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Die Flasche


Ihre Erwartung, die nun verstarb, hing als stinkende Lustlosigkeit, penetrant in der Nase beißend, in Form eines schlaffen, kümmerlichen, ja scheinbar toten Fleischstückes in einer verdreckten, verdächtig beigegelblichen, einst weißen Rippunterhose ihres Freundes, ...
dieser Flasche.

Sie konnte ihn nicht mehr riechen, in beiderlei Sinne des Wortes, und ging angewidert, ihre durch Ekel hervorgerufenen heftigen Würgegefühle unterdrückend.
Den Champagner nahm sie wieder mit.

Etwas später wurde ihr weißes Kleid, leicht ungeduldig, doch liebevoll und zärtlich, bis zum Bauchnabel hochgezogen. Barfuß stand sie breitbeinig mit ihren nackten, herrlich langen Beinen, auf denen sanft das Licht der untergehenden Abendsonne rotgolden schimmerte, über der Champagnerflasche. Langsam sank ihr schlanker Körper, begleitet von leisem lustvollen Stöhnen, in die Hocke. ...


Die Eier der Flasche blieben ungestreichelt.

Impressum

Texte: Raimund J. Höltich
Bildmaterialien: Raimund J. Höltich
Tag der Veröffentlichung: 17.02.2009

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