Nie mehr…
…küssen bitte
Jana lacht köstlich amüsiert, wenn sie die Geschichte ihres ersten Kusses erzählt. Selbstironie schade nicht meint die reife, attraktive Frau mit den langen blonden Haaren: „Es war an einem lauen Sommerabend. Endlich hatte ich Schulferien und durfte länger bei meinen Freundinnen bleiben. Ich war total verliebt in Linus, einem braunhaarigen, gutgewachsenen jungen Mann aus meiner Nachbarschaft. Er war schon 18 Jahre alt und versuchte seit einigen Wochen, mir so oft wie möglich am Tag zu begegnen. Dann wechselten wir jeweils ein paar belanglose Worte und gingen wieder unserer Wege. Linus schaute mir während diesen Minuten so tief in die Augen, dass mir ganz anders wurde und ich die berühmten Schmetterlinge im Bauch fühlte. An jenem warmen Sommerabend hatte ich nur einen kurzen, blauen Minirock und ein enganliegendes, tief ausgeschnittenes, schwarzes Shirt an. Meine Freundinnen meinten mein Outfit sei ziemlich gewagt, schauten aber ziemlich neidisch aus der Wäsche. Bevor es dunkel wurde, machte ich mich auf dem Nachhauseweg. Dieser führte durch eine Allee mit grossen alten Bäumen und schöne Strassenlaternen zeigten mir den Weg. Plötzlich, wie aus dem Nichts, tauchte Linus auf und grüsste mich wie immer mit einem hallo. Seine Augen schweiften über meinen ganzen Körper und meine sexy-Aufmachung liess ihn natürlich nicht kalt. Das war auch meine Absicht, denn heute sollte er mich endlich küssen. Ich wollte ihn, er schien mir perfekt und sollte meine erste Liebe sein. Mein Rock – oder wohl eher was dieser nicht verdeckte – wirkte wie ein Magnet auf Linus und die Wörter sprudelten nur so aus seinem Mund. Ich fixierte seine vollen Lippen, verstand kaum was er sagte, und wünschte mir, dass er mich endlich küssen möge. Er bemerkte meine Abwesenheit und wollte wissen wovon ich träume. Ich gestand ihm meine Gefühle, und das ich schon lange den Wunsch habe, er möge mich küssen. Linus liess sich das nicht zweimal sagen, nahm mich fest in den Arm und presste seine bebenden Lippen auf meine. Ein kurzer Augenblick nur – dann als es immer intensiver und schöner wurde, nahm er meine Unterlippe zwischen seine Lippen, sog sie irgendwie in seinen Mund und sog und sog immer weiter. Ist das nun ein leidenschaftlicher Kuss? Fragte ich mich und war total enttäuscht. Unendlich lange sog er, meine Unterlippe schmerzte und ekel machte sich in mir breit. Gott, war das schrecklich ich hätte erbrechen können und mir kamen die Tränen. Dann riss ich mich los und rannte weg…ich wollte nie mehr küssen bitte.“
Texte: alle Rechte by sorayabaya
Tag der Veröffentlichung: 18.07.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
für alle schlechten Küsser dieser Welt