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Der Altbauteil unseres Hauses wurde 1670 erbaut. Im zweiten Weltkrieg beschädigt,
musste der Bau wieder neu aufgestockt werden.
In den fünfziger Jahren wurde noch ein neues Haus angebaut.

Schön war dieses Haus wirklich nicht. Aber es hatte einen gewissen Charme.
Für unsere Familie wurde es so etwas wie ein "Nest".

Mit 360 Quadratmetern Wohnfläche konnte man einiges anfangen.
Also holten wir unsere Eltern in das Haus.
Im Erdgeschoss wurde die Wohnung behindertengerecht ausgebaut, weil meine
Mutter im Rollstuhl saß.
Im zweiten Stockwerk richteten wir eine schöne Wohnung für meine Schwiegermutter
ein.


Mein Mann und unsere drei Kinder bewohnten im ersten Stock eine fünf-Zimmer-Wohnung!

Mein Vater, der sehr kreativ und künstlerisch begabt war, kam schliesslich auf die
Idee einen Teil des großen Speichers als Atelier umzubauen.

Zunächst mussten wir einen Container mieten, weil auf dem Dachboden noch
sehr viel Müll lag.
Wir fanden dort einige sehr alte Bücher. Handgranaten und sogar einige Waffen, die
wir bei der Kripo ablieferten.
Am besten war ein Perückenfund. Mein Mann langte in eine doppelte Wand und hielt
plötzlich ein Skalp in der Hand. Beim näheren Hinschauen, stellte sich natürlich
heraus, dass es eine uralte Perücke war.

Ein Zimmer des Ausbaues war das Gästezimmer und der größere Raum wurde als
Atelier genutzt.Dort unterrichtete mein Vater in Seidenmalerei- Porzellanmalerei- und andere Kurse.

Das Gästezimmer wurde oft genutzt, weil wir immer sehr viele Besucher hatten.

Nach einem kleinen Streit mit meinem Mann, verzog ich mich einmal in das Fremdenzimmer,
um dort zu schlafen.
Diese Nacht wurde für mich eine wahre Horrornacht. -
Mitten in der Nacht wachte ich auf und wollte zurück in unsere Wohnung gehen.
Aber irgend etwas hielt mich auf dem Bett fest und ich konnte nicht aufstehen.
Am nächsten Morgen erwachte ich schweissgebadet und völlig gerädert.

Nachdem mein Vater aus gesundheitlichen Gründen das Atelier nicht mehr nutzen konnte, wohnten unsere beiden Söhne, später unsere Tochter in dieser kleinen Wohnung.

Erst Jahre, nachdem wir nicht mehr in dem Haus wohnten, erfuhr ich, dass nicht nur ich
unheimliche Erfahrungen in der Mansarde gemacht hatte.

Meiner Schwester, die einige Male dort übernachtete, erging es genauso wie mir.
Auch sie, wurde auf dem Bett festgehalten.

Meine Tochter gruselte sich schrecklich, weil die Tür zu ihrem Zinmmer auf und zu ging.
Auch sie war ausserstande, ihr Bett zu verlassen.

Ähnliches erfuhr ich von einigen der anderen Gäste, die dort übernachtet hatten.

Mein Sohn erzählte, dass er von der Arbeit nachhause kam und seine Schwester am
Fenster ihres Zimmer sah, hinter ihr stand eine Gestalt. - Später stellte sich heraus, dass sie alleine war.

Keiner von uns hat darüber geredet. Erst viel später erfuhren wir, dass es
anderen genauso erging.
Abergläubisch bin ich nicht. Aber da oben war es mir nie ganz geheuer!

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Tag der Veröffentlichung: 06.12.2012

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