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Gedanken verloren, voller Sehnsucht, wartete ich am Felsen und blickte voller Kummer auf das offene Meer hinaus. Wann würde er kommen, wann würde er die Schwere meines Herzen entlasten? Das Leben geht weiter, die Zeit zerfloss dahin, doch er ist noch immer nicht zurück gekehrt. Solange ich hier bin und warte vergeht nicht einmal die Zeit für mich. Die Welt steht still. Als schien so unscheinbar. Das Zwitschern der Vögel, der Lärm am Fischmarkt, alles hatte keine Existenz.
So sage mir Schicksal! Wann erbarmst du dich? Gib mir einen Funken der Hoffnung zurück, welche in mir dahin schwindet. Es schmerzt! Mein herz. Es schmerzt zu sehr. Möchte mich befreien von dieser Qual! Möchte nur weg von hier.
Wieso nahm er mich nicht mit? Wieso tat er es mir an?
Den Kummer soll er fortnehmen von mir, soll meine Seele heilen und ihren Frieden geben. Die Kälte spürte ich nicht mehr, obwohl sie an mir nagte und mich einfing. Der Wind wurde stärker und kam vom Meer auf mich zu.
Die Wellen erhoben sich und brachen an den Felsen und das Wasser spritzte empor. Doch kein Zeichen dass er kommt. Der Wind heulte, aber nicht aus Trauer. Er heulte mir warnend ins Ohr: “ Geh mein Kind! Geh! Nicht sicher ist dieser Ort! Geh und vergesse ihn! Er kommt nicht mehr zurück zu dir! Geh! Nur Unglück würde mit ihm kommen und dein Licht erschlingen!“
Die Warnung schlug ich weg, lies sie abprallen von mir. Ich öffnete die Arme und schrie in den Sturm. „Niemals gebe ich ihn auf oder her! Ich gehör nur ihn! Niemand bringt mich davon ab hier zu warten, hier zu stehen!“
Das Meer tobte und der Wind flog mir um die Ohren. Voller Zorn. Erzürnt hatte ich die Götter, doch war es mir gleich. Ich bleibe hier. Die furcht blieb mir fern. Die Sucht nach ihm war zu groß. Es zerriss mich innerlich. Es vergiftete mich, doch ich kann nicht mehr ohne ihn.
Tage kamen und gehen, doch der Sturm war noch dar, so wie ich.
„Ihr Götter! Last uns in Ruh! Nehmt es hin und steht eueren Mann! Nehmt eure Niederlage nicht so stark zu Herzen! Ihr seid auch nicht unfehlbar, ihr seit nicht perfekt!“
Mein Zorn gegen die Götter, welche alles versuchten, uns zu trennen, doch sie können ihn mir nicht nehmen.
Ich fühle ihn noch. Ich fühle ihn noch in mir. Jede Berührung, jeden Kuss auf meiner Haut.
Mein Körper glüht. Ich will zu ihm. Das Verlangen erstickte mich.
Doch die Götter sahen es nicht ein, dass ich und er zusammen sein sollten. Sie hielten mich fest und ließen nicht locker.
„Du Närrin! Du dummes Mädchen! Hör auf einen Traum nach zu laufen! Hör auf dich uns gegen über so frech zu erläutern!“, drang eine tief genervte stimme zu mir.
Ich wollte nicht hörn. Ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf.
„Lasst mich in Ruhe!“
„Sieh es ein. Ich kann deinen Kummer sehen. Aber es ist besser, dass du ihn jetzt lasst gehen. Vergiss ihn und seine Macht dich aus der Bahn zu werfen. Tu dir das Leid nicht an. Geh zurück und Lebe.“
So sanft diese zweite Stimme auch war und so verführerisch. Ich konnte es nicht. Zweifel keimte in mir, doch die Sehnsucht blieb und verschlang mich noch mehr.
Trennen in den Augen. Das Atmen war wie Blei so schwer und mein Herz könnte jede Sekunde explodieren.
Mit einem Schmerzensschrei teilte ich der Welt mit. Mein Leid, meine Sehnsucht, meine Trauer und meine Verzweiflung.
„Ich fleh dich an! Komm zurück zu mir. Ich bin es Leit zu warten! Voll Kummer und Sorgen hier zu warten. Komm zurück! Mich erdrück die Herzens Last. Nimm mich mit egal wohin. Ich gehör nur dir! Tu was du willst aber bitte! Bitte komm zurück! Zurück zu mir!“
Trenne fielen zu Boden, flossen ins Meer. Es war so weit. Alles starb in mir.
Hört er mich? Hört er vielleicht mein Leit?
Ich hoffe sehr. Ich hoffe er tut es. Mein Gedanke war so fest in meinen Kopf und meine Seele schrie nach ihm.
Die Götter neigten, neigten und erbarmten sich. Der Sturm verschwand und die Sonne schien so hell wie noch nie. Sie sahen es ein. Ich war sein.
Meine Kraft neigte sich dem Ende zu. Meine Augenlieder fielen langsam zu. Mein Körper war wie Blei und ich verlor mein sein.
………………
„….öffne deine Augen.“
Konnte es wirklich sein.
„Ich bitte dich. Wach auf.“
Alles war Schwarz doch ich hörte ihn. Er war so nah, doch ich kann ihn nicht sehn.
Zaghaft formte mein Mund tonlose Wörter. Immer und immer wieder bis der Klang zurück kam.
„Wo bist du? Ich sehe dich nicht. Spiel nicht mit mir. Ich bitte dich.“
Ein leises sanftes Lachen war zu hören. Fand er es Lustig oder täusche ich mich?!
„Öffne die Augen mein Engel.“, wieder holte er.
Gehorsam öffnete ich sie. Ich blickte in sein strahlendes Gesicht. Er war so schön. Plötzlich fühlte ich mich so leicht. Er hielt mich im Arm. Vielleicht war das der Grund. Nur seine Anwesend hielt. Ich wollte mich umsehen, doch er hielt mich zurück.
„Ich glaubte ich hätte dich verloren.“, begann er sorgenvoll. „Doch ich fand dich noch rechtzeitig mein Engel. Ich werde ewig bei dir bleiben und dich beschützen. So wie du mein bist, so sei ich dein.“
Ich war verwirrt und das mit Recht, doch machten mich seine Worte glücklich. Ich rappelte mich auf, er half mir. Nun konnte ich mich um sehen und erblickte Leute die Traurig an mir hinunter sahen. Keiner schien uns war zu nehmen. Ich erkannte was geschehen war.
Aber machte es mich nicht unglücklich. Ich war bei ihm. Für immer vereint. Er gab mir den Rächen, welchen er mir schon lange versprochen.
Nahm sein Werkzeug in die Hand. Wir gingen fort, doch waren wir glücklich. Niemals wieder alleine zu sein. Wir leben ewig und kommen überall herum und tun unseren Job.
Er mäht mit der Sense und ich kehre hinter ihm her, mit meinem Rächen, alle Seelen die er mir hinterließ.
Ich und mein Gemahl. Ich und mein geliebter Tod.

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Tag der Veröffentlichung: 22.09.2009

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