Coming out im christlichen Wohnzimmer
Es war an einem späten Abend in der Woche, ich hatte gerade meinen Onkel besucht gehabt und wollte nach Hause fahren, als ich in der Bahn einschlief und aufwachte war ich bereits am U-Bahnhof Wittenau angekommen und somit viel zu weit gefahren. Meine Oma wohnte hier, die welche ich seit einem Jahr nun nicht mehr wirklich gesehen hatte und wegen der ich mir dauernd anhören musste von meinen Eltern ich solle mich bei Ihr melden.
Nun wenn ich schon einmal hier war, konnte ich ja mal anrufen ob sie da sei!
Ich rief an und nach einigen malen Klingeln ging sie erfreut ran und ich verabredete mich mit Ihr in einer halben Stunde bei Ihr, solange brauchte ich zu Ihr nach Hause mit dem Bus etwa…
Bei Ihr angekommen wurde ich herzlich heran gebeten und ich hatte ein wenig mulmiges Gefühl.
Es war seltsam nach solange Zeit gewesen und doch mochte ich sie doch das Gefühl war sehr kompliziert…
Sie bot mir einige Kräcker an und etwas zu trinken und wir Sprachen über Gott und die Welt, die Einrichtung der Wohnung war wie eh und je sehr christlich gehalten und konservativ. Kreuze schmückten die Wände jüdische Kerzenhalter die Regale und haufenweise durch die Sonne verbogene Kerzen waren zu sehen.
Sie erzählte mir Geschichten aus Ihrer Jugend, wie unterhielten uns über Politik und dann schließlich über Beziehungen und Liebe…
Dies war ein Thema vor dem ich ein wenig Angst hatte, vor allem bei Ihr.
Dann kam die Frage…
Oma: ”Hast du eigentlich eine Freundin mein Jung?”
Ich stockte kurz…
Ich: ”Nein zur Zeit nicht, leider!”
Oma: “Naja kann ja noch kommen, Gott wird’s schon richten, aber hattest du schon einmal eine?”
Ich: “Ja um genau zu sein drei Freundinnen und einen Freund!”
Kurze Stille…
Oma: “Achso …joah..ist ja kein Problem!”
Dann viel das Thema zurück auf Politik..doch alles in allem war ich glücklich denn sie nahm es gut auf wie ich fand!
Texte: copyright liegt bei J-F Holst
Tag der Veröffentlichung: 26.09.2009
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