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Prolog

 

 

 

 

 

Wie bist du nur vom Himmel gefallen,

mein schöner Morgenstern?

Wie wurdest du zu Boden geschlagen,

dass wüsst' ich nur zu gern.

Das Paradies

 

 Gleich ob lebend oder tot,

ein jeder kann es spüren,

der Kampf, der bei den Göttern tobt

wird jedes Herz berühren.

Man nennt sie auch die heilige Schlacht,

der Kampf von Tag und Nacht.

Ein Krieg der zwischen Leben und Tod

kein Unterschied mehr macht.

 

Doch welch Geschichte tut sich auf,

schaut man zum Himmelszelt.

Ein jeder Priester pocht darauf,

da oben gibt's ne Welt.

Ein Reich, das niemand sehen kann,

man muss auf sie vertrauen.

Denn glauben tut doch jedermann,

es reicht darauf zu bauen.

 

 In diesem unsichtbaren Reich,

von dem wir sind umgeben.

Kam die Schlacht Vernichtung gleich,

ich werd' es euch erzählen.

Die Menschenwelt ist voll vom Krieg,

doch um es zu verstehen,

berichte ich vom ersten Sieg,

vom wahrhaften Geschehen.

 

 

 

 

 Es begann vor langer Zeit

und zwar im Paradies.

Bevor der Neid, das Leid, der Streit,

dem Frieden in die Rippen stiess.

Im Himmel wohnten Engelswesen,

dem Schöpfer strickt ergeben.

Sie alle freuten sich des Seins,

und keiner war verwegen.

 

Der lichte Fürst des Himmelsreichs,

der Herrscher aller Engel,

War dem Bild des Vaters gleich,

besass auch keine Mängel.

Unter seiner herrschenden Hand,

wars hier reich an Frieden

Es war ein wunderbares Land

und jeder war zufrieden.

 

Unter Christus stand Luzifer,

ein wunderbares Wesen,

er war der Herr der Engelsschar,

ihr habt von ihm gelesen.

Lichtträger, wird er genannt

war einer von den Besten,

so war sein einzigart'ger Stand,

dem Schöpferthron am nächsten.

Luzifer, der Lichtträger

 

Man bedachte ihn mit grosser Macht

und gottesgleicher Schönheit.

So strahlte er in weisser Pracht

und ungekannter Reinheit.

Die anderen Engel verehrten ihn,

sie nannten ihn gern Freund

Doch Gott konnt' sich dem Schein entzieh'n,

hat Wahrheit nicht versäumt.

 

Und eines Tages kam es dann,

es sollte sich beweisen,

als Luzifer damit begann

die eigne Macht zu preisen.

Sein Blick wandt' sich vom Schöpfer ab,

ein heimlicher Verlauf,

Narzissmus war's der ihn verdarb,

nahm Gottes Zorn in Kauf.

 

So begann er das Wort seines Herrn zu belächeln,

sein Stolz stand ihm im Weg

es drang ihn nach Gottes Macht zu hecheln,

dem heiligsten Privileg.

Missgunst war's und Eifersucht,

man musste für ihn beten,

sie trieben ihn zur schwarzen Frucht,

zum Grenzen übertreten.

Die Rebellion

 

Des Engels Hass nahm seinen Lauf,

er musst' sich ihm ergeben.

Widerstand nahm er in Kauf,

nach hohem wollt er streben.

Nun war es endlich an der Zeit,

sein Denken zu verbreiten.

Er nahm sein innerlicher Neid,

um andere zu leiten.

 

Seine Pläne waren durchdacht,

sie würden ihm gelingen.

In seinem Blick, die heilige Macht,

Erfolg sollt' sie ihm bringen.

Er begann bei Engeln Zweifel zu sähen,

haucht Zwiespalt in die Reihen,

er brauchte nur nach Rebellen zu spähen,

dann konnte man sie weihen.

 

Luzifer war als Redner geschickt,

mit klugen Argumenten,

kaum einer merkte die Lüge an sich,

eines von vielen Talenten.

Engel für Engel, so war es geplant,

zog er auf seine Seite,

sie waren von seinen Plänen gebannt

und dachten nicht ins Weite.

 

 

 

 

Noch nie hat ein Engel die Lüge vernommen,

was Lichtträgers Plan vollendet.

Die meisten waren sie zu ihm gekommen,

von Unwahrheit geblendet.

Gleichermassen wussten sie nicht,

wie besessen Luzifer war.

Er sah sich selbst im heiligsten Licht,

mit eigener, folgender Schar.

 

Niemand hätt' es je gedacht

wie konnte es geschehen?

Hat Jesus dann ans Kreuz gebracht,

doch hört er ihn nicht flehen.

Ihm dürstet nach dem heiligen Thron,

doch Gott bleibt nicht vergessen,

die Macht will er für sich als Lohn,

er will sich mit ihm messen.

 

Des Schöpfers Gnade aber war gross,

er wollte ihn noch warnen.

Doch Luzifer im Wahn beschloss,

die Freundlichkeit zu bannen.

Er war nicht willens zu bereuen,

den Mord an Gottes Sohn.

Er wagt ihm ins Gesicht zu schreien:

„Ich will nur deinen Thron!“

Und so sprach Gott:

 

Wie es so gekommen ist,

fragt ihr euch zurecht.

Gott könnte ja der Sieger sein,

im unedlen Gefecht.

Doch hat er dann für sich bestimmt,

den Krieg hier zu verweigern,

um allen die ihm wohlgesinnt,

den Mut zum Recht zu steigern.

 

„Lasst beides wachsen“, sagte Gott,

„Das Weizen und den Unrat.

Das Unkraut tut ihr aber flott,

ins Feuer für die Untat.“

In seiner Weisheit wusste er,

dass seines Gegners Pläne,

erst wachsen mussten an der Gier,

bevor er sie dann zähmte.

 

Die Engel mussten selbst erkennen,

welch Fehler sie begingen.

Erst dann konnten sie's selbst benennen,

den Sündenpulk bekriegen.

Doch dann sprach Luzifer es aus,

die off'ne Rebellion.

Der Himmel lernte kurz darauf

die dunkelste Lektion.

Der erste Krieg

 

Jetzt wurde es dem Herrn bewusst,

der Friede war verloren,

solang das Volk in seinem Frust,

die Herzen liess verderben.

Obwohl er es nur ungern tat,

die Zeit war fast von dannen,

zog er seinen Verstand zu Rat

und liess Luzifer bannen.

 

So entbrannte die erste Schlacht,

zwischen Gott und seinen Vasallen.

Der Herrscher waltet seiner Macht,

liess Lichtträgers Schar fallen.

Er liess sie auf die Erde schmettern,

entriss ihnen die Seele,

aus Frust schrieb er in roten Lettern,

die neusten zwei Befehle.

 

Gefallene sollen Dämonen heissen,

wurd es zum strickten Gesetz,

sie sollen sich ewig durchs Leben beissen,

von einstigen Brüdern gehetzt.

Das Paradies wurde mit Toren versehen,

die Flügel auf Ewig verschlossen,

Dämonen mussten durch Leid verstehen,

ihr Glück war für immer verdrossen.

 

 

 

 

Luzifer zog sich zurück,

mit seiner frinst'ren Schar,

betrogen um sein eigenes Glück,

machte er sich rar.

Er suchte sich ein Platz zum leben,

in einem dunklen Reich,

dem Herrn würde er nicht vergeben,

spürt Wut und Hass zugleich.

 

Es dauerte nicht allzu lang,

bis die Erkenntnis kam,

bis Einsicht ins Gewissen drang

und Herzen wurden klamm.

Der Lohn der Sünde war zu hoch,

so kostspielig zugleich,

nur wenig Engel waren noch,

im allmächtigen Reich.

 

Hier endet die Geschichte nicht,

nicht hier und nicht sofort.

Luzifer war zwar ein schwaches Licht,

nur flackernd mancherorts.

Des Herrns Verlust im Himmelsreich,

sprach von grosser Leere,

der Bund mit seinem Sohn sogleich,

sollt' schöpfen neues Leben.

Schöne neue Welt

 

Am sechsten Tag der Schöpfungskunst,

schuf der Herr uns Menschen,

er formte uns nach seiner Gunst

und seinen eig'nen Wünschen.

Aus Erde vom Acker machte er uns,

so steht es heut' geschrieben,

den Odem des Lebens haucht er uns ein,

von Hoffnungen getrieben.

 

 Adam war der erste Mann,

der Vater unserer Gattung.

Aus seiner Rippe schuf man dann,

sein Gegenpol zur Krönung.

Eden nannten sie ihr Heim,

ein Garten voller Leben.

An diesem Ort war alles rein,

dem Schicksal voll ergeben.

 

Der Dämon indes sah dann zu,

wie sein einst'ger Vater.

Die Welt erschuf und noch dazu,

zwei weitere Verräter.

Es war eine perfekte Zeit,

Mensch und Tier im Einklang,

doch Luzifer war nicht sehr weit,

verschaffte sich bald Zugang.

Die verbotene Frucht

 

Nur eines war dem Menschen verboten,

ein einfaches Gesetz,

Des Herrschers Wille im Schicksal verwoben,

zwingt Eva in Luzifers Netz.

„Aber vom Baum der Erkenntnis.“, sprach Gott,

„Die Frucht des Guten und Bösen.

Von ihr zu kosten bedeutet den Tot,

verwehrt euch die Erlösung.“

 

In diesem einzigartigen Beweis,

der Liebe und der Treue,

schliesst sich dann der ewige Kreis,

auf das der Mensch bereue.

Der Dämon selbst hat es erkannt,

die Erfüllung seines Traumes.

In Schlangenform kam er ins Land,

lockt Eva zum Fusse des Baumes.

 

Da sprach die Schlange zu dem Weib:

„Ihr werdet keinesfalls sterben!

Wenn Du mein Wissen einverleibst,

wird niemand dich verderben.

Die Augen werden dir aufgetan,

Weisheit wird dich ereilen,

befreie dich von deinem Wahn,

meinen Mut will ich dir leihen.“

 

 

 

 

Er brachte Eva dann soweit,

die verbot'ne Frucht zu kosten.

Das Vertrauen war damit entzweit,

die Hoffnung war verdrossen.

Auch Adam schien nicht stark genug,

der Sünde zu entgehen.

Er war perfekt, des Dämons Spuk,

das düstere Vergehen.

 

Wem man sich zu knechte machte,

konnten sie nicht ahnen.

Der Dämon indes aber lachte,

er wollte sie nicht warnen.

Adam und Eva nahmen's nicht wahr,

in diesem Augenblick,

stürzten die ganze Welt in Gefahr

und drehten den eigenen Strick.

 

Nur ein Moment der Schwäche war's,

der öffnete die Schleusen.

Es begann ganz unnahbar

das Leiden von Millionen.

Mit ihrem grausamen Vergehen,

fielen auch wir Menschen.

So musste dann auch das geschehen,

weswegen wir heut' kämpfen.

Als wir Menschen fielen

 

Auf diese Weise ist Sünde geboren,

wir alle sollen bezahlen,

Gottes Vertrauen war vorerst verloren

und folgen würden Qualen.

Weil der Versuchung nachgegeben,

war die Natur geschwächt.

Der Herr würde es nicht vergeben,

entzog die heilige Macht.

 

Vom Herrgott erschaffen,

in Luzifers Hand,

wurden wir Waffen,

im dunklen Gewand.

Der Dämon wird immer ein Teil von uns sein,

uns dran erinnern,

an den finstere Schein.

 

Der Schöpfer hat davor gewarnt,

dass Tot sie überkam.

Den Plan des Teufels nicht enttarnt,

verloren in ihrem Wahn.

Der Mensch wurde aus Eden verbannt,

beraubt ums ewige Leben,

Die Flamme des Lichts war ausgebrannt,

der Dunkelheit ergeben.

Erlösung

 

Es ging am Vater nicht spurlos vorbei,

die Pein, das Leid, die Qual.

Das Herz war ihm so schwer wie Blei,

doch gab es keine Wahl.

Er konnte nicht Gesetze brechen,

die von ihm geschrieben.

Ein jedes Wort war ein Versprechen,

daran gab's nichts zu biegen.

 

Der Herr kannte nur einen Pfad

den Menschen zu vergeben,

doch wusste er, dass seine Tat

nach Opfer würde streben.

Gott sandte seinen eig'nen Sohn,

aus dem Himmelszelt,

er zahlte einen hohen Lohn,

zur Rettung seiner Welt.

 

Denn darin bestand die Liebe des Herrn,

die unglaubliche Nachricht,

nicht weil wir ihn lieben, lag es ihm fern,

zu sparen mit seiner Nachsicht.

Weil er uns liebt, sandte er seinen Sohn.

Weil er uns liebt, ging Christus vom Thron.

Weil er uns liebt, tut er seinen Teil

und stirbt für unser Seelenheil.

 

 

 

 

Der Tod selbst, ist der Sünde Sold,

so lehrt es uns die Bibel.

Jesus wurd' das Leben hold,

das wir haben geschrieben.

So wurde er als Kind geboren,

ertrug ein Leben in Leid,

war eines demütigenden Todes gestorben

und hat den Menschen befreit.

 

 Auf diese Weise machte uns Gott,

ein einmaliges Geschenk.

Er nahm von uns den ewigen Tod,

das Schicksal war gelenkt.

„Glaubt an des Blut von Jesus Christ

und bereued eure Sünden!

Ich gab euch meinen einzigen Sohn.“,

liess der Herr verkünden.

 

Aber trotz des gütigen Plans,

war Satan nicht verschwunden.

Noch immer erstrahlend im finsteren Glanz,

schleicht er seine Runden.

Stets noch den Menschen in seiner Hand,

gefangen in der Nacht,

er lauert im Gezeitensand

und prahlt mit seiner Macht.

Epilog

Gott schuf die vollkommene Welt

und legt sie uns zu Füssen.

Ihr Geschick lenkt er vom Himmelszelt

und musste für uns büssen.

Wir haben das Böse nach Eden gelassen,

wir gaben ihm die Macht,

das Leid und den Schmerz im Herz zu entfachen,

wir leben in der Nacht.

 

Dennoch schien's Luzifer nie zu gelingen,

in so viel tausend Jahren,

seine Macht den Menschen ganz aufzuzwingen,

warum, ist nicht im klaren.

Der Dämon kann nicht uns'ren Willen beherrschen,

wir müssen uns bekennen.

Beiden dienen können wir nicht,

drum musst Du ihn benennen.

 

Zwischen Tag und Nacht hast Du die Wahl,

die absolute Freiheit.

Glauben ist schon mal 'ne Qual,

er bildet keine Wahrheit.

Ein jeder muss für sich entscheiden,

was Gut und Böse ist,

ganz allein Geschichte schreiben,

mit innerlichem Zwist.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.02.2014

Alle Rechte vorbehalten

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