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Der Schein der Liebenden



,,James wo bleibt mein Kaffee?“, fragte Miss Jonathan. ,, Hier ma’am!“ James Swen war Diener von den Jonathans. James war 23 geworden und schon 4 Jahre Diener. Er hatte blonde halblange Haare und Haselnussbraune Augen. James brachte Miss Jonathan ihren schwarzen Kaffee und spülte dann auch schon das Geschirr ab. Die Jonathans wohnten in einer sehr alten Villa. Oma Jonathan eine lustige Frau erzählte James immer Geschichten. Geschichten über Liebe, Trauer, Glück, Angst, Mut und anderen Sachen. James liebte die Geschichten von Oma Jonathan. Wenn er zuhörte saß er da wie ein Fünf Jähriges Kind, unruhig. Oma Jonathan hatte graue kurze Haare und Himmelblaue glänzende Auge. Wenn sie lachte sah man ihre Zahnlücke.
Oma Jonathan hatte so ein Gespür für Geschichten erzählen. Sie erzählte sie mit so viel Spannung. Als hätte sie alle Geschichten selber miterlebt.

Wie vereinbart kam James immer um 18 Uhr in das Zimmer von Oma Jonathan. Sie sagte: ,, Heute habe ich was ganz besonderes für dich. Setzt dich doch.“, und zeigte auf den zweiten Schaukelstuhl neben ihr. James setzte sich. ,, Du kennst doch die alte Laterne vor der Villa?“, fragte sie. ,,Ja!“, antwortete James direkt.
Ja natürlich wer kannte sie nicht es war die leuchtende Laterne mit den vielen Mustern. Sie leuchtete immer so hell so wie die Sonne. Der Schein war unbeschreiblich. Er war einfach wunderschön. Und einladend als würde sie immer flüstern: ,, Komm zu mir!“

Oma Jonathan begann die Geschichte: ,, Das hier ist eine wahre Geschichte. Es war einmal eine Liebe. Eine verbotene Liebe. Es war ein Straßenjunge und ein adliges Mädchen. Sie wohnte in dieser Villa. Das Mädchen hieß Sofie und der Junge Mark. Diese Geschichte handelt von einer verbotenen Liebe. Sofie war ein lustiger Mensch. Sie tanzte gerne und hatte die Gabe alle zu verzaubern. Sofie hatte braune halslange Haare, blaue Augen und diese wunderschönen Grübchen. Sie war fast immer glücklich, nur an diesen einen Tag wo sich ihre Eltern trennten.
Da weinte sie.“ Oma Jonathan hielt inne und senkte ihren Kopf. Dann setzte sie ihre Geschichte fort: ,,Mark war ein verrückter und abenteuerlicher Mensch. Und er war sehr mutig. Er war ein Rebell. Er sprang über Dächer. Und wenn Sofie ihr Fenster offen ließ kam er nachts in ihr Zimmer. Als ihre Mutter das mitbekam befahl sie ihrer Tochter jeden Abend bevor sie schlafen ging das Fenster zu schließen. Ihre Mutter war eine sehr strenge Frau. Wenn Sofie in die Stadt wollte musste sie von einem Diener begleitet werden. Sie war gefangen in einem goldenen Käfig. Doch nachts kletterte Sofie heimlich aus ihrem Zimmer und traf sich mit Mark an der alten Laterne. Die Laterne war ihr Symbol der Liebe.
Und im Dorf wurde eine Legende über diese Laterne erzählt.“ Oma Jonathan grinste und ihre Zahnlücke kam zum Vorschein. ,, Laut der Legende nach wäre hinter der Laterne eine zweite Welt. Sofie und Mark glaubten daran und recherchierten über dieses Thema. Und in einem Buch stand die Lösung. Sie mussten einen Spruch sagen. Der sie zu dieser Welt führte.

Eines Nachts stieg Sofie wieder aus dem Fenster und begab sich zur Laterne wo Mark schon auf sie wartete. Er stand in seinen zerfetzten Sachen cool an die Laterne gelehnt. Und wie immer gaben sie sich einen leidenschaftlichen Kuss zur Begrüßung.
Sofie bewunderte die Laterne sehr doch was sie am meisten bewunderte war der Schein. Der Schein der sie in die andere Welt einlud. Denn nur zwei wirklich liebende konnten in die geheimnisvolle Welt. In der Nacht sagte Sofie zu Mark: ,, Liebster, bist du bereit in die andere Welt zu steigen. Wir sind für immer und ewig zusammen.“ Und dann küssten sie sich.“ Oma Jonathans Augen leuchteten. Dann fuhr sie fort: ,, Die beiden sagten dann den Zauberspruch: `Die Liebe von uns ist eine andere Welt. Sie ist das der leuchtenden Welt. Der Kuss von uns ist eine andere Leidenschaft. Die der besonderen Leidenschaft. Unsere Körpervereinigung ist das der Leidenschaft. Doch der Schein der Laterne ist das Liebessymbol von uns. Der Schein der Laterne soll und vollenden! `“ Jetzt strahlte Oma Jonathan. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Ihre Grübchen malten sich in ihr Gesicht. Und sie weinte. Sie weinte nicht weil sie traurig war. Sie weinte Freudentränen. Sie schluchzte kurz erzählte dann aber weiter. ,, Als Sofie und Mark das gesagt haben. Verwischte sich der Schein der Laterne und die beiden standen in IHRER eigenen Welt. Sie standen vor einem roten Meer. Sie sahen diese bunten Vögel und diesen freien Himmel. Wenn sie sich umdrehten sahen sie eine kleine Holzhütte nur für sie. Der Sand war weich und er war blau. Sie nannten dieses wunderschöne Reich: Schein der Liebenden. Das war es auch. Das Reich verzauberte sie so sehr das sie ihre normale Welt vergessen haben. Sie vergaßen alles. Ihre Familie ihr Zu Hause.“ Plötzlich erfüllte sich das Gesicht von Oma Jonathan voll schmerz und sie starrte aus dem Fenster sie hörte auf den leisen Regen. Sie hörte wie er zu Boden fiel. ,,Was ist los Sofie?“ , fragte James. Doch schon als er ihren Namen aussprach zuckte er zusammen. Er war so in die Geschichte vertieft gewesen das er vergaß was um ihn rum passierte. Er vergaß wie alle um ihn rum hießen. Nämlich, sie, war die Sofie die in die andere Welt gelang. Sie, erzählte ihre Geschichte. Als Sofie wieder denn Blick vom Fenster abwandte lächelte sie ihn an. ,, Lieber James es fällt mir schwer diese Geschichte zu erzählen. Und du weißt auch den Grund. Wenn du jetzt denkst Mark hätte MICH verlassen da irrst du dich.“ ,,Erzähl bitte weiter!“, bettelte James und wackelte ungeduldig auf dem Schaukelstuhl. ,, Mark und ich waren noch sehr jung in unserer Welt konnte man nicht altern. Mark war der glücklichste Mensch denn ich je gesehen hatte. Doch ich… ich hatte Heimweh. Eines Nachts erinnerte ich mich urplötzlich an meine Mutter. Ich erinnerte mich an ihren grimmigen Gesichtsausdruck.“ James und Sofie lachten kurz auf. ,, Ich vermisste sie. Ich vermisste mein altes zu Hause. Das bei Mark wohl kaum der Fall wäre. Denn er hatte ja nie eins. Diese Nacht hatte ich das verlangen wieder nach Hause zu gehen. Und ich nahm eins meiner Kinder mit. Die kleine miss Jonathan. Ich hinterließ Mark einen Brief wo drin stand: Ich werde dich nie vergessen. Diese Nacht habe ich Mark zum letzten gesehen. Diese Nacht ging ich ans Meer und sprach den Zauberspruch:` Das hier war eine schöne Zeit doch jetzt bin ich bereit die Welt zu verlassen. Die goldene Welt die mir immer am hellsten erschien. Doch eins sollte man wissen es war mir das schönste das mir je passiert ist. Ich möchte in die graue Welt wo ich aufgewachsen bin. Nach Hause.` Als ich den Zauberspruch ausgesprochen hatte stand ich an der selben Stelle vor diesen Haus. Doch meine Mutter war an Krebs gestorben. Nur einer konnte mich wieder erkennen. Der Diener der mich früher immer mit in die Stadt begleitet hatte. Ich bereute nichts.“ Sofie zauberte ein kurzes Lächeln doch es verschwand wieder. ,, James ich wollte dir diese Geschichte heute erzählen, weil ich heute vor vierzig Jahren wieder aufgetaucht bin.“
,, Und Mark Lebt immer noch im `Schein der Liebenden`?“, fragte James. ,,Ja. Er lebt da. Mit meinem zweiten Kind.“ , sagte Sofie. Aber nicht zu James eher zu sich selbst.
Sie schaute aus dem Fenster zu der Laterne. Eine Träne floss über ihre Wange. Sie kniff ihre Augen zusammen und sie dachte an ihre Zeit im `Schein der Liebenden`. Sie dachte wie sie zum ersten Mal auf das rote Meer blickte und dachte: Ich bin zu Hause. Sie dachte an den ersten Kuss mit Mark. James legte ihr eine Hand auf die Schulter und sprach beruhigend auf sie ein. Doch sie hörte es nicht sie hörte nur das Meer rauschen. Das Meer wo sie einst mal gelebt hat. Sie wischte sich eine Träne von der Wange. Und schaute wieder auf die leuchtende Laterne.
Der Regen verwischte den giftig-gelben Schein der Laterne.

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Tag der Veröffentlichung: 14.10.2009

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