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Was ...

Was wollt Ihr

von mir?            

Wer rief da meinen Namen?

Wessen Schatten sind es die da kamen?

 

Ihr, selbst Eurer Dummheit nicht mal würdig,

versunken in Eurer jämmerlichen trüben Realität.

Nicht mal des Mitleides würdig,

das ich Euch trotz Warnung des Verstandes entgegen bringe.

Selbst meine Gefühle, von Ekel und Enttäuschung fast erloschen,

missbraucht, gedemütigt, kasteit, gesteinigt und getreten

warnen mich vor Eurer allesandersartigeverneinenden Blindheit,

die zynisch und ätzend Euren Geist vergiftet.

Ich kann Euch nicht helfen.

Denn wie soll ich Blinden erklären, was Farbe ist, Tauben, was Töne sind

und hirnlose Monstren das Universum des Gehirns erklären?

Momentaufnahme eines Geruches und die Aura des dazugehörigen Etwas

Ausdünstungen seelischer Verwahrlosung,

penetrant, aufdringlich, beißend,

vermischt mit Schweiß, Fäkalien

und Unfähigkeit,

Unfähigkeit diesen kloakenartigen Realitätstunnel

zu verlassen.

Hier scheint keine Sonne,

denn hier regiert die Grauzone,

die Grauzone der Inkompetenz,

feucht, laut, alkoholisiert und scheinbar endlos.

Es ist, als sehe man durch eine Scheibe,

die stark verdreckt, stark verschmiert ist.

Diese staubige, ranzige, aber auch ätzende Luft

nimmt mir den Atem.

Wäre sie nicht zu trocken,

würde sie mich nicht drohen zu ersticken, 

würde ich Blut und Galle kotzen.

Ich warte auf Blitz, warte auf Donner

die das Etwas beseitigen.

Ich warte auf Regen,

Regen, der die Luft reinigt.

Ich warte auf die durch den Regen gesäuberte frische Luft,

die meine Geruchs- und Geschmacksnerven wiederbelebt,

die meine verklebten Synapsen freispült

und meine Rezeptoren wieder neu und erfrischend stimuliert, 

doch in diesen Raum regnet es nicht,

regnet es nie,

niemals,

nie.

Sven

Ich wollte es nicht glauben,

dachte man will meinen Verstand rauben.

Oh, welche Scheiße, oh welche verpisste Not.

Man sagte mir, du seist tot.

 

Fassungslos musste ich mich setzen,

ließ die Welt weiterhetzen.

Ein Stich in mein vernarbtes Herz.

Ich hoffte, alles wäre nur ein Scherz.

 

Die Realität tut mir sehr weh,

schon der Gedanke, dass ich dich nie mehr seh.

Ach, könnte ich das Blatt doch wenden,

doch leider liegt es nicht in meinen Händen.

Warum?

Ein brennendes Kreuz aus Teelichtern,

Tränen in verzerrten Gesichtern.

Berührt hört die Menge der Pfaffin zu.

In mir ist eine seltsame Ruh.

„Warum?“, fragt die Musik von ‚Tic Tac Toe‘. „Warum?“, fragt die Frau.

Es ist so einfach; ich weiß es genau.

Wenn der Tod kommt

Wenn der Tod kommt,

schreien die Menschen laut los.

Andere schreien lautlos.

Auch ich lasse keinen Laut los,

weil ich dann gehen will

mit oder ohne Tod.

Von Farbenleere und Farbenlehre

Scheiße ist braun.

Urin ist gelb.

Galle? Sie weiß nicht, ob sie mit Urin oder Scheiße sympathisieren soll.

Kotze ist grün

und die Hoffnung blau,

während sich die Dummheit auch blau säuft.

Rot ist der Schmerz.

Das Vergessen ist weiß.

Mein Denken ist schwarz,

die Wahrheit ist farblos,

während die Lüge

alle Farben widerspiegelt.

Vollkommen

Viele denken, sie sind

vollkommen,

und doch sind sie

voll von vollkommener Unvollkommenheit.

Wer sich für vollkommen hält,

entwickelt sich nicht weiter.

Man kann nur danach streben,

in die Richtung zu kommen,

vollkommen zu sein,

denn

niemand ist vollkommen.

Vollkommen ist nur die Unvollkommenheit.

Nur die Unvollkommenheit erscheint mir vollkommen vollkommen.

Wenn die Liebe ...

Wenn die Liebe

mich

nicht kreativ sein lässt,

mich abhält

von der Kunst,

von der Art,

dann ist diese Liebe

abartig.

Da bleibe ich auch nicht artig

und werde eigenartig.

Vertrocknete Blätter

Vertrocknete Blätter,

zerrieben zu Staub,

Zerfall der Zeit,

Götterraub.

Traumfrauen

Traumfrau, dieses anfassbare und doch unfassbare Wunder.

Und doch kann man sich meistens nur wundern.

Einst darauf so versessen,

und nun? Nun werde ich sie wohl lieber vergessen.

Was ist wenn?

Was sind sie denn?

Doch nur Wichsflecken in einsamen Nächten,

Wunschvorstellungen, die mich schwächten,

Seifenblasen, einst schön bunt, doch leer und ungefüllt,

zerplatzende Träume, erfüllt und doch unerfüllt.

Und wenn man mehr will, als nur das Anschauen?

Trauen und traurig trauen lassen, wegen zu viel Vertrauen.

Eine glückliche Schwangere wird dir alles versauen.

Wer will schon seine Zukunft verbauen

und ewig dasselbe Kaugummi kauen?

Es bleibt dann doch nur das Abhauen.

Nein, nein, nein,

ich bleibe allein.

Vielleicht

Vom Vielleicht

kann ich nicht leben.

Vom Vielleicht

lebt nur der Glaube,

blauäugig,

zu Hoffnung morphosiert,

oder der Unglaube,

im Dunkel der Ablehnung.

Was die Bürger auch anstellten ...

Was die Bürger auch anstellten,

die sich nicht zu mir gesellten,

die Normalitäten der schlechten Geschmäcker, der Kollektiventstellten,

gelten

selten

in meinen Welten.

Negative Einflüsse

Negative Einflüsse,

seelische Blutergüsse,

Lethargie, Depressivität,

man meint, dass nichts mehr geht.

 

Alles scheint so kühl,

doch das ist auch nur ein Gefühl.

Falsch ist die Isolation,

denn alles ist Interpretation.

 

Alles ist so, wie man es sieht.

Alles ist so, wie es geschieht.

Ich will nicht auf der Strecke bleiben.

Ich lass mich einfach nur noch treiben.

Weil die Dummheit ...

Weil die Dummheit

die Genialität

nicht versteht,

wird gelacht,

anstatt nachgedacht.

 

Oder:

 

Weil die Dummheit

die Genialität

nicht versteht,

nicht zu ihr steht,

ist es zu spät.

Es wird gelacht

und sie am liebsten umgebracht,

anstatt nachgedacht

und mit ihr eine lehrreiche Zeit verbracht.

Unendlich ist ...

Unendlich ist mein inneres Universum,

voll von Formen, Farben, Tönen und voll Worte.

Scheinbar ziellos wandere ich darin herum.

Zeitlos sehe ich viele Filme, Ebenen und viele Orte.

 

Unendlich ist meine innere Einsamkeit,

voll von Trauer, Sehnsucht und Wunschvorstellungen.

Scheinbar haltlos schreite ich durch die Ewigkeit.

Zeitlos sehe ich viel Feuer, Eis und viele Beerdigungen.

 

Unendlich ist die Vielfalt vom zeitlichen Dasein,

voll von Leben, Gefühlen, Ängsten und voll Regeln.

Scheinbar ist hier alles, alles ist Schein.

Zeitlos kann ich erst wieder am Ende der Zeit segeln.

Unendlich klein

Unendlich klein,

einsam und allein

wandere ich zum Stein.

Ach, wärst du doch mein.

Ich sehe in ein leeres Grab hinein.

Lege ich mich jetzt da rein?

Ich werde nicht mehr wein.

Nein, nein, nein,

kein Schmerz, kein Leid, kein Pein.

Mir pisst niemand mehr ans Bein.

Vornehm geht die Welt zugrunde und fein.

Kann ich denn nur tot glücklich sein?

Versunken in Träume

Versunken in Träume,

zauberhafte Impressionen,

surreale Räume,

metaphysische Stationen

 

erstrahlt manchmal in göttlichem Licht,

in himmlischer Melodie.

Zurückkehren möchte ich dann nicht.

Nein, zurückkehren möchte ich dann nie.

 

Und doch kehre ich auch dann zurück,

um von den Träumen zu berichten,

wortreiches und farbenfrohes Glück,

Traumgesicht in der Realität, der schlichten.

Weihnachten ... kommt der Sensenmann

Es glitzern so viele kleine Kinderaugen

gebrochen wie Glas, denn sie sind tot,

verhungert, verdurstet oder in Rio umgebracht.

Das ist die stille Nacht, die heilige Nacht.

Am Grabstein hörst du eine Mutter schrein.

Ihr Kind liegt darunter. Jetzt ist sie ganz allein.

Wann ist es zu Ende? Wann ist es vorbei?

Ihr schmerzt das Herz. Es bricht entzwei.

Verliebt

Ich bin verliebt.

Mir brummt der Schädel.

Echt edel,

das Mädel .

Unbeschreiblich weiblich

Göttliche Gefäße,

gefüllt mit der Liebe,

in weichen lyrischen Rundungen,

Mulden

und wundervollen Kurven,

grazil, melodiös schreitend,

wandelnd,

ja fast tanzend sich fortbewegend.

Im wogenden Takt: Der Po,

Poesie der Form,

unbeschreiblich weiblich.

Wege der Ewigkeit

Alle Wege führen in die Ewigkeit,

welche Richtung man auch wählt.

Am Ende warten Licht und Glückseligkeit.

Man ist ewig mit seinem Schicksal vermählt.

Unschuldig verhaftet

Das Leben nicht verkraftet,

mit der Trauer behaftet,

mit der Sehnsucht verhaftet,

unschuldig verhaftet

von euch,

ihr Löcher meines Herzens,

die ihr,

entsaftet,

tief klafftet.

Verhallt

Der Boden ist aufgerissen.

Die Erde hat sich geteilt.

Ein Schrei des Entsetzens

folgt der Erkenntnis, die mich ereilt.

Ich stehe im Nichts,

doch beginne ich schnell zu fallen.

Mit letzter Kraft

kann ich mich an alten Wurzeln krallen.

Doch es sind meine eigenen,

auch sie fallen, verloren den Halt.

Mein ungehörter Schrei ist es,

der in der Unendlichkeit verhallt.

Warm ist das Leben

Warm ist das Leben.

Kalt ist der Tod.

Heiß ist die Trauer.

Kalt und heiß ist die Not.

Warum soll ich das ertragen?

„Warum soll ich das ertragen,

was ich selbst nicht haben kann oder will?“,

schreie ich schrill, aber doch still.

 

„Warum soll ich das hören,

was mir lang schon zuwider ist?

Euer Mist ist mir zu trist und so gehe ich in meine Welt mit viel List.

 

Warum soll ich das lieben,

was ich nicht mal irgendwann umarmen kann?

Liegt die Dame doch immer in den Armen von einem anderen Mann.

 

Ich habe keine Lust, meine kostbare Zeit zu verschwenden,

tut das Leben doch viel zu schnell enden.

 

In meinem Leben hat außer mir niemand, niemand etwas zu sagen.

Lasst mich in Ruhe mit eurem Dreck, mit eurem Gejammer, mit eurem Klagen.“

Stuss?

Entschluss,

Muss,

Goldener Schuss,

Schluss,

Exitus,

Todeskuss,

Todesgenuss,

Todeserguss,

ein Weiterfließen

im ewigen Kreislauf,

im ewigen Fluss.

Umsonst

Umsonst ist nur der Tod.

Nicht nur weil er nichts kostet,

sondern auch weil es nichts bringt, sich umzubringen,

weil es keinen Tod gibt,

sondern nur ein Weitergehen

in der ewigen Metamorphose des Lebens.

Tal der Tränen

Tal der Tränen

zwischen

Hoffnung und Tod,

melancholiegefärbt

in der Einsamkeit

der Seele,

die weinend

blutet.

Lebendig begraben,

eingemauert

zum Schutz

vor verletzender

Realität,

sicher

vor Lüge

und Heuchelei.

Vergessene Söhne

Vergessene Söhne

im vergessenen Land.

Vergessene Träume

rinnen aus der Hand.

 

Tränen stürzen in Fällen.

Schmerzende Wunden.

Die Augen bluten.

Kein Glück gefunden.

 

Ich, ein flammendes Inferno,

fresse selbst mich gierig auf,

nehme mir die Luft zum Atmen.

Mein Leben ist mein Tod in ewigem Lauf.

Wartehalle zum Tod

Mein Selbstmord dauert schon,

ich weiß nicht wie viele Jahre.

Meine Sehnsucht ist eine schmerzvolle

aber stumpfe Waffe.

Von zahllosen unnützen Kämpfen

ermüdet das Material.

Vielleicht sollte ich nicht mehr gegenankämpfen,

die Zeit des Sterbens verkürzen zu wollen.

Vielleicht sollte ich die Sehnsucht nicht bremsen,

nicht abstumpfen,

nicht abwehren,

sondern sie steigern,

sie schärfen

und ansetzen

zum letzten Stoß,

zur letzten Tat,

zum letzten Tod

vor dem Leben.

Unter dem Fenster

Unter dem Fenster im Laub liegen Scherben.

Wie das Laub sind sie Zeugen vom großen Sterben.

Immer ist es das uralte gleiche Lied.

Kein Ende, für das man sich entschied.

 

Man muss bezahlen, denn alles kostet.

Metall, das einst glänzte, rostet.

Alles, was ist, wird mal gewesen sein.

Alles vergeht, man stirbt nicht allein.

Verbrennen würde ich

Sonnenstrahlen scheinen schmeichelnd, streichelnd zu mir herein,

besiegen die Kälte und wärmen mich.

Ach Sonne, wärst du doch mein.

Ich glaube, verbrennen würde ich,

eintauchen, schnell schweben zu dir in deinem Schein.

Vergangenheit

Traurig sehe ich mir Fotos an,

Fotos aus längst vergangenen Tagen,

bunte Bilder abgelichtet irgendwann,

Zeugen einer Zeit ohne Sorgen und Fragen.

 

Jedes Bild ist ein Seufzer meiner Sehnsucht,

meiner Sehnsucht nach der Vergangenheit.

Die Gegenwart kam mit eiliger Wucht

und hat die Vergangenheit still befreit.

 

Keine Träne kann sie halten und zurück sie treiben.

Nur auf den Bildern steht die Zeit stumm und starr.

Die Bilder und meine Erinnerungen bleiben,

sonst ist leider nichts mehr, wie es mal war.

Wärmende Sonnenstrahlen ...

Wärmende Sonnenstrahlen

liebkosen die von Tränen genässte Haut.

Die Erde ist ein weicher Schoß.

Liebliche Vogelstimmen

und der säuselnde Wind

verzieren die Stille

und tragen die Gedanken sanft

hinfort.

Den Blick nach oben gerichtet,

erfassen die müden Augen

den hellblauen Himmel.

Doch wird er zum Hintergrund

im Angesicht der überweichen, reichen Formen,

die sich ständig

verändern, vermischen,

wieder auseinandergleiten

und eine Geschichte

zu erzählen scheinen.

Weiche Skulpturen

von göttlichem Weiß,

geschaffen von Künstler Natur.

Einsam durchschneidet ein Vogel

hoch oben im Gleitflug

den imaginären Film

und wird Teil des selbigen

als dunkler Kontrast

zu dem hellen langsamen Treiben.

Jedoch ist sein Fortkommen

schneller als das der Gebilde,

die jetzt die Form

eines fliegenden Teppichs annahmen,

und wird für das Auge kleiner

und kleiner,

bis er als winziger Punkt

am Horizont unsichtbar wird.

Impressum

Texte: Raimund J. Höltich
Bildmaterialien: Raimund J. Höltich
Tag der Veröffentlichung: 24.02.2009

Alle Rechte vorbehalten

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