Die Vorbereitungen sind schon in vollem Gange und alle helfen mit. Wir feiern das Fühlingsfest. Bei dem wird den Göttern für die Ernte im letzten Jahr gedankt und es werden Opfer gebracht, um in der folgenden Ernte auch reichlich gesegnet zu werden. Als Opfer werden die besten und fettesten Tiere ausgesucht. Außerdem wird sich die Göttin Lori eine Amme aussuchen, die eine zukünftige Nachfolgerin austrägt. Obst und Gemüse wird es aus den Vorratsspeichern geholt und dicksten Schweine und Hühner geschlachtet. Die Kinder sind schon unten an den Teichen, um die schönsten und größten Fische heraus zu holen. Und die alten BASEN sitzen zwischen den riesigen Fässern mit Bann, dies ist ein sehr berauschendes Getränk aus verschiedenen gegorenen Früchten. Sie sitzen dort und probieren jedes Faß, denn die Hohepristerin Muhlah sagt das nur das Beste auf den Tisch kommt. Ich muß jedesmal darüber lachen, denn die Basen vertragen eigendlich nicht viel und führen sich dann auf wie eine wild gewordene Horde Schweine. Am Ende verbietet Muhlah ihnen am Fest teil zu nehmen. Und sie nehmen sich vor, daß sie beim nächsten Mal nicht so viel trinken werden, aber das klappt nie.
Es ist das Frühlingsfest und geht 5 Tage lang.Andere Stämme kommen über das riesige Meer oder über die Berge und bringen viele schöne Sachen mit, die es bei uns nicht gibt. Für diese Sachen bekommen sie im Tausch unseren Bann. Wir leben hier im schönen Sonnenheim, wo es im Sommer schon warm ist und im Winter recht mild. Schnee habe ich noch nie gesehen, nur die alten Basen und die WATTEN haben über dieses Zeug, was sehr kalt sein soll, erzählt.Die Watten kommen aus dem hohen Norden, wo es sehr viel Schnee geben soll und selbst im Sommer muß man da langen Kittel und Beinwärmer tragen. Dort wachsen keine Früchte und kein Gemüse, deshalb kommen sie einmal ein jeder Mondwende und tauschen ihr Robbenfleisch. Ihre gößte Siedlung heißt Winterberg, die nach ihrer Lage benannt wurde. Sie haben sich das auch sehr einfach gemacht, es kann ja jeder in einer riesigen Höhle ein paar Lager aufbauen. Andererseits war ich noch nie da und würde mir das gerne alles einmal ansehen. Es gibt aber auch noch andere Völker wie die FLOREN die weit im Süden unserer Insel an den Flüssen leben, und die SCHAREN, die mehrerer Monde über das große Meer fahren müssen um zu uns zu kommen. Außerdem gibt es noch jede Menge kleine Stämme die durch die Welt ziehen und keine feste Siedlung haben. Ich glaube ich habe es da richtig gut, hier in Sonnenheim, da wir richtige Hütten haben, aus Lehm und Stroh und nicht wie andere Völker nur ein paar Felle über Stöckern hengend.
Genug von den Anderen, ich bin SORA, geboren im Jahr der Fruchtbarkeit und bin jetzt 16 Jahre alt. Ich bin 1,70 groß und habe blonde Haare die mir bis zur Hüfte gehen. Auf meine Grasgrünen Augen bin ich besonders stolz, da keiner weit und breit solche Augenfarbe hat. Ich lebe mit meinen Schwester im Bund der Priesterinnen. Wird sind zur Zeit 35 Schülerinnen, 5 Priesterinnen und den zwei Hohepriesterinnen Muhlah und Fan. Sie stehen über alles. Ihre Kenntnisse über Raum, Zeit, Flüche und Heilungen sind atemberaubend. Muhlah ist jetzt mindestens 60 und ist ziemlich streng. Wobei Fan wiederum sehr gutmütig ist. Vielleicht liegt es daran das Fan schon 89 ist und ihr Ableben kommen sieht. Sie lebt ziemlich zurück gezogen am Rand unserer Siedlung und läßt sich nur zu den Eröffnungsreden der Feste und den Weihungen blicken. Jedes Neugeborene, aus unserem Land, muß den beiden Hohepriesterinnen vorgestellt werden, denn sie wählen, mit der Hilfe unserer Göttin LORI , die nächsten Schülerinnen, für den Bund der Priesterinnen, aus. Es heißt, dann sei man geweiht um ein gutes Leben als Priesterin zu führen. Die Arbeit der Priesterinnen besteht darin, daß man die Göttin mit Geschenken und Opfern freudig stimmt und in der Siedlung in der man wohnt für Ruhe und Ordnung sorgt. man weiht die Äcker, Teiche, Wälder und Tiere auf das die nächste Ernte ein Erfolg wird. Außerdem kümmern sich die Priesterinnen um die Heilung verwundeter Menschen und Tiere. Dies lerne ich auch gerade im Bund. Manchmal ist es nicht ganz einfach da wir sehr viel lernen müssen aber keins der Mädchen möchte sich dieser Schande preis geben und die Lehre abbrechen. Ich war auch schon ein paar Mal kurz davor aber meine beste Freundin LAN hat mir in dieser schweren Zeit den Rücken gestärkt und zum durchhalten ermuntert. Sie ist genauso groß wie ich und hat lange, braungelockte Haare. Durch ihre tiefbraunen Augen sieht sie wie ein kleinen zahmes Häschen aus, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Ohne sie hätte ich aufgegeben und wäre vertrieben worden. In solch einer Schande wird man nirgens aufgenommen und bekommt auch keinen JUNGASEN an seine Seite. Manchmal habe ich echt das Gefühl, daß Muhlah es auf mich abgesehen hat. Ich bekomme immer die schwersten Aufgaben und darf nie mit zu den Festen der anderen Stämme. Kurz vor der Abfahrt fällt ihr immer ein, daß ich irgendwelche Aufgaben nicht erledigt oder ich nicht ihren Anweisungen gefolgt habe und so die Reise nicht verdiene. Am Anfang ist es mir nicht weiter aufgefallen, bis Lan mich darauf hinwies. Wie soll ich so einen Jungasen kennenlernen? Andererseits bin ich auch froh darüber allein hier bleiben zu können, so kann ich ohne Aufpasser durch die Wälder streifen und das machen worauf ich Lust habe. Erst gestern fiel ihr ein, daß ich einen Ausflug mit zwei Basen in die Dornenwälder machen sollte um mein Überlebenstraining aufzubessern. Ich war ja schon sehr traurig, da dieser Ausflug ausgerechnet heute beginnen und mindestens 10 Tage dauern sollte. So hätte ich das ganze Fest verpasst!!!
Aber manchmal muß man auch mal Glück haben.... Denn heut in den frühen Morgenstunden kamen die Watten nach Sonnenheim. Sie waren an die 50 Leute, davon allein schon 40 Jungasen. Sie erzählten das ihr Gott TERWAN mit ihnen gewesen sei und sie so schneller den weiten Weg durch die verschneiten Berge und Wälder hinter sich gebracht hatten. Einer von ihnen hatte riesige Hörner auf seinem Helm,sie nannten ihn PAROW und es scheinte als sei er ihr Anführer. Er begrüßte Muhlah herzlich und verwickelte sie gleich in ein Gespräch. In der Zwischenzeit packte ich meine Sachen und mußte, wie immer auf die Basen warten, die sich von ihren Männern nicht trennen konnten. Gerade als wir in Richung Wald gehen wollten entdeckte Parow mich, er stopte uns und fing gleich an mit Muhlah zu diskutieren. Ich habe leider nicht alles verstehen können, es fielen Wortfetzen wie: den Asen vorenthalten, kein Ehrgefühl, zu wenig Auswahl bei den DISSEN und unmöglich wegschicken. Ich wußte es geht um mich und endlich zeigte mal jemand Muhlah, daß es nicht immer nur nach ihrem Willen geht. Nachdem sie sich mehrere Minuten angeschwiegen haben kam Parow zu mir rüber und sagte das mein Ausflug verschoben werden mußte. Ich war darüber natürlich sehr glücklich, durfte mir aber in Gegenwart von Muhlah es nicht anmerken lassen. In der Hütte der Priesterinnen traf ich dann Lan und sie freute sich darüber, daß ich bei diesem Fest auch zugegen bin.
Wir machten uns auf den Weg in die Küchenhütte um unser Mittagsmahl zu uns zu nehmen. Diese Hütte ist einfach riesig, an den zwei Enden sind mannshohe Kochstellen und in der Mitte haben bis zu 200 Leute platz ihre Mahlzeiten einzunehmen. Unter der Decke hängen jede Menge getrocknete Bündel Kräuter, die wir zum Würzen unserer Speisen, für Tee´s und natürlich für unsere Medizin brauchen. Als Lan und ich vor der Hütte ankammen hörten wir schon jede Menge fremde Stimmen, die sich angeregt über ihre weite Reise unterhielten. Kaum betraten wir die Hütte verstummten die Stimmen. Wir sahen die Watten, die in der Mitte der Hütte saßen. Im Rest der Hütte waren nur wenige Flemen bei Essen. Die Krüge der Asen waren voll mit Bann und ihre leeren Eßschüsseln lagen quer über den Tisch verteilt. Sie starrten uns an als hätten sie noch nie zuvor Dissen gesehen. Es war uns ja schon sehr unangenehm ihre Blicke im Rücken zu spüren und nicht zu wissen was und worüber sie nach dachten. Lan stand wie angewurzelt da und wußte nicht was sie machen sollte. Wie kann man sich nur von so ein paar Asen den Kopf verdrehen lassen. Ich zog sie am Ärmel mit zur Essensausgabe, erst da fing sie sich wieder. Wir nahmen unsere Schüßeln und suchten uns eine ruhige Ecke abseits vom ganzen Trubel. Kaum saßen wir, fing sie schon an zu schwärmen."Hast du den einen Asen gesehen mit den roten Haaren? War der nicht süß? Ob er sich mit mir binden lässt? Was meinst du, hat er was dagegen, wenn ich ihn fragen würde? Ob er sich schon eine Disse ausgesucht hat? Was wird Muhlah zu meiner Entscheidung sagen? Hoffentlich ist sie damit einverstanden. Und wenn nicht? Was soll ich dann tun, Sora? Hörst du mir überhaupt zu?" Tja, das ist meine Lan, die kann manchmal echt nerven."Ich weiß nicht. Warte doch erstmal ab was das Fest bringt. Und außerdem mußt du dich noch nicht binden. Lan, du bist erst 16! " Sie wurde etwas sauer und stopfte sich schniefend das Essen rein. Als ihre Schüßel leer war sagte sie:" Auch wenn du nicht so scharf drauf bist dich zu binden mußt du es mir überlassen wann und wen ich mir aussuche. Es tut mir leid für dich wenn du kein Interesse an Asen hast, zwing aber niemanden deinen Willen auf!!!!" Das saß. Mit so heftiger Gegenwehr hab ich echt nicht gerechnet. "Mensch Lan so meinte ich das doch nicht. Ich hab doch nichts dagegen wenn du dich binden willst. Im Gegenteil, ich freue mich sogar für dich. Ich mein´ ja nur, daß du über diesen Asen gar nichts weißt. Lerne ihn doch erstmal auf dem Fest näher kennen und dann kannst du dich doch immernoch entscheiden. Wenn du dich jetzt schon auf den Einen fest legst wirst du es vielleicht bereuen. Was ist wenn dir auf dem Fest dann doch ein anderer besser gefällt?" "Du hast ja recht. Tut mir Leid, das ich dich hier so angefahren habe. Ich hoffe das du Recht hast. Hast du dir eigendlich schon die Asen angeschaut? Gefällt dir da Einer?" Fängt sie schon wiederdamit an. Ich will mich doch nicht jetzt schon binden. Warum machen alle nur so ein riesen Ding daraus. "Nein, hab ich nicht und will ich auch nicht." Ich interessiere mich wirklich nicht für diese Halbstarken, die sich auch noch mit jeder Eroberung brüsten müssen. Und die wollen auch nur das eine. "Dürfen wir euch kurz mal stören?" Ich kann es nicht fassen, da kommen wirklich zwei von den Asen zu uns rüber und der Rothaarige ist auch noch mit dabei. "Klaro, dürft ihr das." erwiderte Lan freudestrahlend. "Wie heißt ihr zwei Süßen denn? Und wie alt seid ihr?" ´Ne billigere Anmache haben sie wohl nicht auf Lager? "Ich heiße Lan und bin 17. Das ist Sora und sie ist 16. Und ihr?" "Ich bin TAN und 17. Und das ist mein Bruder JOGLAW. Kommt ihr nachher auch auf das Fest? Vielleicht können wir ja zusammen hin gehen? Dann könnt ihr uns ja mal eure Siedlung zeigen und vielleicht auch mehr...?" Lan sitzt da und grinst Tan an. Er ist ca. 1,80 m groß, hat rote schulterlange Haare und ist durchschnittlich kräftig gebaut. Sein Bruder ist nicht so gut bestückt. Er ist ein halben Kopf kleiner hat braune Haare die zu einem Zopf gebunden sind. Sein Körper ist total dürr und käseweiss. Total abstoßend. Und als ob ich es gewußt hätte sind diese Burschen nur auf ihr Vergnügen aus. Aber ohne mich!!! Ich bin doch kein Stück Vieh das man mal so nebenbei beglücken kann. Nicht mit mir!!! Mir blieb schon das Essen im Hals stecken nur bei dem Gedanken daran mich Joglaw hinzugeben. Das muß ich mir echt nicht geben. Die anderen Asen schauen auch schon die ganze Zeit rüber und tuscheln. Ich muß hier raus. Als ich aufstehen wollte hielt mich der Bruder am Arm fest."Wo willst du denn hin? Wir wollten uns doch grade mit euch verabreden? Willst du denn garnichts dazu sagen?" Was denkt der sich denn? Wir Priesterschülerinnen sowie auch die anderen Priesterinnen dürfen nicht ohne die Erlaubnis der Hohepriesterin angefasst werden. Mir reicht es jetzt aber wirklich."Was fällt dir halbes Hemd eigendlich ein? Wenn du deinen Schwanz nicht unter Kontrolle hast kannst du gleich wieder nach Hause gehen. Hat dir niemand beigebracht wie man mit Priesterinnen umgeht? Es ist echt das letzte." Ihm blieb der Mund offen stehen. Ich drehte mich um und verließ die Hütte. Nein ich stolzierte aus der Hütte. Als ich draußen ankam mußte ich erstmal tief durchatmen. Ich kann so nen aufgeblasenen Angeber nicht ausstehen. Was denken die sich nur? Und vor dem halben Dorf uns so blöd anzumachen ist doch wirklich das Letzte. Ich wollte schon wieder langsam weiter in Richtung Schlafhütte, da kam mir Lan hinterher gerannt. "Man wie du ihm die Meinung gesagt hast, war echt krass. Der war total sprachlos und die anderen Asen haben ihn nur ausgelacht. Tan möchte sich bei dir entschuldigen. Er findet das Verhalten seines Bruders nicht in Ordnung." Das ist doch wohl das Mindeste. "Ich glaub, du brauchst erstmal ein bißchen Ruhe. Geh doch ´ne Runde durch den Wald, das wird dir gut tun. Die frische Luft wird dich schon wieder runter bringen." Ja, Lan weiß ganz genau was mir fehlt. "Gut. Sag aber bitte Muhlah nichts davon, du weißt ja wie sie darauf reagiert." Lan ging wieder zurück in die Küchenhütte.
Ich ging in den Nadelwald, weil da kaum einer zum Spazieren hinein geht. Alle gehen nur in den Blätterwald, sie sagen, daß sie sich fürchten. Komische Dinge passieren dort und grusselige Tiere im Nadelwald wohnen. Mir ist hier noch nie was komisches passiert und außer ein paar Vögel habe ich hier auch noch keine Tiere gesehen. Dafür habe ich hier meine Ruhe und kann über alles nachdenken ohne das mir jemand auf die Nerven geht. Mitten im Wald liegt versteckt ein kleiner See,den noch nicht mal Muhlah kennt. Ich lag schon eine ganze Weile am Ufer, da hörte ich Schritte. Als ich mich umdrehte stand da ein Ase. Er war an die 1,90 m hoch gewachsen, hat stahlblaue Augen und blonde, leuchtende, schulterlange Haare. Seine Haut war braun gebrandt, was für ein Asen aus dem Norden sehr ungewöhnlich ist, und auf seinen Muskeln glänzte der Schweiß. Zwei kleine Grübchen ziehrten seine Wangen und auf seiner Brust war eine große Narbe zu sehen. Er hatte seine Wanderfelle schon in der Siedlung abgelegt und trug jetzt nur noch einen winzigen Lendenschutz, hinter dem man seine Größe schon erahnen konnte. "Das war aber nicht sehr nett von dir, so mit Joglaw zu reden:" In seinen Augen leuchtete das wenige Licht, das durch die Baumkronen schien. "Was geht dich das an? Wenn er nicht weiß wie man mit uns umzugehen hat, darf er sich nicht wundern. Ich hoffe seine Mannesehre ist jetzt nicht zu sehr gekränkt! Aber wer bist du eigendlich und was machst du hier? Hat dir irgendwer erlaubt den Wald zu betreten?" Ich erschrag vor mir selbst, so arrogant wollte ich eigendlich nicht klingen aber jetzt war es eh schon zu spät. Ich hatte sehr viel Mühe gehabt seinen Blicken stand zu halten. Nach wenigen Sekunden antwortete er mir. "Ich bin THALIS und ich wußte nicht das es verboten ist die Flemenwälder zu betreten. Oder muß ich dich erstmal um Erlaubnisfragen?" "Vielleicht?!?" Ich konnte es nicht vermeiden, aber mir entglitt ein kleines Lächeln bei dieser Frage. "Vorher muß ich aber noch wissen wie die Person heißt bei der ich die Erlaubnis beantrage." "Ich bin Sora." Mich macht das ja schon etwas nervös wenn man mich so von oben herab betrachtet. Er setzte sich neben mich und starte mich weiter an. "Darf ich mich zu dir setzen?" "Schön das du jetzt fragst, wo du schon sitzt." Er grinste mich an und zwinkerte mir zu. Ich sah über den Teich hinweg um mir etwas schlagfertiges einfallen zu lassen, um ihn so schnell wie möglich wieder los zu werden aber ich konnt keinen klaren Gedanken fassen. "Ich fand das vorhin echt klasse von dir, daß du Joglaw mal die Grenze gezeigt hast. Er benimmt sich immer so unmöglich bei Dissen. Bisher hat ihm aber noch keine die Meinung gesagt, jedenfalls nicht so in der Öffentlichkeit." "Ich laß mir halt nicht alles gefallen und erstrecht nicht von euch Asen." "So schlimm sind wir aber nicht." Der Rücken fing an mir zu schmerzen und ich legte mich wieder hin. Über mir sah ich die Baumkronen die im Wind tanzten. Und der junge Klee unter mir duftete herrlich. Wir lagen lange nebeneinander ohne auch nur ein Wort miteinander zu reden. Ich habe mich auch gewundert, daß seine Anwesenheit mir nicht zu viel wurde. Eher im Gegenteil, ich empfand es als sehr angenehm. Auch seinen Duft empfand ich nicht als abstoßend.Sein Schweiß mischte sich mit Blumendüften, es roch sehr männlich. Nach einer Weile meinte er, daß er zurück müßte, da seine Begleiter sich sonst noch Sorgen machen würden. Vielleicht noch einen Suchtrupp los schicken würden. "Ich möchte nicht das dieser schöne, ruhige Fleck noch von den Anderen entdeckt wird. Vielleicht sehen wir uns ja später nochmal!" Das hoffte ich natürlich insgeheim. Aber was war das??? Diese Gefühle und das Kribbeln im Bauch? Was ist mit mir los? MARA, eine unserer Priesterschwester, hatte mir von diesen Gefühlen erzählt. Dies hatte sie kurz vor ihrem Entschluß mit einem Asen durch zu brennen. Sie hatte solch Gefühle für ihn und hat von großer Liebe geredet. Muhlah war aber mit ihrer Wahl nicht zufrieden. Mara sah keinen anderen Ausweg, als mit ihrem Auserwählten zu fliehen. Doch Muhlah sah dies kommen und verbannte den Asen. Er musste zu den Scharen über die Meere segeln und durfte nie wieder einen Fuß auf unser Land setzen. Mara brauchte 5 Mondwenden bis sie bereit war sich mit einem anderen Asen verbinden zu lassen.
Thalis ging zwischen den Nadelbäumen in Richtung Siedlung. Ich sah ihm noch lange nach, bis er hinter den Bäumen verschwand. Das kann doch aber nicht wahr sein, ich und verliebt? Sonst war ich doch immer diejenige, die sich über die Anderen lustig gemacht hat, die mit solchen Sprüchen ankamen. Ich müßte jetzt aber auch mal langsam zurück zur Siedlung, nicht das es jetzt doch noch Ärger mit Muhlah gibt. Eins weiß ich aber jetzt schon, ich muß mehr über diesen Thalis heraus finden. Schon von weitem hörte ich die aufgeregten Stimmen aus der Siedlung. Was ist da nur los? Lan kam angerannt und erzählte mir das, das Orakel schon einen geeigneten Partner für die Göttin gefunden hat. Wer mag das nur sein? Ich hoffe nicht, daß es Joglaw ist. Der ist bei weitem nicht der Göttin Lori würdig. Heut Abend wird eine Priesterschülerin als Amme bestimmt, die sich dann, mit dem Auserwählten, die nächsten 5 Tage in die HÖHLEN VON TARONA zurück zieht. Dort werden sie von der Göttin Lori verbunden werden und sich paaren. Bin ich froh, daß ich nicht zu denen gehöre. Die Ammen müssen mindestens 17 Jahre und unberührt sein. Da ich erst 16 bin, werde ich noch verschohnt. Ich musste lächen über meine Gedanken. " Worüber freust du dich? Und wo warst du eigendlich die ganze Zeit? Ich hab schon nach dir suchen lassen!" Die harte Stimme ging mir durch die Knochen. Muhlah stand plötzlich neben mir. Ihr Blick war eiskalt und durchdringend. Ob ich ihr von der Begegnung mit Thalis erzählen sollte? Nein besser nicht, nicht das sie mich doch noch weg schickt. "Ich hab dir eine Frage gestellt! Los sag schon wo du warst!" Muhlah wurde langsam böse. "Ich war nur ein wenig im Wald spazieren um den ungestümen Jungasen aus dem Weg zu gehen." erwiderte ich. Ich sahs in ihrem Blick das sie sich langsam wieder beruhigte ja es schien sie sei sogar erleichtert dies von mir zu hören. "Komm wir haben noch viel zu tun.Die letzten Jungasen sind gerade eingetroffen." Ich folgte ihr zum großen Platz.
Auf dem großen Platz hatten sich schon alle Priesterinnen und Schülerinnen versammelt, um die Zeremonie vorzubereiten. In einem Kreis werden Holzscheite aufgestellt. In dem man später stehen muss um von der Göttin Lori seinen Jungasen bestimmen zu lassen. Es heißt sie gäbe dann erst ein Zeichen wenn der Richtige neben einem im Kreis steht. Ich fragte mich ob Thalis mein passender Jungase wäre. Ob die Göttin ihn mir mit Absicht zum See geschickt hatte damit wir uns schon vorher ein wenig kennen lernen. Ich hörte leise Stimmen die immer näher kamen. Die Schülerinnen hatten unsere Gäste aus der Küchenhütte geholt damit das Fest beginnen konnte. Ganz vorne weg ging Juglaw. Ich merkte wie in mir die Wut empor stieg als ich ihn sah und Muhlah merkte dies. Sie nahm mich beiseite. "Dein Platz ist ganz hinten Sora. Ich möchte nicht das du die Zeremonie störst." Ich war verwundert, wie sollte ich die Zeremonie stören nur mit meiner Abneigung Juglaw gegenüber? Andererseits wars mir ganz Recht. So konnten mich die Jungasen nich mit ihren gierigen Blicken treffen.
Tag der Veröffentlichung: 15.02.2012
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