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Die Rechte dieses Buches gehören nur mir alleine!!!Das Bild habe ich aus dem Internet.




Kapitel 1:

Nach der Schule lief ich schnell nach Hause , weil ich morgen Geburtstag habe und meine Mutter mir gesagt hat das ich noch aufräumen muss weil wir Familienbesuch bekommen. Als ich um die Ecke lief die an unsere Straße grenzte, rannte jemand in mich hinein. Wie zu erwarten war es mein 17-jähriger Bruder der eigentlich jeden Tag in jemanden reinläuft. Warum auch immer. ,,Na, Schwesterlein. Schon aufgeregt wegen morgen? Du läufst ja so schnell in der Gegend rum das du mich auch noch umrennst!!´´, sagte er. ,, Ich hab dich doch gar nicht umgerannt, sondern du mich!!Und ja ich bin aufgeregt. ´´, klärte ich ihn auf. Darauf schaute er mich solange komisch an, dass ich den Kopf senken musste. Dann drängelte ich mich an ihm vorbei und lief zu unserem Haus. Es war ein altes Gebäude mit großem Garten in dem ein Springbrunnen stand, der auch schon fast zerfiel, aber zum Wunder einiger noch Wasser spuckte. Es gab 3 Stockwerke und ich lebte zwar auf dem Dachboden, hatte aber das größte Zimmer. Ein Balkon war auch da und es gab viele Fenster, sodass viel Licht einfiel was alles sehr einladend wirkend machte. Ich lief ins Haus hinein, meinen Bruder im Schlepptau. Mein Vater war noch nicht zu Hause, aber meine Mutter stand in der Küche und deckte den Tisch. Hinter ihr stand ein riesiger Topf mit Spagetti. Mein Vater nahm sich meist 2 Portionen, meine Mutter eine, genauso wie ich, doch mein Bruder verdrückte meist ganze 5 Portionen. So musste meine Mutter immer viel kochen, aber es machte ihr Spaß. Ich legte meine Schultasche ab und rannte zu meiner Mutter um sie zu umarmen. Mein Bruder stand im Türrahmen und sagte einfach nur ,,Hi.´´ .Meine Mutter sagte uns das mein Vater erst spät nach Hause kommen würde und wir deshalb schon essen können. Also schnappte ich mir meine Tasche und lief nach oben in mein Zimmer. Dort schmiss ich die Tasche auf mein Bett und ging in mein Bad, wusch meine Hände und lief wieder die Treppe runter. Mein Bruder hatte seine Tasche einfach im Flur liegen gelassen und sich schon auf seinen Platz gesetzt. Ich lief also zu meinem Platz und setzte mich, während meine Mutter den Topf mit den Spagetti auf den Tisch stellte. Dann nahmen wir uns eine Portion(mein Bruder nahm sich gleich total viel auf den Teller) und fingen still an zu essen. Meine Mutter kann wirklich gut kochen. Nach dem Essen stellten wir alles in die Spülmaschine außer den Topf denn der war zu groß um reinzupassen. Meine Mutter hatte meinem Vater schon Essen zu Seite gestellt denn mein Bruderhatte den ganzen Topf geleert, während meine Mutter und ich nur eine Portion geschafft haben, trotzdem machte mein Bruder sich noch ne Tiefkühlpizza. Es war jetzt 15 Uhr und ich ging hoch in mein Zimmer und fing erstmal an meine Klamotten zu ordnen. Ich staubsaugte, putzte und sortierte aus. Dann war es erst 17 Uhr. Also setzte ich mich an den Pc und scheckte meine Mails. Es waren heute nicht viele, deswegen antwortete ich allen und machte den Pc wieder aus.Dann nahm ich mir eines meiner Bücher, legte mich aufs Bett und las. Um 18 Uhr klingelte es. Ich klappte mein Buch zu und lief mal wieder die Treppen runter. Dort stand mein Vater und begrüßte meine Mutter. Dann drehte er sich zum Wohnzimmer und begrüßte meinen Bruder der auf dem Sofa lag und Fernsehen guckte. Mein Bruder murmelte etwas Unverständliches ohne aufzublicken. Dann sah mein Vater mich und ich lief in seine offenen Arme. ,, Hallo Nadja, mein kleiner Engel .´´,flüsterte er mir leise ins Ohr. Ich drückte ihn noch fester. Er ließ mich viel später los als sonst, was mich etwas verwunderte. Dann setzte mein Dad sich an den Tisch und meine Mutter machte das Essen warm. Ich setzte mich meinem Dad gegenüber an den Tisch und sah dabei zu wie er aß. Auch heute verdrückte er 2 Portionen. Meine Mutter saß mittlerweile auch am Tisch und beide guckten mich so komisch an. In ihren Blicken lag Angst, aber auch Neugier und Interesse. Irgendwann drehte ich den Kopf weg und lief hoch in mein Zimmer. Oben ließ ich mich erstmal in meinen Sitzsack fallen. Warum haben sie mich so komisch an geguckt? Als würden sie auf etwas warten und es gleichzeitig fürchten. Ich verstand es einfach nicht. Ich machte noch meinen Fernseher an und guckte mir ein paar Sendungen an. Dann zog ich mich um und ging ins Bad. Während ich mir die Zähne putzte könnte ich schwören, dass ich etwas aus meinem Zimmer gehört habe. Aber als ich schnell in mein Zimmer lief war niemand da. Als ich fertig war ging ich schlafen. Aber ich hatte das Gefühl das sich morgen etwas ändern würde.

Am nächsten Tag stand ich auf und lief erstmal ins Bad. Dabei hörte ich ein Raschel das mich aber nicht weiter störte. Im Bad wusch ich mich und lief dann zurück in mein Zimmer. Dort kämmte ich mir die Haare. Heute mal mit geschlossenen Augen, weil ich noch so müde war das ich meine Augen kaum aufhalten konnte. Aber schließlich war heute mein Geburtstag und ich wollte heute feiern. Dann suchte ich mir ein Outfit aus und stellte mich vor den Spiegel, um zu gucken wie die Sachen zusammen an mir aussahen. Das hätte ich besser gestern machen sollen, denn es dauert immer total lange bis ich mir ein passendes Outfit ausgesucht habe. Aber irgendetwas sah heute anders an mir aus. Zuerst wusste ich noch nicht einmal was, obwohl das ein echter Blickfänger war. Dann fiel es mir auf. Meine Haare waren WEIß. So richtig farblos weiß. Das war unmöglich. Und irgendwie waren sie auch länger und voller. Meine normale Haarfarbe ist eigentlich braun. Aber jetzt waren sie weiß. Wie kann das sein? Und dann fiel mir noch etwas auf. Wie hatte ich das nur übersehen können? Auf meinem Rücken waren zwei Flügel. Richtige fedrige, weiße Flügel. Aber das war noch nicht alles. Ich betrachtete mich noch mal genauer im Spiegel. Ich hatte ja normaler weise grüne Augen. Aber jetzt waren diese hellblau. Und es lag irgendwie etwas wie ein Funkeln darin. Wie ein Stern. Als ich mich noch weitervorbeugte um mir meine Augen und diesen ,,Stern ´´genauer anzusehen, fielen meine Haare nach vorne und versperrten mir die Sicht. Ich wollte sie mir hinter die Ohren schieben, aber da wo normalerweise meine Ohren waren war nichts. Langsam wurde ich Panisch und hielt meine beiden Hände oben an meinen Kopf. Dann kniete ich vor meinem Spiegel. Ich musste wohl zusammengesackt sein. Als ich meine Hände am Kopf hatte, fühlte ich irgendetwas Flauschiges, haariges. Ich hob den Kopf und nahm die Hände weg. Dort auf meinem Kopf waren Ohren. Aber keine Menschenohren, sondern Tierohren. Wie von einem Hund oder Wolf. Nagut. Jetzt kam es mir in den Sinn. Ich träume einfach nur!! Das ist nur ein Traum. Und wenn ich jetzt die Augen schließe und bis zehn zähle liege ich in meinem Bett und habe einen ganz normalen Körper. Also:1,2,3,4,5,6,7,8,9,10!!!
Ich öffnete die Augen und sah mich im Spiegel. Es hatte nicht funktioniert. Ich hatte immer noch diesen abnormalen Körper. Ich erinnerte mich an mein Buch in dem ein Mädchen dachte, dass sie träumt, weil der süßeste Junge der Klasse sie angesprochen hatte. Sie zwickte sich in den Arm um aufzuwachen. Also machte ich das gleiche. Ich zwickte mir einmal ganz fest in den Arm und hoffte, dass ich aufwachte. AAAAAAAAUUUUUUUUU!!!!Das tat verdammt weh. Sowas mache ich nie wieder. Dann fiel mir ja der Grund dafür ein und ich schaute noch einmal in den Spiegel. Es war das gleiche Bild mit den Flügeln, Ohren, weißen Haaren, usw. Ich sprang erschrocken auf und stolperte ein paar Schritte zurück. Das war einfach nicht möglich. Jetzt überkam mich die blanke Panik. Ich nahm die Hände vors Gesicht und fing an zu heulen, dabei stolperte ich ein paar Schritte zurück. Leider hatte ich nicht auf meine riesigen Flügel geachtet die sogar größer waren als ich und so kam ich mit meinem rechten Flügel an eine Vase die auf meinem Nachttisch stand. Sie stürzte zu Boden und zersprang in tausend Teile. Es machte so einen Krach, dass ich zurücksprang und dabei meine Flügel entfaltete. Diese kamen an meine Deckenlampe. Diese stürzte zu Boden und zersprang auch. Der Krach hinter mir erschreckte mich so dass ich mit voller Wucht gegen mein gigantisches Bücherregal stieß. Die meisten Bücher fielen auf mich herab und drückten mich zu Boden.
Zum Glück hatte ich wohl jetzt schon Reflexe für meine Flügel, denn ich(naja, eher waren es die Flügel selbst)breitete sie schnell über meinem Kopf aus. So musste ich jetzt nur noch die Flügel entfalten und die ganzen Bücher fielen zu Boden. Ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte. Unmöglich konnte ich so vor meine Familie treten. Mum würde noch einen Herzinfarkt bekommen. Die Straße war zu dieser Uhrzeit eher leer. Die meisten Menschen schliefen zu dieser Uhrzeit noch. Immerhin war Samstag und nur wenige mussten zur Arbeit. Also könnte ich mich aus dem Fenster schleichen und ...irgendwo hin gehen. Ich ging zum Fenster und wollte es öffnen. Aber es klemmte. Egal wie oft ich es versuchte und wie viel Kraft ich aufwand, es ging einfach nicht auf. Das war echt frustrierend. Was jetzt? Ich musste wohl durch die Tür raus. Hoffentlich hat der Krach sie nicht geweckt, dachte ich. Es war aber eigentlich fast unmöglich, dass sie schon wach waren. Mein Vater kommt immer so spät von der Arbeit das er lange schläft. Meine Mutter müsste jetzt gerade einkaufen sein um noch die letzten Dekosachen zu kaufen. Und mein Bruder schnarcht immer so laut das ihn nicht mal eine rennende Herde Bisons aufwecken würde. Das ist auch meist der Grund das unsere Gäste in der ersten Nacht nicht einschlafen können, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Aber auf der Straße würde ich mich nicht gut verstecken können. Schon gar nicht mit meinen fast 2m großen Flügeln. Da fiel mir ein, dass ich noch einen Kapuzenumhang von letztem Halloween im Schrank hatte. Ich kramte eine Weile im Schrank bis ich den Umhang fand. Dann faltete ich meine Flügel so weit wie möglich zusammen. So zog ich mir den Umhang an, aber man konnte noch, nicht unbedingt kleine, Beulen sehen. Dann zog ich mir eine Mütze an die meine Ohren verdeckte und auch keine Beulen zu sehen ließ. Wenigstens damit zufrieden, aber mit schlechterem Hörvermögen, zog ich mir die Kapuze auf. So verdeckte ich auch die weißen Haare. Damit ich auch nix vergessen hatte drehte ich mich einmal im Kreis. Ich sah ziemlich komisch aus. Hoffentlich treffe ich niemanden der mich erkennt. Wie ein Dieb öffnete ich die Tür einen Spalt breit und schielte nach draußen. Niemand zu sehen. Also machte ich die Tür ganz auf und schlich die Treppen hinunter. Ausgerechnet heute, das ist mir nur einmal in meinem Leben passiert, trat ich auf die einzige knarrende Treppenstufe im ganzen Haus. Das Geräusch kam mir so laut vor und hallte ewig. Ich dachte, dass man es bestimmt in der ganzen Stadt gehört haben muss. Na toll! Als ich ganz unten war, blickte ich mich noch einmal um und lauschte ob nicht irgendwo ein Geräusch war. Ich sah oder hörte nichts, was zum Teil bestimmt an meinen Ohren lag die zusammen gequetscht unter der Mütze waren. So langsam juckten sie. Ich lief auf Zehenspitzen zur Tür. Als ich die Türklinke berühren wollte, war ich mir sicher schon unbemerkt raus zu kommen. Doch dann hörte ich die Stimme meiner Mutter und es lag Besorgnis darin: ,,Nadja? Geht es dir gut? Hast du dir auch nicht weh getan? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Alles wird gut. Wir helfen dir!!´´, redete sie mir ruhig und langsam zu. Ich war so in Panik das sie meine Flügel oder die anderen Veränderungen an mir sehen könnte, dass ich die Türklinke ergriff und versuchte die Tür aufzumachen. Aber sie war verschlossen. Trotzdem versuchte ich es panisch weiter und es musste bestimmt total bescheuert aussehen. Dann sagte ein belustigt klingende Stimme: ,,Da kannst du noch so lange rumhängen und versuchen die Tür aufzukriegen. Bei mir haben sie früher das gleiche gemacht und ich hang halb an der Tür und hätte mir fast die Handgelenke gebrochen. ´´Erst jetzt erkannte ich das mein Bruder das gesagt hatte. Ich ließ von der Tür ab und drehte mich um. Dort standen sie: Meine Mutter stand im Türrahmen mit besorgtem Gesicht. Mein Vater stand schon fast in Greifweite und hatte eine Hand nach mir ausgestreckt, sein Gesicht war gequält. Mein Bruder stand einfach nur lässig im Türrahmen und grinste. Allerdings bekam ich auch mit, wie er neugierig auf die Buckel auf meinem Rücken schaute. Automatisch zog ich meine Flügel noch näher an meinen Rücken heran und es war schon fast schmerzhaft. Da sagte meine Mutter: ,,Schatz, es ist alles gut. Du kannst uns vertrauen. Bitte nimm den Umhang ab. Wir wissen Bescheid. Jack, kannst du ihr alles zeigen? Bitte! ´´Mein Bruder seufzte nur genervt und schaute noch einmal in die Runde. Dann schloss er die Augen und irgendwie flatterten auf einmal seine Umrisse und verschwommen. Dann strahlte seine Gestalt auf und ich musste den Blick von diesem Licht abwenden. Als ich wieder hin schauen konnte, stand er zwar noch da, aber er hatte sich verändert. Seine dunkelbraunen Haare waren jetzt schwarz und seine Augenfarbe sah jetzt fast schwarz aus, obwohl sie eigentlich braun sind. Aber das was mich am meisten verwirrte waren die Ohren. Er hatte genauso wie ich Hundeohren. Aber schwarz. Auch hatte er keine Flügel. Nun ja. Doch jetzt sah ich sie. Sie waren so klein das er bestimmt nicht damit fliegen konnte. Das war echt verwirrend. Er sah in gewisser Weise aus wie ich. ,,Bitte reg dich jetzt nicht auf, okay? Du und dein Bruder seid beide Wolfara. Das liegt in der Familie. Es ist ein Gen. So wie bei manchen Leuten Muttermale vererbt werden ist es hier eben das Wolfara-Gen. An mir und deinem Vater ist das Gen vorbeigegangen. Aber du hast es. Und nimm jetzt bitte diesen Umhang ab. Ich kann so überhaupt nicht gut reden wenn ich dein Gesicht nicht sehe. Und deine Flügel müssen doch auch langsam wehtun. Kannst du ihn also bitte abnehmen? ´´,fragte mich meine Mutter. Ich überlegte einen Moment. Doch dann tat ich es. Ich nahm die Kapuze runter und zog die Mütze aus. Doch den Umhang ließ ich noch an. Meine Mutter bat mich: ,,Bitte zieh den Umhang aus. Ich will sehen ob du dich nicht verletzt hast. Es gab ja einen riesen Krach da oben. ´´Als sie den Krach erwähnte wurde ich rot. Dann nahm ich auch den Umhang ab und entfaltete meine Flügel. Somit war das Zimmer ausgefüllt.

Die Wahrheit:

Ihre Gesichter veränderten sich. Bei meinem Vater und meiner Mutter standen Verwunderung und Stolz in ihren Gesichtern. Aber bei meinem Bruder stand zuerst Erstaunen und dann purer Neid. Warum war er neidisch? Ich wusste nicht warum man neidisch auf mich sein sollte. Aber ich hatte für einen Moment richtig Angst vor ihm, denn in seinen Augen sah ich kurz etwas aufblitzen was mich total erschreckte. Ich sah Hass, puren Hass. Aber ich wusste nicht ob der Hass gegen mich oder meine Eltern gerichtet war. ,,Oh! Wir wussten ja nicht, dass das Gen bei dir so ausgeprägt ist! Das ist unglaublich. Wir dachten das Gen wäre fast ausgestorben, weil es deinen Vater und mich nicht erreicht hat. Als dann dein Bruder sich verwandelte, wussten wir, dass das Gen nicht mehr so in unserer Familie ausgeprägt ist. Und jetzt kommst du IHNEN

schon so nah heran das man dich schon als eine von IHNEN

zählen könnte. Naja,...also was dein Aussehen angeht. Ob deine Kräfte auch so stark und mächtig sind ist eher auszuschließen.SIE

sind so stark wie fast keiner unserer Art. Nur unsere Göttin ist noch mächtiger. ´´, sagte meine Mutter. Jetzt konnte auch mein Vater wieder reden: ,,Ich wusste immer das mein kleiner Engel etwas Besonderes ist. Sogar deine Flügel sehen aus wie die eines Engels. Du bist einfach wunderschön!.... ´´Ich hatte immer noch keine Ahnung was hier vor sich ging und während mein Vater mir erzählte wie wunderschön ich doch bin, schloss ich die Augen und stellte mir meine Liste der Fragen auf die ich hatte. ,, Stopp!´´, unterbrach ich meinen Vater. ,, Ich weiß immer noch nicht was hier eigentlich vor sich geht!?Was bin ich? Wer sind SIE

?Warum glaubt ihr an eine Göttin und nicht an Gott? Wieso sehe ich so aus? Was sind das für Kräfte von denen du sprichst, Mum? Und wie soll es jetzt weitergehen? Ich kann mich so doch nie wieder in der Öffentlichkeit blicken lassen!!!´´Meine Mutter holte Luft um hoffentlich ALLE meine Fragen zu beantworten: , Also,...1.Du hast heute deinen 14.Geburtstag,übrigens herzlichen Glückwunsch, und alle von uns verwandeln sich das erste Mal an ihrem 14.Geburtstag.2.Du bist ein Wolfara. Du hast drei Gestalten. Die erste ist deine Menschliche Gestalt, die zweite die Gestalt die du jetzt besitzt. Das ist die Zwischengestalt. Und die dritte ist ein Wolf mit Flügeln.3.SIE

sind die 7 Wächter. Sie passen auf uns auf. Das heißt, dass Sie uns helfen wenn wir Probleme haben und von anderen magischen Wesen bedroht werden. Aber nur wenn sie wissen, dass man sich nicht selbst helfen kann. Aber manchmal, wenn jemand unserer Art durchdreht, oder sich der Öffentlichkeit zeigt greifen sie ein um das Geheimnis zu wahren.4.Wir glauben an eine Göttin, weil es die Göttin aller Wolfara ist und unsere Welt und Magie aufrecht erhält. Sie gibt uns unser Schicksal und manchmal, wenn ein Krieg oder etwas Schlimmes bevorsteht, wählt sie jemanden aus, der helfen kann. Die sogenannten Auserwählten.5.Du siehst so aus, weil unsere Göttin dir dieses Aussehen geschenkt hat. Sie muss dich für etwas Besonderes sehen. Das ist echt eine Ehre. Die Wolfara sind eine Mischung aus Wolf und Engel. Deshalb auch die Flügel.6.Die Kräfte von denen ich sprach sind zum Beispiel die Kräfte die Zeit anzuhalten, Telekinese, Gedanken lesen, in die Zukunft blicken, fliegen, obwohl das mit diesen Flügeln kein Problem sein dürfte, heilen, sich in andere magische Wesen zu verwandeln, etwas zu verändern oder auch die Göttin um Hilfe zu bitten und sie für kurze Zeit in dieser Welt erscheinen zu lassen. Das letzt genannte ist aber auch nur bei dem mächtigsten der 7 Wächter vorzufinden.7.Es wird sich vieles in deinem Leben verändern. Als dein Bruder sich verwandelte, ist er auf eine Schule für magische Wesen gegangen, wo ihm alles erklärt worden ist und wo er lernt seine Kräfte zu kontrollieren und einzusetzen. Auch du wirst jetzt dorthin gehen. Die Schule heißt Halera. Sie ist nach einem Namen unserer Göttin benannt. Sie hatte schon viele Namen, aber der Name passte zur Schule und jetzt heißt die Schule eben Halera. Aber bevor du auf die Schule dort kannst, müssen wir dir einiges erklären! ´´Sie schaute mich ernst an und beförderte uns alle ins Wohnzimmer. Mein Vater setzte sich in den Sessel, meine Mutter und mein Bruder setzten sich auf die zweier Coach und ich setzte mich auf die dreier Coach, weil meine Flügel so viel Platz verbrauchten und ich im Gegensatz zu meinem Bruder, der sich schon längst zurückverwandelt hatte, noch nicht wusste wie ich mich verwandeln konnte. Ich hoffte, dass ich das bald lernen würde. Jetzt fing meine Mutter mal wieder an zu reden und zwar mit dem Ton, der sagte das ich zuhören musste. ,,Also, du musst jetzt genau zuhören, okay?(Ich nickte)Na gut. Die Schule auf die du gehen wirst ist die Schule auf die dein Bruder seit 3 Jahren geht. Die Schule ist ein Internat für magische Wesen. Jeder muss in seiner Zwischengestalt oder eben eine Gestalt je nach Belieben rumlaufen. Jeden Tag und jede Nacht. Du darfst dich nicht mehr in einen Menschen verwandeln solange du auf dem Schulgelände bist. Es gibt eine Grenze bei der ihr euch automatisch zurückverwandelt. Jack wird dir die Grenze zeigen. Die Schulleiter aller magischen Schulen wollen die Privatsphäre eurer Menschenleben aufrechterhalten. Niemand soll wissen wer ihr in der menschlichen Welt wirklich seid. Deshalb gibt es auch keinen Haupteingang, sondern nur Wald rund um die Schule. Außerdem können Menschen sie nicht sehen und werden von der Grenze sozusagen umgeleitet. Ach und wegen der Privatsphäre müsst ihr euch andere Namen geben. Jack zum Beispiel heißt dort Jaden. ´´ Jetzt verstand ich wenigstens etwas. Aber wie sollte ich mich nennen? Mein Vater brachte auch mal ein Wort raus: ,,Wie wäre es mit .......... Naraja!!!´´
Ich mochte den Namen und er wies nicht so sehr von meinem Namen ab. Den konnte ich mir merken. Und irgendwann werde ich wohl auch drauf reagieren können. ,, Also gefällt er dir?(Ich nickte)Gut. Dann musst du dich in der Schule so nennen. Du gehst am Montag noch ein letztes Mal in deine alte Schule und verabschiedest dich von allen. Aber du darfst nicht sagen warum du auf eine andere Schule gehst. Niemand darf von deiner anderen, magischen Seite erfahren. Kein Mensch.´´
Das wusste ich ja schon und ich würde es auch niemandem erzählen, sonst hält man mich noch für verrückt. Aber da gab es noch ein anderes Problem. ,, Wie verwandel ich mich in einen Mensch? ´´SO konnte ich ja wohl nicht mehr in die Schule OHNE mich zu verraten. Meine Eltern sahen meinen Bruder an der daraufhin seufzte und mich runter in den Keller brachte. Ich war zuerst überrascht was das jetzt mit meiner Verwandlung zu tun hatte, aber dann sagte er mir das ich meine Kräfte einsetzten könnte und somit Schaden veranstalten könnte oder gar jemanden verletzten. Unten im Keller waren alle Möbel und Sonstiges zur Seite geschoben und es war eine große Fläche in der Mitte entstanden. Ich war letzte Woche noch hier unten um alte Sachen aus meinem Zimmer wegzustellen damit mein Zimmer etwas ordentlicher war, etwas leerer. Aber da hatte ich nicht mal einen Überblick über diesen Raum. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Raum so groß ist. Jetzt stellte ich mich in die Mitte des Raumes und mein Bruder vor mich mit 1m Abstand. Dann sagte er: ,,Also, du musst dich erstmal konzentrieren. Anfangs ist es schwer sich zu verwandeln, aber mit der Zeit hat man den Dreh raus. Du musst die Kraft in dir spüren. Schließ deine Augen und versuch die Magie in dir zu spüren. Du weißt wann du die Magie spürst. Es ist ein unbeschreiblich schönes und unglaubliches Gefühl und wenn du diese Kraft hast, musst du deine Gestalt vor dir sehen die du annehmen willst. Spürst du die Kraft? ´´ Seit er angefangen hatte zu reden hatte ich seinen Anweisungen gefolgt. Ich hatte gedacht, dass es total schwer sein würde sich zu verwandeln und die Magie in sich zu spüren. Aber es ging total schnell. Ich suchte die Kraft und fand sie in meinem Herzen. Ich nahm sie in die Hand und konnte sie kontrollieren. Dann versuchte ich mir mein altes ich in Erinnerung zu rufen. Aber irgendwie sah ich einen Menschen der entfernte Ähnlichkeit mit mir hatte. SIE hatte haselnussbraune Haare und hellblaue Augen, die aber auch so einen Stern im Inneren hatte wie ich in meinem Augen in der Zwischengestalt hatte. Ihre Haut hatte einen unbeschreiblichen Ton und war makellos. Alles an ihr war wohlgeformt, sie hatte einfach DEN perfekten Körper. Und ich nahm IHRE Gestalt an. Das wusste ich. Mein Körper veränderte sich und ich schlug die Augen auf.
Das erste was ich sah war mein Bruder und ein echt erstauntes und erschrockenes Gesicht. Das sah so bescheuert aus, dass ich einen Lachkrampf bekam. Er sah einfach nur blöd aus. ,, Lach nicht. Sieh selber mal in den Spiegel. Ich weiß ja, dass man sich nach der Verwandlung verändert. Aber, dass es so auffällig ist, wusste ich nicht. ´´ Ich lachte nur noch einmal und lief dann hoch in mein Zimmer. Meinen Bruder ließ ich im Keller stehen. Oben angekommen stellte ich mich trotzdem vor den Spiegel. Mir stockte der Atem.
Mein Bruder hatte Recht. Ich hatte mich verändert. Aber als ich vorhin die Frau gesehen habe in die ich mich verwandelt habe, habe ich nicht alle Einzelheiten gesehen. Meine Haut glitzerte als die Sonne, die durchs Fenster in mein Zimmer schien, darauf fiel. Auch meine Haare schienen von innen heraus zu leuchten. Und meine Augen. Sie waren einfach unbeschreiblich. Diese Farbe war...ich finde einfach keine Worte dafür. Sagen wir mal so: Die Farbe erinnerte mich an den türkisfarben Strand in Hawaii. Dort waren wir mal bevor Jack 14 wurde. Und der Stern, naja er leuchtete wie ein Stern. Aber auch meine Nase hatte jetzt eine andere Form. Irgendwie eine Stupsnase. Mir gefiel mein ,,neues´´ Gesicht. Wer weiß, aber ich denke mit diesem Körper lenke ich schon mal die Aufmerksamkeit der Jungs auf mich. Aber spätestens wenn sie mit mir reden bringe ich kein Wort heraus oder stottere. Wenn das aber in der neuen Schule nicht so ist, muss ich immer noch aufpassen, dass ich nicht irgendeinen Zentauren oder Vampir abkriege. Wenns schon so was wie mich gibt, muss es die ja bestimmt auch geben. Ich sollte mich am Besten informieren. Aber nicht bei meinem Bruder. Zumindest jetzt nicht wo ich ihn eben erst eiskalt im Keller stehen gelassen habe. Eher bei meinen Eltern. Na dann. Ich ging wieder die Treppe runter. Meine Eltern saßen am Küchentisch. Mum telefonierte und Dad hackte irgendeine Liste ab und hatte Stapel von Büchern um sich. Die erste Frage die ich herausbrachte war: ,,Was sind das für Bücher?´´
Mein Dad antwortete: ,,Das sind deine Schulbücher. Aber es sind keine normalen Schulbücher wie du sie hattest. Naja zum Teil. Du hast schon noch Mathe, Deutsch, Englisch usw., aber auch Verwandlung, Waffenkampf, Magiekampf, Magische Fähigkeiten...am Besten fragst du deinen Bruder. Der ist ja schließlich auf dieser Schule. ´´ ,,Ne, ich frag ihn lieber nicht. Aber die Fächer. WOW. Das hört sich auf jeden Fall nicht so langweilig an wie Mathe oder Religion. Sag mal Dad,...was sind eigentlich für...Wesen auf der Schule?´´ Erst einmal lachte er laut auf und meine Mutter, die immer noch telefonierte warf ihm einen strengen Blick zu. Dann ging sie ins Wohnzimmer um in Ruhe zu telefonieren. Mein Dad sah immer noch belustigt aus: ,,Tut mir Leid, aber es kommt mir so vor als wüsstest du schon längst Bescheid. Na also, es gibt Hexen,Elfen,Vampire,Feen,Magier,Zentauren,Zwerge,Gestaltwandler,Elementebändiger und noch viele weitere, die ich jetzt aber nicht alle aufzählen will. Es würde ewig dauern. Du musst auch deine Lehrer respektieren und ihnen gehorchen. Sie werden schnell streng, wenn sies noch nicht sind. Und du darfst keine Einhörner oder deine Mitschüler jagen. Das hört sich für dich jetzt blöd an, aber deine wölfischen Instinkte werden bald hervortreten. Du wirst jagen wollen. Vertrau dich einem Lehrer an. ´´Die ganze Zeit hatte er die Bücherliste weiter abgehackt. Jetzt hob er zum ersten Mal den Kopf. Als er mich sah stockte ihm der Atem. Er blinzelte und rieb sich die Augen. Dann brachte er heraus: ,,Oh...w-wer h-hä-hätte g-gedacht das du dich so, so verändern würdest. Du bist wunderschön mein kleiner Engel.´´ Das Wort Engel verwirrte mich auf einmal. Hatte ich nicht die Flügel eines Engels? Also jedenfalls sahen sie so aus. Wusste mein Dad von Anfang an, wie ich aussehen würde? Nein. Er war vorhin genauso überrascht gewesen wie Mum, Jack und ich. Trotzdem. Mein Dad sagte: ,,Ach, bevor ich es vergesse. Du solltest packen. Im Keller stehen Koffer.´´
Na dann. Egal was ich auch fragte. Immer taten sich mir neue Fragen auf. Erstmal ging ich in den Keller und als ich das Licht anschaltete stockte mir der Atem und ich blieb stocksteif stehen. Die Möbel, Kisten und der ganze andere Kram stand wieder an seinem alten Platz. Dabei war vor 20 min noch alles an die Wände geschoben. Wenn das so eine Fähigkeit sein sollte, die ich lernen konnte und mein Bruder schon kannte, dann wusste ich wie ich jetzt immer mein Zimmer aufräumen würde. Es musste einfach eine Fähigkeit sein. Dann sah ich die beiden Koffer am Ende der Treppe auf dem Boden stehen. Ich lief die Treppe runter, wobei ich fast hingeflogen wäre. Ich nahm den großen schwarzen Koffer in eine Hand und den etwas kleineren roten Koffer in die andere. Dann schleifte ich sie die zwei Treppen rauf in mein Zimmer. Jetzt gings ans packen. Zuerst erstellte ich mir eine Liste die ich abhacken konnte. Da kam ich nach meinem Dad. Ich wollte ja nix vergessen. Allerdings musste ich noch Platz lassen für die vielen Bücher. Deshalb packte ich erstmal den großen und hob mir den roten für später auf. In den schwarzen Koffer kamen: Klamotten, Schuhe, mein Kulturbeutel, Bücher, und alles was ich zum Leben dort noch brauchte. Damit war der Koffer dann auch voll und ich hatte Befürchtungen ob er überhaupt zuging. Tat er dann zum Glück aber. Sonst hätte ich mich noch drauf gestellt und wäre vor Wut drauf rumgetrampelt. Dann ging ich runter zu meinem Dad der immer noch in der Küche saß, diesmal aber einen Kaffe trank. ,,Dad? Bist du fertig mit den Büchern und kannst du mir sagen was ich noch mit einpacken muss? ´´, fragte ich ihn. Er schien mich erst jetzt zu bemerken und als er mich sah breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus. Dann sagte er: ,,Du kannst die Bücher mit einpacken. Es fehlen keine. Du solltest aber besser noch den erste Hilfe Kasten einpacken den ich auf die Treppe gelegt hab. ´´Ich nahm den Erste Hilfe Kasten(warum ich den wohl brauchte? Ich hoffe es wird nicht gefährlich) in die eine und die Bücher in die andere Hand-dann lief ich hoch und packte sie in den roten Koffer. Daraufhin wiederrunter-die anderen Bücher geholt und wieder hoch. Nun war der Koffer auch voll. Dann räumte ich die Koffer an die Wand und machte alles wieder ordentlich. ,,Jack! Nadja! ´´, rief meine Mutter ,,Kommt ihr bitte mal runter ins Wohnzimmer.´´ Was sie wohl jetzt schon wieder wollte? Auf der Treppe stieß ich mit Jack zusammen. Fast wäre ich die Treppe runtergefallen. Ich warf ihm einen bösen Blick zu. In seinen Augen glänzte der Spott. Als wir im Wohnzimmer ankamen setzten wir uns auf die dreier Caoch. Jetzt passten wir zu zweit drauf und es hätten sich noch zwei andere drauf quetschen können. Wie immer fing meine Mutter an zu erzählen: ,,Jack weiß schon Bescheid, aber du gehst jetzt mit deinem Vater deine Bücher einpacken. ´´Mit einem Seufzen stand er wieder auf und ging mit meinem Vater in die Küche. ,,Nadja. In einer Stunde werden dein Onkel und deine Tante da sein. Genauso wie deine Großeltern. Sie wissen nicht Bescheid. Ihre Generation weiß davon nichts und du darfst ihnen nichts erzählen. Nur deine Oma Christin weiß Bescheid. Sie ist sehr neugierig und du wirst ihr alles erzählen und ZEIGEN müssen. Aber jetzt zu deinem Aussehen. Schatz, du siehst einfach toll aus. So wunderschön. Nicht das du vorher nicht auch schön warst, aber jetzt stechen einem die kleinen Details direkt ins Auge. Du siehst einfach gut aus und ich wette, das dies hier dir sicher stehen wird!´´, dann holte sie hinter sich einen Karton hervor und gab ihn mir. ,, Alles Liebe zum Geburtstag, mein Schatz! ´´Sie lächelte mich an. Meinen Geburtstag. Den hatte ich ja schon vollkommen vergessen! Wie kann man nur seinen eigenen Geburtstag vergessen. Naja,..es ist heute auch schon viel passiert. Dann nahm ich den Karton entgegen. Schnell riss ich das Geschenkpapier auf und machte den Karton auf. Da drin lag ein unbeschreibliches Kleid. Und ich hatte es noch nicht einmal ausgepackt. Aber schon die Farbe. Es war türkis. So richtig Karibiktürkis. Wie das Meer am Strand. Ich nahm es raus und es entfaltete sich nicht, sonder es floss hinunter. Es hatte keine Träger und wenn man es bewegte raschelte es leise und es sah so aus als würde es kleine Wellen schlagen. Es ging mir bis zu den Knien und war unten gerafft. Es war ein Traum von einem Kleid.
,, Das ist einfach...wunderschön. Nein, hinreißend. I-Ich finde einfach kein Wort dafür. Danke Mum. Du bist die beste Mutter der Welt! ´´ Und mit diesen Worten umarmte ich sie. Sie lächelte mich an: ,,Schön das es dir gefällt. ´´Dann ging ich hoch in mein Zimmer um mich umzuziehen. Als ich nach einer dreiviertel Stunde Mein Make-Up zum Kleid angepasst hatte und mich mehrmals im Spiegel bewundert hatte(ich fand mein neues Aussehen einfach toll) ging ich runter und zeigte meinem Dad mein neues Kleid. Ich war mir sicher, dass er es schon gesehen hatte, aber eben noch nicht an mir. Ich fand ihn in der Küche, wo er gerade den größeren Tisch zurechtrückte. Der Tisch der zuvor dort stand war zu klein für neun Personen. Meine Mum hatte das Gesteck schon auf den Armen und war sofort bereit es hinzustellen, als mein Dad fertig war. Von meinem Bruder war keine Spur. Mein Dad drehte sich um als ich mich räusperte um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Natürlich fing er gleich wieder an mir zu sagen wie schön ich doch war und ich bereute es hier runter gekommen zu sein. Dann klingelte es und während mein Dad stockte und dann zur Tür ging um aufzumachen, zupfte meine Mutter noch schnell an der Tischdecke herum. Ich ging hinter mein Dad mit zur Tür und meine Oma Erika und mein Opa Günther(von der Seite meines Vaters aus)kamen herein. Während meine Oma meinen Dad umarmte und mein Opa ihm danach die Hand schüttelte sah ich aus den Augenwinkeln wie meine Mutter eine Torte auf den Tisch stellte. Ich freute mich jetzt schon drauf, denn ich sah, dass es mein Lieblingskuchen war. Marmorkuchen. Dann kam auch schon meine Oma auf mich zu und drückte mir einen Schmatzer auf die Wangen. Sie gratulierte mir und umarmte mich zusätzlich. ,, Kind, bist du aber groß geworden und wie du dich verändert hast. Ach ihr Kinder wachst einfach zu schnell.´´ Wenn die wüsste ,wie sehr ich mich doch verändert habe. Dann rannte sie mit einem Freudenschrei zu meiner Mutter. Die beiden verstehen sich einfach ,,sau gut´´ , wie meine Oma immer sagt, wenn sie etwas toll findet. Mein Opa kam und umarmte mich. Er sagte nie viel und es war ein stiller Moment. Nach einer viertel Stunde kamen auch meine Tante und mein Onkel an. Sie gratulierten mir und wir setzten uns alle an den Tisch. Jetzt fehlte nur noch meine Oma Christin(natürlich mütterlicher Seite).Nach nur zwei Minuten kam auch sie und meinte, dass sie im Stau festgesteckt hatte. Sie umarmte mich und sagte: ,,Alles, alles Gute zu deinem Geburtstag Schätzchen. Die Veränderung steht dir hervorragend. Du musst mir später unbedingt alles zeigen.´´ Ich nickte nur und fragte mich ob sie wohl auch so eine Ähnlichkeit mit den Wächtern bei mir feststellen würde. War sie überhaupt eine Wolfara? Wir gingen erstmal in die Küche und setzten uns hin. Mittlerweile war auch mein Bruder zu uns gestoßen und so saßen wir alle am Tisch, während meine Mutter den Kuchen verteilte. Oma Erika sagte, immer noch kauend: ,,Sau gut. Dieser Kuchen ist sooooo lecker. Du musst mir unbedingt das Rezept dafür geben. ´´Der letzte Satz war an meine Mutter gerichtet. Als wir alle satt waren und noch nicht einmal Krümmel vom Kuchen übrig geblieben waren, erzählten wir uns wie es die letzte Zeit so aussah in unseren Leben. Ich bekam auch noch Lobe für mein neues Kleid und irgendwann fragte meine Oma Christin mich: ,,Nadja? Könntest du mir bitte das Bad zeigen? Ich habe vergessen wo es noch mal war. ´´ Mir war klar das sie noch genau wusste wo das Bad war. Sie wollte mich jetzt in meiner zweiten Gestalt sehen. Also führte ich sie hoch in mein Zimmer. Dort schloss ich die Tür und stellte mich mitten in den Raum, sodass ich zu ihr gewandt war. Mir fiel auf, dass irgendjemand von meinen Eltern eine neue Lampe aufgehängt und die Blumen in eine neue Vase gestellt hatten. Sie mussten es wohl getan haben als ich im Bad war. Ich hatte zuvor meine Bücher wieder in das Regal eingeräumt und so sah man nichts Auffälliges in meinem Zimmer. Ich schloss die Augen und griff die Kraft in meinem Inneren. Dann stellte ich mir mich vor, wie ich heute Morgen in den Spiegel geblickt hatte und wie ich dabei aussah. Ich spürte die Verwandlung und hörte ein erschrockenes Geräusch von meiner Oma. Ich öffnete die Augen und sah eine vollkommen erstarrte Oma. Jetzt bekam ich Angst. Ich glaube sie atmete nicht einmal und dachte, dass sie gleich einen Herzstillstand bekommen würde. ,, Oma?´´ Dann löste sich die Erstarrung und sie atmete mehrmals tief durch. ,, Oh meine Göttin. Du siehst aus wie eine Wächterin. Was das wohl zu bedeuten hat? ´´ Das wüsste ich auch gern, dachte ich im Stummen. Ich verwandelte mich zurück und wir gingen, meine Oma immer noch ein wenig neben der Spur, wieder runter in die Küche. Es wurde kein langer Abend mehr, weil mein Opa fast eingeschlafen wäre. Kein Wunder, denn meine Mutter und Oma Erika erzählten sich Geschichten über frühere Zeiten. Selbst ich wäre beinah eingeschlafen. Dann holten sie die Geschenke für mich. Von meiner Tante und meinem Onkel erhielt ich Desingeklamotten von allen verschiedenen Marken und 200¤.Von Erika und Günther eine Schatulle die wohl schon sehr alt sein Musste, aber noch in makellosem Zustand. Sie hatte rotes Holz und Verzierungen aus Gold. Es war wohl ein Familienerbstück. Außerdem noch ein Armband und Ohrringe. Beide hatten den Ton von meinem Kleid. Ich war mir sicher, dass meine Mum und Erika sich abgesprochen hatten. Dann kam das Geschenk von Christin dran: Es war eine Kette. Sie sagte es wäre ein Talisman der böse Seelen von einem fernhält. Ich müsste ihn immer tragen. Auch in der Nacht. Der Stein der an der Kette hing war türkis und Christin sagte es wäre ein Aquamarin. Mir kam an dem Ding nichts besonders vor. Dann bedankte ich mich bei ihnen und sie verabschiedeten sich. Wir räumten die Küche auf und stellten alles wieder wie normal. Dann ging ich hoch und ging duschen. Als ich mir die Haare geföhnt hatte und sie mir seidig weich über den Rücken fielen, ging ich in mein Zimmer und zog meinen Schlafanzug an. Dann legte ich mich ins Bett und versuchte einzuschlafen. Aber ich war überhaupt nicht müde. Es klopfte und ich richtete mich auf: ,, Ja? ´´ Die Tür wurde geöffnet und mein Dad kam mit einem Geschenk herein. ,,Hallo mein Schatz. Du kannst wohl nicht einschlafen was? ´´,,Nein. Ich bin einfach nicht müde. Es ist heute soviel passiert und ich muss das ganze erst mal verarbeiten. Aber was hast du da unterm Arm? ´´, fragte ich ihn. Er lachte und setzte sich zu mir aufs Bett. Dann gab er mir das Geschenk und sagte: ,,Ich hab dir noch nichts geschenkt. Das ist für meinen kleinen Engel. ´´ Ich packte das Geschenk aus. Es war ziemlich schwer. Heraus kam ein: Mac!! Dad hatte mir tatsächlich ein Mac geschenkt. Ich fiel ihm im den Hals und bedankte mich eine Ewigkeit lang. Er sagt nur: ,, Ach, nicht der Rede wert. Probier ihn doch mal aus.´´ Dann ging er wieder. Ich baute den Mac auf und hing eine Ewigkeit dran um ihn nach meinem Belieben zu gestalten und meine Lieblingslieder und Bilder drauf zuladen. Von all meinen Freunden hatte ich Bilder drauf. Denn eins war klar: Wenn ich auf das Internat ging würde ich sie so schnell nicht wiedersehen und ich werde sie vermissen. Der Mac musste auf jeden Fall mit in die neue Schule. Ich schaltete ihn ab und verstaute alles im Koffer. Es war kaum noch Platz da, aber der würde schon reichen. Dann ging ich schlafen. Mittlerweile war ich echt müde. In der Nacht träumte ich davon zu fliegen.

Mein neues Leben:

Ich wachte schon früh auf und zog mich an. Da ich noch Zeit hatte überprüfte ich noch mal meine Koffer. Zum Glück hatte ich alles eingepackt, denn ich hatte kein bisschen Platz mehr da. Dann ging ich zum Kleiderschrank und nahm mir Sachen raus. Mit der Kleidung auf dem Arm trottete ich ins Bad. Dort wusch ich mich, machte mich fertig und zog mich an. Ich brauchte ein bisschen um Make-Up aufzutragen. Das lag daran, dass meine neue Hautfarbe sich nicht so gut mit meinem üblichen Make-Up vertrug. Sagen wir mal so: Es sah Scheiße aus. Dann lief ich runter in die Küche. Es war noch niemand wach. Ich nahm mir die Cornflakespackung aus dem Schrank, eine Schüssel und einen Löffel. Danach stellte ich alles auf den Küchentisch. Während ich mir Milch aus dem Kühlschrank holte, überlegte ich mir wie wohl meine Freunde reagieren würden, wenn sie mich sehen. Es wird auch ein Schock für sie sein, wenn ich ihnen sage, dass ich die Schule wechsle und auf ein Internat gehe. Sie würden mich kaum noch zu sehen bekommen. Der Gedanke stimmte mich traurig, aber sogleich dachte ich wieder an meine neue Schule. Ich wusste das ich dort so viel neues erleben würde und auch neue Freunde finden würde und ich könnte meine Freunde in den Ferien sehen und die würden auch noch eine neue Freundin finden. Also gäbe es da kein Problem mehr. Außer den anfänglichen Trennungsschmerzen. Besonders meine emotionsgesteuerte Freundin Tia machte mir doch noch Sorgen. Zum Glück hilft meine Clique ihr immer bei sowas. Aber sie wirds überleben. Als ich fertig mit essen war und alles weggeräumt hatte, kam mein Bruder rein. Er sah immer noch verschlafen aus und wäre auch um diese Uhrzeit noch nicht aufgestanden, aber wahrscheinlich hat sein Magen geknurrt. Als dann meine Vermutung bestätigt wurde, musste ich lächeln. Er musste ja heute noch nicht in die Schule. Aber für mich wurde es langsam höchste Zeit. Ich ging in den Flur und holte mir eine Jacke aus dem Schrank. Dann schlüpfte ich noch in Ballerinas, nahm meine Tasche in die Hand und ging aus dem Haus.
Als ich an der Schule ankam war noch niemand da, deshalb ging ich zu einer Bank auf dem Schulhof und setzte mich. Die Türen der Schule würden erst in einer halben Stunde aufgemacht werden. Ich sah mich um und es kamen Erinnerungen hoch: Damals bei der alten Eiche sind Tia und ich Seil gesprungen und dann mit unseren Seilen am Baum hängen geblieben. Das passierte gleichzeitig und wir wären fast hingeflogen wenn wir nicht zusammen gestoßen wären. Oder als Melinda und ich uns beide in einen neuen Jungen auf unserer Schule verknallten und uns dann auf dem Schulhof fast geprügelt hätten, wenn der Neue nicht gerade da mit der Oberzicke der Schule raus gekommen wäre und ihre Arme um seinen Hals gelegen hätten. Melinda und ich haben nur einen Blick getauscht und sind auf die Zicke losgegangen. Wenn wir heute noch den Jungen sehen, müssen wir immer lachen. Oder aber als Anna und ich einem Lehrer mit Haarspray die Haare gefärbt hatten. Blöd war nur das der Lehrer blonde Haare hatte und die Farbe nicht mehr ganz rausging. Er ist dann mit bunten Haaren in die Schule gekommen und es wurden von allen Seiten Fotos geschossen. Es dauerte zwei Wochen, bis die Farbe ganz rausging.
In der Nähe läutete die Kirchenglocke. Nun würden die Türen offen sein. Jetzt kamen auch die Schülermassen herbei. Vorher kamen einzelne Leute und haben, wie ich, gewartet. Ich stand auf und ging rein. Zuerst sah ich mir das schwarze Brett an, aber wir hatten keine Vertretung. Das hieß, dass ich heute Kunst, Deutsch und Geschichte hatte. Kunst war sowieso mein Lieblingsfach und ich war froh, dass ich es nochmal hatte. Wer weiß ob ich überhaupt noch Kunst auf der neuen Schule hatte? Deutsch war okay und ich schreibe gern. Aber Geschichte ist total langweilig. Darauf hätte ich verzichten können. Aber dort konnten wir uns alle unterhalten. Ich musste aufpassen, dass ich nichts verrate.
Ich saß in der letzten Stunde in Geschichte und bearbeitete gerade ne total langweilige Aufgabe als auch schon der erste Brief kam. Ich schlug ihn auf und las: Was ist denn heute los mit dir? Du bist so still! Schreib mir zurück aber pass auf, dass die Schweinsnase( so nannten wir unsere Geschi-Lehrerin, weil sie so große Nasenlöcher hat) dich nicht erwischt.
Das wars auch schon. Ich wusste das der Brief von Ella war, denn ich kannte ihre Schrift nur zu gut. Was sollte ich denn jetzt schreiben? Ich hatte ihnen noch nichts erzählt. Es ergab sich einfach keine Gelegenheit. Ich überlegte gerade was ich antworten sollte, da fing die Schweinsnase an zu sprechen: ,, Hört mal gut zu. Ich werde euch jetzt etwas sagen und ich bitte euch nicht auszurasten. Obwohl das jetzt nichts bringen wird. Ich muss euch leider die traurige Nachricht erzählen, dass Nadja uns verlassen wird. Sie muss kurzfristig die Schule wechseln. ´´ WAS! WAS! Wieso? Unmöglich. WARUM! Ich hörte alle loskreischen. Musste sie es gleich sagen. Die waren ja noch nicht einmal drauf vorbereitet und jetzt rasten sie aus. Ich hörte Tia in der letzten Reihe schluchzen und stand auf um sie zu trösten. Kaum war ich bei ihr, umringten mich auch schon die Anderen.
,, Wieso hast du uns nichts davon erzählt? Wir hätten eine Abschiedsfeier machen können und noch mal zusammen schoppen gehen können. Wo überhaupt gehst du denn hin? Wir werden dich besuchen kommen, so oft es geht. Vielleicht können wir ja heute noch was machen, oder? ´´, sagte Anna. Ich antwortete:,, Ich weiß auch erst seit gestern Bescheid. Es geht aber nicht anders. Meine Eltern meinen, dass die Schule auf die mein Bruder geht besser für mich ist. Leider ist die Schule sehr weit weg und ihr könnt mich nicht besuchen kommen. Aber ich werde euch Briefe schreiben(wenn die dort überhaupt Briefkästen und Postboten haben) und anrufen auch(wenn das Netz geht).Wenn ich die Adresse weiß, werd ich sie euch sagen, aber genaues weiß ich auch noch nicht. Es ist alles so kurzfristig. Aber dort beginnt das Schuljahr nächste Woche. Und ich denke mal das wir heute noch was unternehmen können, da ich schon gestern gepackt habe und ihr solltet mal mein Zimmer sehn. Total leer. ´´ Wir entschlossen uns, erst mal shoppen und dann ins Kino zu gehen. Ich kaufte bestimmt Tonnen an Klamotten. Jetzt brauchte ich also noch einen Koffer. Das sagte ich meinen Freunden und sie kauften mir einen. Er war türkis und die Farben leuchteten. Als wir im Kino waren, setzten wir uns hin und belegten eine ganze Sitzreihe. Ich hatte mir eine Tüte Popcorn spendieren lassen und eine Cola. Melinda und Anna saßen auf meinen beiden Seiten. Tia saß neben Melinda. Anna hatte den Film ausgesucht, weil es mir egal war, welchen wir gucken würden .Den Titel hab ich dann auch nicht mitbekommen, weil Tia sich kurz davor ihre Cola übergekippt hatte und ich sie auf die Damentoilette bringen musste, weil sie fast einen hysterischen Anfall bekommen hätte und wir erst nach der Einblendung des Titels wiederkamen. Ich weiß bis heute nicht, was für ein Film lief. Irgendeine Komödie glaub ich. Aber in der Mitte des Films sagte Anna: Hätten wir doch nur einen anderen Film gewählt. Nadja sieht total gelangweilt aus. Dabei sollte das doch ein Abschied sein. Wieso gerade sie? Wieso nicht die Zicke Sissy? Ich drehte mich zu ihr und wollte schon sagen, dass der Film wirklich gut ist(ganz ehrlich, er war zum kotzen) und das ich auch lieber Lissy weg haben würde möchten, aber Anna sah nur gerade aus und dann hörte ich sie wieder: Ich muss echt aufpassen, dass ich nicht genauso wie Tia losheule. Das wäre mir zu peinlich. Aber wenn ich nur daran denke, dass wir Nadja lang nicht wieder sehen werden oder werden wir uns überhaupt noch wiedersehen? Sie weiß ja noch nicht einmal wo diese Schule ist. Hoffentlich haben die da Netz und wir können skypen. Oder wenigstens telefonieren. Oh Gott. Wer hätte gedacht, dass wir uns mal trennen. Wir haben doch alle immer zusammengehalten und gerade Nadja war das Band das uns zusammen hielt. Hoffentlich kriegen wir ohne sie nicht die Krise. Sobald die Krise mit Tia überstanden ist. Wie lange es wohl dauert bis sie sich beruhigt hat? Vielleicht kann ich mit Melinda ne Wette abschließen? Mal schauen um was...
Weiter hörte ich nicht zu. Denn während ich ihre Stimme gehört hatte, hatte sie nicht einmal den Mund aufgemacht und keinen Ton von sich gegeben. Ich wusste nur das die Stimme von Anna kam, weil sich ihre Gesichtsausdrücke bei jedem ihrer neu angefangenen Themen verändert hatte. Jetzt war mir klar, was das eben war. Ich hatte ihre Gedanken gehört. Aber wie habe ich das gemacht? Da musste ich wohl mal zu Hause nachfragen. Aber jetzt war klar, dass ich schon mal Gedanken lesen kann. Was für coole Fähigkeiten ich wohl noch hatte? Ich müsste unbedingt mal die neuen Schulbücher lesen. Da würde mir bestimmt vieles beantwortet werden. Nachdem ich Annas Gedanken gehört hatte, klappte es aber nicht mehr. Ich hätte zu gern erfahren, wie es in den Köpfen der Anderen aussähe. Aber dann war mir das Ganze doch nicht so geheuer, weil ich das Privatleben der Anderen akzeptiere. Naja. Aber auch, weil ich Angst hatte etwas zu erfahren, dass ich nie hätte wissen wollen. Vielleicht könnte sogar unsere Freundschaft zerstört werden. Als der Film vorbei war, gingen wir nach draußen und dort verabschiedeten sich alle von mir. Tia brach mal wieder in Tränen aus und wir versuchten sie zu trösten, was aber nicht wirklich viel half. Tia, Melinda und Anna versprachen mir am nächsten Tag noch einmal zu kommen und sich noch einmal zu verabschieden. Dann ging ich nach Hause.
Am nächsten Tag kam meine Mutter in mein Zimmer als ich gerade zum genau siebten mal meine Koffer überprüfte um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich nichts vergessen habe. ,,Schatz. Du hast doch schon mindestens zehnmal nachkontrolliert. Es wird schon alles da sein. ´´, sagte sie. Ich antwortete ihr, immer noch kontrollierend: ,,Erst sieben Mal. Was wäre, wenn ich etwas vergessen hätte? Könntet ihr es mir dann nach schicken oder so? Außerdem ist das ja wohl nicht der Grund, warum du hochgekommen bist, oder? ´´ ,,Ja, wir könnten es dir nach schicken. Aber du hast recht. Das war nicht der Grund warum ich hier bin. Ich wollte dir nur sagen, dass wir heute um 13.00 Uhr fahren. Aber nur ein Stück. Dann müsst ihr selber laufen. Halte dich an Jack. Er kennt den Weg und wird dir helfen. Also, dass wars. Ich bin unten in der Küche, falls du was brauchst. ´´ Und weg war sie.
Um zehn vor eins war ich, zusammen mit meinen drei Koffern unten im Gang. Drei Koffer waren die maximal erlaubte Anzahl der mitzubringenden Gepäckstücke. Zum Glück hatte das gerade noch gepasst. Kurz nach mir kam auch schon mein Bruder mit seinen zwei Koffern. Fast gleichzeitig kam auch mein Vater. Meine Mutter kam um Punkt 13.00 Uhr. ,, Ach, ihr seid ja schon da. Wer hätte das gedacht? ´´ Wir alle, um genau zu sein. ,, Können wir jetzt los?´´, fragte ich sie. Allmählich wollte ich diese neue Schule wirklich mal sehen. Mit der Zeit wuchs die Spannung für die neue Schule und ich konnte es schon gar nicht mehr aushalten hier rum zu stehen. Was es wohl alles für Wesen gab? Und wie sah die Schule, besser gesagt das Internat, eigentlich aus? Ich musste da ja die ganze Zeit in meiner anderen Gestalt rumlaufen. Hoffentlich gelingt mir das auf lange Zeit. Ich hätte üben sollen. Verdammt. ,, Na gut. Also nehmt eure Koffer und bringt sie zum Auto. Es geht los. ´´
Wir fuhren nicht lange. Ungefähr eine Stunde, bevor wir an einem Waldrand hielten. Von dort gingen wir zu einer Lichtung auf der so ein paar alte von Moos überzogene Steine standen. Was jetzt? ,, Nadja, was siehst du?´´, fragte mein Bruder. Ich antwortete herablassend: ,, Was soll ich denn sehen? Wir sind mitten in einem Wald, auf einer kleinen Lichtung, auf der ein paar vermodernde Steine liegen. Das sehe ich. ´´ Er schüttelte den Kopf und sagte genervt:,, Guck nochmal genau hin und konzentrier dich auf die Steine in der Mitte, die gestapelt sind. Wenn’s sein muss lauf drum rum, mir egal. ´´ Was sollte das jetzt wieder heißen? Ich ging etwas näher zu den Steinen die genau in der Mitte der kleinen Lichtung standen. Ich musste zugeben, dass sie ziemlich groß waren. Dann ging ich drum rum. An irgendetwas erinnerten diese Steine mich. Nur an was. Als ich einmal drum rum gelaufen war, stellte ich mich noch einmal direkt vor die Steine. Aber.... Ich ging ein paar Schritte zurück. Das war doch. ,,Ein Tor. Die Steine bilden ein Tor oder so. Man kann durch gehen.´´
Links und rechts standen ungefähr drei Meter hohe Steine senkrecht und ein zwei Meter langer Stein lag oben drauf. In der Mitte war eine Lücke, durch die man gehen konnte. ,, Na endlich. Ich dachte du kommst nie drauf. ´´, verspottete mich mein ach so liebenswerter Bruder.
,, Sehr witzig. Wie lang hast du denn gebraucht? ´´ Er lachte nur in sich hinein, aber in seinen Augen sah ich Verlegung aufblitzen. Daraufhin grinste ich in an. ,,Genug der Sticheleien. Wir müssen uns jetzt verabschieden, denn hier trennen sich unsere Wege. Ab hier müsst ihr zur Schule laufen. Nadja,... in der Schule wird man dir alles erklären. Ab jetzt bist du Naraja, okay? ´´, sagte mein Vater. Ich nickte nur. ,, Wohin führt das Tor?´´, fragte ich ihn. Er grinste mich an und sagte geheimnisvoll: ,, Dorthin, wo du hingehörst. In eine Parallelwelt, die nur magische Wesen betreten können. Bitte pass auf dich auf. Und wenn du Fragen hast, frag Jack oder deine Lehrer. Ich wette, dass du schnell viele Freunde finden wirst. Die kannst du dann ja auch fragen. Bitte schick uns eine Nachricht, wenn du dich eingewöhnt hast und weißt wie das geht. ´´
Als wir uns verabschiedet hatten, meine Mutter hat geheult und ich musste mich zurückhalten, dass nicht auch zu tun, ging ich mit Jack und meinen Koffern zum Portal. Er leuchtete auf und ich kniff die Augen zusammen. Natürlich hatte er sich verwandelt und schaute jetzt von oben herab auf mich. In seinen Augen stand die stumme Bitte geschrieben. Also verwandelte ich mich auch. Nach kurzer Zeit, stand ich dann auch schon mit weißen Haaren, den riesigen Flügeln und hellblauen Augen da und versuchte mich zu beruhigen. Was würde in der anderen Welt auf mich warten? Das war wohl die Hauptfrage die mir von meinen tausenden von Fragen im Kopf rumschwirrten. Mein Bruder zog sich einen grauen Umhang um, so einen mit Kapuze und fast bodenlang. Ich schaute ihn komisch an. Er sagte:,, Was? Du hast doch auch so einen. Unser Vater gibt ihn dir. Die müssen wir anziehen, damit wir nicht gleich erkannt werden. Man sollte ja nicht unbedingt wissen, aus was für einem Portal wir gekommen sind. Würde sonst noch unseren Aufenthaltsort verraten.´´ Okaaaaay. Das war ja mal überhaupt nicht bescheuert. Und ich hab auch so´n Ding?! Denn würde ich bestimmt nicht anziehen. Der Umhang von Jack sah einfach veraltet aus. So mausgrau. Mein Vater kam zu mir und gab mir ein weißes Bündel in die Hände. Dabei flüsterte er mir ins Ohr: ,, Bitte mein Engel. Zieh den Umhang zu unser aller Schutz an. Es ist wichtig.´´ Na toll. Jetzt konnte ich noch nicht einmal widersprechen, wenn er mich so fragte. Ich seufzte nur und entfaltete das Bündel. Dieser Umhang war anders. Er war nicht aus Stoff, aber ich wusste auch nicht aus was er war. Er floss nur so hinab und fühlte sich weich an, obwohl man ihm das nicht ansah. Ich zog ihn an und er passte mir perfekt. ,, Der Umhang ist aus Einhornhaaren. Du musst wissen, dass Einhörner in die Zukunft sehen können und wenn sie jemanden sehen, der ihnen würdig ist, geben sie ihre Haare an Denjenigen, der sie später an die würdige Person weitergibt. So muss das Einhorn, dessen Haare hier drin sind, gewusst haben, dass du den Umhang bekommst. Also behandel ihn würdig. ´´, beantwortete meine Mutter meine unausgesprochene Frage. Wow. Ob ich auch mal irgendwann ein Einhorn sehen würde. Jetzt mussten wir aber los. Mit einem letzten Blick auf meine Eltern gingen wir durchs Tor.
Ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber es gab nur einen kurzen Blitz, der alles so hell erleuchtete, dass man gar nichts mehr sehen konnte und dann waren wir auch schon da. Auch hier waren wir auf einer Lichtung, aber der Wald der uns umgab, sah viel lebendiger und heller aus als der in der normalen Welt. Ich drehte mich um, aber hinter uns war nur das Tor und unsere Eltern standen nicht mehr dort. Wir nahmen unsere Koffer und liefen in den Wald. Schon nach kurzer Zeit kamen wir auf einen Sandweg, dem wir dann auch folgten. Wir liefen erst zehn Minuten, als auf einmal ein Puma über den Weg vor uns lief. Mein Bruder blieb ganz entspannt, aber ich schrie laut auf. Der Puma drehte sich zu uns und lief dann desinteressiert weiter. ,, Warum regst du dich so auf? Die Tiere in dieser Welt sind zutraulich. Jedenfalls die Raubtiere. Die Anderen sind ängstlich und rennen wie die Tiere der Menschenwelt weg. Nun ja. Sie haben aber auch allen Grund dazu, wenn wir sie jagen. ´´, erklärte mir mein besserwissender Bruder. Ich fragte ihn: ,, Müssen wir wirklich Tiere jagen? ´´ ,,Ja. Nicht oft, aber unser Instinkt befiehlt uns das und unsere Wolfsgestalt, also die Dritte brauch einmal im Monat Nahrung. Das ist eben so. Aber du wirst dich schnell daran gewöhnen. Sowas ist ganz normal für unsere Rasse.´´ Okay. Ich werde also zu einem mordenem Tier und soll mich auch noch so verhalten?! Das ist echt KRANK. Da läuft es mir kalt den Rücken runter. Ich musste wohl eine ganz bescheuerte Grimasse gezogen haben, denn mein Bruder schüttelte nur den Kopf und lief weiter. Nach zwanzig Minuten liefen wir einen Hügel hoch und als wir oben angekommen waren blieb mir die Luft weg und ich blieb ruckartig stehen. Vor mir lag ein Tal und in diesem Tal ragte ein wunderschönes Schloss empor. Es war aus sandfarbenen Steinen gebaut und hatte vier Zinnen mit weißen Dächern. Es gab auch ein großes Tor, aber natürlich keinen Burggraben oder so. Links vom Schloss lag ein Sportplatz. Klar, den musste es ja bei jeder Schule irgendwo geben. Rechts vom Schloss lag ein hellblau, glitzernder See. Er war riesig, aber das Schloss war einfach unglaublich groß. In der Burg konnte man einen Innenhof sehen der mit weißen Steinen gepflastert war. Ich sah auch schon andere Leute ins Schloss gehen. Die sahen von weitem noch normal aus. Aber wer weiß. Hinter dem Schloss ragte eine Felswand empor, die die Lichtung auf der das Schloss stand halb umhüllte. Sonst war weit und breit nur Wald zu sehen. Dann gingen wir zum Schloss, meiner neuen Schule und je näher wir kamen, desto gigantischer erschien sie mir.
Als wir unten vorm Tor standen, rempelte mich jemand von hinten an. Derjenige war dann wohl hingefallen, denn als ich mich umdrehte, lag vor mir ein Mädchen, ungefähr in meinem Alter.
Sie hatte die Ohren und den Schwanz einer Katze. War wohl Irgendetwas mit Katze. Man bin ich heute schlau. Sie rieb sich den Kopf und ich reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen. Sie ergriff sie dankbar und ich zog sie hoch. ,, Hast du dir wehgetan?´´, fragte ich sie höflich. ,,Nein. Tut mir Leid, dass ich dich umgerannt habe. Ich bin nur so aufgeregt. Weißt du, dass ist mein erstes Jahr an dieser Schule und es ist hier einfach so toll. Hast du den See gesehen und erst die Schule selbst. Fantastisch... Ach ich fange schon wieder an zu labern. Sorry.´´ Sie hatte eine helle Stimme und war mir auf Anhieb sympathisch. ,, Schon okay.´´ ,, Ich geh dann mal rein. Hoffentlich sehn wir uns bald wieder.´´ Dann lief sie in die Schule. Naja,.. man könnte es auch Hüpfen nennen, aber ich fand sie witzig.
,, Klar. Ich freu mich schon auf unser Wiedersehen. Ciao. ´´ , rief ich ihr noch hinterher. Dann fragte ich meinen Bruder:,, Was war sie?´´ ,, Eine Werkatze. Du kannst die Kapuze jetzt übrigens abnehmen. Das tat ich dann auch. Er hatte sie schon ab, was mir jetzt erst auffiel. Dann gingen wir rein.
Der Boden war aus weißen, glatten Steinen gefertigt und glänzte im Sonnenschein. Es standen ein paar Bänke an den Seiten die wie aus dem Boden gewachsen schienen. Ich lief zu einer und sah, dass die Bank aus Wurzeln bestand. Wie konnten Wurzeln nur eine Bank schaffen? In der Mitte des Hofes stand eine alte Eiche. Sie sah wirklich majestätisch aus. ,, Hey Jaden! Hier drüben sind wir.´´ Ich drehte meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimmen gekommen waren, schließlich riefen sie nach meinem Bruder. Auch wenn es sein falscher Name war. Mein Bruder lief zu ihnen und ich hinterher, da ich keine Ahnung hatte wo ich hin musste. ,, Hi Lucas. Hey Jungs. Was geht? ´´, begrüßte mein Bruder erst einen Jungen mit spitzen Ohren. Meine Vermutung aus Büchern: ein Elf. Er hatte hellbraune Haare und einen zierlichen Körper. Seine Augen waren dunkelgrün und liefen spitz zu. Bei dem Elf Lucas standen noch drei andere Typen rum. Einer von diesen hatte hellblaues Haar. Und eine Muschelkette um den Hals. Vielleicht irgendein Wesen, dass mit Wasser zu tun hatte. Ein Anderer hatte rote Haare und eine große Brandnarbe im Gesicht. Ihn konnte ich nicht zuordnen. Der letzte in der Gruppe hatte schwarze Haare und ein spitzes Gesicht. Auch ihn konnte ich nicht zuordnen. Ich musste unbedingt mein Wissen erweitern. ,, Leider wieder die Schule. Wenn hast du denn da im Schlepptau?´´, antwortete der Schwarzhaarige. Mein Bruder grinste sie an und sagte: ,, Das ist meine kleine Schwester Naraja. Es ist ihr erstes Jahr hier und ich muss sie noch rumführen und ihr alles erklären. Ihr könnt mir doch bestimmt helfen oder? ´´ ,, Deine Schwester? Wusste gar nich, dass du ne Schwester hast. Aber ihr seht euch auch nicht gerade ähnlich. Eher voll das Gegenteil. ´Türlich könn wir dir helfen ihr alles zu zeigen. ´´ Die redeten ja über mich als wär ich gar nicht da. Was ne Frechheit. ,, Wenn ihr schon über mich redet und ich dabei stehe, ignoriert mich nicht, klar? ´´, sagte ich wohl etwas zu bissig. ,, Du hast ja Temperament Kleine. Wie alt bist du denn? ´´, fragte der Elf. ,, Erst mal nenn mich bitte nicht Kleine und ich bin vierzehn.´´ ,, Okay.´´, sagte Lucas mit einem Grinsen. ,, Dann zeigen wir dir mal die Schule.´´
Während dem Rundgang erfuhr ich auch die Namen der Anderen. Der mit den blauen Haaren und der Kette hieß Rapid. Der Rothaarige mit der Brandnarbe hieß Flame und der Letzte war Fatal. Ich musste unbedingt nachher meinen Bruder fragen, was sie waren. Sie waren wohl Jacks Clique. Aber die Schule war unbeschreiblich. Trotzdem versuche ich sie mal zu erklären. Der linke Flügel des Hauptgebäudes ist für die Jungen und der rechte für die Mädchen. WIe in einer Jugendherberge. Es gibt jeweils Doppelzimmer und man kann sich den Raum mit dem oder eben der Mitbewohnerin selbst gestalten. Kommt ganz drauf an. Wer wohl meine Mitbewohnerin sein wird? Ich hoffe keine Zicke, aber auch nicht so eine Oberschlaue Streberin. Das wäre der Horror. Jedenfalls jetzt zur Schule. In den Räumen gibt es gar nichts. Da steht überhaupt nichts. Ich hatte wohl bei dem Anblick des leeren Zimmers so eine blöde Grimasse, dass die Anderen laut loslachten. ,, Du wirst nachher sehen, was es damit auf sich hat.´´, erklärte mir Rapid mit einem geheimnissvollem Lächeln.
Wir erkundeten auch die Gegend außerhalb der Schule. Der See war mysteriös und ich glaubte einmal ein Schimmern in ihm gesehen zu haben. Als ich die Anderen darauf ansprach, antwortete mir Rapid:,, Es heißt, dass in diesem See Meerjungfrauen leben, die etwas beschützen. Was sie beschützen, weiß aber niemand.´´ Also gab es auch geheimnissvolle Meerjungfrauen! Rapid müsste ja wohl alles was im Wasser lebt kennen.Nun weiter zum Sportplatz. Eigentlich unterschied er sich nicht viel von normalen menschlichen Sportplätzen, aber alles war noch schwieriger gestaltet.Die Laufbahn war mindestens viermal so groß wie an meiner alten Schule. Und das sollte ich schaffen? Ich, die größte Niete in Sport.Und erst die Geräte-Oh Gott... ähhh GÖTTIN!
Als wir dieses Schreckensbild hinter uns gelassen hatten gingen wir vom Sportplatz aus in den angrenzenden Wald.Ich wusste nicht was mich noch erwarten sollte, aber DAS hatte ich nicht erwartet. ,, Und hier ist der Kampftrainingsplatz.´´, verkündete mein Bruder. Dabei streckte er den Arm aus und zeigte auf ein ovales, aus Mamor gebautes Gebäude. Wir gingen in dieses prachtvolle Kunstwerk und kamen nach einem kurzen Flur auf einem Sandplatz hinaus. Er hatte die Größe dreier Fußballplätze. Überall waren Türen, aber sie waren alle verschlossen. ,, Hinter diesen Türen befinden sich die Waffenkammern. Auch du wirst hier lernen mit Waffen umzugehen. Du wirst schon früh genug erfahren warum. Jeder hat eine eigene Waffe, die zu ihm passt. Natürlich musst du erst herausfinden, welche Waffe zu dir passt. Meine Waffe ist zum Beispiel eine Sense.´´, erklärte mir Fatal. Eine Sense! So eine wie der Tod sie hat?! Das ist echt gruselig. Ich bekam eine Gänsehaut. Eine Sense passte irgendwie genau zu seinem Aussehen. ,, Willst du wissen was meine Waffe ist?´´, fragte Rapid. Ich nickte. ,, Ein Speer.´´ Wieso reden wir nur über Waffen? Das ist echt brutal. Wenn man sich nur mal vorstellt, wie diese Mordwaffen im Kampf eingesetzt werden... oh Göttin, ich will gar nicht daran denken. Gleich darauf sagte mir Lucas, dass er Pfeil und Bogen besaß und Flame zwei Dolche. Nicht das Schlimmste, aber trotzdem noch brutal. Und als wäre das noch nicht genug, hängte mein Bruder noch dran, dass er ein Schwert besaß. Sofort fielen mir Kriegsfilme ein, die ich mir früher immer angeguckt hatte, weil mich meine ehemalige, beste Freundin Kathrin dazu gezwungen hatte. Als sie vor zwei Jahren wegzog, war ich echt traurig. Das einzig Gute daran war, dass ich nie wieder solche Filme gucken musste. Wir hatten keinen Kontakt mehr zueinander gefunden und jetzt wusste ich nur, dass sie in Richtung Süden gezogen war. Aber genug der Gefühlsduselei und zurück in die Realität. Die Jungs erklärten mir ein paar Regeln zu den Waffen und gaben noch mal richtig an. Außerdem stritten sie sich darüber, welche ihrer Waffen wohl am besten sei. Auf unserem Rückweg konnten sie es nicht lassen, darüber zu diskutieren, was für eine Waffe ich wohl bekommen würde. Mein Bruder betonte allerdings, dass ich wohl nicht die nötige Kraft aufbringen könnte ein Schwert zu schwingen, beziehungsweise es zu halten. Aber sie würden schon sehen.
Als wir an der Schule ankamen, läuteten Glocken. Ich sah mich um und erkannte in einem der Türme zwei Glocken.Allerdings schwebten sie in der Luft und waren nirgendwo befestigt.Manchmal traf das Sonnenlicht auf sie und der goldene Schein blendete mich.Ich sah aber trotzdem kein Seil und es schien,als würden sie von alleine läuten.Bestimmt hatte es etwas mit Magie zu tun.Immerhin war dies eine Welt für magische Wesen.Ich wollte nachsehen, ob in den anderen Türmen auch solche Glocken hingen, aber in einem der Türme brannte ein Feuer in allen verschiedenen Farben.So etwas hatte ich noch nie gesehen und es hypnotisierte mich.Ich konnte meinen Blick nicht mehr davon abwenden. ,,...und dann gibt es noch diesen alten Kauz, weil seine Magie so mächtig ist haben viele Respekt vor ihm.Es geht sogar das Gerücht um, dass er vielleicht ein Auserwählter ist.Was denkst du Naraja?´´ ,,Was? Sorry ich war gerad ein bisschen abgelenkt.´´ Was hatte er gesagt, ich hatte nicht zugehört.Verdammt. ,, Na is ja auch egal.Wir müssen aber so langsam los.Die Begrüßungsfeier für die Neulinge fängt gleich an.Wann hattest du eigentlich Geburtstag.´´, fragte mich Lucas. ,, Gestern.´´ Sie lachten und Rapid sagte:,, Das war ja knapp.Es werden Schüler bis eine Woche nach dem ersten Schultag angenommen.Sonst müssen sie bis nächstes Jahr warten.Aber das kann uns ja egal sein.Okay, gehn wir?´´ Die Jungs führten mich ins Schloss und ich sah mich nochmal ein bisschen um.Die restlichen zwei Türme die ich eben nicht angesehen habe, werde ich später noch genauer untersuchen.Ich sah verschiedene Gestalten ins Schloss laufen,aber sie trugen alle Umhänge, sodass ich nicht alles sehen konnte. Dennoch sah ich Leute mit spitzen Ohren,verschiedenen Tierohren,ein pinker Haarschopf fiel mir in die Augen und zwei Mädels mit Schnäbeln im Gesicht sahen verdächtig nach Zwillingen aus.Aber die Schnäbel gaben schon einen komischen Anblick ab.Manche Schüler sahen ziemlich verbeult aus und ich fragte mich wie sie wohl ohne Umhang aussahen.Ein Junge blieb mir besonders in Erinnerung.Seine giftgrünen Augen schienen sich direkt in meinen Kopf zu brennen.Nur weil mein Bruder mich am Arm packte konnte ich wieder wegsehen. ,, Nicht einschlafen Schwesterchen. Du wirst noch genug Zeit haben dich hier umzusehen.´´ Dann zog er mich in eine große Halle in der es schon von hunderten von Schülern wimmelte. Ganz vorne stand ein Podest und wir schafften es uns einen Platz zu ergattern von wo aus ich wenigstens etwas sehen konnte. Ich war immerhin nicht gerade die Größte.Die Schüler trugen alle Umhänge in verschiedenen Farben.Am meisten aber war grau anzutreffen.Ein Mädchen mit einem roten Umhang und genau so roten Haaren schob sich neben mich. ,, Ach ich hab es gerade noch so geschafft. Wenigstens hab ich noch einen guten Platz bekommen. Hast du unsere Zimmer schon gesehen, total leer. Ich mein da ist nichts drin,gar nix.Ich sollte nur meine Koffer abstellen und wieder gehen.Wie sollen wir denn in diesen Zimmern leben? Ich mein die sind total klein und haben noch nicht einmal ein Fenster.Und wenn die von mir erwarten, dass ich meine Möbel selber schlepp können die das vergessen.´´, plapperte sie einfach so los. Ich war etwas verwirrt und fragte sie daraufhin erstmal,schlau wie ich war:,, Wer bist du überhaupt?´´ Na toll. Das hat sich jetzt ja mal gar nicht bescheuert angehört.Sie grinst mich nur an und streckt mir ihre Hand hin:,, Ich bin Cherry. Schön dich kennen zu lernen.´´ ,,Ich bin Naraja. Ist auch mein erstes Jahr hier und das mit den Zimmern versteh ich auch nicht so ganz.´´ Cherry alos. Ich denk mal das passte.Ihre Haare hatten auch irgendwie einen Kirschton,wenn man mal genauer hinsah. Ich wollte sie gerad mal fragen was sie war, aber in dem Moment stellten alle ihre Gespräche ein und Stille senkte sich über die Halle.Doch diese Stille wurde unterbrochen. Toktok. Immer wieder kam dieses Geräusch und ich sah nach vorne auf die Bühne.In diesem Moment trat ein alter Mann mit weißem Umhang aus einer Tür und stellte sich in die Mitte der Bühne.In seiner rechten Hand hielt er einen alten, knorrigen Holzstab und stütze sich bei jedem Schritt darauf ab.Daher kam auch dieses Toktok-Geräusch. Dann bagann er zu sprechen: ,,Willkommen meine lieben Schülerinnen und Schüler. Ich bin der Direktor dieser Schule. Einige von euch kennen mich schon, andere jedoch sind hier heute zum ersten Mal.Ich möchte euch alle auf der Halera willkommen heißen und freue mich,dass auch dieses Jahr wieder so viele sich für unsere Schule entschieden haben. Hier werden wir euch zeigen welche Kräfte ihr besitzt und wie ihr sie kontrollieren könnt.Außerdem lehren wir euch mit Waffen zu kämpfen.Den Grund werden euch eure Kampflehrer in eurer ersten Unterrichtsstunde verraten.Aber sprechen wir jetzt nicht vom Unterricht.Ihr alle werdet hier viel Ungewöhnliches erleben und einiges wird euch merkwürdig vorkommen, aber ich hoffe ihr fühlt euch hier wohl und lernt einander kennen. Ihr alle werdet gleich in euer Zimmer gehen und dort ein Buch für jeden von euch finden.Dort werden die Regeln unserer Schule drinstehen und ihr werdet erfahren wie ihr euer Zimmer gestalten könnt. Sobald ihr fertig seid, könnt ihr in der Cafeteria essen gehen.Nachdem ihr gegessen habt wird jemand kommen und unsere Erstklässler abholen.Ihr werdet dann die Möglichkeit haben mir eure Fähigkeiten zu zeigen und ich werde euch eure Fragen beantworten,von denen es bestimmmt einige gibt.Aber jetzt wünsche ich euch noch viel Spaß beim Einrichten und viel Glück in diesem Schuljahr.Und nocheinmal ein herzliches Wilkommen an der Halera! ´´ Der ganze Raum brach in tobenden Applaus aus.Ich hatte eine lange und ermüdende Rede erwartet, aber dieser Direktor war mir so sympatisch und seine Rede war spannend.Nachdem der Direktor den Raum verlassen hatte, löste sich die Menge auf und die Schüler verließen den Raum. Mein Bruder verließ mit Lucas und den anderen Jungs den Raum und sie machten sich auf den Weg in den Jungentrakt.Ich lief mit den anderen Schülerinnen in unseren Trakt und lief in mein Zimmer.Allerdings war ich dort nicht allein.Ein Mädchen hob gerad ein Buch vom Boden auf und drehte sich zu mir um. ,,Hey.Ich hätte nicht gedacht das wir uns so schnell wiedersehen.Bist du meine Zimmerkameradin?´´,fragte mich das Mädchen mit den Katzenohren und dem Katzenschwanz.Das Mädchen von vorhin. ,,Ja ich bin deine Zimmergenossin.Mein Name ist Naraja. Würdest du mir deinen Namen jetzt verraten,dass haben wir vorhin irgendwie vergessen.´´ Sie kicherte. ,, Mein Name ist Catelyn, aber du kannst mich Cat nennen. Ist natürlich nicht mein richtiger Name,aber muss ja so sein.Weißt du zufällig wie das mit dem Zimmereinrichten gehen soll?´´,fragte sie mich leicht verzweifelt. ,, Nein, aber ich wette das steht in dem Buch das du in der Hand hälst.´´ ,,Oh stimmt.Dann sehen wir mal nach.´´ Wir schlugen das Buch auf und erst mal kam eine leere Seite zum Anschein.Jedoch bildete sich ein schwarzer Fleck und verteilte sich über das Blatt.Es bildeten sich Wörter:

Das Handbuch der Halera-Schule


Willkommen



Cat und ich lächelten uns an.Dann blätterten wir um.

,,Da ich mir sicher bin, dass ihr jetzt euer Zimmer einrichten möchtet und nicht die Regeln lesen wollt, fangen ich jetzt an euch zu erklären wie es geht.Ihr habt verschiedene Vorstellungen und wir werden eine Lösung finden,die euch beiden gefällt.Genauso wird euer Zimmer auch eurer Art angepasst und auf eure Bedürfnisse zugeschnitten.´´

Was meinten sie denn damit?Wir schugen die nächste Seite auf und wieder bildete sich aus dem Nichts ein schwarzer Fleck der wieder Worte formte.

,,Dieses Buch ist nicht wie die,die ihr kennt.Es beantwortet eure Fragen und redet mit euch indem es Worte formt.Ihr beiden: Catelyn und Naraja seid unterschiedlicher Art und ich hoffe,dass ihr euch gut versteht.Der Direktor hat euch nicht einfach so zusammen in ein Zimmer eingeteilt.Ihr werdet selber herausfinden müssen warum er es tat.´´

Okay....Das BUCH kannte unsere Namen und redet,oder besser schrieb komisches und rätselhaftes Zeug.Wie sollte das nur weitergehen?Das ist ja schon fast unheimlich.Aber wie geht es jetzt weiter?Daraufhin bildeten sich neue Wörter:

,,Aber jetzt weiter mit eurem Zimmer.Ich möchte, dass ihr euch jetzt bitte darauf konzentriert wie ihr euer Zimmer gerne haben wollt.Allerdings nicht darauf welche Möbel ihr haben wollt, sondern darauf wie ihr euch am wohlsten fühlen würdet.Konzentriert euch auf eure Kräfte genauso wie wenn ihr euch verwandeln wollt und wenn ihr soweit seid, lasst diese Kraft frei.Aber nehmt euch bitte bei der Hand, damit eure Kraft sich verbindet und sich gleichmäßig verteilt.Nicht das die Kraft von einer von euch die andere übertrifft und das Gleichgewicht stört.´´

Das hörte sich jetzt komisch an.Wie sollte das gehen? ,, Wir könnens ja mal versuchen.Es ist wie beim Verwandeln oder?Das müssten wir ja wohl hinbekommen.´´,ermunterte mich Cat. ,,Na gut.Einen Versuch ist es wert.´´ Wir griffen uns bei den Händen und ich schloss die Augen um mich besser konzentrieren zu können. Wie auch bei meinen Verwandlungen konnte ich meine Kraft schnell erreichen und ergriff sie.Aber was jetzt? Wie will ich mein Zimmer denn? Ich horchte in mich hinein. Es sollte geräumig sein.Ich mein wir waren immerhin zu zweit und meine Flügel verbrauchten auch ziemlich viel Platz.Ich wollte das es hell und freundlich war.Ich wollte mich wohl fühlen.Ich spürte die Anwesenheit einer anderen Kraft.Sie war zart und fast nur ein Flackern.Aber ich spürte auch diese Wildheit und den Drang nach Freiheit und ich wusste das es Cats Kraft war.Wer hätte gedacht, dass sie so ungezügelt war.Ich wette sie konnte ziemlich frech werden.Sie wollte also auch viel Platz haben.Ich wusste plötzlich, dass ich meine Kraft gleich freisetzen musste und versuchte noch mal mir meine Gefühle vorzustellen und wie es sich anfühlen sollte in diesem Zimmer zu leben.Befreiend,freundlich und zu mir passend.Und dann ließ ich meine Kraft frei.

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Tag der Veröffentlichung: 06.01.2011

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