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Frustriert werfe ich mich im Bett umher. Mein Blick gleitet zum Radiowecker.
2:15 Uhr zeigt das Ding an. Genervt dreh ich mich auf den Rücken. Die Decke anstarren bringt auch nichts.
Seufzend steh ich ruckartig auf und schlurfe in die Küche, schalte die Kaffeemaschine ein.
Danach setze ich mich an meinen Küchentisch und fahre den Lap Top hoch, um die E-Mails zu checken.
Mein Posteingang quillt wieder mal über.
Angesichts der Anzahl der E-Mails seufzte ich ergebend und machte mich daran sie nach meiner Prioritätenliste zu lesen.
Die Arbeit, die Arbeit , die gute, anstrengende Arbeit.
Zwei E-Mails von meinen Eltern und eine Nachricht von meiner besten Freundin Bella.
Das ist auch schon wieder ewig her, dass wir uns zuletzt gesehen hatten.
Ich zückte meinen Timer und notierte mir Bella gleich in einpaar Stunden anzurufen.

Nachdem ich alle E-Mails gelesen und die eine oder andere beantwortet hatte. Schenkte ich mir Kaffee ein und ließ mich vom Fernsehprogramm, im Hintergrund, berieseln.
Schließlich war es 03:15 Uhr, als mein Telefon läutete.
" Wer wünscht meine Gegenwart?" Erschöpfung und Gleichgültigkeit schwangen in meiner Stimme mit.
" Darling was bist du denn so genervt?" Es war Byron. Er ist Sportleragent und ein guter Freund von mir. Er war auch von der Schlaflosigkeit geplagt, wie ich.
" Hi Byron. Was liegt an?"
" Meine Arbeit liegt an. Ich brüte noch über den neuen Vertrag von Bobby Tom Denton." Ich schnitt eine Grimasse, als er Mister Ego erwähnte.
Ts, so ein Ego-Arschloch und arrogant!!! Sobald ich nur an ihn dachte, stieg mein Blutdruck und näherte sich beängstigend schnell der 200 Marke.
Ich atmete tief durch und widmete mich wieder meinem Gesprächspartner.
" Schatz um welche Klausel geht es denn?"
Ich rief meinen Vertragsentwurf auf und scrollte erstmal eine ganze Weile runter, um die besagte Klausel zu finden.
" Darlin es geht um die Verlängerung. Hatten wir nicht 5 Jahre ausgemacht? Anstatt der 3 Jahre?"
" Oh sorry, natürlich. Ich änder es sofort ab und schicke es Dir per E-Mail zu."
" Du bist ein Traum. Wann hast du dein erstes Meeting, heute?"
Ich blätterte in meinem Timer und las Byron mein ersten Termin vor. Er grunzte zustimmend.
" Wieso fragst du Liebling?"
" Weil ich ein Attentat auf dich vorhabe. Und bevor du los zeterst. Nein es ist kein Familienfest."
Da ich von Natur aus misstrauisch war und erst recht stutzig wurde, wenn Byron so geheimnisvoll tat, wie jetzt.
" Ich frage nur eins: Habe ich überhaupt eine Wahl?"
Byron gluckste belustigt, das hiess nie was gutes. Ich wappnete mich schon innerlich für das Unvermeidliche. Ich redete mir gut zu. Schlimmer als die Pest kann es ja nicht werden.
" Einer meiner Klienten gibt eine Gala und ich brauche eine Begleitung."
Erleichtert atmete ich tief durch und sagte ihm mit Freuden zu. Und ich dachte schon an schlimme Sachen, wie ein Blind-Date. Seit ich seid 2 Jahren Single bin und ein paar nicht so nennenswerte Dates hatte. Meint mein lieber, bester Freund Kuppler spielen zu müssen. Und stellte mir immer wieder irgendwelche "tollen Kerle" vor.
Die ich persönlich so aufregend, wie ein Nähkränzchen bei meiner Oma, fand.
" Wann soll ich denn bei dir sein?"
" Hmmm, es reicht wenn du 20:00 Uhr bei mir bist."
" Ahh, der Herr lässt mal wieder auf sich warten. Um einen genialen Auftritt zu haben... Ich kenn dich doch, Sunnyboy."

Nach ein paar Liebesblödigkeiten hatten wir uns verabschiedet. Mittlerweile zeigte die Uhr um 04:00 an.
Ich raffte mich auf und ging in Richtung Bad um zu duschen.
Als ich mit meinen Restaurationsarbeiten fertig war. War es schon 05:00 Uhr und ich beschloss schon in die Firma zu fahren.

Nach 20 Minuten Highwayfahrt saß ich schon an meinen Schreibtisch und beobachtete den Sonnenaufgang durch mein Panoramafenster. Was immer das Beste an meinem Arbeitstag war.

Ich sah auf die Uhr, in 40 Minuten würden alle so nach und nach in die Büros ein trudeln. Also arbeitete ich meine Ablage ab und siehe da. Als ich das nächste mal auf die Uhr sah war es schon 11:00 Uhr Mittags. Ich machte den Computer aus, gab die Unterlagen meiner Assistentin und gab ihr noch ein paar Anweisungen. Dann war ich auch schon unterwegs in die Stadt. Ich treffe mich mit Bella zum Lunch.

Als ich vom Lunch wieder kam, hatte ich einen Bagel mit Frischkäse und Lachs belegt und eine Latte Macchiato dabei. Das gab ich Lilly meiner Assistentin und erzählte ihr gleich den neuesten Tratsch aus der Highsociety. Dann gab mir Lilly 6 Rosa Notizzettel in die Hand. Als ich las wer alles von mir zurück gerufen werden musste. Stöhnte ich innerlich auf.
Schnell erledigte ich meine Arbeit und stattete meinem Generalmanager noch einen Besuch ab.
Was hatte ich davon? Ein Haufen Unterlagen die ich doch bitte noch Mister Ego bringen sollte. Da sein Haus doch auf meinen Weg liegen würde.
Was tut man nicht alles für seine Arbeit?!
Ich raffte die Unterlagen zusammen und spurtete zum Auto. Das Gaspedal bis zum Blech durchgetreten, raste ich übern Highway zu mir nach Hause.
Schnell hüpfte ich unter die Dusche. Haare frisieren und Make up auftragen. Da war ich nach 1 Stunde fertig.
Gestylt schlüpfte ich in mein Rücken freies, granatrotes, langes Kleid. Wie ich Satin liebe!!!!
Prüfend beäugte ich mich im Spiegel. Legte noch die letzten Accessoires an.
Zufrieden schnappte ich mein Abendtäschen und klakkerte zur Tür.
Ich hatte noch 2 Stunden Zeit bis ich bei Byron sein musste. 20 Minuten später bog ich in die lange Auffahrt zu B.Ts Anwesen ein. Alle parkten vor der Villa im Halbkreis. Dafür das es erst 18:30 ist. War die allwöchentliche Party schon voll im Gange.
Das hiess: Viele Anfang zwanzig Mädels in viel zu knappen Bikinis mit riesen Brüsten und Wespentaille schmissen sich an Footballspieler. Sie versuchten mit allen Mitteln ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Einige Footballstars grölten irgendwelche schweinischen Aufforderungen.
Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln. Soviel Anbieterei ekelt mich nur an. Das Verhalten ist eindeutig unter meinem Niveau!!!!
Mit den Unterlagen, unter meinen Arm geklemmt, schlängelte ich mich an den Gruppen vorbei. Und das möglichst unentdeckt.
Zielstrebig lief ich auf die Terrasse zu. Da entdeckte ich einen massigen, großen mit finsterer Miene, dunkelhäutigen Mann. Sein Name ist Bruno und er ist der Bodyguard von Mister Ego-Arschloch. Ich überprüfte kurz meine Hochsteckfrisur. Perfekt! Mein Aussehen ist makellos. Mit einem professionellen Lächeln lief ich elegant auf ihn zu. Kurz bevor ich Bruno erreicht hatte. Sah ich wie ein athletischer, blonder, schöner Mann nass vor Bruno stehen blieb. Beide standen mit dem Rücken zu mir. Somit hatte ich genug Zeit, um mich an der attraktiven Kehrseite des blonden Hünen zu ergötzen. Seufz!!!!
Hab ich schon erwähnt, wie sehr ich meinen Job liebe? Solch kleine Momente versüßen mir den Arbeitstag.
Aber das sollte sich ändern, als ich den Hünen vom Seitenprofil sah. Es war Bobby Tom Denton. Der arroganteste Texaner den ich kenne. Innerlich Ohrfeigte ich mich für meinen schwachen Moment. Ich atmete tief durch und fasste mich wieder. Elegant schritt ich auf die Herren zu.
Ich bediente mich der Highsociety-Zicke.
" Ahh Bruno Darling..." Süffisant lächelte ich ihn an und umarmte ihn. Dabei übersah ich absichtlich seinen Gesprächspartner, B.T.
Bruno erwiderte herzlichst meine Umarmung und gab mir einen Kuss auf die Wange. B.T schlenderte zu einer Gruppe von gerade aus der Pubertät entwachsenen Mädels. Die ihn alle anhimmelten.
" Jessy eine Augenweide bist du. Wie immer!" Anstandsgemäß errötete ich ein wenig. Verlegen lächelte ich ihn an. Das gefiel ihm. Wie es jedem Mann gefiel. So berechenbar würde jetzt Bella flöten.
" Was führt dich hier her?"
" Die Arbeit Liebling, die Arbeit. Ich bin auch schon wieder auf dem Sprung." Er machte eine untröstliche Schnute.
Ich zog einen Schmollmund und tätschelte bedauernd seine Pranke von Hand. Er seufzte theatralisch.
" Was hast du denn für mich?" Ich übergab ihm die Unterlagen. "Es ist für Bobby Tom. Damit er weiter deinen Verdienst bezahlen kann." Da leuchteten seine Augen spitzbübisch auf.
" Er muss nur noch unterzeichnen, dann ist der Deal perfekt."
" Das wird er. Komm Schatz, ich begleite dich raus. Da kann ich gleich die Verträge weg tun."
Auf den Weg zu meinen Sunbird plauderten wir über die bevorstehende Saison. Bruno ist ein lieber Kerl, aber in mancher Hinsicht einfach gestrikt. Und die NFL ist sein Leben.
Ich raste die Auffahrt entlang und weg war ich. Bruno schaute ihr noch hinter her. Als der Blonde neben ihm stehen blieb. Im typischen Südstaatenakzent fragte er: " Wer war die heisse Lady?"
Geistesabwesend antwortete Bruno: " Das war deine Finanzchefin, Jessy Allbright." *Seufz*
" Nie im Leben!" Haute B.T. ungläubig raus. " Doch! Diese Kurven würde ich überall wieder erkennen."
Bruno war immer noch in Gedanken versunken. Bobby Tom schüttelte grinsend nur mit dem Kopf. So dass seine blond nasse Mähne, strähnenweise, durch die Luft flog und zum Teil in seinem markanten, fein geschnittenen Gesicht kleben blieb.

"Sag mal, seit wann bin ich für die PR zuständig?" Ich war leicht erbost. Byron reichte mir ein Glas Champagner.
"Entspann dich Maus." Wir prosteten uns zu. Als wir mit posieren und hier und da Lächeln durch waren.
Da kamen noch die Pflichtinterviewes dran.
Natürlich wurden wir über die NFL ausgefragt und welche Prognosen wir über die kommende Saison abgeben würden.
Nach dem ganzen Pflichtprogramm konnte der angenehme Teil des Abends statt finden. Ich unterhielt mich mit David Houston. Ein talentierter Offensive. Wie es sich für einen Sportler gehörte flirtete er unenwegt mit mir. Es war sehr amüsant und schmeichelnd zugleich.
Der Abend verlief beschwingt zu Ende. Um 04:00 morgens ließ ich mich von Byrons Limousine nach Hause bringen.

Da ich mir den nächsten Tag frei genommen hatte. Wollte ich schön ausschlafen. Das dachte ich aber auch nur.
Punkt um 9:00 morgens klingelte es Sturm an meiner Tür.
Erschrocken fiel ich doch wirklich aus dem Bett. Man war ich sauer! Ich kann es eh schon nicht ab, wenn man mich beim schlafen störte. Aber mich so zu wecken, dass ich aus dem Bett fiel. Das geht ja mal gar nicht.
Schnell warf ich mir meinen Seidenmantel, mit goldenen chinesischen Zeichen drauf und das ganze in Bronze-Rot und Schwarz gehalten, über.
Meckernd und sehr ungehalten lief ich zur Tür und riss sie wütend auf. Das von einem gereizten >JA!< begleitet wurde.
Verblüfft starrte ich meinen unerwarteten Besuch an. Aber nur für einen langen Moment. Bis meine Wut sich ihren Platz zurück eroberte.
" Was willst du hier? Ich habe heute frei. Hätte das nicht bis morgen warten können? Und ich hoffe für Dich, dass es echt wichtig ist. Sonst kannst du was erleben!"
Dieser Wortschwall floss in weniger, als 30 Sekunden aus mir raus. Man wenn ich einmal in Fahrt war, auweia. Manchmal kann das echt peinlich für beide Seiten werden.
Naja, diesmal wohl eher nicht. Denn mein Gegenüber grinste mich amüsiert an.

Er lehnte mit dem Oberkörper gegen den Türrahmen , hatte die Arme locker verschränkt und lüstern schaute der Arsch mich auch noch an.
Ich zog abschätzig eine Augenbraue hoch und musterte meinen Besuch.
Also bellte ich nochmal, was er denn um diese Uhrzeit HIER will!
Er gluckste los und nuschelte nur." Hunde die bellen, beißen nicht!"
Darauf knurrte ich. " Ich schon!"
" Darf ich eintreten oder soll es das ganze Haus mitbekommen. Er schaute zur Seite und da fiel mir meine viel zu neugierige Nachbarin, Baujahr: Nachkriegszeit, auf. Genervt zog ich ihn widerwillig in meine Wohnung. Ich schloss die Haustür und zog meinen Morgenmantel fester um meinen Körper. Betont schaute ich auf seine Cowboystiefel. Er folgte meinen Blick und begriff etwas verspätet, dass er sie aus zu ziehen hat. Etwas unbeholfen machte er sich daran. Da ich mich gelangweilt gab. Musste ich schnell ins Wohnzimmer gehen, um den Anschein zu wahren. Also lief ich gelangweilt in die offene Küche und machte für mich Kaffee.
Für mich war der Tag jetzt schon gelaufen. Ich merkte meine Kopfschmerzen und suchte in meinen Schrank die Kopfschmerztabletten.
Als mich Bobby Tom ansprach, schreckte ich hoch und bumm. Mein Kopf kollidierte mit der offen stehenden Schranktür.

Ich sah nur noch Sternchen und hatte einen gewaltigen, pochenden Schmerz im Schädel. So dass es mich in die Knie zwang und ich stöhnend mir den Kopf hielt.
Ich nahm nur noch am Rand des Schmerzes wahr. Wie mich zwei starke Arme umfingen und mich auf die Couch legten.
Schmerzhaft stöhnte ich auf, als mir eine kalte Kompresse auf den Kopf gelegt wurde.
" Sch, sch, sch, halt still Kleines. Du hast dir ordentlich den Kopf gestoßen." Leider war der Schmerz übermächtig, sonst hätte ich ihm gesagt, wer hier klein war.
Viel zu langsam nahm der Schmerz in der Schädeldecke ab. Also verhielt ich mich still und ließ die Kälte auf mich wirken. Er kniete neben mir und hielt die Kompresse an meinen Kopf gedrückt. So verging eine Ewigkeit. Er schaute mich mit ernster Miene an und ich konnte nichts anderes tun, als ihn nur anzusehen. Seine hellblauen, klaren Augen musterten mein Gesicht unablässig. Schlagartig wurde mir bewusst wie ich aussehen muss! Arrrggg!!!! Ich weiss, oh Mann typisch Frau! Aber so ist das halt mit uns Frauen. Wir wollen auch dann gut aussehen und nicht in solchen Situationen, verschlafen, das Haar wüst verunstaltet vom Aufstehen und dazu ungeschminkt, erwischt zu werden. So ziemlich egal von wem, aber besonders nicht von Männern. Der Alptraum einer jeden Frau. Nur das meiner gerade wahr geworden war. *Schnief*
Langsam wurde diese Stille bedrückend und durch sein stetigen durchbohrenden Blick verschärfte diese Stille sich noch mehr.
Um mich selber zu beruhigen, versuchte ich diese Stille mit reden zu durchbrechen.
" Sag...mal....aua."
" Du sollst doch ruhig sein. Also nicht reden!"
Als ich wieder ansetzte legte er mir den Zeigefinger auf die Lippen und kam mir dabei so nah. Dass unsere Nasen sich berührten. Ich spürte seinen warmen Atem meinen Hals streifen.
Oh man, diese blöden Hormone. Da bekomme ich doch glatt in diesem Moment ein ungewolltes, angenehmes Kribbeln im Bauch. Was mich wieder wütend werden ließ.
Das ist Körper und Verstand. Das passt einfach nicht. Verstand sagt: Ich mag dich noch nicht mal. Und Körper: Willst du mit mir spielen?
Hallo! Der Verstand wettert rum und erklärt im harschen Ton, dass er der Chef im Ring ist und der Körper gibt sich betont gelangweilt und zeigt mit einem madonnenhaften Lächeln den gerekten Mittelfinger. Was den Verstand zum explodieren bringt. Was auch meine Kopfschmerzen mit erklärt.
Nein, ich bin nicht geistesgestört. Nur realistisch und sehr selbstironisch und noch vieles mehr.
Wie gesagt, mein Körper spielt gerade Desateur und mein Verstand muss das Ganze irgendwie verschleiern.
Komm bloß nicht auf die Idee mich küssen zu wollen. Das wäre nicht wirklich gesund für dich!

1. Würde das unser Arbeitsverhältnis nur noch mehr verkomplizieren.
2. würde er sich noch falsche Vorstellungen machen.
3. außerdem habe ich echt keinen Nerv dafür auf seiner Hitliste zu landen.


Ich rutschte rum. Ich rutschte solange rum bis mich zwei langgliedrige Hände packten. Mit einer rauen Stimme meinte er dass ich doch keine hektischen Bewegungen machen soll. Nur versetzte mich diese raue Stimme noch mehr in Panik. Sie war mir einfach einen Tick zu lüstern.
Panisch wollte ich eigentlich aufspringen. Das endete darin, dass ich mit ihm zusammen stieß und wir dabei das Gleichgewicht verloren. Am Ende lag ich auf ihm und hielt mich an ihm fest, weil sich bei mir alles drehte. Was bin ich froh, dass wir keine Zuschauer hatten. Man hätte mein Schmerzensgeheul leicht als lustvolles Stöhnen deklarieren können.
Behutsam legte Bobby Tom mir eine Hand auf das Genick und massierte leicht die Nackenmuskulatur.
" Hey Mäuschen, alles okay?" Ich lag still auf ihm und versuchte mich nicht zu bewegen.
" Dreht sich alles. Sobald ich mich bewege." Seine elegant geschwungen, kräftigen Arme umfingen mich und hielten mich fest. Beruhigend streichelte er meinen Rücken. Was einen angenehmen Schauer auslöste. Soviel zu meinen auferlegten Vorsätzen. Mich von den Footballspielern fern zu halten. Wo brachte mich das hin? Genau in die Arme und an die definierte Brust eines solchen. Auf ganzer Linie versagt, Scheiße!
Als das Drehen so langsam nach ließ, setzte ich mich langsam auf. Immer darauf bedacht, dass mein Morgenmantel nicht verrutscht. Oder ganz und gar aufklaffte. Da ich nichts darunter trug, wäre es ein sensationeller Anblick geworden.
Da ich körperlich locker mit den jungen Dingern mithalten kann. Und ich genug Selbstbewusstsein habe. Bekomme ich auch keine Minderwertigkeitskomplexe. Wozu auch. Ich bin zwar 29 Jahre alt, aber das ist kein Alter und Bobby Tom ist schließlich auch keine 22 Jahre mehr alt. Nein der Herr ist auch schon 33 Jahre alt. Also ich saß dann endlich mal in einer aufrechten Position und vorne hielt ich den Morgenmantel fest, damit nicht unerwünschte Selbstbetätigungnen statt fanden.
Ich hatte einen guten Ausblick auf seine Brust, da die ersten drei Knöpfe geöffnet waren. Konnte ich seine muskulöse Brust ansatzweise einsehen.
Nicht schlecht Herr Specht!
Ich schalt mich wiedermal innerlich selber für meine versauten Gedanken. Das kommt dabei raus, wenn man lange keinen fantabulösen Sex mehr hatte. Noch nicht mal nur Sex. Ich hatte seid fast 1 1/2 Jahren kein Sex mehr gehabt. Mein Bester Freund meinte schon, es wäre alles da unten bei mir zugewachsen. Glaubt mir, schwule Freunde sind noch schlimmer, als beste Freundinnen. Zumindest was dieses Thema betrifft.
Naja zurück zu meiner misslichen Lage.
Ich saß auf Bobby Tom, hielt meinen Morgenmantel krampfhaft fest und versuchte elegant und geschmeidig von ihm aufzustehen. Das wäre mir auch gelungen. Hätte mich da nicht was hartes und ausgebeultes an meinen Schritt gestupst.
Schließlich brachte DAS mich aus dem Konzept und ich fiel neben ihn auf den Boden und als wäre das nicht schon peinlich genug. Klaffte meine linke Seite vom Morgenmantel auf und Ta, Ta!
Er hatte einen guten Ausblick auf meine wohl geformte Brust. Die zu alle dem auch noch darauf reagierte. Er sah wie ein hypnotisiertes Kaninchen hin. Energisch zog ich den Stoff zurecht und rappelte mich leicht ungeschickt auf. Dann stampfte ich erbost und peinlich berührt ins Schlafzimmer. Den Kerl ließ ich einfach liegen. Ich glaube er brauchte auch eine Auszeit, wie ich. Ich schlüpfte in einen roten Spitzen- BH und in den dazu gehörigen Tanga. Dann legte ich meinen schwarzen Wickelrock, mit Sonne, Mond und Sternemotiv, um. Dazu zog ich eine leichte transparente dunkelblaue Bluse an. Barfuss lief ich ins Bad und putzte mir erst mal die Zähne, wusch mir ausgiebig das Gesicht und kämmte mir die Haare.
Als ich dann mein Zustand einschätzte und ihn für annehmbar befand. Ging ich leichtfüßig wieder in die Wohnstube und machte Kaffee. Kommentarlos drückte ich Bobby Tom eine Tasse Kaffee in die Hand und ließ mich in den Sessel sinken. So saß ich ihm direkt gegenüber und konnte ihn in Ruhe mustern. Er wirkte leicht verlegen. Was ich von ihm gar nicht kannte.
Ich kaschierte mein Schmunzeln mit meiner Tasse. Irgendwie fand ich es niedlich, dass auch ihn noch was aus der Fassung bringen konnte. In einträchtiger Ruhe tranken wir unseren Kaffee. Ich fasste mir dann ein Herz und fragte ihn weswegen er eigentlich da war. Ihm ging es um eine Klausel im Vertrag. Ich ging an meinen großen Esstisch und rief am Lap Top seinen Vertrag auf. Er setzte sich neben mich und zusammen suchten wir die Klausel. Irritiert sah ich ihn an.
" Und was stört dich an der Klausel? Auf Drängen von Byron habe ich sie erst rein genommen."
"Inhaltlich nichts. Du hast nur einen Rechtschreibfehler drin." Er lächelte verschmitzt und ich las genauer den Text. Tatsache! Ich hatte 3 Rechtschreibfehler drin. Schnell änderte ich es ab und schickte per E-Mail den überarbeiteten Vertrag, Byron zu. Der war bestimmt noch nicht aus seinem Schönheitsschlaf erwacht. Der Glückliche!
" Warum druckst du ihn nicht gleich aus?"
" Weil ich Byron nicht übergehe. Am Ende kann er noch behaupten ich habe dich solange bearbeitet, dass du einfach so unterzeichnet hast. Nee, nee das muss nicht sein." Bobby Tom lacht lauthals los. So das ich ihn verwundert an sah. Er schüttelte nur mit dem Kopf und bekam sich fast nicht mehr ein. Ich reagierte leicht verschnupft und fragte ihn, was daran so komisch sei. Er sah mich herausfordernd an.
" Du und mich solange bearbeiten bis ich einfach so unterzeichne? In welchem Universum soll das denn passieren?!"
" Was soll das bitte schön heissen?! Meinst du ich habe es nicht drauf einen Mann scharf zu machen?"
Ich stemmte die Arme in die Hüften und funkelte ihn wütend an. Er grinste permanent und versuchte ernst zu erscheinen.
" Naja, Jessy du kannst bestimmt einen Mann verrückt nach dir machen. Aber mich? Ich denke eher nicht. Schau mal. Wir kennen uns seit wir laufen können und für mich bist nun mal kein Anreiz." Das war wie ein Faustschlag in die Magengegend. Das musste ich erstmal verdauen. Ich rümpfte zickig die Nase und wollte den Rest schon gar nicht mehr hören.
" Na schau mal Maus. Vorhin, jede Frau die ich kenne. Die hätte das gnadenlos ausgenutzt. Aber du nicht. Du bist sittsam wie immer. Du bist für jeden Mann der Interesse an dir bekundet, unnahbar." Jetzt zog ich eine Augenbraue hoch. Hörte ich da etwa ein wenig Bedauern raus? Ich wollte mich nicht zu früh freuen.
" Ich werfe mich halt nicht an den nächst besten Kerl. Der mir ein Sexabenteuer anbietet. Außerdem differenziere ich zwischen "Arbeitskollege" und Aussenstehenden. Ich habe einen Ruf zu verlieren. Ich kann mich nicht auf einen Spieler einlassen. Der nur ein Abenteuer sucht und keine festen Absichten hat."
Bei dem Geständnis machte er große Augen. Das verblüffte ihn wohl.
" Soll das heissen, dass du keinen unverbindlichen Spaß hast?" Verständnislos schüttelte ich den Kopf.
" Warum sollte ich? Ich bin aus dem Alter raus. Es ist mir so mit 25 schal geworden. Immer irgendeinen Kerl im Bett zu haben. Und am Ende weisst du nichts über Ihn. Nur um vielleicht mal 2 bis 3 Orgasmen zu haben." Ich schüttelte Gedanken verloren den Kopf.
" Das ist es am Ende, mal rational betrachtet, nicht wert. Ödet dich das denn nicht an? Immer diese jungen Dinger und über die Intelligenz wollen wir mal gar nicht reden. Die meisten die bei dir auf der Party sind. Machen auf mich den Eindruck, als würden sie nur für eure Aufmerksamkeit leben und am Ende merken sie noch nicht mal das sie nur Mittel zum Zweck sind."
Bobby Tom grunzte nachdenklich. Eine ganze Weile sagte er nichts. Er dachte wohl darüber nach, was ich sagte.
Das nahm ich zumindest an. Dann auf einmal grinste er breit und haute ernsthaft raus, dass ich eifersüchtig wäre. Darüber konnte ich nur lachen.
" Warum sollte ich eifersüchtig auf die no-personality.com Mädels sein? Das kann nicht dein Ernst sein? Ich habe einen Columbia Abschluss in Finanzwesen und Marketing. Und dazu habe ich schon 2 ernsthafte Beziehungen geführt. Ich habe mir einen Lebensstandard aufgebaut. Davon träumen die meisten. Also warum sollte ich auf diese Dinger eifersüchtig sein?"
" Weil sie ihr Leben leben. Sie amüsieren sich und haben Spaß. Während du über Zahlen brütest und Verträge machst."
" Und, ich bin ehrgeizig und es ist eine Frechheit mir zu unterstellen ich würde nicht leben. Ich lebe! Nur weil ich nicht 5 Tage die Woche irgendeinen Kerl in meinen Bett habe, heisst dass nicht das ich keinen Sex habe. Also komm mir nicht so. Ich gehe genauso wie jeder andere auf Partys und treffe mich mit meinen Freunden. Klar sind wir zusammen groß geworden, aber seid wir uns nach der Schule nicht mehr gesehen haben. Kennst du mich nicht mehr. Auch ich habe mich verändert und es ist nichts verwerfliches dran eine Frau von Wert zu sein. Immer noch besser, als ein leichtes Mädchen zu sein." Bobby Tom hob beschwichtigend die Hände und entschuldigte sich dafür, dass er mir zu nah getreten ist. Manchmal geht mit mir das Temperament durch. Wie gerade eben.

Nach diesem leicht bizarren Tag reichte ich für den nächsten Monat Urlaub ein. Den brauchte ich auch. Da der Vormonat ein Desaster an Verträgen war. Was war ich froh das die Play-Offs genau zu meinen Urlaub anfingen. Ich hatte so viele Überstunden das ich mit meinen Urlaub zusammen einen kompletten Monat frei machen konnte. Was ich auch tat. Diese Erholungspause kam mir recht. Also rief ich in Telarosa durch und setzte mich in meinen Sunbird und fuhr nach Texas. Ja ich bin ein Texaner- Mädel. Cowboyhüte, Stiefel und das Lassoseil waren mein Erbe. Da es Juni war. Ist es dem entsprechend scon heiss in Texas. Ich hatte nur eine ausgeblichene Jeans-Hotpan an und trug ein rotes Glitzerhängerchen. Es war gegen Mittag, als ich vor meiner Ranch in Telarosa ankam.
Meine Oma hatte vorher mein Haus geputzt und gewienert. Alles glänzte und es roch angenehm nach Blumen. Ich trug schnell meine Tasche rein und ging erst mal durch das Haus. Ich war von Chicago bis nach Telarosa knapp 4 Tage unterwegs. Jetzt überkam mich die Müdigkeit. Ich ging in mein Schlafzimmer und kuschelte mich in den Quilt. Den meine Oma in meiner Kindheit angefertigt hatte. Er hiess mich willkommen und sofort schlief ich ein. Am nächsten Morgen erwachte ich pünktlich 8:00 früh. Schnell war ich duschen. Ich zog eine Blau-rot karierte Bluse und eine ausgefranste, kurze Jeans an. Mit feuchten Haar stieg ich in meinen heiß geliebten Sunbird und fuhr 1 Ranch weiter zu meiner Grandma. Als ich schon das Haus betrat, roch es nach Pancakes und Blaubeeren. Besser konnte man nicht willkommen geheißen werden. Meine Oma war schon rüstige 70 Jahre alt. Aber sie sah keinen Tag älter, als 60 aus. Sie legte viel Wert auf ihr Äußeres.
Noch dazu machte sie Gymnastik und war noch sehr fit. Ihr Haar perfekt frisiert und mit Rot lackierten Fingernägeln backte sie in der Küche und rief vergnügt nach meinen Eltern.
" Susie.....Cliff....das Frühstück ist fertig. Wir essen auf der Terrasse..." breit lächelte ich. Leise lehnte ich die Tür an und schlich barfuß in die Wohnstube. Schwanz wedelnd begrüßte mich Jack. Der alte Mischling meiner Granny.
Ich ging in die Hocke und knuddelte ihn herzlich. Er leckte mir zur Begrüßung das Kinn.

Ich schaute mich um. Überall Rüschen und Spitze dominierte das Wohnzimmer. Rosa und Blau gestreift. Ich schmunzelte herzlich bei dem Anblick. Meine Ma war die erste die mich sah. Sie quiekte freudig los und stürmte auf mich zu. Alarmiert rannten mein Dad und meine Grandma in die Wohnstube und aus einer Umarmung wurde Gruppenkuscheln. Alle Sprachen durcheinander so das ich nichts verstand. Als sich dann alle beruhigt hatten konnten wir in Ruhe frühstücken und die neuesten Erlebnisse und Tratsch des Dorfes wurde erzählt.
So erfuhr ich wer geheiratet hat. Wer noch frei war und wer wieder Nachwuchs gezeugt hatte. Aber alles im allem, war alles beim alten. Ich verbrachte den ganzen Tag bei meiner Oma und sonnte mich in ihrem Garten. Machte ein wenig Gartenarbeit. Gegen Abend fuhr ich dann wieder auf meine Ranch und genoss mit einem Martini Dry den Sonnenuntergang. So gegen 21 Uhr kam meine beste Freundin Terry-Jo rum. Zusammen saßen wir bis 3 Uhr morgens in Liegestühlen auf der Veranda und redeten, lachten viel.

Als wir ausgeschlafen hatten. Sackte ich meine Freundin und ein paar Sachen ein und zusammen fuhren wir zu einem abgelegenen See. Jedes mal wenn ich da hin fahre, überkommt mich ein Gefühl der Verbundenheit. Die Natur ist wunderschön. Es strahlte eine friedliche Harmonie aus. Es ist das krasse Gegenteil von meinem Leben in Chicago. Das liebe ich sehr, aber andererseits liebe ich auch diese Zeiten hier. Meine Geburtsstadt und Heimat , Telarosa. Was war ich froh, das Terry-Jo mich aus meinen sentimentalen Momenten riss.
" Was hältst du von diesem Platz hier?" Ich lächelte und nickte zustimmend. Wir zogen unsere Klamotten aus und rannten nackt in den See. Ausgiebig planschten wir und spritzten uns gegenseitig mit Wasser voll. Erschöpft fielen wir auf unsere Decken und ließen uns von der Sonne trocknen. Terry-Jo schnarchte leise vor sich hin. Ich drehte mich um und ließ mich weiter bräunen. Hätte mir da etwas großes nicht in der Sonne gestanden. Genervt seufzte ich und öffnete die Augen. Leicht über mich gebeugt, stand ein großer, athletischer Hüne. Ich zerrte mir ein Handtuch über meinen Busen.
"Geh mir bitte aus der Sonne!" Da lag ich mit einem Handtuch auf meiner Brust und einem Bikini Höschen auf dem Gras und musste mich beglotzen lassen. Dieser knappe Bikini war ein Geschenk von Byron. Er ist in der Grundfarbe schwarz und auf meinen Hinterteil stand in roten Buchstaben: - Nicht anfassen!-
Dann erkannte ich ein schmutziges Grinsen. Wasser stropfte auf mich runter. Ärgerlich schnauzte ich B.T an.
" Herr Gott! Kann man nicht mal in seinem Urlaub vor dir Ruhe haben?".
Ich wartete gar nicht seine Antwort ab. Schnell sprang ich auf, warf das Handtuch zur Seite und rannte ins Wasser. Ich tauchte ab . Als ich wieder hoch kam, schmiss ich das Höschen ans Ufer und sein Blick war unbezahlbar. Triumphierend schwamm ich weiter hinaus. Ich wollte bis zum anderen Ufer, schön in Ruhe, schwimmen. Hätte ich da nicht jemanden hinter mir das Wasser durchgleiten gehört. Ich brauchte mich nicht mal um zu drehen. Ich wusste genau wer mir an den Fersen klebte.
Sportler sind meist von Natur aus Spieler. Sie können einer Herausforderung nicht widerstehen. Es war schon immer meine Vermutung, dass dies im Genpool mit veranlagt sein musste. Jetzt musste ich erst mal Abstand zwischen uns schaffen. Was gar nicht so einfach war. Trotz das ich sportlich sehr aktiv bin. Und ich rede hier nicht von Pilatis oder so einen Hausfrauensport. Nein, ich schwimme schon seit meinen 5 Lebensjahr aktiv jeden Tag und bin ein Ass in Freestyle und ich laufe jeden Tag über 7 Kilometer. Also würde ich mal behaupten, dass ich fit bin. Aber das Problem war mein Gegner war in Ausdauer und körperlicher Fitness noch besser als ich. Es ist sein Job. Sonst wäre er kein Footballspieler bei den Chicagoer Stars. Position white-recive. Ich wechselte in den Freestyle, da es nur noch eine kurze Distanz zum anderen Ufer war. Ich legte alles was ich an Kraft und Energie hatte in den Endspurt. Nach wenigen Minuten berührten meine Finger schon den Kiesboden. Schnell rappelte ich mich auf und rannte ans Ufer. Splitterfasernackt wie ich war! Ich kam nicht weit, da er mich umwarf. Außer Atem fielen wir ins weiche Gras. Erschöpft blieb ich neben ihm liegen und genoss die Wärme auf meiner Haut. Eine Zeit lang sagte keiner was von uns. Wir erholten uns in aller Ruhe. Dann drehte ich mich auf die Seite, leicht unbeholfen stützte ich mich auf und zog mich auf die Beine. Ich schaute kurz rüber zu Bobby Tom.
Er lag im Gras und hatte alle vier von sich gestreckt und er war...nackt. Innerlich fluchte ich darüber und das sehr gründlich.
Also setzte ich mich hin und starrte angespannt den See an. Er atmete gleichmäßig und hatte die Augen geschlossen. Es machte den Anschein als würde er schlafen. Mit gerunzelter Stirn näherte ich mich ihm ganz langsam. Ich legte meine Hände neben seinen Kopf. So das mein Gesicht über seinem schwebte. Er hatte immer noch die Augen geschlossen.
" Bobby Tom? Alles okay" Er reagierte nicht, sagte nichts. Plötzlich packte er mich und drehte sich mit mir auf meinen Rücken.
" Buhh" Ich erschreckte mich fast zu Tode und schrie auf. Dann schlug ich gegen seine Schulter, was ihn nur zum Lachen brachte. Aufgebracht darüber versuchte ich mich zu befreien. Was mir nichts weiter einbrachte, als das er mich fester packte und umklammert hielt. Frustriert gab ich es auf mich zu wehren. Ich versuchte es wie die Maus bei der Schlange. Ich stellte mich Tod. Das hiess: Ich entspannte mich in seinem Griff und ignorierte ihn weites gehend. Er lachte erheitert über meine Reaktion.
" Armes Kätzchen, da bist du gefangen." Er zwang mich dazu ihn an zu sehen. Mein Blick sollte ihn durchbohren. Statt dessen gluckste er immer weiter. Das machte mich um so wütender.
" Du treibst mich noch in den Wahnsinn! Mach dich runter von mir! Und hör auf mich so an zu sehen!" Er schluckte vernehmlich, bevor er sprach.
" Wie schau ich dich denn an, Kätzchen?" Erstaunt riss ich meine Augen auf. Ich glaubte nicht was ich da gegen meinen Bauch gedrückt spürte. Ich wusste nicht was ich empfinden, wie ich darauf reagieren sollte. Ein Teil war genauso erregt wie er. Der andere Teil wollte es beharrlich leugnen und toben. Aber irgendwie muss das wohl einen Kurzschluss herbei geführt haben. Denn im nächsten Augenblick küsste ich leidenschaftlich Mister Riesenego. Das Küssen führte zu streicheln und Erkundungen des Körpers. Mitten am See in der Mittagssonne liebte ich und ließ mich wieder lieben, von Bobby Tom Denton.
Mir war für diese Zeitspanne die Konsequenzen mal völlig egal. Ich ließ mich richtig verwöhnen und mehrfach zum Himmel tragen. Am Ende lagen wir ruhig ineinander geschlungen im Gras und genossen die Zweisamkeit. Nach einer Weile löste ich mich von ihm. Ich küsste ihn nochmal verführerisch. Dann setzte er mich auf sich und langsam ritt ich ihn . Seine Hände packten mich an meinen Hüften und gaben das Tempo vor. Ich stützte meine Hand auf seiner muskulösen Brust ab. Ich biss mir auf die Unterlippe und er ächzte angespannt. Was mir ein breites Lächeln entlockte. Da hatte ich mal die komplette Macht über ihn. Ich ritt ihn immer schneller. Er knurrte verneint, aber ich hörte nicht auf. Durch zusammen gebissene Zähne.

" Kätzchen ich will noch nicht kommen. Aber bei dem Tempo...." Und da merkte ich schon wie er in mich hinein pumpte. Sein Körper spannte sich an und er knurrte richtig laut auf. Mich selber durchzuckte es vom Scheitel bis in den kleinen Zeh. Ich stöhnte genießerisch.

Ich setzte Terry-Jo vor ihrer Haustür ab und fuhr zu mir nach Hause. Verträumt machte ich mir was zu Essen. Mich ließ das Intermezzo mit ihm nicht los. Ich hatte mich von ihm runter gerollt und lag erschöpft neben ihm im Gras. Nach kurzer Zeit richtete er sich auf und küsste mich noch mal. Dann verschwand er im See und war weg.
Ich fühlte mich euphorisch und angenehm erschöpft. Nachdem ich was zu mir nahm schlief ich in meinem Sessel ein. Ich wurde von einer warmen, starken Hand geweckt. Sie strich mir über die Wange. Ich schreckte auf und brauchte einen Augenblick um zu realisieren wer vor mir war.
" Hi." Es war mein Liebhaber vom Nachmittag. Er sah so erfrischt aus. Er grinste mich warm an und zog mich hoch. Dann nahm er mich auf seine Arme und trug mich hoch in mein Schlafzimmer. Keiner von uns beiden sagte etwas. Wir schauten uns nur an. Er liebte mich die ganze Nacht hin durch. Er nahm sich Zeit um mich zu verführen. Er schlief neben mir ein. Als ich erwachte lag er nocj immer schlafend neben mir. Einen Arm auf meinen Bauch liegend, die Hand hatte meine Brust umfangen. Ich blieb liegen und streichelte sanft seinen Arm. Ich hatte die Augen geschlossen und genoss diese Intimität. Leise vernahm ich seine gleichmäßigen Atemzüge. Es war doch kein Traum.

Ich war einfach nur schön entspannt und döste wieder ein. Ich wurde leicht munter, als Bobby Tom mich an sich zog und wir die Löffelchenstellung einnahmen. Ich schnurrte zufrieden und schlief weiter. Der Weckruf war ein Handy. Manchmal verdammte ich diese Dinger. Wir beide wurden wach. Bobby Tom nahm es aus seiner Hosentasche und als er den Anrufer sah, fluchte er vor sich hin.
" Morgen...(gähn)....was gibt es Danny?" Er legte sich wieder neben mich und ließ seinen Finger Kreise auf meinem Bauch zeichnen.
Dann und wann schlug ich spielerisch seine Hand weg. Wenn es mich zu sehr kitzelte. Nebenbei plauderte er mit dem Quarterback von den Stars, am Handy, weiter.
Wahrscheinlich ging es um Sandy. Dannys Ehefrau die kürzlich schwanger geworden ist. Momentan muss sie voll den Hormonschwankungen unterworfen sein und Danny muss es aushalten, der Arme. Als sie ihm es gesagt hat war er in Ohnmacht gefallen. Das muss echt sehenswert gewesen sein.
Wahrscheinlich, nach den Lauten zu urteilen, klagte er gerade sein Leid. B.T grunzte mitfühlend und baute ihn wieder auf.
Was ihn aber nicht davon abhielt mich mit seinen Berührungen in den Wahnsinn zu treiben. Nun ja das brachte mich dazu Bobby Toms Handy zu nehmen und zu sagen:" Trag es wie ein Mann Danny. Sie ist schwanger und im dritten Monat soll sich das geben." Danny schrie nur noch ein entsetztes und erstauntes " JESSY???" in den Hörer.
" Wie gesagt, trag es wie ein Mann. Bobby Tom ist gleich verhindert und telefoniert später noch mal mit dir. Bye!" Und Klack, da hatte ich auch schon aufgelegt.
Bobby Tom grinste schelmisch und meinte.
" Da muss ich Danny wohl einiges nach her erklären."
" Interessiert mich jetzt gerade mal nicht." Er hob eine Augenbraue und meinte frech.
" So, was interessiert dich denn gerade?"
" Das hier..." Ich drückte ihn runter und küsste ihn auffordernd. Und machte mich an ihm zu schaffen.

Keuchend lagen wir in den zerwühlten Laken und schauten zur Decke.
" Ich sag Dir. Du bringst mich noch um. Wie viele Kamasuthra Stellungen beherrscht du noch?"
Ich kicherte und stand auf.
Ich zuckte mit den Achseln und ging unter die Dusche. Bobby Tom lag fertig gemacht, von einer gerade mal 1,70 m großen, temperamentvollen Schwarzhaarigen, im Bett und konnte sich nicht rühren. So ist das mit den Damen.
Ich machte mich fertig und warf mir eine Tunika über, zog dazu eine schwarze Hot pan an. Das krönte ich mit meinen Cowboystiefeln in Rot-Schwarz Optik.

Bobby Tom lief nur in Jeans, ohne Unterhose, rum. Ich sah ihn verlangend hinterher, biss mir dabei wieder auf die Unterlippe. Ich war selber von mir entsetzt. Ich hatte die ganze Nacht und den Vormittag Sex mit ihm gehabt. Obwohl mir alle Muskeln schmerzten. Hätte ich ihn schon wieder vernaschen können. Wie es aussah hatte meine Libido Tiefschlaf gehalten und ist jetzt wie die Prinzessin erwacht.

Nur das mein "Prinz" keiner war und ich es zu 100 % weiss, dass wenn wir wieder in Chicago sind alles unter den Schleier des Vergessens liegt. Wir werden wieder unsere gewohnte Distanz aufziehen und ich werde ein paar schöne Erinnerungen haben.

Aber das war noch weit weg. Ich bewunderte gerade seine Kehrseite, als er sich genüsslich streckte. Wie sich jeder Muskel im Rücken anspannte und dehnte. Mir wurde auf einmal so warm, dass ich schnell in die Küche lief. Dieser Kerl war so heiß, dass man sich verbrannte. Wenn man ihm zu nah kam. Hektisch lüftete ich die Tunika, um mir Kühle zu verschaffen.
Offensichtlich hatte ich die Klingel nicht gehört, denn es fand auf einmal ein riesen Spektakel im Wohnzimmer statt. Alarmiert rannte ich hinüber und angewurzelt blieb ich stehen. Denn ich sah wie Bobby Tom sich vor den Hieben meiner Grandma duckte. Ich war viel zu fassungslos, um hätte reagieren zu können.
" Audrey, aua, au! Bitte hör auf. Autsch" Meine Oma hatte ihn mit ihrer Tasche eins über den Schädel gezogen. Jetzt griff ich ein. Bobby Tom hüpfte durch die Stube. Er sah mich und versteckte sich hinter meinem Rücken. Schnell hob ich die Hände, denn eine wütende Allbright-Frau machte hinter ihm her. Ich fing ihre Tasche ab und hielt meine Oma fest. Was gar nicht so einfach war. Denn für ihre rüstige 70 Jahre hatte sie immer noch viel Kraft.
" Du Flegel stellst meiner armen Jessy schon hinterher seid ihr Kinder wart. Was bildest du dir ein?"
Ich unterbrach sie und musste mir das Grinsen verkneifen. So toll meine Granny auch ist, aber sie kann einem ohne mit der Wimper zu zucken dem Boden gleich machen.
" Granny was ist denn los? Was mischst du denn B.T auf?" Sie beruhigte sich und rangelte nicht mehr rum. Ich führte sie zum Sofa und buxierte sie in die Ecke.
" Granny verhälst du dich jetzt ordentlich? Bleib bitte da sitzen und geh nicht gleich wieder auf Bobby Tom los."
Sie rümpfte verschnupft die Nase und glättete ihre gelbe Seidenbluse.
" Ich benehme mich immer ordentlich. Du weisst ohne Grund falle ich nicht so aus der Rolle." Oh Gott, meine Oma war beleidigt. Ich entschuldigte mich schnell und half Bobby Tom auf die Beine. Er setzte sich in den Sessel. Währendessen holte ich eilig ein Kühlakku und legte es vorsichtig B.T in den Nacken. Ich ließ meine Oma und Bobby Tom in der Stube sitzen. Da ich in der Küche Kaffee ansetzten wollte. Immer mal lukte ich von der Küche aus in die Stube. Um die Situation einzuschätzen. Naja meine Oma durchbohrte den armen ramponierten B.T mit ihren Grau-Blauen Augen. Die manchmal viel zu viel zu sehen scheinen. Bobby Tom schaute immer Hilfe suchend in Richtung Küche. Er hielt sich das Akku im Nacken fest und gab den Versuch auf, meine Oma mit seinem Charme zu beeindrucken. Trotzdem blieb er sehr höflich auf die texanische Weise.
" Maám ich wollte sie nicht erschrecken." Er hielt sich den Kopf und machte ein sehr Schmerz verzerrtes Gesicht. Ich brachte gerade ein Tablett mit Kaffee, Kännchen Milch, Zuckerdose, drei Tassen und ein Glas Wasser mit einer Schmerztablette darauf. Ich goss meiner Oma eine Tasse Kaffee ein und Bobby Tom gab ich die Schmerztablette und das Glas Wasser.
Nachdem ich mich neben meine Oma gesetzt hatte. Sah ich sie scharf an und fragte sie.
" Granny warum bist du auf B.T los gegangen?" Sie schnaubte undamenhaft und machte ein rasche Handbewegung auf seine Erscheinung. Ich folgte ihrer Handbewegung und da stach es mir förmlich ins Auge. Schnell warf ich ein Kissen auf seinen Schoß. Es war wohl zu fest. Denn Bobby Tom spritzte etwas Wasser aus dem Mund. Meine Oma reichte ihm ein Taschentuch. Und ich wurde immer kleiner und wäre am liebsten im Boden versunken.
Er murmelte ein Dankeschön und in den nächsten Minuten bemühte ich mich krampfhaft über ein normales, unverfängliches Thema zu reden. Es war das Wetter! Ja das Thema handelten wir in 3 Minuten ab. Dann folgten 10 peinliche Minuten des Schweigens.
Als es mir dann richtig lästig wurde und ich dieser unangenehmen Anspannung entfliehen wollte. Fragte ich dann meine Oma. Warum sie mich eigentlich besuchen kam.
" Deine Ma hatte mich gebeten dir auszurichten, dass sie heute etwas später kommen wird. Da sie noch in Millies Boutique was abholen muss." Alles klar Mamas Kleid war endlich da. Sie wartete schon seit 3 Wochen darauf und hatte schon Blut und Wasser geschwitzt. Was hätte sie denn zu dem tragen sollen?! Gott sei Dank ist es endlich da und sie treibt meinen Vater nicht mehr zum Wahnsinn.
Ich sah es förmlich vor mir. Beide sind im Schlafzimmer. Meine Mutter rennt wie ein aufgescheuchtes Huhn und so gackert sie auch rum.
" Was wenn es nicht pünktlich da ist? Was soll ich dann anziehen? Ich kann doch nicht schon wieder im Countrylook gehen. Das ich schon die letzten Jahre an hatte. Mary Kensington hat schon ihre neues Kostüm?"
Mein Vater der dabei die Augen verleiert und sich ergeben in sein Schicksal fügte und versuchte erfolglos seine hysterische Ehefrau zu beruhigen.
Aber wie das nun mal mit aufgescheuchten Hühnern ist. Die muss man laufen lassen. Das Federvieh beruhigt sich von ganz alleine. Und mein tapferer Vater sitzt diesen Zustand einfach aus.
Ich grinste verschmitzt bis meine Oma mich fragend ansah. Ich sagte ihr, dass das in Ordnung wäre. Ich würde im Waggon Wheel auf sie warten. Granny lächelte und verabschiedete sich. Bobby Tom warf sie nur einen stählernen Blick zu. Alle liebten Bobby Tom Denton, nur meine Oma konnte ihm nicht verzeihen. Sie hatte ihm immer noch nicht verziehen, dass er, als wir noch klein waren, mein Sonntagskleid kaputt gemacht hatte. Es war damals keine Absicht gewesen, aber meine Oma hatte es damals selbst genäht und viel Herzblut rein gesteckt. In der Hinsicht war sie nun mal nachtragend. Wie die Frauen es nur sein können. Ich weiss das. Ich bin da nicht anders.
Als ihr Wagen weg war und man nicht mehr das Motorengeräusch hören konnte, viel merklich die Anspannung von Bobby Tom ab.
Wenn ich das nächste Mal bei meiner Oma einkehrte, musste ich wohl einiges erklären. Schnell verdrängte ich das bevorstehende Verhör. Habe ich schon erwähnt, das mein Dad der Sheriff ist und vorher mein Grandpa der Sheriff von Telarosa gewesen war?
Also könnt ihr euch denken wie das wohl so ablaufen wird. Schrecklich, einfach nur schrecklich. Mein Vater hatte B.T wohl zu oft am See mit irgendeinem Mädchen erwischt.

Da war ich cleverer gewesen.

Ich beugte mich über ihn und untersuchte sein schönes, männliches Gesicht, nach blauen Flecken. Die sich langsam abzeichneten. Ich zog ein Pflaster aus meiner Hosentasche und klebte es auf die kleine Platzwunde an seiner Stirn.
" Tut mir Leid, wie meine Oma ausgerastet ist. Sie hat dich aber gut erwischt. Treffsicher war die Frau schon immer."
Bobby Tom hielt ganz still. Ich sah ihn an und umfasste sein Gesicht. Dabei ging ich in die Knie. Damit ich ihm besser in die Augen sehen konnte.
" Ist alles okay?" Ich war leicht besorgt, weil er nichts sagte. Wäre er sauer gewesen. Hätte ich es ihm nicht verdenken können. Er sah mich nur an und atmete schwer. Er zog mich auf seinen Schoß und hielt mich in seinen Armen. Behutsam legte ich ihm meinen Arm um die Schultern und strich sanft durch seine ungezähmte, blonde Mähne. Er schloss die Augen. Also gefiel es ihm. Er lehnte seinen Kopf an meine Schulter und hauchte einen Kuss auf mein Schlüsselbein. Wir kuschelten in einträchtiger Stille miteinander. Das waren die Momente, wo ich um mein Herz bangen musste. Damit ich es nicht an ihn verlor.

Nachdenklich saß ich im Waggon Wheel und wartete auf meine Ma. Neben mir nahm Cameron platz.
Was für eine Torte! Wir konnten uns schon auf der High school nicht ausstehen.
Honig blondes, langes Haar, eine kurvige sündhafte Figur. Lange, schlanke Beine und ein üppiger Busen. Den sie in eine viel zu enge Bluse quetschte.
Natürlich zog sie sich dem entsprechend an. Ein enger, roter Mini bedeckte gerade so ihren Hintern und der nächste Hingucker waren ihre knallig pinken Cowboystiefel.
Bei dieser Zusammenstellung schüttelte es mich. Wann sie wohl zuletzt mal die Vogue gelesen hatte. Danach zu urteilen, wie sie rum lief. Wahrscheinlich in den 90igern das letzte Mal. Höflich nickte ich ihr zu und kehrte zu meinen Gedanken zurück.
Timothy stellte mir mein Bier vor die Nase.
Erst jetzt fiel mir eine penetrante Parfümwolke auf. Dieser süßlich, schwere Duft vermischte sich mit dem Zigarettenqualm und ergab eine richtig fiese Dunstwolke. So das es einem Kopfschmerzen bereiten konnte.
Cameron hatte es immer noch nicht verstanden, dass manchmal weniger mehr ist. Timothy und ich wechselten einen mitleidigen Blick aus. Dann sprang sie auf und das viel zu hohe Gequiekse ging los. Es bildete sich eine Menschentraube um die Eingangstür. Ich linste in die Richtung und sah wie Cameron sich zu recht trappierte und in die Menge warf. Um es besser zu verstehen, muss ich dazu sagen. Das es unser berühmter Footballspieler war. Der reinschneite. Eigentlich musste man nur auf das Gegröle und das hektische in Pose werfen, der Frauen achten. Und man wusste sofort wer durch die Tür kam.

Cameron war damals auf der High school B.Ts Freundin. Er wurde im Footballteam entdeckt und Cameron war Cheerleaderin. Und schon zu dieser Zeit war es ein Grundsatz, das die Cheerleader mit den Fooballspielern immer was am laufen hatten.
Nur als Bobby Tom nach Chicago ging, folgte Cameron ihm nicht. Sie blieb hier in Telarosa und so hatte sich die Beziehung auch in nichts aufgelöst.
Ich erhaschte in diesen ganzen Gedränge einen Blick auf ihn. Er sah wiedermal fantastisch aus. Soweit ich es sehen konnte, trug er ein hautenges, schwarzes T-Shirt, dazu eine Bluejeans, die nichts mehr der Fantasie überließ. Das alles setzte seinen tollen, muskulösen Körper richtig in Szene.
Sein blonder Schopf war noch leicht feucht. Da sich seine Spitzen leicht, nach außen, ringelten.
Natürlich durfte sein Markenzeichen nicht fehlen. Der schwarze Stetson saß perfekt auf seinem Kopf.
Der Blick wurde durch, wie sollte es auch anders sein, Cameron verstellt. So konnte ich mich nicht mehr an diesen hinreißenden Anblick laben.
Cameron stand vor Bobby Tom und wackelte aufreizend mit ihrem Arsch vor ihm rum.
Übertrieben gekünstelt blabberte sie los.
Und siehe da! Charmant begrüßte B.T Cameron. Man fiel sich in die Arme. Kuss hier, Kuss da. *Würg*
Sie rieb sich förmlich an ihm!
Mir wäre fast das Essen hoch gekommen. Nur gut das ich nicht viel gegessen hatte. Das ist wie ein Verkehrsunfall!
Man will gar nicht hinschauen, aber man kann gar nicht anders....
Als es mir zu bunt wurde bezahlte ich mein Bier und tippte schnell eine Nachricht an meine Ma.
Prompt kam schon eine Antwort.
Das wäre okay, da sie noch in der Boutique sei und es müssten noch Änderungen vorgenommen werden.
Ergo: sie verbringt noch Stunden bei Milly.
Ich trank mein Bier auf Ex aus. Den letzten Schluck genoss ich mit geschlossenen Augen. Als ich meine leere Flasche wieder auf den Tresen stellte. Lächelte ich Timothy an und tippte an meine Krempe, zur Verabschiedung. Ich hüpfte vom Barhocker. Strich meine dunkelrote, an den Beinen, leicht ausgestellte Lederhose glatt. Richtete mein schwarzes Spaghettitop. Dazu trug ich meine schwarzen Cowboystiefel die mit Dunkelgrau abgesetzt waren. Mein Star- Gürtel rundete das Outfit ab.
Die Gürtelschnalle war in Form eines Stern und Goldfarben gehalten.
Ich griff gerade nach meiner Jeansjacke, als mir jemand auf meinen Po schlug.
Instinktiv schnellte ich rum und ohrfeigte den Missetäter. Es war B.T mit Cameron im Schlepptau. Er rieb sich noch die Wange. Ich verbarg meine Fassungslosigkeit hinter einer hochmütigen Maske.
Bevor er was sagen konnte, hatte ich auch schon eine von Cameron kassiert. Betont langsam drehte ich meinen Kopf zu ihr. Griff mir an die aufgeplatzte Unterlippe. Ich wischte das Blut weg und funkelte sie warnend an. Unsere Blicke verhakten sich. Ich fixierte sie, um beiläufig, ihre Bluse auf zu reißen. So das ihre Titten nicht mehr so aufgepumpt aussahen. Ihr entsetztes Gesicht sprach Bände. Natürlich war das eine fiese Aktion von mir und das die ganze Kneipe jetzt ihre drallen Dinger angaffte. Naja daran müsste sie ja gewöhnt sein. Sowie sie die regelmäßig zur Schau trug.
Hektisch versuchte sie sich zu bedecken. Ihr Blick wirkte leicht gehetzt. Sie spie Gift und Galle.
" Du Miststück! Das wirst du mir büßen!" Bobby Tom hielt sie in Schach. Ungerührt sah ich sie an.
Ich steckte mir eine Kippe in den Mund und zündete sie seelenruhig an. Dann sah ich ihr stählern in die Augen.
" Du solltest mal über einen BH nachdenken. Außerdem bin ich lieber ein Miststück, als die Dorfmatratze, Schätzchen. So weit man hört. Hast du ja diesen Posten inne."
Ein Schwall Flüche kam aus ihrer Drecksschleuder, was sie Mund nannte. Ich lachte nur ironisch und ging zufrieden zum Ausgang. Draußen atmete ich tief durch und sog die Ruhe ein. Mein Handy klingelte und störte diesen schönen Moment. Ich sah auf das Display und war erstaunt, wer mich anrief. Es war der Cheftrainer der Stars. Dan Calebow.
Ich nahm das Gespräch an.
" Howdy Coach! Was kann ich für dich tun?"
" Hi Kleines! Ich soll dir was von Molly ausrichten." Gespannt horchte ich seiner tiefen Molasestimme.
" Und was ist es?"
" Du sollst bitte nicht ihre Buchpremiere vergessen. Wenn du sie wieder versetzt. Tritt sie dich in deinen süßen Po. Ihre Worte nicht meine!" Ich lachte vergnügt.
" Wann soll ich denn da sein?"
" Es findet in einer Woche, am Donnerstag, statt. Um 19:00 ist die Eröffnung." Wir sprachen noch kurz über die Familie und was so neues passiert ist. Dann war das Gespräch auch schon beendet. Ich hörte wie die Tür aufging und Cameron flankiert von Earl und Raily zu ihrem Auto eskortiert wurde. Ich schenkte dem Ganzen nicht mehr Aufmerksamkeit, als es notwendig war. Hinter mir vernahm ich Schritte. Unmittelbar hinter mir blieb er stehen. Die Luft roch nach einem angenehmen herben Duft. Dieser Duft war mir so vertraut, dass sie schwüle Erinnerungen herauf beschwor. Er strich mir über die Wirbelsäule. Da stellten sich mir die Nackenhaare, angenehm, auf. In der Luft sprühten Funken. Mein verräterisches Herz machte einen Satz. Krampfhaft unterdrückte ich die Gefühle, die sich Bahn brechen wollten.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite und spannte darauf, dass er mich wieder berührte. Berühr mich! Gib mir mehr! So hallte es wider und wider durch meinen Kopf. Seine Stimme klang rau und atemlos.
" Was machst du nur mit mir?" Er umgriff sanft meine Oberarme. Er lehnte sich an mich. Ich atmete schwer und gierte nach seinen Liebkosungen. Sehnsüchtig drehte ich mich um. Seine blauen Augen waren vor Erregung verschleiert. Sanft strich ich über seine wunde Wange.
Unbewusst benetzte ich meine Lippen. Er lächelte leicht unsicher und verlangend.
" Was tu ich denn mit dir? Ich weiss nur was du mit mir machst." Ich vollführte einen koketten Wimpernaufschlag.
Ich fixierte seine perfekt geschwungenen Lippen. Die Unterlippe ist leicht markant, voller, als die Oberlippe. Dieser wunderschöne, männliche Mund lädt förmlich zum Küssen ein.
Seine gedehnte Molasestimme lullte mich ein. Hmmm, schnurr!
" So? Und was löse ich in dir aus?" Seine Hände umfassten meine Pobacken. Ich seufzte ergeben. Mir war völlig egal, ob und wer uns so zusammen sah. Es rückte alles für mich in den Hintergrund. Ich nahm nur noch Bobby Tom und seinen Duft wahr.
Mein Verstand schaltete sich restlos aus. Ich wollte nur noch ihn. Mein Körper erwachte zu neuem Leben.
" Sag es mir! Was empfindest du gerade in diesem Moment?" Ich strich über seine geöffnete Unterlippe.
" Begierde! Am liebsten würde ich dir jetzt, auf der Stelle, die Klaomtten vom Leib reißen , dich aufs Kreuz legen und genüsslich vernaschen."
Bobby Tom gluckste fassungslos und dann hob er mich hoch. So das ich meine Beine um seine schmale Taille schlingen konnte. Meine Arme legten sich um seinen Hals.
Er drückte mich gegen die Wand und liebkoste meinen schlanken Hals. Seine Lippen saugten sanft an meinem Ohrläppchen.
Da verschlug es mir den Atem. Das befand ich eigentlich noch nie für eine erogene Zone. So kann man sich täuschen.
" Hol mir die Sterne vom Himmel! Lass die Erde beben!" Hauchte ich flehentlich in sein Ohr. Er lächelte an meinen Hals.
Seine Hände glitten unter mein Top und streichelten verwegen meine Brüste. Ich keuchte auf. Das fühlte sich so gut an.
Wir fummelten ungeduldig an unseren Sachen rum. Er knurrte leicht ungeduldig.
" Du machst mich wahnsinnig, sobald du in meiner Nähe bist. Da kann ich nicht mehr klar denken." Innerlich jubelte ich.
Er hielt kurz inne.
" Komm, lass uns wo anders hingehen. Wo wir ungestörter sind." Ich rutschte an ihm runter. Bobby Tom ergriff meine Hand und zusammen rannten wir zu seinem Thunderbird. Er fuhr mit Vollgas auf die Piste. 10 Minuten später waren wir mit einer Vollbremsung vor meiner Veranda zum stehen gekommen.
Wir stolperten die Treppe hoch. Ich knallte gegen die Wand und gierig küssten wir uns weiter. Dabei flogen unsere Sachen durch die Luft. Mitten beim Fummeln, machte ich die Tür auf. Schließlich landeten wir im Flur auf dem Läufer. Hemmungslos strampelte ich mich aus meiner Lederhose. Das Höschen hatte keine Chance gehabt. Es viel Bobby Toms Zähnen zum Opfer.
Kaum hatte ich seine Hosen halbwegs runter gezogen, nahm er mich Besitz ergreifend und hemmungslos. Wir vögelten uns praktisch den Verstand aus dem Kopf.
Ausgelaugt lag Bobby Tom auf mir. Mein Arm war um seinen Nacken geschlungen. Abgehackt sagte er.
" Das...war...der...Hammer!" Er lehnte sich auf seine Ellenbogen und schaute mich an. Er küsste mich zärtlich. Ich musste über sein Statement grinsen. Runde zwei ließ nicht lang auf sich warten. Langsam und sanft liebten wir uns. Mitten drin ging die Tür auf und das Licht an. Erschrocken erstarrten wir in unserer Position.
Terry-Jo gab einen erschrockenen Laut von sich und hielt Buck die Augen zu.
" Liebling wir gehen nochmal raus. Zieht euch was an!" Ich muss wohl knallrot angelaufen sein. Denn Bobby Tom griente verdrossen. Als sie aus der Sichtweite waren, sprang B.T auf und zog sich eilig seine Jeans an. Ich rannte ins nächste Badezimmer und klaubte mir Unterwäsche von der Leine und wickelte mich in ein verwaschenes Männerhemd. Dann ging ich in die Stube.
Wo mich Terry-Jo mit einer Flasche Bier empfing. Die Jungs standen auf der Veranda mit Zigarren im Mund. Sie unterhielten sich angeregt. Gab ja genug Gesprächsstoff.
Ich setzte mich auf das Sofa, wo mich eine ungeduldige Terry-Jo anstarrte. Ich seufzte dramatisch und gab ihr Gelegenheit mich zu Löchern.
" Leg los. Bevor du platzt." Ihre Fragen schossen aus ihrem hübschen Mund, wie Kugeln aus einem Lauf.
" Seit wann geht das schon? Ist da mehr? Wie kam es dazu? Und vor allem, warum hast du nichts erzählt?" Sie sah leicht gekränkt aus. Resigniert ließ ich den Kopf hängen. Dann beantwortete ich ruhig ihre Fragen.
" Wir schlafen seit 3 Tagen miteinander. Wir begehren uns und ob da mehr ist? Wage ich zu bezweifeln. Wie es dazu kam? Ehm, naja...wir ärgerten uns und aus ärgern ist hemmungsloser Sex resultiert. Und ich wollte es dir noch erzählen. Aber ich wollte es selber erstmal für mich klären. Soviel dazu." Aufmerksam nickte sie und grübelte schon wieder. Ich nippte an meinem Bier. Nach einer Weile sagte sie: " Das ist echt schräg..." Erst sah ich sie erstaunt an. Dann schmunzelte ich zustimmend. Die Jungs kamen gerade rein und Buck fragte was schräg wäre.
" Na das mit B.T und Jessy." Verständnislos sahen die Männer Terry-Jo an. Sie machte eine ausholend Geste.
" Ganz einfach. Sie konnten sich seid der Kindheit nicht ausstehen. Was bis vor einer Woche noch so war. Und jetzt schlafen sie miteinander. Das ist echt schräg."
" Ich hatte nie Probleme mit Jessy." Verteidigte sich B.T gekränkt. Terry-Jo warf mir einen verdächtigen Seitenblick zu. Der auch B.T und Buck nicht entging. Buck musste natürlich die Fangfrage stellen.
" Und du Jessy?" Ich rollte mit den Augen und verschränkte die Arme.
" Das wisst ihr doch! Also muss ich darauf nicht antworten?!" Bobby Tom rieb sich das Kinn und lehnte sich vor.
" Ich weiss es nicht, Kleines. Klär mich auf! Wie stehst du zu mir?" Er ließ mich nicht so schnell vom Haken.
" Du weisst wie ich zu dir stehe. Natürlich hätte ich es mir nie blühen lassen. Das wir irgendwann intim miteinander werden." Damit würgte ich das Thema ab. Aber so wie mich Bobby Tom an sah. War es das noch nicht. Da konnte ich mir bestimmt noch was anhören.

Zwei Stunden später ging mein Besuch dann endlich. Mittlerweile war es kurz vor Mitternacht. So langsam machte sich die Müdigkeit bemerkbar. Ich stand auf der Veranda und lehnte an der Brüstung. Gemütlich rauchte ich eine Zigarette. Bobby Tom gesellte sich zu mir. Er war verdächtig still. Da wusste ich, dass er es jetzt wissen wollte. Wie ich über ihn dachte.
Das war eine gute Frage? Denn ich wusste selber nicht mehr wie zu ihm stand. Die letzten Tage hatten alles verändert. Was zwischen uns war hatte sich komplett geändert. Mir war klar, dass das nicht von Dauer sein konnte. Aber so einfach wie ich mir das vorgestellt hatte würde es nicht sein. Ich wusste das die Gefühle hoch kommen würden. Er war keine bedeutungslose Affäre für mich. Aber was wollte ich eigentlich? Darüber musste ich mir selber klar werden. Bevor ich irgendetwas beurteilen konnte. Er strich mir über die Wange, um mich in die Gegenwart zurück zu holen.
" Darlin was grübelst du?" Gott, musste er so liebevoll und zärtlich sein. Das erschwerte es mir noch mehr. Es einfach rational zu sehen.
" Ich denke darüber nach wie ich zu dir stehe. Da ich weiss, dass du darauf eine Antwort haben möchtest. Aber ganz ehrlich. Was die letzten Tage passiert ist. Hat alles verändert und ich muss selber erstmal raus finden, wie ich dazu stehe."
" Bereust du es?" Erstaunt riss ich die Augen auf und sah ihn an. Er schaute so ernst und eine Spur Unsicherheit las ich in seinem Gesicht. Ich schüttelte mit meinem Kopf.
" Nein, es ist schön, so wie es sich entwickelt hat und weiter entwickelt. Mir ist auch klar, dass das nicht von Dauer ist."
Irgendwie machte es mich traurig. Aber ich schluckte es runter und genoss was jetzt war. Mit dem Gefühlschaos konnte ich mich danach auseinandersetzen.
" Ich fand dich schon immer anziehend und wunderschön. Aber du warst für mich irgendwie nie greifbar. Du warst nie bei einem Spiel dabei. Damals in der High school warst du immer die Klassenbeste und doch hast du dich nie für das Footballteam interessiert. Auch so bist du mir immer aus dem Weg gegangen." Ich schmunzelte über seine Gedanken. Er raufte sich das Haar. Ich stellte mich vor ihn und glättete es wider. Meine Augen leuchteten auf.
" So wie du dich gefühlt hast. So kam ich mir auch vor. Zumindest in unserer High School-Zeit."
Verblüfft musterte er mich.
" Und danach? Du warst immer so...reserviert. Im Büro und wenn wir uns zufällig über den Weg liefen." Das war eine berechtigte Frage. Ich überlegte wie ich es am besten formulierte.
" Naja...ich sah immer mit welchen Typ Frau du dich umgibst. Dann hattest du einen bestimmten Ruf bei den Frauen weg.
Das alles und wie du dich selber mir gegenüber gegeben hast. Da hatte ich mir eine weniger positive Meinung über dich gebildet." Er sah mich etwas zerknautscht an. Ich zuckte mit den Achseln.
" Was soll das heissen? Mit welchen Typ Frau umgebe ich mich denn?" Oh Mist verdammter. Jetzt hab ich mich aber ordentlich in die Nesseln gesetzt. Bobby Tom hatte die Arme vor der Brust verschränkt und er klang sehr streitlustig. Da musste ich jetzt wohl oder übel durch.
" Bobby Tom das weisst du selber. Was für ein Typ Frau du bevorzugst. Und nein ich sage es dir nicht. Weil ich bin müde und habe logischer weise keine Lust mich mit dir zu streiten. Nö das ist mir jetzt zu anstrengend. Ich geh jetzt ins Bett.
Entweder du kommst mit oder mach was du willst." Ich ging ins Haus. Ich schaffte es bis in den Flur. Weil im Flur wurde ich ausgehebelt und über die Schulter geworfen.
" B.T lass mich runter." Brüllte ich leicht hysterisch. Er lachte diabolisch und tätschelte meinen Hintern. Großer Fehler. Die Rache ist meine. Man war ich sauer.
Ich strampelte mit den Beinen. Mir fiel es ums verrecken nicht ein, es ihm leicht zu machen. Oben angekommen ließ er mich auf das Bett fallen. Erzürnt starrte ich ihn mit meinen Grün-braunen Augen an. Er grinste diabolisch und rieb sich die Hände. Das war eine Kampfansage. Der Fedehandschuh wurde geworfen. Er wollte es widerspenstig und hart? Bitte! Das konnte er haben. Typisch Kerl. Es ist nichts geklärt und er hat nur sein Vergnügen in der Platte. Also in der Hinsicht ist der intelligenteste Mann einfach strukturiert.
Ich versuchte vom Bett zu rutschen. Da schmiss sich auch schon ein 1,90 großer Athlet auf mich. Ich, ein kleines, zierliches Persönchen. Ich drehte mich mit viel Kraft rum und schmiss ihn von mir runter. Ich hechtete vor und warf mich vom Bett. Ich hatte es auch fast geschafft. Bobby Tom bekam meinen linken Fuß zu greifen und zog mich wieder zur Hälfte aufs Bett. Ich stützte mich mit meinen Händen ab. Damit ich mir nichts ernsthaftes tat. Er gluckste vor sich hin. Schnell überlegte ich meine Taktik neu. Er zog mich wie ein Tau zu sich. Ich strampelte mich frei. Er packte mich am Handgelenk und drehte meinen Arm auf den Rücken. Na prickelnd, genau noch die Seite die operiert ist.
" Und was machst du jetzt? Gib auf du bist mir ausgeliefert, gnadenlos." Man kann der Arsch selbstgefällig sein. Da ich eine Allbright bin. Kennen wir das Wort Aufgeben gar nicht. Ich warf mich gegen ihn. Er verlor das Gleichgewicht und landete in den Kissen. Schnell drehte ich mich so um, dass mein Arm frei war. Ich nutzte den Moment der Verblüffung. Ich machte mich schnell frei und ließ Bobby Tom spüren wie das ist den Arm verdreht zu haben. Er bockte auf, aber ich lehnte mich auf ihn und somit verlor er das Gleichgewicht und sank mit dem Gesicht voran in die Laken. Mit der einen Hand hielt ich seinen Arm fest und mit der anderen griff ich in mein Nachtschränkchen und holte ein paar Handschellen raus. Die hatte ich mal von meinen Vater bekommen. Es war ein lustiger Gag. Hätte nie gedacht, dass ich sie mal gebrauchen könnte. Gut das ich sie aufgehoben hatte. Ich drehte ihn geschickt aufs Kreuz und ließ sie am Handgelenk einschnappen. Das Gegenstück befestigte ich an den Rahmen meines Bettes.
Zufrieden grinste ich ihn an. Locker verschränkte ich meine Arme vor der Brust. Ungläubig pitschte sein Blick zwischen den Handschellen und mir hin und her. Allmählich sah er von Minute zu Minute frustrierter aus. Irgendwie konnte ich mich eines Hochgefühls nicht erwehren.
" Sag mal wie lange gedenkst du mich hier so fest zu halten?" Übertrieben überlegte ich.
"Hmmm, so lange bist du Vernunft angenommen hast. Ja, ich denke das ist realistisch." Ich sah richtig selbstzufrieden aus.
Ich schenkte ihm mein 1000 Watt Lächeln. So langsam bekam er richtig schlechte Laune. Das konnte ich irgendwie nicht nach vollziehen.
Nachdem er mich mit bösen Blicken bombardierte und mir langweilig wurde. Zückte ich den Schlüssel und schloss auf. Immer darauf bedacht das seine Hände da blieben wo sie waren. Zumindest bis die Handschellen außer Reichweite waren. Um ihn abzulenken, küsste ich ihn erst ganz sanft. Da er ein Biss antäuschte, neckte ich ihn und spielte fangen mit seinen Lippen. Innerlich führte mein Ego ein Siegestanz auf. Da er mir so ausgeliefert war. Ich hab die Macht! Ich hab die Macht!
Hehehehe!
Schnell ließ ich den Schlüssel und die Handschellen verschwinden. Er nahm mich in die Arme und küsste mich sanft weiter. Unsere Zungen führten einen langsamen Blues auf. Er rollte sich mit mir rum und öffnete rasch das Männerhemd. Das Höschen hing dann auch schon an meinen Fußknöchel. Der Mann war echt geschickt. Erbarmungslos fiel er über meine Brüste her. Gnadenlos wurden sie liebevoll malträtiert. Unruhig rieb ich mich an ihm. Was ihm und mir raue Laute entlockte. Langsam arbeitete er sich runter zu meinem Lustzentrum. Ich verlor jede Beherrschung, als er so Besitz von mir ergriff. Mein Kopf drehte sich von einer Seite auf die andere. Jetzt setzte er auch noch seine Finger ein. Da brach es sich bahn. Kehlig schrie ich auf. Mein Körper bäumte sich auf. Beharrlich rieb er weiter und ließ mich auf der Welle weiter reiten.
Dann kam er fix hoch und versenkte sich in mir. Am Ende saß ich rechts rum auf seinen Schoß und er hatte die Arme um mich geschlungen und bestimmte den Rhythmus.

Die Zeit mit ihm ging zu schnell rum. Kaum wachte ich auf war es schon Dienstag und am Abend war das Fest. Ich hatte noch Unmengen von Besorgungen zu erledigen. Ich hetzte zu meinen Sunbird und fuhr den Highway nach Auston entlang.
Da ging ich erstmal shoppen. Zum Mittag kehrte ich im "Zum Loch" ein. Da aß ich einen Tex-Mexeintopf mit Enchiladas.
Danach erledigte ich den Rest. Dann jagte ich zurück nach Telarosa und hatte noch zwei Stunden für mich Zeit.
Ich trank einen Espresso und machte mich für das Fest fertig.

20:00 Uhr stand ich am Rand der Tanzfläche. In einem geblümten Sommerkleid mit Strass besetzten silbernen Sandaletten.
In mein Schulter langes, schwarzes Haar waren Gänseblümchen eingearbeitet. Sie waren leicht zusammen genommen. Ich trug ein leichtes Make-up. Meine mandelförmig geschnittenen Augen waren dezent mit Mascara geschminkt und meine Lippen waren in einem rötlichen Schimmer geschminkt.
Ich beobachtete amüsiert meine Eltern dabei, wie sie einen Two Step hin legten. Meine Oma stand neben mir. Sie erzählte mir von den neuesten Streichen der Gebrüder Plumb. Terry-Jo und Bucks ältesten Söhne. David und Preston sind gerade mal 9 Jahre und haben es Faust dick hinter den Ohren.
Sie treiben meine Oma noch in den Wahnsinn.
" Ich sag es dir Jessy die haben nur Unfug im Kopf." Sie schnaubte undamenhaft. Ich lächelte vergnügt.
" Oma sie sind erst 9 Jahre. Wie waren denn wir in dem Alter?" Jetzt musste sie auch grinsen. Schließlich kam Earl zu uns rüber und entführte meine Oma auf die Tanzfläche. Allein stand ich da und schaute dem Treiben zu. Wie aus dem Nichts stand Bobby Tom neben mir.
" Ist auf deiner Tanzkarte noch was frei?" Ich grinste unverhohlen.
" Ich glaube ein Blues ist noch frei." Wir grinsten uns an. Bobby Tom nahm meine Hand und führte mich auf die Tanzfläche.
zusammen tanzten wir harmonisch im Takt. Dann kam ein richtig rauchiger Blues. Wir rutschten enger zusammen und tanzten ganz schön dirty. Wir ließen die Hüften rhythmisch kreisen. Dirty Dancing lässt grüßen. Die Menge feixte und grölte begeistert. Als der Blues vorbei war, schubste sich Cameron zwischen uns. Sie wollte mit Bobby Tom tanzen. Lasziv schmiss sie sich an ihn ran. Meine Oma hielt mich am Arm fest. Damit mein Temperament nicht mit mir durch ging. Ich atmete tief durch und drehte mich bewusst zu ihr um.
" Ich habe Durst. Lass uns was zu trinken holen." Wissend lächelte sie mich an.
" Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee." Sie hakte sich bei mir unter. Gemeinsam gingen wir zum Stand.
Mit gemischten Gefühlen beobachtete ich Die Ziege Cameron und Bobby Tom. Der tapfer diese holprige Angelegenheit hinter sich brachte.
Meine Granny lehnte sich zu mir vor.
" Lass dir einen Rat geben." Ich sah sie aufmerksam an.
" Die Löwen kämpfen um ihr Recht. Aber der kluge Löwe weiss wann er kämpfen muss und wann nicht." Wissend sahen wir uns in die Augen. Ihre Augen waren alt und weise.
" Meinst du er ist es nicht wert?" Audrey Allbright musterte einen Moment lang Bobby Tom.
" Er ist ein anständiger Junge, aber kann er dich glücklich machen? Überlege gut mein Kind." Nachdenklich verabschiedete ich mich von meiner Granny und lief nach Hause. Sie hatte recht. Bevor ich nicht weiss was ich will. Kann ich schlecht in die Schlacht ziehen und mir meinen Mann erobern. Das funktioniert eher nicht. Ich hasse Herzensangelegenheiten. So kompliziert und kein bisschen rational. Nach 20 Minuten war ich daheim. Ich zog mich bis auf das Höschen aus. Schlüpfte in ein meiner Star- Shirts. Erschöpft holte ich mir ein Bier aus dem Kühlschrank. Ich setzte mich in die laue Sommernacht. Ich saß im Schaukelstuhl und dachte über alles nach. So kam ich zu keinem Schlusspunkt. Mein Bier war alle. Ich stellte es weg und kroch in meine Laken. Ich schlief wie ein Stein. Ich wachte noch vor meinen Wecker auf. Und ich erschreckte mich zu Tode, als sich ein Arm um mich legte und mich an eine feste, gut definierte Brust zog. Neben mir lag Bobby Tom und komischer weise ging mir das Herz auf, als ich ihn so beschützend, schlafend neben mir liegen sah. Das rührte mich so gewaltig, dass mir die Tränen liefen. Jetzt wusste ich definitiv das ich den Mister Ego liebte. Wider rum hätte ich mich dafür selber ohrfeigen können.
Er wurde munter und sah meine Tränen. Erschrocken richtete er sich auf und nahm mich in die Arme.
" Liebling was ist los. Warum weinst du?" Ich kuschelte mich an seine schöne Brust.
" Es hat mich nur gerührt das du neben mir liegst. Du weisst doch, Frauen heulen wegen den komischsten Sachen."
Er grunzte fragend, dann lachte er irritiert.
" Frauen! Aus euch werd mal einer schlau?" Ich kicherte belustigt. Wischte meine Tränen weg. Ich sah zu ihm auf.
" Na Gott sei Dank kann das nicht passieren." Schelmisch grinste er mich an.
" Ach wirklich? Sei dir da mal nicht so sicher." Ich sah ihn mit leicht gestellter Mimik an. Gott sei Dank, kommst du nicht dahinter. Sonst würdest du wie ein verschrecktes Küken die Flucht ergreifen und ich müsste mir eine verdammt gute Erklärung einfallen lassen. Mein Herz wurde richtig schwer. Ich entschied meine Erkenntnis für mich zu behalten und auch den Entschluss, den ich gefasst habe. Das würde das letzte Mal sein, dass ich in seinen Armen liegen durfte. Dann hake ich dieses Thema ein für alle mal ab. Meine Schwäche für Bobby Tom bringt mich sonst noch um. Still und heimlich werde ich mich mit meinen gebrochenen Herzen davon stehlen. Die Erinnerungen werden mich laben. Ich spielte wieder die Kesse und liebte ein letztes Mal meinen Traummann. *Schluchz*
" Bin ich aber. Außerdem kannst du da nichts gegen machen."
" Bist du dir da so sicher?" Ich nickte und grinste breit. Er fiel über mich her.

Ich fuhr mitten in der Nacht los. Bobby Tom schlief ganz fest. Ich hatte ihn noch eine Weile beim schlafen zu geschaut. Er sah so friedlich aus. So wunderschön und sinnlich. Es brach mir das Herz. Leise hatte ich ihm Worte der Liebe zu geflüstert. Anders hatte ich den Mut nicht aufbringen können. Ich hauchte ihm noch einen letzten Kuss auf seine warme Haut.
Dann flüchtete ich im Schutz der Dunkelheit. Telefonisch gab ich meiner Oma Bescheid. Sie sollte im Laufe des Tages meine Ranch abschliessen. Sie versicherte mir, dies zu tun. Aber es würde nichts vor Nachmittag werden, da sie noch Termine hatte. Eigentlich war mir das gleich, aber nur weil ich bedrückt war. Hiess das nicht die Höflichkeit zu vergessen.
Auf der Hälfte der Strecke fuhr ich eine Tankstelle an. Tankte auf und versorgte mich mit Kaffee und was zu essen. Ich fuhr ohne Zwischenhalt weiter.

Total erschöpft kam ich am späten Abend an. Meine Wohnung war stickig und muffig. Erst riss ich die Fenster in meiner Drei-Raum-Wohnung auf. Total ermüdet und mit einem höllischen Muskelkater schleppte ich mich in mein Bett. Ich stellte noch meinen Wecker und kämpfte mich lustlos aus meinen Klamotten. Gereizt schloss ich meine Augen und schlief augenblicklich ein.
Mein Wecker ging um 8:00 morgens los. Erschrocken wachte ich auf. Man war ich übellaunig. Deprimiert ging ich unter die Dusche und richtete mich zumindest optisch makellos her.

Ich sprang in Unterwäsche, von Victoria Secret, in der Wohnung umher. Ich stand vor meinen monströsen Spiegelschrank und suchte angestrengt nach einem Kostüm für mich. Nach meiner Laune würde ich ein dramatisches 50iger Jahre Kostüm wählen.
Dann stach es mir auch schon ins Auge. Ich griff nach meinen Stiftkleid. Es war klassisch geschnitten. Ärmellos, Rundausschnitt, knie lang, hinten war ein 20 Zentimeter langer Schlitz, dezent in schwarz gehalten.
Ich ließ -November rain- von Guns´n´Roses im Hintergrund laufen. Meine Haare hatte ich zu einer Banane hoch gesteckt. Wie Audrey. "Frühstück bei Tiffiny´s"! Dann setzte ich meine übergroße schwarze Sonnenbrille auf. Die sorgte für den eleganten, dramatischen Effekt. Ich legte mir noch eine leichte, in Blassgelb, gehaltene Strickjacke um die Schultern. Schlüpfte in meine schwarzen, schlichten Lackpumps.
Ich griff nach meiner Tasche und Schlüssel. Obwohl ich Urlaub hatte zog es mich in die Stars- Zentrale. Bestimmt war meine Ablage nach einer Woche voll. Umso größer war meine Enttäuschung, ich das Ergebnis sah. Wie Ron noch Zeit hatte meine Ablage ab zu arbeiten? Trotz Ehefrau und Kinder und natürlich sein Arbeitspentium. Ich öffnete die Briefe und schrieb die Rückantworten.
Nach einer Stunde war ich schon fertig. Ich grübelte wieder über meine unerwiderte Liebe nach. Energisch schüttelte ich den Kopf. Ich brauchte jetzt Ablenkung, also rief ich Molly an. Kurzfristig haben wir uns zum Lunch verabredet.

" Also Süße was gibt es bei dir neues? Du machst so einen bedrückten." Molly sah mich besorgt an.
Ich ließ den Kopf ins Genick sinken und machte einen sehr eindeutigen, resignierten Eindruck.

" Ich habe richtig Mist gebaut." Gespannt hörte sie mir zu.
" Bobby Tom...." Alarmiert sah sie mich an und ahnte schon was ich zu erzählen habe.
" Hast du so einen Scheiß gebaut wie ich?"
" So was ähnliches. Ich habe doch Urlaub in meiner Heimatstadt gemacht...." Aufmerksam hörte sie zu. Ich erzählte ihr alles. Sie konnte es mir so gut nach fühlen.
" Naja, und dann habe ich mich ins Auto gesetzt und bin los gefahren. Mitten in der Nacht. Ohne mich zu verabschieden, ohne Bescheid zu geben. Ich hätte mich nicht von ihm verabschieden können, wenn er mir dabei in die Augen gesehen hätte." Wir schwiegen einen Moment. Nachdenklich drehte Molly ihr Weinglas rum.
" Was sagst du dazu?" Sie sah mich mitfühlend an.
" Naja Fakt ist. In 4 Wochen geht das Trainingscamp los. Du hast mit ihm beruflich zu tun. Also irgendwann musst du ihm eine Erklärung liefern. Du kennst ihn. Er wird eine einfordern. Ob es dir gefällt oder nicht. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und was meinst du dazu?"
" Das wir heute Abend tanzen gehen sollten und den ganzen beschissenen Stress mal vergessen sollten." Molly lachte .
" Und was soll ich wegen Kevin tun?" Sie sah so verloren aus. Mitfühlend hielt ich ihre zarte Hand.
" Du bist zumindest weiter, als ich. Du hast ihm wenigstens gesagt woran er bei dir ist. Ich laufe gerade noch davor weg. Aber mal das Ganze bei Lichte betrachtet. Mit Berücksichtigung was du vorher getan hast. Bist du wohl die Erste die ihm mal den Spiegel vor das Gesicht gehalten hat. Das brauchen die werten Herren auch. Ich bin der Meinung, dass wird sich auf die eine oder andere Weise klären." Sie nickte nieder geschlagen. Meine Güte! Wir müssten doch ein total niedliches Pärchen abgeben. Sie ist Chaos und ich Selbstvernichtung.

" Da hast du wohl recht. Ganz ehrlich? Ich glaube du hast gar nicht so viel Zeit darüber nach zu denken. Wie lange du vor ihm flüchten kannst." Sie riss die Augen erschrocken weit auf. Sie starrte andauernd auf ihr Handy. Sie wirkte, als würde sie gleich überschnappen. Fassungslos starrte sie das Display an.
" Das kann nicht sein ernst sein.!" Kalkulierend schaute sie immer noch auf das Handy.
" Wie schnell kannst du packen?" Verwirrung war noch untertrieben, wie ich mich fühlte.
" Jetzt kapier ich gar nichts mehr. Was ist denn los." Kommentarlos zeigte Molly mir eine Nachricht von Bella.
Zur Erklärung: Bella ist 28 Jahre alt, unser Rotschopf, Journalistin und ist angestellt bei einem Sportmagazin.
Sie ist immer an den neuesten Gerüchten dran und schreibt über die NFL.

Wie gesagt es kam eine Nachricht von Bella. Und als ich sie las. Hätte ich auf der Stelle was zerknallen können. Hätte ich einen Knicker zur Hand gehabt. Da ich aber in der Öffentlichkeit war, musste ich mich zusammen reißen.
" Was machen wir jetzt?" Fragte mich Molly. Jetzt hatten wir echt ein Problem.
" Prognose: Ron wird es spätestens in 3 Stunden wissen und er wird ausrasten."
" Definitiv" Stimmte mir Molly zu. Wir beide sahen uns an und fingen langsam an uns an zu lächeln. Bingo! Zwei Dumme, ein Gedanke.
" Wisconsin...."
" ...wo alles so ziemlich anfing." Ich nickte nur. Molly sah wehmütig aus, aber stimmte zu. Im nächsten Moment hatte sie sich wieder im Griff. Ich schloss resigniert die Augen und atmete tief aus. Was mache ich nur? Wie konnte ich nur so leichtsinnig sein? Scheisse! Jetzt war es eh zu spät. Schnell rief ich unsere Pressestelle an und informierte sie über den Skandal. Den Molly und ich verursacht hatten, ausversehen. Molly hängte sich ans Handy und informierte Phoebe. Wenn Dan es erfuhr würde die Luft brennen. Nur gut das wir dann schon weit weg waren. Molly legte auf und nickte mir ernst zu. Ich fuhr sie erst nach Evanston. In ihre momentane Pleibe, die sehr deprimierend war. Als sie ihre Sachen gepackt und Ruh mitgenommen hatte. Fuhren wir nach DuPage County in meine Eigentumswohnung. Ich packte meine Reisetasche schnell und weg waren wir. In den frühen Morgenstunden kamen wir an dem Bauernhaus an. Erledigt holten wir unser Gepäck und traten ein. Es war wunderschön rustikal eingerichtet. Es erinnerte mich extrem an meine Ranch. Ich hatte meine Ranch auch sehr einfach, bequem und Natur belassen eingerichtet. Aus verständlichen Gründen schlief Molly im Schlafsaal ähnlichen Aufenthaltsraum. Wo sonst immer die Zwillinge von Phoebe und Dan schliefen. Ich schlief in dem Gästezimmer im ersten Stock. Wo damals Molly kampierte. Ich schlief sehr unruhig. Als ich zum 20 mal auf die Uhr sah. Stand ich gegen 7:00 Uhr morgens auf. Ich ging duschen und fuhr getarnt in den nächsten Supermarkt und kaufte erstmal Nahrungsmittel ein. Mit Tüten bepackt kam ich durch die Hintertür rein. Dabei erschreckte ich Molly. Die saß an der sechseckigen Insel und trank Kaffee. Ich schmiss die Bears Kappe in die Ecke und stellte die Tüten auf die Insel. Neugierig sah sie rein während ich Ruh begrüßte.
" Das nächste mal nehme ich dich mit, okay?" Er bellte einmal, was so viel wie JA heissen sollte.
" Hast du alles bekommen?" Ich kramte in einer Tüte und gab ihr die Tampons. Pünktlich bekam Molly mitten in der Nacht ihre Periode. Da war ich eine Woche später dran. Molly verschwand schnell im Bad. Derweile schenkte ich mir einen Kaffee ein und nahm mir die Zeitung vor. Die ich auf dem Weg gekauft hatte. Natürlich standen Molly und ich, als Schlagzeile drin.

Ich atmete tief durch und las den vernichtenden Bericht.
Autsch, war das mies. Sie hatten eine ganze Fotoreihe mit abgedruckt. Diese Story würde sich nicht in den nächsten zwei Wochen tot laufen. Noch dazu waren myteriöserweise aktuelle Fotos von Bobby Tom und mir abgedruckt. Ich war so was von fassungslos, das ich einen Brüller los ließ. Panisch rannte Molly in die Küche und fragte auf gescheucht, was los sei. Ich gab ihr die Zeitung und griff zu den Kippen. Sie las eifrig, während ich eine rauchen ging. Ich stand auf der Terrasse und sah mir den Michigan See an. Dabei hörte ich wie Molly erst wimmerte und dann richtig wütend rum zeterte.
" Diese Arschlöcher! Was bilden die sich eigentlich ein! Das ist doch kein Journalismus mehr, das ist ja Rufmord." Wütend schmiss sie die Zeitung hin. Ich reagierte mich an meiner Zigarette ab. Ich drehte mich zu Molly um. Bemitleidenswert sahen wir uns an.
" Dir ist schon klar, dass unsere Handys so in einer Stunde heiß laufen werden." Molly ließ kapitulierend den Kopf sinken.
"Nicht wenn wir die Dinger aus machen." Das sagte sie entschlossen und mürrisch zu gleich. Ich nickte einverstanden.
" Bella hält uns eh über E-Mail auf den aktuellen Stand."
" Weisst du, dass diese Bastardos über uns her fallen stört mich weniger. Aber das sie Kevin und Bobby Tom mit rein ziehen. Das geht echt nicht. Wenn sie clever sind. Bleiben sie da wo sie gerade sind." Belustigt sah ich sie an.
" Maus. Ich kann nur von Bobby Tom sprechen, aber meinst du sie sind was das angeht clever?" Sie schmunzelde und schüttelte verneint mit dem Kopf.
" Wohl eher nicht. Sie sind beide Sturschädel und sehen es eher noch als Herausforderung. Da kommen ja echt rosige Zeiten auf uns zu." Leicht konfus starrten wir in verschiedene Richtungen. Keiner sagte was. Man hörte nur das Schnarchen von Ruh. " Ich bin doch momentan unbefristet freigestellt. Beziehungsweise mache ich von zu Hause aus meine Arbeit. Hoch lebe das Internet. Da könnten wir doch zum Saisonauftakt nach Ann Arbor fahren."
"Texas?!" Molly schaute mich ungläubig an. Ich grinste begeistert. Molly war nicht wirklich überzeugt von der Idee.
" Warum nicht. Meine Ranch liegt abschüssig von Telarosa. Sprich mehr in der Pampa und die nächste Ranch ist 20 Minuten Autofahrt entfernt. Und Beste daran ist, die Ranch gehört meiner Granny. Sie kann uns versorgen und ich habe in meiner Garage einen Nagel neuen Thunderbird in Schwarz stehen." Langsam gefiel Molly Idee. Sie grinste leichte durchtrieben.
" Also Texas?"
" Also Texas!"
" Wie lange würden wir fahren?" Ich sah Ruh an und kalkulierte kurz durch.
" Zwei Tage mit Übernachtung im Motel." Molly nickte nachdenklich.
" Dann fahren wir die Nacht am besten los. Da verschläft Ruh das meiste der Fahrt." Also war das auch erledigt.

Früh um Drei fuhren wir in meinem Sunbird los. Molly war vorher noch mit Ruh eine große Runde gegangen. Am Abend waren wir schon in Auston. Wir trugen unauffällige Kleidung und hatten Giants Kappen und Sonnenbrillen auf.
Molly checkte unter falschen Namen ein. Buchte ein Zweibettzimmer. Fast wäre unsere Tarnung durch Ruh auf gefallen. Mit viel Überzeugungsarbeit konnten wir das gerade noch so retten. Wir schliefen 6 Stunden, dann fuhren wir weiter. Als wir auf meiner Ranch an kamen war es bereits dunkel. Was mir sehr willkommen war. Ich parkte vor meiner Garage. Öffnete mein Garagentor und Molly fuhr den Sunbird neben meinen schönen schwarzen Thunderbird. Schnell schloss ich das Tor ab.

Wir gingen durch meinen Garten ins Haus. Ich zeigte Molly ihr Gästezimmer. Sie packte erst mal in Ruhe aus. Zumindest hatte es mein Gepäck schon mal ins Schlafzimmer geschafft. Flix trippelte ich die Treppen runter in die Küche. Als ich in den Kühlschrank sah. Hätte ich Lobeshymnen auf meine Granny halten können. Der Kühlschrank war randvoll mit Essen und Getränken. Nur gut, dass ich sie gestern von meinem Handy aus anrief und ihr Bescheid gab.
" Molly willst du ein kühles Bier?" Rief ich nach oben. Sie brüllte ein Ja runter. Ich zog mein T-shirt, Schirmkappe und Schuhe aus. In BH und Shorts lief ich durch das Haus. Mit dem kühlen Bier in der Hand stellte ich die Klimaanlage höher.
Draußen waren es gefühlte 40 °C warm. Also drehte ich die Klimaanlage auf 20 °C runter. Ruh hatte es sich mittlerweile auf dem Ohrensessel bequem gemacht. Frisch geduscht kam Molly mit einer kurzen Schlafhose und einem weißen Top runter. Ich hielt ihr das kalte Bier hin.
" Dein Haus ist toll. Das Bad ist ja sehr komfortabel eingerichtet." Ich grinste zufrieden. Ich schaffte eine heimelige Atmosphäre durch Kerzenschein.
" Hast du Hunger?" Molly rieb sich den Bauch und nickte begeistert. Grinsend verzog ich mich in die Küche und holte zwei Portionen Gemüseauflauf, von Oma. Molly aß eifrig auf. Man hörte das es ihr schmeckte. Ich selber aß langsamer und genoss noch mehr das Essen, als sonst. Es war seid zwei Tagen das erste anständige Essen. Junkfood ist echt was ätzendes. Das geht nur, wenn man nichts anderes findet. Voll gefressen brachte ich das Geschirr in die Küche. Entspannt ging ich mit Molly im Arm auf die Veranda. Genüsslich ließen wir uns auf die Schaukel gleiten. In einvernehmlicher Ruhe tranken wir unser Bier. Ruh trottete zu uns und ließ sich faul auf die Holzdielen fallen. So wie er lag, so lag der kleine Racker.
" Ameé und Jaguar...." Molly Griente und spielte Gedanken verloren mit meinen Zeigefinger.
" Nur das wir weder Bi noch lesbisch sind."
" Das stimmt. Ich glaube dafür lieben wir viel zu sehr die Männer." Ich grunzte zustimmend. Was genossen wir die Ruhe. Nur die Geräusche der Tiere aus der Umgebung und wir. Nach dem Bier gingen wir zu Bett. Als ich mich in die Laken kuschelte, atmete ich seinen Duft ein. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Warum auch immer. Ich weiss es nicht. Nennen sie es weibliche Intuition. Ich stand auf und ging in mein anschließendes Bad. Ich schaute auf das Badschränkchen und fand Bobby Toms Aftershave. Ich roch wehmütig daran. Es roch waldig - herb. Es roch nach ihm. Ich bekam einen Kloß im Hals. Ich stellte es weg und schlurfte zurück ins Bett. Ich zog alles aus und wickelte mich in die dünnen Laken. Die mit seinem Geruch getränkt waren. Ich beschloss am nächsten Morgen die Laken zu wechseln.
Als ich frisch geduscht in die Küche kam. War das Frühstück schon fertig und der Tisch gedeckt. Ich war in eine alte, zerschlissene Jeans und eine schwarze Weste geschlüpft. Molly gab mir eine Tasse Kaffee und backte noch Pancakes.
" Ich ruf dich, wenn sie fertig sind." Ich nickte gut gelaunt. Als ich mich umdrehte und ging gab mir Molly einen Klaps auf meinen Po. Ich schlenderte auf die Veranda und genoss meine erste Zigarette in Kombination mit dem Kaffee. Ruh tollte im Garten rum. Er jagte nach Schmetterlingen. Wie die Schlappohren beim Hüpfen rum flogen, als würden sie abheben. Ich lachte, seid der schlechten Nachricht, wider ausgelassen. Nachdem Frühstück fuhren wir im Thunderbird zu meiner Granny. Ich hatte das Verdeck auf und Ruh lehnte aus dem Fenster mit heraus hängender Zunge. Molly hielt ihn fest. Begeistert bellte er. Das gefiel ihm.
" Wie viel Hektar Land hast du eigentlich?"
" Bei meiner Oma sind es 8 Hektar und bei meiner Ranch sind es etwa 5 Hektar."
" Wow. Wie wird das denn bewirtschaftet?"
" Ich habe 12 Pferde, dann haben wir noch Rinder. Da wir nur eine Außenumzäunung gezogen haben. Können die Tiere beide Grundstücke abgrasen. So haben die genug zu fressen und ich muss mir keine Sorgen, um Verwilderung der Natur machen."
Molly staunte immer noch, als wir schon bei meiner Oma an kamen. Heute wollte ich ausreiten. Ich sattelte Shadow und Sahara. Zwei Mustangpferde. Shadow ist wie sein Name schon sagt. Ein edler schwarzer Hengst und Sahara ist Sand Farben mit weißen Flecken gekennzeichnet. Edle Tiere, die nur aus Power zu bestehen scheinen. Molly bekam die sanfte Sahara von mir. Ich nahm meinen wilden Shadow.
" Shadow habe ich damals selber gezähmt. Er ist wie ich!"
" Ungestüm, wild und elegant." Die Freundinnen lachten sich an. Molly hatte einen holprigen Start. Aber dann klappte es gut mit dem reiten.
Wir ritten den Vormittag durch. Mit Shadow gab ich die Route vor. Wir ritten zum abgelegenen See. Ich gab Shadow die Sporen. Da ich meinen wilden Hengst kenne. Wusste ich auch das er sich aufbäumte.
Ich hielt mich sicher im Sattel und ließ meinen schwarzen Traum mit den Vorderläufen in die Luft schlagen. Molly sah fasziniert zu. Es gab wohl ein beeindruckendes Bild ab. So wie sich Shadow auf bäumte und die Sonne im Hintergrund stand.
Wir waren am See an gekommen. Faul lagen wir im Gras. Die Pferde grasten gemütlich im Schatten von einer Baumgruppe.
Molly lag auf dem Bauch, da ihr Hinterteil vom langen Ritt schmerzte.
" Autsch, mein aller Wertester tut ganz schön weh." Ich zog eine Grimasse und lachte gemein.
" Du bist das Reiten nicht gewöhnt. Das legt sich mit der Zeit." Sie streckte mir die Zunge raus. Ich feixte weiter.
Ich sah auf den glitzernder See hinaus. Er strahlte eine urtümliche Ruhe aus.
Sofort standen mir die Bilder von Bobby Tom vorm inneren Auge. Wie prachtvoll er im Wasser stand, sein blondes Haar zurück strich und seine Haut vom Wasser benetzt im Sonnenlicht strahlte. Und wie schön er mit seinem unbeschwerten Lachen aussah. Dabei sich seine Lachfältchen um die Augenpartie abzeichnete. Einfach nur fantastisch. Wie er immer überlegend sich an sein Kinn fasste und so tat als müste er erst noch darüber nachdenken und sich aber schon längst eine Schandtat zurecht gelegt hat. Wie er mich immer wieder berührte ob mit Vorwand oder ohne. Das spielte keine Rolle. Mir schossen die Tränen in die Augen und es entrang sich zu meiner Überraschung ein wimmernder Laut aus meiner zugeschnürten Kehle. Kommentarlos nahm Molly mich in die Arme und gab mir stummen Trost. Ich ließ die lautlosen Tränen laufen und suhlte mich im Selbstmitleid.
"Warum kannst du mich nicht einfach lieben? Warum ist für Uns keine gemeinsame Zukunft möglich?" Diese Fragen jagten sich gegenseitig im Kreis. Und in diesem Chaos wurde ich ganz still und fand mich als kleines Mädchen in einem Rosakleidchen wieder. Augenblicklich katapultierte es mich in die Vergangenheit. Als Ich 8 Jahre alt und Bobby 12 Jahre war.
Es war ein Stadtfest und wir saßen in einem Heuhaufen und ich weinte. Aber weswegen überhaupt? Bobby Tom versuchte mich unbeholfen zu trösten. Da fiel es mir ein. Bei dem turbulenten Fangspiel ist das Kleid gerissen. Bobby Tom versuchte mich zu greifen und erwischte dabei meinen Saumen und da machte es schon ratsch. Dabei stürtzten wir und tataen uns noch weh. Ich fing sofort an zu heulen und er ignorierte seine Schurfwunde am Ellenbogen und tröstete mich stattdessen.
Ihn himmelten schon damals die Mädchen an und ihn interessierte es einfach nicht. Er spielte viel lieber mit mir fangen oder Football mit seinen Freunden. Wenn ihm alles zuviel wurde kam er Nachts über das Fenster in mein Zimmer geschlichen und krabbelte zu mir in mein Bett. Dann erzählte er mir von seinen Sorgen und war nicht der immer charmante, höfliche Dentonjunge. Sondern ein ganz normaler Junge dem auch mal alles über den Kopf wächst und Trost braucht. Dann kam er auf die High school und ich war im letzten Jahr der Junior High. Von da an kam er nicht mehr zu mir geschlichen um sich trösten zu lassen und spielte nichtmehr Fangen mit mir. Nein, jetzt spielte ausschließlich Football und hing mit den Mädels ab die Vorzeigepüppchen werden würden. Man gab sich nichtmehr mit Mädels ab die etwas ungeschickt, etwas mehr auf den Rippen hatten und eine Zahnspange tragen mussten. Quasi wie ich damals. So baute sich diese Distanz auf und der Hass baute sich durch dieses Erlebnis auf. Ich schluckte den Kloß runter und rang mit den Händen.
" Was ist passiert Jessy?" Ich sah starr auf den See hinaus. Aber in wirklichkeit liß ich mich von dem verhängnisvollen Tag überrollen. Monoton erzählte ich Molly die Geschenisse.
"Es war ein Schultag. Ich ging mittlerweile auf die High school und Bobby Tom ging schon mit dem heißesten Cheerleadergirl der Schule Cameron Snow. Schon damals hatte sie ein Selbstbewqusstsein, dass ich noch nicht hatte. Ich war noch meilenweit davon entfernt. Ich kam mit den körperlichen Veränderung nicht klar und trug um es zu verstecken weite Klamotten und zog mich allegemein wie ein graue Maus an. Ich konzentrierte mich nur auf die Schule, weil darin war ich einfach genial. Ich war jedes Jahr die Jahrgangsbeste. Jungs schüchterten mich einfach nur ein. Ungelenk und unsicher wie ich war. Gab ich genau das richtige Bild für Henselattacken ab. Besonders Cameron hatte sich auf mich eingeschossen. Sie lauerte mir jeden Tag auf und prophilierte sich auf meine Kosten. Ich war zu ängstlich um mich zu wehren und B.T stand meist nur daneben und machte nichts. Nur mitleidige Blicke und Kopf schütteln kam von ihm. Das ganze lief zwei Jahre so. Bis ich über die Sommerferien nach New York zu der Besten Freundin von meiner Mom ging. Das waren die prägensten 6 Wochen in meinem ganzen Leben. Cecily arbeitet bei dem Redmagazin. Sie nahm mich mit auf Arbeit und ich hatte dort einen Ferienjob bekommen. Und aus dem Hässlichen Entlein wurde ein schöner Schwan. So sagt sie es noch heute. MIr wurden die Haare geschniten, ich bekam eine professionelle Beautyberatung und Behandlung, ich lernte welche Sachen ich tragen und kombinieren kann und wie ich mich selber schminken kann. In der Zeit lernte ich meinen Körper lieben und wie ich meine Reize einsetzten muss um meinen Vorteil zu bekommen. In der Zeit hatte ich auch meinen ersten Freund Charles kennen gelernt. Er war 8 Jahre älter als ich und er war ein Model." Wehmütig lächelte ich, als ich an ihn dachte.
"Charles Duboua?" Fragte Molly ungläubig. Ich nickte stolz wie Oscar. Molly war fasziniert und fassungslos zugleich. Sie boxte mich spielerisch in die Seite.
"Das hast du nie erwähnt. Nicht mit einer Silbe." Ich kicherte leise.
" Warum auch, er ist sehr populär und ich war damals sehr minderjährig. Zwar schon 15 aber noch Minderjährig. Durch mein Umstyling sah ich wie 18 aus, aber es war trotzdem riskant. Was ihn aber nicht daran hinderte mich überall mit hinzunehmen. Galas, Partys, Catwalk. Das eine mal sah mich Cartier an seiner Seite und ich hatte ordentlich an Babyspeck verloren. Das lag wohl mit daran dass ich zu rauchen anfing und wie fanatisch Sport trieb. Naja nach ewigen hin und her lief ich 3 Shows für ihn. Mit dem Geld finanzierte ich einen Teil meines Studiums und den Rest gab ich für teure Klamotten und andere Sachen aus. Unter anderem mein erstes Auto. Charles und ich verbrachten viel Zeit miteinander und als es dann soweit war, schliefen wir sehr viel miteinander. Von ihm hab ich das meiste was Sex angeht gelernt. Ab und zu telefonieren wir miteinander."
"Deine hatten nichts dagegen?" Verschwörerisch lächelte ich sie an.
" Meine Ma schon und Granny, aber mein Dad weiss bis heute nichts davon." Kopf schüttelnd grienste Molly.
" Und wer hatte den Verdienst daran dich zu einer selbstbewussten jungen zu formen?"
" Das war neben Charles und Cecily, Dennis der Trendscout und die rechte Hand von Miranda. Er sah mich skeptisch an und sagte mir mit offener brutaler Art die Wahrheit ins Gesicht. Das wenn ich so weiter im Messiestyle rumlaufe, ein nichtssagendes Girlie bleibe und einfach nur in der Menge untergehe. Und mein Potentiel vergeude und ich den Job nie bekommen werde. Also ließ ich mich von ihm aufpimpen. Und ich bin bei ihm durch eine harte Schule gegangen. So verbrachte ich einen sehr schönen Sommer in New York und eine neue Jessy Allbright begann das neue Schuljahr. Damals trug ich das Cartierkleid, dass er mir zum Abschluss der show schenkte. Es war ein einfacher Schnitt, aber es war ein Minikleid in Violett und Schwarz. Dazu trug einen Pferdeschwanz und 10 Centimeter Highheels die mir damals Charles von Joop schenkte. Dezentes Make-up und die Augen in Pin Up Style gehalten und Dunkelrote Lippen geschminkt. So stieg ich aus meinen roten Camero und lief Hüfteschwingend in die Schule. Den Jungs fielen fast die Augen aus den Kopf und die Kinnläden fielen reihenweise runter. Zum ersten Mal genoss ich die Blicke und Cameron wusste vor lauter Fassungslosigkeit nichts zu sagen. Keine Gemeinheit fiel ihr ein. Das wurden meine besten Jahre. Bobby Tom begegnete ich mit reservierter Höflichkeit und sonst ignoriert ich ihn weitesgehend."


An dem Abend rief ich Charles an und unterhielt mich eine Ewigkeit mit ihm.
" Ich habe neulich die Fotos sortiert und da sind mir unsere Fotos in die Hände geraten. Das war eine schöne Zeit." Meinte Charles versonnen.
" Ich musste auch heute an unseren gemeinsamen Sommer denken. Es wäre toll, wenn wir uns mal wieder treffen könnten. Es ist schon soooolange her. Ich weiss schon gar nichtmehr wie du aussiehst."
" Misses Allbright flirten sie etwa mit mir?!" Sein typisches Lachen schwang in seiner Stimme mit. Ich spielte die Ahnungslose.
" Tu ich das? Es war nicht beabsichtigt."
" Du gerissenes Luder. Natürlich war das mit voller Absicht. Weil du genau weisst wie hilflos ich bei dir bin." Ich spielte mit dem Telefonkabel und wickelte es mir abwesend um den Finger, während ich mit Charles süffisant flirtete.
" Oh tut es das? Das ändert nichts daran dass ich schon fast nicht mehr weiss wie du aussiehst. Was hälst du davon, wenn ich dich besuchen komme."
" Das klingt sehr verlockend. Ich sage auch nicht nein, aber ich habe eine bessere Idee. Ich fliege morgen nach Texas, für eine Fotoreihe. Da ich so oder so in Ann Aubor bin komme ich dich nach den Aufnahmen besuchen und frische deine Erinnerungen auf." Ich wurde ganz hibbelig am Telefon, so erfreut war ich.
" Das klingt zu schön um wahr zu sein. Wann bist du da?" Er lachte angenehm tief über meine Ungeduld.
" So gegen 18 Uhr, okay?"
" Okay, Küsschen und bis dann." Aufgeregt hüpfte ich zu Molly in die Küche und erzählte ihr von dem bevorstehenden Besuch. Sie freute sich für mich und war selbst ganz gespannt auf Charles Duboua.
" Und er ist zum Abendessen da?" Das fragte sie schon zum 20igsten mal an dem Nachmittag. Mit Mafiosohut und schwarzen Designersachen gekleidet ging ich im Supermarkt einkaufen. Ich stand gerade bei den Dessertwaren als ein muskulöser Arm an mir vorbei griff und eine Muffinfertigmischung erhaschte. Ich las die Zubereitung des Kuchen und achtete nicht weiter auf den Mann neben mir. Ich ging lesend zu meinen Wagen und wollte ihn gerade weiter schieben, als er auf einmal blockierte.
" Lady das ist mein Wagen." Irritiert sah ich in den Wagen und entdeckte einen ganz anderen Inhalt.
" Oh tut mir leid. Ah da drüben ist ja meiner. Entschuldigen sie vielmals." Schnell griff ich meinen Wagen legte die Backmischeung rein und war auf dem Weg zur Kasse. Als der Typ mir noch was hinterher rief.
" Ist okay, vieleicht läuft man sich nochmal über den Weg." Eher abwesend antwortete ich "Ja vieleicht, bye." Beim bezahlen fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass es Kevin war. Mit dem ich dieses Malör hatte. Schnell packte ich meine Waren ein und fuhr wie der Blitz nach hause. Leicht gehetzt knallte ich die Eingangstür zu und verschnaufte erst mal. Fragend sah mich Molly an. Ich winkte ab und sagte nur "NFL, Quarteback." Sie erstarrte zur Salzsäule und blickte starr aus dem Fenster.
"Molly alles okay?" Besorgt sah ich sie an und ging auf sie zu. Plötrzlich drehte sie sich um, schlug auf den Lichtschalter und rannte wie als wäre der Leibhaftige hinter ihr her die Treppe hinauf. Verwirrt stand ich alleine im Flur und nuschelte "Okay, das war merkwürdig?" vor mich hin. Dann klingelte es an der Tür und ich sprang vor Schreck zur Seite.
Dann zog ich meine Jacke zurecht und schickte mich an die Tür zu öffnen. Mich grinste ein Kevin freundlich an und dahinter schlenderte ein verdammt gutaussehender Charles heran. Das nannte man eine typische Padsituation.
Charles schenkte mir sein schon tausendmal fotografiertes Ladykillerlächeln. Was ich automatisch erwiderte.
" Hallo? Was kann ich für sie tun?" Ich sah Kevin fragend an und begrüßte nebenbei Charles mit einem Bussi auf die Wange. Er trat ein und sah sich wohl das Haus an. Während ich inbrünstig hoffte das er mich nicht erkannte. " Oh sie schon wieder. Ist Jessy Allbright da?" Ich lächelte ihn hoffentlich bedauernd an.
" Nein sie ist in New York. Ich bin eine Kollegin von ihr." Ich reichte ihm meine Hand er sah mich irrtiert an . Begrüßte mich trotzdem mit einem Händeschütteln.
"Kollegin? Sie sehen mir nach einem Model aus." Ich strahlte ihn so entspannt wie es nur ging an und bediente mich des Modelklischees.
" Das bin ich auch. Da ich momentan hier in der Nähe eine Fotoreihe machen lasse, hatte sie mir angeboten ihre Ranch zu nutzen. Da ich meine Ruhe brauche. Also sie entschuldigen bitte. Aber wir essen jetzt und es war ein anstrengender Tag." Ehe Kevin noch was sagen konnte schlug sie ihm die Tür vor der Nase zu. Beharrlich klopfte er an die Tür. Jessy stand auf der anderen Seite und betete dass er gehen möge.
" Jessy mach die Tür auf! Ich habe dich schon im Supermarkt erkannt." Charles sah sie fragend an und sie verfluchte Kevin Tucker im geheimen.
" Charles in Fünf Minuten bin für dich da. Ich muss da nur was klären."
" Okay." Damit ging er in die Küche und trank einen Kaffee. Erleichtert darüber riss ich energisch die Tür auf und schmiss sie geräuschvoll wieder hinter mir zu . Ich riss den Hut herunter und funkelte ihn böse an.
" Was willst du?!" Kevin ließ sich davon nicht beeindrucken und baute sich genauso vor mir auf, als wenn er eine Schwachstelle in der Verteidigung sucht.
" Ich frage dich das nur einmal und schmul mich nicht an. WO IST MOLLY?" Trotzig schob Jessy ihr Kinn vor und sagte so herablassend sie konnte.
" Sie will dich nicht sehen, geschweige denn mit dir reden. Du hast ihr das Herz gebrochen." Seine Nasenflügel blähten sich bedrohlich.
" Jessy das habe ich dich nicht gefragt. Ich wiederhole mich äußerst ungern."
" Fein! Da haben wir was gemeinsam. Sie ist nicht hier. Und jetzt ist das Gespräch für mich beendet. Guten Abend Herr Tucker."Sie war schon im Begriff die Tür zu öffnen.
" Sag mir wo sie ist und ich verpetz dich nicht bei B.T. Der mit dir ja auch ein Hühnchen zu rupfen hat. Und ich erwähne den Herren in deinem Haus auch nicht." Starr vor Wut drehte sie sich langsam um.
" Du wagst es mir zu drohen? Und mich zu erpressen?" Sie ging langsam auf ihn zu.
" Du hast es erfasst." Sie überlegte kurz und setzte alles auf eine Karte.
" Unterschätze mich nicht, Kevin. Geh und erzähle ihm das ich da bin und Männerbesuch habe. Aber rechne mit den Konsequenzen die es nach sich ziehen werden. Ich sitze am längeren Hebel. Und ich entscheide über Verlängerung oder Verkauf. Bedenke das sehr gut." Damit ließ sie ihn stehen und ging ins Haus. Nach 5 Minuten fuhr ein wütender Kevin weg und geradewegs zu B.T. Warum konnte sie ihm nicht einfach sagen wo Molly sich aufhält. Dann hätte er nicht zu solchen Maßnahmen greifen müssen. Außerdem entschieden immer noch Dan und Phoebe wer verkauft oder verlängert wird. Nicht Sie.
Trotzdem kam er ins grübeln. Einerseits wusste er nicht genau wie groß ihr Einfluss war und andererseits wollte er unbedingt wissen wo Molly ist, weil er mit ihr reden musste. Er steckte in der Zwickmühle. Er konnte ja schlecht B.T fragen und Dan genauso wenig. Ohne das es Fragen aufwerfen würde.
Jessy holte Molly wider runter und sie entspannte sich auch, als sie ihr sagte dass Kevin weg war. Sie verbrachte einen angenehmen Abend mit Charles und Molly. Später gingen sie im weitläufigen Gelände noch spazieren, unterhielten sich über die Arbeit und ihren Sommer.
" Ich denke sehr oft zurück an die schöne Zeit." meinte Charles.
" Wie unbedarft du doch warst und unschuldig was gewisse Bereiche anging." Lüstern sah er sie an. Aber irgendwie fehlte da was. Geschmeichelt lächelte sie. Charles blieb stehen und zog sie in seine Arme, senkte langsam den Kopf um sie zu küssen. Er küsste so anders, als sie es in Erinnerung hatte. Er war sehr gut, aber irgendwie fühlte es sich falsch an. Sie motivierte sich. Nicht an B.T zu denken. Da es doch nichts verbindliches war. Wahrscheinlich treibt er sich schon mit einer anderen im Bett rum und beschert ihr den besten Sex aller Zeiten. Sie drohte an ihren Gefühlen zu ersticken. Das merkte Charles und hielt inne.
" Liebes erzähl mir was los ist. Oder küsse ich so schlecht?" Sie lächelte ihn an und rieb sich die Stirn.
" Es liegt nicht an dir. Mir wurde nur das Herz gebrochen, das ist alles." Aufmerksam schaute er sie an und drängte sie sanft zum hinsetzen.
" Erzähl es mir." Mehr sagte er nicht und Jessy wusste das er nicht nachgeben würde, bevor sie ihm nicht ihr Herz ausgeschüttet hatte.
" Es ist Bobby Tom Denton. Ich hatte eine...Liason mit ihm." Es fiel ihr schwer es so zu sagen.
" Wow, das hätte ich jetzt nicht vermutet. Zumindest nicht bei eurer Vorgeschichte." Sie sah ihn peinlich berührt an und sah keine Verurteilung in seinem so herrlichen Gesicht. Er wirkte so engelsgleich und doch unverschämt sexy.
" Charles, ich habe versucht es als das zu aktzeptieren, was es ist und doch konnte ich nicht einfach nur den Sex genießen und den Mann an sich." Er lachte leise auf. Erbost sah sie ihn an.
" Oh mapetit, wie denn auch? Du hast schon damals viel für ihn empfunden. Zwar waren deine Gefühle auf Enttäuschung, Kränkung und Hass fixiert. Aber ich muss dir bestimmt nicht erklären woher das alles resultierte." Verwirrt sah ich ihn an und dann klickte es. Es traf mich wie ein Donnerschlag. Ich liebte ihn seit der Kindheit an. Mit jeder Entwicklungsphase änderte sie sich, aber sie erstarb nie. Eigenartigerweise rückte das vieles ins rechte Licht und ich konnte wieder aufatmen. Ich akzeptierte es so wie es war, unerwiederte Liebe. Ich musste lernen damit umzugehen, aber auch das würde ich schaffen.
" Cherí ich danke dir. Du warst schon immer mein Retter in der Not. Und nein du küsst nicht miserable. Sie sind immernoch umwerfend wie vor 14 Jahren." Dramatisch rollte er mit den Augen und schenkte ihr zugleich das sexieste Lächeln, dass sie kannte. Sie schmolz förmlich dahin.
" Ach Charles warum kannst du nicht mein Herz regieren? Das würde sovieles leichter machen!" Klagte sie wehleidig und fiel ihn in die Arme. Sie ließ ihrem Unmut freien Lauf. Sie wusste ganz genau,, dass sie bei ihm nicht die Starke mimen musste. Sie konnte auch mal Schwäche zeigen ohne es bereuen zu müssen. Zärtlich strich er mit seinem Daumen ihre Tränen weg und sein Blick sprach von absoluter Hingabe und Liebe. Nie hatte er von ihr irgendetwas erwartet. Er nahm was sie ihm freiwillig gab und behütete sie wie ein kostbarer Schatz. Eigentlich war Charles genau das was eine Frau sich wünschte. Also warum konnte ich mich nicht in ihn unwiderruflich verlieben? Das wird eins dieser Mysterien bleiben, dass ich nie lösen werde.
Dankbar küsste sie ihn behutsam. Es war einer dieser innigen Küsse ohne Worte. Und doch wussten beide was er zu bedeuten hatte.
Am nächsten Morgen stand sie auf der Veranda und versuchte über das Geschehene nachzudenken. Zwischen Charles und ihr wurde gestern alles gesagt und trotzdem hielt sie das nicht davon ab ihn noch einmal zu fühlen und zu schmecken. Diese eine Nacht war er ihr Trost. Ihre Belohnung für so viele entbärliche Jahre der Sittsamkeit. Wenn sie noch an den Herrn glauben würde, wäre sie bestimmt eine gute Christin gewesen. Die eine und andere Ausschweifung hatte sie schon gehabt. Aber nicht in diesem Ausmaß wie sie es vor Bobby Tom behauptet hatte. Da ließ sie eindeutig ihre Eitelkeit und ihr Stolz hemmungslos übertreiben.
In Wahrheit konnte sie die Männer, mit denen sie intim war, an einer Hand abzählen. Und sie kannte sie schon länger, sonst hätte sie sich ihnen nicht hingeben können. Dafür waren die Wertvorstellungen und Moralnormen zu tief verankert.
Die einzigste Rebellion die sie selbst erlebt hat, war Charles. Er war für sie etwas ganz Neues und Aufregendes und er liebte sie so wie sie war. Er kannte sie noch als "ugly Betty" und war an ihrer Seite als sie zum schönen Schwan erblühte.
Das war ein Grund mehr, um die letzte Nacht nicht zu bereuen. Sie liebte ihn, aber es war nicht genug. Er hatte aufrichtige, bedingungslose Liebe verdient. Eine hingebungsvolle Vernarrtheit, wie es ihre Granny sagen würde. Und die konnte sie ihm leider nicht geben. So sehr sie sich auch anstrengen täte. Es wäre einfach nicht möglich. Dafür hatte sie den anderen Parasit einfach zu sehr einverleibt. Manchmal hasste sie sich für ihre Schwäche und ihn für sein Dasein.
Wie jetzt in diesem Moment. Sie verwünschte diese Begegnung und Tortur der vergangenen Jahre. Warum kann sie nicht einfach wider zur Eisprinzessin werden. So wie sie hinterrücks in der Firma genannt wird.
Jessy war in ihre Überlegungen so vertieft, dass sie Molly nicht bemerkte. Als sie auf die Veranda trat und sie beobachtete.

" Hör auf zu grübeln, Jessman. Das bringt nichts." Jessy fuhr erschrocken zusammen. Sie drehte sich zu Ihr um und sah sie aufgelöst an. Sie seufzte schwer und ließ sich auf der Schaukel nieder. Steckte sich eine Zigarette an und inhaltierte tief den blauen Rauch. Stumm setzte sich Molly zu ihr. Drehte sich zu Jessy, damit sie sie anschauen konnte.
" Was geht dir durch den Kopf?" Jessy sah weiter auf den Garten. Begutachtete ihre Stauden, Rosen, Veilchen. In was für einer Blütenpracht sie stehen und ihre Köpfchen gen Himmel, der Morgenröte, streckten.
" Ich habe einen Entschluss gefasst. Ich werde mich nichtmehr nach einem Mann verzehren, den ich eh nie haben kann. Molly, ich bin mittlerweile 29 Jahre alt. Ich habe Träume. Ich möchte eine Familie gründen. Ich möchte in diesem Haus das Getrappel von Kinderfüßen hören. Ich möchte einen Mann der mich liebt so wie ich es verdiene. Charles hat mir gestern die Augen geöffnet. Das werde ich nie bekommen, wenn ich mich weiter daran festgralle, dass Bobby Tom eines Tages seine Liebe zu mir entdeckt. Das ist Blasphemie und ich bin mittlerweile zu alt dafür. Mit 23 Jahren mag das noch gehen, aber jetzt ist das einfach nur noch erbärmlich und lächerlich. Dafür liebe ich mich zu sehr. Ich will nicht auf mein Leben zurück blicken und dann mit Bedauern feststellen müssen, dass ich meine Chancen auf ein Happy End vertsreichen lassen habe."
" Was willst du machen? Die Stadt verlassen und woanders neu anfangen?" Jessy sagte eine Zeit lang nichts. So dass Molly schon dachte sie antwortet überhaupt nicht. Jessy sah entschlossen in Mollys Braune Augen.
" Ja, das werde ich machen. Ich habe mit Miranda vorhin telefoniert und ihr Jobangebot steht noch. Ich werde nach meinen Urlaub die Kündigung einreichen und dann gehe ich nach New York." Bedrückt nickte Molly. Es zerriss Jessy schier das Herz. Molly so zu sehen.
" Anders kann ich nicht glücklich werden. Jeden Tag mit ihm arbeiten zu müssen, ihn immer zu sehen. Das hält mein kleines Herz nicht aus."
Wehmütig legte Molly Ihre schmale Hand an ihre Wange und lächelte sie wässrig an.
" Ich versteh dich Liebling. Aber Phoebe und Dan werden dich nicht einfach so gehen lassen. Das muss dir klar sein." Sie nickte verstehend. Das war ihr auch schon bewusst geworden. Das wird nochmal so ein Kraftakt werden. Dan in die Augen sehen und ihm erklären zu müssen, warum sie nicht länger für die Stars arbeiten kann. Nachdem sie sich ihres Wges bewusst war ging es ihr einwenig besser.

Die Presse schlachtete ihre Story weitlich aus. Mittlerweile war auch die Liason mit Bobby Tom Denton durchgesickert und in der Luft zerfetzt worden. Selbst in ihrem geliebten Telarosa wurde sich das Maul darüber zerfetzt. Weswegen sie nach Chicago zurück fuhren. Zu Hause wurde sie von der Presse belagert. Aber als sie eine Presseerklärung abgab und alles sehr überzeugend dementierte wurde sie nach einer Woche langsam in Ruhe gelassen. Molly erging es nicht besser, aber ihre Häschenbücher erlebten einen richtigen Hype.
Jessy hatte mehrere unbeantwortete Anrufe von B.T. gehabt. Allerdings rief sie nicht zurück. Sie hatte keine Kraft sich mit ihm auseinander zusetzen. Heute musste sie erstmal Dan und Phoebe überleben. Darum zog sie ihren schwarzen Joop Businessanzug an, ergriff ihre lederne schwarze Unterlagenmappe und ging zu ihrem schnittigen Thunderbird. 20 Minuten später kehrte sie in die Empfangshalle der Starszentrale ein. Sie zog den Anblick des Tresens und das schlichte Starsemblen, bestehend aus drei ineinader verschlunge Sterne in Gold und Königsblau gehalten, ein. Sie schloss die Augen, atmete tief durch. Heute ist Montag. Also Trainingsfreier Tag, nur das Verwaltungspersonal und die Trainer sind da. Das war gut so. Außerdem waren die Footballspieler im Trainingscamp. Als sie ihren rasenden Puls wieder unter Kontrolle hatte und einigermaßen ruhig war, ging sie entschlossenen Schrittes in Phoebes Büro. Sie klopfte an die Tür und wartete darauf herein gebeten zu werden.
" Herein!" Phoebe saß an ihrem Schreibtisch und trank von ihrem Kaffee. Sie sah mit Mitte 40 immer noch sehr sinnlich, attraktiv aus. Ihr Platinblondes Haar war Schulterlang und wellte sich frech. Ihre Figur zeigte nichts von 4 Schwangerschaften. Sie war immer noch Schlank und kurvig, dass topten ihre langen Chorusbeine. Ihre Mutter war eine Showtänzerin aus Las Vegas. Leider verstarb sie viel zu früh, genau wie Mollys Mutter.
Phoebe nahm ihre getigerte Lesebrille ab und bat Jessy sich zu setzen.
" So Süße worum geht es?" Jessy schluckte schwer und atmete tief ein.
" Phoebe ich mach das echt nicht gern und das hat auch nichts mit euch zu tun, aber ich muss es machen um mich selber verwirklichen zu können." Sie sah sie ernst an und schob ihre Künding zu ihr hinüber.
" Aber ich will nicht als alte Jungfer sterben." Phoebe setzte ihre Brille auf und las aufmerksam das Schreiben. Dann nahm sie die Brille wieder ab, lehnte sich in ihren Bürosessel zurück und sagte nichts. Sah Jessy nur ernst und erschöpft an. Sie atmete geräuschvoll aus.
" Ich versteh dich Jessy. Ich würde an deiner Stelle nicht anders handeln. Es ist Bobby Tom, nicht wahr." Blickte auf ihre Hände und benetzte ihre verkrampften Lippen. Sie nickte nur.
" Hmmm." Meinte Phoebe verstehend. Sie stand auf, ging um den Tisch herum und setzte sich auf die Tischkante, vor Jessy. Sie legte ihr eine Hand auf die Schulter und sprach ganz mütterlich zu ihr.
" Ich glaube, es spielt keine Rolle, wenn ich dir Angebote mache, um dich hier zu halten. Du musst um deinet willen gehen."
" Phoebe ich kann nicht mehr. Ich gebe mich keiner Illusion mehr hin. Und einfach mal Schnipp machen und ich habe mich entliebt. Das funktioniert auch nicht. Ich halte die 4 Wochen Kündigungsfrist ein und möchte dich bitten es unter uns zu lassen. Es soll keine Kreise ziehen." Phoebe überlegte kurz und nickte dann absegnend.
" Ich mache Dir einen Vorschlag. Du arbeitest hauptsächlich von zu Hause aus. Wenn Meetings anstehen, informiere ich dich rechtzeitig. Du musst dich ja auch um eine Wohnung kümmern und den Rest planen. Aber ich bin schon sauer auf B.T. Er hätte ehrenhafter sein sollen, aber das sind Männer. Dan hat mir auch erst das Herz gebrochen bevor wir dann doch zu einander gefunden haben. Ich wollte damals auch zurück nach New York gehen." Mütterlich lächelte Phoebe Jessy an. Da waren zwei Frauen die einander nur zu gut verstanden. Dankbar umarmte Jessy ihre noch-Chefin. In der sie auch eine gute Freundin gefunden hatte.

2 Wochen später kam Molly zur Tür herein und hielt sich die Ohren. Jessy war gerade beim einpacken ihrer Schuhe, was nicht gerade wenige waren. Sie hielt inne und sah verwirrt zu Molly.
" Was ist denn los Mol?" Molly schloss die Tür, besah sich die ganzen Umzugskisten die etikettiert und zu geklebt, ordentlich gestapelt an der Wand standen.
" Scheiße bist du schon voran gekommen. Dan hat von deiner Kündigung Wind bekommen. Phoebe und ich mussten Rede und Antwort stehen. Er hat sich über Bobby Tom so mörderisch aufgeregt, dass er sich heiser geschrien hat. Immer noch besser, als das er B.T. wirklich noch was tut. So wie mit Kevin." Bei der Erwähnung schauten wir beide etwas zerknirscht. Im nach hinein tat es Molly immer noch sehr leid. Das es dazu kam. Um sie auf andere Gedanken zu bringen kochte ich Kaffee bestellte kurzer Hand beim Lieferservice.
" Pizza oder Pasta?" Molly zog eine spitze Schnute und überlegte.
" Pasta mit Mozzarella darauf." Ich rief an und gab die Bestellung durch.
" In 20 Minuten wird es dasein." Wir verpackten die restlichen Schuhe und fingen an die Galakleider zu Verstauen.
" Wann werden deine Kartons eigentlich geholt und hast du schon eine Wohnung gefunden?" Ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
" Besser. Ich habe das Haus von Cecily bekommen. Sie hat insgesamt an die 3 Luxusvillen. Sie lebte schon immer verschwenderisch. Jede Villa ist aus einer Ehe. Ich habe Villa Nummer 2 ausgesucht. Gute Anbindung und ist nicht so pompös wie die anderen Zwei. Sie selber ist momentan bei einer Liebschaft zu Besuch. " Molly kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
" Man hast du ein verdammtes Glück!" Ich grinste so vor mich hin. Es klingelte an der Tür und Molly hüpfte hin und bezahlte den Lieferanten. Wir saßen im Wohnzimmer und aßen gemütlich die Pasta und die Pizza.
" Sag mal wann werden die Kisten geholt?" Fragte Molly mit vollem Mund.
" Morgen Mittag. Da geht die erste Fuhre rüber nach New York und die Zweite in der letzten Woche, bevor ich in den Urlaub fahre. Hast du Lust mit zu kommen?" Ganz konzentriert auf das Essen fragt Molly.
" Wo geht es hin?"
" Eine Woche nach New York. Um die Sachen auszupacken und danach fliege ich nach Telarosa." Molly hielt im kauen inne und zog die Stirn fragend kraus.
" Das alljährliche Sommerfest findet statt und dieverse Familienfeste."
" Wird er auch da sein?" Jessy wusste wen sie meinte und schüttelte mit dem Kopf.
" Okay, ich brauch neue Anregungen für mein Häschen." Somit war das beschlossene Sache. Die Wochen verflogen wie im Flug. Am letzten Donnerstag musste Jessy noch mal in die Zentrale, um den Deal mit Bobby Tom zu unterzeichnen. Sie hatte versucht Ron zu überreden, dass er es macht. Aber er musste selber zu einem anderen Meeting. Also biss sie in den sauren Apfel und holte die Verträge in dreifacher Ausführung und lief in einem Sommerkleidchen und roten Lacksandaletten zum Konferenzraum. Vorher überprüfte sie ihr Aussehen in dem Damenwaschraum. Ihre schwarzen Haare hatte sie zu einem jugendlichen Pferdeschwanz zusammen genommen. Dadurch wurden ihre feinen Gesichtszüge betont. Die hohen Wangenknochen, das schmale Kinn und ihre Augenpartie die sie nur mit einem Pastellton und Mascara hervor hob. Sie tupfte sich noch etwas rötlichen transparenten Lippgloss auf die Lippen. Ihr gelbes Ärmelfreies Hängerchen saß gut und ihre Sandaletten auch.
Dann sprach sie sich noch eine Portion Mut zu und lief eilig in den Konferenzraum.
Bobby Tom trug ein Stars T-Shirt und eine enge verwaschene Jeans. Sein Haar war noch feucht, also kam er gerade vom Training. Byron trug einen klassisch geschnittenen Armani Anzug. Weißes Hemd ohne Krawatte und polierte schwarze Businesshalbschuhe. Wahrscheinlich von Bruno Banani.
" Entschuldigt bitte die Verspätung, aber der Drucker musste erst überzeugt werden, bevor er die Verträge ausdrucken wollte." Bobby Tom zog ein abweisendes Gesicht und sagte gar nichts dazu. Byron lächelte sie sanft an. Schnell verteilte sie die Exemplare.
" Also Ihr habt ja schon vorab das Handout bekommen. Ich habe alles berücksichtigt, so wie es besprochen war. Schaut es bitte noch mal durch und wenn was unklar ist. Fragt einfach." Byron las aufmerksam Seite für Seite. Bobby Tom überflog es augenscheinlich. Immermal sah er direkt zu Jessy rüber und seine Augen schossen Blitze. Sie lehnte sich zurück und steckte ihre Nase in den Vertrag, den sie Wort für Wort runter beten konnte.

Als Byron den Vertrag zurück legte und absegnend nickte ergriff Jessy wieder das Wort.
" Irgendetwas unklar?" Aufmerksam sah sie beide Herren an. Da sich keiner, von beiden, regte fuhr sie fort.
" Wenn alles klar ist, hier sind die Kullis." Sie übergab Bobby Tom einen, wortlos nahm er ihn und unterzeichnete rasch alle drei Exemplare und lehnte sich zurück in den Stuhl. Ich musste mich halb über den Tisch lehnen , damit ich die Verträge bekam. Ich war gerade damit beschäftigt meine Unterschrift darunter zu setzen. Als Byron mich fragte.
" Jessy? Wann steigt eigentlich deine Party?" Leicht abwesend sagte ich.
" Sie steigt morgen Abend im Adorcio, um 22 Uhr. Und um 19:30 ist im Bed das Dinner. Aber das weisst du doch alles. Oder hast du die E-mail nicht gelesen?"
" Was für eine Party?" Wollte B.T. wissen und sah Byron fragend an. Er zog sein Blackberry aus der Jacketttasche und rief die E-mail auf. Er hielt es so, dass Bobby Tom ungehindert mitlesen konnte. Von Sekunde zu Sekunde verfinsterte sich seine Miene immer mehr und ich wurde immer zerknautschter. Da ich ja wusste was ich Byron geschrieben hatte. Und darin auch erwähnte hatte, dass es eine Abschiedsparty ist und das ich gekündigt hatte. Und das es Zeit wäre mich zu entlieben und meine Träume zu erfüllen. Und das ich es satt habe einem Mann zu vergöttern der mich nicht will. Und so weiter. Oh shit. Ich verfluchte mich innerlich dafür. Ich raffte die Verträge zusammen und stürzte zur Tür hinaus unter den Vorwand das Ron ganz dringend die Exemplare bräuchte. Ich musste einen Haken nach links schlagen, um Bobby Tom aus zu weichen der nach mir greifen wollte. So schnell ich konnte rannte ich in mein Büro, griff meine kleine Tasche und Autoschlüssel. Knallte meiner Assistentin die Verträge hin. Und weg war ich. Ich flitzte gerade in die Halle, als ich mit dem Cheftrainer zusammen stieß. Dan fing mich ab, sonst wäre ich fast hingebrettert.
" Entschuldigung Coach. Hab dich nicht gesehen." Dan stellte mich wieder hin.
" Alles okay bei dir? Was rennst du durch die Halle?" Wollte er wissen. Verlegen trat ich von einem Fuß auf den anderen und guckte immer gehetzt zum rechten Flur, der in die Halle mündete.
" Ich hab es sehr eilig." Dan war noch nicht bereit mich gehen zulassen.
" Ist der Vertrag unterschrieben?" Nervös zappelte ich rum.
"Ja liegt schon bei Ron. Dan ich muss weg, wir sehen uns heute Abende im BED, okay?
" Alles gut Jessy?" Ich hörte donnernde Schritte aus dem rechten Flur die immer näher kamen.
" Dan ich muss los. B.T. kommt gerade angestürmt und ich will nicht in seine Finger geraten." Damit nahm ich meine Beine in die Hände und sah zu weg zu kommen. Bobby Tom kam gerade um die Ecke, als ich durch die gläserne Eingangstür huschte.
" Jessy, bleib stehen!" Da ergriff mich die Panik und rannte in einem Affentempo zu meinen Thunderbird. Per Fernbedienung öffnete ich die Verriegelung. In der Ferne hörte ich Bobby Tom nach mir brüllen.
" GEH WEG!!!" Damit hechtete ich auf den Sitz, startete die Zündung, trat die Kupplung durch, Gang rein und schoß aus der Parklücke und Bobby Tom kam vor meiner Motorhaube zum stehen. Ich sackte zusammen und lehnte meinen Kopf ans Steuerrad. Der Gott meinte es echt nicht gut mit mir. Ich atmete durch, zog die Handbremse an, stellte den Motor ab. Ich sah ihn abschätzend an. Er hatte bläuliche Ränder unter den Augen, als ob er seit einer Ewigkeit nicht mehr geschlafen hat.
Wiederrum überlegte ich wann ich zum letzten mal richtig geschlafen hatte. Keine Ahnung, ich erinnerte mich schon gar nicht mehr daran. Ich stieg aus dem Wagen, schmiss die Tür zu und ging zu ihm. Mit einem gesunden Abstand von einem Meter blieb ich vor ihm stehen. Grüne Augen funkelten mich wütend an. Ich wusste nicht warum, aber ich fing an zu weinen. Ich ging in die Knie und wischte mir die Sturzbäche weg. Ich sah geschockt auf den Boden und ließ die Tränen über meine Wangen laufen. Ich war in einer ganz komischen Stimmung. In mir drin wurde es Totenstill. Es war beängstigend, ich hatte die Befürchtung das es jetzt Kaboom gemacht hat und meine Seele gerissen ist. Ich nahm nichts mehr um mich herum wahr.
" Jessy, Jessy?" B.T hatte mich an den Oberarmen gepackt und geschüttelt. Ich sah ihn an und alles kam zusammen.
Wut, Bedauern, Enttäuschung und Hilflosigkeit. Ich schlug seine Hände weg, aber er ließ nicht locker. Mein Verhalten nahm hysterische Ausmaße an.
" Du Arsch lass mich los. LASS MICH LOS, VERDAMMT!" Brüllte ich ihn an. Er nahm mich in die Arme und ließ mich auf seine Brust einschlagen bis ich nicht mehr konnte. Ich wimmerte nur noch.
" Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr....bin am Ende....keine Kraft mehr." Eisern hielt er mich fest und versuchte mich zu beruhigen. Er strich mir übers Haar. Körperlich verließ mich die Kraft und ich sackte gegen ihn. Seine Stimme war leise und klang kratzig.
" Jessy für was oder wen hast du keine Kraft mehr?" Ich sah erschöpft zu ihm auf, seufzte schwer.
" Ich habe keine Kraft mehr gegen dich." Betroffen und irritiert zugleich sah er sie an.
" Warum solltest gegen mich sein? Jessy, ehrlich, ich versteh dich nicht mehr. Wo ist meine Jessy Allbright hin mit der ich zusammen aufgewachsen bin?" Ich löste mich unsanft von ihm. Sah ihn wütend an.
" Die habt ihr Ende der 8ten Klasse getötet. Wie habt ihr sie doch gleich genannt? Messie...und Pummel! Und du hast sie im Stich gelassen. Du bist auf die High school gekommen und ab da an war ich für dich nichtmehr EXISTENT. ALSO FRAG NICHT WAS MIT IHR PASSIERT IST!!!" Ich stürmte ins Auto und fuhr viel zu schnell um die Kurve um nach Hause zu kommen. Ich wollte nur noch weg. Heim in mein Bett und Decke übern Kopf ziehen. Heulend und wimmernd fand Molly Jessy im Bett. Molly nahm die aufgelöste Jessy in die Arme und wiegte sie vor und zurück. Summte dabei ein Kinderlied was sie langsam beruhigte und dann einschlafen ließ. Sie saß noch eine Weile bei ihr und beobachtete sie beim Schlafen. Sie sah so verletztlich, ausgezerrt und jung aus.

Molly stand gerade mit einer Tasse Tee im Terrassenrahmen und rauchte seid einer Ewigkeit wieder ihre erste Zigarette. Sie hatte Jessy noch nie so ausrasten erlebt. Hätte Dan sie nicht zurück gehalten, wäre sie dazwischen gegangen. Aber Dan meinte, dass müssten sie ein für alle mal klären. Aber als sie zusammen sackte und so wimmernd auf dem Boden saß, kamen selbst Dan Zweifel daran. Ob es so eine gute Idee gewesen war. Sie litt mit ihrer Freundin. Sie fühlte sich genauso hilflos wie Jessy. Ihr standen Tränen der Hilflosigkeit und der Verzweiflung in den Augen. Behutsam klopfte es an der Tür. Molly warf einen Blick auf die Uhr, 14:00 Uhr. Beharrlich klopfte es weiter. Erzürnt warf sie die Kippe weg und sprintete zur Tür.
" Shit, sei leise. Ich bin froh dass sie endlich schläft." Es war Kevin mit Bobby Tom im Schlepptau, der vor der Tür stand.
Sie kam vor die Tür und schloss sie geräuscharm.
" Was macht ihr denn hier?" Sie stemmte die Hände in in ihre schmale Hüfte und sah sie ungeduldig an.
Kevin sah sie an und sah B.T. an. Der sehr verunsichert und niedergeschlagen wirkte.
" Ich möchte mit dir endlich reden und wir wollten uns nach Jessy erkundigen."
" Sie schläft endlich. Es war nicht leicht sie zu beruhigen und sie dann erst zum einschlafen zu bewegen." Man sah Molly ihre Erschöpfung an. Sie war auch mit den Kräften am Ende. Sie rieb sich das Nasenbein, da starke Kopfschmerzen in Anmarsch waren.
" Kevin ich werde mit dir reden, aber nicht jetzt. Ich bekomme gerade tierische Kopfschmerzen und kaputt bin ich auch. Das mit Jessy hat mich meine letzten Kraftreserven gekostet. Lass mich bitte erst etwas schlafen, dann können wir auch reden, okay?" Kevin strich ihr über den Arm. Ihn schnürte es die Lunge zu sie so fertig zu sehen.
" Alles was du willst, Liebes. Aber bitte lass uns rein. Ich verspreche dir, wir werden keinen Unfug anstellen." Verwundert sah Molly ihn einen Augenblick an. Doch dann entschied sie es zu zulassen. Sie würde später Fragen stellen. Sie hielt die Tür auf und ließ sie eintreten. Bobby Tom ging leise, aber zielstrebig ins Schlafzimmer zu Jessy. Molly blieb an der Tür stehen und sah wie Bobby Tom sich auf den Boden kniete und ganz vorsichtig Jessys Hand nahm. Als würde sie jeden Moment zerbrechen.
Keiner sagte etwas er sah sie nur so ängstlich und besorgt zugleich an.
" Mol, was meinte sie mit >Sie hat keine Kraft mehr gegen mich...<?" Molly lehnte ihren Kopf an den Rahmen.
" B.T. sie liebt dich seit ihr Freunde wart. Und jetzt ist ihr Herz gebrochen. Sie erkannte es selber erst vor einpaar Wochen. Sie meint damit, dass sie nicht mehr so tun kann, als wäre da nichts. Wahrscheinlich hätte sie mit dir nie schlafen sollen. Weil das hat alles bei ihr brach gelegt." Das musste er erstmal verdauen. Jessy Allbright liebte ihn. Und das schon seid Jahrzehnten.
" Mach es nicht Bobby Tom. Sie weiss das du sie nicht liebst. Aber mach nicht irgendeinen dummen Scheiß aus Mitleid. Nur damit sie nicht mehr leidet. Das ist nehmlich falsch. Sie muss jetzt durch diese Hölle, um dich gehen zulassen. Und um selber wieder leben zukönnen. Du bist noch nicht bereit dich zu binden und eine Familie willst du doch auch noch nicht."
Mit diesen Worten verließ Molly das Zimmer und ging in die Stube.

Sie legte sich auf das Nest von Decken und Kissen, wo sie neben Jessy letzte Nacht schlief. Kevin saß im Sessel und beobachtete sie dabei.
Molly zog ihre Hose aus und trug einen Tanga mit Benny dem Dachs darauf. Das entlockte ihm ein schmales Lächeln. Er glitt zu Boden und legte sich neben Molly, die ihn ihrerseits nur warnend ansah. Stumm legte er ihr den Finger auf ihren Mund und zog sie an seine Brust. Legte die Arme schützend um sie, graulte ihr besänftigend den Nacken. Sie schnurrte leise und seufzte ergeben. So hatte sie es gern, sie schlief in seinen Armen ein.
" Wie hab ich das vermisst." Und schon war sie im Nimmerland.

Bobby Tom saß bei Jessy und die Worte von Molly nagten an ihm. >Du hast ihr das Herz gebrochen. Sie liebt dich seid ihr Freunde wart. Du bist nicht bereit dich zu binden, noch um eine Familie zu gründen.< Kinder? Feste Beziehung? Gute Frage will er das denn? Er weiss es nicht. Jessy sah so verloren aus, selbst im Schlaf sah man ihr die Qual an. Er kann nicht glauben, dass er daran schuld ist. Das überforderte ihn gerade völlig. So hysterisch hatte er noch nie eine Frau erlebt. Erst recht nicht Jessy. Sie war immer so verständnisvoll und gütig. Wenn es ihm mies ging, war sie immer für ihn da und spendete ihm Trost. Behutsam und leise legte er sich neben sie. Kuschelte sich vorsichtig ran, immer darauf bedacht sie nicht zu wecken. Schlafend drehte sich Jessy zu ihm und nuschelte irgendetwas unverständliches. Bobby Tom hörte genauer hin, doch verstand er es immer noch nicht. Sie kuschelte sich an ihn ran. Legte eine Hand auf sein Herz und murmelte.
" Warum?" Das schnürte ihm die Luft ab. Er dachte über das Warum nach. Er blieb eine Weile so mit ihr liegen. Am Ende hatte er einen Entschluss gefasst. Er würde sie erstmal ziehen lassen. Sie brauchte ihre Zeit um sich zu fangen. Und aus Erfahrung wusste er, dass er sie nicht drängen durfte. Sonst bekäme er große Probleme und die würden dann Audrey und Chief Cliff Allbright heissen. Ihr Vater war wegen seiner Jugendsünden eh nicht gut auf Ihn zu sprechen. Nicht dass er unhöflich ihm gegenüber wäre, aber er trat stets reserviert und mit Argus-Augen auf. Das bereitete ihm immer Unbehagen. Es war schon eigenartig, da seine Eltern mit ihren Eltern sehr gut befreundet waren und er trotzdem so kühl vom Chief behandelt wurde. Wo er sich alle Mühe gab ihn ganz normal zu behandeln.

Er wurde durch die unruhigen Bewegungen von Jessy aus den Gedanken gerissen. Ihre Mimik war sehr unstet, sprach aber von Leid und Trauer. Sie seufzte schwer und wimmerte einen Namen.
" Charles..." B.T zog eine blonde Augenbraue irritiert hoch. Er verspürt, irrationalerweise, einen Nadelstich in der Brust. Wer ist Charles?! diese Frage ließ ihn nicht mehr los. Da er der Versuchung nah war, die ohnehin schon zerbrechlich Jessy, wach zu schütteln. Entschied er sich zurück zu ziehen. Was ihn äußerst schwer fiel. Trotz der Eifersucht, die er nicht verstand, wollte er Jessy nicht alleine lassen. Zu stark war sein Beschützerinstinkt ausgeprägt, wenn es um sie ging. Sie war seine Vertraute, auch wenn sie das anders sah. In dem Punkt ließ er nicht mit sich reden, Punkt aus Ende. Er prägte sich nochmal ihr Gesicht ein. Hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und glitt geräuschlos aus dem Bett. Er warf einen vorerst letzten Blick auf sie. Dann riss er sich los und signalisierte Kevin, dass er ging. Der nickte nur ab und sah sehr entspannt aus. Wie er da lag mit der kleinen schlafenden Molly im Arm. Zeigte ihm die Daumen hoch, lächelte aufmunternd und trat zur Tür heraus.


Jessy saß in ihrem neuem Büro und arbeitete sich in das neue Aufgabengebiet hinein. Marketing für ein Modemagazin hatte nichts mit dem zu tun was sie auf dem College gelernt hatte. Die Grundzüge sind die Gleichen, aber im Detail steckte der Teufel. Sie hatte soviel zu lernen und zu arbeiten, dass sie garnicht an ihren Herzschmerz denken konnte. Was gut war. Da sie nunmal zu Selbstmasochismus neigte. Sie hätte sonst das Internet nachdem neuesten Klatsch und Tratsch, über einen speziellen Herrn, durchforstet und wäre deprimiert ins Bett gegangen. Egal ob sie fündig geworden wäre oder nicht. Sie sah auf die Uhr und erschrak, als sie die Uhrzeit las.
" Es ist schon 22:30 Uhr!" Zeit die Arbeit ruhen zulassen und sich nach Hause zu begeben. Schließlich musste sie morgen Früh präsentabel aussehen, da sie Miranda zu einem Außentermin begleiten sollte. Es ging um die Vorabprüfung, der Trendline eines Newcomers. Also raffte ich meine Sachen zusammen und ging in meinen Feierabend. Charles wird bestimmt schon ungeduldig im Haus warten. Eilig startete ich das Auto und fuhr etwas zu schnell, als vorgeschrieben, in mein neues Zuhause. Es war ein schönes Haus. Im Südstaatenstyle, des frühen 19 Jahrhundert, gehalten. Es erinnerte mich an die reiche Ecke von North Carolina, wo ein Teil meiner Verwandtschaft lebte. Es war im schlichten mattweiß gehalten und mit einem Bourdeauxrot akzentuiert. Zwei klassische Säulen flankierten zu beiden Seiten die große Eingangstür. Ich bog gerade in die lange und breite Kiesauffahrt zum Haus ein. Das Grundstück war mit einem schwarzen, eisernen Zaum umrandet. Das Grundstück umfasste ein Hektar. Der vordere Bereich war mit Laubbäumen und schönen Blumeninseln kunstvoll dekoriert. Nach hinten hinaus waren an dem Rand Blumenrabatten angelegt und in der Mitte war ein großer Pool eingelassen der beheizbar war und zu beiden Seiten waren weiße Marmorstufen eingebaut. Also sehr luxuriös.

Ich parkte seitlich unter einer Eiche und trippelte ins Haus. Stoisch lief ich durch die große Eingangshalle und visierte den links liegenden Salon an. Wo Licht brande und leise Walzermusik empor stieg. Der Salon war im Kolonialstil ausgestattet und trotzdem sehr einladend. Ich blieb in der Tür stehen und beobachtete einen halbnackten Charles beim Tanzen. Er hatte die Augen geschlossen, Tanzhaltung eingenommen und tanzte solo. Er sah so atemberaubend schön aus. Mit seinen aristokratischen Gesichtszügen, dem Honigbraunem, schulterlangem Haar, dass sich leicht wellte. Dazu die athletische,makellose Figur. Seine Haltung war so dominant, autoritär. Als wäre er ein General zu Napoleones Zeit gewesen.
" Wie lange gedenkst du da noch zu stehen?" Erwischt. Trotz das er die Augen geschlossen hatte, wusste er das ich anwesend war. Ich ging zu einem Zweisitzer, legte Blazer und Tasche ab. Mit einem zufriedenen Seufzer stieg ich aus meinen High Heels, was für eine Wohltat für die Füße. Ohne eine weitere Aufforderung ging ich auf Charles zu und bezog Position. Dann tanzten wie harmonisch einen Walzer. Das war quasi mein Pflichtprogramm. Charles legte sehr viel Wert auf Etikette und das schloss perfektes Tanzen mit ein. Da kam der Franzose aus gutem Haus durch. Seine Mutter ist eine blaublütige Engländerin und der Vater betuchter Franzose. Da konnte nur ein hübsches Kind entstehen. Da in zwei Wochen ein Ball, den seine Familie gab, statt fand. Musste ich meine Standardtanzkenntnisse auffrischen. Da sie ja schon etwas eingerostet waren.

Charles tat alles, um mich abzulenken. Deswegen wurde ich auch gar nicht erst gefragt, ob ich kann. Nein, er rief meine Chefin an und erzählte ihr davon und prompt gab Miranda mir frei. Aber nur unter der Bedingung, dass er ein Exclusivinterview gibt. Thema: Ballmode! Traditionell oder etwas unkonventioneller?
Beide bekamen was sie wollten und ich stand da, wie der Ochse vorm neuem Scheuntor! Ich hatte sofort den Marcellier angerufen und ihm gesagt, dass er mir ein Ballkleid entwerfen soll. Besser gleich mehrere Entwürfe und das er nur 4 Wochen Zeit hätte. Zuerst hatte er vernehmlich geschluckt, aber dem dann zugestimmt, als ich meinte das ich mich sonst an die Konkurrenz wende.


Einpaar Wochen später in Chicago!


Molly saß mit ihrer Familie: Dan ihr Schwager, Phoebe ihre Schwester,und die 4 Kinder: die Zwillingsmädchen, Die kleine ruhige Beatrice und kleine wilde Alec der ganz der Papa ist, am Frühstückstisch.

Molly saß am Tisch und war ganz in die neue Ausgabe des Redmagazin vertieft. Dan unterhielt sich angeregt, bis Molly aufschrie und wild mit ihrem Finger auf den Artikel zeigte. Da sie das belegte Brötchen im Mund hatte. Phoebe nahm ihrer kleinen Schwester die Zeitschrift aus der Hand und las was Molly so aufwühlte. Sie grinste breit und las vor was darin stand.

" Wie sie hat sich einen reichen Mann geangelt?" Fragte Dan verwirrt nach.
" Laut des Artikels, soll sie mit Charles Anton Doubua zusammen leben und seit dem sie wieder in New York lebt sind sie ein Paar. Allerdings wurde das noch nicht bestätigt. Widerum ist aus sicherer Quelle bekannt, dass Charles Doubua und Jessy Allbright schon sich vor 13 Jahren bei einer Fashionshow kennen lernten und einen Sommer lang ein Verhältnis miteinander pflegten. Damals war Charles Doubua gerade entdeckt worden.
Selbst Jessy Allbright lief damals für Cartier, Joop und für die excentrische Marissa Kay.
Aber danach verfolgte sie das nicht weiter. Und so weiter und sofort.
Jetzt steht nur noch was über die abgebrochene Modelkarriere von ihr.
Und wie toll sie doch jetzt noch im Geschäft wäre, wenn sie es weiter forciert hätte." Beendete Phoebe die inhaltliche Wiedergabe. Dan schaute sie nur geschockt an. Molly riss ihrer Schwester den Artikel aus der Hand und las das Ganze nochmal.

" Sie ist mit Charles nicht liiert! Sie sind eng befreundet, aber nicht liiert! Wer hat denn den Mist verzapft?!"
Molly wurde immer lauter, so sehr regte sie dieser Bericht auf. Die Kinder schauten schockiert ihre Tante an. Phoebe schickte sie alle raus. So das nur noch die Erwachsenen am Tisch waren.
Phoebe setzte sich an den Tisch und sah besorgt ihre Schwester an.

" So jetzt sag mal was jetzt stimmt und was nicht. Wenn Bobby Tom das erfährt und das wird er, gibt es Tote." Gab Dan zu bedenken. Molly klatschte die Zeitschrift hin sah wütend aus.
" Sie stellen Jessy als Schlampe hin. Denn auf den hinteren Seiten gibt es noch ein Bericht. Da wird die Beziehung zu Bobby Tom in alle Einzelteile zerrupft und irgendwelche Mutmaßungen angestellt." Phoebe nahm die Zeitschrift und blättert nachdem besagten Artikel. Paralell unterhielten sich Dan und Molly weiter.
" Also ist Jessy nicht mit dem Charles irgendwas zusammen?" Molly schüttelte mit dem Kopf.
" Nein, sie sind nur befreundet und er nimmt sie halt, so gut es klappt, überall mit hin. Damit sie nicht in Grübeleien zergeht." Dan machte ein mitleidiges Gesicht.

" Er fehlt ihr, nicht wahr?" Molly seufzte niedergeschlagen.
" Dan, sie dachte wenn sie erstmal weg ist und ihn nicht mehr sieht. Würde es besser werden. Aber es sind jetzt schon Drei Monate verstrichen und es ist nichtmal ansatzweise etwas besser geworden. Im Gegenteil, wenn sie mal für sich ist. Wie zum Beispiel wenn wir miteinander telefonieren.
Es dauert höchstens 15 Minuten und sie fragt versteckt nach ihm und als ob das nicht reichen würde. Dan, wenn ich meine ihr etwas verheimlichen zu können, um sie zu schonen. Dann sagt sie mir, was schon wieder neues in der Presse über ihn stand. Sie kann sich nicht entlieben! Das wird erst aufhören, wenn sie sich mental komplett abschießt oder er endlich um sie kämpft. Weil B.T. geht es nicht einen Deut besser."

Dan nickte zustimmend. Phoebe sah beide nur an und schüttelte den Kopf wegem dem Bericht.
" Das grenzt schon an Rufmord. Informiere Jessy darüber. Sie soll der Reporterin oder als was die sich bezeichnet die Hörner stutzen. Und was Bobby Tom angeht. Er ist einfach zu stolz, als das er sich eingestehen würde, dass er Jessy genauso liebt und vermisst wie sie ihn.
Apropo Beziehungsdilemmas..." Molly wusste schon was Phoebe jetzt fragen wird. Resigniert sackte sie in sich zusammen.
"...was ist mit dem Slytherin?"
" Nenn ihn nicht so!" Maulte Molly ihre herzensgute Schwester an. Phoebe sah eindringlich ihre kleine Schwester an. Ergebend ließ sie die Luft aus ihrer Lunge entweichen.
" Was soll ich denn machen? Ich liebe ihn, aber ich weiss nicht was er will?" Dan war die ganze Zeit über stumm gewesen. Aufmerksam hatte er das Gespräch verfolgt.
" Mol, da gibt es nur einen Weg. Rede mit ihm und hör gut zu." Angespannt starrte sie ihren Schwager und Ziehvater an. Sie nickte nur noch. Aber wie bekam sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit? Da fiel es ihr ein. Mit einem gerissenen Grinsen zückte sie das Telefon und rief ihren Anwalt an.
" Hallo Trevor. Die Sache die wir letztens miteinander besprochen hatten. Ja genau, schick sie raus." Zufrieden lehnte sie sich in ihren Stuhl zurück. Jetzt musste sie nur noch warten. Die Angelegenheit mit ihrem Noch-Ehemann, wiederwillen, würde sich in den nächsten Tagen auch klären. Sie war durchaus zufrieden mit sich. Ihre Kinderbücher verkauften sich jetzt richtig gut und ihre Agentin handelte die Konditionen zum neuen Vertrag aus. Sie musste sich da so nicht mehr kümmern. Sie hatte vollstes Vertrauen in ihre Schwester.

Nur eine Sache trübte ihre Zufriedenheit und zwar war es ihre liebste Freundin Jessy. Bobby Tom müsste doch längst kapiert haben, was für ein Fang ihm da durch Lappen ging. Sie erinnerte sich wie bedrückt er die Wohnung verlassen hatte. Als ob er sich von ihr verabschiedet hätte und wüsste das er sie nie wieder sehen würde. Molly dachte er würde sie abfangen, bevor sie nach New York fuhr. Aber sie sollte sich täuschen. Sie war ja schon immer eine verträumte Romantikerin gewesen. Aber das B.T nicht da war, hatte ihr jede Hoffnung auf ein Happy End genommen.

Aber irgendwie passte das Verhalten nicht so recht in das Bild, dass sie von dieser Angelegenheit hatte. Bobby Tom verpatzte jeden Wurf, hatte überdurchschnittlich viele Ballverluste. Egal, ob im Training oder im Spiel. Er war überllaunig und das entsprach sogar nicht seinem Naturell. Zumindest hatte sie ihn noch nie so erlebt. Er war sonst immer ein gemütlicher, spassiger Zeitgenosse. Aber seit Jessy weg ist, ist er nur noch im Alleingang unterwegs, sondert sich immer mehr von seinen Teamkollegen ab und ist so schnell reizbar, das es schon einem zu denken gibt. Vor zwei Tagen hatte er sich sogar mit Dan angelegt und ihm wüste Beschimpfungen entgegen geschleudert. So dass Ron ihn für eine Woche sperren musste.

Als das zu der Presse durch sickerte, rief auch schon Jessy an und wollte wissen was passiert war. Molly erfand einen Grund, da sie Jessy nicht noch mehr Kopfschmerzen bereiten wollte und sie wollte Jessy auch schützen. Denn wie sollte sie Abstand zu der ganzen verfahrenen Sache bekommen, wenn sie sich immer noch mit ihm beschäftigte?
Das war alles einfach zu kompliziert geworden. Sie konnte sich einfach keinen Reim auf die ganze Angelegenheit machen. Molly hatte immer nur eine Assoziation dazu im Kopf, schlechte Seifenoper. Allerdings hatte sie letzte Nacht entschieden, sich jetzt mit ein zu bringen und nicht mehr Zuschauer zu spielen. Ihr Geduldsfaden ist eindeutig gerissen.

Sie würde ihre Schwester mit einbinden, aber Dan liess sie lieber außen vor, da er sich meist verriet. Das war eine Sache für die Somervillefrauen.

Der Plan!

" Du meinst das funktioniert?" fragte Phoebe ihre Schwester zweifelnd. Molly lief im Büro auf und ab.
" Fällt dir was besseres ein?" Entgegnete sie leicht ahnungslos. Phoebe spielte überlegend mit ihrem Schreibfüller in der Hand.
" Lass mal überlegen. Der Bericht wird unser Fundament. Jetzt müssen wir nur noch Dan ein impfen Bobby Tom nicht zu erzählen, dass das nicht stimmt." Zweifelnd sah Molly zu Phoebe rüber.
" Ich habe doch jetzt eh erstmal Zeit und in zwei Wochen ist das Spiel gegen die Gigants. Da schlagen wir zu. Es ist zwar riskant, aber das ist die einzigste Möglichkeit." Phoebe wog das Für und Wieder ab.
" Das ist ein knappes Zeitfenster, gerade mal zwei Tage." Sie sah noch mal im Kalender nach. Molly kaute auf ihrer Unterlippe rum.
" Eigentlich nur ein Tag Schwesterherz." Phoebe sah von ihrem Kalender auf, über den sie gebeugt war.
" Ein Tag!" Wiederholte sie entsetzt. Molly nickte zerknautscht.
" Wieso nur ein Tag?" Wollte Phoebe wissen. Molly zog sich einen Stuhl ran und übrschlug die Beine.
" Weil Jessy die Fashionweek läuft. Sie hat angefangen zu modeln." Überrascht beäugte sie ihre Schwester.
" Modeln?" Molly lächelte ein wenig. Sie war so stolz auf Jessy. Endlich begann sie wieder zu leben.
" Ich hatte gestern eine E-mail von ihr bekommen. In der stand drin, dass sie für Joop, Bruno Banani und für den Marcellier läuft. Insgesamt wären es 5 Shows. Ich habe mich ganz toll für sie gefreut, weil ich darf mir die Shows mit ansehen. Ich bin froh, dass sie wieder am Leben teil nimmt."
Phoebe liess sich in ihren Bürosessel zurück fallen. Stirn reibend verdaute sie die Informationen.

Zur gleichen Zeit in New York.

" Gib mir jetzt deinen verführerischsten Blick über die Schulter, den du hast!" Jessy stolzierte ein Stück vor, verlagerte ihr Gewicht geschmeidig auf das linke Bein, winkelte das Rechte leicht innen gedreht, an. Stemmte lässig ihre rechte Hand in die Hüfte und schaute über ihre Schulter. Biss sich leicht auf die Unterlippe und sah ihn aus einer Kombination aus Unschuld, Verletzlichkeit und Verlangen an." James stockte der Atem. Sie hatte genau ins Schwarze getroffen. Das Posieren war einfach nur perfekt. Sie hatte das Modeln im Blut. Jessy brauchte kaum Instruktionen, um die Anforderungen zu erfüllen.
" Gut so?" fragte sie mit einer leicht rauchigen Stimme. Ihr Blick huschte über seine Erscheinung. James war Ende 30ig, schwarzes, volles Haar, die eine leichte Naturwelle inne hatte. Sie schätzte seine Größe auf 1,85 m, er war schlank und muskulös. Er hatte ein schönes, breites V-förmiges Kreuz und faszinierende Dunkelblaue Augen, die mit dichten Wimpern umrahmt waren, dass dazu passende markante Gesicht, a la Brad Pitt. James war ein Latino und ein Augenschmaus.
Er trug eine ausbelichene Bluejeans, die eng anlag und ein schwarzes Hemd mit einer dunkelgrauen Anzugsweste darüber. Modisch gesehen einfach nur perfekt.
Er räusperte sich, bevor er antwortete." Perfekt Jessy. Meine Arbeit ist hier getan. Du läufst, als hättest du noch nie was anderes getan und das gleiche trifft auf das Posing zu. Du weisst wie du dich zu bewegen hast und wann du welche Rolle annehmen musst. Ich musste nicht viel machen, also komm gar nicht erst auf die Idee, mir danken zu wollen." Sie lächelte ihn verschmitzt an. Herr geb mir Kraft. Sie hatte eine Ausstrahlung, dessen sie sich gar nicht bewusst. Was um so schlimmer war. Sie war von Natur aus eine schöne Frau und hatte keine Starallüren wie die anderen Models. Bis jetzt waren alle begeistert, die schon mit ihr zusammen gearbeitet hatten. Was ihn daran erinnerte, dass er sie an das Fotoshooting erinnern sollte.
" Jessy, ich soll dich an das Shooting erinnern. Das hatte Dennis mir ausdrücklich gesagt." Fast hätte er es doch noch vergessen. Jessy sah auf ihre Armbanduhr und zog ihre klassischen Pumps aus. Schnell gab sie ihm noch einen Kuss auf die Wange und bedankte sich doch noch. Schon war sie durch die Tür gehuscht. James lächelte und schüttelte den kopf. Da er jetzt Feierabend hatte, konnte er ja dem Fotoshooting beiwohnen.


Jessy stand in der Umkleide und zog, von Victoria Secret, ein hauchdünnes Seidenhemdchen und String an. Dazu reichte ihr die Assistentin antrazitblaue Lackhighheels. Die mindestens 7 Zentimeterabsätze hatten. Sie legte noch eine lange Perlenkette um und betrachtete sich im Spiegel. Ihre Haare sahen durchgewuschelt aus. Wie als hätte sie gerade wilden Sex mit Charles gehabt. Das schwarze Seidenhemdchen war am Ausschnitt mit Spitze abgesetzt, genauso wie der Stringtanga. Es fühlte sich einfach nur toll auf der Haut an.
" Jessy bist du soweit?" Rief Derick vom Aufnahmestudio rein. Sie stolzierte hinaus und presentierte sich. Prüfend wurde sie von Dennis gemustert. Er richtete den Stringtanga noch mal und gab ihr einen Klaps auf den kleinen, knackigen Po. Sie stöckelte zu ihrem Kollegen. Charles hatte nur eine hautenge Boxershort an. Er sah einfach nur zum anbeissen aus. So wie er Jessy betrachtete, sah er das bei ihr nicht anders. Wie es seine Art war, legte er einen Arm um ihre Hüfte und wartete auf die Instruktionen von Derick. Er stellte noch die Kamera ein und zeigte auf das große Bett in der Mitte, dass mit roten Satinlaken bedeckt war.
" So, Charles du legst dich hin. So als würdest du auf Jessy, deine Bettgenossin, warten. Jessy, du gehst auf ihn zu. Du willst ihn verführen. Soweit klar?" Beide nickten und machten sich daran, die Positionen einzunehmen. Charles lag auf dem Rücken, die Beine leicht gespreizt. Jessy ging in die Hundestellung. Kniete, zwischen seinen Beine, auf einem Knie und das andere Bein war leicht gestreckt. Als würde sie gerade auf ihn klettern. Sie sahen sich in die Augen und das Blitzlichtgwitter ging los. Sie imitierten das Vorspiel. Bis Derick Pause rief und ein Outfitwechsel anordnete. Als letztes Dessous hatte Jessy rote halterlose Strümpfe, Hüfthalter, Stringtanga und BH aus teurer Spitze an. Dazu bekam sie einen schwarzen Chapeau Clape und eine Federboa angelegt und zog schwarze Pumps an. Das Emsemble gefiel ihr am besten. Das Rot betonte ihre weiß schimmernde Haut so toll.

Jetzt hatte das Bett schwarze Laken. Charles kniet, mit einem Handtuch um die schmale Hüfte, darauf. Sie stand vor ihm, fing ihn mit der Federboa ein und zog ihn leicht zu sich ran. Dann kam noch einpaar Einzelaufnahmen und fertig waren sie. In der Zeit hatte sich Charles wieder angezogen. Er trug eine Antrazithose, aus feienem Stoff, mit einem einfachen Ledergürtel und ein modisches weißes Hemd, das bis zur Brust aufgeknöpft war und sein Markenzeichen, den Rosenkranz, um den Hals. Er sah wiedermal fantastisch aus. Als ich fertig war, zog ich meinen langen, weiten weißen Sommerrock und die weite dazu passende Bluse an, legte einen breiten braunen Gürtel an, der mir lose auf der Hüfte saß. Dazu meine Sommerschuhe, die im Style der Römergaloschen waren. Dann schminkte ich mich ab und tuschte lediglich meine Wimpern in Schwarz, zuletzt band ich meine schwarze Mähne zu einem lockeren Zopf und fertig war ich. Ich schlenderte zu Dennis, der mit Charles zusammen stand. Wir wurden mit Lob überhäuft.
" Das wird der Knüller, in der neuen Ausgabe. Zusammen mit der Fashionweek schießt die Auflage bestimmt schnell hoch." Prophezeite uns Dennis. Schnell verabschiedeten wir uns in den Feierabend.
" Heute kommt Molly, stimmts?" Fragte Charles der auf der Riesencouch lag und fern schaute. Ich routierte in der Gegend und machte das Gästezimmer für Molly fertig.
" Ja. Sie ist in zwei Stunden da." Ich bezog gerade das Kopfkissen, als Charles im Türrahmen auftauchte.
" Dann kann ich dich ja noch in die Laken entführen." Ich sah ihn über die Schulter hinweg an und lächelte einladend.
Ich war schon den ganzen Tag aufgeladen und hatte immer mal kurze sündige Tagträume von Charles. Und bei dem Shooting wurde ich vollends scharf auf ihn. Wie er so vor mir lag und dann das Posieren. Das heizte mir dann so richtig ein. Ich musste mich zwischenzeitlich daran erinnern, dass wir nur so taten, als würden wir uns vernaschen.
Schnell trappierte ich das Kissen und rannte auf ihn zu. Sprang ihn an. Ohne sich aus dem Konzept bringen zu lassen, fing er mich auf und trug mich in das angrenzende Schlafzimmer. Ich küsste ihn begierig, knabberte an seinem Ohrläppchen und biss ihn sanft in den Hals.
" Jessy was machst du da. So kann ich mich nicht auf das Laufen konzentrieren. " Er atmete geräuschvoll aus. Aber ich liess mich nicht davon stören. Unersättlich kostete ich ihn weiter. Er roch so gut. Mit dem Fuß trat er die Tür auf und setzte sich mit mir auf das Bett.

Dann entkleidete ich mich ungeduldig, zog mein Höschen aus und warf es nach hinten. Charles öffnete die Knopfleiste, zog seine Hosen aus. Das Hemd war offen. Da ich es nicht mehr aushielt und ihn spüren musste. Verzichtete ich darauf die Bluse und Gürtel auszuziehen. Er war schon bereit, seine Errektion stand steil in die Höhe. Ich setzte mich auf ihn, küsste ihn leidenschaftlich und nahm ihn langsam in mir auf. Ich seufzte erleichtert. Dann ritt ich ihn. Er dauerte nicht lange wir erlebten unseren ersten Höhepunkt. Danach nahmen wir uns Zeit und liebten uns langsam und sanft. Ich lag ermattet in seinen Armen und genoss seine Wärme.
" Du warst heute eine richtige Wildkatze, mon cheré. Ein belustigtes Lachen lag in seiner Stimme und ich lief Puderrot an. Nur gut das ich mein Gesicht an seiner Brust vergraben hatte.
" Ich war ganz schön scharf auf dich. Tut mir leid, wenn ich dir weh getan habe." Er gluckste und meinte dass ihn das nicht störte, nur die Kratzer würden so schnell nicht belassen. Ich lächelte heimlich. Er hatte Recht, ich war ganz schön wild gewesen. Aber er war auch nicht gerade zimperlich mit mir gewesen. Was ich sehr begrüßt hatte.
Wiederwillig löste ich mich aus seiner Umarmung und zog mich wieder an. Da Molly gleich dasein würde. Charles lag noch im Bett und betrachtete mich mit halb geschlossenen Augen und einem sehr selbstzufriedenen Lächeln auf den Lippen.
Und schon klingelte es an der Tür. Ich eilte die Treppe hinunter und öffnete die Tür. Molly fiel mir in die Arme, zusammen landeten wir auf den Marmorfliesen und rollten uns hin und her. Lachend kamen wir hoch. Als Molly aufsah kam ein halbnackter Charles, in nur einer Anzugshose gekleidet, runter. Dabei zog er ein weißes dünnes Hemd an und sah sehr danach aus, dass er gerade fantabulösen Spass gehabt hatte. Als ich mir Jessy genauer ansah, wurde sie rot und sie sah auch nach einem gerade gehaltenen Schläferstündchen aus.
" Ich hoffe ich habe nicht gestört." Jessy drehte sich zur Tür und ging zum Ferrari Spider. Charles begrüßte mich mit einem Kuss auf die Wange, dabei roch ich eindeutig Jessy an ihm. Okay, man schlief also miteinander.
" Hallo Molly, ich hoffe du hattest eine gute Fahrt gehabt." Ich grinste ihn an.
" Ja war soweit gut. Etwas müde bin ich, aber sonst noch top fit. Er lächelte mich freundlich an und ging zu Jessy, um ihr die Koffer ab zunehmen.
Er sah ja wirklich toll aus, ich verstand Jessy nur zu gut.


" So Jessy, jetzt erzähl mal was da zwischen dir und Charles läuft." Wir saßen mit Wein auf der Couch. Charles war zu seiner Verabredung unterwegs. Sie grinste etwas verlegen.
" Ja wir schlafen miteinander. Das musste zwangsläufig passieren, da wir zusammen wohnen und auch so viel zusammen sind. Ob an der Arbeit oder privat. Das ist nur eine Bettgeschichte und das weiss er auch. Deswegen ist er auch mit anderen Frauen zusammen. Es ist nichts Verbindliches." Ungläubig sah mich Molly an. Schließlich nickt sie es ab.
" Also bist du über B.T hinweg?" Als sie ihn erwähnte, bekam ich ein Stich ins Herz. Nein, über ihn hinweg sein werde ich wohl nie richtig. Aber es akzeptiert? Ja, das habe ich.
" Ich werde ihn immer lieben, aber ich denke nicht mehr unentwegt an ihn. Es tut immer noch weh, aber ich schau nach vorne und nicht mehr zurück. Ich bin es leid mich selbst zu quälen. Er wird mich nie lieben und das weiss ich." Molly legte ihre Hand auf meinen Arm und da fiel mir ein Ring auf. Dieses besagte Schmuckstück kannte ich nicht. Ich zeigte darauf und fragte was das ist. Weil es sah verdammt nach einen Verlobungsring aus. Ertappt zog Molly ihre Hand zurück.
" Das wollte ich dir noch erzählen....Kevin....und ich...wir haben uns versöhnt und sind jetzt offiziell ein Paar." Ratterte sie schnell runter. Fassungslos sah ich sie eine Weile an. Aber dann freute ich mich für sie.
" Wie kam das, denn?" Molly strahlte mich an.
" Ich hatte ihm die Scheidungspapiere zu kommen lassen und als er sie sah, machte es wohl klick. Er war verdammt sauer und knallte mir die Papiere hin und meinte, dass ich es vergessen könnte, mich von ihm scheiden zulassen. Als ich ihm eine gepfefferte Standpauke entgegen schleudern wollte, küsste er mich und sagte das er mich liebte. Und es mir schon lange
sagen wollte, aber ich hatte jedes Gespräch abgewürgt. Also hatte er mich damit überfahren und mich nicht zur Sprache kommen lassen. und jetzt bin ich richtig seine Frau." Ich schüttelte ungläubig meinen Kopf und grinste.

Ich erzählte ihr bis in die Nacht hinein von meinen Job und was so alles passiert war. Als es 3 Uhr morgens war, kam
Charles leicht angetrunken durch Tür geschlendert. Molly war schon ins Bett gegangen und ich las noch gerade ein Buch. Überrascht schaute ich auf und sah wie Charles zu mir kam.
" Guten Morgen, angenehmen Abend gehabt?" Er grinste mich jungenhaft an.
" Es war nett, aber die Frauen waren einfach zu anstrengend. Sie wollten nur das Eine." Belustigt kicherte ich.
" Und das wolltest du etwa nicht?" er setzte sich zu mir.
" Nicht mit denen. Ich stehe nicht auf Heroinchick. Sie waren viel zu dürr und zu blass. Du weisst, ich fahre auf Frauen ab, die ordentlich proportioniert sind." Ich grinste amüsiert weiter.
" Das stimmt. Also konntest du demnach keinen Treffer landen. War nichts Anständiges dir über den Weg gelaufen?" Er schüttelte mit den Kopf, dass seine honigbraunen Locken herum flogen. Dann sah er mich ganz komisch an. Sofort war ich auf der Hut.
" Doch mir ist etwas anständiges über den Weg gelaufen...und ich glaub bei ihr werde ich nicht nur einen Treffer landen." Mit der Ansage griff er mich beim Kragen und küsste mich unmissverständlich. Als er kurz aufhörte, sahen wir uns in die Augen. Kokett grinste ich und sagte.
" Hmmm, du hast Glück. Ich hab noch nichts zum Abendbrot gegessen und ich habe Appetit auf was europäisches." Damit nahm ich seinen Mund in Besitz und holte mir mein Abendessen.
Am nächsten Morgen weckte mich Charles, in dem er seine Hand auf Erkundungstour und zwischen meine Beine abtauchte. Er streichelte mich zum Höhepunkt. Noch leicht benommen, merkte ich wie er mein Bein anhob in mich eindrang. Träge bewegte er sich in mir. Ich stöhnte leicht verschlafen und erregt. Das war zu schön, um wahr zu sein. Ich entgegnete
seinen Stößen und wurde immer erregter. Charles steigerte das Tempo und wurde immer härter. Ich stand kurz vor dem nächsten Höhepunkt, als ich fast soweit war hielt er inne. Ich knurrte aufgebracht, was ihm ein Lachen entlockte. Dann trieb er mich wieder an die Spitze und ich explodierte innerlich. Das Zucken fand kein Ende. Er bewegte sich unablässig in mir weiter und fieberte selbst seinem Höhepunkt entgegen. Dann spürte ich das Pumpen und Charles drückte mich ganz fest an sich. Er keuchte auf und ich fühlte wie er sich in mir ergoss. Danach lagen wir noch eine Weile so im Bett. Dösten noch etwas bis der Wecker uns wach machte.
" Guten Morgen, gut geschlafen." Flüsterte Charles an mein Ohr. Ich reckte mich genüsslich und wünschte ihm ebenfalls einen schönen Morgen.
" Ich habe sehr gut geschlafen und du?" Er grinste und gab mir einen Kuss.
" Ich kann mich nicht beklagen. Gehst du zuerst ins Bad?" Ich nickte und stand verschlafen auf.
Erst als ich stand, merkte ich wie etwas klebriges meinen Innenschenkel hinunter lief. Es war das Sperma von Charles. Ich ging ins Bad und duschte mich.
Nackt kam ich wieder raus und zog mir eine Röhrenjeans und ein violettes Top an. Die Haare waren zu einem Zopf gebunden. Ich suchte meine grauen Cowboystiefel heraus und schlüpfte rein. Derweil war Charles schon im Bad verschwunden und ging der Morgentoilette nach. Da es schon Herbst war, kramte ich meine dunkelbraune Lederjacke raus und griff nach meiner Sonnenbrille. Nochmals einen Blick in den Spiegel werfend, befand ich meine Kombination für gut. Heute trug ich den Streetlook. Beim runtergehen der Treppe, legte ich meine goldenen Sternenohrringe an und legte die lange Halskette um, die am Ende ein zierliches Kreuz hatte. Ich legte meine Lederjacke auf die Couch und ging in die Küche, wo Molly schon Kaffee trank und die New York Times las.
" Morgen, hast du gut geschlafen?" Sie grinste mich an.
" Selber Morgen, ja das Bett ist himmlisch. Ich bin nur mal kurz wach geworden, weil ich dich gehört hatte." Ups, verlegen grinste ich und schenkte mir Kaffe ein.
" Sorry, bist du schon mit dem Sportteil durch?" Kommentarlos gab sie ihn mir." Ich setzte mich auf die Terrasse und zündete mir meine Guten-Morgen-Zigarette an. Ich las, dass die Gigants gegen die Stars morgen spielten. Es muss daran gelegen haben, dass ich noch nicht richtig munter war. Denn es dauerte ein paar Minuten bis ich realisierte, dass die Stars in New York waren. Gerade als mir das klar wurde, klingelte mein Telefon. Erschrocken sah ich es an, bevor ich das Gepräch annahm.
" Ja bitte?" es war meine Agentin und Chefin, Miranda.
" Guten Morgen Liebes." Ich atmete auf. Für einen Moment dachte ich es könnte ER sein. Aber das war wider einmal ein schwacher Moment von mir. Ich konzentrierte mich auf mein Telefonat.
" Was kann ich für dich tun?"
" Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass der Catwalk nach hinten geschoben wurde. Da irgendwelche inkompetenten Mitarbeiter der Opera irgendein Kurzschluss verursacht haben. Deswegen fängt der Catwalk von Wolfgang erst 23 Uhr an." Miranda klang wieder passiv aggressiv, gelangweilt am Telefon. Das war sie dann, wenn ihr was gewaltig gegen den Strich ging.
" Wann soll ich dann zur Vorauswahl da sein?"
" So gegen 20-20:30 Uhr. Eher macht das keinen Sinn. Du kennst ja schon die Choreographie. Von daher musst du nicht die vollen 60 Minuten übern den Catwalk laufen, um den Weg zu kennen. Außerdem hat er mir vorhin verraten, dass du das Abschlusskleid tragen darfst." Jetzt war ich von den Socken. Ich bekam die Ehre das Meisterstück der Kollektion tragen zu dürfen. Mein Puls raste und ich rang nach Luft. Ich beendete das Telefonat und rannte in die Halle und rief nach Charles.
" Charles, Charles?" Er rannte die Treppen runter und sah mich alarmiert an.
" Was ist los?" Ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd und hüpfte auf der Stelle auf und ab.
" Rate mal, wer das Meisterstück auf dem Catwalk presentieren darf?" Er sah mich erst ganz verdutzt an und bekam dann große Augen, als der Groschen fiel. Er ergriff meine Hand.
" Nicht dein Ernst!"
" Doch! Miranda hat es eben von Wolfgang erfahren." Ich quickte euphorisch und Charles zog mich stolz an sich ran. Er freute sich mit mir.
" Das ist so genial! Einen besseren Auftakt für die Woche kannst du garnicht haben. Das ist der Hammer!" Molly kam neugierig in die Halle und sah wie sich Zwei freuten.
" Was ist denn los?" Fragte sie interessiert. Jessy hüpfte total überdreht auf sie zu und berichtete von ihrer Ehre. Molly gratulierte ihr und wusste was für ein Lob, dass für sie war.


Hinter den Kulissen vom Catwalk ging es drunter und drüber, hektisch rannten immer wieder Leute an Molly vorbei. Sie musste aufpassen, dass sie nicht geschubst oder umgerannt wurde. Jessy saß an einem langen Tisch und drei Leute standen um sie herum. Sie wurde gleichzeitig geschminkt und frisiert. Sie bekam eine Hochsteckfrisur verpasst und ihr Pony wurde zu einer Wasserwelle geformt. Wie sie in den 20iger Jahren Mode war. Dazu wurde sie richtig blass geschminkt und die Augen im Smoky-eye-look gezeichnet, bei den Lippen wählte man ein richtig grelles, intensives Rot. Sie sah krass aus. Von der, die sie kannte, war nichts mehr da. Selbst Charles wurde blass geschminkt. Die Augenbraun wurden Schwarz nachgezogen und die Wimpern getuscht. Er trug einen extravaganten Kanarienroten Anzug, dazu ein gelbes Hemd und eine breite Krawatte in Pink, dass wie ein Tuch aussah. Jessy musste 4 Kostüme vorführen. Das Erste war ein gerade geschnittens Kleid, das direkt unter ihrem Po endete, darunter hatte sie ein Leibchen an, dass die hautfarbenen Strümpfe hielt. Das Kleid war in einem Ros´eton gehalten. Damit das Ganze Form bekam wurde ihr ein seidener Schal umgebunden, der in einem Giftgrün erstrahlte. Sie streifte sich durchsichtige Plateaustilettos über. Lief 10 Minuten rum, um ein Gefühl für diese Knochbrecher zu bekommen. Dann lief sie dreimal den Catwalk ab und kurz drauf begann auch schon die Show. Ich saß in der ersten Reihe. Zu meiner Überraschung hatte Jessy Phoebe eingeladen. Sie setzte sich neben mich und wir unterhielten uns über die Kollektion.

Es war alles da, was Rang und Namen hatte. Miranda saß mit ihrem Hofstaat uns gegenüber und musterte kühl die Kreationen. Das einzigste Mal, dass man eine Gefühlsregung in ihrem Gesicht lesen konnte, war als Charles und Jessy ihren Run hinlegten.
Phoebe war ganz berauscht von der Modewelt. Sie klatschte euphorisch, als Jessy das Meisterstück presentierte. Jessy übergab den Blumenstrauß an Wolfgang Joop. Er nahm sie in die Arme und küsste sie erst rechts und dann links auf die Wange. Die Show war nach 30 Minuten vorbei. Der Saal leerte sich und alle redeten lautstark miteinander, in der Empfangshalle. Kellner gingen mit vollen Tabletts rum, auf denen Sektflöten mit Champagner gefüllt standen. Dann erspähte ich Jessy und Charles bei Miranda Hopes und noch einpaar Leuten. Er winkte uns ran. Vornehm stellte er uns einander vor. In dieser Welt galt nur Name und Status. Phoebe wurde sofort erkannt und alle redeten mit ihr über ihre Arbeit und was für eine spektakuläre Figur sie doch hatte. Jessy lehnte sich zu mir rüber und sagte mir was ins Ohr.
" Das ist das übliche Prozedere. Erst wird der Designer beglückwünscht und nächste Woche liest man dann die Kritik. Wir sind in 10 Minuten verschwunden. Charles wird vorgeben, früh ins Bett zu müssen, damit er vorzeigbar für die nächste Show ist. Dann sind wir auch schon weg." Ich lächelte Jessy an und hörte der Unterhaltung zu. Dieses Gespräch war die Oberflächlichkeit in Person und als ich so durch die Menge schaute, blieb mir fast das Herz stehen. Ich zupfte an Phoebes Ärmel. Fragend drehte sie sich zu mir um.
" Was ist denn Mol?" Ich zeigte in die Menge. Sie folgte der Richtung und erstarrte. Keine 4 Meter von uns entfernt, stand Bobby Tom vor uns und unterhielt sich angeregt mit einem Model, dass auch auf dem Laufsteg gewesen war. Da am nächsten Tag das Spiel war und die Order war, ein Tag vor Spiel mussten die Spieler 22 Uhr auf den Hotelzimmern sein. Stank das nur so nach mächtigem Ärger. Dan würde ihn einstampfen. Phoebe ging zu ihm und tippte ihn mit einem perfekt manikürten Finger auf die Schulter. Sie gestikulierte und deutete auf mich. Jetzt erst sah er unsere kleine Gruppe. Jessy war im Gespräch, mit Charles und dem Marcellier, verwickelt. Nachdem Phoebe eindringlich auf Bobby Tom eingeredet hatte, kam er mit. Wahrscheinlich hatte sie ihn an die Konsequenzen erinnert.
" Du siehst echt niedlich in dem Outfit aus!" Lobte der Marcellier Jessy. Sie trug die Klamotten vom Vormittag. Sie sah einfach, ihrer Herkunft nach, wie eine Texanerin aus. Es fehlte nur noch das Lasso und der Cowboyhut.
Sie wollte gerade was dazu sagen, als jemand ihr auf die Schulter tippte. Sie drehte sich um und wäre fast hingefallen, hätten sie nicht zwei starke Arme umschlungen und an sich rangezogen. So wie sie rangezogen wurde, nahm ein Mund stürmisch von ihr Besitz. Warm, weich und nach Zigarre schmeckte er. Jessy schlang ihre Arme um seinen Hals und wurde hochgezogen.
Gott wie hatte sie das vermisst. Sie hatte IHN vermisst. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihn. Die Gruppe wurde augenblicklich stumm. Als sie von ihm ablies, fiel ihr das erschreckend auf. Schuld bewusst sah sie Charles an. Der sie nur verständnisvoll auf die Stirn küsste und ein Adieu säuselte.
" Wir hatten eine schöne Zeit miteinander, aber du liebst ihn und nicht mich, mon Chere. Geh zu ihm, ich bin dir nicht böse." Er wand sich an Bobby Tom. Mit stählernen Blick sah er ihn an.
" Brichst du ihr das Herz, sehen wir uns wieder und du wirst keine perfekte Nase mehr haben. Sie ist mein ein und alles. Verstanden Americaner?" Bobby Tom zog eine Augenbraue überrascht hoch und nickte einmal.
" Verstanden, ich breche ihr nicht noch mal das Herz." Charles schnaubte verächtlich und ergriff Jessys Hand.
" Das hoffe ich für dich. Sonst mache ich sie zu meiner Frau, wenn du das nicht hin gekommst." Er sah Jessy an und küsste amüsiert ihren Handrücken. Jessy wusste nicht wie ihr geschah und konnte es auch nicht einordnen. Charles verabschiedete sich von allen und schlenderte gemächlich zum Ausgang.

Verunsichert sah sie ihm nach. B.T. trat ganz dicht an sie ran und zog sie in seine Arme.
" Er wird darüber hinweg kommen. Schließlich werde ich dich heiraten, sofern du mich noch willst?" Ruckartig sah Jessy zu ihm auf und las Angst und Hoffnung in seinem schönen Gesicht. Sie schaltete sofort auf unnahbar um. Sollte er noch etwas leiden. Da er sich verdammt viel Zeit gelassen hatte. Mistkerl.
" Hmm, ich weiss nicht? Beweise erstmal das du es überhaupt wert bist." Das saß, er schaute, als ob er gerade einen Magenschwinger kassiert hatte.

Jessy gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging nach Hause. Dort traf sie auf einen leicht zerknirschten Charles. Sie setzte sich auf seinen Schoß und legte einen Arm um ihn.
" Du brichst ihm die Nase, wenn er mir wider weh tut?" Charles sah sie entschlossen an. Da musste sie lächeln. Er würde immer ihr Held sein.
" Du bist so lieb. Das hat noch keiner für mich getan." Charles streichelte ihren Rücken und zusammen sahen sie fern.
" Was machst du mit ihm?" Fragte er nach einer Weile.
" Er muss mir beweisen, dass er es wert ist und es auch ernst mit mir meint."
"Hmmm, cleverer Schachzug." Dann war auch schon alles gesagt und sie sahen weiter fern. Diese Nacht schlief jeder in seinem Bett.

Am nächsten Tag war die Hölle los. Der Super-Bowl lief und parallel die Show von der exzentrischen Marrisa Kay. Jessy war von einem Kostümwechsel zum Nächsten gejagt worden. Zwischen durch fiel ihr immer wieder das Getuschel auf, sobald sie irgendwo in der Nähe war.
Genervt fragte sie ihre Visagistin was denn los wäre.
" Das fragst du noch?" Jessy klappte ein Augenlid hoch und sah sie direkt an.
" Habe ich irgendwas nicht mit bekommen?" Die Visagistin grinste sie an und drehte sie Richtung Fernsehen. Zuerst verstand Jessy nicht, was sie sich anschauen sollte. Es lief der Zusammenschnitt vom Spiel. Es wurde gerade ein Spieler der Giants interviewt. Dann schwenkte man zu Bobby Tom wie er den Super-Bowlring triumphierend in der Hand hielt.
Jessy freute sich für ihre Mannschaft, aber dann wurde ein Banner eingeblendet. Ihr blieb vor Schreck der Mund offen stehen.
>Willst du mich, Jessy Allbright, Bobby Tom Denton, heiraten?"
Angewidert schnaubte Jessy vor sich hin. Sie zog eine spitze Schnute. Ihre Visagistin sah sie irritiert an.
" Sag bloß, dir gefällt das nicht?" Entrüstet über diese Frage sah sie ihre Visagistin an.
" Das ist hoffentlich nicht sein Ernst. Das ist so ....peinlich!" Aufgebracht schrie sie nach einem Telefon. Das ihr umgehend gebracht wurde.
Hastig wählte sie die Handynummer von Byron, B.T. sein Sportagent und ihr bester Freund.

" Ja bitte?" Sie begrüßte ihn gar nicht erst. Sondern fiel gleich über ihn her.
" Warum hast du ihm diese blöde Peinlichkeit nicht ausgeredet, Byron?!"
" Jessy?"
" Natürlich bin ich Jessy!" Sie war auf 180 und ließ ihren Frust an ihm aus. Der ja für dieses Dilemma überhaupt nichts konnte.
" Okay, jetzt regel dich erstmal runter. Du musst mich nicht dumm machen. Oder bin ich der Verbrecher?" Jessy rieb sich ihren zarten Nasenrücken und atmete tief durch.
" Tut mir leid, aber das hat mich komplett zum Ausrasten gebracht. Nein, natürlich bist du nicht der Verbrecher. Aber dein Schützling Bobby Tom ist nichts beschisseneres eingefallen, als bei der Ehrung ein Riesenbanner auf zu hängen. Wo drauf steht, ob ich ihn Heiraten möchte. Grundfarbe Pink mit Neonorangenen Lettern!" Da stellten sich bei Byron die Nackenhaare auf.
" Ja ich verstehe. Ganz dumme Idee. Aber er sollte dir doch beweisen, dass er es ernst meint."
" Doch aber nicht so! Sonst legt er sich auch immer ins Zeug...." Da konnte Byron ihr nur beipflichten.
Sie beendete das Telefonat, weil sie wieder raus musste. Sie presentierte ihr letztes Kostüm. Eilig zog sie sich um. Sie trug eine schwarze, enge Röhrenjeans, ihre schwarzen Cowboystiefel, eine Rot karierte Bluse und ihren Lieblingsstetson. Wütend griff sie ihre Wagenschlüssel und stürmte hinaus. Derweil rief Byron B.T an.
" Erklär mir bitte, was du dir dabei gedacht hast so eine Peinlichkeit zu veröffentlichen. Jessy ist total aufgebracht." Bobby Tom lachte amüsiert ins Telefon.
" Dann geb ich ihr noch 10 Minuten, bis dahin wird der kleine Wildfang mächtig sauer hier reinschnein."
Byron horchte fassungslos auf.
" Das ist alles Berechnung von dir?"
" Natürlich! Nur so bekomme ich Jessy zu mir. Da ich das weiss habe ich mir diese Finte ausgedacht. Clever, nicht?"
" Ich würde eher sagen, Selbstmordkommando! Du kennst doch Jessy. Wie heißblütig sie doch sein kann. Na du wirst schon wissen was du da machst. Pass auf dass sie dir nicht deinen Wurfarm bricht. Ich bin in 15 Minuten dann auch vor Ort."
Lachend legte Bobby Tom den Hörer auf die Gabel und freute sich diebisch auf Jessys Ankommen. Jessy parkte wild ihren Thunderbird ein. So wie sie stand, stand sie. Da sie eh schon wütend war und sie noch 40 Minuten im Stau stand, war ihre Stimmung komplett im Keller. Von Byron wusste sie, dass die Mannschaft schon im Umkleideraum war. Also begab sie sich auf direkten Weg dort hin.
Die Security ließ sie sofort passieren. Sie fragte kurz nach dem Weg in die Umkleiden und eiligen Schrittes peilte sie die Räume an.
Jessy platzte gerade in die Lobhymne von Coach Calebow rein. Alle Augen waren auf sie gerichtet.
" OH da ist eine mächtig sauer."
" Hi Coach, entschuldigung das ich so reinplatze, aber ich habe da was mit B.T zu klären." Dan nickte ab und gab B.T ein Handzeichen raus zu gehen. Gelassen stand B.T auf. Er trug noch seine enge, gepolsterte Footballhose. Ansonsten war er unbekleidet. Gediegen schlenderte er mit ihr vor die Tür. Auf dem Gang war keiner mehr zusehen. Da der Ansturm vorbei war. Völlig entspannt stand Bobby Tom vor ihr und wartete auf den Atompilz. Jessy atmete tief durch und sah ihn ernst an.
" Kannst du mir mal erklären, wie du dir so eine öffentliche Peinlichkeit einfallen lassen kannst? Du bist doch sonst so kreativ?" Sie sprach mit Absicht beherrscht. Allerdings kostete sie das auch ihre ganze Beherrschung, um ihn nicht anschreien zu müssen. Was sie widerrum am liebsten getan hätte.
Schelmisch grinste er sie an. Das brachte sie wieder 180 und sie fing an ihn an zubrüllen.
" Stellst du dir so eine Beziehung zwischen uns vor? Du vermasselst ein Ding nach dem anderen und ich rege mich dann jedes mal extrem auf? So kann das nicht funktionieren." Weiter kam sie nicht. Denn sie wurde gepackt, hoch gehoben und an ihn gedrückt. Erbarmungslos eroberte er ihren süßen kleinen Mund. Anfangs wehrte sie sich noch, aber dann wurde sie nachgiebig und ließ sich nur all zu gern von ihm erobern. Sie schlang Arme und Beine um seinen Körper und vertiefte den Kuss. Sie war total überwältigt von Bobby Tom. Er war überall. Sie nahm nur noch seine Berührungen, seinen Geschmack und seinen angenehmen herben Geruch wahr. Das berauschte sie regelrecht. So bemerkten beide nicht, dass die Umkleidetür offen stand und die ganze Mannschaft, die Besitzerin und der Coach, das Spektakel ungeniert beobachten konnten. Es war schließlich Phoebe, die Besitzerin, die sich räusperte. Benommen sah Jessy auf und bemerkte die Aufmerksamkeit. Sofort errötete sie und machte anstalten sich von Bobby Tom zu lösen. Was ihm gar nicht recht war. Hatte er doch so lang nach ihr gedürstet. Widerwillig ließ er sie gewehren, konnte es aber nicht lassen, sich beschützend hinter sie zu stellen und sie an sich zu ziehen. Ihm waren ihren weichen Rundungen nur all zu sehr bewusst. Wie ihr kleiner Po sanft gegen seinen Leistenbereich lehnte. Er atmete tief durch, damit er nicht restlos seine Körperbeherrschung verlor. Er senkte seinen Kopf auf ihre Ohrhöhe und flüsterte ganz leise und mit jedem Gefühl in ihr Ohr.
" Werde meine Frau! Denn ich will nicht mehr ohne Dich sein. Ich liebe Dich!" Jessys Gesichtsausdruck wechselte von Fassungslosigkeit zu Erleichterung. Sie drehte sich so zu ihm, damit sie ihn in seine schönen grünen Augen.
" Das wollte ich von Dir hören. Nichts anderes." Sie lächelte ihn an. Bobby Tom grinste erleichtert und glücklich, küsste sanft ihren Ohrrand.
Jessy wand sich der Meute zu und verkündete selig, dass sie bald heiraten werden.
Die Mannschaft jubelte und überhäufte sie mit Glückwünschen. Phoebe nutzte die Gelegenheit und zog Jessy zu sich und Coach Calebow ran.
" Manche brauchen einfach länger, um zu sehen was ihnen gut tut." Wissend sah Phoebe ihren geliebten Ehemann Dan Calebow an. Bei den war es damals nicht anders. Er brauchte fast ein Jahr, um zu merken dass Phoebe seine Zukunft ist. Das war eine harte Bewährungszeit für die beiden. Das Gab Jessy Mut in die zukunft Vertrauen zu haben.

Als der ganze Tumult vorbei war, schnappte sich Bobby Tom seine Jessy und fuhr mit ihr nach Telarosa. Sie verbrachten eine Woche im engsten Kreis der Familie, ihre Zweisamkeit und genossen ihr gemeinsames Glück.
Selbst ihre Granny nahm Bobby Tom relativ herzlich auf. Konnte sich aber eine wohl gemeinte Warnung an B.T nicht verkneifen. Er nahm es gefasst auf und versprach ihr, ihre Enkelin ehrenhaft und respektvoll zu behandeln.
" Da fehlt noch was entscheidentes, Denton!" Ermahnte ihn die alte, gerissene Audrey. Er sah sie überlegend an. Sie seufzte ungeduldig.
" Liebe! Bedingungslose Liebe! Das hat meine Kleine mehr als alles andere verdient!" Lächelnd versprach er ihr auch das. Da er die Kleine Jessy Allbright, mehr als nur liebte. Er vergötterte seine zukünftige Frau. Wenn er mal für sich war, fragte er sich wie er all die Jahre die kleine, temperamentvolle Schwarzhaarige übersehen konnte. Dieser kleine Wirbelwind stellte sein ganzes Leben auf den Kopf. Und aus was für Situationen er sie immer retten muss. Erst vor einpaar Tagen hat sie sich doch mit Cameron gebalkt, weil Cameron sich wider an ihn ran geschmissen hat. Jessy machte jeder Rothaarigen Konkurrenz. Anstatt zu kneifen, ging sie erhobenen Hauptes, aus dem Kampf hervor.
So waren die Allbrightfrauen. Was einmal ihnen ist, wird bis auf Äußerste verteidigt.

Das werden sehr interessante Jahre. Am liebsten brachte er sie auf die Palme, nur um zu sehen wie lange er braucht, um sie ins Bett zu bekommen. Das letzte Mal, hatte es zwei Stunden gedauert. Aber sie war gewievt, denn sie durchschaute seine Tricks. Spielte aber ihm zu liebe eine Zeit lang. Nur um dann den Spieß um zu drehen. Wenn er nicht aufpasste, trickste sie ihn dreimal auf Länge aus.
Genau was er brauchte. Sie fordert ihn jedesmal auf das Neue. Er grinste in sich hinein. Jetzt lag sie oben im Bett. Das Haar zerwühlt wie die Laken. Er begehrte sie schon wider. Wie sie ihn an sah, so verführerisch. Das war seine Frau, die und keine andere.


...Ende...

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Tag der Veröffentlichung: 25.01.2011

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