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Das Buch ist in fünf Kapiteln aufgeteilt. Jedes dieser Kapitel besitzt kleinere Unterkapitel, die Zeitlich markiert sind - um so das Wesentliche, das Wichtigste zu erfahren. Erschienen ist das Buch und ebook bei PROJEKTE-VERLAG CORNELIUS GMBH / HALLE SAALE.

Taschenbuch: 238 Seiten
Verlag: Projekte-Verlag Cornelius; Auflage: 1 (27. November 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 386634855X
ISBN-13: 978-3866348554
Durchschnittliche Kundenbewertung: 4.6 von 5 Sternen(7 Kundenrezensionen)




Ein Auszug aus dem letzten Unterkapitel des ersten Tages.


International Airport Miami
20.55 Uhr



Langsam wurde es dunkel und immer weniger Hubschrauber mit Überlebenden landeten auf dem Flugfeld. Die Nationalgarde verteilte Essenspakete und wies den Menschen für die erste Nacht ein Quartier zu. Man konnte die Erschöpfung in ihren Gesichtern deutlich erkennen. Doch alle zusammen hatten hier Großartiges geleistet - obwohl noch immer kein Ende in Sicht war.

George schlenderte durch das große Hangartor und zeigte dem Wachsoldaten dabei seinen Passierschein. "Ziemlich heiß heute!", stellte er fest.
Doch der Nationalgardist stand nur regungslos und breitbeinig da, senkte seinen Kopf, sah auf das Fotos des Ausweises, blickte dann wieder George an und bedeutete ihm anschließend mit einer Handbewegung, dass er eintreten dürfte.
"Danke", bemerkte Rifkin sarkastisch. "Das war ja ein nettes Gespräch!"

In der Halle betrat George das kleine provisorische Informationsbüro. "Guten Tag. Mein Name ist George Rifkin", stellte er sich höflich einer jungen Frau vor.
"Hallo! Bridget de Lano. Kann ich was für Sie tun?", fragte sie zurück.
"Ich bin im Auftrag des deutschen Botschafters hier. Ich hätte gern eine Liste aller deutschen Überlebenden und - wenn machbar - dazu die medizinischen Befunde."
"Die medizinischen Befunde sind noch nicht eingetroffen. Die letzte Lieferung an Blutproben ist gerade weg. Wir erwarten die ersten Befunde gegen Mitternacht. Kann aber auch etwas später werden. Entweder warten Sie bis dahin oder Sie arbeiten in der Zwischenzeit Ihre Liste durch."
"Wo liegt sie denn?", fragte George und blickte zögernd auf ein paar Zettelstapel unmittelbar hinter der jungen Frau. Er konnte jedoch nur die Namen amderer Länder erkennen: "Italy", "Norway", "Spain", "Peru".
De Lano nahm von einem anderen Tisch ein paar Blätter in die Hand, tackerte sie zusammen und drückte sie George in die Hand. "Hier ist sie!"
George nahm die Liste an sich und bedankte sich schon im Gehen. Er schaute auf das zweite Blatt und las die Namen, die alphabetisch geordnet waren. Dann blickte er zuu den Überlebenden hinüber und atmete tief durch. Also gut ...
"Ich suche den Deutschen Markus Fischer!", rief er und schaute sich um. Als sich niemand meldete, rief er erneut. "Markus Fischer bitte!"
"Hier!" ertönte es schließlich. "Ich bin Markus Fischer!", sagte der junge Mann, der plötzlich vor Rifkin stand.
"Guten Tag, Herr Fischer. Mein Name ist George Rifkin, ich arbeite für die deutsche Botschaft in Washington."
"Und was wollen Sie von mir?"
"Meine Afgabe besteht darin, mich um deutsche Überlebende zu kümmern, sofern alle Formalitäten seitens der Untersuchungsbehörden erledigt sind. Dabei muss ich auch einige Formulare ausfüllen. Ich hätte da ein paar Fragen, die Sie mir bitte beantworten müssten. Mir wurde ein Zelt zugewiesen, in dem wir uns in Ruhe unterhalten können!"
"Von mir aus ... Ich hoffe nur, dass dieser Spuk bald vorbei ist!"

In Rifkins Zelt war es stickig und heiß. Zum Glücke man ihm wenigstens eine ordentliche Lampe zugebilligt, denn in der Halle, war es schon dunkel geworden.
"Nehmen Sie bitte Platz", nickte Georgen seinem ersten Gast zu. Dann setzte er sich ebenfalls. "Möchten Sie etwas trinken?"
"Wenn Sie etwas Wasser hätten ..."
"Aber sicher doch", erwiderte George, leegte seine leeren Formulare auf einem Stuhl ab und nahm eine kleine Wasserflasche vom Tisch. Die drückte er Fischer in die Hand. Anschließend räusperte er sich. "Wie gesagt, habe ich ein paar Fragen."
"Fangen wir endlich an, damit ich weiterschlafen kann!"
"Gut ... Ihr vollständiger Name lautet Markus Fischer?"
"Ja."
"Wann sind Sie geboren?"
"19. Dezember 1975"
"Staatsangehörigkeit deutsch?"
"Und irisch ..." fügte Fischer hinzu.
"Wie das?", fragte George nach.
"Mein Vater war Deutscher und meine Mutter Irin."
"Verstehe. War Ihre Fahrt mit der OSIRIS privat oder geschäftlich?"
"Beides. Ich arbeite für eine Softwrefirma in Rland und war an Bord, weil wir in Kairo ein Geschäft über die Bühne gebracht hatten. Die Fahrt sollte uns zur Erholung dienen, bevor wir wieder nach Irland zurückkehren wollten."
"Uns? Meinen Sie verwandte oder Bekannte?"
"Nein. Ich meine - ja. Ich war mit meiner Arbeitskollegin an Bord. Wir waren verlobt, doch unsere Firma wusste nichts davon. Man sieht es dort nicht gern, wenn Angestellte privat miteinander verkehren. Ich habe sie zu dieser Urlaubs-Geschäftsfahrt überredet. Sie nahm sogar ihre Tochter aus der Schule, damit sie mitkommen konnte."
"Können Sie mir die Namen der beiden nennen?"
"Carrie Manners und Sophie."
"Haben Sie sie schon ausfindig machen können?"
"Bisher noch nicht ....." Fischer legte sein gesicht in seine Hände und atmetet tief durch.
"Die beiden sind Iren?"
"Ja."
"Ich werde mal sehen, ob ich von meinen irischen Kollegen ein paar Informationen bekommen kann. Und nun wird es schwierig: Können Sie mir den ablauf des Unglücktages schildern?"
"Sie wissen, was Sie da von mir verlangen ..."
"Ich weiß, dass es für Sie schwer sein muss, aber nur so können wir herausfinden, ob es ein Unfall oder ein Anschlag war."
"Was macht das für einen Unterschied? Tote gibt es so oder so!"
"Bitte, Herr Fischer!"
"Also gut ... Wir saßen gerade beim Essen, als es plötzlich einen gewaltigen Knall gab. Die Meisten Passagiere im vorderen Teil des Speisesaales bekamen Angst und stürmten hinaus. Natürlich wollte ich sehen, was passiert war. Ich bat Carrie und Sophie, auf mich zu warten. Als ich die Tür zum Pooldeck öffnete, stand ich vor einem riesigen Nichts. Es war einfach kein Pool mehr da. Alles war weggerissen. Ein grauenhafter Anblick! Dann konnte ich die Leichen sehen - einige waren zerfetzt, andere verbrannt. Ich beschloss zu Carrie und Sophie zurückzukehren, da hörte ich einen zweiten Knall. Als ich unseren Speisesaal betrat, wäre ich beinahe gefallen. Wo wir vorhin noch gesessen hatten, klaffte jetzt ein riesiges schwarzes Loch. Ich habe nach Carrie und Sophie gerufen, dann bin ich irgendwann ohnmächtig geworden. Das ist alles, woran ich mich erinner."
"Es tut mir sehr Leid für Sie Herr Fischer. Ruhen Sie sich jetzt etwas aus. Und wenn es Ihnen keine Umstände macht, können Sie bitte Frau Irene Hoffmann zu mir schicken?"
George erhob sich gemeinsam mit Markus Fischer. Er legte seinen Arm auf die Schulter des Mannes, um ihm etwas Trost und Kraft zu geben. "Finden Sie den Weg allein?"
Fischer nickte stumm.




Impressum

Texte: Impressum1. Auflagec)Projekte-Verlag Cornelius GMBH,HAlle 2009 - www.projekte-verlag.deMitglied im Börsenverein des Deutschen BuchhandelsSatz und Druck: Buchfabrik Halle - www.buchfabrik-halle.deISBN 978-3-86634-855-4Preis 19.90¤ Euro
Tag der Veröffentlichung: 19.03.2010

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