und beeindruckt.
Gerade wollte sie sich zu Sandra drehen, als der große schlanke braunhaarige Typ von eben vor den Mädchen stand und dan den Ablauf der nächsten Drei Stunden erklärte:
"Hallo ihr LIeben! Ich bin Henrick Hall.
Ich werde euch nun den Ablauf der nächsten Drei Stunden erklären!".
Er setze sich auf einen Klappstuhl, genau vor die Kinder und erzählte weiter.

"Also. Wie ihr wisst, suchen wir Zwei Schüler für unseren Film. Der übrigens 'Rätzelhafter Mord' heißen wird. Also ein spannender Krimi".

Eva und Sandra sahen sich ungeduldig an. Wie lange wollte der sie denn noch auf die Folter spannen?
Beide waren so aufgeregt, dass sie jeden Augenblick explodieren könnten.
Ein bisschen genervt lehnten sie sich zurück und hörten brav zu.
Ein Blick zu den Anderen, und man wusste sofort dass es ihnen ähnlich erging. Warscheinlich waren sie kurz davor einzuschlafen.
Nach Zwanzig Minuten war Mr. Hall endlich fertig, aber musste dann doch noch kurz etwas sagen.
"Also, ein Letzts noch! Hier gibt es keine zickereien oder Verletzungen, hier wird nicht geschlagen oder gemeckert. Seid friedlich und nett zueinander. Und vor allem seit FAIR", sagte er mit einem Lächeln.

Und dann ging es los. Alle Zwölf Schüler wurden in Zweier - Gruppen eingeteilt und natürlich waren die beiden Freundinnen in einer Gruppe.
Das war jetzt noch ein zusätzlicher Ansporn um zu siegen.
Denn sie waren ja beste Freundinnen, und somit war es hundertmal einfacher eine Szene zu spielen, weil sich gegenseitig anzuschnautzen oder zu freuen war ja kinderleicht. Vor seiner Freundin schämt man sich auch nicht so, wie vor einer fremden Person.
"So wir fangen an mit Sandra und Eva bitte!", sagte Mr. Hall und mit weichen Knien gingen sie zur Bühne.
"So, also wir fangen mal mit der ersten Szene an! Bitte streitet euch um diese Fünf Euro!", sagte er und hielt ihnen ein Papierschein hin der natürlich nicht echt war.

Sie nahmen das Spielgeld entgegen und legten es auch den Bühnenboden, genau in die Mitte.
Dann gingen sie zum Anfang der Bühne und begannen mit dem Schauspiel.
"Hey, das war wieder super heute. Oder?", fragte Sandy mit einem strahlendem lächeln.
"Ja, das stimmt. Es war einfach der Warnsinn", flötete Eva und schwang kraftvoll und gleichzeitig elegant ihre Haarpracht über die Schultern.
"Hey, sie mal was da liegt", schrie Sandy plötzlich auf, sodass Eva etwas erschrak.

"Jetzt kann ich mir doch dieses Buch kaufen, wovon ich dir erzählt habe". Belustigt beugte sie sich um den Schein aufzuheben und freute sich gleich so übertrieben, dass man schon fast denken könnte sie hätte in Lotto gewonnen.
"Also ich finde wir sollten es uns teilen", meinte Eva mit einer ernsten Geste.
"Was? Nee, weißt du eigentlich wie lange ich schon darauf warte Fünf Euro zu bekommen? Meine Eltern haben mir das Taschengeld gestrichen, wegen dieser blöden Fünf in Mathe. Und dass noch für Drei Monate. Bis dahin ist das Buch alt", qualmte sie wütend.
"Und ich brauche es jetzt. Weil jetzt ist es aktuell! In Drei Monaten ist es wirklich zu spät!"

Fassungslos blickte Eva Sandra an und konnte es einfach nicht fassen, wie geizig ihre beste Freundin war.
"Gut! Gut! Wie du willst! Weißt du, solangsam glaube ich was die Anderen über dich sagen!", herrschte sie stocksauer.
"Achja, was sagen denn die Anderen?"
"Dass du ein richtiger Geizkragen bist!", zischte Eva. Doch dass war zu viel des Guten. Vor Wut schäumend stürzte sich Sandra auf ihre Freundin und schlug einfach drauf los.
"Ich bin kein Geizkragen du blöde Kuh!"
Es entstand eine richtige Rauferrei. Mit geballten Fäusten boxte sie immer wieder auf Eva ein. Diese versuchte sich mit aller Kraft zu wehren, aber es schien nicht gut für sie auszusehen. Es gelang ihr zwar Sandra von sich abzuschütteln und ihr noch eine Faust zu verpassen, aber mehr leider nicht.
Es entstand eine richtige Rauferrei.
Mit geballten Fäusten boxte sie immer wieder auf Eva ein. Diese versuchte sich mit aller Kraft zu wehren, aber es schien nicht gut für sie auszusehen.
Es gelang ihr zwar Sandra von sich abzuschütteln und ihr noch eine Faust zu verpassen aber mehr leider nicht.
Sandra lag nun neben ihr auf dem Boden und rieb sich ihren rechten Arm.
Eva hatte ihr mit voller Wucht draufgeschlagen.
Vor lauter Schmerzen wurde sie noch wütender und fiel nun wie ein wildes Tier über Eva her.
"Nein bitte, bitte tu das nicht! Ich flehe dich an! Neiiiiiiiiiin.......!"

Mit einer hastigen Bewegung streckte sie ihre langen Arme nach Eva aus und legte ihre Hände um den Hals. Blitzschnell drückte Sandra mit aller Kraft zu.
Eva rang nach Luft und glitt ganz langsam zu Boden, ihre Hände griffen nach Sandras Armen.
Aber langsam fühlte Eva wie ihre ganzen Kräfte versagten.
Nach Fünf Sekunden löste sie ihre Umklammerung und sie blieb reglos am Boden liegen.
Begeistert klatschten alle in der turnhalle Beifall.
"Bravo! Das war spitze! Ich bin echt begeistert. Ihr beide habt es echt voll drauf!", kreischte Mr. Hall voller Begeisterung, und auf die anderen Konkurentinnen konnten sich keinen Applaus verkneifen.
"So, euch beide notiere ich mir schon einmal. Okey jetzt bitte das nächste Paar auf die Bühne!".
Sandra kniete sich auf dem Boden um Eva aus ihrem gekünstelten Tod zu erwecken. Doch sie rührte sich nicht: "Hey Eva, die Show ist vorbei! Steh auf."
Doch noch immer rührte sie sich nicht.
Sie lag auf dem Holzboden mit dem Gesicht nach oben und atmete nur sehr leicht und schwach. Mit einem lauten Schrei sprang Sandra entsetzt auf.
Ihre Freundin war Tod!
"Und ich habe sie umgebracht", schoss es ihr durch den Kopf.


Kapitel 5

"Eva, mach doch bitte die Augen auf!", sagte sie und rüttelte immer wieder an ihrem Körper, der aber nur leicht hin und her schlenkerte.
"Komm schon. Mach die Augen auf. Bitte sag etwas", jammerte sie.
Doch Eva sagte nichts mehr.

Inzwischen hatte auch Mr. Hall mitbekommen das dass heir kein Spiel mehr war, sondern bitterer Ernst.
In voller Eile raste er zur Bühne und sah zu Eva herab, die wie nachzuvor im selben zustand war. Aufgeregt rannte er wieder von der Bühne und zu einem Kollegen, der ebenfalls davon mitbekam.
Sandra rauschte ihm hinterher und die anderen Schüler saßen schon längst nicht mehr auf der Bank, sondern liefen und riefen wild durcheinander.
"Hey solltest du solltest das Alles nur spielen, aber doch nicht wirklich machen!", beschwerte sich Tim.
" Aber ich habe doch nichts gemacht! Wirklich, ich habe überhaupt nicht zugedrückt!, heulte sie hoffnungslos.
Er drehte sich zu seinem Kollegen und bat ihm sofort die Polizei zu verständigen, als Sabrina, ein Mädchen aus der Klasse 9a laut schrei:" Eva!".
Sofort drehten sich Alle auf einmal um.
Und wer stand da als wäre ncihts gewesen?
Eva natürlich.
"Eva!", stotterten Sandy und Mr. Hall wie aus einem Munde.
Eva stand kichernd auf de rBühne und fragte:" Na? war ich nicht gut?"
Ihre Freundin konnte es nicht fassen: "Spinnst du? Nein du warst überhaupt nicht gut. Aber überhaupt nicht! Wir alle dachte du wärst tod!", schautzte Sandra wütend.
"Aer ich dachte im Film sollte alles echt aussehen". Ihre Freundin und die anderen schüttelten den Kopf
"Ja aber nicht hier. Und schon gar nicht wenn jemand versucht hat mit dir zu sprechen!"
Auch der Produzent konnte es nicht glauben:" Ja weißt du Eva, du kannst nicht einfach nicht mehr antworten, wenn man mit dir redet. Schon mal gar nicht bei solchen Szenen. Wir wissen doch noch nicht wie du schauspielerst, also was echt oder nur gespielt ist. Wenn wir doch die Polizei gerufen hätten, dann wäre es echt teuer für dich geworden".
Daran hatte Eva gar nicht gedacht und fühlte sich nun ziemlich unwohl.
Geknickt schlich sie zum Produzenten Tino und zu Mr. Hall und entschuldigte sich für ihr unüberlegtes handeln.
Ohne lange zu zögern wurde die Entschuldigung auch angenommen und Eva bekam auch noch ein Kompliment, dass sie es wirklich drauf habe und auch sehr große Chancen hätte.

Alle hatte sich wieder beruhigt und Eva setze sich zufrieden auf die Bank. Und nun waren die Anderen an de rReihe, die schon viel zu lange warteten.
Gelangweilt sahen sie zu wie nacheinander die Schüler die selbe Szene spielten, nur ohne den makaberen Scherz den Eva abgeliefert hatte. Die waren alle nicht schlecht.
Und nach Eineinhalb endlos langweiligen Stunden zogen sich einige des Teams in den Nebenraum zurück, wo sie nun entschieden wer gewinnen soll.
Nach Fünfzehn Minuten öffnete sich die Türe und eine Art Chürie kam wieder heraus.
Sie lächelte zufrieden, und genau dass machte Sandra sichtlich nervös und unsicher. Die Zwei stellten sich vor den Kindern auf und lächelten immer noch.
"So wir haben entschieden. Es ist uns wirklich nicht leicht gefallen, denn ihr wart Alle großartig!"
Evar wurde heisß vor lauter Aufregung und alles zitterte. die Hände waren schweißnass und das Herz klopfte hundertmal so schnell wie für gewöhnlich.
"Also wir haben uns entschieden für........!
Sandra und Eva!"
Sie konnten es nicht glauben. War das jetzt kein Traum? Sie hatten es wirklich geschafft?
Aber diesesmal sprangen sie nicht jubelnd auf, sondern fielen sich weinend in die Arme:"Wir haben es geschafft", heulten sie. Sie waren so glücklcih.
Der Traum ging endlich in Erfüllung. Die Anderen waren sehr Traurig und Eine weinte sogar. Ein Paar gingen zu ihr und versuchten das Mädchen zu trösten.

Die Restlichen kamen zu den Gewinnerinnen und gratulierten höflich. Und Andere wiederum, machten sich schon wieder auf den Weg zur Umkleide. Eva fiel Sandra erneut in den Arm und dann machten auch sie sich auch langsam auf dem Weg.
Sandra schaut auf die Uhr , die unterhalb des großen Fensters hing und sah auf einmal Vanessa, die durch die Scheibe genau zu Eva sah. Ihr Blick war eiskalt und voller Hass. Und nach einigen Sekunden war sie auch schon wieder verscwunden.
"Hey ihr Zwei! wartet mal noch kurz!", rief ihenen einer der Kameraleute hinterher. Die beiden Glückspilze drehten sich gleichzeitig um, und der Ressegour kam mit einem kleinen Heftchen angelaufen: "Hier, nehmt doch schon mal das Drehbuch mit. Dann könnt ihr euch es heute noch anschaun", keuchte der Mann völlig außer Puste.
"Oh vielen Dank! Ja das ist eine Prima Idee", gab Eva glücklich zurück.
Sie nahm dankbar das Heft entgegen und blätterte es neugierig durch.
Eine tolle Story, dach sie sich. Ist ja superspannend. Jemand bringt einen aus versehen aus Eifersucht um.
"Wow", meinte nun auch Sandra: "Das wird bestimmt sehr spannend".
Ihre Freundin nickte ihr zustimmend zu.
"Mhm, bestimmt. Das wird einfach super!"

Supergut gelaunt hüpften sie zurüück in die Umkleide und plapperten pausenlos ohne Punkt und Komma.
Es war jetzt schon Fünf Uhr abends und draußen wurde es langsam düster und kalt. Die Äste der Bäume, die vom kühlen Nachtwind hin und herbewegt wurden, waren ihre unheimlichen Schatten auf den Parkweg.
Eva warude ein bisschen mumlig in der Magengegend, und ihr Puls raste.
"Wollen wir nicht doch lieber an der Straße entlanggehen? Irgendwie fühle ich mich seltsam. Mir ist es hier zu unheimlich".
"Sei kein Angsthase. Manno was soll denn schon passieren? Also wenn du jetzt schon Angst hast, dann ist dieser Film wirklich nichts für dich!", meinte Sandra etwas genervt.

"Mein Gott ich rede doch nicht davon, sondern ich denke ständig an die Drohungen von Vanessa, und wie sie nach dem Casting geguckt hat! So richtig böse".
Sandra verdrehte die Augen:" Ach Mensch! fängst du jetzt schon wieder damit an? Es kann uns nichts passieren. Außerdem sind wir doch zu Zweit und doppelt stark. Und jetz nerv nicht und komm lieber, sonst kommen wir nie zu Hause an!".
Sandra setze sich in Bewegung und Eva folgte ihr durch den dunklen Park.


Kapitel 6


Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken und mit schlotternden Knien schlich sie weiter.
"Ahm, du...! Ich bring erst schnell meine Schultasche nach Hause. Damit ich dann nachher nicht so viel schleppen muss. Du kannst ja schon mal vorgehen. Ich komme dann in Fünfzehn bis Zwanzig Minuten, okey?".
Eva blickte ihre Freundin fassungslos an:"Was? Du kannst mich doch jetzt nicht alleine lassen! Ich habe totale Angst. Was ist, wenn etwas passiert?"
"Ich bitte dich Eva! Wie alt bist du? Du wirst doch wohl Zehn Minuten alleine im dunklen nach Hause gehen können?", lachte Sandra.

Eva hingegen fand das gar nicht witzig, aber dachte dann doch:"Stimmt eigentlich. Ich bin doch keine Sieben mehr! Ich werde doch wohl alleine Heim gehen können!".
Sie versuchte ein gekünsteltes Lächelen und sagte in einer sehr leisen Tonart:"Nagut, dann geh! Aber beeil dich bitte".
Sandra lächelte noch einmal, drehte sich schwungvoll um und bog nach rechts in den schmalen Kiesweg ein und kurz darauf war sie in der Dunkelheit verschwunden.
Eva atmetet ein paar mal durch und ging nach links in den Parkweg.
Es war mucksmäuschenstill. Nichts war zu hören! Weder ein paar Vögel oder andere Kleintiere, noch irgendwelche Menschen oder Jugendliche die sich eigentlich immer hier herumtreiben. Zur jeden Tageszeit. Aber ausgerechnet heute wo sie hier ging, und auch noch alleine, war keine Menschenseele zu sehen.

Die unheimliche Stille machte sie fast verrückt, sie hörte nur ihr eigenes Herz klopfen und ihr schnelles Atmen.
Sie spührte den kalten Anstschweiß auf der Stirn. Sie hatte das dumpfe Gefühl beobachtet zu werden.
War da nicht ein Geräusch?
Oder hab ich mir dass nur eingebildet?
Eva war sich nicht ganz sicher. Mutig und entschlossen drehte sie sich blitzschnell um.
Aber es war niemand zu sehen. Erleichtert stieß sie ein Haufen Luft aus und ging mit schnellen Schritten den düsteren, unheimlichen Weg entlang.
Doch Evas Angst wurde immer größer und größer und die Schritte schneller und schneller, bis sie schließlich anfing zu rennen.
Ein paar mal stolperte sie über ihre eigenen Füße oder über Wurzeln und Steine. Sie rannte und rannte, bis sie auf einmal ein leises knistern in den Büschen etwar Zehn Meter hinter ihr auf der linken Seite zusammenzucken ließ.
Panisch drehte sie sich wieder um:"Wer ist da?", fragte sie angsterfüllt aber zugleich auch wütend.

Doch es kam keine Antwort:"Wer ist da?", wiederholte sie nun etwas lauter und zorrniger.
Aber auch dieses Mal erhielt sie keine Antwort. Ganz vorsichtig und von Angst getrieben, näherte Eva sich den Büschen, wo dieses merkwürde knistern herkam.
Licht zögernd griff sie in das Gestrüpp und wühlte wie eine Verrückte und doch vorsichtig mit bieden Händen darin rum.
Puh, ein Glück ist da nichts!, dachte Eva erleichtert und setzte ihren Heimweg fort.
"Jetzt reiss dich doch mal ein bisschen zusammen Eva! Da ist doch nichts!", schimpfte sie sich selbst. Und den letzten Teil ihres Satzes wiederholte sie immer wieder, um endlich runter zu kommen und um diese entsetzliche Angst zu verdrängen.

"Ganz ruhig, ganz ruhig, ganz ruhig!", leierte sie auf und ab.
Aber da!
Schon wieder!
Dieses Geräusch!
Aber dieses Mal schien es nicht nur das Rascheln zu sein, sondern noch etwas Anderes.
Aber was war das bloß?
Es hörte sich an, wie als würde irgendjemand etwas sagen, aber so undeutlich und leise, dass man sie kaum verstehen konnte.
Aber es schien ihr doch zu gelingen einige dieser Worte aufzuschnappen.
"Ich werde dich umbringen Eva!"
"Ich werde dich täten".
"Glaubst du wirklich, du könntest mir entkommen?"
Ein hellmisches Kichern beendete den Satz, und dann war es wieder ruhig.
Viel zu ruhig.

Angstlich und mit Tränen in den Augenwinkeln drahte sie sich nochmals um und erstrarrte.
Sie traute ihren Augen nicht. Hinter dem kleinen Holunderstrauch erhob sich in der Dunkelheit eine Gestalt und nun erkannte Eva auch wer da inter dem Strauch stand.
Es war Vanessa!
Die sie mit einem seltsam fiesen Grinsen ansah, und ihre rechte Hand an ihrer Hosentasche hielt. Eva erkannte etwas silbriges dass im hellen Mondschein glänzte.
Es sah aus wie ein Messer!


Kapitel 7


"Aber ich schwöre es dir! Sie ist mir gefolgt und in ihrer Hosentasche steckte ein silbriges Messer!", schrie Eva empört ihre Freundin an, die Zwanzig Minuten später in ihrem Zimmer saß und ungläubisch zuhörte.
"Ach komm schon! vielleicht war es nur eine Kette oder ein Schlüssel der sich im Mondschein gespiegelt hat", versuchte Sandy sie zu beruhigen.
Eva war wirklich total aufgebracht und stand unter Schock.
Außerdem hatte sie für ihr Alter noch ausgesprochen viel Phantasie.
"Warte schnell, ich bring dir ein Glas zum trinken! Vielleicht geht es dir dann besser".
Und schon stürmte Sandra in die Küche und lies ihre verwirrte Freundin im Wohnzimmer zurück. Eva versuchte sich zu beruhigen und runter zu kommen.
Sie rückte sich Zwei Sofakissen zurecht und lies sich erschöpft aufs Sofa fallen und Atmete erst einmal richtig durch.
Jetzt ging es ihr schon etwas besser. Und keine Dreißig Sekunden später kam Sandra mit einem Glas frischen sprudelnden Wasser zurück.
"Oh danke, lieb von dir", sagte Eva und mit einem Schluck trank sie das Glas leer.
"Danke, danke. Mir gehts jetzt viel biel besser als vorher! Aber ich bin mir Hundertprozentig sicher, dass es ein Messer war".

Verwirrt und mitleidig sah sie ihre Freundin Eva an. "Eva, jetzt komm! beruhige dich doch bitte. Es war kein Messer. Au wenn Vanessa total eifersüchtig ist, und uns hasst wie die Pest, so weit würde sie nie im Leben gehen", meinte Sandra.

Eva stand auf und stiefelte rotierend auf und ab, so dass ihre Freundin ganz nervös wurde.
"Aber ich habe sie doch hinter dem Busch gesehen und ich habs auch gehört".
Man merkte dass Eva immer nervöser wurde, denn sie konnte einfach nicht still dastehen und reden.
Sie ging immer noch wie ein unruhiger Tieger in seinem Käfig auf und ab.
"Sie hat gesagt, dass sie mich umbringen will, und wie sie uns in der Schule immer anschaut! So richtig böse. Und außerdem ist Vanessa seit neustem immer in unserer Nähe. In jeder Pause, vorher in der Sporthalle hab ich sie auch gesehen! Um Fünf Uhr abends! Was macht die da um diese Zeit, wenn sie am Casting nicht teilgenommen hat?", fragte sie total verwirrt.
Sandra stand vom Schreibtischstuhl auf, der eine gemütliche weiche Lehne sowie Sitz hat, und setzte sich neben Eva.
Sie legte den Arm um ihre Schultern und sah ihr tief in die Augen.
Dann meinte sie nochmal:"Komm schon, beruhige dich doch und vergiss diese Vanessa einfach. Ich bin doch bei dir und werde dir immer helfen. Okay? So und jetzt lernen wir. Also für was müssen wir uns vorbereiten?"

"Ich weiß nicht. Ich glaube wir müssen noch Englischvokalbeln lernen oder?"
Sandra stand auf und fing an in Evas Schultasche herumzukramen, und zog das dicke Englischbuch heraus.
"Also welche Seite?", fragte sie während sie im Buch hin und herblätterte.
Eva holte ihr Hausaufgabenheft und suchte nach den heutigen Hausaufgaben.
"Ähm, warte kuz! Hier, also Seite 156 und 157".

Beide machten es sich auf dem Sofa gemütlich, und fingen an Vokalbeln zu paucken. Zwanzig Stück mussten sie sich bis Morgen in die Köpfe pressen.
Aber zu Zweit geht es ja bekanntlich schneller und leichter.
Aber irgendwie wollten Evas Gedanken nicht bei den Vokabeln bleiben.
Immer wieder huschten sie zu Vanessa un ihr gerade passiertes Erlebnis.
Sie sah das Messer ganz deutlich vor Augen und das unheimliche böse Grinsen auf ihr Gesicht!
"Ich werde dich umbringen!"
"Du kannst mir nicht entkommen!".
Gedankenverlohren schaute Eva aus dem Fenster, und sah zu, wie die Regentropfen an die Schaibe prasselten und die Bäume vor dem Haus sich hin und her bewegten.
Sie war für einen Moment wie benommen und kleine Schweißperlen standen ihr auf der Stirn.
"Was heißt gehen?", fragte eine Stimme, die jedeoch Eva nciht mitbekam.
Wie angewurzelt, oder zu Stein geworden, hockte sie auf einem der Kissen und starrte nach draußen, wo es eigentlich nichts besonderes zu sehen gab.
"Hey! Eva! Ich habe dich gerade eben etwas gefragt", meinte sie, und blickte ihre Freundin besorgt an.

Doch Eva verharte immernoch in der selben Position als vor nicht einmal Fünf Minuten.
In vollkommener Starre.
"Hey, warum sagst du mir einfach nicht, dass du dich heute nicht so gut fühlst?", fragte Sandra.
Eva senkte ihren Kopf leicht nach Rechts wor ihre beste Freundin saß und schaute sie mit großen runden Kulleraugen an:" Ich sagte doch schon. Es ist nichts! Wie oft muss ich dir dass noch sagen?"
"Sorry, aber dass glaub ich dir nicht. Ich bin deine allerbeste Freundin. Und ich weis wie du aussiehst, wenn du irgendetwas hast! Du bist unkonzentiert und machst ein Gesicht wie Sieben Tage Regenwetter", murrte Sandra sie an.

Eva riss sich nun etwas zusammen und erzählte was genau mit ihr los ist.
Warum hatte sie dass denn nicht gleich gesagt?
Genau für so etwas sind doch beste Freundinnen da. Um über Probleme aller Art zu reden, so wie helfen, Spaß haben und so weiter.
"Weißt du Sandra, ich habe einfach schreckliche Angst vor Vanessa, was wenn sie ihre Drohungen wirklich wahrmacht? Und uns tatächlich umbringen will?"
Ihre Freundin verdrehte die Augen und wollte gerade auf die Frage antworten, als plötzlich das Telefon klingelte.


Kapitel 8


Beide Mädchen schreckten hoch und Eva schaute auf ihren Wecker, der auf der Komode neben ihrem Bett steht.
"Schon Einundzwanzig Uhr Dreißig. Wer ist das noch um diese Zeit?", fragte Eva berwundert und warf ein Blick zu Sandy.
Doch sie zuckte nur mit den Schultern:"Keine Ahnung, geh doch einfach hin, dann weist dus. Meine Eltern können es wohl kaum sein, weil die ja noch auf der Arbeit sind."

Ohne zu zögern griff Eva nach dem Hörer und hob ab:"Hallo? Eva Koch am Apparat", dröhnte sie etwas zu laut in den Hörer.
Es folgte nur ein leises rascheln und dann eine Stimme:"Bald ist es so weit. Bald werde ich euch los sein! Und weglaufen wird euch überhaupt nicht weiterhelfen, denn ich weis alles über euch Zwei!
Bald bin ich euch los!"
Kaum war der Satz beendet, klickte es in der Leitung und Eva spührte die Schweißpeerlen auf ihrer Stirn und ihre Hand, wo sie noch immer den Höhrer festhiel, zitterte.
Auch Sandy wurde nun neugierig und wollte sofort wissen wer das war:
"Was ist denn mit dir auf einmal los? Du zitterst ja am ganzen Körper! Was ist los? Wer war das?", überschüttete sie ihre Freundin.

Eva schluckte einmal kräftig um den Klos los zuwerden der sich in ihrem Hals gebildet hatte. Und dann fing sie an:"Ich weis es nicht. Jemand hat gesagt er will uns umbringen und er wüsste alles über uns, und das weglaufen nicht helfen würde. Und dass er uns dann endlich los wäre".


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.01.2011

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