Der Krieg ist aus, der Krieg ist vorbei,
jetzt sind wir nur noch einhundert und drei.
Häuser sind auch keine mehr ganz,
wo ist er hin, der frühere Glanz.
Braucht keiner Angst haben vor Einbrecher oder einem
Dieb,
wenn ein Fremder käme, wäre es uns allen lieb.
So aber stehen wir ganz alleine da auf dem Feld,
ich glaube fast, wir sind die Letzten auf dieser Welt.
Vergewaltigt, verbrannt und restlos zerstört,
wem wohl die Erde jetzt noch gehört?
Gehen wir halt weiter ins nächste Land,
mein Spezi da noch zwei Männer fand.
Suchen noch weiter und finden dann keine mehr,
ich kann es nicht fassen, alles ist leer.
Überall sind die Felder und Wiesen verdorben,
wir kommen zurück, schon wieder sind zwei gestorben.
Der Krieg ist aus, der Krieg ist vorbei,
jetzt sind wir wieder nur noch einhundert und drei.
Der Himmel ist schwarz und es regnet gleich,
drei Wochen keine Sonne, wir sind noch sechzig und zwei.
Der Regen ist vorbei, jetzt wird es auch noch kalt,
können nicht heizen, haben kein Holz und keinen Wald.
Das Eis um uns immer höher wird,
der Schnee unsere Hütte mit einer weißen Haube ziert.
Jetzt hat keiner mehr nach Geld und Macht eine Gier,
wir sind ja nur noch zwanzig und vier.
Könnten die ganze Welt unter uns teilen,
Jeder würde auf einem Erdteil weilen.
Was sollen wir mit all den Ländereien,
mein Spezi und ich, jetzt sind wir nur noch zu Zweien.
Haben gedacht, das Chaos überleben, ist unser Ziel,
doch bleibt nichts übrig und das ist wirklich nicht viel.
Mir graust es, wenn ich daran denken muss,
wie mein Spezi die Hand hebt, zum letzten Gruß.
Der Krieg ist vorbei, der Krieg ist aus,
bin ich jetzt wirklich die letzte Laus?
Geh bitt´ schön Herrgott, sei doch so gut,
ich brauche von Dir keinen Rat und keinen Mut,
erlöse mich doch von meiner Not
und mache mich endlich auch ganz tot.
Texte: Lissa Seebauer
Cover: Bookrix
Tag der Veröffentlichung: 24.08.2018
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