Wirklich sehr lange, haben wir - mein Mann und ich - uns gegen die Anschaffung
eines PCs gewehrt.
Unsere Argumente waren:
Das brauchten wir nicht. Ist nur ein "Zeiträuber" und stört die Kommunikation in
der Familie.
Sobald unsere Söhne ihr eigenes Geld verdienten, kauften sie sich sofort einen.
Fortan erzählten sie uns ständig, dass wir als PC-lose Menschen auf der Verlierer-Seite
seien.
Als meine alte Schreibmaschine ihren Geist aufgab, wurde mir klar, dass mit dem
Schreibprogramm eines PCs viel besser zu arbeiten ist.
Mein Sohn besorgte mir günstig von einem Freund einen PC mit Windows XP-Programm.
Anfangs saß ich davor, wie der "Ochs vorm Berg".
Ich hatte panische Angst, dass, wenn ich etwas falsch mache, das ganze Programm
abstürzt und dergleichen.
Mein Ältester versuchte mich einzuweisen. Das musst du so machen, und dort mit der Maus klicken. Leichter gesagt als getan. Der Pfeil raste auf dem Bildschirm hin und her und ich brachte es nicht fertig, ihn irgendwo zu fixieren. Schließlich gab Sohnemann auf und meinte, ich solle erstmal, das mit der Maus üben.
Mein zweiter Sohn - um Hilfe gerufen - hatte zwar ein wenig mehr Geduld, schaffte es
aber auch nicht, mir die elementaren Dinge klar zu machen.
Töchterchen, die technisch sehr begabt ist, hatte zu der Zeit andere Sorgen und ich
fragte sie erst garnicht.
Schließlich holte ich mir bei der Stadtbücherei einschlägige Literatur für Einsteiger.
Schritt für Schritt erarbeitete ich mir Geheimnisse meines PCs und mit der Zeit wollte
ich immer mehr wissen.
Schliesslich befasste ich mich mit dem Internet.
Natürlich hatte ich heftige Angst, in irgendwelche "Fallen" zu tappen
und das nicht unbegründet, wie sich mit der Zeit herausstellte.
Begeistert machte ich bei Preisausschreiben mit. Statt dem erfhofften Gewinn,
bekam ich dann allerdings Rechnungen für Dienste, die ich angeblich
geordert hatte.
Ich schrieb einige verzweifelte Briefe, bekam als Antwort aber nur Mahnungen mit
massiven Drohungen, den Gerichtsvollzieher einzuschalten.
Nach einem Gespräch mit einen Freund, der bei der Kripo arbeitet, wurde ich wieder ruhiger.
Er meinte, dass die meisten dieser "Anbieter" irgendwo aus dem Ausland agierten, und
erfahrungsgemäß nicht den "Rechtsweg" beschreiten würden. Ich sollte die Sache
"aussitzen", das heisst, einfach nicht mehr darauf reagieren.
Er hatte Recht. Irgendwann kamen keinerlei Nachrichten mehr von ihnen.
Meine Schwester machte mich mit einem Schreibforum namens Bookrix bekannt.
Am Anfang dachte ich: irgendwelche Leute, die sich "beweihräuchern"
und gegenseitig Sternchen geben.
Trotzdem richtete ich mit Chrissis Hilfe einen Account bei BX ein -
ehrlich gesagt - die meiste Arbeit machte sie.
Schreiben war schon von Kindheit an mein Traum und hier konnte ich ihn endlich verwirklichen!
Bald wurde mir klar, dass das garnicht so einfach ist.
Es mangelt mir an Geduld . Spätestens bei dreißig Seiten mache ich schlapp.
Die Autoren bei BX, die 500 und noch viel mehr Seiten schreiben, bewundere
ich masslos.
Dieses Jahr, schien sich meine Fantasie "verabschiedet" zu haben. Es kamen einfach
keine Ideen mehr.
Soweit läuft inzwischen alles ganz gut mit meinem PC und mir.
Bis ich mich bei facebook registrierte. Sobald ich irgendwelche Aktionen bei
facebook versuche, macht mein Internet dicht. Garnichts mehr geht!
Sehr viele Stunden brachte ich schon damit zu, mein "Herzchen" wieder zum
laufen zu bringen.
Zum Glück kennt sich unser Nachbar sehr gut mit Computern aus.
Er fing zwar erst im reifen Alter von 65 damit an, hat sich aber so gut eingearbeitet,
dass er Computer "aufrüsten" und reparieren kann.
Wozu ich Stunden brauche, schafft er meist in ein paar Minuten.
Das vergangene Wochenende war nun der reine Horror.
Zuerst machte die Auto-Batterei schlapp.
Dann gab der PC von meinem Mann den Geist auf. Klar, der Kasten war uralt.
Ich hatte ihn bei ebay für 15 Euro ersteigert.
Fünf Jahre hat er immerhin noch funktioniert. Allerdings war er so langsam,
dass man zwischendurch mal ein "Nickerchen" machen konnte.
Solche Dinge passieren natürlich immer bei uns, wenn wir das Weihnachtsgeld bekommen
haben.
Achtzig Prozent des Geldes gehen für Reperaturen oder Ersetzen, der kaputt
gegangenen Teile drauf.
Heroisch machte ich meinem Mann den Vorschlag, meinen PC ins Arbeitszimmer zu stellen
und ihn gemeinsam zu nutzen, bis wir einen Neuen kaufen können.
Gesagt getan. Er wurde abgebaut, gestöpselt und installiert.
Ab und zu höre ich gerne Web-Radio. - Am nächsten Tag machte der PC keinen Ton.
Verzweifelt stöpselte ich die Lautsprecher in alle möglichen Buxen.
Nichts passierte.
Ich installierte die neue Version des Flash-Players. Wieder nichts!
Unser lieber Nachbar brauchte dieses Mal auch ein wenig länger als sonst. Er nahm sogar den Rechner auseinander. Am Ende wurde klar, dass der Treiber "rausgeflogen" war.
Na ja, jetzt geht alles wieder wunderbar.
Nebenbei hat er jetzt auch noch den Brenner installiert!
Sollte sich mein Geschreibsel sehr unfachmännisch anhören. Es ist mal so, eigentlich
verstehe ich garnichts von Computern...
Tag der Veröffentlichung: 13.12.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
unserem netten Nachbarn, der diesen Kasten bis jetzt immer wieder zum "Laufen" gebracht hat