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Ein Tag der alles ändert?!

„Hasst du mich jetzt?“

Sam sieht mich an und schüttelt langsam den Kopf.

„Nein, ich könnte dich nie hassen, aber lass mir etwas Zeit.“

Ich nicke einfach nur unglaublich erleichtert, dass er mich nach meinem Geständnis nicht rausgeschmissen hat.

„Wie lange weißt du es schon?“, fragt er mich, nach einigen Minuten der Stille.

„Was davon?“

„Beides.“

Ich werde rot. Es ist unangenehm darüber zu reden, ich fühle mich ganz kribbelig und glaube kaum noch Luft zu bekommen. Es war schon schwer genug es ihm einfach nur zu sagen, doch das jetzt noch auszuführen – unmöglich. Ich stehe auf und gehe etwas im Raum hin und her, bis ich unschlüssig wieder stehen bleibe.

 

„Es muss dir nicht peinlich sein.“, sagt er und versucht aufbauend zu klingen.

Ich laufe wieder ein paar mal hin und her und vermeide es ihn dabei anzusehen.

„So genau weiß ich das selbst nicht. Das ich schwul bin habe ich, glaube ich, vor vier oder fünf Jahren herausgefunden.“

„Und das andere?“

Ich seufze – als wäre nicht so schon alles schwer genug. Warum musste ich es ihm auch unbedingt sagen? Verdammter Tobias!

„Das weiß ich noch weniger. Es ist ja nicht so als hätte ich einfach an einem bestimmten Tag beschlossen 'Ja, heute verliebe ich mich mal!'. Es ist mir einfach irgendwann klar geworden, okay? Ich weiß auch das ich keine Chance habe, also brauchst du dir keine Sorgen zu machen.“

Ich sehe das jetzt auch er rot wird und komme nicht umhin zu denken, dass ihm dass unglaublich gut steht. Er sieht weg und wir schweigen beide. Ob ich einfach gehen sollte?

 

„Es tut mir Leid.“, sage ich und meine damit, dass es mit Leid tut, es ihm gesagt zu haben.

Mit diesen Worten wollte ich eigentlich zur Tür hinaus stürzen, doch meine Beine bewegen sich kein Stück. Zum Glück lässt er es nicht noch seltsamer werden, als es so schon ist.

„Es braucht dir nicht Leid zu tun und Sorgen mache ich mir auch keine. Setz dich wieder hin.“

Ich sollte erleichtert sein und mich freuen, doch ich fühle mich immer noch als würde meine Brust in einem Schraubstock stecken. Mit steifen Gelenken bewege ich mich wieder auf das Bett zu und setzte mich wieder hin – neben ihn natürlich.

 

Mein Herz schlägt so schnell, wie vermutlich noch nie zuvor. Das Wissen, dass er es weiß und mich trotzdem bei sich haben möchte, macht die ganze Situation so unrealistisch, dass ich glaube neben mir zu stehen.

„Hast du schon Erfahrungen?“, fragt er mich und mein Gesicht – das bis zu dem Zeitpunkt vermutlich wieder halbwegs normal geworden war – wird wieder knallrot.

Mit aufgerissenen Augen sehe ich ihn an.

„W-was für Erfahrungen?!“

Mein Gesicht steht bis zu den Ohren in Flammen, doch auf dem Rest von mir breitet sich eine Gänsehaut aus.

„Warum fragst du so was?!“

Er zuckt mir den Schultern und versucht ruhig zu wirken, ist aber mindestens so rot wie ich. Warum muss das alles nur so peinlich sein? Verdammter Tobias!

 

„Ich bin neugierig, denke ich.“, gibt er zu.

Mein Atem geht flach und ich fühle mich stocksteif – okay, das klingt im Anbetracht der Situation irgendwie falsch. Ich fühle mich angespannt – ja, das ist besser – dennoch schaffe ich es ein nicken zustande zu bringen. Danach herrscht erst mal wieder Stille.

„Und was für welche?“, fragt er nach einer Weile.

Das ist mit Abstand die peinlichste Situation meines ganzen Lebens. Einmal Ohnmacht, bitte! Doch das wird natürlich nicht erfüllt.

„Naja, einige.“, gebe ich zu und hoffe inständig, dass er nicht weiter fragt.

Was wir wohl gerade für ein Bild abgeben, wie wir hier beide mit knallrotem Kopf auf der Bettkante sitzen und über Erfahrungen reden? Er sieht mich an.

„Wann ist das passiert?“

„Du stellst viel zu viele Fragen!“

„Oh. Tut mir Leid.“, grinst er.

Ich lasse mich in seine Kissen fallen. So wie ich ihn kenne, war er sich bis eben wirklich nicht mal darüber im klaren, wie persönlich diese Fragerei ist, deshalb ist es für mich auch unmöglich böse, oder sonst was, auf ihn zu sein.

 

„Schon gut.“, sage ich und atme tief durch.

Seine Kissen riechen so herrlich nach ihm, am liebsten würde ich für immer hier so liegen bleiben. Wieder ist es still zwischen uns, doch diesmal ist die Stille leichter – nicht so unangenehm. Ich schließe meine Augen und entspanne mich nun doch ein wenig. Er weiß es jetzt. Wie viele schlaflose Nächte hatte ich, in denen ich mir hin und her überlegte, ob ich es ihm sagen soll, oder nicht? Und jetzt weiß er es – und er hasst mich nicht, meidet mich nicht. Er ist normal. Erst jetzt fange ich langsam an es zu realisieren – ich habe so ein Glück! Ich bin glücklich.

 

Ich merke, wie auch er seine Position verlagert.

„Ist es eigentlich anders Jungs zu Küssen als Mädchen?“

Ich öffne die Augen und setze mich wieder auf. Die Stille hat gut getan – auch wenn sie nicht lange gedauert hat.

„Sag mal, hast du irgendeine Liste mit Fragen, die du abarbeiten musst?“

Ich atme wieder tief durch. Eigentlich sollte ich mich freuen, dass er so viele Fragen hat – er hätte mich ja auch einfach vor die Tür setzen können.

„Keine Ahnung.“, gestehe ich ihm daher. „Ich habe noch nie ein Mädchen geküsst, ist nicht so meins, weißt du noch?“, grinse ich ihn jetzt an. „Aber du kannst es ja ausprobieren.“, werfe ich ein, eigentlich nur um den Blick zu sehen.

 

„Ich hätte dich nicht gefragt, aber wenn du nichts dagegen hast?“

Ich klappe den Mund auf und zu, nicht sicher was ich sagen will, doch er sieht mich direkt an.

„Verarschst du mich?“, frage ich misstrauisch, denn irgendwie fällt es mir schwer zu glauben dass Neugierde so weit geht, doch er Schüttelt den Kopf.

„Natürlich nicht! Deshalb sagte ich ja auch 'wenn du nichts dagegen hast'. Ich will dir nicht weh tun, da du doch in mich verliebt bist.“

Und wieder werde ich rot. Musste er das mit dem verliebt sein unbedingt erwähnen? Und das mit dem ausprobieren, ist mir auch nur so raus gerutscht – doch andererseits bekomme ich hier die Möglichkeit Sam zu küssen, einfach so! Das kann ich mir nicht entgehen lassen.

 

„Wenn du unbedingt willst.“, sage ich und versuche dabei nicht so zu klingen, als würde ich mir vor Aufregung gleich in die Hose machen.

Er beißt sich auf die Lippe – was so ziemlich das sexieste ist, dass er gerade machen könnte – nickt aber. Wie er will. Ich rutsche näher an ihn heran. Die ganze Zeit sieht er mich an.

„Ist es wirklich in Ordnung für dich?“, fragt er nochmal nach.

„Ja, mach dir nicht so viele Gedanken darum. Mach einfach die Auge zu.“

Und genau das macht er auch. Ich lege meine Hand an seine Wange und küsse ihn. Nicht wild oder leidenschaftlich – es ist nur ein unschuldiger Kuss auf die Lippen, dennoch ist es für mich der bestimmt schönste Moment überhaupt. Seine Lippen sind ganz weich und anstatt dass er zurückschreckt, kommt er mir entgegen. Mir wird ganz heiß. Ich bin so glücklich. Doch leider weiß ich, dass ich das Ganze hier nicht ausdehnen sollte, schließlich will ich nicht, dass es für ihn komisch oder eklig wird, also nehme ich meine Hand runter und löse den Kuss ganz langsam auf.

 

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, so dass ich einige male schlucken muss, ehe ich mich zu sprechen traue.

„Und? War es anders?“, frage ich und höre wie meine Stimme zittert.

Er macht die Augen wieder auf und lächelt mich an, dann schüttelt er den Kopf.

„Nicht wirklich. Ich schätze Lippen sind Lippen, aber schön war es trotzdem.“

Mein Kopf explodiert – gut, nicht wirklich, aber gefühlt. Er sagt, dass er es schön fand! Ich weiß nicht wie ich darauf reagieren soll. Ich freue mich riesig. Am liebsten würde ich aufspringen, tanzen und dabei singen 'Yeah, es hat ihm gefallen!' und ihm dann um den Hals fallen, nur um ihn wieder zu küssen – immer und immer wieder. Doch das ich das nicht einfach machen kann, ist mir auch klar. Aufgrund einer fehlenden Alternative, sehe ich ihn einfach an – mit einem vermutlich ziemlich dämlichen grinsen im Gesicht.

 

„Ja, ich fand es auch schön.“, rutscht es mir, wie von selbst, raus.

Er lächelt mich immer noch an.

„Dann ist es also okay für dich, dass ich dir diese Fragen gestellt habe?“

Wie bekifft, kann ich einfach nur nicken – mein Gehirn ist Brei. Ich sollte dringend versuchen mich zusammenzureißen, nicht, dass ich noch etwas dummes tue. Das heißt also, etwas noch dümmeres, als meinen Hetero-Freund zu küssen, in den ich verliebt bin, der aber nur Neugierig war. Arrg!

„Darf ich dich dann noch etwas fragen?“

Ich sehe wieder auf.

„Natürlich, was du willst.“, sage ich ohne vorher darüber nachzudenken.

Er zögert, doch dann fragt er doch.

„Wie ist der Sex?“

Ich glaube mir fällt alles aus dem Gesicht. Warum sollte ihn der Sex bitte interessieren?! Ich schlucke schwer. Wie soll ich ihm das nur erklären? In der Theorie wird er sich doch sicher auskennen, oder?

 

„Ist das zu persönlich?“, fragt er.

'Ja', ist mein erster Instinkt, doch eigentlich hat er mich auch immer alles von sich erzählt, während ich ihm immer was vor geschwiegen habe, es wäre also irgendwie unfair. Die Frage ist nur, ob ich es schaffe darüber zu reden.

„Nein, naja, ich weiß einfach nicht wie ich dir das erklären soll.“, beginne ich. „Wie gesagt, ich habe mit Mädchen keine Erfahrung, also kann ich das nicht vergleichen.“

Ich fühle mich so unsicher – als müsste ich mein erstes Mal noch einmal erleben. Sam sieht mich gespannt an und wartet darauf das ich weiterspreche. Ich fahre mir mit der Hand durch die Haare und seufze laut auf.

„Was weißt du denn überhaupt darüber?“, frage ich um vielleicht herauszufinden wie ich ansetzen kann.

Jetzt wird er auch wieder rot.

„Naja, nur das die alle in den Hintern-“, bricht er ab.

Ich nicke. Unrecht hat er damit ja nicht, doch es klingt komisch, wenn er das so sagt – so theoretisch. Man muss es eben erlebt haben.

 

„Der Sex ist ganz unterschiedlich. Wie genau er ist hängt auch damit zusammen, ob du aktiv oder passiv bist, doch in jedem Fall ist es einfach klasse.“, versuche ich mit rotem Gesicht zu erklären.

Es ist so seltsam darüber mit ihm zu reden. Er verdreht die Augen.

„Klasse, ist eine Beschreibung, die ich mir auch selber hätte denken können. Wenn es nicht schön wäre, würdest du es ja wohl nicht machen. Also?“

Er zieht eine Augenbraue hoch und sieht mich wieder erwartungsvoll an. Ich lasse mich wieder in die Kissen fallen. Als ich eine Weile nichts sage, fragt er weiter.

„Was bist du? Aktiv oder passiv?“

„Sowohl als auch, wobei ich auch noch nicht so viele Typen im Bett hatte.“

„Es waren erst drei.“, schiebe ich noch schnell ein, weil ich denke, das dass seine nächste frage wird.

„Ich glaube wie aktiv ist, kann ich mir ganz gut vorstellen, nur eben ohne Brüste.“, sagt er und ich zucke mit den Schultern. Ich sagte ja schon, dass ich dazu keinen Vergleich habe.

„Aber unter passiv, kann ich mir absolut nichts vorstellen. Wie ist das, wenn da was rein kommt?“

Ich drücke mein Gesicht härter in die Kissen. Wie kommt es nur, dass wir über so etwas reden?

„Warum bist du so neugierig, was das angeht?“, frage ich und sehe ihn aus den Augenwinkeln an.

Er sieht zu mir runter und zuckt die Schultern.

„Weiß nicht. Es interessiert mich eben.“

Ich seufze. Ist doch eigentlich nur zu meinem Vorteil, oder? Aber wirklich leichter macht das die Situation auch nicht.

„So was kann man nicht beschreiben. Ich zumindest kann das nicht. Das muss man erlebt haben. Wenn ich dir sagen würde 'Stell dir vor jemand steckt dir sein Ding in den Arsch.' wärst du auch nicht weiter, denn auch wenn keine Gefühle dabei sind, ist es nicht nur ein 'rein und raus'.“

 

Ich atme wieder tief durch. Wie soll man jemanden solche Gefühle schon beschreiben?

„Stell dir doch mal vor du müsstest mir erklären, wie es sich mir einem Mädchen anfühlt, könntest du das?“

Ich drehe mich auf den Rücken, um ihn besser ansehen u können. Er scheint wirklich darüber nachzudenken.

„So spontan nicht, nein.“, gibt er dann zu.

Das erleichtert mich, denn so komme ich um weitere Mühen herum und auch eine weitere Portion Peinlichkeit wird mir erspart.

„Na also, und meine Situation ist genau die gleiche.“

Er nickt verstehend und wieder ist es kurze Zeit still zwischen uns.

„Tut es weh?“, fragt er weiter.

Die ganzen Fragen sind immer noch peinlich, doch dadurch, dass er mich nicht auslacht, sondern ernst bleibt, fühle ich mich in der Situation nicht mehr ganz so unwohl – eher im Gegenteil.

„Das ist ganz unterschiedlich. Wenn du entspannt und gut vorbereitet bist, dann eigentlich nicht.“

 

„Würdest du mit mir schlafen?“

Ganz überfahren setze ich mich wieder auf. Habe ich mich gerade verhört?

„Ich weiß, die Frage ist ziemlich dreist, doch ich wüsste gern, wie das mit einem Jungen ist. Natürlich wieder nur, wenn es für dich okay ist.“

„So weit, geht man doch nicht nur aus Neugier.“

Ich sehe wie er herumdruckst und nach einer Antwort sucht. Er wirft mir kurze Blicke zu und sieht dann in eine andere Ecke. Es dauert bis er mir antwortet, doch ich habe Zeit.

„Vielleicht nicht.“, beginnt er langsam. „Ich mag Mädchen, doch manchmal finde ich auch Jungs ganz hübsch. Ich hatte noch nie was mit einem und war noch nie in einen verliebt, doch ich würde gerne wissen wie es ist.“

Verlegen sieht er mich an und scheint sich in seiner Haut nicht mehr so ganz wohl zu fühlen. Ich lächle ihn an. Daher die ganzen Fragen – das hätte er ruhig mal früher sagen können.

 

Es ist nicht so, dass ich nicht mit ihm schlafen will – nichts das ich lieber täte – doch was dann? Müsste ich dann so tun, als wäre nie etwas passiert oder – noch schlimmer – könnten wir uns dann nicht mehr gegenübertreten? Der Kuss war unglaublich und ich würde ihn nur zu gerne wiederholen, doch nicht so gravierend wie Sex. Könnte ich überhaupt so tun, als wäre nie etwas vorgefallen? Andererseits ist das meine Chance mit dem, den ich liebe zu schlafen – wer weiß ob ich diese je wieder bekomme?

„Ich möchte dich und deine Gefühle für mich nicht ausnutzen, deshalb, wenn du 'Nein' sagst werde ich dich auch nie wieder danach fragen.“

„Ich mache es.“

Kurzschlussreaktion. Wenn ich jetzt ablehne, bekomme ich nie wieder so eine Gelegenheit und werde mich für den Rest meines Lebens fragen, was wäre wenn. Sam weiß um meine Gefühle und ich bin sicher, dass er darauf Rücksicht nehmen wird, auch danach. Ja, ich mache es. Er sieht mich überrascht an, doch dann lächelt er wieder.

„Oben oder unten?“, frage ich ihn.

Zwar wollte er wissen, wie es passiv ist, aber ich kann mir kaum vorstellen das er sich beim ersten Mal von mir Toppen lässt.

„Du sagtest du würdest beides machen, also ist es doch okay, wenn ich dieses mal oben bin, oder?“, fragt er mich.

Ich grinse ihn an. Nicht nur, dass ich recht hatte, ich werde auch gleich tatsächlich mit ihm schlafen. Er in mir, allein bei dem Gedanken wird mir ganz warm.

 

Wie vorhin rutsche ich wieder an ihn heran und lege ihm die Hand an die Wange. Er schließt die Augen und ich küsse ihn – erst langsam, doch dann wilder, leidenschaftlicher. Wieder kommt er mir entgegen und vereinnahmt mich diesmal ganz. Mein Denken setzt aus und ein Morgen gibt es vorerst nicht mehr – nur das Jetzt zählt. Mein Körper bewegt sich ganz von allein und plötzlich habe ich meine Hände unter seinem T-Shirt. Diese weiche Haut raubt mir auch noch den letzten Rest Verstand. Schnell ist er sein Oberteil los und die Hose folgt gleich darauf. Mich selbst ziehe ich auch bis zur Unterhose aus – ist einfach bequemer so – und küsse ihn wieder. Jetzt wird er langsam aktiver, mutiger. Seine Berührungen werden fester und sicherer – etwas. Ich will ihn – doch ich lasse es ruhig angehen, immerhin will ich ihn beim ersten Mal nicht überfordern.

 

Ich drücke ihn in die Kissen und knie mich über ihn, ohne den Kuss zu lösen. Er scheint erst etwas verwirrt, doch er lässt mich machen. Mit Händen und Mund arbeite ich mich dann mit küssen, bissen und ein paar leichten Kratzern seine Brust hinunter bis zum Bauch und von dort aus bis zum Bund seiner Shorts. Die ganze Zeit über verfolgt er jede meiner Bewegungen, weshalb ich mit der Zunge aufreizend über den Stoff seiner Shorts lecke und ihm diese dann langsam herunter ziehe. Jedes weiter Stückchen Haut lässt mein Herz noch schneller schlagen. Ich bin wirklich dabei es zu tun – ich werde mit Sam schlafen!

 

Dieser hat sich mittlerweile auf die Ellenbogen aufgestützt, weil das einfach bequemer ist, um mich zu beobachten. Ich beobachte ihn auch, bekomme jede seiner Reaktionen mit. Meine Hand legt sich auf sein Glied und mit einem Grinsen fange ich an es zu reiben, während Sam das erste leise Stöhnen über die Lippen kommt – Musik in meinen Ohren. Doch das mache ich nicht lange so. Viel lieber beuge ich mich noch ein Stück herunter und lecke es, bevor ich es ganz in den Mund nehme. Mit der Hand kümmere ich mich währenddessen um seine Hoden und so dauert es wirklich nicht lange bis er richtig hart ist. Ich küsse ihn wieder, lege mich dabei auf ihn und lasse dadurch bereitwillig zu, dass er unsere Positionen tauscht.

 

„Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst?“, frage ich ihn, als er über mir kniet, doch er nickt ganz überzeugt.

Ich lächle ihn wieder an.

„Und du weißt auch wie man vorbereitet?“

Auf die Frage hin nickt er nicht ganz so überzeugt, doch ein grober Fahrplan wird ihm schon reichen. Ich gebe ihm wieder einen Kuss – diesmal einen kürzeren.

„Dann hole schon mal Gleitgel und Kondome.“

Die hat er praktischerweise gleich im Nachttisch, neben dem Bett, wie ich kurz darauf sehe und beginnt damit das Gleitgel an und in mir zu verteilen. Es ist nicht mein erstes Mal und ich bin ziemlich entspannt, deshalb dauert das weiten nicht wirklich lange. Schnell hat er mich soweit dass drei seiner Finger in mit Platz haben und ich sage ihm dass er anfangen kann. Während er sich das Kondom überzieht, bin ich froh etwas Zeit zu haben um runter zu kommen. Hätte er einfach so weiter gemacht, wäre ich bald gekommen, doch das will ich noch nicht. Mich zu Beherrschen fällt mir mit ihm besonders schwer. Auch auf sich verteilt er das Gel, dann setzt er an und dringt langsam ein. Ich verschränke meine Beine hinter seinem Rücken und drücke ihn so noch mehr gegen mich.

 

Jetzt verstehe ich endlich all diejenigen, die behaupten mit dem, den man liebt sei Sex am schönsten. Ich hatte auch vorher tollen Sex, doch das hier ist irgendwie etwas ganz anderes. Es ist intimer und aufregender – besser. Noch nie kam ich mir so unbeherrscht vor – dabei haben wir doch gerade erst angefangen.

„Geht es dir gut?“, fragt er mich.

Ich lege meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn zu mir herunter.

„Mir ging es nie besser.“, sage ich ihm ganz ehrlich.

„Gut.“, meint er und küsst mich wieder, während er sich die ersten Male vorsichtig bewegt.

„Du bist so eng. Ich weiß nicht wie lange ich das aushalte.“

Ich werde nicht mal rot, sondern lächle ihn einfach nur an und küsse ihn wieder. Allmählich wird er schneller und mit der Zeit auch härter, unser Stöhnen wird lauter und hemmungsloser. Wie er es vorher sagte, hat es tatsächlich nicht lange gedauert – bei uns beiden nicht, doch es war mit Abstand der beste Sex den ich bisher hatte.

 

Nachdem er die Decke über uns gezogen hat, schlafe ich fast sofort ein, doch vorher muss ich noch etwas loswerden.

„Nimmst du mich in den Arm?“, frage ich halb in die Decke gemurmelt, doch Sam versteht.

Er rückt ganz nahe zu mir auf – so nahe, dass ich seinen nackten Körper beinahe überall an meinen spüre – und nimmt mich tatsächlich in den Arm. Es ist aufregend und erregend ihn so an mir zu fühlen, doch im Moment bin ich einfach müde.

„Ich liebe dich.“, nuschle ich im Halbschlaf vor mich hin, ohne dass ich es wirklich laut hätte sagen wollen.

„Ich-“

Doch weiter höre ich nichts, denn da bin ich schon eingeschlafen – mit einem kribbeligen Gefühl, in den Armen desjenigen den ich liebe.

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Tag der Veröffentlichung: 01.03.2015

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