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Inhaltsverzeichnis




Narrengeflüster, von Ilka Mülders
Befreiung, von Regina Krause
Wer spielt den Spieler?, von Regina Krause
Marionetten-Bandsalat, von Gertrud Trenkelbach
Krokodilstränen, von Gertrud Trenkelbach


Narrengeflüster


Ilka Mülders



„Was tust du denn da!“

Ein Rumpeln hatte mich nach vorne in meinen Verkaufsraum gezogen. Es kam vor, dass ich die Ladentür nicht hörte – normalerweise riefen die Kunden irgendwann nach mir, oder sie gingen einfach wieder.

Ein Mädchen stand dort, 10, vielleicht 12 Jahre alt.

Sie hatte die Fäden des Narren zerschnitten! Meine teuerste, wundervollste, allerliebste Figur lag in grotesken Verrenkungen da, das Grinsen zum Boden gedreht.

„Was tust du denn da?“, wiederholte ich und riss dem Mädchen die Schere aus der Hand. Sie schaute mich an, ihr Gesicht glühte.

„Du hast sie alle an Fäden gehängt“, stellte sie fest und wich keinen Zentimeter zurück.

„Das sind Marionetten!“, blaffte ich sie an. „Natürlich habe ich sie an Fäden gehängt!“

Sie starrte mich an, als würde sie nicht verstehen. Konnte es sein, dass sie gar nicht wusste, was Marionetten sind? Ich seufzte.

„Sieh mal“, sagte ich und nahm vorsichtig die Tänzerin von ihrem Ständer. „Ohne Fäden könnte man sie nicht spielen – und dann wären sie nur halb so schön.“

Ich bewegte das Fadenkreuz. Anmutig beugte die Tänzerin ihren Rumpf und kreuzte die Arme vor der Brust. Dann ließ ich sie springen und eine Pirouette drehen. Wie lange hatte ich an diesem System getüftelt!

„Siehst du“, sagte ich, „eine Marionette braucht ihre Fäden.“

Das Mädchen starrte mich weiter an, inzwischen voller Entsetzen.

„Das ist schrecklich!“, stieß sie hervor. Ich fand mich stirnrunzelnd.

„Wieso findest du das schrecklich?“, fragte ich und hing die Tänzerin behutsam zurück an ihren Platz.

„Ich mag keine Fäden haben“, erwiderte das Mädchen. Ihr Tonfall schien mir unangemessen heftig. Langsam wurde sie mir unheimlich.

„Na“, murmelte ich und bemühte mich, so zu sprechen wie zu meinem Kater, wenn ich mit ihm zum Tierarzt fuhr. „Du bist ja auch keine Marionette, mein Kind.“

Was für ein Theater! Sie schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte. Sie schluchzte genau einmal, dann drehte sie sich um und rannte aus dem Laden. Einen Moment lang dachte ich daran, ihr zu folgen und sie nach ihrem Namen zu fragen, damit ich für den Schaden bezahlt würde – immerhin haften Eltern für ihre Kinder. Doch dann schlug ich es mir aus dem Kopf. Die Fäden würde ich schnell wieder befestigt haben.

Ich drehte mich zu meinem Narren um. Er starrte mich an.


Befreiung


Regina Krause



Wenn das Gefühl übermächtig wird,
dass fremde Fäden uns leiten,
wir nurmehr Marionetten sind,
fremdbestimmt,

dann holen wir unsere schimmernde Rüstung hervor,
satteln den geflügelten Löwen
und fordern den Puppenspieler heraus,
furchtlos

Wir zerreißen alle hindernden Fäden
und schwingen uns hinauf zum Horizont,
fliegen unseren ganz eigenen Weg,
selbstbestimmt.





Wer spielt den Spieler?


Regina Krause



"Psst, sei doch leise!" flüsterte Martina ärgerlich.
"Aber ich hab Angst und wenn ich Angst hab, dann muss ich summen" rechtfertigte Anja sich.
"Es gibt keinen Grund, sich zu fürchten. Das hier ist nur der Raum, in dem die Marionetten aufbewahrt werden. Hier ist niemand außer uns. Und Du wolltest Dir die Puppen aus der Nähe ansehen, nicht ich.“ “Wenn hier niemand ist, warum muss ich dann leise sein?“ schmollte Anja.
Martina schüttelte ärgerlich den Kopf. Anja konnte ihr manchmal ganz schön auf den Geist gehen. Aber sie war nun mal ihre kleine Schwester.

Sie öffnete vorsichtig die Tür und die beiden Mädchen traten ein. Der Raum dahinter lag im Dunkeln. Es war kurz vor Mitternacht. Anja hatte nach dem Besuch im Marionettentheater solange gebettelt, bis Martina ihr versprach, in der Nacht mit ihr zu den Puppen zu schleichen. Es hatte gedauert, bis die Eltern eingeschlafen waren und die Schwestern leise das Haus verlassen konnten.

Martina tastete an der Wand nach einem Lichtschalter. „Mehr nach oben rechts“ ertönte eine Stimme. Die Mädchen zuckten zusammen. Erschrocken wollten sie schnell den Raum verlassen, aber die Tür hinter ihnen war plötzlich verschlossen. Anja klammerte sich panisch an den Arm von Martina.

„Oben rechts“ forderte die Stimme jetzt recht energisch. Zitternd tastete Martina an der Wand und fand schließlich den Lichtschalter. Der Raum wurde in ein warmes Licht getaucht. Ängstlich schauten die Mädchen sich um. Aber außer einer langen Reihe von Regalen, in denen säuberlich aufgereiht die Marionetten saßen, war nichts und niemand zu sehen.

Moment, da bewegte sich etwas. Oben im Regal. Die Harlekinpuppe räkelte sich, ihre Gelenke knackten.
Martina nahm allen Mut zusammen und rief: „Wer ist da? Wer bewegt die Marionetten? Bitte, kommen Sie hervor. Wir hatten nichts böses im Sinn. Ich wollte nur meiner Schwester die Puppen zeigen.“

Aus einer anderen Ecke erklang ein helles Lachen. Die Tänzerin schwang elegant ihre Beine übereinander. “Nur wir Puppen sind hier. Seid willkommen. Es ist eine nette Abwechslung, einmal bei Licht unsere Regiebesprechung abzuhalten.“

Anja lugte vorsichtig hinter dem Rücken ihrer Schwester hervor. „Du kannst sprechen?“ fragte sie staunend.
„Klar, immer in der Stunde nach Mitternacht werden wir wach. Wir können uns bewegen und reden. Merlin“, die Tänzerin wandte sich an eine Zaubererpuppe, „bitte sei so lieb und öffne die Tür wieder. Du hast unsere Gäste erschreckt.“ Der Angesprochene hob seinen Zauberstab und die Tür sprang auf.

Martina kniff sich in den Arm. Nein, sie träumte nicht. „Was hast Du gesagt wegen einer Regiebesprechung?“

„Naja,“ tönte es aus einem unteren Regal. Ein Krokodil öffnete dort seinen Rachen und gähnte herzhaft." Was glaubst Du denn, wie die ganzen tollen Theaterstücke zustande kommen. Jede Nacht sitzen wir zusammen, besprechen, wies gelaufen ist und was man ändern sollte. Wo haben die Leute an der falschen Stelle gelacht? Haben wir sie verzaubern können oder war ihnen langweilig? Und dann entwerfen wir Strategien. Die schickt Merlin dann in die Träume der Puppenspieler. Und am nächsten Tag, voila, setzen sie brav unsere Ideen um.“

„Oh,“ staunte Anja, „ wer ist denn dann die Marionette und wer nicht?“
Das Krokodil lachte grollend. „Genau, Kleine. Du hast eine gute Frage gestellt. Aber jetzt sollte Merlin euch schleunigst zurückschicken. In eure Betten. Wir haben hier schließlich noch wichtige Arbeit zu tun.“

Am nächsten Morgen erwachte Anja als erste. Sie rieb sich die Augen, in Bruchstücken erinnerte sie sich an einen seltsamen Traum. Sprechende Marionetten. Sie seufzte. Ein Wunschtraum, mehr nicht.

Dann fiel ihr Blick auf den Nachttisch. Auf ein kleines hölzernes Pferdchen. Es zwinkerte ihr zu.




Marionetten – Bandsalat


Gertrud Trenkelbach



Auf einer Wiese saß einmal auf einem Stein eine Marionette. Sie war schon etwas älter und hatte so einiges hinter sich. Ihre Fäden hingen lose herunter und bildeten zu ihren Füßen einen Bandsalat. Die Marionette konnte sich kaum noch bewegen und weinte weil sie müde war, nach stundenlangen Befreiungsversuchen.


Ein Adler beobachtete diese aus luftiger Höhe und flog herab. Die Marionette hatte den Flug neidvoll beobachtet, denn war es nicht schon immer ihr Traum, so frei zu sein, bar jeder Fäden und dem Spieler, der diese zog?


„Guten Tag, Marionette, ich sah Deine Tränen und frage mich, was gibt dir Grund, an so einem herrlichen Tag zu weinen?“

Erstaunt sah sich die Marionette um, und erst jetzt nahm sie das herrliche tirilieren der Singvögel wahr und roch die frischen Kräuter, die kunterbunt blühten.

Sah es vordem nur die verknäuelten Fäden, so nahm es diese jetzt kaum wahr.

„Sag, weshalb sitzt Du hier und gehst nicht am Bach spazieren?“ fragte der Adler, der sein Gefieder putzte und dabei seine gewaltigen Flügel ausstreckte.

„Spazieren gehen? An dem Bach?“ murmelte die Marionette und sah ratlos auf die Beine, welche eng eingewickelt waren.

„Mein Spieler holt mich hervor, wenn er mich braucht. Immer, egal wann, muss ich ihm folgen, ob ich müde bin oder nicht, ob ich Freizeit habe oder nicht. Er bestimmt, wann ich die Bühne betrete und was ich sage. Heute morgen hatte ich genug. Ich war so müde, denn ich spiele inzwischen jeden Tag drei Vorstellungen. Die anderen Puppen sind kaputt oder verschwunden…ich ersetze ihre Rollen. Ich bin so müde, kaputt, ich mag nicht mehr.

Ich sprang also auf, und wollte spazieren gehen. Und was geschah kannst Du ja sehen. Ich bin eine Marionette, die sich nicht allein bewegen kann.“

Der Adler nickte und erwiderte: „Ich habe Dein Malheur von oben gesehen, aber verstehen kann ich es noch nicht. Ich kenne ein Leben am Faden nicht. Erzähl mir, ist es immer so ermüdend?“

Die Marionette überlegte und bekam glänzende Augen: “Nein, ich führte ein wunderbares Leben. Wir waren vier Puppen und spielten die schönsten Märchen. Ich liebe es, wenn der Spieler mich auf die Bühne hebt und führt. Da kann ich ihm folgen und spielen und spielen, das ist schön. Anschließend haben wir Puppen zusammen gesessen und uns lustige Geschichten erzählt. Das war immer toll. Zwischen den Theateraufführungen lebte ich mein Leben, um meine Kraft für den Auftritt zu sammeln. Und ich bekam auch frei. Ich wusste, wann wir auftreten und wann nicht….Aber dann ging eine Puppe fort, die andere kaputt, die vierte versteckte sich….“

Der Adler dachte eine Weile nach, als er bedächtig antwortete: „Manchmal sieht man aus der Ferne etwas, was nahe nicht ganz deutlich wird..“

Die Marionette wischte sich die Tränen aus den Augen. Empört stand sie auf und polterte los: “Etwas übersehen? Was soll ich übersehen haben. Ich stehe hier eingeschnürt…ich bin verzweifelt….ich bin müde…“.
Vor Aufregung wurde die Stimme ganz grell.

„ Was ermüdet Dich denn am meisten?“

„Der Spieler, er holt mich immer wenn er will und zieht an den Fäden… ich sagte doch, ich bin gebunden….ich bin eine gute Marionette…ich muss ihm zur Verfügung stehen,“ seufzte die Puppe und versuchte sich von dem Gespinst an Bändern zu befreien.


„Was ist eine gute Marionette in Deinen Augen? Was verstehst Du darunter?“

Nach einer kleinen Weile murmelte die Marionette: „Dass ich auf der Bühne stehe und dem Spieler folge…ihm immer folge.“

„Immer?“

„Hmmm, jetzt wo Du fragst denke ich, nur wenn das Theaterstück angesetzt ist, in unserer gemeinsamen Theaterzeit. Ach ich hasse es so, dass der Spieler mich jeder Zeit holen könnte … Ich wünschte, ich wäre wie Du.“

„Was findest Du denn so erstrebenswert an meinem Leben?“ fragte der Adler und rüttelte spielerisch mit seinen Flügeln.

Die Marionette blickte verträumt in den Himmel: „Deine Freiheit, du kannst dahin fliegen, wohin Du willst. Niemand zieht Dich an Deinen Fäden.“


Der Adler hatte zugehört und putze noch einmal sein Gefieder. Er zog eine wunderschön glänzende, braune Feder heraus und überreichte sie der Marionette.

„Hier, die schenke ich Dir. Sie soll dich daran erinnern, dass auch du die Möglichkeit hast, frei zu wählen wohin Du gehst; genau wie ich. Das, was dir an mir gefällt, ist auch in dir. Diese Feder hat Zauberkraft. Immer wenn du sie anschaust, spürst du ihre Energie und Freiheit. Ich muss jetzt weiter fliegen, meine Jungen warten im Horst und wollen gefüttert sein. Du siehst, irgendwo haben wir alle unsere Fäden. Auf Wiedersehen.“

Der Adler erhob sich mit diesen Worten mit seinem majestätischen Flug in die Lüfte.

Die Marionette sah dem Adler noch lange hinterher. Dann, als er nur noch ein kleiner Punkt am Himmel war, wandte sie ihren Blick auf die Feder, die in ihrer Hand lag. Sofort strömte eine Wärme durch ihre Arme. Beglückt hatte sie entdeckt, dass das Ende des Fadens mit dem Handgelenk durch eine Schleife locker verbunden war. Das hatte sie tatsächlich übersehen.




Krokodilstränen


Gertrud Trenkelbach


Nun liege ich hier, eingebettet in einer Samtkiste, bar meiner Fäden.

War denn den Rettern nicht klar, was sie taten?

Ich bin Krokodil, ich liebe meinen Beruf. Es gibt nichts heiligeres, als auf die Bühne zu gehen und zu spielen.

Ein warmer Segen durchrieselt mich, wenn mein Lampenfieber mich anspornt, das Beste zu geben.

Spieler und ich waren ein Team.

Ich liebe ihn, ich liebe meinen Beruf, ich liebe meine Kollegen und Kolleginnen: Kasper, Prinzessin, Oma und Polizist.

Abends, nach den Aufführungen saßen wir noch oft zusammen und erzählten uns Geschichten. Wir beschworen die Kindergesichter herauf, die gebannt in unsere kleine magische Welt abtauchten. Wir durchlebten in tiefer Verbundenheit noch einmal den Nachmittag mit dem herrlichen Lachen, dem angehaltenen Atem, den Anfeuerungsrufen und den eifrigen Kinderaugen, welche auf uns gerichtet waren. Wir stießen uns an den Schultern, neckten uns wegen Versprechern oder verhedderten Fäden und gelungenen Improvisationen. Und immer wenn wir auseinander gingen, um noch ein wenig Einsamkeit zu genießen, dankten wir Spieler, dass er uns mit auf die Bühne nahm.

Es hatte einen Sinn, mein Leben!

Ich war so glücklich, wenn der Vorhang sich hob und wir unser Bestes gaben.

Das letzte Stück war besonders gelungen, Spieler hat es neu geschrieben und es war eine Premiere. Wir wussten alle nicht, was die Kinder dazu sagen würden. Deshalb waren wir sehr gespannt. Oma lugte neugierig durch den Vorhang und beschrieb, was sie sah. Prinzessin hingegen hielt sich bis zur letzten Minute vor dem Spiegel auf, um die Locken zu sortieren. Das war nicht so einfach, weil ihre Frisur immer perfekt saß. Polizist hingegen ging immer exakt drei Schritte vor und zurück, ein Kinderlied summend, Kasper schritt hinter ihm her und schnitt Grimassen. Ich dagegen lag auf Spielers Schoß, seinen Schutz und seine Ruhe genießend.

Und dann ging der Vorhang auf.

Was dann geschah ist unbeschreiblich. Wir schlüpften in unsere Rollen und fingen an zu spielen. Und währenddessen geschah ein Wunder. Die Kinder schenkten uns ihr Vertrauen. Sie spannen Lichtbögen in unsere hölzernen Herzen.

Sie waren bei uns, auf der Bühne, lachten mit Kasper, liebten Omas Wärme und wollten mit Prinzessin spielen.

Die Torte, die für Kasper gebacken auf dem Küchentisch stand, wurde zum Zentrum der Aufmerksamkeit, der Brennpunkt. Sie war von Oma selbst gebacken, sein Lieblingskuchen. Während sich alle im Wohnzimmer aufhielten, schlich ich in die Küche, um diesen Kuchen zu stehlen.

Zu diesem Zeitpunkt war die Luft auf der Bühne geladen mit Spannung und Angst. Erst war es mucksmäuschenstill, kein Atemzug wurde hörbar. Ein schwarzer Schatten ergriff die kleinen Herzen. Die Zeit stand still.

Die Kinder rappelten sich aus ihrer Erstarrung und schimpften über mich, riefen empört den Kasper herbei. Sie wurden eins in ihrer Stärke, erhoben sich über den Schatten.

Dann kam der Höhepunkt, indem sich Kasper mit dem Knüppel von hinten an mich heranschlich. Unglaublich seine Darstellungskunst: die Hiebe auf meinen Kopf sahen gefährlich aus. In diesem Augenblick, als seine Keule meinen Kopf traf, entlud sich die Anspannung der Kinder in einer Explosion des gerechten Triumphes. Befreit und erleichtert jagten sie den Schatten aus ihrer Welt, welcher zusammenzuckte und fluchtartig den Raum verließ.

Könnt Ihr Euch vorstellen, wie einem das Herz leicht wird, wenn Kinder begeistert klatschen, jubeln und ich ihnen ihre Angst abnehmen konnte? Wie berührend es ist, wenn der Knoten platzt, weil Kinder ganz aus dem Häuschen sind und Polizist mich ins Gefängnis sperrt?

Wisst Ihr, welches Wunder in diesem Augenblick geschieht?
Wir, die Marionetten, sammelten Kinderangst und gaben Mut, Zuversicht und Freude.

Und Spieler war der einfühlsamste Mensch, den ich kannte. Ihm lagen die Kinder am Herzen, er baute die Brücken zu den kleinen Gästen vor der Bühne.

Mit sanften Fingern ließ er uns tanzen. Nie wurde er grob, mit großer Aufmerksamkeit pflegte er unsere Kostüme, baute uns Betten und sorgte sich um uns. Er fühlte, was wir wollten, Er war unsere Seele!!!


Lange, lange ist das her. Denn es kam die schwarze Nacht.

Selbsternannte Retter brachen ein und nahmen mich mit.
Sie wollten mich retten, weil ich so oft geschlagen wurde, angeblich!
Sie wollten die Kinder schützen, die keine Gewalt vorgeführt bekommen sollten.

So schnitten sie mir meine Lebens-Fäden ab.
Sie wollten mich befreien, mir ein Leben schenken, ein neues.
Ich sollte un-abhängig sein.


Nun liege ich hier, eingebettet in einer Samtkiste, bar meiner Fäden.


Impressum

Texte: Copyright an den Texten: die Verfasserinnen der Texte Bilder: Regina Krause
Tag der Veröffentlichung: 08.09.2009

Alle Rechte vorbehalten

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