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Prolog


Liebe Leute,

willkommen in diesem Büchlein. Wann immer mir die Muße hold ist (wann immer ich also nach etwas Ablenkung suche), werde ich euch hier eine meiner Erzählungen vorstellen. Titel, Link, Kurzbeschreibung - das übliche Programm.

Aber weil ich nicht anders kann, wird es dabei nicht bleiben, nein, nein. Ich werde mein Möglichstes tun, um jeder (aber auch wirklich jeder noch so banalen) Geschichte eine kleine mathematische Weisheit

oder etwas Hintergrundinformation zu entlocken. Ich bin gespannt, das wird ein Spaß!

Solltet ihr irgendwann einmal der Meinung sein, zu meinen Geschichten oder den Begleittexten eigene Worte zu verlieren, so könnt ihr diese gerne hier in den Kommentaren ablegen - auch und besonders wenn sie kritisch sind. Wer weiß, was für interessante Gedanken sich hier ansammeln werden. Immer her damit!

Oder aber, ihr schaut in meinem Autorenthread in der Kurzgeschichtengruppe vorbei, dort ist mehr Platz zum Schreiben.

Das soll es auch schon gewesen sein mit dem Prolog, die Vorstellungen (übrigens eintrittsfrei) starten in sehr unregelmäßigen Abständen irgendwann in der Zukunft. Wem dies zu lange dauert: Mein Profil freut sich immer über Besucher, die sich kreuz und quer durch meine Geschichten klicken.

Beste Grüße,
Styx

Mathematik:



Wir befinden uns im Mathemonat Mai, also fange ich schon einmal an mit meinen Hintergrundinformationen, die sich direkt auf diesen Prolog beziehen. Dann habt ihr auch gleich einen Eindruck davon, was ich hier zu schreiben gewillt bin.

Ein Prolog legt den Grundstein für Kommendes, gibt einen Ausblick darauf, womit man es die nächsten zeitlichen und/oder räumlichen Einheiten zu tun haben wird, ohne darüber hinaus in irgendeiner Weise nützlich zu sein. Allenfalls ein mildes "Soso" wird sich beim Leser einstellen, keinesfalls jedoch ein erstauntes "Aha". Daher ist es bei vielen Personen wohl üblich, Vorworte zu überspringen.

In der Mathematik wäre dies tödlich - jedenfalls für das Verständnis. Damit meine ich freilich nicht die "Dank an diesen, Dank an jenen"-Vorworte, die manch schönes Buch verschmuddeln, sondern ich meine das Vorwort der Mathematik selbst. Dabei fasse ich die Mathematik als eine von Ort, Zeit und vor allem Kultur unabhängige Sammlung (wahrer) Ideen auf, die a priori in Gänze existiert.

Wir nun, die Menschen auf diesem Planeten in ihrer Gesamtheit, sind versucht, all die Schätze zu entdecken, die die Mathematik für uns bereit hält, und dafür brauchen wir das Vorwort. Es ist quasi eine Erklärung, die notwendig ist, um das, was kommt, zu verstehen. Oder wüsste jemand auf anhieb, was es bedeuten soll, wenn man von Primzahlen

spricht oder von holomorphen Funktionen

, die in einem Gebiet analytisch sind?

Der Knackpunkt ist die Definitionssammlung, ein anderes, präziseres Wort für "Prolog". Diese berichten klar und gänzlich ohne Zweideutigkeiten, was unter einem Begriff zu verstehen ist. Dabei bedienen sie sich einer verklausulierten (deutschen) Sprache und vielen anderen von früher stammenden Definitionen. Das Vorwort verkommt dadurch zu einem unüberschaubaren Konvolut, das sich wie ein (in diesem Fall vollkommen gutartiger) Tumor durch die gesamte Mathematik windet, wo es Futter für immer neue Definitionen sucht.

Im einfachen, ersten Beispiel ging es um Primzahlen. Eine natürliche Zahl heißt Primzahl genau dann, wenn sie größer als 1 und außer durch 1 nur durch sich selbst teilbar ist. Dies nutzt die Definition einer natürlichen Zahl

und die der Teilbarkeit

, die Teilbarkeit wiederum baut auf der Multiplikation

auf.
Würde ich versuchen, das zweite Beispiel grundlegend zu erläutern, müsste ich auf viel mehr zurückgreifen.

Dabei stellt sich die Frage: Braucht man diese pingelige Genauigkeit überhaupt? Und die Antwort lautet: Natürlich! Die Mathematik ist die einzige Wissenschaft, die objektive Wahrheiten berichten kann, die selbst dann noch bestehen, wenn unser Universum nur ein Computerspiel sein sollte. Doch dafür braucht es größtmögliche Genauigkeit, um nicht von Ausnahmefällen und Interpretationen erschlagen zu werden.

Darum hier mein Apell: Lest Prologe

, auch wenn sie lang sind. Einen besseren Ort, um die Seele des Verfassers verstehen zu lernen, dürfte es nicht geben. (Nun gut, vielleicht den Epilog. Doch bist dahin bin ich in der Mathematik noch nicht gekommen, da muss ich passen.)

Damit verabschiede ich mich in meine Pause. Demnächst werde ich versuchen, einen kleinen Schritt weiter in meiner Beweisführung zu kommen, damit ich irgendwann einmal sagen kann: Mathematik ist interessant, quod erat demonstrandum.

Impressum

Texte: Covasol Libri
Tag der Veröffentlichung: 16.05.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
gewidmet all jenen, die um die Wahrheit kämpfen

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