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Prolog


Die Sonne schien durch die großen Fenster des sehr hell eingerichteten Schlafzimmers. Der Boden war mit Laminat verlegt und ein weißer Flokatiteppich lag darauf. An den Fenstern hingen weiße, luftige Vorhänge. Der Schrank und das Bett waren in einem etwas dunkleren Holz gehalten um einen angenehmen Kontrast zu schaffen. Trotzdem war das Bett mit weißer Bettwäsche bezogen. Auf den Beiden Nachttischen stand jeweils eine Lampe. Auch sonst machte das Schlafzimmer einen sehr ordentlichen Eindruck. Dafür sorgte Jessica auch jeden Tag. Sie hielt das ganze Haus praktisch alleine in Ordnung.
Ihr voller Name war Jessica Richard und sie war 29 Jahre alt. Das Leben der blonden, jungen Frau ist sehr geregelt verlaufen. Ihr Vater war der Chef einer großen Pharmafirma und hatte immer das Geld verdient. Ihre Mutter war zu Hause geblieben und hatte sie und ihre jüngere Schwester Lauren großgezogen. Mit 17 lernte Jessica dann Ashton kennen und auch lieben. Auch er hatte wohlhabende Eltern und ging auf die gleiche Privatschule wie sie. Das überzeugte auch sofort ihren Vater von ihm. Bereits mit 19 heirateten die Beiden und noch im selben Jahr wurde sie schwanger. Sie gab ihre Arbeit auf und blieb ab da zu Hause. Ashton verdiente als Architekt auch genug für seine kleine Familie. Mit zwanzig bekam Jessica dann noch einen kleinen Jungen. Aufgrund des nur kleinen Altersunterschiedes verstanden sich Joshua und Aiden sich sehr gut.
Geweckt wurde Jessica von Geräuschen die von unten kamen. Langsam schlug sie die Augen auf und setzte sich auf. Die Beiden Jungs schienen unten zu spielen. Sie sah auf die Uhr. Es war erst acht, allerdings war es nicht verwunderlich das die Beiden an diesem Tag schon so früh wach waren, denn heute war Aidens neunter Geburtstag. Vermutlich war er ziemlich aufgeregt. Eine große Party war geplant und der Kleine durfte alle seine Freunde einladen. Jessica lächelte. Es war schon auch mal wieder die Familie wieder zu sehen. Ashton schien noch tief und fest zu schlafen und sie wollte ihn auch nicht wecken aber es gab noch viel zu tun. Sie stand auf und ging ins Badezimmer. Nach einer kurzen Dusche föhnte sie ihre langen Haare und zog sich etwas Legeres über. Leise schloss sie die Tür hinter sich als sie das Schlafzimmer verließ. Kaum war sie die Treppe runter liefen die Kinder auf sie zu: „Mum! Mum! Fahren wir jetzt einkaufen?“ Sie gab beiden einen Kuss und sagte: „Ja werden wir. Wir müssen noch viel für die Party einkaufen.“ Die beiden Blonden Jungs jubelten. Lächelte sagte sie: „Pscht. Dad schläft noch. Wir wollen ihn nicht wecken. Zieht eure Schuhe an.“ Eifrig nickten sie und zogen sich ihre Schuhe über. Wie üblich hing der Autoschlüssel am Schlüsselbrett. Nachdem die Beiden Jungs zur Welt gekommen waren hatten Ashton und Jessica sich einen Combi gekauft um auch alles unter zu bekommen. Sie hing sich noch ihre Handtasche über und ging dann zusammen mit Joshua und Aiden zum Wagen. Die Beiden waren voller Elan und es würde ihr schwer fallen sie im Einkaufszentrum zu bändigen.
Ashton erwachte erst eine ganze Weile später. Gestern Abend war er erst spät ins Bett gekommen, da er sich Arbeit mit nach Hause gebracht hatte. Nur langsam konnte er sich zum Aufstehen bewegen. Scheinbar hatte er sich verlegen, denn er war total verspannt. Draußen war ein herrlicher Tag. Sie hatten sich für die Party einen guten Tag ausgesucht. Doch es war noch eine Menge Zeit bevor die Gäste kamen. Im Bad duschte er genau wie seine Frau und rasierte sich anschließend. Er hatte blaue Augen und ebenfalls blonde Haare. So war es fast vorprogrammiert das auch die Beiden Jungs blonde Haare bekamen. Er zog sich an und ging nach unten. Seine Frau musste mit den Kindern einkaufen sein. Hunger verspürte er keinen, dafür aber großen Durst. Im Kühlschrank fand er eine Tüte Orangensaft und trank davon. Direkt so ohne Glas. Viel war sowieso nicht mehr darin und als sie leer war warf er sie in den Abfalleimer. Er ging in sein Arbeitszimmer und sah sich noch einmal seine Entwürfe von gestern Abend an. Sie waren wirklich gut. Am Abend bekam er meistens die besten Zeichnungen hin. Schon wenige Sekunden später hörte er wie ein Auto auf den Hof fuhr. Er lächelte und ging zu Tür. Da ging sie auch schon auf und die Beiden Jungs stürmten hinein: „Dad!“ Sie umarmten ihn beide. „Hey, hey nicht so stürmisch“, er wand sich seinem ältesten Sohn zu, „Und heute ist dein großer Tag. Alle deine Freunde werden kommen und die Familie. Wie aufgeregt bist du?“ Aiden machte Luftsprünge: „Megasuper aufgeregt!“ Aston lächelte und streichelte über seinen Kopf. Jessica kam zur Tür rein und sie hatte mehrere Tüten in der Hand. „Warte ich helf dir.“, sagte er und nahm sie ihr ab und brachte sie in die Küche. Die Kinder liefen nach draußen in den Garten. „Danke.“, lächelte sie und gab ihm einen Kuss. „Wieso bist du denn ohne mich gefahren?“, er packte die Sachen aus. Jessica half ihm: „Weil ich dich nicht wecken wollte. Ich hab doch gestern gemerkt wie spät du erst ins Bett gekommen bist.“
„Danke, Schatz. Ich hatte gestern eine wirklich kreative Phase. Wo hast du sein Geschenk?“
„Es steht im Keller. Hast du die Getränke kalt gestellt?“
„Klar. Kann ich dir sonst noch irgendwie helfen?“, fragte er und schloss den Kühlschrank. Jessica lächelte: „Nein, den Rest bekomme ich alleine hin. Du könntest die Kinder ein bisschen beschäftigen.“ Nachdem er sie erneut geküsst hatte sagte er: „Gern.“ Draußen spielten seine Jungs mit einem Ball. Er gesellte sich dazu, während Jessica in der Wohnung den Tisch deckte. Ebenso dekorierte sie alles und bereitete das Essen vor. Am Nachmittag gab es zunächst Kaffee und Kuchen und dann gab es noch Abendessen. Aidens Freunde gingen um 18 Uhr abends. Danach war nur noch die Familie da. Jessicas Eltern und ihre Schwester und Ashtons Eltern. Es wurde immer später und gegen 23 Uhr war es dann Zeit für die Kinder schlafen zu gehen. „Aber wir sind noch gar nicht müde!“, rief Joshua aus. Sein Bruder stimmte ihm verständlicherweise zu: „Ja. Ich bin doch jetzt neun.“ Ihr Vater hockte sich vor die Beiden: „Richtig, du bist neun, Partner. Das heißt du müsstest schon längst schlafen.“ Mit Hundeaugen fragte Joshua: „Kommst du noch mit hoch?“
„Klar tu ich das. Sagt Gute Nacht.“, er stand auf. Beide Jungs liefen zuerst zu ihrer Mutter und umarmten sie: „Nacht, Mum.“ Sie lächelte: „Nacht ihr Beiden.“ Nachdem sich die Beiden auch von ihren Großeltern und ihrer Tante verabschiedet hatten gingen sie mit ihrem Vater nach oben. „Sind sind so süß.“, sagte Lauren und lächelte. Ihr Vater sagte: „Ja, das stimmt. Lauren du solltest auch endlich eins bekommen.“ Jessica wusste, dass Lauren dieses Thema gar nicht mochte: „Das sollte sie nur wenn sie auch bereit dazu ist.“ Dankbar sah ihre Schwester sie an. „Jess, es war ein toller Tag aber wir müssen leider los.“, sagte ihr Mutter und stand auf. Ihre Schwiegermutter stand ebenfalls auch: „Ja. Wir müssen leider auch los.“
„Das ist schade. Ich bring euch noch zur Tür.“, sagte Jessica. Insgeheim war sie droh darüber, dass sie gehen wollte. Denn zum einen war sie wirklich müde und zum anderen wollte sie noch einmal mit ihrer Schwester alleine reden. An der Tür bedankten sich noch einmal alle für den netten Tag und gingen dann. Jessica schloss dir Tür und ging zurück zu ihrer Schwester an den Tisch. Diese sagte: „Oh man, Dad geht mir tierisch auf den Geist mit diesem Thema. Wieso musstest du auch so früh ein Kind bekommen?“ Jess setzte sich ihr Gegenüber und nahm ihr Weinglas: „Du solltest dich nicht so nerven lassen. Aber ich meine du und Mark ihr seid doch schon seit 2 Jahren zusammen. Denkt ihr nicht über Kinder nach?“
„Nein, das tun wir nicht. Ich bin gerade mal 22. Ich finde das etwas jung für schon so viel Verantwortung.“, verteidigte Lauren sich. Ihre Schwester sagte: „Ich hab mein Kind mit 19 bekommen. Das Zweite mit 20.“
„Du bist auch anders als ich. Es würde mir im Traum nicht einfallen mit 19 zu heiraten.“, sagte Lauren. Gerade wollte ihr Gegenüber darauf antworten als Ashton hereinkam: „Hey, sind meine Eltern schon weg?“
„Ja. Sie sind eben gegangen.“, antwortete Lauren. Er setzte sich zu seiner Frau. Als eine Weile keiner was sagte fragte er: „Hab ich euch gerade bei Frauengesprächen gestört?“
„Nein, nein. Wir haben gerade darüber geredet warum meine Schwester keine Kinder will.“, sagte Jess. „Ich bin zu jung!“, sagte Lauren laut. „Du bist 22.“, sagte die Ältere. „Jess, sie ist ziemlich jung.“, pflichtete der Blonde ihr zu. Seine Frau verstand ihn nicht: „Ich war damals auch jung.“
„Ja da hast du Recht. Ich war mir damals auch nicht sicher ob wir nicht irgendwas überstürzen. Wenn sie sich zu jung fühlt dann ist das so. Sie sollte erst wenn sie wirklich bereit ist ein Kind bekommen. Was ist mit deinem Freund. Will er welche?“, Ashton redete verständnisvoll. Lauren schüttelte den Kopf: „Nein, noch nicht. Wir wollen uns Zeit lassen. Wenigstens einer versteht mich.“ Jessica sah ihn an: „Was heißt das du warst dir nicht sicher? Das heißt du wolltest die Kinder damals gar nicht?“
„Doch natürlich wollte ich das. Ich war mir nur unsicher. Wir waren Beide erst 19. Ich meine vielleicht hätte es uns besser getan, wenn wir noch ein oder zwei Jahre gewartet hätten.“, gab Ashton zu. „Wieso hast du mir das damals dann nie gesagt? Es war ja nicht so, dass es ein Unfall war das ich schwanger wurde.“ Lauren merkte das sich das ganze sehr in Richtung Streit bewegte und sagte: „Ich denke ich sollte euch besser alleine lassen.“ Jessica sagte nichts dazu. Ashton stand auf: „Naja scheint so als hätten wir was zu klären. Danke, Lauren. Ich bring dich zur Tür.“ Lauren ging zu ihrer Schwester und umarmte sie. Dann ging sie mit Ashton zur Tür und verabschiedete sich. Er ging zurück zu seiner Frau. „Kannst du mir das jetzt bitte erklären?“ , forderte sie. Erneut setzte er sich neben sie und drehte sich zu ihr: „Ich habe nur gesagt, dass ich mir damals unsicher war.“
„Ja aber wir haben vorher darüber gesprochen ob wir es wollen oder nicht. Da hast du kein Ton davon gesagt das du dir unsicher warst.“, sie wurde erneut lauter. Jetzt bereute Ashton das er das gesagt hatte. Um sie zu beruhigen nahm er ihre Hand: „Jess, du hast damals ununterbrochen von einem Baby gesprochen. Ich liebe dich und ich wollte, dass du glücklich bist. Deswegen habe ich nichts von meinen Zweifeln gesagt.“ Sie zog die Hand weg und stand auf: „Also wolltest du es nicht!“
„Ich war mir nur unsicher! Aber mittlerweile ist doch wohl klar, dass wir die Richtige Entscheidung getroffen haben.“, er erhob nun ebenfalls die Stimme, „Wir haben eine tolle Ehe und zwei wundervolle Söhne, Jess. Damals war ich 19. Jetzt bin ich 28 glaub mir jetzt weiß ich es besser.“ Sie antwortete nicht. Ashton stand auf: „Ich liebe dich und ich bin glücklich in unserem Leben. Ich bereue nichts was wir gemacht haben.“ Seine Hand legte sich an ihre Hüften und zog sie zu sich. Sie sah ihn an: „Wirklich?“
„Ja, wirklich. Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen als dieses Leben.“, lächelte er und küsste sie.

Impressum

Texte: Alle Rechte der Geschichte liegen beim Autor.
Tag der Veröffentlichung: 14.03.2012

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Widmung:
Für die Quellen meiner Inspiration.

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