Im Mai 1981 rief Ute Felix in der Sparkasse an. Felix und Ute hatten im Februar letzten Jahres nach Schluss des Seminars in Münster ihre Telefonnummern getauscht, nicht die privaten, nein, um Himmels willen, bloß das nicht! Ute hatte Felix ihre Büro-Durchwahlnummer gegeben und Felix Ute die seine. Felix meldete sich am Telefon: „Hoffmann“.
„Hallo, ich bin’s“, tönte es ihm fröhlich entgegen, „störe ich gerade? Oder hast du einen Moment Zeit?“
„Hey!“ antwortete Felix und sein Herz begann, heftiger zu schlagen, „das ist ja mal eine freudige Überraschung! Du störst überhaupt nicht. Schön, dass du anrufst! Wie geht es dir?“ Sie hatten über ein Jahr lang nichts voneinander gehört.
„Mir geht es gut“, entgegnete Ute, „dir auch? Ist letztes Jahr bei dir alles gut gegangen?“
„Ja, sicher“, sagte Felix, „mir geht es gut und alles ist palletti.“
„Denkst du noch manchmal an mich?“ fragte Ute.
„Und ob! Wie könnte ich dich vergessen!“ Gut, dass Felix ein Büro für sich alleine hatte. „Die Nacht mit dir wird mir immer unvergesslich bleiben! Und du? Denkst du denn auch noch manchmal an mich?“ wollte Felix wissen.
„Viel zu oft. Wie oft ich schon den Telefonhörer in der Hand gehabt habe, um dich anzurufen…, und dann habe ich mich doch nicht getraut.“
Einen Moment lang schwiegen beide. „Weißt du“, fragte Ute dann mit gedämpfter Stimme, „es vergeht kaum ein Tag, ohne dass ich an dich denke!“
„Hey, hey, Vorsicht,“ riet Felix, „du weißt, dass es für uns beide keine gemeinsame Zukunft gibt. Darüber waren wir uns einig!“
„Ja sicher! Mach dir mal keine Sorgen. Ich werde deine Ehe nicht in Gefahr bringen. Aber an dich zu denken, kannst du nicht verhindern und das kannst du mir nicht verbieten.“
„Ich denke ja auch oft an dich. Auch viel zu oft. Aber ich habe dir gesagt, dass ich meine Frau und meine Kinder niemals
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 25.02.2014
ISBN: 978-3-7309-8631-8
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