DAMPFPLAUDERER
Im großen «Blockhaus», steht unter Dampfplauderer Folgendes geschrieben:
„Das sind Leute, die gern und viel reden. Was sie erzählen, sind Geschichten, die im Unterhaltungswert hoch, der Wahrheit jedoch nicht wirklich entsprechen. Es wird dabei von Geschichten gesprochen, die sich hauptsächlich aus Abgabe von heißer Luft nähren. In kalten Wintermonaten kann es, aus diesem Grund und der mit viel Inbrunst und Herzblut vorgetragenen Erzählung, zu Nebelbildung vor dem Mund des Erzählers kommen. Das ist keine Krankheit, sondern nur der warme Atem, der mit Kälte vermischt zu Dampf wird und dem Plauderer seinen Namen gibt.“
Diese Dampfplauderer gibt es auf der ganzen Welt. Jedoch sticht, nach genauer Recherche, durch mehrere unabhängig voneinander arbeitende Wissenschaftler, eine Spezies besonders hervor. Nur einer Gruppe ist es vergönnt, die Hochkultur des Dampfplauderns auch über die Sommermonate zu betreiben.
Dieses Phänomen des Dampfplauderns konnte bei einigen Politikern, die auf Tour waren, um Wahlwerbung zu betreiben, beobachtet und analysiert werden. Ein österreichischer Wissenschaftler, der hier, wegen der anschließenden Kürzung seiner Subventionen, namentlich nicht genannt werden möchte, ging der Sache auf den Grund, und fand dabei Folgendes heraus:
Manche Politiker, gehen bei Ihren Lügen, die sie mit einem Lächeln dem gemeinen Volk, so wird das Volk im All-Gemeinen bezeichnet, unterbreiten, dermaßen eiskalt vor, dass sich um Ihre Körper eine Aurora, nicht zu vergleichen in Größe und Form mit dem Nordlicht, bildet. Dabei sinkt zeitgleich, aufgrund der Gefühlskälte dieser Menschen die Außentemperatur um Ihren Körper, in den Minusbereich ab. Ab jetzt gelten die gleichen physikalischen Grundsätze wie beim ganz normalen, gemeinen Dampfplauderer. Es gibt allerdings nur wenige auserwählte, die den Dampf, den Politiker von sich plaudern, auch im Sommer sehen und durchschauen können. Es ist ein ehernes Gesetz, dass nur ganz feinsinnige Menschen, die Reden, der meist in bestechender Form auftretenden Dampfplauderer richtig deuten und daher auch verstehen können.
Allen Naturgesetzen zum Trotz teilt sich die Masse der Menschen, die solche Reden verfolgen, in 3 Gruppen.
Die erste Gruppe, Anhänger dieser Redner, sehen Selbige in Glanz und Glorie am Pult der Redekunst stehen, von dem aus, sie ihren begeisterten Fans leere Worthülsen, natürlich fachgerecht verpackt, servieren. Einige, dem Charme dieser Blender zum Opfer gefallene behaupteten, nach der Rede des Politikers Ihres Vertrauens (sollte es so etwas überhaupt geben), diesen in einem völlig neuen, strahlenderem, Licht gesehen zu haben.
Die zweite Gruppe, eher die bodenständigen, einfacheren, arbeitenden Menschen, sehen weder die Aurora, noch den Dampf, der bei den nicht haltbaren Versprechungen abgegeben wird.
Das Besuchen solcher, oft sinnlosen Veranstaltungen, hat für sie nur einen Grund. Um vielleicht etwas von dem Geld, das Ihnen durch die Politiker von ihrem kargen Lohn abgezweigt wurde, um deren Überleben zu sichern, zurückzuholen. Sie sind nur auf das Ende der Veranstaltung fixiert, wo es gilt, das einzige Versprechen, das Politiker auch halten können, zu ergattern … Nämlich - Freibier!
Die dritte Gruppe ist die gefährlichste und kann unter Umständen einem dieser Dampfplauderer zum Verhängnis werden.
Auch sie sehen die Aurora nicht leuchten, spüren aber im Gegensatz zu Gruppe zwei, die eisige Kälte, die vom Rednerpult herabströmt. Geschult in vielen Semestern, an den diversen Universitäten und Fachhochschulen erkennen sie sofort den Unterschied zwischen Machbarkeit einer Versprechung oder einem Lügenkomplex. Sie haben aufgrund Ihres Tagesablaufs, sie treffen sich morgens, um zu besprechen, wo man sich nachmittags trifft, um den Termin für die abendlichen Aktivitäten zu erörtern, die Möglichkeit der Recherche.
Was den Propanten der Gruppe zwei, aufgrund des Arbeitspensums das jeder Einzelne von Ihnen, in den Fabriken, den Geschäften, den Spitälern, den Schulen, den Erziehungsheimen, bei der Polizei, der Feuerwehr, der Rettung, der Bergrettung, der Wasserrettung, der Tierrettung usw. zu erledigen hat, nicht möglich ist.
Hier sollte man nun, um keine falschen Schlussfolgerungen aufkommen zu lassen, folgenden Schlusssatz einbringen. Nicht jeder Dampfplauderer, der im Winter mit einem Seidl an irgendeiner in den Skigebieten aufgestellten Schneebars steht und große Reden schwingt, ist auch Politiker.
Auch nicht, wenn es um ihn herum recht kalt ist.
Liebe Grüße vom Steirerbuam.
www.steirerbua.at
Tag der Veröffentlichung: 03.11.2009
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