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1. Kapitel




„Torri aufstehen! Du kommst noch zu spät!“
Seufzend stand ich auf und zog mir einen Bademantel über.
„Morgen Mom.“
„Morgen Schatz. Und bist du schon aufgeregt?“
Meine Mutter war immer aufgeregter als ich, egal, um was es ging.
„Mom bitte! Wir bekommen doch nur eine neue Mitschülerin“, rief ich ihr hinterher, während sie in die Küche ging.
Es war ein kalter Dezember Morgen und die Straßen waren vereist.
„Hey Kleine Schwerster! Bekomm ich denn keine Begrüßung?“
„Nein, wie immer.“
Chelsea ging ausdruckslos an mir vorbei und ging in die Küche.
„Dir auch einen schönen Morgen!“, rief ich ihr sarkastisch hinterher. Ich hatte keine Lust zu essen, also ging ich einfach wieder hoch und machte mich für die Schule fertig.

„Hey Mom, darf ich dein Auto nehmen?“
Ich kannte die Antwort, doch ich hoffte sie würde es mir erlauben.
„Schatz ich weiß, dass dein Auto repariert werden muss, aber ich brauche mein Auto heute leider selbst. Du weißt doch, dass ich dein Vater heute fahren muss.“
Meine Mutter sah so gelassen aus, aber ich wusste, dass es ihr nicht gut ging. Meine Eltern hatten sich gerade erst scheiden lassen. Chelsea und ich waren nicht lange traurig. Wir wollten unsere Mutter aufmuntern, aber sie sagte die ganze Zeit, es ginge ihr gut. Wir mussten uns damit abfinden, doch damit ginge es uns allen nicht besser.
„Gut dann rufe ich David an, dass er mich abholt.“
„Triffst du dich immer noch mit diesem schrecklichen Kerl?“
Meine Mutter mochte David nicht besonders, denn auf der letzten Elternversammlung hatte sie einen üblen Streit mit seinen und Elenas Eltern.

Elena ist meine beste Freundin. Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten und waren zusammen in derselben Klasse. Sie war mit dem Kumpel ihres Bruders zusammen. Dafür könnte er sie umbringen.
„Wie auch immer. Ich muss los sonst fährt er ohne mich.“
Ich nahm meine Tasche und machte mich auf den Weg. Er wohnte nur drei Häuser weiter. Und dort war er. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht wartete er neben seinem Wagen auf mich.
Zur Begrüßung gab ich ihm einen Kuss. Wir stellten unsere Taschen auf den Rücksitz und stiegen vorne ein. Bevor wir losfahren konnten, protestierte Davids Schwester: „Hey!? Und wo soll ich sitzen?“
Ich hatte Elena gar nicht bemerkt. Sie warf mir meinen Rucksack entgegen und stieg hinten ein.
„Es ist mir ja egal, mit wem du zusammen bist, aber bitte vergiss mich nicht beim Träumen!“
David verdrehte die Augen und fuhr los. Seine Mutter zwang ihn seine Schwester mitzunehmen, da sie selbst früh zur Arbeit musste. Man sah ihm an, dass er genervt war, doch ihm blieb nichts anderes übrig.

Ich warf meine Bücher in den Spind und drehte mich um.
„Und was hältst du von der Neuen?“
Elena stand vor mir und blickte mich glänzenden Augen an.
„Sie ist ganz in Ordnung.“
Dort kam sie auch schon. Emily Stan.
Sie ist neu hergezogen und kennt niemanden. Elena sah mich immer noch an.
„Ist irgendetwas?“
Langsam wurde es dann doch unangenehm.
„Nein, nein! Es ist nur …“
Sie zögerte: „Ich kann es nur nicht fassen, dass du mit meinem Bruder gehst!“
„Ich auch nicht!“
„Weißt du noch früher? Da habe ich deinen Bruder gehasst, weil er und seine Freunde uns immer Streiche gespielt haben“, sagte ich.
Wir fingen beide an zu lachen.
„Wie auch immer. Rufst du mich heute an, damit wir unser Projekt fertigmachen können?“
Ich zögerte.
„Das geht leider nicht! Ich habe David versprochen, dass wir heute essen gehen, tut mir leid.“
Elena knallte ihren Spinnt zu und düste wütend davon.

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Tag der Veröffentlichung: 15.10.2010

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