Cover

Ein Neuer Morgen




"Sie steigt auf, die Sonne, wird immer höher gleiten und heute Mittag ihren höchsten Triumph erleben. Doch kaum steht sie im Zenit, beginnt sie wieder herabzusinken und alles versinkt im endgültigen Dunkel.

Werde ich auch einst so enden? Was ist, wenn ich den Höhepunkt meines Lebens erreicht habe?

Wann steht meine eigene Sonne im Zenit?

Ich will die Zeit anhalten, es fühlt sich an wie Mittag und ich habe Angst vor den kommenden Stunden, Angst vor der Dämmerung, Angst vor der Nacht, wenn ich verschwinde und ich in Vergessenheit gerate, weil man nur den Mond betrachtet, der sich in meinem Licht badet. Mein Licht, das er mir gestohlen hat, als ob ich ihn je dazu aufgefordert hätte."

-= Luc =-


"Es ist nicht endgültig, das Dunkel, denn es wird ein neuer Morgen kommen.

Auch der Mond wird schwinden und dann ist ER es, der für die Dauer des Tages in Vergessenheit gerät.

Nur, weil die Sonne versinkt, verliert sie nicht an ihrer Existenz."

-= Laikos =-

"Und dennoch wird das Dunkel kommen... und ich fürchte mich!

Dennoch werde ich eine Zeit in Vergessenheit geraten... und ich fürchte mich!

Wenn ich einst am Horizont verschwinde, dann kehre ich nicht mehr zurück. Ich bin anders als die endlose Sonne, ich habe nur diesen einen Aufgang, den einen Zenit, die eine Abendröte.

Was ist, wenn ich meinen Mittag bereits ausgekostet habe und sich mir nun die wenigen Stunden bis zur Nacht entgegenstrecken, wie kalte, lange Finger, die mich in kalte, dürre, düstere Umarmungen ziehen wollen...? Düster wie die Nacht..."

-= Luc =-


"Wovor fürchtest du dich? Selbst im Dunkel gibt es einen Weg, den du finden kannst.

Ja, du bist anders, als die Sonne. Du kannst deinen Morgen verlängern, den Mittag hinauszögern und die Strecke bis zur Nacht kurz halten. Du bist anders, denn es liegt in deinen eigenen Händen, wie lange du aufsteigst und wann du wieder absinkst.

Der Zenit deiner Sonne... ist jener, den dein eigen gesetztes Ziel bezeichnet. Hast du eines erreicht, warum suchst du dir dann nicht ein neues, um einen prachtvolleren, helleren, wärmeren Mittag zu erleben?"

-= Laikos =-

"Ein neuer Mittag... ich werde die Zeit anhalten und einen neuen Mittag ansteuern!

Es fühlt sich an, wie ein neuer Morgen. Wovor habe ich mich gefürchtet?"

-= Luc =-


Weiße Schwingen




"Träume... sie sind wie Flügel für einen.

Aber was willst du mit Flügeln? Was willst du in der Luft? Wenn das, was dich am Leben erhält am Boden ist...?

Sie sind sinnlos."

-= Luc =-


"Sie sind nicht sinnlos, sie bringen Glück. Es ist herrlich zu fliegen, streck deine weißen Schwingen aus und genieß es.

Bleib nicht am Boden, erkunde die Weite des Himmels, du kannst doch jederzeit zurück!"

-= Laikos =-


"Ich war am fliegen... Ich hab den Wind in meinen Haaren genossen und verlernt, zu laufen, weil ich zu lange von meinen Flügeln gebraucht gemacht hab. Ich muss Leben...

Und bin zu Boden gestürzt, weil ich zu hoch geflogen bin und meine Flügel an der Sonne verbrannt habe. Ich bin zu Boden gestürzt und hab den Schmerz kaum ertragen, aber ich bin aufgestanden und bin gelaufen.

Jeder Schritt ist eine einzige Qual, aber wenn es das ist, was mich am Leben hält und wenn es mit der Zeit nachlässt, dann werde ich das hinnehmen."

-= Luc =-


"Das, was man braucht, das Leben, das ist am Boden.

Aber es gibt Ozeane zu überqueren, Schluchte zu überwinden, Kräfte aufzubringen, Wüsten zu durchqueren, wie willst du das ohne Flügel schaffen?

Wenn du ein Ziel hast, dann streck die Flügel aus und fliege dorthin"

-= Laikos =-


"Dann werde ich davon Gebrauch machen. Ich werde Anlauf nehmen, mit meinen schmerzenden Beinen. Jeden Schritt ertragen.

Ich werde meine verletzten Flügel ausstrecken, den Schmerz ignorieren, sie werden wieder heilen, wenn ich bei dir bin.

Ich werde zu dir fliegen, mit weißen Schwingen, bei dir landen und mein Ziel erreichen.

Warum habe ich das anders hingenommen?"

-= Luc =-

Der Weg zum Stern





"Manchmal sprechen sie mich an, fragen mich, warum ich oft so einsam bin.

Sie fragen nach anderen Menschen, fragen nach Freunden.

Nur ich sehe Freundschaft anders, als ein Stern am Himmel, der einem dem Weg zum Ziel erleuchtet, denn das Sternenzelt bewegt sich, dreht sich stetig und folgt man dem Stern, kommt man nur vom Weg ab, den man beschreiten wollte."

-= Luc =-


"Ja, man kommt von dem Weg ab, wenn man zu lange gezögert hat.

Man muss Vertrauen schöpfen und dem Leuchten auf Anhieb folgen, denn das Sternenzelt bewegt sich nur ein klein wenig.

Freundschaft weist einem den Weg.

Freundschaft ist etwas unersetzbar wertvolles."

-= Laikos =-


"Ist Freundschaft nicht eher einfach... ein Zustand, in welchem jeder sich dem anderen um ein kleines Stück überlegener fühlt...?

Man will für den anderen leuchten, um ihm das zu zeigen, um ihm zu sagen 'Ich bin es, der deinen Weg erhellt, siehe! Ohne mich bist du verloren!'"

-= Luc =-


"Man leuchtet für den anderen, um ihn zu sich zu führen, um ihm zu sagen 'Du bist es, den ich brauche, siehe! Ich erhelle nur den einen Weg zu mir, damit du zu mir findest! Ohne dich bin ich verloren!'

Freundschaft bedeutet nicht nur Stärke zu zeigen, Freundschaft bedeutet zu vertrauen und Schwächen zu offenbaren."

-= Laikos =-


"So blicke ich in den Nachthimmel, um Stärke zu zeigen und Schwäche zu offenbaren.

Ich will den Weg zu dem Stern gehen, der am hellsten leuchtet, denn dort ist jemand, der mir seine Stärke zeigen will und sein Vertrauen gibt.

Ich will an mein Ziel! Warum habe ich gezögert?"

-= Luc =-

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.04.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /