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Cecilia : Vorwort, um nicht mit der Tür in's Haus zu fallen

  In den vergangenen Tagen - oh, wären sie vergangen ! - hat uns unser Kabinett so manche Einsicht (oder aber Erkenntnis) geliefert, die uns ein recht vollständiges Bild der allgemeinen Unkenntnis seiner Mitglieder vermittelt. Kabinettsstückchen sind das nicht, beileibe! Denn der Verdacht könnte aufkeimen, dass diese Unkenntnis eher aus der Abteilung 'Notlügen' stammt, von denen die Sage geht, sie seien in der christlichen Welt eine lässliche Sünde.

Eines ist klar: Man kann sich auf die Lügen dieser Clique verlassen. 

!!! Brandneu ! 19.Juli 2013, Bundespressekonferenz :

Das dominante Thema der Bundespressekonferenz ist die Prism-Affäre. Hier gibt sich Merkel ahnungslos: "Mir ist es völlig unmöglich, eine Analyse von Prism vorzunehmen." (Quelle: SZ 19.7.2013)

 

 

 

 

 

Helga: Deutsche Prism-Erkenntnisse

 



Die „Amekaner“, meint Herr Friedrich, sind Freunde und Freunden vertraut man. Sie tun nichts. Natürlich wollen sie nicht nur spielen aber was sie noch wollen, darüber haben wir keine Kenntnis.

Wie sich herausgestellt hat, wollen sie den Herrn Snowden ( den Herrn Schnoden, wie man auch sagt) aus Russland herausholen. Vermutlich beabsichtigen sie mit ihm dann nur zu spielen aber auch das weiß man nicht genau. Der Bürger fragt sich, warum das ganze Gezerre, denn die „Amekaner“ haben nichts Böses getan, nur das, was alle tun, nur weiß niemand, was getan wird, denn es ist halt geheim und es muss getan werden, um die Welt, insbesondere die Amerikaner zu schützen.

Frau Merkel sagt nicht viel, sie lässt sagen und fährt ins Loch...ins Sommerloch an die See. Man kann hier alles aussitzen bis Erkenntnisse vorliegen, denn derzeit liegen keine Erkenntnisse vor. Im Augenblick ist das alternativlos. Anschlagspläne werden vertagt. Und sie vertraut auf Gott. Der Glaube hat noch immer geholfen, über wenig Erkenntnisse hinwegzukommen.

Unsere Kanzlerin wird doch nicht auch noch Internetknotenpunkte entwirren wollen, zumal sie ziemlich angezapft sein dürften. O-zapft ist! Man muss warten können. Frau Merkel hat Geduld, bald ist Wahl und jeder wird sehen wie klug unser Volk zu wählen vermag. Die Kostümjacken würde man farblich anpassen, das gelbe Jäckchen kommt in die Kleiderspende, das grüne hebt sie noch auf, ein rotes hat sie noch nicht, das braune wird wieder aufgebügelt aber am Liebsten würde sie ein flatterndes farbloses in Auftrag geben, so wie man auch farblosen Nagellack oder farblosen Schuhcreme wählen kann.

Die Deutsche Bahn unternimmt auch etwas ohne Kenntnisse:

„Erst kürzlich wurde bekannt, dass die DB den Einsatz von Mini-Drohnen zur Gewinnung von Videomaterial testet. Die offizielle Begründung dafür war nicht die Gefahr von Anschlägen, sondern die Identifizierung von Sprayern.“

Muss man eigentlich immer Kenntnisse haben wollen? Man muss eigentlich. Auch Herr THOMAS DE MAIZIÈRE weiß nicht so viel aber unternimmt etwas. Die Drohnen sind zugegebener Maßen etwas größer aber dafür fliegen sie noch nicht. Noch sind es Stehdrohnen aber sie kosten schon. „Lebt Ihr noch oder kostet es schon?“ Frau Merkel hält sich bedeckt. Sie vertraut auf Gott, denn er ist der Chefschnüffler, er dringt in unser Innerstes ein aber was macht er mit seinem Wissen? Irgendwann schüttet er seinen Geist aus, ob man es will oder nicht. Aber hilft es (außer dass Jungfrauen schwanger werden können)?

Wenn Gott eine Frau wäre, dann würde sie zu uns sprechen aber es ist ein Schweigen überall in den Höhen, auch wenn die Drähte glühen. O-zapft wird.




Entsetzt liest man als Unwissender dieses:

Gott hat die Jungfrau Maria geschwängert! So steht in der Bibel sehr deutlich: "Sie wird in ihrem Schoß empfangen, weil Gottes heiliger Geist über sie kommen und Gottes Kraft (lateinisch Potentia) sie überschatten wird."

„ Aber das "Zeugen" ist immer noch Männersache. Vermutlich das einzige, was wir - ansonsten völlig nutzlosen Drohnen - wirklich können ... „ meint ein männlicher Mann im Internet und postet den Beweis, dass Gott ein Mann ist.

Er kannte nicht die Pontia der Gottgleichen, die mehr als Jungfräuliches mit Geistvollem zu schwängern suchen. Der liebe Gott ist ein Waisenknabe auf dem Gebiet, auch wenn seinem Wunsche entsprochen und eine Menge Geist verschüttet wird, alle Jahre wieder. Genaue Kenntnisse liegen nicht vor aber das ist auch nicht das erklärte Ziel

 Er wusste nichts von den geheimen Drohnen, die es heute gibt. Nicht immer merkt man wenn sie saugen und zapfen und auch der Nutzen bleibt dem einfachen Gemüte weitestgehend verborgen. Es liegen keine Erkenntnisse vor, meinen die einen. Die anderen greifen auf die nachgelegten zu und hoffen auf Abwendung des Schlimmsten. Die Hoffnung stirbt zuletzt....aber o-zapft ist's.

 

 

 

 

Irrelevanz der Un-Möglichkeiten

 

Mögliches

ist leicht berechenbar

Ist leicht einkalkulierbar

 

Abwendbar… vermutlich

Umsetzbar… anscheinend

 

Unmögliches

Ist schwer berechenbar

Ist schwer einkalkulierbar

 

Scheinbar irrelevant

 

Wer entscheidet über möglich oder unmöglich?

 

Unwissende

Cecilia: Geduld und Chuzpe

 

 

„Nun reiss’ dich endlich mal am Riemen!“ faucht die gelangweilte Ehefrau durch die zusammengebissenen Zähne. Ihr kleiner Mann zieht gehorsamst die Hose herauf, schließt die Gürtelschnalle und zieht beide Hosenträger über die Schultern. Wo vorher Spannung geknistert hatte, breitet sich jetzt lähmende Langeweile aus. „Riemen!“ „Und geh’ mir gefälligst nicht auf den Senkel.“ „Welche Schenkel?“

Der kleine Ehemann beschließt schweren Herzens - Riemen hin und her - , den Geduldsfaden, der seit einiger Zeit zwischen Ihnen zum Reissen gespannt war, nun nicht mehr auf Spannung zu halten. Er stellt sich in die Ecke, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Die Frau versteht das miss. Sie wiegt sich in unberechtigter Sicherheit, geht an die Hausbar und gießt sich einen auf die sparsam beleuchtete Lampe.

Der Mann tritt aus seiner Ecke und steigt auf’s Dach, von wo aus er im spitzen Winkel in die Suppe spucken kann, solange der Speichel reicht. Rotzfrech nenne ich das, endlich!

 

Man möchte unserer Angela in den Topf spucken, in dem sie ihr Süppchen kocht: Es fehlt das Salz!

 

Doch nun hat sie sich in den (wohlverdienten) Urlaub verabschiedet. Vorher noch Wagner, danach Wahl; da ist nicht dazwischenzukommen. Hier die Wucht, dort das Runde, welches in’s Eckige möchte. Natürlich ohne anzuecken. Nein, noch nicht Weltmeisterschaft. Wahlen!

 

Sie hungert sich eben mal wieder so dahin, das Lamm. Das Unschuldslamm. Schickt wieder mal ihre Jungs in’s Gefecht; die können sich aufreiben, Madame bleibt in der Etappe, fein sauber. Der liebste Ausdruck unserer politischen Repräsentanten ist neuerdings: „Wir haben keine Erkenntnisse.“

 

Ein Satz von tiefer philosophischer Tragweite.

Erkenntnis ist etwas anderes. Ist doch das Erreichen und Erringen von Erkenntnis das Ziel des Denkenden.

 Was sollen wir also dabei denken? Wird in diesen Kreisen überhaupt gedacht?

 

Nein, hier zählt das sonntägliche Politbarometer. Es wird schwül, kein Schweiss! In solcher Lethargie verziehen sich jedes Gewitter, die Reinigung der Luft bleibt aus. Die letzten Kanzler des christlichen Abendlandes zeichneten sich aus durch Aussitzen auf ihrem immer dicker werdenden Hintern.

 

Auch in diesem Sinne sind sie Repräsentanten einer Repräsentativdemokratie. Vom Arsch zum Mund: Diese Kanzlerin hat in weiser Voraussicht ein Wort in den Mund genommen, das prompt zum ‚Unwort des Jahres’ gewählt wurde: „alternativlos“. Und es scheint, dass sie selbst in der deutschen politischen Landschaft – vor den Wahlen - alternativlos ist. Lethargie kommt an. Nun ist „das Internet Neuland“ für sie. Auch eine solche Mitteilung - in der Pressekonferenz nach ihrem letzten Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten, bei dem es um Internet-Spionage ging – der staunenden Welt verkündet, zeugt von gefährlicher Naivität oder ist gar einfach Chuzpe. Für die amerikanischen Geheimdienste ist das Internet kein Neuland, sondern erobertes, besetztes Land.

 

Warum stellen sie alle die, die jetzt in Erklärungsnot mangels Erkenntnis geraten sind, sich nicht einfach hin und gestehen ein: Wir sind Büttel, unser Geschick ist Buckeln. Wir dulden keine Konkurrenz: weg mit den Buckelwalen!

 

 

 

 

 

 

 

 PRISM I und PRISM II,

Kinderlein : Kommt all’ herbei!

Sehet, wie der Hampelmann

euer Geld verprassen kann.

 

Alle werden abgehört.

Hat das die Frau M. gestört?

Schaut euch an, wie oben die

wegseh’n; dann mit Fantasie,

 

mit dem Schweigen, mit Geduld

bleiben wollen in der Huld

von uns Wählern, denen sie

Lügen brechen über’s Knie.

 

Unsere Freunde over sea

sind um uns besorgt, und wie!

Dienst ist Dienst, geheim geheim.

Spionage kein Honigseim.

 

Ganz egal, ob uns’re Leut’

wussten es, dass wir die Beut’

dieses großen Ohres waren.

Sie verschweigens mit Gebahren.

 

Ganz egal, ob wir was haben

zu verbergen, auszugraben.

Sind ein Volk, wo Jeder ist

ein verkappter Terrorist.

 

Jetzt, wo es veröffentlicht,

steht der Schweiss auf dem Gesicht.

Einer schluckt noch schnell die Zahlen

und sein Schluckauf macht ihm Qualen.

 

Und der And’re hat wie immer

von Erkenntnissen kein’ Schimmer.

Alle lügen weiter sie,

kratzen sich dabei am Knie.

 

 

 

 

 

 

 

 

Helga: Geheim

 

 

Was ist schon noch geheim im Zeitalter des gläsernen Bürgers denkt Amalie Schnupperchen und möchte sich schlau machen. Die Öffentlichkeit, wer auch immer die Öffentlichkeit ist, vermeint, dass heutzutage wirklich nichts mehr geheim ist. Hose runter heißt die Devise, wenn man einen Hammer kauft: die Kassiererin fragt nach der Postleitzahl. Nein, die sage ich nicht, wagt Amalie zu antworten, zahlt in bar und erreicht, dass die Frau an der Kasse weinerlich meint, sie würde doch nur ihren Job machen. „Wir müssen das fragen.“ Na gut.

 

Am Morgen hatte sich Amalie ein wenig Geld vom Automaten geholt, danach ist sie in den Baumarkt gefahren, um sich einen Hammer zu kaufen. Einen großen Hammer! Vorher hatte sie bei einem ausländischen Mann angerufen, der sich über die Plattform „jeder hilft jedem“ als guter Helfer angeboten hatte.

 

„Ich kaufe ihn mir“, sagte sie und meinte den Hammer, den man ja brauchte, um das Problem zu lösen. „Auf mich ist Verlass, ich helfe ihnen.“ versicherte der Mann. „Haben sie schon das andere Material?“

 

„Ja, ich bekam es gestern geliefert.“

 

„Na, dann können wir ja die Sache in Angriff nehmen.“ Sie vereinbarten den Termin.

 

Der Termin rückte heran. Das SEK hatte unbemerkt Stellung bezogen. Amalie wartete auf ihren Helfer, der auch pünktlich in einer Latzhose und mit einer Schirmmütze bekleidet erschien. Man warf ihn unter Geschrei zu Boden, auch Amalie wurde abgetastet und in Handschellen abgeführt. Die Nachbarn zeigten sich betroffen, erstaunt und entsetzt. In der Zeitung wurde über die Ungeheuerlichkeit ausführlich berichtet und man twitterte das Vorkommnis in die Welt hinaus.

 

Die gläserne Bürgerin Amalie Schnupperchen hatte Fehler gemacht, sie ist verdächtig geworden. Man musste eingreifen und die anderen gläsernen Bürger schützen.

 

Offensichtlich wollte sie in krimineller Vereinigung mit einem verdächtigen ausländischen Menschen, sich eine mörderische Waffe kaufen, um einem Feind ans Leder zu wollen. Sie beabsichtigten einen hinterhältigen Angriff, der wurde wegen der aufmerksamen aber geheimen Überwachung aller Bewegungen und Telefonate durch die schlagkräftigen Organe verhindert.

 

Damit wurde auch der Bau eines Kaninchenstalles verhindert. Die Hausordnung gestattet keine Kaninchenställe. Kaninchen stinken.

 

Cecilia : Worte des Abschieds

Und der Geist ergoss sich über die Lande, ähnlich einem Dünnpfiff, seiner Konvulsionen beraubt.

Es handelte sich aber nicht um das Pfingst- Wunder, sondern war den tapferen Recken aus dem Land der tausend Möglichkeiten geschuldet, in dem ein Tellerwäscher um’s Wimpernzucken zum Millionär und ein braver Bürger zum Terroristen werden kann, der einen ewigen Fingerabdruck in die Atmosphäre gesandt hat, um seiner Freundin mitzuteilen, dass sie gestern Abend ausnahmsweise einmal Unrecht hatte.

Die Horcher konnten in ersten Moment nichts Ungewöhliches an dieser Aussage finden - waren sie doch in der Regel diejenigen, die sich auf Unrecht verstanden.

Gerade in all ihrer Unauffälligkeit aber war diese message brennend interessant und konnte dem Raster hinzugefügt werden, das als Filter aus einem Nobody, einem Hänschenklein, einem Menschen wie du und ich ein gefährliches Monstrum machte, schneller als der Mörder seine Hand umdreht.

Wir brauchen also nichts Privates mehr: keine Privatsphäre, kein Privateigentum. Wir haben das Paradies verloren, in dem wir wir selbst sein konnten, ohne durch irgendein Raster zu fallen. Unsere Welt ist jetzt voller Fallen.

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.07.2013

Alle Rechte vorbehalten

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