Die Schönheit des Momentes übermannte mich. Als sich meine Augen das erste Mal seit langem wieder öffneten. Ich sah sie vor mir, die große und weite Welt. Bereit viele Abenteuer mit ihr zu erleben. Ich war bereit dazu.
Ich konnte wieder klar sehen. Sah sie, die vielen schönen und bunten Farben der Welt. Das Leben um mich herum begann zu pulsieren. In meinem Körper schlug mein Herz genauso freudig herum. Die gute alte Heimat – ach wie lange hatte ich dich nicht mehr gesehen. Ich habe dich vermisst!
Ich sprang aus meinem Bett. Und ohne Umwege sprintete ich durch das gesamte Haus. Die Treppe hinunter. hinaus in meine neue Freiheit. Ich breitete meine Arme aus und tanzte auf dem grünen Gras unter mir. Die warme Windbrise, ich wollte sie in mir aufnehmen. Aufsaugen und nie mehr los lassen. Wie sehr hatte ich diese Momente vermisst.
Voll gesogen mit der frischen Luft und den neuen Farben lies ich mich auf die Wiese fallen. Sie fing mich auf. Ein betörender Duft drang in meine Nase.
Ich hatte das letzte Mal vor Ewigkeiten so empfunden wie heute. Es zu genießen und den Moment total auszukosten war mein oberstes Ziel.
Hatte ich Angst sie wieder zu verlieren? Nein. Ich verspürte keine Angst. Angst erschien mir wie ein Fremdwort.
Ich spürte wie mich die Freiheit umringte. Ich fühlte mich frei. Schloss die Augenlider. Atmete tief ein.
Ein schriller Ton erweckte mein Interesse. Es schien von weiter her zu kommen. Angst kam auf einmal auf. Was war das für ein Geräusch.
Ich spürte ein reißen im Körper. Aufgewühlt und mit pumpendem Herzen erwachte ich in meinem Bett in meinem 1-Zimmer Apartment.
Die kahlen grauen Wände erdrückten mich. Wie jeden Morgen, weckte mich das schrille Klingeln des Weckers.
Doch eines war anders, als an jedem andern Tag meines 40-jährigen Lebens.
Zum ersten Mal seit langem dachte ich wieder darüber nach, wie schön die Kinderzeit doch war. Und heimlich wünschte ich mir, dass ich noch ein letztes Mal in meinen Traum zurück könnte.
Doch ich durfte nicht. Mein Zeit war gekommen. Diese Zeit gehörte der Vergangenheit an und musste mit den Schwierigkeiten dieses Lebens klarkommen.
Texte: Heffa Fuzzel
Bildmaterialien: Heffa Fuzzel
Tag der Veröffentlichung: 31.05.2012
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