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Vorwort:
Unsere drei Kinder sind selbstverständlich sehr höfliche und gut erzogene Erwachsene geworden.
Ob wegen oder trotz unserer Erziehung bleibt dahingestellt...


Wer kennt dieses Szenario nicht?
An der Supermarktkasse. Ein Kleinkind schreit im höchsten Diskant, weil es einen Schokoriegel oder ähnliches unbedingt haben will. Die Kassiererin schaut total genervt. Die anderen Kunden ebenfalls, während einige von ihnen auch schmunzeln. Schließlich legt die entnervte Mutter den Riegel auf das Band und gibt auf....
Das lief auch vor nunmehr 33 Jahren bei uns nicht anders.

Als ich cirka 12 Jahre alt war , legte ich eine List der „no-goes“ für Eltern an. Also, wenn ich mal Mutter bin, so etwas geht schon mal garnicht.


1.Konsequenz:
Mein Bruder und ich sind
Nachkriegsgeneration. Das heisst. Unsere
Eltern, vor allem mein Vater, waren der
Meinung, „die Kinder müssen lernen sich
einzuschränken.“ Dann brach aber auch wieder
die ander Meinung durch, „es soll ihnen
besser gehen als uns!“ Für uns war es
äußerst schwierig auszutangieren, welcher
Trend gerade bei unserem Vater lief.

Mein Mann und ich versuchten so konsequent
wie nur möglich zu sein, um schließlich
festzustellen, dass dies garnicht geht.


2.Erklären:
Manchmal kam ich nach hause und wurde mit
Hausarrest und anderen Strafen konfrontiert
und hatte keine Ahnung warum.

Unser Anliegen war: „Wir erklären unseren
Kindern, warum bestraft oder dergleichen
wird.“
Nur – erkläre mal einem
zweijährigen, warum es nicht geht, sich in
der Hauptverkehrszeit mitten auf der Straße
auszuruhen.


3. Schlechtes Gewissen:
Meine Mutter war eine der besten
Menschen, die ich jemals kennengelernt habe.

Ungelogen! Sie war einfach nur lieb!
Ihre einzige Erziehungsmethode
war: Mit zitternder Unterlippe zu sagen:
„Ich bin enttäuscht!"

Wumm! Das saß viel mehr als jede
Ohrfeige, Hausarrest oder was für
Strafmassnahmen es auch immer gibt.


Und dann, ertappe ich mich dabei, wie ich
zu meinem Zweitgeborenem sage: „ich bin
enttäuscht. Deine Lehrerin sagte, du
könntest ein einser-Schüler sein, aber dank
Deiner
Faulheit......“


4. Verständnis:

Verstehe Du mal einen oder eine
aufsässige 16-jährige!

Ich habe mich ja damals ja selbst nicht
verstanden!


Viele gute Vorsätze und Ideen.
Inzwischen sind wir Großeltern.
Manchmal schaue ich etwas fassungslos zu, was meine „Kinder“ da machen. Und dann frage ich mich, ob sie vielleicht auch so eine Liste angelegt haben wie ich.

Na ja, Erziehung ist für uns vorbei.
Jetzt sind wir Opa und Oma und sind fürs „Verziehen“ zuständig!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 20.08.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
meinen lieben Kindern

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