Tja - da sitz ich nun und lass so das leben an mir vorbeiziehen - da war ja alles mit drin - doch die letzten 20 Jahre hielten einige bemerkenswerte Geschichten für mich parat.
Bis zum Jahre 1986 schoss mein Leben in hektisch - leidenschaftlicher und dramatisch-chaotischen Manier auf einen unausweichlichen Totalcrash zu - das wusste ich damals zwar noch nicht - vielleicht aber doch, so diffus irgendwie - heute aber ist mir der Verlauf so klar wie ein kristallener Zapfen aus gefrorenem Bergwasser.
vom gestrandeten Rockmusiker - Oldtimertuner - Werkstattbsitzer- Plattenproduzent - - hin zu einem Mann, der am Scheideweg zwischen Leben und Tod stand -und der auf wundersame Weise nochmal eine Chance bekam - Eine Chance - vielleicht zuviel gesagt, oder nur ein weiterer skuriler Spurwechsel auf der Fahrt in die Hölle - wer weiss das schon.!
Die achtziger Jahre waren geprägt vom verzweifelten Versuch auf irgendeine Art zu einem (ver)wertbaren Erfolg zu kommen -
Die Achtziger -ja mann das war was.. Da war “mann” als Pop/Rock-Musiker auf einmal in der Situation sich der eigenen Kreativität, so dachten die meisten jedenfalls, hinzugeben. Und endlich nicht mehr an der Unfähigkeit seiner basisdemokratisch - verseuchten und technisch (natürlich) miserablen Bandkollegen zu scheitern. Viele scheiterten aber, ehrlich gesagt, am Ende genau an Ihrer eigenen (Un)Kreativität. Das Ergebnis war eine unsägliche Menge von gleichklingender und hohler Retortenmusik. Die Musik die sich, je mehr die werkseigenen Computersounds zur Neige gingen, auf dramatische Art und Weise gegenseitig auslöschten.. Kreative Phasenauslöschung sozusagen..
Vergleichbar schrecklich waren nur die modischen Auswüchse die dieses von Schulterpolstern und Legins und hochtoupierten Kraushaarfrisuren gemarterten Jahrzent peinigten.
Und nix war es mit der revolutionären Musiklawine die uns die Midi-Sampler- und Computer-Produzenten versprachen. Die wenigen die in den Achtzigern erfolgreich waren , waren es vorher schon und sind es, so sie noch leben , heute noch...
So manch einer, der sich noch einen Rest an objektiver Selbskritik bewahren konnte, hätte wohl am liebsten in seinem Heimstudio das Keyboard mit einer Knarre getauscht und den musikalischen Freitod gewählt...
Aber das nur am Rande..
Ich selbst war jedenfalls nur kurz in Gefahr dem musikalischen Plastik-Tod zu sterben, mekte aber früh dass diese neuen Arbeitsmöglichkeiten eine ungeheure Zahl an Möglichkeiten bot. Schnell und vor allem günstig, gute Musik zu produzieren.
Hatte ich doch kaum 10 Jahre zuvor mehr Geld in meine Plattenkarriere investiert als ich in meinem ganzen Leben zurückzahlen könnte.. Nur um ein paar Tage in einem Profistudio zu arbeiten, im gleichen Pausenraum mit deutschen Rock-Helden (stachelige Sache)Bier zu trinken und fach zu "simpeln". Und sich dabei der Hoffnung hinzugeben dass die Karriere nicht mehr aufzuhalten sei... na .... hat dann doch nicht geklappt - aber fast!! aber eben nur fast....!!
Als es auf das Jahr 1988 zuging war ich trotzdem nicht unoptimistisch dass sich alsbald der Erfolg doch noch einstellen werde..
Um aber Frau und Kinder durchzubringen musste ich doch ein paar Haken in Richtung Autoschrauberei schlagen. Wie alles in meinem Leben machte ich es auf meine Art. So war auch dieses Unterfangen immer auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn, soll eher heissen - zwischen Leben und Sterben...
Auf jeden Fall war es eine rasante Episde meines Lebens die sich auf aprupte Art und Weise einem ungeplanten Zwischenstopp näherte. Hätte auch schnell die Endstation sein können.
to be continued...
Texte: ©sfm 2010
Tag der Veröffentlichung: 05.03.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
lose Sammlung von Erzählungen aus einem Leben..
"blues pulls you through when your'e stuckin in a mess"