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Wer hat Angst vor dem schwarzen Mann

 

 

 

Ich habe es  am eigenen Leib erlebt,

glaubt es, ich noch  heute erbeb.

Vor mir er stand der schwarze Mann,

ich mich noch gut an ihn erinnern kann.

 

Gebleckt hat er die Zähne, so wie ein Hund,

ich hab geglaubt, es schlägt meine letzte Stund.

Mein Schutzengerl hab ich gefleht ganz leise noch,

er hat gelacht, geh Dirndl kennst mich doch?

 

Er langt nach mir mit seiner schwarzen Hand,

ich drück mich hinein in die Fensterbank.

Geh Mädl, bloß streicheln will ich dich,

oh nein, das glaub ich ihm doch nicht.

 

Mit seinem schwarzen Finger  auf meine Nase er dupft,

dann hat er gar an meine Zöpf noch zupft.

Mein Herz vor Angst an Sprung hat gemacht

und wieder hat er nur laut gelacht.

 

Die Iris haben blitzt wie bei einem Deifel,

das muss auch sein, da gibt`s keinen  Zweifel.

Dann hebt er mich auf, eigentlich ganz sacht,

trotzdem hab ich meine Augen vor Angst zu gemacht.

 

Der Teufel  frisst doch kleine Dearndl,

es heißt, dann wachsen besser seine Herndl.

Wo bleibt denn nur meine Tante oh mei,

soll ich wirklich  das nächste Opfer sei?

 

Er wirft mich hoch, fangt mich wieder auf,

setzt mich  dann gar auf `seine schwarzen Schultern rauf.

Mit großen Schritten er mit mir nach draußen geht,

denn in der Fletz (Hausflur), weiß ich, da der Backofen steht.

 

Noch ist er kalt, nicht leuchten sehe ich eine Glut,

meine Angst wird größer, immer kleiner wird meine Wut.

Ich glaube gleich, er will mich rösten

und mich schön langsam dann verkost`n.

 

Verzweifelt strample ich mit  meine Füße und meine Arm,

schrei so laut, dass es jeden mag erbarm.

Doch keiner kommt und mich befreit aus seinen Klauen,

wirklich auf keinen Menschen kannst  mehr vertrauen.

 

Lassen mich in der Hand von dieser Bestie, dieser  Schwarz`n,

ui je, auf seiner Nase sitzt eine  riesengroße Warz`n.

Ich hab`s geseh`n, wie er den Kopf  hat gedreht,

vor Schreck hat es mich fast von seinen Schultern runter geweht.

 

 

 

Plötzlich greift er mich und reißt mich runter,

ich will flüchten, jetzt werde ich munter.

Da hält er mich am Kragerl z`ruck,

ich rühr mich nicht, ich  nimmer muck.

 

Wieder schaut er mich  grinsend an,

lieber Herrgott, lass ihn gehen den schwarzen Mann.

Ich glaube, du hast Angst vor mir,

du zitterst ja und vor Furcht vergehst du schier.

 

Sein Lachen klingt so laut im Gang,

mir laufen die  Tränen über die Wang.

Geh Dirndl hör doch auf sei still,

ich tu dir nichts, ich dir nichts will.

 

Ich will dich doch du kleine Maus

nicht kraulen aus dem Haus hinaus.

Ich komm doch bloß zum kehren herein,

das Kaminkehren das muss halt auch hin und wieder sein.

 

bayrische Version

Wer hat Angst vor`m schwarzen Mo

 

 

 

Ich hab`s am eig`nen Leib erlebt,
glaubt`ses, ich noch  heut erbeb.
Vor mir er stand der schwarze Mo,
ich mi no guad an ihn erinnern ko.

Bleckt hod a de Zähn, so wia a Hund,
i hab glaubt, es schlägt mei letzte Stund.
Mei Schutzengerl hab i gfleht leise o`,
er hat glacht, geh Dearndl kennst mi no?

 

Er glangt nach mir mit seiner schwarzen Hand,
i druck mi nei in`d Fensterbank.
Geh Madl, bloß streichln wui i di,
oh na, des hab i glaubt eahm ni.

 

Mit seim schwarzen Finger er auf mei Nas`n dupft,
dann hat er go an meine Zöpf no zupft.
Mei Herz vor Angst an Sprung hat gmacht
und wieder hat er nur laut glacht.

 

De Iris habn blitzt wia bei an Deife,
des muaß a sei, da gibt`s koan Zweife.
Dann hebt a mi auf, eigentlich ganz sacht,
trotzdem hab ich meine Augn zua gmacht.

 

Da Deife frißt doch gloane Dearndl,
es hoaßt, dann wachsen besser seine Herndl.
Wo bleibt denn nur mei Tant oh mei,
soll i wirklich  s`nächste Opfer sei?

 

Er wirft mi hoch, fangt me wieder auf,
setzt me dann gar auf`seine schwarzen Schultern nauf.
Mit große Schritt er mit mir auße geht,
denn in der Fletz, woaß i, da Backofer steht.

 

No is a koad, net leicht`n sig i a Gluad,
mei Angst wird größer, allweil kleaner wird mei Wuad.
I glaub glei a, er wui mi röst`n
und mi sche langsam dann verkost`n.

 

Verzweifelt strampel i mit  meine Fiaß und meine Arm,
schrei so laut, daß es jeden mag erbarm.
Doch koaner kommt und mi befreit aus seine Klauen,
wirklich auf koan Mensch konnst mehr vertrauen.

 

Lassn me inde Hend von derer Bestie, derer Schwarz`n,
ui je, auf seiner Nasn sitzt a riesengroße Warz`n.
I hab`s gseh`n, wia a den Kopf  hat draht,
vor Schreck heds mi fast von seine Schultern awe gwaht.

 

Plötzlich greift er mi und reißt me runter,
i wui flüchten, jetzt werd i munter.
Da hält er mi am Kragerl zruck,
i rühr mi net, i nimmer muck.

 

Wieder schaut er mi grinsend o,
lieber Herrgott, laß`n geh den schwarzen Mo.
I glaub glei a, daß du hast Angst vor mir,
du zitterst ja und vor Furcht vergehst du schier.

 

Sei Lacha klingt so laut im Gang,
mir laufand Tränen über`d Wang.
Geh Deandl hör doch auf sei still,
i dua dir nix, i dir nix will.

 

I wui doch di du gloane Maus
net grauln aus dem Haus hinaus.
Ich komm doch bloß zum kehrn herei,
s`Kaminkehrn des muaß halt a hin und wieder sei.

 

 

 

Impressum

Texte: Lissa Seebauer
Bildmaterialien: bookrix
Tag der Veröffentlichung: 07.03.2018

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