Verunsichert starrte ich in sein Gesicht, das meinem gefährlich nahe kamm.
,,Du willst es doch auch" flüsterte er und strich mir mit einer Hand federleich über die Wange.
Beschämt drehte ich mein Gesicht weg. Ich hasste ihn. Er fasste mich an, ohne das ich es wollte.
,,Nehmen sie ihre Hände von mir" schrie ich und holte mir einer Hand aus, um ihm eine zu scheuern, doch er fing sie ab und zog mich nur noch näher an sich heran.
Ich war ihm jetzt so nahe, dass ich sein Atem auf meinem Gesicht spüren konnte. Er roch wiederlich. Nach Zigaretten und Alkohol.
,,Wer wird den gleich so Zickig werden. Du hast es doch schon mal getan" Mit einem fiesen Grinzen strich er mit einer Hand, an der innenseite meines Beines entlang. Von Eckel gebackt zuckte ich zusammen.
,,Hören sie auf" wimmerte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Doch er war zu Stark. Seine Hände waren immer noch auf Erkundungstur. Ich konnte sie überall spüren. An meiner Brust, meinen Hintern, an meinen...
Ich schrie auf. Nein! Dieser Bastard sollte es nicht wagen, mich noch einmal dort zu berühren.
,,Hör auf zu schreien, oder ich versprechen dir, dass es diesmal für dich besonders schmerzhaft wird" zischte er und drückte seine Lippen hart auf meine. Wie unter Schock lies ich es geschehen. Ich wollte schreien. Aber wenn ich das tat - dan war ich Tod. Stumme Tränen liefen an meinen Wangen hinunter und tropften auf meine Lippen. Ich schmeckte Salz.
,,Bitte" schluchzte ich und schaute meinen gegenüber, der sich nun an dem reisverschluss meiner Hose zu schaffen machte, mit flehenden, panischen Augen an.
Er unterbrach den Kuss und schaute mich herablassend an. ,,Was ist" fauchte er empört darüber, dass ich es wagte, ihn beim Befriedigen seiner Triebe zu stören.
,,Bitte Töten sie mich" Ich fing nur noch heftiger an zu Zittern. Hatte ich den eine Wahl. Nein! Entweder Vergewaltigt werden oder lieber Sterben.
,,Was hast du gesagt" seine Stimme klang bedrohlich und lies mich erkennen, das er genau dies nicht tun würde. Entschlossen schaute ich ihm in die Augen.
,,Ich sagte töten sie mich"
,,Es macht jetzt noch keinen Sinn dich umzubringen" lachte er und drückte wieder seine eckelhaften Lippen auf meine. Ich hatte verloren. Er würde mich Vergewaltigen und dan umbringen. Und ich hatte nichts dabei, womit ich mich hätte wehren können. Messer, Pistole. Nichts hatte ich zur Verteidigung.
,,So ein schönes Geschöpf, wie dich tötet man nicht einfach" sagte er zwischen den Küssen und streifte mir die Hose von der Hüpfte. Ich fing an mich zu versteifen. Dieser Wiederliche Bastard. Nun musste ich es schon wieder über mich ergehen lassen. Und kein Mensch würde mir glauben.
,,Sei unbesorgt, es wird nicht mehr so weh tun, wie beim ersten mal" flüsterte er und streifte mir nun auch meine slip von den Beinen, den er achtlos hinter sich warf. Gierig leckte er mit seiner Zunge über meinen Hals und drängte sich noch mehr an mich, als er meinen Duft einatmete. Für einen kurzen Moment glaubte ich in seine Augen sowas wie unkontrollierbares Verlangen zu erkennen. Ein sollches Verlangen was ich noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Seine Augen die sonst immer Braun waren, verwandelten sich plötzlich in Gefährlich Blutrot leuchtende Augen. Was passierte hier nur ? Das war hier doch nicht die Wirklichkeit. Es gab keine Menschen mit Rot leuchtenden Augen.
,,Du riehst gut. Welche Blutgruppe hast du?" schnurrte er, was sich eher wie ein Knurren anhörte. Verwirrt sah ich ihn an.
,,Was soll das ?" zickte ich und holte Panisch mit dem Bein aus, um ihn zwischen die Beine zu Treffen. Doch ein mir unbeschreiblicher, heftiger Schmerz lies mich zusammenzucken. Es fühlte sich an, als würden undurchsichtige Nadeln durch meinen Körper schiesen.
,,Ahrrr...wa..was ist das" schrie ich unter heftigen Schmerzen. Mein Körper krümmte sich, mein Herz raste wie verrückt und meine Kehle war wie zugeschnürt. In meinen Augen stand die Blanke Todesangst. Würde ich jetzt Sterben?
,,Wage es nie wieder, dich mir zu wiedersetzten" zichte er drohend. Er hob mein Becken an. Und ich wusste, was er jetzt vor hatte. Hart und rücksichtsloss drang er in mich ein.
Stechender Schmerz zog sich durch meinen gesamten Unterleib. Ich hätte schreien können, doch der Mistkerl erstickte den Schrei mit einem Kuss. Immer und immer wieder stiss er zu. Es wollte kein Ende nehmen. Sein Stöhnen hallte durch den Raum. Nein. Warum half mir den niemand. Tränen liefen erneunt über meine Wangen. Ich war Tod. Seelisch.
,,Hey du Bastard" rief da jemand. Mit Schmerzerfüllten Augen schaute ich in die Richtung aus der, die Stimme kamm. Dort an der Tür. Im Schatten verborgen schien jemand zu stehen.
,,Lass von ihr ab, oder du bist Tod" drohte die Stimme. Die Gestahl tratt nun aus dem Schatten heraus. Es war ein Mann. Sehr gute aussehend, wie ich fest stellte. Er hatte Schwarzes, mittellanges Haar und so dunkle Augen, das man kaum sagen konnte, ob sie nun dunkelbraun oder Schwarz waren. Wie lange hatte er schon dort versteckt hinter der Tür gestanden? Und warum gab er sich erst jetzt zu erkennen?
,,Was willst du?" fauchte mein Lehrer, ohne von mir abzulassen.
,,Lassen sie loss" wiederholte der geheimnissvolle Mann. Warum dutze er meinen Lehrer. ? Kannten sie sich ?
,,Sag mir einen guten Grund, warum ich dies tun sollte" Die Augen meines Lehrers blitzen gefährlich.
,,Weil ich dich sonst in Stücke reise" drohend ging der andere Mann auf ihn zu.
,,Nein" schrie ich. ,,Bleib wo du bist. Er wird dich Töten" Verzweifelt versuchte ich mich aus den Klauen meines Lehrer zu befreien, doch dieser hielt mich eisern fest.
,,Du sollstest auf sie hören" knurrte er.
Der Fremde beachtete, meinen Klassenlehrer nicht weiter und sah statt desen zu mir. Sein Blick schien sich in meine Augen zu brennen, gliet wie ein unsichtbares Objekt in meinen Körper und übernahm die Kontrolle. Verhalte dich ruhig..ich rette dich!Verwirrt schaute ich zu ihm. Was ging hier vor? Was war das für eine Stimme. Ich will dir helfen. Hab keine angst.Da war sie shcon wieder. War das etwas die Stimme dieses Fremden.
,,Verpiss dich endlich" zischte mein Klassenlehrer gefährlich. Etwas fing an sich in meinen Körper zu bewegen. Es fühlte sich an wie glühende Lava, die sich immer mehr ausbreitet, bis sie schließlich meinen ganzen Körper in Empfang nahm. Mein Blut schien zu kochen. Mein Denken schaltete sich wie von allein aus. Mein gesamter Körper übernahm nun die Kontrolle. Eine Hand schnellte vor und fing an sich um die Kehle meines Klassenlehrer zu legen und zuzudrücken. Erschrocken keuchte mein Klassenlehrer nach Luft. Doch das war mir egal. Der Mistkerl sollte Sterben. Er sollte Bluten. In meinem Körper wurde es nun immer wärmer. Inzwischen musste ich so heiß sein, wie 1000 grad. Ich spürte wie meine Eckzähne immer länger wurden. Es dürstete mir nach frischem Blut. Sein Blut. Grob schlug ich meine Zähne in seinen Hals und als das erste Tropfen Blut meine Zähne beneste keuchte ich verlangend auf. Nie hatte mir jemand gesagt, was für ein berauschendes gefühl es war, das Blut von jemanden zu trinken. Es war besser als jeder Orgasmus. Ich versank meine Zähne noch tiefer in seinen Hals und fing heftig an zu saugen. Adrenalin schoss in schwindelerregender Geschwindkeit durch meinen Körper. Ich konnte nicht aufhören, sein Blut zu trinken. Nur Schwach nahm ich war, das er schlaff in meinen Armen hing. Nur hier und dort zuckte noch ein Muskel. ,,Ok das reicht" Mein Körper wurde durch einen heftigen Ruck nach hinten geschleudert. Alles in mir spannte sich an, wurde steif und plötzlich war ich wieder ich selbst und irgendwie auch nicht. Was war hier grad passiert?
,,Du wirst dich dran gewöhnen" sagte der Fremde grinzend, als er mein verwirrtes Gesicht sah.
,,Was haben sie getan" kreischte ich und tastete meinen Körper hecktisch nach irgendwelchen Spuren ab, die daraufhin weisen könnten, dass gerade ein Geist in meinen Körper gefahren war. Allein der Gedanke daran versetzte mir eine Gänsehaut.
,,Was haben sie getan" wiederholte ich
,,Vielleicht solltest du dich erst mal bedecken" sagte der Fremde ruhig. Erschrocken sah ich an mir herunter. Er hatte recht. Ic stand noch immer halb nackt vor ihm.
,,Hier, zieh das an" sagte er mit seltsam belegter Stimme und hielt mir sein Jacket hin.
Beschämt riss ich ihm das Jacket aus der Hand und schlang in mir schnell um die Beine.
,,Danke" nuschelte ich. Immer noch sah ich beschämt zu Boden. Reichte es nicht, dass mein Körper schon genug beschmutz war. Musste er mich jetzt auch noch demütigen.
,,Kannst du jetzt bitte gehen" befahl ich schroff, während ich meine Sachen vom Boden aufsammelte und sie schützend an mich drückte.
,,Ich tuh dir doch nichts" sagte er ernst.
,,Das sagen sie alle" Ängstlich sah ich ihn an. Würde er mir was tun ? Oder wollte er mir wirklich helfen. Ich zog das Jacket noch enger um meine Beine.
,,Ich weis was dir wiederfahren ist, kann kein Mensch der Welt wieder gut machen" Traurig sah er mich an.
,,Was weist du schon" schrie ich. Wut, verachtung, Hass, dass alles huschte in Zeitraffer über mein Gesicht. Ich musste irgendwas finden. Etwas womit ich mich verteidigen konnte, wenn er mich Angreifen würde.
,,Bleib blos weg vor mir du Monster" Ich schrie immer noch. Die Angst jemand könnte mir noch mal etwas Grausames antun, lies mich wie eine Irre handeln.
,,Bitte ich will dir echt nichts tun" versuchte der Fremde es erneut. Böse sah ich in an.
,,Ja das sagen sie immer und dan.." meine Hysteri ging in hemmungslosen Schluchzen über. Hilflos sank ich zu Boden. Geschlagen von der Welt. Tod. Es gab keine Rettung für mich.
Immer wen ich zu Polizei gegangen war und meinen Klassenlehrer der Vergewaltigung bezichtigt hatte, haben die mich ausgelacht. Selbst meine Familie hatte mich belächelt. Mein Bruder zeigte auf mich und sagte:,,Das geschieht dir recht". Tränen der Einsamkeit und leere flossen über meine Wangen. Ich wollte nicht mehr Einsam sein. Wollte mich nicht mehr wie ein Wertloses Tier fühlen.
,,Du weist nicht wie ich mich fühle" schluchzte ich unter bebbenden Erschütterungen meines Körpes.
,,Ihr werdet alle nie verstehen, wie ich mich fühle" zusammengesunken saß ich auf den Boden und weinte und schrie meinen ganzen Schmerz heraus. Ich sah nichts mehr. Nicht den Fremden, der vor mir in die Hocke ging und tröstend mit einer Hand über meinen Rücken strich. Nicht meinen Klassenlehrer, der immer noch reglos am Boden lag und kläglich versuchte seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen.
Es war als würde all mein Schmerz, all meine Trauer, wie eine gewaltige Welle hinausgeschwemt werden.
,,Ich verstehe deinen Schmerz" Es war nur ein Flüstern und doch drang seine Stimme durch mich hindurch. Langsam sah ich auf und blickte in zwei Braune Augen. Ich zuckte zusammen, den was ich dort sah, waren Schmerz und Trauer. Konnte es wirklich sein, dass er mich verstand.
,,Meiner geliebten Schwester ist auch Grausames wiederfahren" sagte er und holte aus der Hosentasche einen Anhänger heraus, an desen Kette ein Medaillon befestigt war. Er klappte es auf. Ein kleines Mädchen, mit blondem langen Haar und dunkelgrünen Augen war zu sehn. Sie lächelte und es schien so, als könnte ihr niemand auf dieser Welt was anhaben.
,,Sie ist vor einem Jahr auf grausamster Art und weise von einem Vampir Vergewaltigt und Ermordert worden"
,,Es gibt Vampire" fragte ich panisch. Meine Augen waren immer noch auf das kleine Mädchen geheftet.
,,Du weist echt gar nichts" sagte der Fremde, der sein Madaillon wieder zuklappte. Ich sah ihn an.
,,Ich bin übrigens Ellias" stellte sich der Fremde vor und stand auf.
,,Wir müssen so schnell wie möglich hier weg, bevor er aufwacht" sagte Ellias, mit einem Blick auf meinen Klassenlehrer.
,,Weg ? Wohin?" fragte ich und sah mich um. Alles Türen und Fenster waren verschlossen. Nur an einer Ecke fiel Sonnenlicht in den Dunklen Raum. Ich reagierte Blitzschnell. Reflexsartig rannte ich zu der Ecke aus der das Licht kamm und riss das Fenster, dass auf Kipp stand auf.
,,Was machst du da" schrie Ellias. Ich sprang auf die Fensterbank und schaute nach unten. Es ging ziemlich tief runter. Wenn ich jetzt Springen würde, dan würde ich Sterben. Sterben. Das Wort hörte sich so befreiend an. So Frei, wie ein Vogel im Wind.
,,Geh da weg" sagte Ellias ernst. Er kann auf mich zu. Antscheinend wusste er was ich vor hatte.
,,Bleib stehen" schrie ich. Panick kam in mir auf. Ich wollte springen, konnte aber nicht. Irgendwas hinderte mich daran.
,,Lass mich sterben. Dan bin ich endlich erlöst"
,,Glaubst du echt, der Tod löst deine Problem. Wenn du jetzt springst, bist du zwar tod. Aber deine Seele, sie wird dadurch nicht erlöst sein"
Ich machte einen Schritt. Fühlte die Eisige Brise, des Windes.
,,Ich will nur noch Tod sein" flüsterte ich und tat noch einen Schritt. Stille. Ich fühlte nichts mehr. Nur noch dieses unbeschreibliche Schwerlosigkeit, die mich fort trug. Langsam schloss ich die Augen. Ich war ein Vogel, der in seine Freiheit flog. Weit weg höre ich Geschrei. Und ein Windstoss.
,,Was glaubst du eigentlich, was du da tust" Erschrocken riss ich meine Augen auf und sah Ellias vor mir schweben. Warum schwebte er.
,,Lass mich sterben" sagte ich
,,Nein" Seine Augen bohrten sich tief in meine.
,,Und wie willst du mich aufhalten. Wir kommen den Boden immer näher" spottete ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Es war ja auch so normal, sich mit jemanden zuunterhalten, während man in der Luft hengt und seinen Tod entgegen rasst.
,,Ich bin nicht der für den du mich hälst" sanft nahm er meine Hand in seine.
Kühl sah ich ihn an.
,,Und wer bist du Spidermann"
,,Ja spotte nur weiter" sagte Ellias genervt.
,,Ich kann dich auch fallen lassen"
,,Dan tust doch" gab ich herausfordernd von mir. Traurig sah er mich an. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein, hier den Retter zu spielen. Sanft schlang er einen Arm um meine Taille und zog mich eng an sich.
,,Dir ist es nicht vorher bestimmt das Tragische Mädchen zu spielen" flüsterte er an mein Ohr. Erschöpft lies ich mich gegen seine starke Brust fallen.
,,Warum kannst du mich nicht einfach in ruhe lassen"
,,Ich weis es nicht" sagte er ehrlich. Und das erste mal seit Jahren fühlte ich mich wohl. Es tat gut in den Armen von Ellias zu liegen und zu wissen, dass da jemand war, der einen Beschütze.
Nachdem Ellias mich vor meinen Peiniger gerettet hatte, waren wir an einen dunklen, Menschenleeren Ort gelandet. Ums genauer zu sagen wie waren. Apperriert. Ellias hatte uns mal so eben aus der Luft und auf einen nachegelegenen Friedhof, in Hollow gebimt.
Ellias auf den Rücken und ich mit den Gesicht vorran auf ihn.
,,Du Eckel, pack mich blos nicht an" zickte ich und sprang von ihm runter.
,,Oh entschuldige Gnädigste, dass ich sie gerettet habe" knurrte Ellias und richtete sich auf. Wütend klopfte er sich den Schmutz von seinem Hemd.
,,Du hast immer noch mein Jacket" Er blickte düster auf meine Beine, die immer noch von seinem Jacket bedeckt waren.
,,Und was soll ich stadt dessen anziehen, ein Sarg" zickte ich.
,,Nein natürlich nicht" genervt blickte Ellias sich um. Er schaute wohl nach etwas Anziehbaren. Aber wir waren hier auf einen Friedhof. Skeptisch schaute ich ihn.
,,Sind wir hier bei Versteckte Kammerer"
,,Jetzt hör mal zu. Du kannst auch wieder zurück zu Schule gehen"
,,Nein, ich bleibe hier" Entschlossen setzte ich mich auf einen Grabstein.
Ich kam mir albern vor. Nun saß ich hier, wie Prinzesschen höchstpersöhnlich und behandelte ihn, wie meinen Diener. Schuldbewusst senkte ich den Kopf.
,,Entschuldigung" nuschelte ich. Er schien mich nicht zu hören, den er suchte immer noch nach etwas, in Umtausch gegen seinem Jacket.
,,Ich sagte es tut mir leid" sagte ich etwas lauter. Er hielt inne.
,,Ja du hast recht. Es macht kein Sinn hier nach etwas Anziehbaren zu suchen"
,,Warum suchst du überhaupt hier. Es sieht hier nicht gerade nach H und M oder Braun aus" sagte ich belustigt.
,,Naja früher lagen hier öferts mal Klamotten von pennern herum. Aber so wie es aussieht, sind die alles umgesiegelt" Er kamm zu mir und setzte sich neben mich. Er wirkte auf einmal sehr Nervös. Müsste das nicht eigentlich meine Rolle sein.
,,Und jetzt" fragte ich unsicher.
Er sah mich fragend an und blickte auf sein Madaillon, das er mit seiner Hand fest umschlossen hielt, wie einen Wertvollen Schatz. Ich musste schlucken. Er litt genauso wie ich. Der grausame Tod seiner geliebten, kleinen Schwester musste ihn schwer zu schaffen machen.
,,Nun ist es ein Jahr her" flüsterte er in die Stille. Sein Blick glitt über die Gräber. Manche von ihnen waren schön bepflanz mit Blumen, doch die meistens sahen so aus, als wären sie seit Jahren nicht mehr besucht worden. Verwahrlosst. Spinnenfäden schmückten die Gräber.
,,Sie liegt hier" Seine Stimme war immer noch ein Flüster und sein Gang war schwankend, als er aufstand um zu ihren Grab hinüber zu gehen. Kurz überlegte ich ob ich ihm Folgend sollte. Nur zu Sicherheit. Doch meine Beine gehorchten mir nicht. Ich blieb wie eine Statur sitzen und beobachtete das Schauspiel, das sich vor meinen Augen bot.
Ellias kniete sich vor das Grab seiner Schwester und strich sanft mit einer Hand über die Schriftzeichen, ihres Namens. Juliett. Ein heftiges Schluchzen durchbrach die Stille. Weinte er?
,,Es tut mir so leid Juliett" brach er unter Tränen hevor.
,,Ellias?" flüsterte ich und stand auf um zu ihm zu gehen. Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf den Rücken.
,,Was ist den damals genau passiert" fragte ich verunsichert und sah auf den Grabstein, seiner verstorbener Schwester.
Mit Tränen verschwommenen Augen sah er auf.
,,Es geschah im Sommer 1914" ...
...Rückblende...
,,Ellias" strahlend wie die Sonne und mit ausgebreiteten Armen kam die kleine Juliett auf ihren Bruder zugerannt.
,,Ellias Ellias" gluckste sie vergnügt und sprang in seine Arme. Glücklich schmiegte sie sich an ihn und gab ihm ein Kuss auf die Wange.
,,Na mein Sonnenschein, was haben wir den heute vor" wollte ihr Bruder wissen und wirbelte sie herum. ,,Auf Friedhöfen spazieren gehen" lachte sie und kuschelte sich in die Arme ihres Bruders, wie eine Katze, in ihre Decke.
,,Waren wir da nicht gestern schon" sagte ihr Bruder und hob skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. Seine kleine Schwester und Friedhöfen. Sie liebte diese Orte und besonders die Gerüche, die in ihnen herumschwebten. Bittend und mit treuen Hundeaugen sah sie ihren Bruder an. Ellias stöhnte geschlagen auf.
,,Allso gut mein schatz. Gehen wir auf den Friedhof."
,,Ja" kreischte Julliet und strampelte wild mit den Beinen. Sie wollte runter und los laufen. Auf ihre geliebten Friedhöfe. Lachend lies ihr Bruder sie runter. Sobald Julietts Füse den Boden berührten, lief sie Freude kreischend und lachend los.
,,Komm, komm mein großer Bruder" rief sie und vollführte ein Freudentanz, bevor sie wieder loss sauste. Langsam ging Ellias hinter ihr her. Die Luft heute war so rein, so frisch. Die Sonne schien hell und warm auf sie herab und tauchte die Welt in ein Fabenfrohes Fantasia. Nichts deutete daraufhin, dass der heutige Tag alles verändern würde. Sowohl für ihn als auch für seine Schwester.
,,Juliett nicht so schnell. Ich bin kein D-Zug" rief Ellias.
,,Bruder beeil dich" kreischte Juliett, die es kaum noch erwarten konnte, auf den Friedhof zu kommen. Nach Luft ringend und mit seitenstichen blieb Ellias vor ihr stehen.
,,Also wirklich mein Schatz. Willst du mich umbringen" lächelte er und drückte sich die Hand gegen die Pochende Seite.
Sanft schlang die kleine ihre Arme um seine Beine und drückte sich an ihn.
,,Tut mir leid" nuschelte sie. Behutsam streichelte Ellias ihren Kopf.
,,Ist schon in Ordnung. Was hälst du davon wenn ich dich auf meinen Rücken trage. Dan kommen wir auch viel schneller zu Ziel"
,,Ja" rief Julliet Freudestrahlend und streckte ihm die Arme entgegen.
Lächeln hob Ellias sie hoch auf seinen Rücken.
,,Alles anschnallen bitte, wir setzten jetzt zum Flug an" imitierte er einen Flugpiloten und breitete seine Arme aus.
,,Ja, ja Fliegen" lachte Juliett und schlang ihre Arme um seinen Hals.
In Fliegerposition gingen sie gemeinsam zum Friedhof.
Dort angekommen war Juliett kaum noch zu halten. Ihr Augen sprühten vor Glück.
,,Ich will runter. Ich will runter" kreischte sie freudig und schon wurde sie von zwei Armen gepackt und auf den Boden gesetzt.
,,So Mein Schatz und jetzt" fragte ihr Bruder grinzend und zwickte ihr liebevoll in die Wange. Juliett kicherte.
,,Ich will zu den Gräbern" befahl sie und zeigte hinaus in die Dunkelheit.
,,Muss das sein" murrte ihr Bruder.
,,Ja" sagte Juliett streng. Sie wusste das ihr Bruder, ihr jeden Wunsch erfühllen würde.
,,Also gut" sagte Ellias und ging vorraus in die Dunkelheit. Er hasste Friedhöfe. Obwohl er ein Vampir war. Misstrauisch sah er auf Juliett. Vielleicht waren sie ja Halbgeschwister. Also er zu hälfte Vampir und zu hälfte Mensch.
,,Sag mal" nachdenklich blickte Ellias zu seiner Schwester, die schon vorraus geeilt war und vor einem Grabstein in der Hocke saß. Es schien so, als würde sie jemanden beobachten. Hin und wieder schaute sie um die Ecke des Grabsteins, um sich dan nach ein paar Sekunden wieder dahinter zu verstecken. Vorsichtig ging Ellias auf sie zu.
,,Was machst du den da. Spielst du wieder verstecken mit den Freunden, in deiner Phantasiewelt"
,,Schhh" Juliett legte einen Finger an ihrem Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen.
,,Da ist jemand" flüsterte Juliett. Sie Zitterte am Körper. Schnell ging ihr Bruder vor ihr in die Hocke und schaute ebenfalls um die Ecke des Grabsteins. Zum Glück war er ein Vampir, sonst hätte er da drausen nichts sehen können. Den dort, umgeben von Nebel und Dunkelheit standen zwei Schwarzbekleidete Männer. Juliett zitterte noch immer am ganzen Körper.
,,Was hast du" fragte ihr Bruder besorgt und nahm sie schützend in den Arm.
,,Die bei..bei.den Mä..nner kenne i..ich" sagte Juliett mit zittriger Stimme. Ellias erkannte seine kleine Schwester nicht mehr wieder. Noch vor kurzem hatten ihre Augen geleuchtet und sie hatte geschrien vor Glück. Doch jetzt saß sie hier zusammengekauert in seinen Armen und er wusste nicht wie er ihr helfen sollte. Geschweige den wer die beiden Männer da drausen waren.
,,Wer sind die beiden" flüsterte Ellias und spürte eine unkontrollierbare Wut in seinem Bauch. Was hatten die beiden Männern, mit seiner Schwester gemacht.
,,Was haben die dir angetan" schrie Ellias und packte seine Schwester an den Schultern. Schnell drehte sie sich von ihm weg, um ihr verweintes Gesicht vor ihm zu verbergen.
,,Juliett, bitte ich will dir helfen" besorgt schaute Ellias seine Schwester an.
,,Lass mich" zickte Juliett
,,Nein, du sagst mir zuerst was passiert ist". Verwirrt sah Juliett seinen Bruder an.
,,Was soll das" murrte sie
,,Jetzt spiel hier nicht die unscheinbare" sagte Ellias ernst. Tränen standen in seinen Augen. Was verheimlichte seine Schwester vor ihm. Juliett entriss sich seinem Griff.
,,Ich will nicht drüber reden" sagte sie mit gebrochener Stimme.
,,Du würdest es mir sowieso nicht glauben, weil ich erst Fünf Jahre alt bin" Verzweifelt wischte sie sich mit einem Ärmel über die Augen.
,,Ich werde dir glauben. Du bist doch mein Schatz" sagte ihr Bruder und nahm sie erneut in den Arm.
,,Ich wurde Vergewaltigt" schluchste sie und schmiegte sich weinend in seine Arme. Ellias erstarrte. Er glaubte sich verhört zu haben. Seine geliebte Schwester wurde Missbraucht und er hatte nichts dagegen tun können.
,,Wan ist das passiert?" Mit geballten Fäusten sah Ellias zu den beiden schwarzbekleideten Männern hinüber, die sich flüsternd miteinander unterhielten. Er verstand nur so viel: Vor einem Jahr...ist sie tod ?..
,,Vor genau einem Jahr" flüsterte Juliett. Sie traute sich kaum sich zu bewegen. Offenbare hatte sie angst von den Beiden Männern entdeckt zu werden. Wieder blickte Ellias zu den beiden Männern hinüber, konnte es sein, dass sie gerade von seiner Schwester sprachen. Wenn ja, dan war sie in Großer Lebensgefahr.
,,Juliett, wir sollten hier weg" flüsterte ihr Bruder. In seinen Augen stand die blanke Angst.
,,Nein" Juliett zitterte immer heftiger am Körper. Grob wurde sie von ihrem Bruder gepackt und hochgezogen.
,,Juliett" schrie er und verpasste ihr eine Ohrfeige. Mit verheultem Gesicht sah sie ihn an.
,,Tut mir leid mein Schatz" sagte ihr Bruder und nahm sie tröstend in den Arm. Er konnte sich selber nicht erklären, warum er gerade so ausgerastet war.
,,Wir müssen hier weg Juliett. Ich weis nicht wer die beiden Männer sind und was du mit denen zu schaffen hast. Doch, wenn es das ist was ich denke, dan bist du in Lebensgefahr, wenn wir hier noch länger rumsitzen" Juliett nickte benommen.
,,Allso gut, machen wir das wir hier weg kommen" sagte Ellias und wollte sich gerade umdrehen, als er gegen was hartem stiss und zurückstolperte. Juliett schrie.
,,So so sieh mal einer an, wenn haben wir den da" Einer der Schwarz bekleidete Männer beugte sich zu der kleinen hinunter und blies ihr eckelhaften Zigarettenrauch ins Gesicht. Juliett fing an zu husten.
,,Wer sind sie" Schützend stellte sich Ellias vor seine kleine Schwester.
,,Oh wir sind niemand, nicht war" sagte der Zigaretten Mann und richtete sich wieder auf. Sein Komplize, der neben ihm stand lies ein grausames Lachen hören.
Zornig ballte Ellias die Hände zu fäusten.
,,Lassen sie uns in ruhe" knurrte er.
,,Gin" sagte der Zigarettenmann und nickte seinem Komplizen zu. Dieser setzte sich in Bewegung, packte Ellias grob am Zaun des Mantels und schlug zu. Ein Schrei. Ellias ging bewusstlos zu Boden.
,,Endlich" genervt hielt der zigarettenmann sich die Stirn.
,,Jetzt kümmern wir uns um das Mädchen"
..Ich schreib weiter..
Tag der Veröffentlichung: 03.01.2012
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