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Autoren:

Dreamingcat (Regina)
Ripley (Ilka)
Sylenn(Sylvia)
Findevogel(Angie)
glaskuegeli(Julie)
grenzgaengerin(Ilona)
Hasi123
kapitaenin(Gertrud)
Federfreundin(Julia)




Herbstblatt grüßt Advent von recki54 (http://www.pixelio.de)


1. Dezember


Für jeden Dezembertag ein Geschenk.
Wenn man auf google den Begriff "Geschenk" eingibt, dann wird man auf viele Seiten von kommerziellen Anbietern weitergeleitet. Kaufen, kaufen, kaufen...

Es geht auch anders, das Schenken. Es kostet kein Geld, es bedeutet kein Hetzen durch Geschäfte. Es kostet nur etwas Ruhe, etwas Zeit und vor allem: Das Zulassen von Nähe. Aber beide gewinnen. Der Schenkende und der Beschenkte.

Regina





foto: Schneemännchen von Joujou (http://www.pixelio.de)


2. Dezember


ein holztisch, blank geputzt
es duftet nach tannengrün
ach ja, die reste von den gräbern
allerseelen ist längst vorbei
und st. martin davon geritten
die bäume sind kahl

während das radio schlager plärrt
und nachrichten vom ersten schnee berichten
mischt sich der geruch von bohnerwachs
mit dem duft vom frischen stollen
zur behaglichen adventssymphonie


angie


3. Dezember
Ich hole Dir die Sterne vom Himmel!




An diesen Satz musste ich denken, als ich den strahlenden Baum auf dem Weihnachtsmarkt sah.

Den Brauch, in der dunklen Jahreszeit Immergrün zu schmücken, gibt es schon lange. Fichten, Eibe, Mistel und anderen Gewächsen, die ihr Grün nicht verlieren, wurden Heilkräfte zugewiesen und man hoffte, mit ihrer Kraft Gesundheit und Stärke für das neue Jahr in die Wohnung zu holen. Kombiniert mit strahlenden Lichtern wuchs ihre Bedeutung noch mehr. Denn nun halfen sie, die Dunkelheit zu vertreiben.

Ich hole Dir die Sterne vom Himmel.
Das Versprechen des Baumes habe ich gern angenommen. Lassen wir einen Stern in unsere Seele. Für Licht, Gesundheit und Kraft.



Text und Bild: Regina




4. Dezember


Mögest Du Ruhe finden
in diesen Tagen
Mögest Du mit Dir sein
und somit nicht allein
Mögen Deine Sinne
schmecken
fühlen
sehen
riechen
hören
das, was wirklich zählt.

Mögest Du
ein bisschen
aus der Zeit fallen.

Ilka



Engel der Luft von Aira (http://www.pixelio.de)


5. Dezember


Jetzt hasten sie wieder,
und rennen und kaufen.
Und backen und putzen.
Und stylen und wienern.
Viel Glanz in der Wohnung...
kein Glanz in den Augen.
Die Herzen sind leer.

Komm her, mein Schatz.
Hier ist mein Geschenk für Dich:
Leg Deinen Kopf in meinen Schoß.
Ich entführe Dich in das Reich der Phantasie.

Aus Wolken baue ich Dir ein Schloss.
Auf einem Einhorn reitest Du durch seine Gärten.
Eiskristallblüten wachsen geheimnisvoll.
Rosenduft lockt Dich.
Hinter der Dornenhecke warte ich auch Dich.
Bereit für Dich und Deine Liebe.
Bereit für uns.

Komm her, mein Schatz.
Leg Deinen Kopf in meinen Schoß.
Zieh ein in mein Schloss.
Dann wird es in Deinem Herzen sein.
Und wenn Du wieder zurückkehrst,
in die Welt der Hektik und der Sachzwänge,
dann wird mein Schloss eine Erinnerung sein.
An Ruhe, an Schönheit, an Frieden.

Komm her, mein Schatz.
Leg Deinen Kopf in meinen Schoß.
Ich schenke Dir Phantasie.

Regina







6. Dezember

Ei,ei, was ist denn das?

Zwischen die Blumentöpfe auf der Fensterbank hatte jemand, vielleicht die kleine Lisa, eine gelbe Aprikose versteckt. Zwischen Gliederkaktus, Geldbaum und Usambaraveilchen hätte die Frucht ein verträumtes Leben führen können, wäre da nicht die Sache mit den Jahreszeiten gewesen. Schon ziemlich verdorrt und runzelig, aber keineswegs faul – eher von süßer konzentrierter Essenz – fror sie nun erbärmlich. Es war kalt geworden und durch die dicke Steinplatte drang die Wärme nicht nach oben.
Leider hatte die Aprikose weder Beine noch Arme, mit denen sie sich aus ihrem kühlen Gemach hätte befreien können.
Inständig betete sie zu einem ihr unbekannten Gott um die Gnade, gefunden und gegessen zu werden.
Aber es kam viel besser, schließlich werden Gebete durchaus auch manchmal erhört, wenn auch anders, als man sich das gedacht hat.
An einem späten Novembermorgen - es war einer dieser traumverlorenen Novembertage - nahm Käthe, Lisas Großmutter, alle Pflanzen von der Fensterbank, um die Scheiben zu putzen. Schließlich war morgen der erste Advent, und die Glasflächen verlangten nach vorweihnachtlichem Sternenschmuck.
Käthe entdeckte die vertrocknete Frucht und steckte sie, denn essbar erschien sie ihr nicht mehr, in die Blumenerde vom Geldbaumtopf.

Gemütlich dehnte und streckte die Aprikose sich nun in der warmen Erde aus. Sie gähnte, und flüsterte:
"Endlich ist es warm und ich habe meine Ruhe." und schon war sie eingeschlafen und träumte vom Frühling und von dem Keim, der sich in ihrem Kern entwickelte.

angie



blaetter von hasi123



Raureif 23 von Multipla (http://www.pixelio.de)


7. Dezember




Und aus der Tiefe
spricht ein Licht:

Ihr seid es
die das Antlitz der Welt
verändern könnt.

Wolltet Ihr das
etwa nicht?


Ilka; Bild von BTIOPS; www.pixelio.de: Die kleine Meerjungfrau

; Wahrzeichen Kopenhagens - der Ort, an dem heute die Weltklimakonferenz beginnt







8. Dezember



Ein Mantel aus Schnee
schützt wärmend ruhende Saat.
Hungrige Spatzen
danken für Futterspende.
Der Mensch wird ruhig,
Kinderträume werden wach.


Regina







9.12.09

text und bild von Hasi123




Schneekristall fällt leise nieder
und es schimmert Glanzgefunkel
nie so viele Sterne trug die Nacht.

Sterngeriesel – mehr als sonst
Welt weihnachtlich geschmückt.
Über‘ m nächtlich hohen Feuer

Flammenmeer ins weite strebt
Funkenflug die Sterne küßt

die in feierlicher Stille
auf die Erde fallen von so weit.
Singen dir die alte Weise,

fernes Lied das in der Wintereinsamkeit verklingt
und das dir Funke wird der steigt

und wieder Stern der aus der Ewigkeit
ins Dunkel fällt und schweigt.





10.12


apfelbäckchen rot
dazu ein tannenzapfen
und aus dem wald grün

erinnerung an früher
vorfreude und ungeduld

angie



Tannenzapfen von JulienneVermicelli (http://www.pixelio.de)


11. Dezember


Manche Erinnerungen leuchten für immer.

Es war Advent. Ich saß mit meiner besten Freundin in ihrem Wohnzimmer, wir beide damals noch sieben Jahre alt. Zeitvergessend hatten wir gebastelt: Transparentbilder, Sterne, Apfelwichtel …
Irgendwann, als das Tageslicht begann, sich zurückzuziehen, kam die Mutter meiner Freundin, setzte sich kurz zu uns und öffnete dann die Tür zum Garten.
Mit erstaunten Rufen lockte sie uns herbei.
„Schaut mal, was hier liegt! Das gibt’s doch nicht!“
Es waren zwei Schokoladenengel, bunt eingewickelt. Sie lagen da wie von einer liebevollen Hand drapiert. Kühl waren sie, kühl, als seien sie …
„Die hast du da hingelegt, oder?“
„Nein, ich war es nicht, wirklich nicht!“
Schwindelte sie?
Wie egal mir das mit einem Male war.
Meine Freundin jauchzte und zog mich mit sich hinaus in den Garten, von dem aus man über weite, leere Felder blicken konnte.
„Schau!“, rief sie und deutete in den Himmel.
„Schau, da fliegt er gerade davon, der Engel!“
Und in der Dämmerung schraubte sich ein Licht senkrecht in den Himmel, gekleidet in die Farben des Abendrots. Ein schmales Leuchten nur, das sich vom Blau abhob und allmählich verblasste.

Manche Erinnerungen leuchten für immer.

(Ilka)



foto: hasi123


12.Dezember >>>


ist es, was es scheint?
tauperlen auf goldenem grund
ich höre ein silbernes lachen
leise
es lächelt in mir
als hülle ein himmlischer engel mich ein

angie



Blätter und Tropfen von ingo anstötz

(http://www:pixelio.de)




13. Dezember


Erinnerung
Text und Bild: Regina




"Schau, jetzt geht es los! Die Engel backen Weihnachtsplätzchen. Der Ofen ist schon glühend vorgeheizt!" Meine Großmutter lächelt mich an. Mit großen Augen schaue ich in das Abendrot, das den Himmel verzaubert.

Das war vor vielen Jahren. Ich war noch ein sehr kleines Kind. Und habe meiner Großmutter natürlich geglaubt.
Heute weiß ich besser, aber es hindert mich nicht daran, an dunklen Dezemberabenden der untergehenden Sonne zuzuschaun und mir vorzustellen, wie da oben Engel mit vor Eifer hochroten Köpfen kneten und garnieren, herrliche Weihnachtsplätzchen aller Art backen.





14. Dezember



Weihnachtsmädel von missthi (http://pixelio.de)


Advent

Wir warten auf die Ankunft
Die Ankunft des Erlösers
Wir putzen unsere Häuser
Schmücken die Fenster
Hängen Lichter aus
Wärmen unsere Herzen
Im Kerzenschein

Der Erlöser

Sohn Gottes
In ihn legen wir all unsere Hoffnung
Dein Reich komme
Und mit ihm die Glückseligkeit

Und wir warten
Und schmücken
Seit mehr als 2000 Jahren
Und greifen ein bisschen tiefer in die Spendierhose
In der Adventszeit

… und im Himmel
Ist jedes Jahr
Ein leises Schluchzen zu hören

Wann werden sie endlich verstehen
Dass es nur der Samen ist
Den ich in sie pflanzte
Damit sie sich ihr Paradies auf Erden
Selber zubereiten


15. Dezember


Gibt es bei Dir in der Nähe einen alten Baum? Knorrig und tief verwurzelt? Es gibt ihn? Das ist wunderbar. Denn dann lade ich Dich ein, spät am Abend, wenn es schon dunkel ist, mit mir zu diesem Baum zu gehen. Nimm ein Windlicht mit, es leuchtet uns den Weg.

Pst, Du musst ganz leise sein. Denn gleich wirst Du ihn sehen. Er ist sehr scheu.
Da, schau, im Baum öffnet sich eine Tür. Und er hüpft hinaus, der Adventswichtel. Siehst Du, wie er fröhlich seinen Hut schwenkt? Das ist ein besonderer Hut. Ein Zauberhut. Trost steckt in ihm, Zuversicht, Hoffnung. Und der Adventswichtel wird in dieser Nacht zu allen gehen, die Trost, Zuversicht und Hoffnung brauchen. Sie werden ihn nicht sehen. Aber wenn er weiterzieht, werden sie sich gestärkt fühlen.

Jetzt ist er zwischen den Bäumen verschwunden. Lass uns wieder nach Hause gehen. Aber vorher wollen wir uns bei dem alten Baum bedanken, der schon seit Jahrzehnten dieses wunderbare Geheimnis des Adventswichtels hütet.
Text und Bild:Regina




16. Dezember

Anfang Dezember pflanzte meine Oma Hyazinthen-und Narzissenzwiebeln in Blumentöpfe mit Erde. Die Zwiebeln bekamen einen spitzen Hut aufgesetzt und fanden Platz unter "Omas Ruh", ein kleines Sofa im guten Wohnzimmer, neben dem ein kleiner Kohleofen stand, und auf dem Oma ihre Ruhezeiten zu gestalten pflegte. Es war auch der Platz, an dem sie Besuch empfing und mit meinem Bruder und mir (Vorschulalter) jeden Abend im Advent verbrachte. Wir erzählten, lachten und sangen Advents- und Weihnachtlieder. Von Oma ging viel Ruhe aus. Keiner sonst im Haus besaß ihre Gelassenheit im Umgang mit uns Kindern. Sie sprach wenig, aber ihre Nähe war wohltuend.
Ich erinnere mich gerne an diese Abende, an denen ein Adventsgesteck auf dem kleinen runden Tisch stand und der große selbstgebundene grüne Kranz mit den dicken roten Kerzen von der Decke herab hing. Jede Woche brannte eine Wachskerze mehr und erinnerte daran, dass bald das ersehnte Weihnachtsfest vor der Türe stand. Die Zeit wurde uns dennoch lang.

Im Januar, kurz vor Lichtmess, fingen die Narzissen unter dem Sofa an zu grünen und zu duften. Noch heute liebe ich diesen bezaubernden Geruch. Ich denke dann immer an lange weiße Kerzen und den Frühling, der nicht mehr lange auf sich warten lässt.


Hyazinthen von ruthchristine (http://www.pixelio.de)


17. Dezember


was auch immer dir geschah
was auch immer du durchleidest:
die Lichter, die wir entzünden
lassen aus Dornen
Rosen wachsen


(Ilka)





(Bild (c) Detlef Dittmer, www.fotos-photos.de)


18. Dezember


Wir



Ein fließend warmer Strom,
gemächlich, leicht, pulsierend.
So ist es manchmal, mein Familienleben.

Und ich schaue hinter meiner Maske hervor
und fühle das Leben direkt, ungefiltert.

Wir sind, wie wir sind.
Einfach so.
Unfassbar simpel diese Erkenntnis.
Wie lange habe ich versucht
so sein zu wollen,
wie andere uns haben möchten.

Aber wer sind denn die Anderen?

Welch Stress, irgendwelchen konfusen Bildern nach zu rennen.
Welch Stress und Hektik.
Da kommt niemals Ruhe auf,
die ich jetzt spüre.

Jetzt zur Adventszeit ist mir
das besonders bewusst geworden.

Es muss nicht viel sein.
(Viel Weihnachtsschmuck, viel Weihnachtsgebäck, viel Weihnachtsstimmung….)
Das Wie

ist ausschlaggebend.

Wie wir sind.
Dass wir als Familie Wärme haben und
so sind, wie wir sind.

Lebendig, zusammen, da.



Gertrud Trenkelbach







19. Dezember >>>




19. Dezember

Das Licht
das ich in diesen Tagen
so sehr vermisse:

Ich fand es

musste nur
den suchenden Blick lassen
von der Erinnerung an
Sonne, Wärme, Sommerfarben
und ihn in mich lenken

Ich trage es ja selbst
das Licht
und es strahlt nach außen
und findet seinen Spiegel
im Glanz allen Lebens
dem ich
begegne ( Ilka

)







20. Dezember
Sein schönstes Geschenk

Keine weißen Weihnachten. Sondern Regenweihnachten. McCavity hatte schlechte Laune. Tropfnass und hungrig kauerte er unter einem Gebüsch und beobachtete ein Fenster, hinter dem Menschen hin und her huschten. Sie waren sehr beschäftigt.

In dem Raum hinter dem Fenster sagte eine Mutter gerade: "So, jetzt ist aller Schmuck am Baum. Schön sieht er aus. Ist uns wirklich gut gelungen. Als Belohnung besuchen wir jetzt den Weihnachtsmarkt. Aber vorher lüfte ich noch. Der Baum soll frisch bleiben können." Sie ging ans Fenster und öffnete es. Dann verließ die Familie den Raum und schloss die Tür.

McCavity traute seinen Augen nicht. Was für eine Einladung! Ein geöffnetes Fenster im Erdgeschoss! Vorsichtig schlich er näher. Nichts war zu hören. Mit einem eleganten Sprung landete er auf der Fensterbank. Was er erblickte, ließ sein Herz höher schlagen. In der Mitte des Raumes stand eine große Tanne, voll mit Kugeln, Schokolade, kleinem Holzspielzeug. Wow, so einen prächtigen Kratzbaum hatte er noch nie gesehen! Er stürmte los. Ersteinmal -wusch-, den Stamm hinauf. Einige Kugeln fielen auf die Erde und kullerten davon. "Ha, die fang ich", dachte er. Er sprang auf den Boden. Mit Tatzenhieben jagte er die Kugeln durch das Zimmer, fauchte sie an und drohte ihnen mit einem beeindruckenden Katzenbuckel.

Dann spürte er seinen Hunger. Die Schokolade im Baum duftete verführerisch. Mit der Tatze angelte er nach einem Ast, an der ein Objekt seiner Begierde baumelte.Er krallte sich fest und zog. Der ganze Baum neigte sich und fiel langsam auf die Erde. McCavity sprang erschrocken in die Luft. Aber dann siegte sein Hunger und er zerriss mit den Krallen die Verpackung von verschiedenen Süßigkeiten und labte sich am Inhalt.

Gesättigt spürte er nun seine Müdigkeit. Er kroch unter den Baum, rollte sich zusammen und schlief ein. Sein letzter Gedanke war: "Manchmal haben die Menschen doch sehr brauchbare Ideen."

Wie die Familie reagierte, als sie die Bescherung am Abend sah? Nun, das überlasse ich der Phantasie der Leser und Leserinnen.;-)
Text und Katzenbild: Regina





21. Dezember >>>


wie eine kugel
trägt sie den winter im leib
bald ist es soweit

die frau holle geht schwanger
mit frost und schneegestöber

text: angie; bild: julie



22. Dezember


Ich erwache mitten in der Nacht von der Stille, die plötzlich da ist. Im Aufwachen vernehme ich diesen besondern Geruch, der von frisch gefallenen Schnee ausströmt. Noch bevor ich zum Fenster hinaus schaue, weiß ich: "Es hat geschneit." Eine kindliche Freude regte sich in mir und doch fragte ich mich: Ob die Spuren im Schnee sich im Gestern verliefen, oder der Schnee von gestern im Matsch der vergangenen Tage alle Worte und Lieder verschluckte. Wo waren alle Töne und Klänge jetzt in dieser watteweichen Verpackung, die auch alle Farben verschluckt?
In die Wolken zeichnen Vögel ihre Spuren, und im Schatten ihrer daunenleichten Federn fängt sich Wärme. Aufwind für Ziele fernab.
So trete ich vom Fenster zurück, verkrieche mich in meinem warmen Bett und ziehe das Bettlaken bis zum Kinn. Ich fühle mich geborgen wie eine Narzissenzwiebel, die genug Zeit hat um unter der Erde ihr verlangsamtes Wachstum zu verträumen.
Bis du mich weckst mit dem Morgencafe - Schichtwechsel!


Text: Angie; Foto: hasi123










23.Dezember
Bild. Ilona/ Text: Angie




so zart und weiß im schnee erblüht
mit rosa hauch auf ihren wangen

von fern singt uns ein mädchenchor
"es ist ein Ros entsprungen..."
und hoffnung keimt in winterherzen
die unter eis vom frühling träumen


24. Dezember



von Julie




25. Dezember
Bild: sylenn





26.Dezember
Text. angie/ Foto:ilona




Das Leben selbst fordert Hingabe, weil es ohne Hingabe nicht möglich ist, es in seiner Tiefe zu erfassen und auszuloten.
Die Träume, so glaube ich, sind die unbewusste Seite bewusster Gedanken. Beides zusammen lässt etwas Neues entstehen.

Vielleicht ist die Brücke zwischen Traum und Gedanken der Wunsch.





27. Dezember


Winterkompott



An kalten, dunklen Wintertagen, wenn man Lust auf etwas Wärmendes bekommt oder seinem Geschmackssinn eine kleine Freude machen will, sollte man unbedingt einmal folgendes Rezept ausprobieren.
Man nimmt einen nicht zu säuerlichen Apfel, schneidet ihn in kleine Stücke und lässt ihn mit kleingeschnittenem Ingwer und Vollrohrzucker in wenig Wasser köcheln. Wenn der Apfel weich ist, freut sich das Winterkompott über etwas Cremiges (am besten 15-prozentige Crème fraîche zum Kochen) und ordentlich Zimt. (Der winterlichen Gewürzphantasie sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt!) Dann gießt man das Ganze in ein Glas, lässt es auf angenehme Wärme abkühlen und genießt.
Dazu passt ein gutes Buch, eine flauschige Decke oder auch eine schnurrende Katze.
(Text: Julia)





"Herbstgemälde" von Sueschi (http://www.pixelio.de)


28. Dezember


Verwandlungszeit


Wie sind sie, die Tage zwischen Weihnachten und Silvester?

Ich finde es ist eine eigenartige Zeit. Sie ist weder bunt, festlich oder sichtbar vorhanden. Sie versteckt sich zwischen dem großen Fest der Liebe und dem Jahreswechsel.

Was geschieht in diesen Tagen mit mir?

Ich bin sehr ruhig, noch im Nachklang des Weihnachtszaubers verfangen, dem Nachgeschmack genießend, der sich verabschiedet. Und etwas anderes tritt auf mich zu, die Konturen verschwommen, voller Verheißung und Versprechen. Diese Tage zwischen den Festen haben eine eigene Farbe und Geruch. Sie gehören nicht mehr so richtig zum alten Jahr, sind aber auch nicht wirklich neu. Abschied und Anfang.

Weshalb weiß ich so wenig darüber?

Ich kann diese Frage nicht beantworten. Aber dieses Jahr freue ich mich darauf. Diesmal werde ich diese Zeit erforschen, fühlen und leben. Dann finde ich heraus, was es auf sich hat, mit den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester.
Gertrud Trenkelbach





"Raureif" von Multipla (http://www.pixelio.de)


29. Dezember


Wie eine Schlange
häutet sich die Zeit
und lädt ein
abzulegen
ein wenig größer ist sie geworden
und einmal mehr
voller

(Ilka)



foto: "Schlangen" von regenbogen 56
(http://www.pixelio.de)


30. Dezember


Wenn ich Baum bin im Winterwald, spüre ich mit Wuzeln die Worte unter der Erde: die vergraben sind, vergessen, gemieden.
Sie sind nicht still und kitzeln meine wachsenden Enden. Morsezeichen tackern sie in mein Holz. Bis ich verstehe, ihre Zeichen aufnehme, sie trinke. Langsam fließen sie durch den Stamm in die Zweige.
Und da kommst du, Liebste, lehnst dich an meinen Stamm.
Mit den Fingerkuppen zeichnest du Borke nach.
Du staunst, denn sie ist warm mitten im Frost. Während du verharrst und die Hände mich ermessen, spürst du das Pochen der Worte unter der Rinde. Was erzählen die Fingerkuppen? Welche Bilder und Gesänge schicken meine biegsamen Zweige? Das Harz an den Händen duftet stark und gut. Es klebt.
Du bist still und ruhig.
Die Zeit hat dir Schweigen geboten. Ein verirrter Sonnenstrahl vergoldet die letzten Blätter und streichelt dein rehbraunes Haar.
Ich, dein Baum, du liebst mich, ich fühle.
Nicht mit Worten spreche ich zu dir.Text: angie




foto: hasi123


31.Dezember


Neujahrsfrage


Und wieder beginnt ein Jahr
Und wieder hoffen wir auf mehr
Wann wird das alles kommen

Und wieder fallen Millionen
Leben wie Steine dahin
Versinken Sterne tot hinterm Meer

Wir sind auf dem Weg in ein Land
In dem wir niemals ankommen
Und es bleiben so viele zurück

Bleiben wir stehen und bauen
Den Tempel hier auf
Oder ziehen wir weiter

Und lassen die Welt hier zurück
Hasi123





Mandala: Julie

<</font>
AFFIRMATION FÜRS NEUE JAHR


"Ich bin ein Gärtner. Mein Herz ist ein Garten,genannt Eden."


(Essener Schriftrollen)


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 30.11.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Cover: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" von TomMueck (http://www.pixelio.de)

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