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DER SCHREI


Kraftlos und ohne ein Wort zu sagen stehst du vor mir.
Deine geröteten Augen blicken mich fragend an.
Sie durchbohren meine Brust mit Liebe und Flehen.
Ich kann deinem Blick nicht standhalten.
Zu schwer lastet die Erinnerung auf meinen wunden Schultern. Ich lasse sie los.


Was hast du gesprochen, dass du zu Sprechen verlernt hast?
Was hast du gehört, dass du dich vor meinen Worten verschließt?
Verzweiflung ist nicht die Antwort auf deine Fragen.
Du gewährst mir keine Einblicke mehr in dein Herz.
Ich habe nicht gesehen, was du gesehen hast.
Ich war nicht da in dem Moment als du weggeblickt hast.


Das Wissen, das du glaubst zu haben, es benetzt nur deine dürstenden Lippen.
Sie kleben zusammen. Sie öffnen sich nicht.
Heute und hier nimmt es nun ein Ende.
Hoffnungsvoll schaust du hinter mir her als ich dich verlasse.
Unser Abschied ist ein Abschied für immer.
Du trauerst nicht um das, was du nicht sagen konntest.


Die Lebendigkeit deines Seins lebt in meinem Herzen weiter.
Du hast sie mir geschenkt. Ich danke dir dafür.
Heute lebst du deine Schreie in verirrten Welten.
Durchschreite die Türen und Tore und verzeihe dir.
Ich sende dir Grüße von dem Ort zu dem ich nun aufbreche.

Vielleicht findest du mich dort irgendwann.
Ich werde warten.

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Tag der Veröffentlichung: 08.11.2009

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