Die Große Halle ist verwandelt.
Dieser Gedanke überkam jeden Schüler, der es wagte,
einen Fuß auf den Fließboden zu setzen.
Nein, denjenigen, die sich nicht voll Inbrunst auf das Geschehen stürzten wie jene, die sich nicht unter Kontrolle hatten.
Die Wände waren von feingeschwungenen Notenschlüsseln bemalt, die sich im Kreise drehten.
Am (verzauberten) Himmel sah man Engel mit Harfen schwebend umherziehen.
Am vorderen Platz ertönten die Melodien eifriger Schüler, die sich fleißigst an den seltsamsten Instrumenten zu erfreuen schienen.
Leuchtende Augen - seliges Lächeln, welches unzählige Lippen umspielte, zierte die Szene, die sich einem jeden bot. Der Klang des Zaubers hallte an den bunten Wänden wider. Die Professoren schienen wie in Trance versetzt, vermutlich fingen sie an, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, denn sie schwangen mit den Zauberstäben durch die Lüfte - versuchten mit trällender Stimme klangvolle Töne anzustimmen, bevor sie in ein kirres Summen umstimmten, welches schwankend durch die Lüfte schwang.
Während sich Gruppen bildeten, einige nicht sonderlich begeistert dreinschauende Zauberer sich mitziehen ließen,
blieb ein Mädchen an der gewaltigen Türschwelle stehen, um sich einen klaren Überblick zu verschaffen, was in ihre Zeitgenossen gefahren war, weshalb die Halle in einem ungewöhnlich hellen Schimmer glänzte.
Mit ihren grauen Augen musterte sie skeptisch das, was sich ihr bot.
Missbilligend schüttelte sie ihren Kopf, um ihre Mitzauberer in Ruhe ihren verrückten Zauber ausleben zu lassen.
Stören wollte sie niemanden. Durchdrehen wollte sie auch nicht.
Als sie sich gerade bildhaft vorgestellt hatte, mit ihrer Feder das Buchstabenspiel zu vollführen, welches sie neben ihrer täglichen Pflichten und Beschäftigungen ausübte - riss sie eine quietschende Stimme aus den Gedanken.
Ihr Blick wanderte zu einem Mann, den sie dachte, einigermaßen zu kennen - sich bereits eine Meinung über ihn verschafft zu haben.
Nach drei Jahren glaubte sie, zu wissen wie er ticken mochte. Wie dumm sie nur war.
Professor Dumbledore gellte mit verzückter Stimme: „Miss Largows! Welch entzückendes Vergnügen, nicht wahr?" Doch als er ihre mürrische Miene in eine andere Kategorie einzuteilen schien,
schmunzelte er ungläubig.
„Sie sind wahrhaftig eines der wenigen Wesen, welches ich kenne, das keine besondere Vorliebe zur Musik besitzt.", meinte er nachdenklich, während seine Finger durch die musikverpestete Luft zuckten, und seine Augen einen versonnenen Schimmer annahmen.
Der Blick des Mädchens schien unsicher.
War ihr Schulleiter verrückt geworden?
Waren sie alle dem Wahnsinn verfallen?
Vermutlich.
Nach einigen Augenblicken erklärte er ihr mit bedeutsamer Miene und einer rauen Stimme, die seiner nicht mehr ganz so unähnlich klang: „Die Musik ist ein Zauber. Ein höchst machtvoller Zauber." Mit diesen Worten ließ er die verdatterte Schülerin hinter sich zurück. Zufrieden mit seiner Wortwahl, hoffend, dass sie verstünde, und sich wieder der Musik widmend.
Die junge Largows starrte noch lange auf die Tür, die ins Schloss gefallen war, und überließ ihren Beinen die Führung.
Während sie vor sich hin summte, erkannte auch sie die Bedeutung der Musik.
Texte: © J.K Rowling (Ihrgehören die Figuren und Orte) © Sternensammlerin
Bildmaterialien: http://www.fotos-hochladen.net/thumbnail/notenschlsseltatto4m1adlq2_thumb.jpg
Tag der Veröffentlichung: 24.07.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle, die Musik und/ oder Harry Potter lieben. =)