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Wie jeden Mittag traf ich mich in der Pause mit einigen Freunden, um etwas Essen zu gehen, so wie auch an diesem Tage. Wir gingen in ein Fast-Food-Restaurant. Dort aßen wir und unterhielten uns über Beziehungen. Maria, meine beste Freundin fragte mit einem Mal: „Sag mal Jo, hast du eine neue Freundin? Es ist schon lange her, seit ich dich mit einer Frau gesehen habe.“ „Ich habe keine neue Freundin, Maria. Und ich bin auch nicht auf der Suche nach einer neuen Freundin. Ich lass mir Zeit. Ich lass alles auf mich zukommen.“, antwortete ich. Und damit war für mich das Thema vom Tisch. Das Ende der Mittagspause rückte näher und wir zahlten. Da ich gerne den Kavalier spielte, hielt ich allen die Tür auf. In dem Moment wollte eine Frau Ende 20 an mir vorbei, prompt hielt ich auch ihr die Tür auf. Mit einem erstaunten und festhaltenden Blick und einem „Danke schön“ ging sie an mir vorbei. Nachdem sie im Restaurant war, sah ich ihr hinterher und grübelte, woher ich ihre Stimme kannte. Als ich kurz auf meine Uhr schaute, war es Zeit in mein Büro zurückzugehen. Dort schaltete ich mein Radio an und stellte es auf meinen Lieblingssender Radio Rainbow. Einige Zeit später hörte ich plötzlich die Moderatorin, in deren Stimme ich seit langen heimlich verliebt war. Da fiel es mir ein. Die Frau, der ich in der Mittagspause die Tür aufhielt, war diese Moderatorin. Nach Feierabend fuhr ich mit meinem Motorrad nach Hause und stellte meinen PC an. Ich startete das Internet und ging auf die Homepage von Radio Rainbow. Dort wurden die Moderatoren und ihre E-Mail-Addys angegeben. Ich klickte auf das von Ellen Harris. Ja, so hieß meine Traumfrau... Ellen Harris. Sofort schrieb ich ihr eine E-Mail mit folgenden Inhalt:

„Sehr geehrte Miss Harris,
seit längerer Zeit höre ich nun Ihre Sendung und bin fasziniert von Ihnen. Ihr Foto auf dieser Homepage ist mit der Wirklichkeit nicht zu vergleichen, Miss Harris. Am heutigen Tage habe ich mich von dieser Feststellung überzeugen können, als ich Ihnen die Tür aufhielt. Wenn ich Ihnen etwas sagen dürfte: Sie haben die bezauberndsten grasgrünen Augen, die ich je gesehen habe. Und noch etwas, mein sehnsüchtigster Wunsch wäre es, mit Ihnen auf meinem Motorrad dem Sonnenuntergang entgegen zu fahren und am Strand spazieren zu gehen.
Ich hoffe, ich darf Ihnen noch öfters die Tür aufhalten.
In Liebe
Jo Wilson“



Die folgenden Nächte schlief ich so gut wie nie, da ich immerzu an Ellen denken musste. Also setzte ich mich an mein Keyboard und komponierte einen Song. Später schaltete ich das Radio und hörte in der Werbepause, dass der Radiosender am folgenden Wochenende eine Radioshow in meiner Nähe präsentierte. Sofort wurde ich hellhörig und beschloss hinzufahren. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug, so dass am Samstag Nachmittag vorm Kleiderschrank saß und grübelte, was ich anziehen könnte. Am Ende entschied ich mich für meine Fetzenjeans, ein weißes T-Shirt und meine Motorradjacke. Bevor ich zur Show fuhr, hielt ich noch bei der Tankstelle und kaufte eine rote Rose, der ich ein Kärtchen anhing, mit den Worten:

„Ich möchte Sie gern auf Händen tragen, Miss Harris.
In Love
Jo Wilson“



Die Rose übergab ich dem Mitarbeiter des Security-Service, der sie ihr in die Garderobe brachte. Ich stellte mich in eine der vordersten Reihen und wartete gespannt auf sie. Als sie die Bühne betrat, verschlug es mir die Sprache. Sie sah hinreißend aus. Nach einigen Songs von irgendwelchen Bands fragte Ellen Harris das Publikum: „Wer von Ihnen ist mutig genug, um auf die Bühne zu kommen und uns etwas vorzusingen?“ Sofort nutzte ich die Chance. Ich sprang auf die Bühne und fragte, was ich singen solle. Sie fragte mich: „Wie heißen Sie?“, worauf ich antwortete: „Ich heiße Jo Wilson.“ Ellen Harris sah mich erstaunt an und gab mir mit zitternden Händen ein Headset-Mikrofon. Nachdem man mich verkabelt hatte, erklärte man mir, dass ich mir irgendeinen Titel aussuchen solle. Also suchte ich mir mein Lieblingstitel von den S Club 7 – Don’t stop moving aus. Danach konnte mich keiner mehr halten. Ich sang und tanzte, wie ich es in meiner Wohnung schon öfter geprobt hatte. Selbst die Anwesenheit von ihr machte mich nicht nervös. Ich schlug Flickflacks und Saltos und tanzte wie noch nie in meinem Leben, um sie zu beeindrucken. Nach dem Titel jubelte mir das Publikum zu und forderte eine Zugabe. Ich fragte den Co-Moderator, ob ich einen selbst geschriebenen und komponierten Song vortragen könne, worauf er zustimmte. Ich erklärte dem Publikum: „Also Leute, wie ihr wollt. Ich darf euch eine Zugabe geben. Den Song habe ich selbst für eine bezaubernde Frau geschrieben. Ich hoffe, er gefällt euch.“ Danach gab ich der Band die Anweisungen und sang meine Ballade zum ersten Mal in der Öffentlichkeit und nicht im Partykeller meines Wohnhauses. Auch nach diesem Song klatschte das Publikum mir zu. Ich verneigte mich als Dank und übergab das Mikrofon an Ellen Harris, die ich anlächelte und ihr zu zwinkerte. Danach sprang ich wieder von der Bühne und verfolgte weiter die Bühnenshow. Am Ende der Radioshow kam der Co-Moderator auf mich zu und fragte nach meiner Anschrift und Telefonnummer, was mich etwas stutzig machte. Sofort fragte ich, wofür er diese bräuchte, worauf er mir erklärte mich einem Plattenproduzenten vorzuschlagen. Jetzt war ich baff. Ich sollte einem Produzenten vorgeführt werden? Etwas irritiert ging ich zu meinem Motorrad, wo ich einen Schatten bemerkte. Vorsichtig lief ich auf den Schatten zu und im Schein der Laterne erkannte ich Ellen Harris. „Äh...hallo, Miss Harris.“, begrüßte ich sie. „Guten Abend, Jo Wilson. Ich war sehr beeindruckt von Ihrer Bühnenshow und hingerissen von Ihrer Ballade. Meinten Sie das ernst, dass Sie mich auf Händen tragen wollen?“, fragte mich Ellen. „Aber hundert Pro würde ich Sie auf Händen tragen.“, sagte ich. Jetzt war sie sprachlos. „Ich fühle mich geschmeichelt, Jo. Aber ich glaub, meine Freundin würde das nicht gern sehen wollen. Lass jedoch nicht den Kopf hängen, du findest bestimmt noch deine Traumfrau.“, erklärte sie mir und gab mir einen leichten Kuss auf die Wange, bevor sie zu ihrem Wagen ging. Doch ich hatte meine Traumfrau bereits gefunden, nämlich sie. Die nächsten Monate verkroch ich mich in meinem schalldichten Partykeller und spielte meine Songs. Doch eines Tages, ich glaub es war ein Freitag, kam ich von der Arbeit und wollte zu meinem Motorrad, als ich sah wie jemand eine Person schlug. Das konnte ich nicht mit ansehen. Also lief ich auf die beiden zu und blieb erstaunt stehen, als ich sah, dass es Ellen Harris war, die von einer anderen Frau geschlagen wurde. Ich sah rot. Sofort stellte ich mich zwischen die beiden und schrie: „Lassen Sie die Frau in Ruhe!“ Aber die Frau ließ sich so etwas nicht gefallen und schlug jetzt auf mich ein, was sie jedoch nicht wusste, war, dass ich mich wehren würde. Also schlug ich mit Fausthieben zurück. Plötzlich hörte ich ein Klicken und erblickte ein Messer, mit dem sie mich jetzt angriff. Sie streifte mich mit dem Messer im Gesicht, doch mit einigen geschickten Griffen gelang es mir, sie zu entwaffnen und sie auch k.o. zu schlagen. Als ich mich zu Ellen umdrehte, fiel sie mir weinend um den Hals, wo ich sie fest an mich drückte. „Warum hast du das getan, Jo?“, fragte sie mich, worauf ich erklärte: „Weil ich Gewalt hasse. Komm mit, Ellen.“ Wir gingen zu meinem Motorrad und fuhren zu mir nach Hause, wo wir uns auf die Couch setzten und unsere Wunden verarzteten. Die Schnittwunde in meinem Gesicht würde wohl eine Narbe bleiben, aber auch eine Erinnerung an diese Nacht. Später bemerkte ich, dass Ellen fast einschlief und trug sie auf meinen Armen in mein Bett, wo sie sofort einschlief. Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich auch ins Bett. Plötzlich merkte ich, dass Ellen sich an mich kuschelte, also legte ich meine Arme um sie und schlief auch ein. Am nächsten Morgen wachte ich sehr früh auf und bereitete ihr ein Frühstück. Den Kaffee goss ich in eine Thermoskanne und den Rest stellte ich auf ein Tablett. Dieses stellte ich auf den Nachttisch mit einem folgenden Brief:

„Guten Morgen,
ich wollte dich nicht wecken. Falls du mich suchen solltest, ich bin unten im Partykeller und probe. Für deinen Hunger habe ich dir eine Kleinigkeit zubereitet.
Jo“



Nachdem sie aufgewacht war, frühstückte Ellen und kam in den Keller. Sie öffnete die Tür und hörte mich auf meiner Gitarre spielen, als sie zu weinen begann. Erst als ich zu ihr sah, bemerkte ich die Tränen, hörte auf zu spielen und nahm sie in meine Arme, um sie zu trösten. Ich fragte sie, warum sie weine, worauf sie mich ansah und mir einen vorsichtigen Kuss auf die Lippen gab. Ich erwiderte den Kuss. Doch nach diesem Kuss drückte ich sie vorsichtig von mir, und stammelte: „Wofür war der? Ich kann nicht... Bitte versteh mich.“ „Das war mein Dankeschön für gestern Abend. Ich musste andauernd an dich denken seit der Radioshow. Selbst meiner Freundin ist aufgefallen, dass ich mich anders verhalte als sonst. Deswegen kam es gestern zu dem Streit. Ich bin dir sehr dankbar für die Rettung gestern.“, erklärte Ellen mir, worauf ich nur sagte: „Das würde ich jederzeit wieder für dich tun, Ellen.“ Nachdem wir dies geklärt hatten, gingen wir wieder in meine Wohnung, wo wir uns setzten und uns unterhielten. Gegen Mittag verließ sie meine Wohnung wieder und fuhr nach Hause. Das restliche Wochenende verbrachte ich auf meiner Couch und einem Kasten Bier. Bis am Montag morgen Maria mich anrief und fragte, wo ich bliebe. Worauf ich auf die Uhr sah und bemerkte, dass ich verschlafen hatte. Sofort legte ich den Hörer auf die Gabel, ging unter die kalte Dusche und fuhr wenig später zur Arbeit. Dort angekommen, wurde ich in das Büro vom Chef geordert und erhielt erst einmal Ärger, wegen der Unpünktlichkeit. Als er sich beruhigt hatte, gab er mir den Auftrag, zum Radiosender Radio Rainbow zu fahren, weil dort wohl die Computer verrückt spielten. Wie mit dem Chef besprochen, schnappte ich mir das Werkzeug und fuhr zum Sender. An der Pforte ließ man mich sofort rein. Eine Empfangsdame schickte mich zum Hauptserver, der wohl diese Pannen hatte. Ich setzte meine Brille auf und machte mich ans Werk. Nach einiger Zeit hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir und sah auf. Es war Ellen, die hinter mir stand und nach meinen Fortschritten fragte. Wir sahen uns gegenseitig mit großen Augen an und sagten gleichzeitig: „Du?“ „Was machst du denn hier, Jo?“, fragte sie mich. „Nach was sieht es denn aus, Ellen. Ich suche bei eurem Server nach den Fehler, damit ihr weitermachen könnt.“, erklärte ich, als Ellen mich auch wieder weiterarbeiten ließ. Etwa eine halbe Stunde später hatte ich ihn gefunden, behob den Fehler und verließ den Serverraum. Ich suchte das Zimmer von Ellen. Als ich es gefunden hatte, war sie jedoch nicht da, also hinterließ ich ihr eine Nachricht.

„Wollen wir zusammen etwas essen gehen? Bitte ruf mich unter der Nr. 555-887733 an.
Jo“



Den restlichen Tag wartete ich gespannt auf das Klingeln meines Telefons, doch es gab keinen Laut von sich. Ich wollte gerade mein Büro verlassen, es war schon spät abends, als es endlich klingelte. Ich nahm ab und hörte ihre Stimme. Sie klang anders als sonst, irgendwie verweint und verängstigt. Vorsichtig fragte ich: „Ellen, was ist los?“, worauf sie wieder anfing zu weinen. Sofort fragte ich, wo sie sei. Nachdem ich ihren Standort wusste, sagte ich ihr, dass sie bleiben solle, wo sie war und ich käme. Ich schwang mich auf mein Motorrad und fuhr zum Sender. Dort fand ich sie zusammengekauert unter ihren Schreibtisch. Ich schaltete das Licht an und erkannte, dass sie eine blutige und angeschwollene Lippe und einen Handabdruck auf ihrer Wange hatte. Auf der Stelle fragte ich, ob es ihre Freundin gewesen sei, worauf sie nur leicht nickte und wieder zu weinen begann. Ich nahm sie in meine Arme und hielt sie so fest ich konnte. Insgeheim nahm ich mir vor, ihre Freundin aufzusuchen und sie zur Rede zu stellen. Nachdem ich sie beruhigt hatte, nahm ich sie bei der Hand und ging mit ihr zu meinem Motorrad, um sie mit zu mir zu nehmen. Als wir in meiner Wohnung angekommen waren, kochte ich uns erst einmal einen Tee. Später schnappte ich mir das Telefon und rief Maria an. Ich fragte sie, ob sie vorbeikommen und auf Ellen aufpassen könnte. Ca. eine halbe Stunde nach meinem Anruf, klingelte es an der Tür und Maria stand davor. Ich stellte ihr Ellen vor und erzählte ihr, was passiert war. Danach erklärte ich, dass ich noch etwas zu erledigen hatte, worauf mich Maria zur Seite nahm und mich fragte, ob ich zu Ellens Freundin fahren würde. Ich sah sie nicht an, sondern befreite mich von ihrem Griff und verließ die Wohnung. Maria rief aus dem Fenster: „Jo, komm zurück. Bitte.“, und setzte sich besorgt neben Ellen. Ellen fragte, wo ich hingegangen sei, worauf Maria ihr nur erklärte, dass ich zu ihrer Freundin gefahren sei, um sie zur Rede zu stellen. Als Ellen das hörte, wurde sie blass wie eine Kalkwand und rannte zur Tür. Doch Maria versperrte ihr den Weg und erklärte, dass sie mir lieber zusammen hinterher fahren würden. Also zogen sie sich ihre Jacken an, setzten sich in Marias Auto und fuhren mir hinterher. Während sie mir folgten, kam ich bei Ellens Freundin an und stellte sie zur Rede. Doch wie ich feststellen musste, konnte man nicht mit ihr reden, sondern nur die Fäuste reden lassen. Wir schlugen uns und näherten uns dem Balkon, wo wir uns weiter prügelten. Währenddessen kamen Ellen und Maria bei dem Haus an und fanden uns auf dem Balkon, als Toni, Ellens Freundin, plötzlich zum letzten entscheidenden Faustschlag ausholte, mich traf und ich über die Brüstung des Balkons im 1. Stock stürzte. Ich fiel und landete vor dem Haus, wo ich bewusstlos liegen blieb. Ellen und Maria stürmten die Treppen hinunter und rannten zu mir. Maria rief sofort über ihr Handy den Krankenwagen, während Ellen meinen Puls suchte und einen fand. Als dann endlich der Krankenwagen kam, erklärten sie, dass ich vom Balkon gestürzt sei. Aber von der Auseinandersetzung zwischen mir und Toni verloren sie kein Wort. Im Krankenhaus kam ich wieder zu mir und sah als erstes Ellen, die neben meinem Bett wachte. Ich fragte sie, was passiert sei, worauf sie mir alles erzählte. Einige Zeit später kam mein behandelnder Arzt und erklärte mir meinen jetzigen Zustand. So erfuhr ich, dass ich mehrere Rippenfrakturen, eine komplizierte Oberschenkelfraktur, einen gebrochenen Arm, eine leichte Kopfverletzung und mehrere Prellungen erlitten hatte, aber alles insgesamt nicht so schlimm sei. Sie erklärte mir weiterhin, dass alles wieder verheilen würde und keine Schäden bleiben würden. Maria war in der Zwischenzeit auch in mein Krankenzimmer gekommen und gab mir einen Kuss auf den Mund. Ellen sah mich irritiert an und rannte aus dem Zimmer. Es war das letzte Mal, dass ich sie im Krankenhaus gesehen hatte. Das einzige, was ich von ihr hörte, war ihre Stimme im Radio. Die nächsten Wochen im Krankenhaus nutzte ich, um neue Songs zu schreiben. Als ich Maria beim nächsten Besuch erzählte, dass Ellen mich nicht mehr besuche, versprach sie mir, dass sie mit ihr sprechen werde. Einige Tage später wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen und komponierte noch die Melodie für meine Songs. Ich war noch zwei Wochen krank geschrieben und schrieb Ellen eine E-Mail mit folgenden Text:

„Liebste Ellen,
warum meldest du dich nicht bei mir? Ich wurde heute aus dem Krankenhaus entlassen und möchte dich gern zu einem Kaffee einladen. Hast du Lust?
Bitte melde dich!
In Love Jo“



Ich bekam die nächsten Tage keine Antwort. Währenddessen fuhr Maria zu Ellen und fragte, was los sei. Ellen erzählte ihr, dass sie sich in mich verliebt hätte, aber es eine einseitige Liebe sei, weil ich vergeben wär. „Was Jo ist mit jemanden zusammen? Seit wann denn das?“, fragte sie erstaunt, worauf Ellen sagte: „Na mit dir ist sie zusammen.“ Plötzlich lachte Maria lauthals los und klärte Ellen auf: „Also jetzt hör mal. Jo und ich sind wie Schwestern zusammen aufgewachsen, aber zwischen uns ist nichts. Aber ich weiß in wen sie verliebt ist, meine Süße....Nämlich in dich, das hat sie dir bei der Radioshow mit ihrer Ballade doch gezeigt. Sie hatte sie extra für dich geschrieben, Ellen.“ Jetzt sah Ellen Maria an, als hätte sie noch nie eine Frau gesehen. Da ich noch immer keine Nachricht von ihr bekommen hatte, versuchte ich es auf eine andere Art. Ich nahm einen meiner neuen Songs auf und schickte es zum Sender, wo Ellen das Tape in den Recorder legte und anstellte. Als nächstes hörte man folgende Worte: „Hi, ich habe diesen Song für eine bezaubernde Frau geschrieben, der ich hiermit sagen möchte, dass ich sie von ganzen Herzen liebe. Ellen Harris, ich liebe dich!“, danach folgte mein Liebeslied. Während mein Song im Radio lief, fuhr mich Maria zum Sender, wo ich auf meinen Krücken, die mich beim Laufen noch immer unterstützten, in ihr Büro schlich. Dort legte ich einen Rosenteppich aus und wartete geduldig auf ihre Pause. Mit Hilfe von Maria wurde Ellen in ihr Büro gelockt, wo sie vor Erstaunen stehen blieb. Ich humpelte auf sie zu und zog sie fest an mich. „Ich liebe dich von ganzen Herzen, Ellen. Ich liebe dich schon seit Ewigkeiten und würde für dich mein Leben geben.“, flüsterte ich in ihr Ohr.

Seit diesem Tag waren/sind wir das glücklichste Paar der Welt und über die Auseinandersetzung bzw. über Toni wurde nie wieder ein Wort verloren, nur eine kleine Narbe im Gesicht erinnert uns täglich an sie.

Ende


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 27.10.2009

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