Es fing alles mit dem Film „Die wilden Hühner und die Liebe“ an!
In diesem Film bildeten die fünf Mädchen Sprotte, Frieda, Mellanie, Trude und Wilma eine total coole Mädchenbande.
Und so was wollten wir auch! Natürlich wollten wir auch einen Wohnwagen als Bandenquartier so wie sie...aber...wo sollten wir DEN bitte schön herbekommen ????
Hm, wir mussten uns also etwas anderes überlegen...
Es war ein relativ schöner Februar-Tag, zwar kam die Sonne noch nicht ganz richtig durch, aber trotzdem war es wärmer als sonst.
Ich schmiss meinen Tonista in den Hausflur und ging in die Küche.
„Hallo, ich bin da!“
„Hallo! Na, wie war’s in der Schule?“, fragte Mama.
„Na, wie immer...warum müssen diese Menschen, die sich Lehrer nennen ,uns so quälen??“
„Weiß ich nicht, aber was ich weiß, ist...das es heute Spaghetti gibt!“
„Echt? Lecker! Ich hab einen Mords-Hunger!!!“
Nach dem himmlischen Mittagsessen rief ich bei Sophie an, um sie zu fragen, ob sie heute Lust und Zeit zum verabreden hätte.
Sophie hatte Lust und auch Zeit und wir sprachen wieder über unsere (noch nicht vorhandene) Bande. Bis jetzt waren wir nämlich erst zu zweit, Sophie und Ich.
Wir überlegten, wen wir noch in unserer Bande haben wollten.
„Was ist mit Anja?“, schlug Sophie vor.
„Nee, die hat so viele Verbote! Sie darf ja nicht mal bis 19 Uhr bei Freunden bleiben...“
„ Und Korinna?“
„Ist voll die Streberin! Wieso fragen wir nicht Madita?“
„Hm, OK. Lass sie uns morgen in der großen Pause fragen!“
Ich steckte Madita am nächsten Tag einen Zettel zu :
Komm in der großen Pause zu den Fahrradständern! Sophie und ich müssen dich was wichtiges fragen!
Isabelle
„Also, was gibt es?“, fragt Madita, als wir in der großen Pause auf dem Schulhof neben den
Fahrradständern standen.
„Wir wollten dich fragen, ob...“ , fing ich an.
„Ob du bei uns in der Bande mitmachen möchtest...?!“
„ In ner Bande? Wie heiß ihr denn?“, fragte Madita.
„Wir heißen ...„Freche Mädchen“!“, rutschte es mir da plötzlich raus.
„Heißen wir so?“, fragt Sophie.
„Ja, so heißen wir!!“
„Hm...na ja, warum eigentlich nicht?!“, sagt Madita.
„Du machst also mit?“
„Jap! Haben wir überhaupt schon ein Bandenquartier??“
„Nee...und genau das ist ja das Problem!“, gab ich zu.
„Ach, wir finden schon was!“ sagt Sophie.
„ Wir treffen uns morgen um 15.00 Uhr bei mir, um ein paar Sachen zu besprechen, OK?“, fragte Madita, als wir wieder in der Klasse waren.
„Was für Sachen denn?“, fragte Antje, die in der Nähe von mir saß, neugierig.
„Wir haben ne Bande gegründet“ , sagte ich.
„Cool! Wie heißt ihr denn?“
„’Freche Mädchen’!“
„Darf ich vielleicht bei euch mit in die Bande?“
„Also von mir aus schon, uns fehlt nämlich auch noch ein Mitglied“, sagte ich.
„Von mir aus auch“, sagte Sophie und Madita nickte nur.
Jetzt waren wir also zu viert, wie es sich für eine richtige Bande gehört...
Am nächsten Tag ging ich mit Sophie zusammen zu Madita, wir wohnten nämlich alle im gleichen Viertel und ziemlich nah.
Nur Antje, die wohnte in einem ganz anderen Stadtteil, was vielleicht etwas unpraktisch werden könnte.
Aber jedenfalls waren wir alle pünktlich und Madita’s Mutter ließ uns in Madita’s Zimmer, angeblich machte sie nämlich noch Hausaufgaben.
Doch als wir ankamen, sahen wir das genaue Gegenteil :
Madita lag auf dem Bett und hörte laute Musik auf ihren Kopfhörern.
Ich riss sie ihr von den Ohren und sagte :
„Deine Mutter hat eben gesagt, du würdest Hausaufgaben machen !!!?“
„Mit denen bin ich aber schon fertig!“, antwortete sie.
„Na dann können wir ja anfangen“, sagte ich.
Wir setzten uns alle aufs Bett und Madita besorgte Chips.
„Also, ich hab mir heute in der Schule was überlegt“, fing Sophie an.
„Wir könnten uns ein Bandenbuch anlegen!“
„Und was wollen wir da bitte schön reinschreiben?“, fragte Antje mürrisch.
„Na, wir legen für jeden von uns Steckbriefe an und so was“, sagte ich an Sophies Stelle.
„Und wir könnten auch besondere Ereignisse eintragen“, schlug Madita vor.
„Wie wär’s, wenn Madita und ich das Bandenbuch basteln und beschriften?“, fragte Sophie.
Damit waren wir alle einverstanden und überlegten schon mal, wie wir es uns ungefähr vorgestellt hatten.
Danach waren wir ziemlich erschöpft und brauchten erst mal frische Luft.
Also gingen wir in den kleinen Wald am Stadtrand.
Der Wald hatte sich, seit dem ich das letzte mal da gewesen war, ziemlich verändert.
Überall lag Müll rum, kaputte Bier oder Wasserflaschen, Saftpackungen und sogar ein leerer Karton von Waschpulver...
Irgendwann kamen wir an eine Lichtung, wo ein kleiner Bach floss.
Wir gingen einfach weiter den Bach entlang.
Antje und ich waren gerade in unser Gespräch über Frau Schnabel, unsere Geschichtslehrerin vertieft, als Sophie plötzlich rief:
„Hey, seht mal! Da oben!“
Wir drehten unsere Köpfe alle nach oben und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus :
Dort oben, in einer großen Birke (oder war es doch eine Eiche?!) war ein riesengroßes Baumhaus!!!
„Wow! Wie geil!“, rief ich und lief sofort auf die schon etwas morsche Leiter zu.
„Pass aber auf, Isabelle!“, sagte Madita besorgt. „Die Leiter sieht wirklich ziemlich kaputt aus!“
Doch da war ich schon fast oben.
Ich sah mich erst mal gründlich da oben um und rief dann zu meinen gespannten Freundinnen runter :
„Kommt schnell hoch! Hier ist es total super!“
Antje hat etwas Höhenangst, deshalb war es nicht so leicht, endlich alle oben zu haben.
Doch auch sie waren alle total begeistert:
Im Baumhaus lagen ein paar Sitzkissen, ein kleiner Tisch und auch überhaupt sah das alles sehr einladend aus.
Wir setzten uns auf die Sitzkissen ( es waren zufälligerweise vier) und ich glaube, jeder hatte in diesem Augenblick genau den gleichen Gedanken :
Dies wird unser Bandenquartier!!!!
Wahrscheinlich wird es noch einen zweiten Band geben, in dem ihr noch von vielen Abenteuern der "Frechen Mädchen" lesen werdet!
Tag der Veröffentlichung: 09.03.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für meine Freundinnen Vanessa, Charleen und Ksenia.