Sei mir gegrüßt!
Dies ist eine Geschichte. Meine Geschichte, um genau zu sein. Aber vielleicht fange ich erst einmal mit ganz elementaren Dingen wie mit meinen Namen an.
Mein Name ist Ephraim. Ja genau, Ephraim. So wie der gute Gotthold Lessing mit Erstnamen hieß. Ein komischer Name, nicht wahr? Meine Eltern sind beide Deutschlehrer solltet ihr wissen. Wahrscheinlich waren sie von den Werken des guten Herrn Lessings so begeistert das sie nicht anderes konnten, und ihren Sprössling (also mich) zu seinen Ehren genau so zu nennen. So viel dazu. Aber ich weiche vom Thema ab.
Ich bin siebzehn Jahre alt, ledig und wohne noch bei meinen Eltern. Ich gehe auf eine städtische Realschule und stecke gerade mitten im zweiten Halbjahr der zehnten Klasse. Meine Lieblingsfächer sind Deutsch (das hab ich sicher von meinen Eltern!) und Biologie. Dennoch habe ich in beiden Fächern gerade so noch eine drei. Meine Hobbys sind ... tja, meine Hobbys. Ich habe eigentlich keine Hobbys. Wohl Interessen, aber Hobbys? Wenn ich so recht drüber Nachdenke sind Hobbys und Interessen ja fast das selbe. Ein Beispiel. Jemand der Interesse an Fußball zeigt kann ja auch als Hobby dem Fußball nachgehen, zum Beispiel als Spieler oder Schiedsrichter, ja vielleicht sogar als Kommentator. Oder er oder sie kauft sich als Hobby immer das Fußballmagazin seines Lieblingsvereines. Also wenn wir Hobbys und Interessen gleichsetzen, dann sind meine Hobbys im großen und ganzen eher kleinere Dinge. Ich lese gerne Comics, Bücher, schaue im Fernsehen gerne Handball oder informiere mich über irgendwelche Musikbands. Im großen und ganzen bin ich also ein ganz normaler Junge, der nur einen vollkommen bescheuerten Namen trägt.
Aber nun zweihundertsechsundsechzig Wörter später, willst du sicher wissen, warum hier auf diesen schneeweißen Seiten genau meine Geschichte aufgedruckt ist. Du kannst dir sicher schon denken, dass es sich nicht um eine normale Geschichte über einen männlichen Teenager mit bescheuerten Namen handelt, welcher einen geregelten Tagesablauf nachgeht. Nein, meine Geschichte ist schon was besonderes. Ich meine, welcher siebzehnjährige Junge kann von sich aus schon behaupten, echten Dämonen, schwarzer Magie, Banshees und liebeskranken Werwölfen begegnet zu sein? Bestimmt nicht viele. Und wenn es jemand in euren Bekanntenkreis gibt der so etwas behauptet, wird diese Person sicher lügen! Warum ich mir da so sicher bin, fragst du? Ganz einfach. Weil es so etwas in deiner Welt nicht gibt. Deswegen. Aber sicher langweile ich dich schon tierisch, weil du es kaum abwarten kannst, endlich den Anfang meiner Geschichte zu lesen. Tja, und da ist mein erstes Problem. Der Anfang. Wo soll ich denn nur anfangen? Lass mir einen kurzen Moment zum Nachdenken. Spätestens wenn du die Nächste Seite aufgeschlagen hast, ist mir sicher einer eingefallen. Einer der nicht zu weit vorne aber nicht zu weit hinten ist. So etwas wie die berühmte „goldene Mitte“. Also lass mir diesen kurzen Augenblick. Und wenn du dann umblätterst, wirst du ihm sicher begegnen. Den passenden Anfang.
1
„Aufwachen!“, schallte es durch mein Zimmer und das Licht meiner Zimmerlampe schien mit einer unangenehm, in den frisch geöffneten Augen brennenden, Helligkeit. Meine Mutter hatte die Lampe angeschaltet und spurtete nun genervt zu meinem Fenster und öffnete die Rollos.
„Es ist schon zwanzig nach sieben!“, rief sie mir beim rausgehen noch einmal hektisch zu. Sie löschte mit einen Druck auf den Lichtschalter wieder die Lampe. Das Sonnenlicht welches mir nun ins Gesicht schien, war allerdings noch unangenehmer. Es war heller und vor allem um einiges greller als meine kleine Funzel an der Decke. Doch ich hatte eigentlich keine Zeit um mich über das Sonnenlicht aufzuregen, dass mich angenehm unangenehm aus meinem Alptraum weckte. Es war zwanzig nach sieben. Zwanzig nach sieben! Verdammt! ,fluchte ich, sprang schwungvoll aus meinem Bett und zog mir die Klamotten an, die ich mir für solche ungeplanten Geschehnisse, immer schon am Vorabend aus meinem Schrank suchte, und feinsäuberlich auf meinen Schreibtischstuhl legte. Innerhalb von Sekunden stand ich gekleidet mit einem schwarzen Kaputzenpulli und einer passenden blauen Jeans in unserem Flur. Schnurstracks eilte ich immer geradeaus in die Küche. Dort angekommen erwartete mich schon meine Mutter. Sie saß auf ihren Stammplatz am Esstisch mit aufgeschlagener Tageszeitung vor sich und ihrem großen pinken Lieblingsbecher mit Kaffee gefüllt in der Hand.
„Da bist du ja endlich“, sagte sie nun ganz entspannt. Von der Hektik in ihrer Stimme, als sie mein Zimmer wie ein aufgescheuchtes Huhn betreten hatte, war nichts mehr zu hören. Mit einem flüchtigen Blick schaute ich auf die neongrün leuchtende Anzeige unserer Küchenuhr. „Du hast mich schon wieder auf den Arm genommen!“, keifte ich mit vorwurfsvollen Unterton meine Mutter an, als ich bemerkte, dass es erst punkt sieben Uhr gewesen war.
„Tut mir leid Schatz, aber ich dachte du kommst sonst nicht aus den Federn. Hattest du wieder einen Alptraum?“, fragte sie völlig gelassen und änderte einfach dreist das Thema, obwohl sie ganz genau wusste, dass ich mit meinem Gemotze noch nicht fertig gewesen war. Aber sie hatte Recht mit ihrer Vermutung. Ich hatte wieder einen Alptraum. Doch das war für meine Mutter sicherlich nicht mehr schwer zu erkennen. Eigentlich stand ich immer schon um halb sieben auf, ohne die Hilfe eines Weckers. Doch wenn ich mal wieder einen meiner Alpträume habe, funktioniert anscheinend meine innere Uhr nicht ganz richtig. Sie setzt einfach so aus und weckt mich nicht rechtzeitig.
„Ich bin mal wieder ...“
„Gestorben“, vollendete sie meinen Satz, mit dem selben entspannten Tonfall wie sie mich begrüßt hatte.
Kein Wunder. Schließlich sterbe ich andauernd in meinen Alpträumen. Angefangen hat alles, tja, wann hat es eigentlich angefangen? So gesehen, habe ich diese Träume schon mein ganzes Leben lang. Im Schnitt vier mal die Woche, bei guten Wochen zwei mal. Ich wache auch schon gar nicht mehr so Schweiß gebadet und mit einer Todesblässe im Gesicht auf, wie man es sonst immer in Filmen sieht. Die Träume lassen mich schon seid einigen Jahren beängstigend kalt. Vor einiger Zeit, ich glaube ich war damals dreizehn, ist meine Mutter mit mir zu einem Psychologen gegangen, der den Grund meiner Träume finden sollte. Er vermutete anfangs, dass es an dem Tod meines Vaters liegen könnte. Aber mal ehrlich. Mein Dad ist gestorben als ich sechs Monate alt war. Ich vermisse ihn auf einer Art natürlich schon, aber deswegen gleich Alpträume? Bestimmt nicht. Am Ende meiner Behandlung war sich der Typ aber meiner Meinung nach auch nicht mehr so ganz seiner Vermutung sicher, und konnte uns, oder eher meiner Mutter, auch keine gute Erklärung für meine Träume bringen. Deshalb versuchte er mir eine Technik beizubringen, für die ich den Kerl bis heute verfluche. Er versuchte mir beizubringen wie man Klar Träumt. Klar träumen ist im Grunde genommen nichts anderes, als im Traum zu wissen das man träumt. Das soll den bombigen Effekt haben, dass man seine Alpträume manipulieren kann, um sie so durch einen guten zu ersetzen. Das soll dann als Beispiel ungefähr so klappen:
Ich sehe einen LKW, der mit Unnatürlicher Geschwindigkeit auf mich zu kommt. Ich weis das ich träume und bin mir bewusst, das er meinem Körper nichts anhaben kann. Deswegen sage ich mir dann selbst zum Beispiel : „Dich gibt es nicht verschwinde“, worauf das der LKW dann verschwindet, weil ich, wenn ich ja weis das ich träume, Herr meiner Gedanken bin. Im End Effekt klingt das ja echt Klasse, nicht wahr? Das Problem ist nur, dass das in meinen Träumen etwas anders vonstatten geht. Wenn ich einem LKW befehle zu verschwinden der mich überfahren und platt machen will, wird dieser eher schneller, anstatt dass er in tausend kunterbunten Blüten explodiert. Und abschalten lässt sich diese blöde Technik auch nicht mehr. Seid ich die Anweisungen befolgt habe die mir der Psychologe gebeben hat um in Klarträume zu verfallen, (die ich nicht schildern werde da diese zu weit abschweifen) sind nun wirklich fünfundsiebzig Prozent meiner Träume Klarträume. Und in diesen Fünfundsiebzig Prozent meiner Träume bin ich bei vollem Bewusstsein wenn mir die Räder des LKWs beim Aufprall die Gedärme aus dem Körper quetschen. Natürlich tut das nicht ganz so weh wie in der Realität. Das Gefühl der „Zerquetschung“ ist aber trotzdem echt unheimlich. Aber zum Glück sind es nicht immer LKWs die mir an den Kragen wollen. Mal sind es irre Kerle, die mit einem Messer bewaffnet sind, mal Naturkatastrophen, plötzlich auftauchende Erdrisse, Meteoriten und so weiter. Der Fantasie sind da eigentlich keine Grenzen gesetzt.
„Was hat dich dieses mal um die Ecke gebracht?“, fragte meine Mutter neugierig. „Nur der Fall aus einem Flugzeug ohne Fallschirm. Der Pilot war so nett und hat mir, nachdem er die Tür geöffnet hat, noch einen kleinen Schubs verpasst“, antwortete ich gleichgültig. So ein Alptraum war noch einer der Harmloseren Variante. Ohne noch weiter auf meinen Traum einzugehen, stand meine Mutter von ihrem Stammplatz in ihrer Küche auf und kramte aus unseren Schränken einen Teller und Besteck für mich heraus. Natürlich sorgte sie sich um mich, und anfangs als sie von meinen Träumen erfuhr, war sie auch mächtig besorgt. Doch genau wie ich, muss sie sich einfach damit abfinden, dass sich diese Träume nicht abschalten lassen.
„Was möchtest du denn Frühstücken?“, fragte sie mich als sie alle Nötigen Utensilien auf dem Tisch gelegt hatte.
„Ein Spiegelei und ne Scheibe Toast mit Schinken wenn das okay ist“, antwortete ich mit einem fragenden Unterton. „Klar ist das in Ordnung. Pack solange schon mal deine Sachen für die Schule zusammen.“ Gesagt getan schlurfte ich lustlos, wegen des anstehenden Schultages, wieder in mein Zimmer. Schulbücher und Hefte verschwanden daraufhin in unordentlich in meine Schultasche, sowie ein paar CDs von einem Freund. Diese wurden natürlich liebevoller verstaut. Wenige Momente später stand ich dann auch schon wieder unmotiviert in der Küchentür, setze mich wortlos auf meinen Platz, und wartete bis mein Frühstück bereit zum verschlingen war. Das Essen an sich verlief eigentlich relativ ruhig, so dass ich ohne groß meine Stimmenbänder zu belasten, in Ruhe mein Spiegelei mit der Scheibe Toast und Schinken essen konnte. Nur ein leiser unangenehmer Piepton hing mir wie eine lästige Mücke um mein Ohr herum und ließ mich nicht mehr los.
„Ist irgend ein Elektrogerät Schrott?“, fragte ich meine Mutter sichtlich genervt. Dieser nervige Piepston wurde so langsam aber sicher einfach zu lästig für mich.
„Seid wann sorgst du dich um zu hohen Stromverbrauch?“
„Darum geht’s nicht. Hörst du nicht auch dieses blöde Piepsen?“
„Welches Piepsen?“
„Na das Piepsen.“
„Ich hör gar nichts, Ephraim.“ Entgeistert schaute ich meine Mutter an. Entweder sollte sie wirklich mal einen Hörtest machen, oder mein Gehirn wollte mir einen nicht gerade lustigen Streich spielen.
Ich aß mein Frühstück in ruhe zu ende, und wappnete mich dann für den kommenden Schultag.
Der besagte Schultag war genau so ruhig wie alle anderen Schultage. Nur das merkwürdige Piepsen hatte mich den ganzen Tag verfolgt. Immer wenn die Klasse gerade am schreiben war und deshalb keinen Mucks von sich gegeben hatte, hörte ich es. Diesen nervenraubenden Ton, der noch schlimmer war, als das Nächtliche Summen einer hartnäckigen Mücke. Doch das war nichts im Gegensatz zu dem Ereignis in der sechsten und letzten Stunde meines Schultages.
Wir hatten Geschichte, mit Frau Jochen. Eine sehr anstrengende Frau im Unterricht, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Zudem besaß sie den Unterrichtselan eines Brotkrümmels. Wir schauten uns einen Historischen Dokumentarfilm an, der, so wie er aufgemacht war, sicher zu den aller ersten Filmen die überhaupt jemals produziert wurden gehört hatte. Das Bild war schwarz weiß, flackerte vor sich hin, und die Stimmen der sicherlich nun schon toten Augenzeugen, waren so verschoben zum Bild, dass man schnell den Überblick verlor. Schon nach fünf Minuten schauten sicher drei viertel der Klasse lieber gelangweilt auf ihre, durch die heruntergefahrenen Rollos kaum sichtbaren, Fingernägel. Ich selber hatte mich natürlich auch schon längst von dem Film in Gedanken verabschiedet, und legte meinen Kopf gelangweilt auf meine Arme, die auf meinem Tisch ruhten. Ich war plötzlich fürchterlich müde. Für einen kurzen Moment wollte ich meine Augen schließen. Dieser kurze Moment war dann doch etwas länger als ich beabsichtigt hatte. Zum ersten mal in meiner ganzen Schullaufbahn, war ich dann schlagartig mitten in einer Unterrichtsstunde eingeschlafen. Und wie es nicht anders kommen konnte musste ich einen dieser Träume haben. Einen Alptraum.
2
Ich stand auf einer weiten Ebene. Alles was ich vor mir sah, war nichts anderes als saftig grünes Gras. Wie ein gigantischer Teppich bedeckte es die ganze Landschaft wohin mein Auge nur reichte. Erst als ich mich umdrehte sah ich etwas anderes. Genau hinter mir, nur ein paar Zentimeter von meinen Füßen entfernt, war ein riesiger Spalt in der Erde. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und streckte mich etwas weiter nach vorne, um besser hineinsehen zu können. Natürlich hatten sich meine Erwartungen erfüllt, und ich sah nichts weiter als gähnende Tiefschwarze Leere. Schnell drehte ich mich wieder um. Mir wurde irgendwie schwindelig als ich in den Abgrund hineingesehen hatte. Plötzlich jedoch hörte ich Stimmen. Ich schaute mich um. Hier war keiner. Nur das Gras, der Wind der Wolkenklare Himmel –und natürlich der reißende Abgrund-, aber nichts, was hätte auf Stimmen deuten können.
„Ich sah dann wie sie in die umliegenden Hauser gingen, um nach verletzen zu suchen“, hörte ich es aus dem nichts sprechen. Es war die Stimme einer sicherlich schon sehr alten Frau. Ich hatte diese Stimme schon mal gehört, und mit einem mal wurde mir schlagartig klar woher. Es war die Stimme von der Frau aus dem Film im Unterricht. Das ist jetzt bitte nicht wahr, dachte ich mir, als ich mir meiner Situation bewusst wurde. Ich war noch im Unterricht, allerdings steckte ich wieder in einen meiner Träume. Ich war in einem meiner Klarträume! So etwas war mir bis jetzt noch nie passiert. Noch nie hatte ich in der Schule einen meiner Träume. Vielleicht lag dies aber auch daran, dass ich noch nie im Unterricht eingeschlafen war. Aber eines war dennoch anders als in meinen anderen Träumen. Normalerweise war irgendwo immer eine Person die mir den Rest geben wollte. Dieses mal hörte ich aber nur die weinerliche Stimme der alten Frau aus dem Dokumentarfilm. Es war nichts zu sehen von einer Person. Doch ich war mir sicher, dass dieser bald auftauchen würde.
„Wo steckst du? Schmeiß mich endlich die blöde Klippe hinunter, damit ich aufwachen kann!“, rief ich genervt dem Nichts entgegen. Meine Alpträume endeten immer kurz vor meinen Tot. Natürlich hätte ich auch selber in den Abgrund springen können, da ich aber in einem Klartraum steckte, war die Vorstellung selber zu springen, doch etwas zu unheimlich.
„Genieß deine letzten Tage auf dieser Welt“, flüsterte mir eine Stimme entgegen. Diese war definitiv weiblich und klang um einiges jünger als die der Frau aus dem Dokumentarfilm, und vor allem lauter. Plötzlich packte mich etwas von hinten an meiner Schulter. Schlagartig zuckte ich zusammen und wollte mich umdrehen. Doch die Hand die mich hielt, hatte mich so fest in ihren Griff das es mir nicht möglich war mich umzudrehen. Schnell wurde ich wieder gelassen. Schließlich war es ja nur ein Traum.
„Bringen wir’s hinter uns, damit ich endlich aufwache“, sagte ich genervt, und versuchte nicht mit meiner Stimme zu zittern. Die Schmerzen die mir der Griff meines unbekannten Begleiters zufügten, fühlten sich ungewöhnlich real an. Es war kein heißer Druck oder unangenehmes kribbeln. Es war Schmerz. Jetzt wurde ich doch etwas nervös.
„Oh du willst so schnell schon wieder gehen?“, kicherte mir die weibliche Stimme entgegen. Sie spürte sicher meiner plötzliche Verwirrung und schien sich dabei köstlich zu amüsieren.
„Schmeißt du mich jetzt endlich da rein?“, fragte ich nun noch genervter und ging nicht auf ihre Frage ein. Angestrengt versuchte ich meine Nervosität zu unterdrucken. Zudem hatte ich auf einen Smalltalk mit meinem bösen Unterbewusstsein nun echt keine Lust. Ich spürte wie sich ihr Griff verstärkte, und vor allem, wie sich ihre langen Fingernägel unangenehm in meine Schulter drückten. Es waren wirklich richtige Schmerzen!
„Na schön na schön. Aber eines wollte ich dir noch sagen“, kicherte sie mir belustigt in mein Ohr. Ihr Gesicht war nah an meinem Kopf als sie sprach, denn ihr warmer Atem strich sanft um mein Ohr. Ich bekam eine Gänsehaut.
„Lass mich endlich aufwachen!“, schrie ich nun fast und unterbrach ihr kichern, als die Nervosität langsam besitz von mir ergriff.
„Alles gute zum Geburtstag. Genieß deinen letzen besonderen Tag.“ Mit diesen Glückwünschen verstärkte sich noch einmal ihr Druck auf meine Schulter. Die Fingernägel drangen in meine Haut und ich wurde einmal herumgeschleudert, als ob ich das Gewicht eines Tennisball hätte. Mit einem male löste sich ihr Schmerzhafter Griff und ich fiel in den unendlich schwarzen Abgrund. Und noch bevor ich das alles realisiert hatte, sprang ich von meinem Stuhl im Klassenzimmer und ließ einen entsetzen Aufschrei los. Erst nach meinem Schrei, der alle meine Klassenkameraden aus ihren Gedanken gerissen hatte, realisierte ich es. Ich war aufgewacht.
Texte: Der gesamte Text und auch das Cover, sind von Stefan Schleuter.
Tag der Veröffentlichung: 22.02.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch, oder eher diese Leseprobe, an alle Leute die mir tolle Ideen für meine Story gegeben haben.