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Aufgewacht ...


Ihre Augen zucken und öffnen sich langsam. Sie sieht rot vor ihren blauen Augen.
Benommen streicht sie vorsichtig ihre Locken aus ihrem Gesicht und schaut sich erschrocken um.
"Das kann nicht war sein,nein,das...das ist unmöglich! Ich bin tot...",flüstert sie leise und sieht an sich herab. Alles in Ordung...

Dann wird Zoe die Situation klar: Sie hat nur geträumt,sie hat sich nicht in die weite Tiefe von Beachy Head gestürzt und in den damit erwarteten Tod...

In ihren Augen sammeln sich Tränen und fließen stumm an ihrem Wangen herunter,ihr tut alles weh,sie will nur sterben...bei ihren Freunden sein,endlich frei sein! Ihre Freunde sind tot,gestorben,ermordet worden. Und sie dachte sie hätte sich in den Tod gestürzt,doch der Tod war nur ein Traum,alles andere die kalte Realtität.
Sie setzt sich mühsam auf und Tränen fallen auf ihre Beine. Suchend schaut sie durchs Zimmer und sieht auf dem kleinen Wagen der Krankenschwester Verbandszeug,eine Schere,Spritzen,Medikamente und ein Skalpell...behutsam setzt sie ihre Füße auf den kalten Boden und geht schwankend auf den Wagen zu.

Das kühle Skalpell in der Hand setzt sie sich auf die große und sonnenbeschienene Fensterbank.
Draußen laufen Mädchen und spielen fangen,ihre Haare wehen im Wind und die Kleider flattern leicht um ihre Beine,während sie auf und ab springen.

Zoe lächelt müde,sieht in den klaren Himmel und denkt an ihre verstorbenen Freunde...und an Ludo.
Es ist ganz einfach,der Schnitt in die Pulsadern ist ein befreiendes Gefühl und das Blut vermischt sich mit Tränen die ihre stummen Wege über Zoe´s Gesicht gehen und dann in kleinen Tropfen herabfallen. Dann verscwimmt alles vor ihren Augen...

1 Jahr später


Mit dunklen Schatten unter den Augen sitzt Zoe am Fenster und schaut raus,ihr Lachen ist schon seit langem verschwunden und nicht mehr wiedergekommen. Kein Tag vergeht,an dem sie nicht sterben will,an dem sie nicht weint,an dem sie nicht an ihre Verstorbenen denkt...ihre Seele brennt und schreit nach Hilfe. Nach ihrem Versuch sich das Leben zu nehmen,wurde sie von den Ärzten gefunden und gerettet.

...

Niemand will ihr glauben,sie gilt als eine Verrückte die Geister sieht und gestört ist. Sie wurde wegen dem Selbstmordversuch einfach in die Psychatrie gesteckt,es wurden ein paar Artikel in der Zeitung veröffentlicht und das wars...seit dem lebt sie so Tag für Tag für sich hin. Diese ungeheure Leere,die sie jeden Tag in sich spürt,eine leere Hülle.
Und dabei HAT sie doch einen Geist gesehen,nämlich Atara,die die sich rächen will,da sie unschuldig verbrannt wurde und keine Ruhe findet.
Ob sie gestört ist,weiß man nicht,sie will nur Sterben um bei ihren Freunden zu sein,bei ihrem Freund...jene die von Atara grausam getötet wurden. Sie will doch einfach nur die schrecklichen Bilder aus ihrem Kopf bekommen,Vergessen...und das Vertrauen der Leute haben,die Menschen sollen ihr glauben. Aber sie wird nur verspottet...

Jeden Tag wird sie überwacht,darf nicht das Zimmer verlassen,bekommt eine Therapie gegen ihre Selbstmordgedanken. Doch es hilft nicht. Wie soll es auch wenn sie sie in dieser Psychatrie gefangen halten wie eine Irre?

Es gab ein paar Artikel über sie und das Schreckliche was in der Villa geschehen war...sie hat die alten Zeitungen behalten,in einem Artikel heißt es:


"Zoe Hawkins wird in Psychatrie eingeliefert


Zoe Hawkins wurde gestern Nachmittag nach einem Selbstmordversuch,nach dem sie stabilisiert wurde und vermutlichem Mord an fünf ihrer Freunde während eines Urlaubs in einer Villa,in eine psychatrische Anstalt eingeliefert.
Sie war vor einer Woche von einer Autofahrerin bewusstlos am Rande eines Maisfeldes aufgefunden und mit mittelschweren Verletzungen in das örtliche Krankenhaus gebracht worden.
Sie gilt als geistlich gestört und hat versucht sich vor zwei Tagen das Leben zu nehmen.
Auf Fragen nach der Tötung ihrer Freunde redete das Mädchen von einem Geist namens Atara,der die Freunde ermordet und verstümmelt haben soll. Wahrscheinlich erfindet sie einen Geist,um sich nicht eingestehen zu müssen ihre Freunde auf vermutlich grausame Weise ermordet hat.
Nähere Angaben zu der Ermordung sind nicht bekannt. Die Villa in der die angebliche Morde geschehen sind wurde nicht untersucht,wegen Sicherheitskomplikationen.
In der Psychatrie bekommt die Jugendliche nun eine Therapie gegen Selbstmordgedanken und wird wenn sie geistlich,körperlich und seelisch stabil ist verhört."

Ein Jahr quält Zoe sich nun schon,doch heute ist es besonders schlimm,denn am heutigem Tag vor einem Jahr starb Lola und damit fing die Mordserie Ataras an. Alle ihre Freunde starben...und Ludo,er hätte sich fast retten können,doch Atara hat ihn erwischt...Zoe liegt am Boden und weint bitterlich,wieso glaubt ihr denn keiner?

Sie will vergessen,vergessen wie man atmet und lebt...

Sommerferien




Meine Wange lehnt an der kalten Scheibe des Autos und ich schaue in den wolkenlosen Sommerhimmel.
Meine Freundin Kiki sitzt neben mir und fächelt sich Luft zu. "Ich fühl mich etwas eingequetscht!",meckert Kiki und sie hat ja Recht. Ich persönlich fühle mich auch etwas eingeengt...und nass. Mein Kleid klebt am meinem Körper,ich schwitze. "Wir sind ja gleich da!",murmelt mein Vater nun schon zum dritten mal. Auch er ist genervt und freut sich bestimmt,wenn wir,unsere Sache und die beiden Fahrräder aus dem Auto sind. Ich puste mir genervt ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht und rolle mit meinen nussbraunen Augen. Kiki verwundert es immerwieder das ich blonde Haare und braune Augen habe,dabei ist sie doch viel ungewöhnlicher: rabenschwarze,lange,glate Haare und klare,hellblaue Augen...sie ist so hübsch...

"Wir sind da!",Kiki brüllt fast und zieht mich zurück in die Realität,sie reißt die Tür auf und fällt förmlich aus dem Auto auf den Kiesweg der zu Lukas Haus führt. Ich steige lachend aus und werfe die Tür mit Schwung zu,richte mein Kleid und ziehe mir große schwarze Sonnebrille vor meine Augen. "Kiki! Lana!",Lukas begrüßt uns und Marcel kommt auch aus dem Haus gelaufen,er kommt auf mich zu,umarmt mich und küsst mich auf beide Wangen,ich drücke ihn einmal fest an mich und danach begrüße ich Lukas mit einem Kuss auf die Wange.

"So,wollen wir aufbrechen? Wir wollen doch noch vor dem Abend an der Gruselvilla ankommen",lachend geht Lukas rein um seine Tasche zu holen.

"Wir fahren ungefähr eine Stunde wenn wir uns etwas beeilen.",wir geben Marcel Recht. "Na dann mal los.",sage ich munter und Kiki und Lukas antworten wie aus einem Mund: "Ausfluuug!"

Nach einer anstrengenden und vorallem schweißtreibenden Fahrradtour stehen wir vor dem Maisfeld...dem Maisfeld von dem diese Zoe gesagt hat,dass sie dort zwei ihrer Freunde verloren hätte. Ab da,sagte sie,dürfe man nicht weitergehen,denn sonst würde man in seinen eigenen Tod laufen. Doch niemand glaubt Zoe,sie ist eine Verrückte die ihre Freunde ermordet und danach behauptet hat es wäre ein Geist gewesen! "Schwachsinn! Das hat sie nicht.",murmel ich leise. Die anderen schauen mich fragend an und ich lächel nur schief und winke nur ab.

Irgendwie habe ich Zweifel...niemand denkt sich so eine Geschichte aus,was wenn es Atara wirklich gibt...aber wir sind ja hier um das herauszufinden!

Langsam kämpfen wir uns durch das dichte Maisfeld in Richtung der Villa die hoch und schauerlich am anderen Ende aufragt.

Erkundung der Villa




Nach dem Irrgarten,der sich Maisfeld nennt untersuche ich erstmal meine Beine und Arme nach Zecken und anderem Ungeziefer ab. Schnell schnippse ich noch eine Raupe von Kiki´s Schulter,bevor ich mich zu den Jungs wende. "Geht die Tür auf?",frage ich sie. "Bestimmt!",antwortet Lukas und zieht zusammen mit Marcel an der schweren Eisentür. Sie gibt knarrend nach und die Jungs ziehen sie auf. Marcel holt eine Fackel raus und erklärt,da es Abend geworden ist,es in der Villa bestimmt dunkel ist.
Ein schwerer Verwesungsgeruch dringt uns entgegen,mir wird schlecht und die anderen verziehen ebenfalls das Gesicht. "Wollen wir da wirklich reingehen?",fragt Kiki und hebt besorgt die Augenbrauen. "Ich würd sagen ja!",antwortet Marcel mit einem blöde Grinsen und geht vor. Lukas folgt ihm. Kiki und ich schauen uns an,zucken mit den Schultern und ghen ihnen nach.
'RUMS',mit einem lauten Knall schlägt die Tür zu,die Fackel geht unter einem Luftzug und wir stehen in stummer Dunkelheit da. "Vielleicht gibt es einen Lichtschalter.",neben mir knarrt der Boden unter Lukas,er geht nach rechts. Es knarrt. Lukas stößt ein "Aha!" aus und knipst das Licht an,erst knallt es und dann ist das Licht wieder weg um flackernd wieder anzugehen.Ich fange an zu schreien und Kiki kreischt ebenfalls. In einem fast leergelaufenen mit Algen besetzten Wasserspender schwimmen zwei Augenpaare und es sieht so aus als wären sie eben erst reingelegt worden. Neben uns steht ein kreidebleicher Marcel der zur Decke starrt. Lukas schaut ebenfalls nach oben und würgt.
Oben,ganz oben an der Decke baumeln zwei Skelette an Stricken aufgehängt.
"Die müssen schon ein Jahr hier hängen...",murmelt Marcel. "Meinst du...meinst du das war Zoe?",Kiki klingt ängstlich. "Nein! Es waren doch ihre Freunde...wieso sollte sie das tun? Und wie sollte sie an die Decke herankommen?",meine Stimme klingt fremd und die Worte kommen unkontrolliert aus meinem Mund. "Stimmt schon...",Lukas ist meiner Meinung.
"Sollen wir nicht lieber wieder nachhause gehen?",Kiki weint fast. "Nein...",Marcel will bleiben. Also gehen wir langsam auf die Treppe zu die sie ein Stockwerk höher bringt,aus zwei Zimmern zu unserer Rechten steigt uns wieder ein starker Verwesungsgeruch in die Nasen. Wieder kämpfe ich gegen den Würgereiz.

"Sollen wir in die Zimmer gehen?",Kiki scheint sich da nicht so ganz sicher zu sein und auch ich würde es lieber nicht tun...
Lukas drückt vorsichtig die Klinke des einen Zimmer runter und betritt den Raum,sprachlos bleibt er stehen,sein Blick wandert nach oben...ich stelle mich hinter ihn und sehe erst ein furchtbar verdrecktes Badezimmer. Dann wandert mein Blick nach oben und sehe ein weiteres Skelett,dessen Arme in beide Richtungen weit auseinandergestreckt sind und so baumelt es an zwei Seilen befestigt von der Decke,mein Magen dreht sich um 180 Grad...

"Ich...ich mach sie auf.",vorsichtig drücke ich die eiskalte Klinke der nächsten Tür herunter und mache die Augen zu. Die Tür gibt nach und fällt plötzlich aus den Angeln,ich schrei vor Schreck auf. Auch die anderen zucken zusammen und schauen mich erschreckt an. Ich schaue entschuldigend und kletter in den Raum. Doch so schnell wie ich im Raum bin,weiche ich auch schon wieder zurück und falle über die Tür in Lukas und Marcels Arme die mich auffangen. Ich murmel schnell ein flüchtiges Danke und drehe mich weg.
Auf einer verrotteten Wäscheleine hängt ein kopfloses Skelett und in der Waschmaschine liegt der wahrscheinlich dazugehörende Kopf...

Abenddämmerung




Sowas hätte Zoe nicht gemacht,ich kenne sie nicht,aber sie würde doch nicht ihre Freunde umbringen...und erst Recht nicht auf eine so schreckliche Weise. Sie gilt zwar als verrückt...aber ein Mensch könnte nicht so etwas Schreckliches tun. Und wenn,wieso sollte Zoe dann psychisch so fertig sein?

Eine Stunde haben wir versucht die Eisentür aufzubekommen,doch sie scheint wie von außen verriegelt. Genau wie die Fenster in der Eingangshalle. Auch im ersten Stock sind die Fenster wie zugenagelt,ich habe es in allen Zimmer versucht,erfolglos.

Zusammen mit Kiki sitze ich auf einem verstaubtem Bett,die Jungs sind nicht anwesend. Wir reden über das letzte halbe Jahr..."Mir hat der Klassenausflug gut gefallen und dir?",Kiki schaut an die Decke. "Mir auch,aber nichts besonders Aufregendes. Aber der Klassenausflug ins Freiband war toll!",antworte ich,Kiki nickt zustimmend. Dann schweigen wir eine Minute vor uns hin.
Kiki setzt sich auf,die rote Abendsonne scheint ihr ins Gesicht:"Ich muss dir noch was erzählen..." Ich setze mich ebenfalls auf und schaue sie ernst an:"Was denn?" "Es...es geht um...Marcel.",sie schaut mich an. Ich stehe auf,streiche mein verstaubtes und verdrecktes Kleid glatt und gehe langsam ans Fenster:"Du liebst ihn." Das war keine Frage,sondern eine Aussage,Kiki versteht den Unterschied. Ich drehe mich um,sie nickt und starrt mich an:"Merkt man das?" "Nein,aber ich spüre es,du bist immerhin meine Beste Freundin,quasi wie meine Schwester.",natürliche bemerke ich wie es ihr geht.
"Was macht ihr?",Marcel kommt ins Zimmer. Wir schauen erschreckt zur Tür. "Musst du uns so erschrecken?",ich greife instinktiv nach meiner Kette. Das tue ich immer wenn ich mich aufrege oder mich beruhigen will. Sie ist von Kiki und ich trage sie immer. "'Tschuldigung.",er wird etwas rot und lächelt Kiki zu. Sie lächelt müde zurück. "Wir sollten uns schlafen legen,es ist spät!",Lukas erscheint in der Tür. Wir nicken. Kiki legt sich hin und Marcel geht kurz zu ihr. Die Beiden reden,ich wende mich ab und sehe aus den Augenwinkeln,dass Marcel Kiki auf die Wange küsst. Ich grinse Lukas zu und er versteht was ich meine...die Beiden sind verliebt in einander,doch geben es voreinander nicht zu. Lukas und ich haben schon oft darüber spekuliert.
"Ich komme gleich wieder!",Marcel wendet sich ab und geht aus dem Zimmer. Ich schaue ihm besorgt hinterher und sehe dann wieder durch das verriegelte Fenster nach draußen. Die Sonne geht am Horizont unter und taucht alles in ein blutrotes Licht.
Kiki liegt auf dem Bett und Lukas sitzt auf einem alten Stuhl und versucht Empfang für sein Handy zu bekommen,so wie auch die Stunden vorher erfolgreich erfolglos.

Ein gellender Schrei durchreißt die abendliche Stille. Ich springe auf. "Was war das?",Lukas war ebenfalls aufgesprungen. "Das war Marcel!",brüllt Kiki und stürmt zur Tür,ich renne ihr nach und Lukas auch. "MARCEL! WO BIST DU?",wir brüllen durch die schwere Stille die wieder über der Villa liegt. Doch er antwortet nicht. Ich bekomme Panik und Tränen schießen mir in die Augen. Marcel kann nichts passiert sein,das darf nicht sein...

Psychatrie...




"Wieso glauben sie mir nicht? Wieso glaubt mir keiner?",verzweifelt versucht Zoe ihre Therapeutin auf Atara aufmerksam zu machen,doch diese sagt nur,dass Zoe sich einredet es gäbe Geister um ihre Schuld nicht wahrnehmen zu müssen. "DENKEN SIE ETWA ICH WÜRDE MEINE FREUNDE UMBRINGEN?",Zoe schreit sie mit Tränen in den Augen an,"SEHE ICH SO AUS ALS WÜRDE ICH MEINEN GELIEBTEN FREUND UMBRINGEN? SEHE ICH AUS WIE EINE KALTBLÜTIGE MÖRDERIN?"
Sie schreit,sie weint...niemand glaubt ihr. Sie ist doch keine Mörderin...
"Sicherheitsdienst!",das hat Zoe heute schon oft gehört,sie hat heute morgen den Arzt angeschrien,sie hat jeden angeschrien,der sie wie eine Mörderin behandelt.
Niemand sieht wie sehr sie leidet,heute vor einem Jahr wurde Lola umgebracht...

"NICHTS SICHERHEITSDIENST! ICH HABE ES SATT,NIEMAND GLAUBT MIR,JEDER TUT SO ALS WÄRE ICH EINE IRRE,EINE MÖRDERIN!",natürlich weiß Zoe das sie durch hysterisches Schreien nichts bessert,aber einen anderen Weg gibt es auch nicht,wenn sie normal redet hört ihr auch keiner zu.

"LASST MICH LOS,LASST MICH SOFORT LOS! ICH WILL STERBEN,ICH WLL STERBEN!",von drei Sicherheitsbeamten wird sie zurück in ihr Zimmer getragen,sie wehrt sich mit Beißen und Kratzen.
Doch sie wird fest von einem der Beamten am Arm festgehalten und der zieht sie grob weg.
"DAS TUT WEH!",mit dem freien Arm schlägt Zoe auf den Beamten ein,doch der packt ihren Arm nur noch fester,sie weint. Der zweite Beamte nimmt sie an dem anderen Arm. Der Dritte öffnte die Tür von ihrem Zimmer.

Späte sitzt sie in ihrem Zimmer und schaut ihre Arm im Spiegel an. Er ist geschwollen und lila.
Es tut weh,als sie in auf und ab bewegt,also lässt sie es und schmiert etwas Sabe drauf.
Und sie hat eine aufgeplatzte Lippe,sie wurde erwischt,als sie um sich geschlagen hat und der Beamte sie davon ahalten wollte.

Sie steht vor dem Spiegel,stützt ihre Hände auf dem Waschbecken ab und schaut sich an.
Ihre roten Locken sind zeraust,ihre Lippe ist aufgeplatzt,ihr Gesicht ist sehr schmal geworden...sie sieht vollkommen übernächtigt aus.

Sie ist fertig,fertig mit allem! Zoe ist in Hungerstreik getreten...sie isst jetzt seit Tagen schon nichts mehr und davor hat sie auch nur kaum gegessen,sie hat viel abgenommen...Zoe ist erschreckend dünn und sieht so zerbrechlich aus. Die Ärzte können ihr nicht helfen,die Psychaterin sowieso nicht.

Wieso versteht sie keiner? Ihr Körper ist ausgemergelt und knochig. Sie ist ständig müde und anfällig für Krankheiten...ob sie daran sterben könnte,ist Zoe egal...sie möchte vergessen.

Betäubt ...




Wie betäubt renne ich,dem Schrei nach. Plötzlich sehe ich mich vor einer Tür wieder und lege meine zitternde Hand auf die Türklinke,erstarre für enen Moment und drücke sie anschließend runter.

Ich stürze mich auf den Boden zu Marcel,hinter mir taucht Kiki auf und fällt ebefalls auf die Knie. Tränen laufen an ihrem Gesicht herab. Marcel atmet schwer,in seinem Bauch steckt ein Messer,er ist blutüberströmt. Langsam stehe ich auf und gehe zu dem entsetzten Lukas. Kiki hockt weiterhin neben Marcel,hält seine Hand. Mit brüchiger Stimme sagt Marcel: "Kiki,ich liebe dich...bitte vergiss mich nicht." "Ich liebe dich auch und ich werde dich nie vergessen.",Kiki weint. Marcel lächelt sie schwach an,hebt langsam seine zitternde Hand und streicht Kiki über die Wange. Dann atmet er ein letzten mal aus...

Kiki liegt auf dem Bett,sie ist endlich eingeschlafen,an ihrer Wange ziehen sich Marcel´s Blutspuren. Er hat sie wirklich geliebt...er konnte nicht weiterleben,er war zu schwach. Seine Wunde hat zu stark geblutet. Lukas und ich haben ihn von Blut gesäubert und ihm eine Jacke angezogen...es sieht als als würde er friedlich schlafen, Dann haben wir ihn in ein Zimmer geschleppt,dort auf ein Bett gelegt und zugedeckt. Anschließend das Zimmer verschlossen.

Nun sitzen wir auf den Betten,Lukas schläft...ich liege da und starre an die Decke.
Ich kann nicht glauben,dass er nicht mehr da ist. Er war mein bester Freund,es war nie mehr zwischen uns...ja,wir haben uns geliebt,aber wie Geschwister.
In meinem Kopf rattern Erinnerungen wie ein Film...der Kindergarten,dann die Grundschule,die weiterführende Schule...er und ich eng umschlungen am Tanzen bei einer Party,den Kurzurlaub an der Nordsee,wo wir hingfahren sind,weil uns zuhause die Decke auf den Kopf gefallen ist...und natürlich nicht zu vergessen die vielen schönen Tage am See...da haben wir tagelang gecampt,uns ein Lagerfeuer gemacht,mindestens zweimal im Jahr...das war Tradition...nur er und ich.

Abgemagert




Wenn man sich Zoe genau ansieht,denkt man man könnte ihren Körper unter den viel zu großen Klamotten zerbrechen. Sie war noch nie die Größte mit ihrer 1,65 Metern. Aber zu dünn ist sie definitiv...mittlerweile ist sie auf 33 Kilo runtergehungert und weigert sich weiter zu essen oder jegliche Hilfe anzunehmen.

Sie sieht ihren knochigen Körper im Spiegel an,sie ekelt sich vor sich,sämtliche Knochen stehen hervor,ihre Haut ist rau und spröde,das Gesicht ist krankhaft schmal und wird von ihren roten laschen Locken umrahmt. Sie will nicht so dünn sein,sie findet es schrecklich,ekelhaft,abartig...aber eigentlich ist es ihr auch völlig gleichgültig das sie von Tag zu Tag dünner und schwächer wird. Sie liegt nur noch im Bett und steht nur auf um zur Therapeutin,zum Arzt oder zum Psychiater zu gehen. Oder um ihren entstellten Körper im Spiegel zu betrachten. Besuch bekommt sie nie...ihre Eltern sind vor einem halben Jahr bei einem schrecklichem Autounfall ums Leben gekommen,andere Verwandte kennt sie nicht...und Freunde hat sie nicht,ihre wahren Freunde sind ermordet worden und die anderen aus ihrer alten Schule halten sie auch für eine irre Mörderin.

"Miss Hawkins,der Arzt verlangt nach ihnen.",Zoe schaut den jungen Mann der in ihr Zimmer kommt mit glasigen Augen an und nickt teilnahmslos. Er fasst sie vorsichtig am Arm und begleitet sie vorsichtig zum Behandlungsraum,aus Angst ihren Arm einfach durchzubrechen packt er nur ganz locker zu. Der junge Mann ist in der Ausbildung und wurde direkt mit dem Schwerstfall konfrontiert...Zoe. Er behandelt sie freundlich und immerhin wie ein Mensch,nur tut so als wär sie aus Glas.

"Danke",flüstert sie Julian leise zu und der nickt ihr lächelnd zu.
Sie lässt sich auf dem Stuhl nieder,zieht die Ärmel ihres Sweatshirts runter und überkreuzt ihre dünnen Beine die in dicken Winterstiefeln stecken. Vom Sommer merkt sie nichts,sie friert durchgehend. Dann wendet sie ihren Blick zum Arzt und hört zu wie er wieder vergeblich auf sie einredet,sie blendet seine Stimme aus und träumt sich fort an einen anderen Ort.

Brief an uns?




In der letzten Nacht habe ich kaum Schlaf gefunden,ich fühle mich wie gerädert und Kiki war auch öfters wach,ich habe sie weinen hören,Lukas hat sich unruhig im Bett herumgewälzt...

Mit Kopfschmerzen wache ich aus dem Dämmerschlaf,den ich mir aufgezwungen habe auf. Ich stehe auf und falle direkt zurück auf das Bett. Mir ist schwindelig. Lukas sitzt auf seinem Bett und trinkt aus einer Wasserflasche,Kiki schläft noch,so sieht es zumindestens aus. Ich glaube eher sie hat ihre Haare vor ihr Gesicht gestreift,damit wir sie nicht sehen,nicht sehen das sie wach ist und ihre roten,verweinten Augen. Ich setze mich auf die Kante von Kiki´s Bett und streiche ihr die Haare aus dem Gesicht. Die Augen sind geöffnet. Ich schaue sie traurig an,sie sieht zurück mit ihren verweinten Augen.

Ich sitze neben Lukas auf dem staubigem Fußboden und esse lustlos einen Apfel und trinke etwas Wasser. Kiki zwingen wir ebenfalls was auf,sie muss doch essen. Tagesplan für heute:
- Nicht umgebracht werden
- Fluchtweg finden
- Alle vor der Gefahr in der Villa warnen und nicht so enden wie Zoe
- Zoe aufsuchen

Den Zweiten Plan führe ich nun aus und durchsuche sämtliche Zimmer auf einem offenem Fenster. Ich schaue unter den Betten nach,schiebe Stühle und Schränke beiseite,durchwühle de Schubladen.
Ich stehe vom staubigem Boden auf,wische mir die Hände an meinem dreckigen Kleid ab,ich müsste dringend was anderes anziehen und puste mir leicht genervt die blonden Strähnen aus dem Gesicht und binde meine zerzausten Haare zu einem Knoten zusammen.

Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter,wirble herum und schlage die hinter mir stehende Person fest ins Gesicht. "Es...Es tut mir Leid,Entschuldigung,sorry,sorry,sorry. Ich dachte,ich meine...",total erschrocken stammel ich vor mich hin. "Schon okay.",Lukas steht vor mir und hält sich die Wange,"Du kannst wirklich fest schlagen!" Erstaunt schaut er mich an. "Joa,wenn man mich erschreckt schon!",ich seh ihn an. Er sieht mich an. Der Blickkontakt bleibt bestehen,bis er mich plötzlich umarmt. Die Umarmung tut gut,vorallem nachdem was hier an diesem schrecklichen Ort passiert ist.

Er löst sich aus der Umarmung,schaut mich an...hält meine Hand. Dann kommt er mir mit seinem Gesicht näher an meins. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut. Er kommt noch näher,legt seine Hand um meine Hüfte und küsst mich sanft auf die Lippen.

Lukas und ich sitzen auf dem Bett,er hält meine Hand,ich habe mich von seinem Kuss gelöst und weggedreht:"Wir können Kiki das nicht antun,sie hat grade ihre Liebe verloren." "Ich warte schon so lange darauf,aber hatte nie den Augenblick mit dir allein. Natürlich ist es schlimm für Kiki...aber ich liebe dich.",er schaut mich durchdringend mit seinen grünen Augen an. "Ich liebe dich auch,aber doch nicht jetzt.",verzweifelt schaue ich an. Er küsst mich:"Es ist falsch,aber so wundervoll dich zu küssen." "Ich will ja auch mit dir zusammen sein,aber es ist so ein schlechter Zeitpunkt.",ich bin immernoch verzweifelt und verwirrt. "Es ist schon okay,ich habe schon länger gemerkt das ihr euch liebt.",wir drehen uns erschrocken um,Kiki steht in der Tür und schaut uns an. "Kiki...",ich stehe auf und gehe schnell zu ihr,umarme sie:"Das kann ich dir nicht antun." "Es ist okay,ich bin glücklich wenn es dir gut geht.",sie lächelt mich an. Sie ist so stark. Ich umarme sie fest und Lukas kommt und umarmt uns Beide. Gruppenkuscheln wie immer.

Zusammen durchsuchen wir die restlichen Zimmer. In einem Zimmer finde ich etwas Interessantes...in einer Schublade finde ich ein zusammengefaltetes Papier,ein paar alte Artikel,Bilder,einen Stift. Und...einen Schlüssel!?

"Leute,ich hab was gefunden!",ich rufe in die drückende Leere der Villa. Lukas und Kiki stürmen herbei.

"Es...es sieht aus wie ein Brief.",ich falte das Papier vorsichtig auseinander und lasse mich auf einem Bett nieder,eine Staubwolke steigt aus ihm heraus,ich huste etwas. Kiki und Lukas lassen sich ebenfalls auf das Bett fallen und zwei weitere Staubwolken steigen aus dem Bett hoch,die uns aufhusten lassen.

"Soll ich ihn vorlesen?",Lukas nickt zustimmend und Kiki tut ihm das gleich,
"Wer diesen Brief liest ist in höchster Gefahr. Du musst sofort aus der Villa flüchten,sonst stirbst du.

Wenn du dies liest bin ich wahrscheinlich schon tot,gestorben wie meine Freunde...Lola ist tot und es gibt keinen Ausweg hier raus,meine Freunde und ich werden sterben.
Und du auch,wenn du nicht sofort verschwindest. Bis zur Abenddämmerung bist du in Sicherheit,danach wirst du zur Beute von Atara. Sie spielt mit dir ein böses Spiel,welches du nicht gewinnst,sondern immer sie.
Atara...sie ist ein Geist und findet keine Ruhe,da sie unschuldig verbrannt wurde,viele Jahre später wurde diese Villa errichtet,das Maisfeld angebaut...nun nimmt sie Rache an allen die die Villa betreten. Es gibt Bilder un Artikel von ihr.

Versuche dich zu retten,die Menschen zu warnen,vor Atara und sie darauf aufmerksam zu machen,dass Atara unschuldig umgebracht wurde. Du musst es beweisen,vielleicht findet sie dann Ruhe.

Zoe Hawkins

"

"Wofü ist der Schlüssel?",Lukas nimmt prüfend den Schlüssel in die Hand. "Ich hab nicht die leiseste Ahnung!",geben ich zu. Kiki guckt etwas blöd und zuckt mit den Schultern:"Ich würd sagen für ne Tür" Lukas und ich lachen. "Ne wirklich.",sagen wir im Chor und Kiki lacht mit.

"Schau,die Bilder,das muss sie sein.",Kiki nimmt sich den fetten Stapel der unter dem Brief lag und gibt uns ein Bild in die Hand,ein junges hübsches Mädchen ist darauf abgebildet,dann noch ein zweites Mädchen,unglaublich hübsch. Auf dem drtten Bild jedoch sieht sie verrückt aus...ein Schatten ihrer selbst...
Dabei sind noch ein paar Artikel über sie...und ihre Geschichte.

Ich schaue Lukas und Kiki an,sie schauen mit großen Augen zurück. Nun wissen wir die Wahrheit über die Villa,mich packt die Panik,wieviel Zeit haben wir zum fliehen,bis es dämmert?
"Zwei Uhr Nachmittags,also noch Zeit,die Dämmerung setzt um ungefähr acht Uhr ein.",sagt Lukas als hätte er meine Gedanken gelesen. "Ich nicke den Beiden zu und sie stehen auf.
"Du suchst die oberen Zimmer ab,Kiki du die Zimmer hier...ich gehe nach unten und suche dort.",ich weise die Beiden ein und die wenden sich ab,gehen weiter auf die Suche. Ich hingegen gehe ein Stockwerk tiefer.

Aus Glas...



Zoe sitzt auf ihrem Bett ihre mageren Arme um die Beine geschlungen und stützt den Kopf auf die Knie.
Die Tür öffnet sich,Zoe schaut nicht auf. "Darf ich mich setzen,Miss?",es ist Julian.
Sie schaut auf und nickt kaum merkbar. Julian setzt sich an das Fußende des Betts und schaut Zoe zu wie sie sich eine Jacke nimmt,sie anzieht und sich neben ihn setzt.
"Wie geht es ihnen?",erkundigt Julian sich nach einer Schweigepause. "Bitte,nenn mich doch Zoe.",sie schaut ihm in die grasgrünen Augen. Er lächelt und streicht sich durch das blonde Haar:"Julian. Also,wie geht es dir?" "Naja.",sie schaut sich ihre zierlichen Hände an,"Siehst du ja." Er zuckt mit den Schultern:"Es gibt viele Geschichten über dich,einige sagen du bist eine Mörderin,andere halten dich für ein unschuldiges Mädchen. Und ich glaube dir,ich habe selber Freunde verloren..." Er verliert sich und schaut auf den Boden. Sie nickt und mustert ihn. Er schaut zu ihr rüber:"Ich freue mich,dass ich dich kennen lernen durfte. Ich habe nur das Gefühl dir was zu brechen wenn ich dich anfasse." Sie zuckt mit den Schultern:"Keine Sorge,ich bin nicht aus Glas." Ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen.
"Darf ich dich nach deiner Geschichte fragen?",Julian sieht sie interessiert an. Zoe nickt und fängt an zu erzählen und hat das Gefühl ernst genommen zu werden. Sie erzählt ihm alles von Anfang bis zum Zeitpunkt jetzt. Als sie fertig ist fehlen ihm die Worte und er schüttelt nur langsam den Kopf. Dann nickt er und gibt ihr damit zu verstehen,dass er ihr glaubt. "Und du...naja...",er unterbricht sich und wendet den Blick von ihr ab. "Du kannst mich fragen,was du wissen möchtest.",sie spricht mit einer leisen,ruhigen Stimme in der aber viel Trauer mitklingt. "Du hast wirklich versucht dich umzubringen?",mit einer Mischung aus Interesse und Verunsicherung schaut er sie an. Als Antwort zieht Zoe ihre Jackenärmel hoch und auf den Unterarmen kommen Narben zum Vorschein. Julian schaut einen Moment schweigend auf ihre Arme. Zoe folgt seinem Blick und verdeckt die Narben wieder mit der Jacke.

Julian ist der Erste der wieder normal mit ihr spricht über dieses und jenes,ohne ständig auf die Narben zu starren oder ihre hervorstehenden Knochen abfällig zu mustern. Sie unterhält sich nun regelmäßig mit ihm,auch wenn sie ihm jeden Tag erklären muss,dass er sie nicht einfach zerbrechen kann und sie nichts aus Glas ist...

Plan: Flüchten


Gedanken schießen durch meinen Kopf...die Eisentür ist zu,geht nicht auf. Trotzdem drüce ich nochmal mit aller Kraft dagegen die ich mit meinem Schlafmangel aufbringen kann.
Sie bewegt sich nicht ein Stück,was auch klar ist,wenn man es zu viert nicht schafft,schafft man es erst Recht nicht allein.
Ich drehe mich einmal langsam im Kreis. So Tür geht nicht auf. Ich gehe in der großen Halle auf und ab. Unruhig schaue ich immerwieder auf die Uhr. Dann versuche ich mich zu sammeln und gehe alles in der Halle ab.

Fenster verschlossen,Tür verriegelt,in der großen Standuhr nichts besonderes außer Spinnen,unter der Treppe auch nichts außer eine centimeterdicke Staubschicht,über mir baumeln zwei Skelette vor sich hin,im Tresen ist auch nichts brauchbares,im Wasserspender schwimmen immernoch seelenruhig die Augen,auf dem Regal ist ebenfalls gähnende Leere und die Tür ist abgeschlossen,der Schlüssel fehlt.

Ich setze mich auf die Treppe und starre vor mich hin,bis mir plötzlich eine Erkenntnis kommt:
DER SCHLÜSSEL!!!

Ich springe auf und muss mich erstmal festhalten,mir ist schwindelig. Dan fang ich an zu brüllen:
"KIKI! LUKAS!" Die beiden kommen angerannt,als wär Atara höchstpersönlich hinter ihnen her:"Was ist passiert?",keucht Lukas. Kiki schaut mich angsterfüllt an. "Oh,ich hab euch erschreckt?! Tut mir Leid." Lukas atmet aus und guckt erleichtert. "Ich weiß wofür der Schlüssel sein kann.",führe ich fort. "Eeecht?",sie starren mih erstaunt an. "Ja,de Türda,hinter dem Tresen ist abgeschlossen,doch hier ist kein Schlüssel zu finden." Wartet,ich hol ihn.",Kiki rennt polternd die Treppe hoch und verschwindet aus unserem Sichtfeld. Lukas nutzt die Gelegenheit und zieht mich fest an sich und küsst mich. So verharren wir ein paar Sekunden,dann hören wir Kiki zurückpoltern. Ich löse mich von Lukas und schau zu ihr,sie übersieht die letzte Stufe,stolpert und fliegt mir in die Arme,ich fall zurück,gegen Lukas der plötzlich erstaunt auf dem Boden sitzt und wir fallen auf ihn. Die Situation ist einfach zu lustig und so bleibe wir in dieser Brezel-Stellung liegen und lachen.
Nachdem wir uns wieder gefangen haben,stehe wir auf und die Angst und der Zeitdrang kehren zurück.
Lukas hebt den zu Boden gefallenen Schlüssel auf und geht zur Tür. Der Schlüssel passt und lässt sich drehen,die Tür geht knarrend auf und der mittlerweile bekannte Vewesungsgeruch steigt mir in die Nase,Lukas geht zuerst rein und seufzt:"Muss das sein?" "Was?",Kiki und ich quetschen uns neben ihm ins Zimmer. Vor einem Fenster liegt ein Skelett und auf dem Boden gegen de Wand gelehnt ein Weiteres. Mich durchläuft ein Schaudern und Kiki schnappt nach Luft.
Lukas überwindet sich angesichts der Zeit und räumt mehr oder weniger das Skelett vor dem Fenster weg,es zerfällt durch die Berührung. Luks springt zurück,ich schreie auf und Kiki machte einen Schritt nach rechts. "Was sagt die Uhr?",fragt sie mich. "Es ist sieben Uhr,langsam wirds dunkler.",murmel ich und Lukas schaut mich an:"Schon?!" Ich nicke und Lukas räumt weiter die Skelettteile aus dem Weg. Als das Fenster endlich frei geräumt ist,zieht er es auf:"Ich glaube nicht das ich da durch passe!" "Doch,musst du",sagt Kiki und tritt ebenfalls an das Fenster. "Geh du zuerst,dann kannst du uns auffangen",schlage ich vor und sehe Lukas an,der nickt und fängt an sich durchs Fenster zu quatschen. "Glaubst du das war ein Freund von Zoe,der es fast geschafft hätte sich zu retten?",frage ich Kiki. Sie nickt und schaut sich die Überreste vom Skelett an.
"MIST!",Lukas schreit und ist verschwunden. Kiki und ich schauen uns an,strecken uns nach vorne und schauen aus dem Fenster. Wir sehen noch wie Lukas sich aufrapplt und zu uns hoch schaut. "Jetzt ihr!",er hälz sich bereit um eine von uns aufzufangen. "Du bist.",mit einer Handbgewegung forder ich Kiki auf als Nächste durchs Fenster zu klettern. Sie will protestieren,doch ich schiebe sie schon aufs Fenster zu,also klettert sie hoch und lässt ihre Beine aus dem Fenster hängen. Ich halte sie an den Schultern fest und sie lässt sich rausgleiten.
Sie schreit kurz auf und ich sehe erschrocken nach unten und erkenne ereichtert das Lukas sie aufgefangen hat und nun behutsam auf dem Boden absetzt.
Ich überlege wie ich es am besten anstelle aus dem Fenster zu kommen,als ich es oben im Haus rappeln höre. Ich werfe eine Blick auf die Uhr und erschrecke,es ist acht Uhr,die Dämmerung hat eingesetzt. Auch Lukas und Kiki ist es anscheinend aufgefallen da sie anfangen hysterisch nach mir zu rufen.
Mein Kopf ist plötzlich wie leer gefegt und das Geräusch kommt immer näher. Schnell schnappe ich mir einen Stuhl und klemme ihn unter die Türklinke,einen anderen ziehe ich zum Fenster und steige rauf.

Ich bin schon halb aus dem Fenster und hangel mich mit den Händen hinab,als die Tür knarrend aus den Angeln springt,der Stuhl fliegt durch die Luft und zerschmettert an der Wand,ein kalter Luftzug fegt durchs Zimmer und mir gefriert das Blut in den Adern,in der Tür erscheint eine kaum sichtbare Frau,mit langen braunen Locken und einem gierigem Blick in den Augen,ich schreie lasse mich fallen und werde aufgefangen. Ich schreie:"ATARA,SIE IST DA,SIE IST DA!" Kiki und Lukas begreifen,fassen mich jeweils an einer Hand und wir renne los:"Lass meine Hand nicht los und Kiki lass du Lanas Hand nicht los!",fordert Lukas uns auf und wir laufen auf das Maisfeld zu.
Ich sehe verschwommen,mir ist schwindelig,doch ich renne weiter. Ich fühle mich wie im Nebel,Lukas sagt was,aber ich höre sein Stimme nur ganz weit weg. Kiki rennt um ihr Leben und hält meine Hand ganz fest,als hätte sie Angst meine würde weggleiten. Der Boden unter meinen Füßen ist uneben und es ist schwer darauf zu laufen,die grüne Maisstängel werden immer dichter und klatschen mir ins Geicht,an die Arme,ich sehe vor mir nur grün und neben mir zwei dunkle Gestalten die rennen und mich mitziehen. Dann verlässt mich die Kraft,meine Beine knicken weg,ich merke wir ich auf die tockene Erde falle und die beide Hände weggleiten. Ich werde vom Boden aufgehoben und Kiki positioniert mich auf Lukas Rücken,er hält mich an den Oberschenkeln fest,damit ich nicht runterrutsche und Kiki schlingt meine Arme um seinen Hals. Danach veschwimmt alles entgültig vor meinen Augen und es wird dunkel...

Lächeln gefunden




Zoe geht es seit langem wieder besser,sie ist zwar schwach und die Depressionen lassen auch jeden Tag von sich hören,aber es gibt jemanden der ihr zuhört und der sie ernst nimmt.
Es ist eine große Erleichterung für Zoe,es ist als hätte ihr jemand ein paar der Steine vom Herzen genommen und sie hat sogar wieder ihr Lächeln gefunden.
Julian sitzt täglich mehrere Stunden bei ihr im Zimmer und bringt ihr mal eine Zeitschrift und mal ein paar Blumen mit. Sie kommt ja nur selten an die frische Luft und in die Stadt darf sie garnicht.

Den anderen Mitarbeitern ist es unverständlich wieso Zoe sich grade auf Julian einlässt,sie scheint Vertrauen zu ihm gefasst zu haben und er weiß mehr über sie als der Arzt,die Therapeutin und die Presse zusammen.
Ihr geht es zwar seelisch besser,aber sie bleibt trotzdem im Hungerstreik,nach Gewichtszunahme durch Zwangsernährung hat sie wieder abgenommen und ist auf 31 Kilo abgemagert.
"Zoe.",Julian klopft an dir Tür. Zoe schaut auf,sie hat ihn seit letzter Woche nicht gesehen,er hatte keinen Dienst. Sie steht schwankend auf und setzt langsam Fuß vor Fuß bis sie an der Tür angelangt ist und drückt langsam die Klinke runter. Julian schaut sie kurz an und sagt dann besorgt:"Du siehst schlecht aus,du hast abgenommen,wie viel hast du wieder runter?" Zoe plagt das schlechte Gewissen sie hatte Julian versprochen nicht wieder abzunehmen..."Vier Kilo sind runter...",beschämt schaut sie auf den Boden,während sie sich aufs Bett setzt. Julian schaut sie streng an:"Das ist ein neuer Tiefpunkt. Zwei Kilo weniger als letztes mal." "Ich weiß,es tut mir Leid,ich schaff es aber nicht zuzunehmen,mein Körper wehrt sich gegen das Essen.",Zoe nimmt den bunten Blumenstrauß von Julian dankbar an und lässt Wasser in eine Vase laufen: "Wenn du nicht zunimmst stirbst du.",Julians Augen folgen Zoes Bewegungen während er sich auf einen Stuhl setzt. "Ich weiß,der Arzt hat mich netterweise darauf aufmerksam gemacht.",ob sie stirbt ist Zoe relativ gleichgültig,sie hat dem Tod schon öfter ins Angesicht gesehen. Der Tod macht ihr keine Angst. "Ist es dir wirklich so egal?",ungläubig schaut Julian Zoe zu wie sie ihm ein Glas Wasser einschüttet und ihm in die Hand drückt,"Danke." "Ja es ist mir egal...wofür soll ich weiterleben?",sie setzt sich aufs Bett und nimmt einen kleinen Schluck von ihrem Tee.

"Zoe,ich habe Neuigkeiten!",aufgeregt kommt er in ihr Zimmer gelaufen,"Du wirst in eine Klinik für Essstörung kommen. Ich weiß so gut wie du,dass du keine Magersucht hast und das heißt wenn du zunimmst bist du bald frei." Zoe lasse sich von der Freude von Julian anstecken und lächelt ihm zu.

Zoe atme tief durch und ignoriert die abfälligen Blicke der Passanten die vorbeilaufen. Sie ist glücklich endlich aus dem Horror zu entkommen,auch wenn sie es für unwahrscheinlich hält das es hier besser wird,trotzdem hier kann sie vielleicht schneller rauskommen,als sie denkt. Das Gute ist,alle schauen sie so blöd an,weil sämtliche Knochen hervorstehen,nicht weil sie wissen das Zoe die Verrückte aus der Zeitung ist,wie auch,sie hat gute 20 Kilo abgenommen und ihre Haare sind länger. "Ich begleite dich.",Julian taucht neben ihr mit dem Koffer auf. Alle starren sie an,sie hört Getuschel. Unangenehm ist es schon für sie,Julian merkt das und nimmt ihre Hand. Sie sieht ihn verwundert an. Er lächelt.

Sicherheit



Meine Augen flackern und ich nehme die Umwelt verschwommen wahr. Neben mir sitzt eine Gestalt mir langen schwarzen Haaren:"Kiki..." Diese wirbelt herum und schaut mich an,dann fängt sie aufgeregt an zu reden:"Oh mein Gott,sie ist wach,Lukas sie ist wach." Ich höre von weiter entfernt ein erstauntes:"Eeeecht?" Dann vernehme ich Schritte. "Lana!",neben mir kniet Lukas und hält meine Hand,Kiki ist immernoch außer sich vor Freude. "Was ist passiert?",ich richte mich auf,es ist hell und die Sonne steht hoch am Himmel,ich bemerke das ich unter Informationsmangel leide. "Wir sind durchs Maisfeld geflüchtet und du bist aufeinmal ohnmächtig geworden. Lukas hat dich auf den Rücken genommen und dann sind wir weiter gerannt. Wir sind Atara knapp entkommen...",Kiki klärt mich schnell über die Situation auf. "Sie war ganz nah,wir konnten sie spüren,dann haben wir die Straße gesehen und sind förmlich aus dem Maisfeld gesprungen!",Lukas grinst,"Dann haben wir gewartet das du aufwachst. Wir haben hier nämlich kein Empfang,keine Ahnung wo wir sind und Autos sind hier anscheinend so selten wie Regen in der Sahara." Ich muss lächeln und versuche mich aufzurichten.

"Und was jetzt?!",ich schaue die beiden etwas blöd an und die stammeln rum und zeigen in verschiedene Richtungen,"Oh man,das wird noch lustig!" "Ich denke wir sollten Zoe suchen!",erstaunt schaue ich Lukas an. "Ja,genau! Wir müssen Zoe aufsuchen!",ich stehe auf. Kiki sucht ihre wenigen Sachen zusammen und Lukas packt alles in den kleinen Rucksack.
Wir gehen einfach mal die Straße entlang und hoffen das wir ein Dorf finden oder uns ein Autofahrer entgegen kommt.

Nach einigen Stunden,Durchquerung eines Waldes und im Kreis gehen,schreit Kiki plötzlich auf:"Da! Das sieht aus wie ein Dorf!" Lukas schaut in die Richtung in die Kiki zeigt:"Ja,das ist eindeutig ein Dorf! Warte ich schau kurz ob man hier Empfang hat." Er kramt sein Handy aus der Tasche und ich setze mich hin.
"Ey,wie cool,hier hat man Empfang!",Lukas freut sich und auch Kiki und ich sind erleichtert. "Ja,Hallo,hier ist Lukas Cole,ich würde gerne Auskunft über den Aufenthalt von Zoe Hawkins bekommen ... Ja,das wäre nett ... Wo?... Können sie mir den Weg beschreiben ... Achso,okay,vielen Dank für die Informationen ... Auf Wiederhören!",Lukas legt auf und erklärt uns wo Zoe derzeit wohnt

und wir brechen auf.

"Wir möchten bitte zu Zoe Hawkins.",die Empfangsdame schaut mich prüfend an und ihr Blick wandert rüber zu Kiki und Lukas. "Ähm...ja,sind sie Freunde?",skeptisch mustert sie mich von unten bis oben. Wir sehen sonderbar aus... wir sind dreckig,staubig,haben kleine Schnittwunden am Körper verteilt. Lukas tritt vor und antwortet:"Kann man so sagen."
Die Frau nickt,steht auf und geht. Wir dackeln ihr einfach mal hinterher und schauen uns verstohlen um. Vor einem der Zimmer hält sie an und klopft. "Herein.",eine leise Stimme durchdringt die Tür. Die Tür geht auf,die Frau verschwindet nach drinnen und lässt uns vor der Tür stehen. Wir schauen uns verwirrt an,Lukas zuckt die Schultern. "Ich habe Besuch für dich.",die Stimme der Empfangsdame hat einen unfreundlichen Unterton. "Besuch?",die zarte Stimme von Zoe klingt verwundert. "Ja.",sagt die Frau kurz und fängt plötzlich an zu meckern,"Mr Smith,sind sie schon wieder bei Miss Hawkins?" "Ja,darf ich das nicht Mrs Grey?",eine Männerstimme. Dann öffnet sich die Tür Mrs Grey erscheint und bedeutet uns,dass wir reingehen dürfen. Langsam betrete ich den Raum,ich habe ihn mir anders vorgestellt. Es ist nett eingerichtet,durch ein goßes Fenster scheint das helle Tageslicht und ein bunter Blumenstrauß steht auf dem Nachttisch. Auf dem Bett sitzt eine abgemagerte Frau mit schmalem Gesicht. Neben ihr sitzt ein junger Mann mit blonden Haaren und grasgrünen Augen. Er sieht nett aus. Und Zoe sehr verändert. Sie ist viel dünner als auf den Fotos in der Zeitung,jetzt versteh ich auch,wieso sie hier in der Klinik für Esstörung ist.

Unerwarteter Besuch


"Zoe,du musst mitkommen,zum Wiegen.",Julian erscheint mit einem aufmunterndem Lächeln an der Tür. Zoe schaut ihn mit entsetztem Blick an,was wenn sie abgenommen hat? Was wenn sie wieder Zwangsernährt wird? Julian hat ihren Blick gedeutet und setzt sich zu ihr und nimmt sie in dem Arm,wie dünn sie ist. Es ist richtig schlimm sie zu umarmen. Dann steht er auf:"Komm mit,ich bleibe bei dir wenn sie dich wiegen,wenn du möchtest." Zoe antwortet mit einem dankbaren Blick und versucht sich aufzurappeln. Ihr wird schwindelig und sie muss sich wieder setzen. Julian eilt zu ihr: Kreislaufschwäche. "Komm,ganz langsam.",er stützt sie und sie gehen im Schneckentempo Richtung Tür. Er besucht sie täglich in der Klinik und bleibt be ihr solange er kann. Sie macht Fortschritte,weil sie sich hier wohlfühlt.

"35 Kilo. Sie können gehen.",der Arzt entlässt mich und ich atme laut aus,auch Julian sieht erleichtert aus. "Das darfst du nicht wieder verlieren!",mahnt Julian und Zoe wird sich bemühen das Gewicht zu halten,für Julian. Mittlerweile hat sie wieder etwas von ihrer Lebensfreude mit Hilfe von Julian gefunden.
Sie merkt selber,dass sie anscheinend doch in der Magersucht hing,aber nicht weil sie dünn sein will,sondern weil sie einfach verschwinden wollte. Jetzt geht es ihr besser. Und sie fühlt sich wohler.

"Heute dürfen wir uns allein Essen machen,Pizza,kommst du mit?",Zoe lächelt ihn an. Da sagt er nicht nein und so begleitet er sie in die Küche. Das erste was Julian sieht,sind zwei Betreuerinnen in gelben Shirts und viele junge Mädchen die alle so klapperdürr sind wie Zoe.
Er kennt sie schon und begrüßt sie. Sie grüßen zurück. Die Betreuerinnen sind sehr erleichtert das er da ist,denn er kann gut mit den Mädchen umgehen,sie öffnen sich ihm.
Der Nachmittag ist ruhig. Wir schauen uns in meinem Zimmer einen Film an und essen Wassermelonen. Danach sitzen wir auf meinem Bett und reden,bis es klopft und eine Betreuerin reinschaut.

Aufeinandertreffen


"Hallo,kenn ich euch?",Zoe lächelt uns freundlich zu. "Ich... Also... Nein,du kennst uns nicht. Ich bin Lana,das sind Kiki und Lukas." "Ich bin Zoe... Aber mich dürftet ihr ja kennen und das ist Julian.",der Mann namens Julian lächelt uns zu und Zoe bittet uns mit einer Geste,dass wir uns setzen. "Ähm,ich möchte nicht unhöflich wirken,aber... Was zum Teufel wollt ihr hier?" "Oh,ja... Ehm,entschuldige,das wir hier einfach so auftauchen,aber... Wir waren in der Villa.",Lukas stottert etwas rum. Zoe schaut uns mit vor Schreck geweiteten Augen an. "Wir... wir haben einen Freund verloren.",Kiki ist den Tränen nahe. "Oh...",Zoe verzerrt das Gesicht. 
Zeit verstreicht. 

"Oh...",wiederholt Zoe. Julian nimmt ihre Hand. Zoe sieht schockiert aus und sucht nach Worten. 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 10.04.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
- Der Wechsel der Situationen finden nicht zur selben Zeit statt -

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