Nach elf Jahren endlich die Botschaft, die wir so lange erwartet hatten, schwanger im 3. Monat! Freude über Freude, denn keiner glaubte schon mehr daran.Alles lief so super gut, wir sahen die Welt mit ganz anderen Augen und freuten uns mit jedem Tag mehr auf dich.
Es war uns sowas von egal als der Arzt uns sagte "Ihr erstgeborenes wird ein Mädchen!" Hauptsache, es ist endlich soweit und wir planten und dein Papa war außer Rand und Band vor Freude!Wie ich auch. Er war schon zu pinibel, Wäschekörbe tragen usw, nein das sollte ich nicht mehr.
"Hallo, ich bin schwanger und nicht krank" Wie oft hab ich das zu ihm gesagt? Tausendmal? Jeden Abend das gleiche Ritual, wenn er von der Arbeit kam streichelte er dich und mich zärtlich und im Bett bekam er nicht genug davon dich in den Schlaf zu singen, er war einfach fasziniert von deinen Bewegungen!
Drei Monate später, meine Schwester zog um, ich durfte natürlich nicht helfen, außer mal ein paar Brötchen zu schmieren, fühlte ich mich schon nicht besonders. Rückenschmerzen, aber die kenne ich seit meinen Jugendjahren und dachte mir nichts weiter.
Hätte ich das mal getan!Als mein Mann nach Hause kommt, stehe ich am Bügeltisch,und fühle plötzlich irgendwas ist da ganz und gar nicht ok! Als ich ins Bad gehe,beginnt mein persönlicher Alptraum! Von meinem Geschrei alarmiert stürzt mein Mann zu mir, und holt erst mal tief Luft. Wohin man sieht - Blut! Ich höre mich selber schreien, aber aufhören kann ich nicht! Sofort packt mich mein Mann und bringt mich ins nächste Krankenhaus!
Dort heißt es, "Ihrem Kind geht es gut, aber sie müßen hierbleiben und Ruhe bewahren!"
2 Wochen später liege ich immer noch da, und inzwischen wurde operiert, weil es halt nötig war.In der folgenden Nacht bekomme ich starke Schmerzen und am Morgen traue ich mich auch, das der Schwester zu sagen, denn die Nachtschwester war mehr als "unterkühlt", wie man so sagt.
Die informierte Ärztin meint schnippisch,"Stellen sie sich nicht so an, es ist ihr erstes, sie haben keine Ahnung!" OK, Na wunderbar, aber statt nachzulassen wird alles nur schlimmer.Nach 2 weiteren Stunden bringt mich die Schwester zum Chefarzt. Als dieser den Monitor urplötzlich wegdreht, geht es in mir drunter und drüber! " Es tut mir sehr, sehr leid, aber..." Das kann doch alles nur ein böser Traum sein!
Als mein Mann eintrifft, liege ich bereits am Wehentropf, denn ich soll diese Kind noch "normal" zur Welt bringen. Warum habe ich schon gar nicht mehr mitbekommen. Wir halten uns gegseitig und lassen unseren Tränen freien Lauf.Alles erscheint so sinnlos und leer. Gegen 19 Uhr wird es plötzlich hektisch, denn ich bekam Fieber und mein Mann wird gebeten in die Op einzuwilligen, da es mir sehr schlecht ginge und man für nichts garantieren könne.
Vier Tage später bin ich zuhause, mein Mann hat alles weggepackt, was auch nur im entferntesten daran erinnern würde.Immer wieder sitzen wir Arm in Arm und weinen. Urplötzlich scheint es auf der ganzen Welt nur noch Säuglinge und Schwangere zu geben! Warum? Warum gerade unser lang ersehntes Kind? Alles versucht, getan und dann sowas?!
Was sollen wir nun tun? Auf mehreren Nachfragen war diese Schwangerschaft schon ein Wunder, denn genetisch ist es bei mir fast unmöglich, das ein Kind jemals soweit ausgetragen werden kann. Wir entscheiden uns 2 Jahre später zu einer Totalop, denn sowas nochmal durchmachen? Respekt vor allen Müttern der Welt die es öfter erlebt haben, aber ich will und kann es nicht provozieren.
Unsere Tochter bekommt von uns den Namen Ramona, wie es geplant war. Und noch heute brechen wir in Tränen aus wenn wir das Lied Hören "Abends wenn ich schlafen geh..." Wir haben mittlerweile Kontakt zu einigen Sterneneltern, und nicht alle haben es gemeinsam geschafft, leider. Denn egal was Psychologen auch denken und sagen mögen, auch die männer trauern, eben jeder auf seiner Art und Weise! Unsere Tochter wurde so zu unserem Stern, in manch dunkler Zeit. Gab es Probleme oder Fragen reichte oft ein "Was würden wir tuen wenn..." Und schon lag es meist auf der Hand. Wir leben im Glauben das sie uns von dort oben zusieht - und sie soll stolz auf uns sein und nicht traurig! Ach - geliebter Kleiner Stern - große Tochter , nun fast 8 Jahre alt - MAM und DAD lieben dich!
und an alle die solch ähnliches erfahren , treibt euch nicht, jeder braucht seine Zeit und seine Art zu trauern, da kann und darf niemand jemals ein Urteil sprechen! Wir gedenken all derer, die solches erlebten und wünschen euch alles Liebe und viel Kraft!
Texte: alle Rechte beim Autor
Tag der Veröffentlichung: 15.07.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
für unseren kleinen Stern