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Rückkehr in die Heimat

 

Als Deutsch-Afrikanischer Dichter kehre ich nach zwanzig Jahren in die Heimat zurück. Ohne meine Familie gehe ich zunächst und möchte schauen wie meine Rückkehr dort ermöglicht wird. Die Neuheimat Deutschland habe ich vieles zu verdanken: mein Studium, Familie und Kinder, Beruf und ich konnte mich hier gesellschaftlich engagieren und dafür integrieren.  Diese Integration ging sogar bis zur Einbürgerung. Ich bin Deutscher mit afrikanischen Wurzeln. Meine schriftstellerische Laufbahn setzte sich auch dort fort und kann stolz werden viele Bücher geschrieben zu haben. Die würden die Menschen meine Vision öffnen und vielleicht auch werden sie die Migration und das Zusammenleben besser dadurch einschätzen.

Ich habe durch meine ersten Bücher „Schwarzer sein im weißen Himmel“ , „Der einsame Kandidat“, „Im Wandel der Blicke“ Denkanstöße vermittelt und auch realitätsnahe Situationen beschrieben, die viele kannten aber nicht ausdrücken wollten.

Später wandte ich Afrika meinen Werken durch „Eine Reise nach Gorée“, „Im Spinnenennetz der Privilegien“, „Die Schätze von Obramkuza“.

Damit habe ich mich langsam der Situationen hier antasten wolle und bin in meinen Gedanken soweit gekommen viele aufzuarbeiten.

Nun möchte ich die ganze Produktion, die auf eine Inspiration und Kreativität berührt, selbst nicht die Imagination überlassen sondern ich denken durch die Rückkehr das Leben in die Heimat auch zu erleben und zu genießen.

Ich kann nicht meine Neuheimat verlassen. Da ich dort Weichen gestellt habe aber ich hoffe als Kulturbrückenbauer beide zu verbinden. Mit Optimismus dennoch unternehme ich diese Rückkehr und stelle mir paar Ziele vor um später bewerten können ob ich die erreicht haben könne.

 

Ich habe Papa verloren. Und fliege um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Mit diesem Verlust habe ich immer gespürt, daß ein Stück Bindung zu meiner Heimat weg gerissen wurde. In die Ferne habe ich immer ein Ohr gehabt, wann er mich anrief und ich nahm dann den Hörer ab um mich über die Heimat zu informieren. Nach einem solchen Anruf bin ich immer der Heimat nahe gewesen und vergaß die Sehnsucht, die in mir steckte.

Oft frage ich wie ich so lange durchgehalten habe weg von den Traditionen und der Sprache, die mich prägte. Ich habe vielleicht vieles verlernt aber ich wußte die Tatsache, daß ich dort zur Welt kam und dort aufwuchs konnte meinen Sinn helfen, mich dort leicht wieder abzufinden. Über die Jahre habe ich mich auch verändert und ich bin reifer geworden. Ob ich das Temperament meiner Leute auch so annehmen werde, kann ich vor ab nicht wissen. Jeden fall wird auch für mich eine Prüfung geben und ich werde mich mit ihnen einmischen.

Viele Jahre sind vergangen wo nur das Telefonat reichte um mir ein Bild über die Heimat zu verschaffen. Da fragte ich immer wie der Zustand jeden Einzelner dort war. Ich wollte viel erfahren aber die Gesprächsminuten verringerten sich bis irgendwann die automatische Stimme zu hören war „Sie haben nicht genug Einheiten für das Gespräch“ und der Gesprächspartner in die Heimat nicht mehr hörte. Es tat oft weh, als ob mir gerade die Leitung verkappt wurde. Nur um diese Gespräche zu führen musste ich immer eine Karte kaufen. Ich habe immer die Karten aufbewahren und manchmal zählte ich wieviel sie schon machten. Unfassbar sagte ich mir. Vor allem konnte ich mit diesen Ausgaben bestimmt mehrmals die Heimat besucht haben.

Meine Lyrik zur Heimat

Ich sehe dich Heimat wieder

 

Nach solange Zeit, viele Jahre wo ich an dich gedacht habe

Und immer geweint, dass mein Exil mich nicht die nötigen Mittel her gab

damit ich wieder bereisen konnte.

Nun wo ich durch harte Arbeiten und früh aufstehen

paar Ersparnissen habe,

kam die Entscheidung richtig,

und leistet mir der Flug in die Heimat.

Es war schwer, sehr schwer die Heimsucht zu ertragen.

Über 20 Jahre nur in Traum die Heimat zu riechen,

zu bewundern, zu beneiden, zu ersinnen,

über die Heimat zu lesen oder  böse Nachrichten

zu bekommen.

Da habe ich oft geweint

Und gefragt: was ist wirklich auf Dir geworden.

Manche Tage habe ich mir vorgestellt,

dass nur Katastrophen dort den Alltag beherrschten.

Ich war traurig zu hören, dass bald einen Bürgerkrieg

im Plan oder gestoppt werde.

Ich dachte, auf welches Blut wollen die noch

gießen sehen.

Ja immer die Unschuldigen können Opfer sein.

Die kriegen die ersten Geschosse,

während die Täter sehr weit weg von der Szene sind,

In ihr goldenes Versteck ihre Antriebe ansehen.

Die Machenschaften, die mich in der Entfernung

über deinem Schicksal erblasst haben,

werde ich jetzt mit bloßen Augen erfahren.

Ich werde viel neu entdecken und an viele

stolpern.

Da ich schon lange weg war und anders vielleicht

beachten und mir ansehen kann.

Meine Augen werden mich zwar lenken, bei Dingen,

die meinen Verstand nicht dulden werden.

Ich aber werde staunen und immer die Neuheimat im Gegenzug,

im Vergleich haben. Da ich auch dort neu gelernt habe.

Ich werde ich alles auf die Prüftaste stellen.

Denn jedes Land hat seine Besonderheiten.

Ein Umfeld zeigt seine beste Seite,

wenn die Menschen dort auch so sind.

Kein trügerischer Stempel lasse meinen Anblick

erleuchten.

Wenn es in die Wand keine Farbe gibt,

werde ich auch verstehen, woran es

gemangelt hatte.

 

Ich werde viele erdulden

Und hoffe nicht zu sehr, daß

ich erkennen werde,

wo gar nicht geändert ist

trotz vielen Jahren, die vergangen sind.

Ich freue mich erstmals

in dem Land meiner Vorfahren

laufen zu können.

 

Ich werde allerdings die Heimat

auch wieder kennenlernen

Ob ich dafür einen Wegweiser brauche,

dies wird sich in den nächsten Tagen anbieten.

 

Ich hatte zuerst nach einem Visum im Konsulat von Berlin zu erfragen. Ich bereiste und holte mein Visum ab. 20 Uhr fuhr ich mit dem Nachtzug von Heidelberg nach Berlin. Wie geplant war unsere Ankunft um 7 Uhr. Die ganze Nacht schlief ich ein. Ich wurde ab und zu vom Schaffner aufgeweckt, Mich störte das Schlafen im fahrenden Zug eigentlich nicht, Ich war es schon gewohnt bei längeren Fahrten immer auszuruhen oder manchmal mit dem Schreiben zu befassen. Die Nacht fand ich angenehm. Vielleicht weil dieser Zug nicht so schnell fuhr und ich nicht den Eindruck hatte, meinen Körper wieder im Tempo des Zuges gesetzt zu haben. Ich war froh darüber, dass ich in den nächsten Tagen bald wieder die Heimat nach 20 Jahren bereisen würde. Wir kamen am Bahnhof vom Zug an. Ich nahm dann die S-Bahn und fuhr weiter bis zum Potsdamer Platz und von da mit dem Bus in Richtung Botschaft.

 

Warum ich nun für die Heimat noch ein Visum beantragen musste, stellten mir Kollegen und ich musste immer antworten, dass ich nun einen anderen Pass hatte. Ich war jetzt Deutscher geworden, daher musste ich um nach Kamerun wieder einzureisen, ein gültiges Visum wieder beantragen. Dass es so ist, habe ich zwar nicht die Heimat der Ort wo meine Verwandten aufhalten aufgegeben, sollte jetzt mit beiden Kulturen aufwachsen, In beiden Ländern mein Herz schlagen lassen. Selbstverständlich halten mich die Leute in Kamerun noch als Bruder, denn ja selbstverständlich werden mich die Leute vor Ort wieder richtig aufnehmen, mich als Bruder ansehen. Dennoch werde ich nach meinem Ausweis gefragt bei Polizeikontrollen und

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Andre Ekama
Bildmaterialien: Andre Ekama
Tag der Veröffentlichung: 22.07.2014
ISBN: 978-3-7368-2696-0

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich bedanke mich bei meinen Freunden Gisela Moukam, Andreas Drombniza, die mir bei dem Eintippen viel geholfen haben.

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