Wahre Liebe fordert nicht, wahre Liebe gibt. Sie ist ein Entgegenkommen,
ein Geben aber auch ein Nehmen. Wahre Liebe ergreift nicht Besitz, sondern gibt Freiheit~
~Doch man sollte nicht zu viel geben, wenn man schon im Vorhinein weiß, dass man nichts hat, dass man nehmen kann~
1. Kapitel
Nervenbündel!!!
„Fünf Minuten noch!“, schrie ich Demitrie, unsern Butler, zu.
Wie immer stand er um Punkt sechs Uhr vor meiner Zimmertür um mich zu wecken.
Als ob ich nicht ohne Hilfe aufstehen konnte. Naja wenn ich es mir recht überlege, dann würde ich ohne Demitrie jeden Tag verschlafen. Heute hätte ich aber ehrlich nichts dagegen einmal zu verschlafen.
Oder gleich nicht mehr auf zu wachen. Oh Mann Dornröschen hatte es echt schön.
„Wie sie wünschen Miss. Ich werde sie in 5 Minuten noch einmal wecken.“
Ich hob schnell den Kopf und drehte ihn zur Tür.
„Das ist nicht nötig, ich stehe ja schon auf.“
„Wie sie wünschen. Das Frühstück steht für sie schon bereit.“
„Ja … ja. Danke Demitrie.“, murmelte ich vor mir hin.
Unser Butler… was soll man da schon sagen. Natürlich ist er sehr höflich, doch er nimmt immer alles so peinlich genau. Wie zum Beispiel die Zeit… dass kann ziemlich lästig werden.
Ich schlug die Decke beiseite und stellte meine Füße auf den Boden.
Aber er ist in diesem Haus auch einer der einzigen den ich wirklich mag. Und das sind gerade mal zwei Personen. Obwohl wir nie viel miteinander reden, und ich denke das ist auch gut so.
Ich ging mit langsamen Schritten quer durch mein Zimmer. Die meisten meiner Freunde beneiden mich, da ich alles von meinen Eltern haben kann.
Alles… außer Liebe.
Beachtung.
Zuneigung.
Und alles andere auch was Eltern eigentlich ihren Kindern geben sollten.
Was will ich mich beschweren? ...
Ich hab ein Zimmer das schon als Wohnung durch geht. Ich hab einen riesigen Plasma-Fernseher, Beamer, den neuesten Computer, meinen eigenen Balkon wo meine ganzen Trainingsgeräte stehen und mit einen Whirlpool, mein eigenes, riesiges Ankleide Zimmer mit unendlich fielen Klamotten, ein riesiges Wasserbett das extra für mich gebaut wurde und mein eigenes mega großes Bad mit allen drum und dran.
Doch das alles würde ich für Freiheit und für eine Familie die mich liebt und mich beachtet hergeben.
„Ach ja…mein wunderbares Leben.“
Ich stellte mich, wie jeden Tag wenn ich aufstand vor meinen riesigen Spiegel und starrte das Mädchen an das ich dort sah.
-Das liegt in den Genen-, sagt immer wieder meine Mutter wenn sie mich jemanden vorstellt. Ich wusste nicht was die Leute haben, wenn sie mich sahen.
Ich bin doch ganz durchschnittlich. Mein Haar ist dunkel Braun und glitzert in der Sonne rötlich. Froh bin ich darüber das ich schlank gebaut bin und doch solche weiblichen Rundungen haben konnte.
Das wundert mich immer und immer wieder. Meine Brüste sind wohlgeformt und ziemlich groß. Nicht so Silikon groß sondern natürlich groß. C-Körbchen eben. Mein Bauch ist flach und durchtrainiert. Das erklärt meine ganzen Trainingsgeräte.
Meine Eltern bestehen darauf, dass sie eine perfekte vorzeige Tochter haben, die auf ihren Körper nirgends ein Fettpölsterchen hat.
„Puh…“, seufzte ich.
Mein Hintern ist auch genau richtig, nicht zu groß und nicht zu klein. Meine Beine sind schlank und lang.
-Die perfekt Frau-, nennt mich meine Mutter gerne wenn ich das mache was sie sagt und wenn ich das esse was sie mir vorschreibt. Und das enthält Obst, Gemüse und etwas Fleisch. (Natürlich alles ohne Fett!)
Aber warum mich alle für so schön halten, ist nicht nur mein, wie sie sagen „perfekter“ Körper.
Nein es sind meine Augen.
Sie sind Blau.
Aber nicht irgend ein blau.
Schließlich gibt es auf dieser Welt genug Frauen und Männer mit blauen Augen.
Nein, meine sind leuchtend, Saphir Blau.
Gut es gibt viele Leute die ihre Augen als leuchtend bezeichnen würden, aber meine konnte man sogar im Dunkeln leuchten sehen. Sie sind so hell und wahrscheinlich (laut den Ärzten die ich besuchen musste) bin ich die einzige Person auf dieser Welt die solche Augen besitzt.
Dass allein macht meine Eltern ziemlich stolz. Für mich war es immer nur schwer. Ich konnte nie etwas Gutes in diesen Augen sehen.
„Meine Augen…“, wieder seufzte ich.
Meine Eltern schleppten mich immer zu jeden Treffen, Kongress oder sonstigen Veranstaltungen um mich ihren ach so tollen Freunden vorzuzeigen. Und die sind dann alle so begeistert von mir, dass sie mich unbedingt wieder mitnehmen müssen.
Für meine Eltern war dass alles noch leichter als ich noch klein war. Jetzt bin ich sechzehn und haben dazu auch noch meinen eigenen riesigen Dickschädel bekommen, denn ich, zum entsetzten meiner Mutter, möglichst oft einsetze.
Das hat mir in letzter Zeit auch einigen Hausarrest eingebracht. Natürlich sollte das so gut wie es geht unter uns bleiben, denn meine Eltern wollen nicht, dass bekannt wird, dass ihre Tochter nicht alles macht was sie sich wünschen.
Ich nahm mir meine Bürste und brachte meine Haare in Ordnung. Vom schlafen sah ich noch immer aus wie ein lebender Heuhaufen. So durfte ich natürlich auch nicht durchs Haus laufen. Es ist nicht immer einfach wenn die eigenen Eltern reich sind. Auch wenn sich das viele so denken.
Ich wünschte mir nichts anderes als Freunde die mich so mochten wie ich bin. Die einzige auf die ich mich immer verlassen konnte war und ist Broke. Sie ist meine beste Freundin und ab heute werden wir gemeinsam die Schulbank drücken.
Dank meines Dickschädels konnte ich mich durchsetzen und meine Eltern überreden auf eine normale Schule zu gehen. Anfangs waren sie strikt dagegen, aber mit der Zeit konnte ich sie überreden dass ich dort viele Kontakte knüpfen konnte und so meinen Bekanntenkreis erweitern konnte. Was sie nicht wussten war, dass das dort eine einfache High-School war, und dort mit Sicherheit nicht viele reiche Tussis herum laufen würden. Aber so lang sie das glaubten und mich dort auf die Schule gehen lassen würden, würde ich ihnen nicht die Wahrheit sagen.
„Mein erster Schultag …“, murmelte ich.
Ich zog mich aus und stellte mich unter die heiße Dusche und ließ das heiße Wasser auf meiner braunen Haut hinunter laufen.
Ich konnte mit Glück sagen das ich dort wenigsten schon jemanden kannte, auch wenn es nur eine Person war. Broke schrieb mir schon das ganze Wochenende SMS dass sie sich unendlich darauf freute dass wir uns jetzt öfters sehen würden.
Ich schrieb ihr immer dass ich mich auch freue, aber das meiste davon war gelogen. Ich war ein einziges Nervenbündel.
Als ich fertig war stellte ich die Dusche ab und trocknete mich ab. Ich cremte mich noch schnell ein und lief nackt in meinen begehbaren Kleiderschrank.
„Na toll, was zieh ich denn heute bloß an?“
Das war die Frage der Fragen. Ich war froh dass meine Eltern schon alle beide außer Haus waren. Da konnte ich anziehen was ich wollte. Ich entschloss mich für einen Jeans Minirock und ein einfaches Träger Top, bei dem meine Brüste gut erkennbar waren.
Ich musste schon zugeben, dass ich etwas eingebildet bin, aber welches Mädchen ist das nicht. Dieser Gedanke entlockte mir ein Lächeln.
Vor dem Spiegel begutachtete ich meine Kleidung noch einmal und als ich zufrieden war ging ich wieder ins Bad. Dort schminkte ich mich und nahm noch etwas Parfüm. Dann holte ich mir noch schnell meine schwarzen Ballerina und stellte mich wieder einmal fix und fertig vor den Spiegel.
„Ja so gehe ich als ‚normale‘ Schülerin durch.“, sagte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Ich holte noch meine Schulsachen und sah schnell auf die Uhr.
„Oh Schitt, ich werd noch zu spät kommen.“, fluchte ich leise, da die Uhr schon zehn nach halb Sieben zeigte. Die Schule fängt zwar erst um halb acht an, aber ich wollte heute mal früher dort sein.
Ich wollte schon die Türe auf machen als mein Handy zu läuten begann.
„Man das hätte ich fast vergessen.“
Schnell rannte ich wieder zurück zu meinem Bett und holte mein Handy. Das Bett würde Demitrie später dann noch machen. Hoffte ich zumindest.
Ich macht die SMS auf und las:
-Hy Zoey!
Bereit für den großen Tag?
Freu mich schon so wenn wir uns wieder sehen.
Vermiss dich so!!
Broke-
Broke natürlich. Sie kann keine Sekunde mehr ohne ihr neues Handy verbringen und darum schreibt sie mir auch andauernd. Was eine Abwechslung zu all meinen anderen Aktivitäten ist.
Schnell öffnet ich eine neue SMS um ihr zurück zuschreiben. Ich lief die Treppen hinunter in die Küche und währenddessen schrieb ich ihr zurück:
-Dir auch einen „schönen“ Morgen.
Ja bin total gespannt wie mein erster Tag wird.
Freu mich schon darauf mit dir wieder jede menge Spaß zu haben.
Vermiss dich auch so.
Zoey-
Ich drückte schnell auf senden und steckte mein Handy ein.
„Guten Morgen. Freuen sie sich schon auf ihren ersten Schultag?“
Wie schafft er es nur jeden Morgen so gut drauf zu sein. Ich zog eine Schnute und schmiss meine Sachen auf den Boden. Dann setzte ich mich an die Bar und nahm erst mal einen großen Schluck Orangensaft.
„Morgen Demitrie. Und wie! Ich bin vor Freude aus dem Häuschen.“
Er erkannte den Sarkasmus und lachte auf.
„Naja es wird sicher mehr los sein als wenn sie wieder in so einem noblen Schuppen sind und dort unterrichtet werden.“
Als mein Glas leer war stellte ich es wieder hin und musste lachen.
„Ja da hast du recht. Es wird viel mehr los sein. Und vor allem mache ich mir über die ganzen Leute sorgen.“
Ich atmete einmal tief ein und schluckte dann hörbar.
Er lachte leise und stellte mir mein Frühstück hin.
„Das glaube ich ihnen. Vor allem da es eine Schule ist wo jeder das Recht hat sie zu besuchen. So schlimm ist es nicht.“
Und damit meinte er nicht die Schule. Denn er bemerkte wie ich das Gesicht verzog als ich mein Frühstück begutachtete.
„Nur Obst? Ich muss mich bald von dem ganzen Obst übergeben!“
Er drehte sich wieder um und fing mit dem einräumen des Geschirrspülers an.
„Ihre Mutter möchte nur dass sie sich gesund ernähren.“
„Sie will doch nur das ich nicht zu nehmen. Dass ist alles. Mit gesunder Ernährung hat das nichts zu tun. Wenn ich durch einen Burger abnehmen würde, würde ich nur mehr Burger bekommen, ob das nun gesund ist oder nicht.“
Dazu sagte er dann nichts mehr. Er wollte sich bei solchen Sachen nicht einmischen und auch keinen Ärger bekommen. In unserem Haus musste man aufpassen was und zu wen man etwas sagt.
Ich nahm den Löffel und schob mir den größten Teil des klein geschnittenen Obstes in den Mund. Den Rest ließ ich stehen, dann klingelte auch schon wieder mein Handy.
Broke.
Natürlich.
-Okay.
Es wird super.
Bis dann.
Broke-
Ich stieß einen lauten Seufzer aus und schrieb schnell zurück.
-Bis nachher.
Zoey-
Ich schnappte mir schnell meine Sachen und wollte schon gehen als sich Demitrie meldete.
„Warten sie Miss. Hier. Ihr Essen.“
Ich drehte mich um und sah das er zu mir lief mit einer kleinen roten Dose in der einen und eine Flasche in der anderen Hand.
„Ihre Mutter sagte mir, was sie zu essen möchten.“
Er hielt es mir hin und wiederwillig nahm ich es entgegen. Wenn es meine Mutter entschieden hat was ich mitbekommen, dann kann es nichts Gutes sein.
„Obst und ein Vollkornweckerl mit leichtem Käse darin. Und natürlich Ihr Früchte Saft.“
Ich schluckte. Vom Obst wird mir schlecht, von Vollkornweckerl mit Käse wird mir noch mehr schlecht und von meinem Saft fang ich erst gar nicht an.
Also, alles in allem ein widerliches Essen.
Doch ich wollte Demitrie nicht enttäuschen, da er sich ja solche Mühe gemacht hat nickte ich und versuchte ein ehrliches Lächeln hin zulegen.
„Danke das ist sehr nett von dir Demitrie.“
„Keine Ursache Miss. Es macht mir immer eine Freude ihnen etwas zu zubereiten. Auch wenn sie es nicht mögen.“
Mit großen Augen sah ich ihn an.
„Ich… nein Demitrie ich mag es schon.“
Doch er lächelte mich allwissend an.
„Schon in Ordnung Miss. Ich weiß das es ihnen nicht sehr schmeckt, deshalb hab ich ihnen auch noch ihr Lieblings Croissant hineingegeben.“
Ich konnte es nicht fassen. Er schmuggelt mir mein Lieblings Gebäck in meine Jause.
Dafür fiel ich ihm um den Hals und umarmte ihn herzlich.
„Danke Demitrie. Danke. Danke. Danke.“
Er wusste nicht recht was er machen sollte, darum ließ ich ihn wieder aus und er sah mich mit einem strahlenden Lächeln an.
„Gern geschehen. Ich werde es ihrer Mutter auch nicht verraten. Wenn sie es auch nicht sagen.“
„Natürlich nicht. Danke Demitrie. Sie sind der Beste.“
Als ich das sagte färbten sich seine Wangen leicht rot.
Man merkt es ihm gar nicht an dass er schon über vierzig ist.
„Sie müssen jetzt los. Felix wird draußen schon auf sie warten. Sie wollen doch nicht zu ihrem ersten Schultag zu spät kommen.“
„Danke.“, schrie ich Demitrie noch einmal zu und dann rannte ich schon hinaus aus dem Haus.
2. Kapitel
Immer das gleiche!!!
Das würde mir schon wieder üblich sehen zu spät zu kommen.
Draußen wartete bereits Felix im Wagen auf mich.
Natürlich.
Unauffälliger ging es ja nicht mehr.
Er saß bereits im Jeep (ein schwarzes Monstrum, dass meine Mutter unbedingt haben musste, da man mit diesem Teil auf jedenfalls auffallen würde und ihr gefällt nichts mehr als aufzufallen. Das ist der Grund warum ich mit diesem Teil mitfahren musste, sie will auf jeden Fall das ich auf dieser verdammten Schule auffalle. Oder kurz gefasst, sie will mir das Leben schwer machen.) und wartete auf mich. Als er mich erblickte schüttelte er leicht den Kopf.
Er würde sich gerade wieder einmal über meine Kleider Gedanken machen. Ach wie ich diesen Typ hasste. Leider war er ein guter Freund der Familie und vor allem ein guter „Freund“ meiner Mutter. Ich mische mich lieber nicht in ihre Beziehungen mit ihren Bekannten ein. Normaler weiße fuhr mich entweder Mira oder ich fuhr alleine. Am schönsten ist es immer mit Mira. Ihr konnte ich alles erzählen. Sie war für den Garten zuständig, genau wie die anderen drei sexy Gärtner mit ihren Six-packs. Mein Vater war strikt dagegen doch wieder einmal hat sich meine Mutter durchgesetzt. Sie hat eine Schwäche für durchtrainierte Männer.
Oh Mann, aber die sahen ja wirklich zum anbeißen aus. Manchmal saß ich auf meinem Balkon und sah Charlie bei seiner Arbeit zu. Charlie ist einer der Gärtner und der, der am besten gebaut war. Er lachte mir immer zu wenn ich ihn beobachtet und naja er ist ja erst so fünfundzwanzig oder so. Also noch nicht so alt, …
Moment mal was rede ich denn da. Meine Eltern würden so eine Beziehung niemals erlauben. Und ich wollte auch nichts mit unserm Gärtner haben. Also schob ich besser diesen Gedanken ganz weit weg und hol in besser nicht mehr so schnell heraus…
Ein hupen holte mich aus meinen Gedanken heraus.
Ach Schitt, Felix hatte ich ganz vergessen. Er sah mich mit finsterem Blick an und formte mit den Lippen die Worte
„Beeile dich endlich“
Ich setzte mich in Bewegung und stieg in das Auto ein.
„Morgen.“, sagte ich mit gespielter Freundlichkeit.
„Morgen, ha.“, maulte er mich an.
Er sah mich noch einmal mit durchleuchtenden Blick an, dann ließ er den Motor an und fuhr los.
Eine Weile schwiegen wir beide und ich sah einfach nur aus dem Fenster. Wir wohnten in einer sehr guten Gegend. Nur teure Häuser, Villen und Sommerhäuschen. Da wir in der Nähe vom Meer waren die Wohnungen oder Grundstücke hier sehr beliebt und besonders teuer. Hinter unserm Haus lag direkt ein wunderschöner Wald, denn ich meist nur besuchte wenn ich mich davon stehlen wollte, was in letzter Zeit eher selten vor kam.
Als wir ab bogen, merkte man sofort, dass hier das richtige Leben stattfand. Links und rechts befanden sich Einkaufshäuser, Cafés und Pubs. Jede Menge Menschen gingen hindurch und sahen sich um.
Es herrschte Gedrängel und Gehupe. Die Straßen waren um diese Zeit schon voll von Autos.
Felix holte mich aus meinen Gedanken.
„Wissen ihre Eltern wie sie heute daher kommen?“, fragte er mich mit kalter Stimme.
Ich blickte zu ihm und wünschte mir so sehr, dass ich diesen Typen nur einmal so richtig eine Knallen konnte.
Na da hab ich ja schon meinen ersten Weihnachtswunsch.
Ich musste mir das Lachen verkneifen und als ich an seine Frage dachte, und das er eine Antwort erwartete wurde mir ganz flau im Magen.
Es reicht doch schon das ich nervös bin wegen der Schule, jetzt macht mir dieser Volltrottel noch Stress wegen meiner Kleidung.
„Nein. Die waren heute schon außer Haus.“
„Aha. Und denken sie das es ihnen recht wäre wenn sie so etwas an hätten?“
Er mischt sich unnötig in Sachen hinein, die ihn nichts angehen.
„Ich bin wohl alt genug um zu entscheiden was ich anziehe, und da es heute sehr heiß wird werde ich wohl kaum in Hosen herum laufen.“
Er fing an zu lachen.
„Mein Problem ist es ja nicht, aber sie wissen schon dass sie deswegen Ärger bekommen.“
Ich sah wieder hinaus aus dem Fenster.
„Sie haben recht.“
Plötzlich hörte er auf zum Lachen und ich merkte wie er mir einen fraglichen Blick zu warf.
„Womit genau?“
Ich drehte mich zu ihm um und lächelte ihn an.
„Das es nicht ihr Problem ist und das es ihnen nichts angeht.“
Der Ärger stand ihm mitten ins Gesicht geschrieben.
Was Felix am aller wenigsten leiden konnte, war wenn ein sechzehn jähriges Mädchen namens Zoey frech zu ihm war.
Und genau das genoss ich, auch wenn es mir immer wieder Ärger einbringt.
„Freche Göre, von dir brauche ich mir so etwas nicht gefallen lassen.“
Ich lachte Lauthals auf.
Wir waren bereits am Schulgelände angekommen und er blieb auf dem Parkplatz stehen. Wegen dem Streit mit Felix hatte ich meine Nervosität ganz vergessen.
Er sah mich immer noch finster an.
„Passen sie besser auf was sie sagen Felix. Sie wissen doch dass mein Vater seine Autos gerne abhört. Wir wollen doch nicht dass er sie hinaus schmeißt. Oder?“
Den letzten Satz sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen. Er wurde rot und bevor er noch etwas sagen konnte, stieg ich bereits aus und ging den Parkplatz entlang.
Ich hörte ihn noch irgendetwas unverständliches Murmeln und dann quietschten schon die Reifen und er fuhr davon.
Erst jetzt fiel mir ein dass ich nicht wusste wie ich nach Hause kam, aber das war mir auch ziemlich egal. Ich ging lieber zu Fuß als mit Felix mit zu fahren.
Erst jetzt bemerkte ich, dass mich bereits alle Schüler die auf dem Parkplatz standen ansahen.
Vor allem die Jungs. Sie lächelten mich an und pfiffen auch manchmal.
Ich hörte sogar einige sagen „geiler Arsch“.
Jungs!
Typisch!
Als ich an einer Gruppe von Mädchen und Jungs vorbei kam hörte ich wie einige sagten,
„Sieh dir ihre Augen an.“
„Wow die hat die schönsten blauen Augen die ich je gesehen hab.“
„Man wie geil.“
„Rattenscharf“
…
Und so weiter eben. Das ist immer das gleiche. Wenn sie meine Augen sehen dann fängt das Getratsche an und bald weiß es die ganze Schule.
Na toll.
Das ist genau das was ich nicht wollte.
Meine Mutter aber schon.
Als ich das Gebäude betrat blieb mein Herz stehen und mein Magen drehte sich ganz automatisch um.
So viel Menschen. Die Gänge waren voll von Jugendlichen.
Jungs und Mädchen.
Lehrer und Aufsichtspersonen.
„Oh mein Gott“, flüsterte ich so leise, dass nur ich es hören konnte.
Um nicht noch blöder da zustehen, setzte ich mich in Bewegung und ging hinein.
Einige drehten sich zu mir um und denen blieb vor erstaunen der Mund offen stehen oder vergaßen zu atmen.
Wenn es ging dann sah ich ihnen nicht direkt in die Augen. Ich versuchte durch die Gänge zu kommen ohne auf zusehen.
Was schließlich auch keine gute Idee war, denn ich sah nicht das jemand vor mir stand und lief denjenigen direkt in die Arme.
„Hey, was…“, sagte der Typ und drehte sich zu mir um.
Als ich ihn sah blieb mir die Luft weg. Verdammt wie konnte jemand nur so verdammt sexy aussehen.
Er hat kurzes schwarzes Haar, ist groß und hat die schönsten, dunkelsten Augen die ich je gesehen habe. Das genaue Gegenteil zu meinen Augen. Ich konnte meinen Blick von seinem Gesicht abwenden und sah weiter hinunter. Er trug ein T-Shirt und Jeans. Durch das Shirt konnte man seine Muskeln durchsehen.
Ich glaube der hat sogar noch mehr Muskeln als Charlie.
„Ich…ich…äh…“, stotterte ich daher.
Ich schüttelte den Kopf. Wie konnte ich mich nur von so einem überhaupt so aus der Fassung bringen lassen.
„Ähm tut mir Leid. Ich hab dich nicht gesehen. Sorry.“
Er legte den Kopf schief und lächelte mich an.
Oh mein Gott.
Das sollte verboten gehören. Wenn er so da stand sah er verdammt noch mal zum anbeißen aus.
Seine Augen wanderten von meinen Augen über mein Gesicht und blieben kurz an meinen Lippen hängen, dann wanderten sie weiter zu meinen Brüsten.
Dort verweilte er eine Weile…
Typisch Jungs.
Dann sah er weiter hinunter und blieb an meinem kurzen Rock hängen.
„Was gibt’s denn da zu glotzen?“, fragte ich ihn sichtlich genervt.
Er bewegt seine Augen wieder zu meinem Gesicht und dann sah er mir genau in die Augen.
In meine blauen Augen.
Ein Stromschlag durchfuhr meinen ganzen Körper und ich bekam eine Gänsehaut.
Ich konnte diesen Typen jetzt schon nicht leiden und doch zog mich irgendetwas zu ihm hin.
Scheiße.
„Du bist neu hier, oder?“, fragte er mich mit einem verdammt süßen lächeln.
Ich spürte noch weiter Blicke auf mir ruhen. Seine Freunde, oder die Typen mit denen er gesprochen hat sahen mich genauso an und einige Augen verweilten auf meinen Brüsten und auf meinen kurzen Rock.
Am liebsten würde ich denen allen eine Knallen. Gleich nach Felix.
Wow. Jetzt hab ich schon zwei Weihnachtswünsche.
„Ja bin ich.“, antwortete ich kurz.
Ich hoffte zumindest dass es cool und auch etwas genervt klang.
„Das hab ich mir gedacht. Ich hab dich hier nämlich noch nie gesehen.“
„Das glaub ich dir. So wie du mich anstarrst.“
Er lachte leise und auch die anderen Jungs kamen langsam näher.
Erst jetzt viel mir auf das uns alle im Gang anstarrten.
Na toll.
Vermutlich ist er so was wie der beliebteste Boy an dieser Schule und alle Mädels hassen mich jetzt weil ich mit ihm rede.
Verdammt und ich kann auch nicht aufhören ihn anzustarren.
Verflucht noch mal.
„Ich bin Shane. Soll ich dich rumführen?“, fragte er mich und setzte wieder so ein verdammt sexy Lächeln auf.
Shane, ein verdammt cooler Name.
Mit den Händen in der Jeans und wie er so da stand sah er einfach nur geil aus. Man am liebsten würde ich diese sinnlichen Lippen küssen….
Was rede ich denn da. Ich muss mich echt zusammen reißen und mich auf keinen Fall von so einem Typen so durcheinander bringen zu lassen.
„Ich bin Zoey und nein danke, ich finde mich schon zurecht.“
Die Jungs neben ihn lachten leise und zwinkerten mir zu. Ich sah wieder zu Shane, der mich noch immer musterte und anlächelte.
„Also dann, wir ähm sehen uns.“
„Klar. Wenn du wieder jemanden brauchst zum hineinlaufen, bin ich für dich da.“
Ich spürte wie ich rot wurde.
„Okay. Ich werde drauf zurückkommen.“, sagte ich und ging an ihm vorbei.
Ich konnte noch immer seinen Blick auf mir spüren und sein Lächeln. Man wie peinlich „ich werde darauf zurück kommen“ man, was war das den für ein blöder Spruch.
Ich schüttelte den Kopf und konnte nur hoffen das ich nicht mit diesem Typen in ein einer Klasse bin.
Shane
„Okay. Ich werde drauf zurückkommen.“, sagte sie mit ihrer sexy Stimme und ging an mir vorbei.
Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich drehte mich um und sah ihr nach. Verdammt die hat den heißesten Body den ich gesehen hab.
„Zoey!“
„Man hey. Die sieht ja verdammt geil aus und hast du die Augen gesehen?“, schrie Maik schon fast. Wenn der mal ne geile Frau sieht dreht der durch.
Maik eben.
„Hey? Erde an Shane. Alles Okay?“, fragte mich Maik.
Als sie um die Ecke bog drehte ich mich wieder zu den andern um.
„Klar. Alles Bestens.“, sagte ich und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
Maik sah mich mit hoch gezogenen Augenbrauen an.
„Ohh ohh. Ich kenne dieses Lächeln.“, sagte er mit wissenden Ton.
„Was?“
„Verdammt ich will’s auch wissen?“
„Macht nicht so auf Mädchen, sondern sagt endlich.“
Alle redeten durch einander.
„Er will Zoey haben.“, meldete sich Maik.
Alle drehten sich zu mir um und sahen mich mit einem Lächeln an.
„Nicht dein ernst Shane?“, fragte mich Ian.
„Warum nicht?“
„Warum? Ist dir nicht gerade aufgefallen, was?“
„Wovon redest du Mann?“, mischte sich Maik ein.
„Naja sie ist dir nicht gerade an die Eier gegangen, oder sehe ich das falsch. Die meisten Tussis wollen sich von dir gleich flachlegen lassen wenn sie dich nur sehen. Entweder ist mir was entgangen oder sie sah ehrlich nicht interessiert aus sondern vor allem genervt.“
„Mann Ian, du musst echt immer den Psychologen hängen lassen, was?“, meldet sich Maik wieder mit genervtem Ton.
„Wenn du meinst Alter.“
„Hey Shane was hast du jetzt vor?“
„Er will sie flachlegen, ist doch klar.“
„Weiß nicht. Finde dass Ian recht hat. Sie sah nicht gerade happy aus.“
„Stimmt sie sah nicht happy aus, aber verdammt heiß. Die muss ja echt geil im Bett sein.“
„Jo hast du die Möpse gesehen. Mann die sind bestimmt echt.“
„Woher willsten das schon wieder wissen?“
„Hallo? Sie dir Missys Titten an und dann die von der Neuen. Missys sind definitiv nicht echt. Das ist echtn unterschied. Und dann erst ihr Arsch. Man echt die will, glaub ich, jeder Typ hier auf der Schule vögeln.“
„Wir inklusive.“
„Auf jeden Fall.“
Ich hörte den andern Jungs nur mit einem Ohr zu. Ich war die ganze Zeit mit den Gedanken bei der Neuen „Zoey“. Man die sieht echt verdammt geil aus.
Am meisten vielen mir aber ihre Augen auf.
Solche Augen hab ich echt noch nie gesehen. Ich hab mich fast in denen verloren. Verdammt, so hab ich mich gegenüber einer Frau noch nie benommen.
Die hat mich echt durcheinander gebracht. Scheiß Weiber, aber sie.
Irgendwas sagt mir das sie anders ist.
Irgendwie.
Aber die andern Jungs haben recht, wenn man sie sieht denkt man sofort an Sex. In allen möglichen Stellungen, abschlecken an allen Stellen.
Verdammt, die Frau würde mich zum Schreien bringen. Da bin ich mir sicher. Das sagt mir definitive mein Schwanz.
Der wurde sofort hart für sie als ich sie sah.
Das hat bis jetzt noch keine zusammen gebracht.
Noch nie. Jedenfalls nicht so schnell.
Sie wird mir gehören. Sonst keinen. Wenn sich irgendwer an sie rann macht bring ich ihn um.
„Los Leute, es hat geklingelt. Gehen wir sonst lasst und Buggy noch nachsitzen.“
„Ja das kann ich heute nicht gebrauchen.“
Ich hab was anderes vor. Dieser Gedanke ließ mich lächeln.
Zoey
Ich hatte so etwas von recht was diesen Shane anging.
Als ich vorhin an einer Gruppe Mädels vorbei ging, hörte ich sie reden. Von wegen, er wäre der coolste und beliebteste Typ hier an der Schule.
Ich muss mich echt von ihm fern halten, denn wenn er bei mir so komische Gefühle auslöst sollte ich besser nicht in seine Nähe kommen. Ich werde mich nicht noch einmal so etwas antun. Nicht mit so einen Typen.
Als ich endlich das Sekretariat gefunden hatte, hat es bereits geläutet. Wie immer hab ich mich verspätet.
Vorhin hat mir Broke noch einmal geschrieben:
-Zoey!
Wo bist du?
Was ist passiert?
Broke-
Ich hab ihr dann noch schnell zurück geschrieben.
-Das übliche hab mich verspätet.
Zoey-
Auf diese SMS kam nur die Antwort:
-Du bis unverbesserlich-
Da hat sie recht.
Ich musste ihr so schnell wie möglich von diesen Typen erzählen. Sie ging ja schon länger hier zu Schule und wird einiges über ihn wissen.
***
Ich klopfte an die Tür und öffnete sie. Hinter mir schloss ich sie wieder. Ich stand in einem großen Raum. In der Mitte stand so eine Art Tressen wo eine Frau mit Brille in einem Heft blätterte.
Im ganzen Raum waren Tische und Regale mit jeder Menge Ordner, Zetteln und Kisten darin.
„Morgen! Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte mich die Dame höflich.
„Guten Morgen.“
Ich ging hin zum Tressen und holte meine Papiere aus der Tasche.
„Ähm ich bin Zoey Broks. Ich bin neu hier. Ähm einen Moment Bitte.“
Ich suchte schnell meine restlichen Papiere und reichte sie der Dame.
Sie sah sich meine Mappe schnell an und dann lächelte sie.
„Ah Miss Broks. Sie sind zu späte.“, stellte sie fest und sah mich durch ihre Brille hindurch prüfend an. Als sie mir direkt in die Augen sah, sah sie einen Moment geschockt und gefesselt aus.
„Ähm ja. Tut mir Leid. Ich hab mich hier verlaufen. Ich war vorhin genau auf der anderen Seite des Gebäudes.“
Sie wendete nur schwer den Blick von meinen Augen und sah mit einen Lächeln wieder in meine Mappe.
„Ja das passiert vielen am ersten Tag. So Miss Broks…“
„Zoey Bitte.“
„Zoey, gut ähm ja sie haben ein sehr gutes Zeugnis. Da werden sie es nicht schwer haben bei uns mitzukommen. Kennen sie hier schon jemanden aus der Zehnten?“, fragte sie mich.
„Ähm, … ja. Broke Medell. Sie geht in die Zehnte.“
Jetzt sah sie mich mit hoch gezogenen Augenbrauen an.
„Ja. Ja. Miss Medell. Die ist mir bekannt. So ein nettes Mädchen und dann ist sie mit so einen Typen zusammen. Schrecklich. Schrecklich.“, sie schüttelte den Kopf.
Mit einen Typen zusammen?
Broke?
Das wusste ich gar nicht. Jetzt war meine Neugierde geweckt.
„Ähm mit wem ist sie den zusammen?“
„Ich weiß seinen Namen nicht, jedoch ist er in dieser Gang von Jungs. Die sehen alle sehr gut aus muss ich gestehen.“, sagte sie und wurde dabei rot.
„Aso.“, murmelte ich leise.
„Ja. Ja. Die werden ihnen noch auffallen. Fühlen sich sehr wichtig. Denken sie können jede haben.“
Es hörte sich fast so an als ob sie Erfahrungen mit solchen Typen hatte, oder mit genau diesen Typen. Naja wenn ich es mir so recht überlege, sieht sie noch sehr jung aus.
Jetzt musste ich wieder über ihre Worte nachdenken. „Können jede haben“
Klingt nach…
„Shane.“
Sie sah mich plötzlich an.
„Wie bitte? Was haben sie gesagt?“
Oh verdammt. Hab ich das jetzt laut gesagt.
„Ähm nichts.“
„Oh doch sie haben „Shane“ gesagt. Nicht wahr?“
Ach jetzt war es auch schon egal.
„Ähm ja. Ich hab ihn heute kennen gelernt. Er könnte meiner Meinung nach in diese Kategorie „Ich kann jede haben“ passen.“
Sie musterte mich eindringlich.
Dann atmete sie einmal tief ein und dann wieder aus.
„Ja da hast du recht. Er gehört dazu.“
„Wust ich´s doch.“
„Er ist so zu sagen der Chef dieser Truppe.“
„Der Chef?“
„Naja man sieht sie immer in Clubs und so und naja ich denke weil er bei allen sofort so beliebt ist und so, da gilt er bei den meiste als Chef. Ihr Vorbild eben.“
Sie verdrehte die Augen als sie das mit dem Vorbild sagte.
„Ähm. Ich hab da ne Frage?“
„Ja bitte?“
„Sie kennen sich mit diesen Typen ja super aus. Waren sie mal mit einen von denen zusammen?“
„Nenn mich doch Amber. Mit diesen Sie quatsch komm ich mir so alt vor.“
„Gern. Danke Amber.“
„Also zurück zu deiner Frage. Nein ich war noch mit keinen zusammen. Wollte aber von einem etwas und der hat sich als Arsch herausgestellt. Ich passe einfach nicht in das Schema.“
Ich schaute sie fragend an.
„Du weißt schon. Das Schema, dicke Brüste, geiler Arsch. Aber du solltest aufpassen.“
„Wieso?“
„Weil du verdammt noch mal in das Schema passt. Vor allem mit deinen Augen.“
Irgendwie dachte ich mir so etwas schon. Typisch Jungs. Man die können mich mal. Vor allem dieser Shane.
„So du solltest aber mal in den Unterricht. Ich hab die Anweißung dich in die Klasse zu geben wo auch Broke ist. Okay dann folge mir mal. Du hast als erstens Biologie.“
„Okay danke.“
Ich nahm meine Sachen und ging ihr nach.
Na toll da kann ja noch etwas auf mich zu kommen. Vor allem mit den Jungs.
„Ich hab mal von dir gelesen. Du bist der einzige Mensch mit solchen geilen Augen. Ist echt was besonderes.“
Ich seufzte.
Total besonders.
„Ich find sie nicht so besonders. Eher nervend.“
Sie blieb vor einer Tür stehen und sah mich an.
„Das stimmt nicht. Sie gehören zu dir. Das macht dich aus. Und damit bist du wunderschön so wie du bist. Lass dich von den anderen nicht nerven. Du bist du.“
Sie klopfte an die Tür und trat ein.
„Mister Buggy. Das ist ihre neue Schülerin. Zoey Broks.“
Ich hörte dass plötzlich alle Gespräche verstummten und dann trat ich bei Amber vorbei und blieb stehen. Sie lächelte mir noch zu und verließ dann das Klassenzimmer.
Zuerst sah ich Broke die mir zuwinkt und zeigte, dass neben ihr ein Platz frei war. Doch dann sah ich ihn. Er saß in der vorletzten Reihe, genau vor den Platz wo noch einer frei war. Er sah mich an und seine Lippen verwandelten sich in ein Lächeln.
Oh nein bitte nicht.
Das kann doch nicht sein.
Shane.
3. Kapitel
Kleine Streitereien!!!
„Ah ja Miss Broks. Sie sind spät dran. Hat wohl etwas länger gedauert im Sekretariat. Ähm ihre Papiere bitte.“
Ich hab nur mit einem Ohr mit gehört und konnte endlich den Blick von Shane wenden. Ich ging zum Lehrertisch und gab Mister Buggy die Hand. Dann holte ich meine Mappe wieder heraus und reichte sie ihm.
Er sah sie sich mit prüfendem Blick an.
Verdammt. Ich konnte nicht aufhören daran zu denken. Ich will nicht hinter diesem Typen sitzen.
Jetzt hörte ich wieder einige Gespräche und ich sah mich einmal im Raum um. Es gab eindeutig mehr Jungs als Mädchen. In der hinteren Reihe saßen nur Mädchen, dann zwei Reihen fast nur mit Jungs und in den vorderen Reihen einige Mädchen.
Die meisten Mädchen lächelten mich an und winkten. Ich hielt es für das höflichste einfach zu lächeln.
„Ja das sieht doch super aus. Sie haben ein sehr gutes Zeugnis. Na dann willkommen auf der South East. Vielleicht wollen sie sich der Klasse selber vorstellen.“
Ich nahm ihm die Mappe wieder ab und sah in verdutzt an.
„Sie wissen schon Name, Wohnort, warum sie hergezogen sind, und so weiter. Wir hören ihnen gerne zu.“
Ich atmete einmal tief ein und dann wieder aus und drehte mich der Klasse zu. Auf einmal wurde es still in der Klasse und ich wollte mich am liebsten übergeben.
„Also ähm, mein Name ist Zoey Broks, ich bin sechzehn Jahre alt und ich wohne in der South East Street. Ähm zja ich hatte vorher so ne Art Privatunterricht und naja dann hab ich hier her gewechselt.“
„South East Street? Ist das nicht diese noble Gegend wo all die Reichen wohnen?“, fragte mich ein Mädchen aus der ersten Reihe.
„Ähm ja. Genau dort.“
„Was arbeiten den deine Eltern genau, wenn man fragen darf?“, fragte mich der Lehrer.
„Sie arbeiten für die Gucci und Prada Geschäfte und die Hauptfilialen sind in dieser Stadt. Darum arbeiten sie auch hier, oder sind hier her gezogen.“
Ein Raunen ging durch die Menge. Wow´s und Cool hörte ich heraus. Die waren sichtlich begeistert.
Ich nicht.
Die sollten mal mit solchen Eltern leben. Die einzige die es in dieser Klasse verstand war Broke und sie sah mich auch mit Mitleid an.
„Warum sind sie dann an eine öffentliche High-School gewechselt?“, fragte mich der Lehrer wieder.
„Naja mich hat der Privatunterricht genervt. Es war tierisch langweilig und wir waren immer nur zu zehnt oder weniger. Also kein Spaß. Dann hab ich meine Eltern überredet das ich auf diese Schule gehen kann.“
„Hey bekommen wir Rabatt wenn wir mit dir Einkaufen gehen bei Gucci und Prada?“ fragte mich ein blondes Mädchen das sehr interessiert aus sah und vor allem eingebildet.
„Missy das ist doch sehr direkt, denkst du nicht?“, mischte sich der Lehrer ein.
„Du musst das nicht beantworten Zoey.“
Ich schüttelte den Kopf.
„Schon in Ordnung.“, sagte ich und dreht mich wieder dem Mädchen das Missy hieß zu.
„Meine engsten und besten Freunde bekommen Rabatte.“, sagte ich mit einem Lächeln, denn sie gehörte definitive nicht dazu.
Sie schmollte doch dann lächelte sie plötzlich.
Mein Blick streifte durch die ganzen Leute und blieb kurz an Shane hängen, der mich noch immer ansah.
Sie weg Zoey, sieh weg.
Befahl ich mir schon selbst.
„Gut gibt es noch irgendwelche Fragen?“
„Jo“, meldete sich ein Typ aus der vorletzten Reihe. Der, der neben Shane saß und auch vorhin im Flur dabei war.
„Ja Mike!“, sagte der Lehrer.
„Hast du nen Freund?“
Dafür bekam er von einigen Jungs eine geknallt.
„He was den. Das wollten so oder so alle hier wissen. Ich bin nur direkt.“
„Autsch.“
„Hej last das. Ich nehm´s ja schon zurück. Echt hey.“
Jetzt sahen mich alle an. Man Jungs. Echt hey.
Ich seufzte.
„Nein. Ich hab keinen Freund.“, sagte ich langsam.
„Jeah“ und „super“ gingen durch die Runden.
Ich verdrehte nur die Augen.
„Gut du kannst dich setzen. Dort hinten neben Broke ist noch ein Platz frei.“
„Danke“
Ich nahm meine Schulsachen und ging auf der Seite nach hinten. Dabei folgten mir die Blicke und ich konnte spüren, dass einige auf meinen Hintern gerichtet waren.
Ich ging an Shane vorbei ohne dass ich ihn ansah und stellte meine Sachen ab.
„Hey Zoey. Man ich bin ja so froh das du da bist. Jetzt wird’s echt nicht mehr so langweilig sein.“
„Hi Broke. Bin gespannt.“
„Vergiss Maik, der isn Trottel“, wobei sie das `Trottel` extra laut betonte.
„Hey ich bin nur direkt.“, meldete sich Maik
„Ja klar.“
„Ruhe da hinten. Wir haben Unterricht. Das könnt ihr in der Pause klären.“
Ich holte mir meinen Block heraus und als ich aufsah merkte ich das Shane mich beobachtet.
„Was?“
„Nichts.“, antwortete er mir mit einem Lächeln.
Meine Hände fingen sofort an zu zittern.
„Dann sie mich nicht so an.“, sagte ich mit sauren Unterton.
Ich merkte dass uns einige Leute ansahen und auch mithörten.
„Du bist doch nicht noch sauer?“
„Sauer? Ich? Wieso sollte ich?“
Gott wenn er mich weiter hin so ansah, dann würde ich ihn gleich Bespringen.
„Naja vorher im Gang. Du sahst nicht gerad happy aus.“
Ich verdrehte die Augen. Wenigstens ist es ihm aufgefallen.
„Ach was. Weißt du ich liebe es wenn mir jemand ständig auf den Arsch oder auf die Brüste starrt. Da stehe ich ja so was von drauf. Und wenn er es nicht mal verheimlicht. Ohm man das macht mich so was von an.“, sagte ich schon etwas zu laut und ziemlich sauer.
Broke gab mir mit ihrem Ellbogen einen leichten Schubs und ich sah zu ihr. Sie setzte ein fragendes Gesicht auf.
Ich blickte von ihr zu Shane, der sehr belustigt drein schaute.
„Ziemlich Sarkastisch! Süß!“
Missy sah gerade zu uns und sah ziemlich wütend aus. Ja klar sie ist die beliebteste und will was von den geilsten Typen der Schule. Ganz klar. Jetzt ist sie sauer auf mich.
„Sarkastisch?“, fragte ich ihn und sah wieder auf meinem Block.
Der Typ weiß ja nicht mal was Sarkastisch ist.
„Wo soll ich den sonst hin schauen? In deine Augen?“
Ich schaute hoch und sah in sein perfektes Gesicht.
„Nein.“
Er rückte mit dem Sessel näher an unseren Tisch.
„Dann auf deine Lippen.“
„Sag mal, was ist dein Problem?“, fuhr ich ihn an.
„Du machst es mir ziemlich schwer. Ich will dich küssen.“
Ich sah ihn mit großen Augen an. Er lächelte nur sein Lächeln und sah sich schon als Gewinner.
„Darf ich dich küssen?“
Mir stand schon der Mund offen. Was bildet sich der Typ nur ein.
Ich hörte einige Jungs lachen und einer, der auch vorhin auf den Gang war schüttelte nur den Kopf.
„Steht auf meiner Stirn etwa `Nutte` geschrieben oder was? Ich mein was ist das für dich? Eine Art Spiel. Wie bekomme ich sie rum oder so! Du bist echt nicht ganz dicht weißt du das!“
Ich merkte erst jetzt dass uns alle ansahen, inklusive Lehrer.
Oh mein Gott wie peinlich.
Dann sah ich zu Shane. Sein Lächeln war verschwunden und er sah mich ungläubig an.
Vermutlich redet sonst keiner so mit ihm.
Nicht mal Broke rührte sich.
„Gibt es da hinten ein Problem?“, fragte der Lehrer nach einer Weile.
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, nein. Alles Bestens. Tut mir Leid.“
Ich war mir nicht sicher ob diese Entschuldigung dem Lehrer galt oder eher Shane.
„Gut. Dann fahren wir fort.“
Er wollte sich gerade umdrehen, aber da sah er mir dann noch einmal in die Augen.
„Du bist verdammt süß wenn du sauer bist.“, sagte er mit einem Lächeln und dann drehte er sich um.
Was zum Henker war den das jetzt?
Ich sah zu Broke und zuckte mit den Schultern.
„Ich muss nachher mit dir reden.“, flüstert sie mir so leise zu, dass nur ich es hören konnte.
Ich formte mit den Lippen OK!
Irgendein Teil von mir wünscht sich wirklich das Shane nicht sauer auf mich ist, doch der andere Teil möchte ihm am liebsten eine rein Hauen.
Den Rest der Stunde ist nichts außergewöhnliches passiert.
Außer dass sich die Jungs gegenseitig verarschen.
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, als Shane Mike verarscht. Anscheinend hat er das mitbekommen genau wie der Lehrer. Das hat ihnen gleich mal zehn Minuten von der Mittagspause gekostet.
Anscheinend war das nichts neues.
***
Als es endlich zur Pause läutet, gingen ich und Broke aus dem Klassenzimmer hinaus. Als wir auf den Hof hinaus gingen, freute ich mich riesig auf ein bisschen Sonne.
Es ist schon ziemlich lange her, seit ich einfach nur in der Sonne gelegen bin und gefaulenzt habe.
Nach ein paar Sekunden öffnete ich die Augen und sah dass mich Broke anstarrt.
„Was?“, fragte ich ganz unschuldig.
Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah mich an.
„Was ist da heute in der früh mit dir und Shane passiert? Ich will das sofort wissen.“
Na toll. Wir gingen die Stufen hinunter und ich erzählte ihr alles was passiert ist. Als ich mit dem erzählen fertig war, kamen wir an einer Bank an und setzen uns dort hin.
„Das ist ja nicht dein ernst.“, sagte sie und es klang ziemlich ärgerlich.
„Was ich kann nichts machen wenn ich in ihn rein gerannt bin.“
„Ja aber warum verdammt noch mal in ihm.“
„Was ist so schlimm an ihm. Ok er ist lästig, aber sonst?“
Sie seufzte und drehte sich zu mir um.
„Süße der Typ ist kein guter Umgang für dich.“
Ich hätte bei nahe zu lachen begonnen, oder zu schreien.
Ich entschied mich für keine von beiden.
Schön neutral bleiben, Zoey.
„Aso. Kein guter Umgang. Hör mal zu: ich hab nichts mit ihm und ich will auch von diesem Ekelpaket nichts und außerdem, wenn wir schon von gutem Umgang reden, was ist denn mit dir und deinem Freund? Mhhh?“
Jetzt sah sie mich mit großen Augen an.
„Woher weißt du davon?“
Ich schloss wieder meine Augen und lehnte mich zurück.
“Oh eigentlich hätte ich es von dir erfahren sollen, schließlich sind wir ja so was wie aller beste Freundinnen. Stattdessen muss ich es von der Frau im Sekretariat erfahren. Toll nicht?“
Eine Weile hörte ich sie nur atmen und ich wollte auch die Augen nicht öffnen. Es war gerade einfach alles so schön ruhig. Außer das ich auf meine Freundin sauer bin.
Sonst ist alles okay. Naja außer das mit Shane, aber sonst …
Ach vergiss es, es ist nichts in Ordnung.
Langsam öffnete ich die Augen und sah das Broke mich mit feuchten Augen ansah.
Verdammt. Hat sie etwa geweint?
„Broke, ich…“
Sie stand auf und fing auf einmal mehr an zu weinen.
„Es ist alles meine Schuld.“, sagte sie schluchzend und dann rann sie davon.
„Broke warte“, schrie ich ihr nach, doch sie war schon um die Ecke gerannt.
Ich stand auf und wollte ich nach laufen, als ich schon wieder in jemanden rein rannte.
Dieses mal knallte ich direkt in ihn hinein.
Ich spürte einen kurzen Schmerz und dann viel ich beinahe nach hinten auf den Boden.
Aber nur beinahe, denn jemand schlug seine Arme um meine Taille und zog mich an sich.
Ich schmiegte mich an seine Brust. Oh Gott wer kann nur so verdammt gut riechen.
Ich atmete den unglaublichen Duft ein.
Ich hob den Kopf und sah hinauf.
Shane.
Schon wieder.
Er lächelte mich mit seinem süßen Lächeln an und beinahe hätte ich vergessen was ich eben noch machen wollte.
„Hey Süße du nimmst das mit dem hineinlaufen aber ziemlich ernst.“, sagte er und zog mich noch enger an sich.
„Ich äh…“, stotterte ich und sah gebannt in seine Augen.
Verdammt, ähm was wollte ich gerade noch machen?
Ich fühlte mich einfach so wohl in seiner Umarmung. Sein Körper war so warm und …
Ach schnitt was denk ich denn da wieder für einen Blödsinn.
Ich stemmte meine Hände gegen seine Brust und er ließ mich sofort wieder los. Dann schob ich ihn beiseite und lief in die Richtung in die Broke gelaufen ist.
„Sorry, hab gerade keine Zeit.“, schrie ich ihm nach.
Ich wollte gerade weiterlaufen als mir noch etwas einfiel. Ich drehte mich um und sah zu Shane. Er sah mich noch immer an.
„Ähm das wegen eben tut mir leid und was da im Unterricht war tut mir auch leid. War nicht so gemeint.“
Dann drehte ich mich um und rannte um die Ecke um Broke zu suchen.
Shane
Ich sah ihr noch nach bis sie um die Ecke bog, dann drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zu den anderen.
Scheiße was ist nur mit mir los?
Es tut ihr leid, was sie im Unterricht sagte? Okay das war schon heftig. Ich hatte sie schließlich auch provoziert.
Das war ja auch der Plan gewesen. Was nicht zum Plan gehörte, war meine Reaktion. Dass es mich verletzte als sie sagte ob auf ihrer Stirn Nutte stehen würde und das ich nicht ganz dicht bin. Das hab ich schon öfters von einem Mädchen gehört, aber noch nie hat es mich so verletzt.
Was macht diese Frau nur mit mir?
Was mich aber am meisten überrascht hat, war das es ihr leid tat.
„Frauen…“
Wenn sie nicht so verdammt heiß wäre.
Scheiße.
Ich strich mir mit einer Hand durchs Haar und blieb stehen. Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Wand und sah in den Himmel.
Wenigstens hat sie vorhin nicht meinen Schwanz bemerkt. Der wurde, als sie in mich rein rannte, (schon wieder) sofort hart. Wenn es nicht immer so scheiß weh tun würde, könnte ich ja noch damit leben. Aber so, soll ich jedes Mal wenn ich sie sehe sofort verschwinden?
Es ist alles einfach nur Mist.
Ich will mich ja nicht von Ihr fernhalten. Niemals. Sie gehört mir. Auch wenn sie es noch nicht weiß. Ich muss sie haben.
Und alle anderen die was von ihr wollen werden lernen sich von ihr fernzuhalten.
Mein.
Mein einziges Problem ist Zoey!
Wenn sie nicht will, dann bin ich echt am Arsch.
Ich stieß mich von der Wand ab und ging wieder in Richtung Schule. Am Eingang standen schon alle und warteten auf mich.
Und ich war komplett gegen den Wind. Was sie wohl gerade macht?
Warum musste sie so schnell weg?
Scheiße.
Dinge die mich eigentlich nichts angingen, oder mich auch nicht interessieren sollten.
Leider taten sie es doch.
Am liebsten würde ich jetzt bei ihr sein. Ihre weichen Lippen küssen, sie streicheln, sie verwöhnen und ganz langsam über ihren Hals lecken.
Sie ausziehen und…
„Shane, Alter was ist los? Kommst du dann mal?“, schrie mir Maik vom Eingang zu.
Ich nickte ihm zu und ging zu ihnen hinüber.
Verdammt, seit heute Morgen läuft bei mir echt einiges ganz schön schief.
Vor allem was ist wenn ich nicht ihr Typ bin? Schließlich bin ich der Anführer der Dark Nights. Verdammte Gruppe von Vampiren.
Es sollten so wenige Leute wie möglich wissen was wir sind, leider gehört jetzt auch T´s Freundin Broke dazu.
Verdammte bei ihr war es schon schwer genug sie zu überzeuge, weil sie sich ja genau in einen von uns verknallen musste und nicht aufgeben wollte.
Scheiße.
Und ein gebundener Vampir ist das gefährlichste was es geben kann. Er beschützt seine Frau bis zum Tod.
Dazu kommt noch, dass wir verdammt noch mal besitzergreifen und bestimmen sind.
Zo dürfte das nie erfahren, was ich bin.
Nie.
Ich ging die Stufen rauf und ging Schnur stracks zu Maik.
„Hat er das Geld?“
„Jo sicha. Ich mach keine halben Sachen. Er hat vorhin angerufen und gesagt er hat alles dabei. Heute um sechs im Club.“
Ich nickte zufrieden und als es läutete gingen wir hinein.
„Verdammt Shane was ist los? Du bist heute verdammt aus dem Wind. Wenn was ist Mann, dann kannst du mir das ruhig verraten. Vielleicht kann ich dir ja helfen.“
„Glaub kaum dass du mir bei dem Problem helfen kannst.“
„Komm schon. So lang es um keine Frau geht, kriegen wir das hin.“
Ich sah ihn an und zog die Augenbrauen hinauf.
Er sah mich unglaublich an.
„Was…?
Nein…?
Nicht dein ernst?“
Ich nickte.
„Doch. Verdammt.“
Ich schluckte einmal und sah ihn an.
„Zoey.“
4. Kapitel
Frauengespräche!!!
Als ich um die Ecke bog konnte ich Broke schon am Ufer eines kleinen Teichs sitzen sehen. Sie saß auf der Wiese und vergrub ihr Gesicht in den Händen.
Ich ging langsam zu ihr hinüber und setzte mich neben sie. Dann nahm ich sie in den Arm und drückte sie an mich. Als erstes dachte ich, sie wollte ihre ruhe haben, doch dann ließ sie sich von mir zu einer Umarmung ziehen.
Jetzt schluchzte sie noch mehr und ich hielt sie einfach nur fest. Ließ sie weinen und würde warten bis sie bereit dazu war mit mir darüber zu sprechen.
Es vergingen einige Minuten bis keine Tränen von ihrem Gesicht mehr tropften.
„Es tut mir Leid.“, schluchzte sie.
Ich drückte sie fester.
„Broke, es muss dir nichts Leid tun. Du hast doch gar nichts gemacht. Also verg…“
„Doch hab ich.“, unterbrach sie mich.
Sie setzte sich auf und sah mich an.
„Ich hab dir nichts von mir und Tobi gesagt. Eigentlich hättest du die erste sein sollen, aber es weiß fast keiner. Weil er, naja, weil er…“, und sie fing wieder an zu schluchzen.
„Weil was? Was ist passiert? Hat er dir was getan?“, bohrte ich weiter.
Sie schüttelte den Kopf und sah mich wieder an.
„Weißt du eigentlich, dass wenn ich immer in deine Augen sehe, dass ich mich dann plötzlich immer besser fühle. Das ist echt eine tolle Gabe, Zoey.“
Ich verdrehte die Augen.
„Lenk nicht ab.“
Sie nickte und fuhr fort.
„Er ist ja in dieser Gang. Also mit Shane, Mike, Ian und den anderen. Darum bin ich ja auch eigentlich dagegen wenn du mit Shane sprichst und so, weil er der Boss ist und… “, sie schluckte einmal und fuhr fort.
„Sie sind, naja anders als wir.“, sagte sie ganz langsam und sah mich dabei an, als ob sie mich prüfen würde wie ich das aufnehme.
Anders?
Wie anders?
Unnormale, pervers, besitzergreifend, stur, oh ja das würde zu Shane passen.
Ich musste ein Lächeln unterdrücken.
„Es ist naja nicht gerade das beste wenn man mit so einem zusammen ist.“, flüstert sie leise.
Ich finde es für das beste wenn ich einfach im Moment nichts sage und ihr zuhöre.
„Sie sind ganz anders als wir, Sie beschützen ihre Freundinnen aufs schärfste, weißt du mit der Zeit hält man das nicht mehr aus, darum haben die auch gesagt ich dürfte es jemanden erzählen. Du bist meine aller beste Freundin, Zo. Und ich möchte dir echt alles erzählen. Ich denke nur dass es vielleicht besser ist wenn ich das wesentliche Detail auslasse. Aber du musst mir glauben, sie sind nicht gerade begeistert wenn es ein Außenstehender weiß, darum sage ich es dir erst später. Aber ich bin so froh dass ich jetzt zu dir gehen kann wenn ich Probleme habe, sonst hab ich nämlich keinen.“, sagte sie und schniefte in ihr Taschentuch.
Ich atmete einmal tief ein und dann wieder aus.
„Warum erzählst du mir davon?“
Sie hob ihren Kopf und sah mich mit ihren Augen an. Dann plötzlich rannten wieder Tränen über ihr Gesicht.
„Weil du meine beste Freundin bist und weil ich es sonst niemanden erzählen darf. Sie haben gesagt ich darf es genau einer Person erzählen, einer Person der ich auch vertraue. Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten. Ich konnte niemanden erzählen wie ich mich fühle. Wenn wir uns stritten konnte ich keinen anrufen und erzählen was passiert ist. Ich wollte es dir schon viel früher sagen, aber ich konnte nicht, da wir immer nur telefonierten und SMS schrieben. Es tut mir so verdammt Leid. Ich will nicht das du auch in so eine Lage kommst, nur wegen Shane. Er ist ein Blödmann. Er macht sich an jede ran, obwohl…“
Sie verstummte und sah mir wieder in die Augen.
„.. bei dir verhält er sich etwas merkwürdig.“
Ich sah sie weiterhin an und sie fing auf einmal zu lachen an.
„Aber das soll man mal verstehen. Jungs sind total kompliziert.“, sagte sie mit leicht zitternder Stimme.
Doch dann sah sie mir in die Augen und all die Traurigkeit war verschwunden. An stelle war ein ängstlicher Blick erschienen.
„Halt dich am besten von Shane fern. Er ist gefährlich.“
Okay das soll mal jemand verstehen.
Ich soll mich fern halten?
Er ist es doch der sich so merkwürdig benimmt. Aber vermutlich macht er das bei jedem Mädchen.
Wie zum Beispiel bei Missy.
Das würde passen. Die zwei beliebtesten der Schule. Ganz klare Sache.
Aber eins ist klar, ich bin nicht eifersüchtig.
Auf keinen Fall.
Jedenfalls versuch ich mir das einzureden.
Sie holte einmal tief Luft und sah mich wieder mit traurigen Augen an.
Dieser verdammte Hundeblick denn sie so gut konnte.
Das ist nicht fair.
„Verzeihst du mir?“, fragte sie mich leise, gerade laut genug damit ich es hören konnte.
Ich seufzte einmal und beugte mich zu ihr hin und umarmte sie.
„Verdammt, natürlich verzeihe ich dir. Wir sind wie Schwestern, du weißt ich kann dir nicht lange böse sein. Was ziemlich blöd ist. Aber trotzdem hab ich dich lieb.“
Sie drückte sich weiter an mich.
„Oh Zoey ich hab dich auch so lieb. Ich bin so froh dass ich es dir endlich sagen konnte. Ich werde dir jetzt immer alles erzählen.“
Ich ließ sie wieder los und sah sie an.
„Da bin ich aber jetzt neugierig. Hast du schon mit ihm geschlafen?“, fragte ich ganz freundlich übertrieben.
Ihre Wangen färbten sich rosa und sie schüttelte leicht den Kopf.
„Ich bin noch nicht so weit. Ich möchte ja irgendwie und wenn wir kuscheln, dann denke ich immer jetzt bin ich so weit, doch wenn er mir dann den BH öffnen möchte, mach ich nen Rückzieher.“
Sieh sah auf den Boden und spielte sich mit Ihrem Taschentuch. Es war ihr eindeutig peinlich.
„Hey das wird schon, und wenn er auf dich wartet dann ist er auch der richtige.“
Sie sah mich wieder an und strahlte übers ganze Gesicht.
„Ja. Das sagt er immer: „Ich wird auf dich warten. Bis du bereit bist“.
Wow solche Typen gibt es also auch noch.
„Denn musst du mir mal vorstellen, dass es solche Typen noch gibt glaubt man kaum. Nicht so wie Shane der es gleich direkt machen will oder sein Freund Mike. Er ist ja nur direkt. Also bitte.“
Wir verdrehten beide die Augen und dann fingen wir zu lachen an.
„Ach ja. Wer ist denn von denen jetzt Tobi?“, fragte ich vor Neugier.
„Du hast ihn schon mal gesehen. Es ist der mit den Blonden Haaren.“
Blond? Oh da gab es nur einen.
Wow der Typ sieht wie all die anderen verdammt gut aus.
„Nicht dein ernst?“
„Doch. Warum?“
„Man wieso sehen die alle so heiß aus?“
Sie lächelte, man kannte es ihr an, dass es ihr gefiel, dass ich Tobi gut aussehend fand. Aber wer würde den nicht toll finden.
„Keine Ahnung. Die sehen alle so geil aus. Und wie die durchtrainiert sind. Der Hammer.“
„Oh ja. Zum dahin schmelzen. Man Shane hat die meisten Muskeln von allen.“
Sie sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.
„Woher weißt du dass den schon wieder?“
„Bin vorhin wieder einmal in ihn rein gerannt. Das wird allmählich zur Gewohnheit.“
Erst jetzt bemerkte ich dass sie nicht mehr lachte, sondern mich musterte.
„Was ist?“, fragte ich sie.
„Ich finde das echt nicht gut, Zo!“
Oh nein nicht schon wieder.
Ich stand auf und sah sie von oben aus an.
„Ach komm schon. Was kann ich dafür wenn ich dauernd in den Typen rein laufe. Und außerdem will ich nichts von ihm. Können wir uns jetzt gar nicht mehr sehen?“
Jetzt stand auch sie auf und sah mich an.
„Was meinst du damit, uns nicht mehr sehen?“
„Naja wenn du dauernd mit Tobi rumhängst und nicht willst das ich mit komme, dann werden wir uns nicht mehr oft sehen.“
„Zo, natürlich will ich das du mitkommst. Es ist nur so das die alle zusammen halten. Es ist wie bei dir und mir, wir sind wie Schwestern und die sind sie Brüder. Wenn wir was machen dann kommen alle.“
Sie hielt inne und sah mich wieder an.
„Auch Shane, und im Moment glaub ich, wird er dich nicht in Ruhe lassen.“
Ich lächelte.
„Broke. Ich glaub ich werde mit Shane fertig. Der soll es einfach akzeptieren. Ich kenne hier noch nicht so viele Leute und ich will nicht oft zu Hause sein. Du weißt warum. Ich will einfach nur weg.“
„Ja ich weiß. Ich bin immer für dich da.“
Ich nahm sie wieder im Arm.
„Danke. Ich weiß das du immer für mich da bist und ich bin auch immer für dich da. Also wenn du um drei in der Früh jemanden zum reden brauchst ruf mich an.“
Sie lächelte wieder.
„Du weißt das ich dich da beim Wort nehmen werde.“
„Ich weiß. Komm gehen wir zurück zum Unterricht. Wir bekommen jetzt schon ärger.“
„Und wie.“
Wir gingen durch die verlassenen Gänge und blieben vor unserer Klassentür stehen.
Wir haben gerade, oder sollten gerade Mathe haben und das Ganze auch noch mit Frau Mink, der strengsten Lehrerin der Schule.
Na toll und das ist mein erster Schultag.
„Ähm du Broke.“, flüsterte ich und drehte mich zu ihr um.
„Was soll das eigentlich heißen, sie sind anders?“
Sie überlegte kurz.
„Ich werde es dir noch verrate, aber jetzt noch nicht.“
Ich nickte kurz.
„Sie sind aber nicht alle schwul oder so?“
Jetzt lächelte sie.
„Was wäre wenn? Du willst doch von denen nichts. Oder?“
Sie sah mich streng an.
Nein. Natürlich nicht, aber irgendwie würde es mich trotzdem stören wenn die schwul wäre, vor allem Shane.
„Stimmt hast auch wieder recht. Aber ich bin eben neugierig.“, pflichtete ich bei und drehte mich wieder zur Tür um.
Sie kam von hinten zu meinem Ohr und flüsterte:
„Nein sie sind nicht schwul.“
Ich lächelte kurz, dann klopfte ich und wir gingen hinein. Alle Blicke waren auf uns gerichtet. Dieses Klassenzimmer kannte ich noch nicht. Eigentlich kannte ich ja nur eines, aber diese gefiel mir nicht.
Alle sind auf vier Gruppen eingeteilt. Es waren genau noch zwei Plätze frei. Einer bei drei Jungs die alle samt Streber waren und der zweiter war direkt neben Shane.
Wow, was hab ich nur für ein Glück.
„Ah die zwei verschwundenen Mädchen sind auch wieder aufgetaucht. Darf man fragen wo die Damen waren? Cafe trinken, Kuchen essen? Mhhh?“
„Miss Mink es tut uns wirklich Leid, aber…“
„Ah das Fräulein Broks nehme ich an.“
„Ähm ja.“
„Sehr angenehm. Der erste Tag an einer neuen Schule. Wie aufregend. Sie werden die Schule gleich heute noch viel besser kennen lernen. Eine Stunde Nachsitzen.“
Was?
Mir blieb der Mund offen stehen.
Hat die sie noch alle.
„Aber…“
„Kein aber. Bei uns an der Schule ist es Pflicht die jeweilige Stunde zu besuchen. Auch wenn ihre Eltern reich sind, wird sie das nicht vom Nachsitzen abhalten.“
Du alte Schreckschraube.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie böse an. Dann wanderte mein Blick zu einem Lachen.
Shane.
Ich sah ihn finster an, doch dadurch fing er nur noch mehr an.
Idiot.
„Aber Miss Mink, das ist doch ihr erster Tag hier.“
„Äh Miss Medell nicht war. Zja sie dürfen ihr gleich Gesellschaft leisten.“
Broke sah genauso empört aus wie ich.
Was fällt dieser alten Krabbe ein. Wir schwänzen doch nicht wegen etwas unwichtigen. Sie musste mir erzählen das ihr Freund naja anders ist und…
Schitt, das konnten wir ihr ja schlecht erzählen.
Also keine Ausrede.
„So also. Miss Medell, sie hinken in Mathe ziemlich hinter her, also zu Tisch fünf bitte.“
Broke sah mich flehen an und ging dann widerwillig zu den Strebern.
Na toll dann blieb nur mehr Tisch drei.
Und das hieß…
Shane.
„So nun zu Ihnen Miss Broks. Wie es aussieht sind sie in Mathe sehr gut. Na dann können Sie diesen Jungs auf Tisch drei doch sicher helfen. Denn die sind wie ich gerne sage `mein Hoffnungsloser Fall`, also bitte.“
Sie zeigte mit einem ihrer verschrumpelten Finger auf den Tisch drei.
„Was sie nicht sagen!“, murmelte ich vor mir hin.
Sie drehte sich abrupt zu mir um.
„Was haben sie gesagt?“
„Nichts.“
Ich nahm meine Sachen und ging zu dem einzigen freien Platz.
„Danke“, sagte ich noch widerwillig zu der alten Schnalle und setzte mich neben Shane.
Er sah mich an und wollte gerade etwas sage, da viel ich ihm ins Wort.
„Lass es. Ich will jetzt echt nichts hören. Okay?“
Ich packte meine Sachen aus.
„Okay.“, murmelte er und musste deutlich ein Lächeln unterdrücken.
Dass er sich so schnell geschlagen gab wunderte mich.
Die Alte gab uns ziemlich fiel zu machen. Das hieß gleich mal ne Menge Hausaufgaben und ich wette das ich die nicht beim Nachsitzen machen konnte.
„Ruhe. Ich hab mir etwas für sie ausgedacht. Jeder Tisch bekommt eigene Aufgaben. Wer diese aus erstes Löst bekommt für heute keine Hausaufgabe, sondern die bekommen das nächste Mal die Übungen von mir fix und fertig. Holen sie sich die Zettel von vorne. Sie sind bereits zu den jeweiligen Tischen zugeteilt. Viel Gelingen.“
„Na toll“, hörte ich Maik an unserem Tisch murmeln.
„Leute, stellt euch auf ne Menge Hausübung ein. Ach ja Zoey?“
„Ja?“
Er beugte sich zu mir herüber und reicht mir seine Hand.
„Ich bin übrigens Ian.“
„Hey. Also ich hol mal die Zettel.“
Ich stand auf und ging nach vorne. Broke stand auch gerade beim Tisch und wollte sich die Zettel holen.
„Und wie geht’s dir so?“, fragte sie mich und sie klang genauso begeistert wie ich.
„Blendend. Wenn die Jungs so viel können wie sie motiviert sind, dann haben wir ne Menge auf.“
„Zja da bin ich froh das ich bei den Strebern bin.“, sagte sie ganz selbstzufrieden.
Ich nahm mir die Zettel und steckte ihr noch die Zunge raus.
Ich setzte mich wieder hin und sah mir die Aufgaben an.
Überall herrschte wildes Gerede, nur auf unsern Tisch herrschte Stille.
Ich sah auf und Blickte zuerst Maik dann Ian und zum Schluss Shane an.
„Was?“
Shane war der erste der was sagte.
„Das ist ja nicht dein ernst. Willst du die jetzt echt machen?“
Ich sah ihn fragen an.
„Natürlich. Blöde Frage. Ich will keine Hausübung haben.“
„Das schaffen wir nie.“, meldete Maik sich zu Wort.
„Na mit dieser Einstellung sicher nicht.“
„Kommt schon Zo hat recht, wir können es wenigsten probieren.“
Na wenigstens einer der auf meiner Seite war.
Ich lächelte Ian dankbar an.
„Na dann an die Arbeit Jungs.“
Shane
Ich bring diesen Typen um.
Gott wie konnte ich nur so verdammt eifersüchtig auf Ian sein.
Dieser Arsch kannte sich in Mathe genauso wenig aus wie ich und Maik. Dann schlägt er sich auf ihre Seite. Ich bring ihn um.
Und wie sie ihn angelächelt hat. So hat sie mich noch nie angesehen.
Verdammt, eigentlich sollte es mir egal sein was sie von wem will, aber das ist es nicht.
„Mist“, schrie ich und schlug mit den Fäusten auf den Tisch.
Alle Gespräche endeten abrupt und sahen mich an.
„Glotzt nicht so blöd, verdammt noch mal.“
Langsam sahen alle wieder weg. Ich drehte mich zu Maik um und sah dass er mich musterte.
Ich zuckte nur mit den Schultern
Plötzlich spürte ich eine warme Berührung auf meinem Arm. Ich drehte meinen Kopf und sah hinunter auf meinen Arm. Eine zierliche Hand lag darauf.
Von ihr ging ein so besonderer Duft aus. Ich schloss die Augen und atmete tief durch die Nase ein.
Ich kannte diesen Duft, ich kannte ihn verdammt gut und er löste in mir unerklärliche Gefühle aus.
Zoey.
„Alles okay mit dir?“, frage sie mich mit ihrer sinnlichen Stimme.
Verdammte, nein er wurde schon wieder hart.
Ich öffnete die Augen und sah sie an. Gott diese Augen, der Ozean, man konnte darin untergehen.
„Ja. Ähm alles okay. Machen wir die scheiß Aufgaben.“
Langsam löste sie die Hand von meinem Arm, doch ihr Blick ruhte immer noch auf mir. Sie schüttelte leicht den Kopf und sah sich dann die Aufgaben an.
Gott. Am liebsten wollte ich diese Hand überall an meinem Körper spüren. Diese Wärme, dieser Duft.
Das Leben ist echt ziemlich Beschissen.
Broke
Schitt.
Ich hab Shane die ganze Zeit über beobachtet. Ich musste wissen was mit Ihm los war.
Was will er bloß von Zoey?
Er kann jede haben und sie macht es ihm ziemlich schwer, aber dass er so außer Kontrolle gerät, hab ich seit dem ich ihn kenne noch nie erlebt.
Er war immer der kontrollierte, der der die Nerven behielt, wenn es wieder mal Ärger gab.
Aber in dieser Situation.
Was wenn…?
Nein.
Das kann nicht sein!
Ich sah zu Maik und merkte das er mich auch ansah.
Ich formte mit den Lippen:
„Was hat er?“
Doch er zuckte nur mit den Schultern und zeigte mit dem Kopf auf Zoey.
Verdammt, erst jetzt bemerkte ich, dass sie ihre Hand auf seinen Arm gelegt hat.
„Alles okay mit dir?“, hörte ich sie fragen.
Er schloss die Augen und atmete tief ein.
Verdammt er war nah dran sich zu verwandeln.
Das kann nicht sein. Vampire verwandeln sich nur wenn sie Blut riechen oder wenn sie einen Duft unglaublich anzieht.
…
Zoey.
Nein das kann nicht sein.
Er ist der Älteste Vampir. Ihm würde doch nicht so etwas passieren.
Sich an eine Sterbliche binden.
Oder etwa doch?
„Ja. Ähm alles okay. Machen wir die scheiß Aufgaben.“, sagte er klein Laut.
Zoeys Hand löste sich von seinen Arm und sie sah sich die Aufgaben an.
Nein, dass würde ich nicht zu lassen. Nicht meine beste Freundin.
Ich drehte mich wieder um und sah wieder in meine Aufgaben.
Zoey
Was war das den jetzt?
Ich sah das Broke mich besorgt ansah, doch ich lächelte einfach nur zurück. Nach Shanes fluchen hatte ich keine Angst, nein ich machte mir wirklich sorgen.
Verdammt blöd von mir.
Aber warum zum Teufel hab ich ihm meine Hand auf den Arm gelegt?
Er war so warm. Ich wollte ihn tatsächlich streicheln.
Ach vergiss es.
Ich muss mich jetzt konzentrieren. Ich brauche jetzt nicht auch noch ne zusätzliche Packung Hausaufgaben.
Ich widmete mich wieder den Aufgaben.
Es waren genau vier Zetteln, vier Aufgaben. Jede für einen von uns. Ich denke ich würde meine locker zusammen bringen in dieser Zeit, aber die anderen wissen wahrscheinlich nicht mal wie die funktionieren.
Ich sah die anderen an und alle drei miteinander setzten ein fragliches Gesicht auf. Sie sahen sich gegenseitig an und dann schauten mich alle drei an.
Na toll.
Ich soll uns jetzt noch retten.
„Super.“, murmelte ich.
Ich las mir erst mal meine Aufgabe durch.
„Moment mal…“, sagte ich.
Alle sahen mich wieder an.
Diese Aufgaben kannte ich doch. Die haben sie mir als Aufnahmetest gegen. Als sie meine Note in Mathe sahen, wollten sie wissen ob ich ungefähr das konnte, was sie hier bereits durchgemacht haben.
Die Aufgaben sollte ich bis heute machen und ich hab die auch dabei.
„Was?“, fragten alle drei gleichzeitig.
Ich holte meine Tasche und suchte darin herum.
„Ich bin mir nicht sicher, aber…“
„Was aber?“, drängte mich Maik.
„Ich hab´s.“
Ich zog die Zettel heraus und schmiss auch gleich meine Tasche hinunter.
Ich blätterte den ganzen Stapel durch und…
„Ja. Ich bin ja sowas von gut!“
„Was?“,
„Was ist los?“,
„Was ist das?“, fragten mich alle drei.
Ich sah auf und lächelte.
„Ich hab die Aufgaben schon mal gemacht.“
Sie sahen mich alle erstaunt an.
„Jetzt ohne scheiß? Wann?“, fragte mich Shane.
„Das waren meine Aufnahme-Aufgaben.“
„Was?“
„Ja. Die wollten sehne ob ich das kann was ihr schon alles durch gemacht habe. Und die sollte ich heute mitnehmen, aber bis jetzt wollte sie keiner haben.“
„Man Super.“
„Wie geil.“
„Nein nicht geil.“, unterbrach sie Shane.
Dann sah er mich an.
„Was wenn du sie noch abgeben musst?“
Ich lächelte ihn an.
„Zja, ich hab die doppelt geschrieben, sie sagten sie wollen die Aufgaben auf ihren Zettel und Reserve noch auf einen extra Zettel. Ich gib einfach nur den Aufgabezettel ab und sag ich wusste nichts von dem Reservezettel.“
„Oh ja. Zoey du bist die beste.“
„Auf jeden Fall.“
„Ohne dich wären wir am Arsch.“
„Echt Jungs, ihr steckt jetzt so was von in meiner Schuld.“
Sie sahen mich alle an und lächelten mir zu. Doch von den dreien bedeutete mir das Lächeln von Shane mehr als es eigentlich sollte.
Am Ende der Stunde standen wir als erst vorne und gaben die Zettel ab.
Als sie fragte warum nur ich geschrieben habe, sagte ich dass die Schrift der Jungs schrecklich sei. Das handelt mir zwar drei böse Blicke ein, aber die Alte Schreckschraube kaufte es mir ab und das war das wichtigste.
So waren wir vier die einzigen die keine Hausübungen machen mussten. Alle anderen maulten herum und fragten sich wie wir das in dieser Zeit bloß schaffen konnten.
Als wir aus dem Klassenraum gingen holte uns Broke ein und sah mich fragen an.
„Wie habt ihr das geschafft?“
„Das haben wir Zoey zu verdanken, die Kleine ist verdammt Helle.“, sagte Ian und legte einen Arm um meine Schulter.
Broke hob die Augenbrauen und stellte sich uns direkt in den Weg.
„Moment mal. Ich kauf euch das jetzt nicht ab. Wie habt ihr das hinbekommen?“
Ian nahm den Arm herunter und ich ging zu Broke.
„Zja Süße. Das ist unser kleines Geheimnis.“
Sieh sah mich ungläubig an und zog einen Schmollmund.
„Sorry! Staatsgeheimnis.“, sagte Shane mit einem so süßen Unterton.
Er kam auf mich zu und strich mir mit seinen Fingern eine Strähne aus dem Gesicht. Diese kleine Berührung ließ mich erzittern und mein Herz doppelt so schnell schlagen.
Er fuhr mit dem Handrücken über meine Wange und sah mir die ganze Zeit in die Augen.
„Danke.“, flüsterte er mir ins Ohr und dann ging er mit den andern davon.
Verdammt das kann jetzt nicht sein. Ich lass mich nicht von einem Typen einfach so streicheln. Schließlich kenn ich ihn gar nicht. Das kann er nicht machen.
Schitt, warum fühlte es sich dann so gut an?
5. Kapitel
Was will er von ihr???
Ich drehte mich zu Broke um und merkte dass sie mich streng ansah.
„Was zum Teufel sollte das denn jetzt?“, fragte sie mich mit deutlichem ärgerlichen Ton.
Ich zuckte nur die Schultern und nahm meine Sachen und ging an ihr vorbei.
Sofort folgte sie mir.
„Keine Ahnung.“
Sie ging jetzt neben mir und ich konnte ihren sauren Blick auf mir spüren.
„Wieso hast du das zu gelassen?“
„Keine Ahnung. Das ging alles ziemlich schnell. Sorry aber ich hab nicht so eine schnelle Reaktion.“
„Ich denke deine Reaktion ist nur bei Shane so beschränkt. Ich hab dir doch schon gesagt das er gefährlich ist.“
„Ja das hab ich schon verstanden. Es kommt nie wieder vor okay?“
Sie hielt meinen Arm fest und zwang mich dazu sie anzusehen.
„Nein nichts ist Okay!“, schrie sie mich beinahe schon an.
„Verdammt. Zo. Was denkst du dir nur dabei?“, sagte sie und schüttelt dabei den Kopf.
„Was. So schlimm war es nun doch gar nicht. Er hat nur danke gesagt. Das ist alles.“
„Ja und er hat dich gestreichelt. Ist das nichts? Bist du jetzt sein Hund?“
Jetzt reichte es mir. Ich riss mich los und ging in die andere Richtung.
Doch ich wusste das sie mich folgen wird, darum schrie ich sie an.
„Was kann ich dafür wenn er das gemacht hat. Es ging mir alles ein bisschen zu schnell und vielleicht ist dir aufgefallen das er gleich danach abgehauen ist.“
Als ich fertig war blieb ich stehen und sah sie an.
„Können wir jetzt endlich die letzte Stunde hinter uns bringen und dann endlich Mittagspause machen? Oder willst du weiter streiten?“
Sie sah mir noch kurz in die Augen, doch dann nickte sie und nahm ihre Tasche und schulterte sie.
„Ähm Zo?“
Ich wollte schon weiter gehen als sie mich auf hielt. Was den jetzt noch?
„Ähm unsere Klasse befindet sich in der andren Richtung.“
Ups.
Jetzt lachten wir beide und dann machten wir uns auf den Weg in unseren italienischen Kurs.
Als wir hinein gingen saßen die meisten schon auf ihren Plätzen. Broke ging gleich zu ihrem Tisch und ich bewegte mich in Richtung Lehrertisch.
Dort saß auf den Tisch eine kleine, zierliche, junge Frau mit langem blondem Haar.
Vermutlich war sie die Lieblings Lehrerin der ganzen Jungs auf dieser Schule. Ich schätzte sie Ende zwanzig und sie war sehr hübsch.
Ich ging auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen.
„Morgen. Ich bin Zoey Broks. Ich bin neu hier.“
Die Lehrerin sah mich freundlich an. Bis sie meine Augen sah, dann plötzlich weiteten sich ihr Augen und sie schien die Sprache verloren zu haben.
„Ähm ja.“, sagte sie nach einer Weile.
Die andern lachten schon leise und fingen an zu tratschen, da jeder der meine Augen sah, die Sprache verlor.
„Gut ja. Ich hab bereits ihr Zeugnis gesehen. Sehr gut.“
Ich lächelte nur und wollte einfach nur zu meinem Platz.
„Also Miss Brokes, ich nehme an Sie haben schon genug davon, sich vor zustellen. Also werden wir das belassen und sie setzen sich einfach auf ihren Tisch.“
Ich lächelte sie dankbar an und ging sofort zu dem freien Platz, neben Broke.
Die restliche Stunde verging ziemlich schnell und ohne weitere besondere Ereignisse.
Alle schnaubten, als die Lehrerin uns als Hausaufgabe gab, uns selbst zu beschreiben.
Nichts leichter als das. Jedenfalls es auf Italienisch zu schreiben ist leicht, aber mich selbst zu beschreiben ist für mich eine Herausforderung.
Als es endlich zur Mittagspause klingelte, stürmten alle aus dem Raum.
Broke und ich gingen gerade in die riesige Cafeteria als mir etwas auffiel.
„Du Broke. In welche Klasse geht eigentlich Tobi?“
Sie nahm sich gerade ein Tablett und stellte es mit Essen voll.
„Er geht in die Parallelklasse. Du wirst in gleich kennen lernen, wenn du dich zum Essen zu uns setzen möchtest.“
Blöde Frage, ich kannte doch sonst keinen an dieser Schule.
Ich stellte mir einen Saft aufs Tablett und nahm mir noch einen Schokopudding.
Was meine Mutter nicht weiß, macht sie nicht heiß.
Broke wartete auf mich und wir gingen zu einem Tisch der voll von Jungs war. Zu meinen entsetzen, sah’s auch Shane dort.
Eigentlich wollte ich diesen Angeber aus dem Weg gehen.
Wir wollten gerade hinüber gehen, als mir jemand von der anderen Seite des Raumes schrie.
„Hey Zo.“
Ich drehte mich um und sah dass ein Typ in meine Richtung kam.
Was er wohl von mir wollte, schließlich kannte ich diesen Typ nicht. Aber er sah verdammt noch mal gut aus. Blondes kurzes Haar. Blaue Augen und ein süßes Lächeln. Hätte ich Shane nicht schon gesehen, dann würde ich sagen, dass er der coolste und schönste Typ an dieser Schule ist.
Doch leider hab ich Shane schon gesehen und es gefiel mir einfach nicht wie ich auf ihn reagierte.
Er blieb direkt vor mir stehen und sah mich mit einem Lächeln an.
„Hy ich bin Jea. Willst du vielleicht bei mir und meinen Freunden essen. Wir würden dich gerne alle kennen lernen?“, frage er mich mit einen super netten Lächeln.
Warum nicht!
Es wurde Zeit, auch mal andere hier kennen zu lernen.
Andere, die `normal` waren.
Ich lächelte ihn an und nickte.
„Ja gern.“
Ich drehte mich schnell um zu Broke, die uns die ganze Zeit über anstarrt und gar nicht glücklich aussah.
„Ich werde heute mal bei Jea essen. Okay?“
Sie überlegte kurz und dann nickte sie.
„Okay. Aber nach dem essen gehen wir wieder zu der Bank. Oder?“
Ich lächelte und nickte.
„Klar.“
Mein Blick streifte kurz nach hinten zu Shane. Keine Ahnung warum ich ihn immer anstarren musste.
Er sah nicht gerade begeistert aus. Aber er sah nicht mich böse an sondern Jea. Vielleicht verstanden sie sich nicht besonders.
Und das entlockte mir ein kleines Lächeln.
Eifersüchtig, mhhh?
Ich drehte mich um zu Jea, der mich anlächelte und dann gingen wir gemeinsam zu seinem Tisch.
Shane
Was soll das denn schon wieder?
Wieso mischt sich dieser Scheiß Kerl ein?
Jea gehörte zu der andren Gruppe. Er war nicht gerade arm und wohnte auch in dieser Reichen Straße wo Zoey wohnte.
Sie waren nicht unsere Feinde, doch sie wussten wie weit sie gehen durften, genau wie wir. Wir haben nichts mit denen zu tun, genauso wenig wie die mit uns.
Darum verstand ich auch nicht was er von Zo wollte?
Okay sie sah verdammt heiß aus und sie gehörte zu den Reichen, aber ich dachte sie sei anders. Nicht so eingebildet wie die meisten Tussis an dieser Schule.
Ich denke das immer noch das sie anders ist, aber was will dann Jea von ihr?
Verdammt noch mal sie gehört mir.
Mir entfuhr ein leises knurren und die Jungs sahen mich an. Ihnen passte es genauso wenig wie mir das Zo mit denen herumrannte.
Mittlerweile haben wir mitbekommen das Zo Broks beste Freundin ist. Das heißt Broke wird Zo unser Geheimnis verraten.
Verdammt, denn genau das wollte ich nicht. Sie sollte von uns so wenig wie möglich erfahren.
Aber Broke ist dafür dass sie es erfährt.
Maik, Ray, Tobi, Cay, V und Ian sahen mich alle an. Ich wusste was sie dachten. Wenn Zo jetzt mit denen herumläuft bekommen wir echt ärger, falls ihr etwas herausrutscht über uns.
Noch mehr Komplikationen.
Ich nickte einfach nur und alle begannen mit ihrem Essen.
Ich sah Zo noch einmal hinterher wie sie mit Jea zusammen zum anderen Tisch ging. Mein Blick fiel wieder zu ihren Hüften.
Sie musste der Hammer im Bett sein. Schon nach ihrem Hüftschwung zu urteilen.
Wie es wohl wäre wenn…
Verdammt. Ich warf den Kopf nach hinten.
Ich bekam schon wieder einen Ständer.
Broke
„Klar.“, sagte sie noch mit einem Lächeln und warf noch einen Blick nach hinten. Ich brauchte nicht nach zusehen um zu wissen wen sie ansah.
Shane.
Dann drehte sie sich um und ging.
Ich sah ihr kurz noch nach und dann ging ich zu den anderen an den Tisch.
„Hey mein Schatz.“, sagte Tobi und gab mir einen Kuss.
Eigentlich war abgemacht dass wir es noch geheim halte, aber er war immer so ungeduldig.
Da war er aber nicht der einzige.
„Hey.“, sagte ich lächelnd und gab ihm noch einen Kuss.
Dann machte ich mich an meinen Pudding.
Was ist nur los mit Zoey?
Will sie Shane tatsächlich eifersüchtig machen?
Das ist nicht gerade der beste Plan. Sie weiß nicht wie es für einen Vampir ist, wenn die Frau auf die er sich gebunden hat, ihn in Versuchung bringt.
Naja ich weiß ja auch gar nicht ob sich Shane an sie gebunden hat. Die Jungs in dieser Reihe haben sich schon alle einmal gebunden. Alle, außer Shane.
Wenn sie sich gebunden haben, dann hält das für immer und ewig. Bis das der Tod sie scheidet, könnte man sagen. Oder besser bis die Frau starb. Jeder dieser Jungs hier hat das schon mal durch gemacht. Jeder außer Shane.
Kein Wunder, die sind ja alle schon ein paar Jahrhunderte alt.
Das mit dem gebunden sein konnte man sich nicht aussuchen. Es passierte einfach. Wie Liebe auf den ersten Blick nur viel intensiver und stärker.
Wenn die Frau auch darauf einging und sie mit eine Blutsverbindung einverstanden ist, würden sie für immer Verbunden sein. Seinen Partner immer in sich spüren.
So wie ich Tobi in mir spüre. Ich lächelte ihn an und sah zu wie er sich mit den anderen um einen Donut stritt.
Diese Jungs waren einfach unfassbar.
Mythen eben. Nicht real.
Und doch so verdammt heiß.
Als ich das mit den Vampiren erfahren habe, dachte ich er will mich nur verarschen. Doch dann mit der Zeit glaubte ich ihm immer mehr.
Ist ja schwer zu glauben, weil sie auch in der Sonne rumrennen und wenn man was über Vampire hörte, dann waren das immer die Geschichten mit Knoblauch, Weihwasser und das sie in der Sonne verbrutzeln.
Aber so ist es definitiv nicht. Knoblauch und Weihwasser sind der totale Quatsch. Nur das mit der Sonne stimmt.
Nur das diese Jungs ein bestimmtes Tattoo haben, dass mit einer bestimmten Tinte gezeichnet wurde. Diese Tinte breitet sich innerlich im ganzen Körper aus und macht sie so immun gegen die Sonne. Ziemlich cool.
Zja also so schlimm ist es ja nicht. Wenn da die Sache mit dem Blut nicht wäre.
Sie brauchen menschliches Blut um stärker zu werden. Das Tierblut würde sie am Leben erhalten, aber es gibt ihnen keine Stärke.
Die Vampire die eine Gefährtin hatten, ernährten sich von ihr. Sowie Tobi von mir.
Es ist ein unglaubliches Gefühl wenn er von mir trinkt. So berauschend und sinnlich. Wir beide sind dann immer sofort erregt. Doch er hält sich für mich immer zurück.
Dafür bin ich ihm dankbar.
Die anderen achten darauf dass sie `Blut aus der Dose` tranken.
So gesagt.
Spenderblut eben.
„Hast du es Zoey gesagt?“, fragte mich Shane und riss mich somit aus meinen Gedanken.
Ich sah ihn an und merkte das er sauer war.
Sehr sauer.
„Nein noch nicht.“, sagte ich kleinlaut und stocherte in meinem Essen herum.
„Wieso nicht?“, kam es von Tobi.
Ich atmete tief ein.
„Naja ich denke nicht dass es das Beste ist wenn ich ihr am ersten Tag, in der Pause sagen würde dass ihr anders seid. Kommt nicht so gut herüber.“
Er lächelte.
„Ja stimmt.“
„Wenn ich ehrlich bin, …“, fing ich an und alle sahen mich an.
„..passt es mir gar nicht, dass sie bei Jea sitzt.“
Und da war ich nicht die einzige.
Ich sah zu Shane, der mich böse musterte.
Ich sah verlegen wieder zu meinem Essen.
„Vielleicht ist es besser wenn ich es ihre sage, dass ihr auch alle dabei seid.“
Tobi legte einen Arm um mich und nickte.
Ich konnte durch sein Shirt seine Muskeln spüren und ich merkte dass ich rot wurde.
Ach, diese Männer waren schon der Hammer.
Brutal, unberechenbar, besitzergreifend, bestimmend, aber auch liebevoll.
Ich lächelte Tobi an und gab ihn einen Kuss.
Das würde alles schon wieder gut werden. Jetzt wo Zoey da ist, bin auch nicht mehr allein. Und bald würde sie auch hier bei uns sitzen und über sie Bescheid wissen.
Bald.
Aber nicht sofort.
6. Kapitel
Kontakte knüpfen!!!
Ich ging mit Jea an seinen Tisch. Leider musste ich feststellen, dass auf seinen Tisch genauso viele Jungs saßen, aber wesentlich mehr Mädchen als bei dem Tisch wo Broke saß.
Als wir dort ankamen sahen mich alle sehr gespannt an.
„Hey Leute, dass ist Zoey. Sie ist neu hier an der Schule.“
„Hallo.“, begrüßte ich alle zusammen.
Ich hörte einige Hey, schön dich kennen zu lernen, und willkommen an der Schule.
Jea lächelte mich an und hielt mir einen Stuhl hin.
„Danke“, sagte ich und stellte mein Tablett ab, dann setzte ich mich hin und Jea setzte sich direkt neben mich.
„Okay, …“, begann Jea und deutete mit einem Finger auf den Typen neben sich.
„…das ist Niko und seine Freundin Amy.“, sagte er und deutete auf das schwarzhaarige Mädchen neben dem Typen der Niko hieß.
„Hey willkommen an der Schule.“, sagte sie freundlich.
Ich nickte ihr mit einem lächeln zu. Sie scheint nett zu sein.
Naja aber auf den ersten Blick sieht hier am Tisch jeder nett aus und ich bezweifle dass sie alle so freundlich sind, wie sie im Moment tun.
„Und die neben Amy ist Samantha, aber…“
„Hör auf mich so zu nennen, du weißt das ich das hasse.“, fuhr sie ihn an.
Dann lächelte sie mich an.
„Nenne mich Sam und schön dich kenne zu lernen Zoey.“, sagte sie und sah Jea noch einmal mit bösem Blick an.
Jea lachte und zwinkerte mir zu.
„Pass lieber auf die ist immer stinksauer wenn sie ihre Tage hat.“
Jetzt sah sie ihn wieder böse an.
„Ich bin nicht stinksauer. Ich hasse es nur Samantha genannt zu werden. Und außerdem was geht dich das an mit meinen Tagen?“
Jea lächelt wieder und verdrehte die Augen.
„Jea lass meine kleine Schwester in Frieden. Uns Sam, Jea hat recht. Du bist immer mies drauf wenn du deine Tage hast also lass einfach stecken.“, sagte Niko und lächelte mir zu.
Sam schnaubte einmal doch dann lächelte sie wieder.
„Wisst ihr Jungs, ich kann mich raus reden wenn ich sauer bin, aber was ist mit euch? Ich denke kaum dass ihr Blutungen habt. Mhhh.“
Jetzt kicherten einige und ich konnte mir das Lachen auch nicht verkneifen.
„Jungs brauchen keinen Grund zu haben um sauer zu sein. Bei denen ist das Genetische veranlagt.“, sagte ich und die Mädels fingen sofort an zu lachen.
„Das stimmt Zo.“, pflichtete mir Amy bei.
„Hey. Gleich so frech. Was?“, sagte Jea mit gespieltem Lächeln.
Ich sah zu ihm und streckte ihm die Zunge raus.
„Haha. Also zurück zum eigentlichem Thema. Also die charmante dort hast du jetzt schon mal kennen gelernt.“
Er deutete zu Sam die offenbar nichts mitbekam.
Zum Glück.
„Der Typ neben ihr sieht zwar verdammt gut aus, aber da brauchst du dir keine Hoffnungen zu machen der ist nämlich Schwul.“
Ich sah ihn als erster an und dann wandte ich den Blick zu Jea. Er lächelte mich an.
„Ich bin Amon, das hast du vergessen Mann.“, sagte der Typ der angeblich schwul sein sollte.
„Ach ja sorry hab ich vergessen.“, sagte Jea und lächelte wieder.
Ich beugte mich zu Jea um ihn etwas zu fragen.
„Jetzt ohne Scheiß. Ist er wirklich schwul?“
Jea nickte.
Ich sah wieder zu Amon und merkte das er mich ansah.
„Finde ich toll das du das so offen zu gibst.“, sagte ich und lächelte ihn an.
Er sah mich zuerst nur an doch dann fing er zu lächeln an.
„Das sagt sie nur weil sie jetzt enttäuscht ist weil er schwul ist.“, sagte Niko und zog die Augenbrauen auf und ab.
Jetzt fingen alle an zu lachen, inklusive mir.
„Oh ja. Meine Welt ist zusammen gebrochen.“
„Zja so geht es fielen.“, sagte das Mädchen neben ihm.
„Ich stell mich jetzt besser selber vor, denn Jea braucht definitiv zu lange. Ich bin Ella. Schön dich kennen zu lernen Zo.“, sagte sie und lächelte mir zu.
„Hey ich dachte ich soll das machen und was soll das? Ich brauche nicht zu lange.“, murmelte er und sah niedergeschlagen aus.
„Oh Mann. Das männliche Ego ist echt unglaublich. Hey Zo?
Glaub ihm nichts. Er spinnt ein bisschen.“
Ich sah sie an und fing an zu lachen.
Ja das männliche Ego ist schon ein Kapitel für sich.
„Haha Ella. Du bist heute aber wieder was von lustig. Also ich mach mal weiter bevor noch jemand was dagegen hat. Der neben Ella ist Rayen und die beiden sind zusammen.“
Ich nickte den Typen zu.
„Und das ist noch David, Rayens bester Freund und zum Schluss. Der Kerl der neben dir sitzt ist Kenai.“
„Hey.“, sagte Kenai.
„Hallo.“
„So das wars jetzt auch. Also zehn Minuten später und wir können endlich mal mit dem Essen anfangen.“, sagte Jea und zwinkerte mir zu.
Man der Typ kann schon ziemlich süß sein.
Ich schob mein Tablett ein Stück weg und holte aus meiner Tasche meine Box.
Jea sah mich die ganze Zeit über an.
„Was?“, fragte ich und stellte die Tasche wieder hinunter.
„Du hast dein eigenes Essen mit?“, fragte er mich und zog die Augenbraue hinauf.
„Ja Demitrie hat mir was hergerichtet.“
Er sah mich mit fragenden Blick an und nicht nur er sondern alle am Tisch hörten uns jetzt zu.
„Demitrie ist unser Butler.“, sagte ich und schaute allen in die Gesichter.
„Ihr habt einen Butler?“, fragte mich Amy.
Ich nickte.
„Ja.“
„Boa wie cool.“, hörte ich Amy sagen.
Die anderen nickten nur und warteten darauf das ich mehr sagte.
Ach verflixt. Jetzt ist es ja auch schon egal-
„Ja meine Mutter besteht darauf das wir nen Butler haben, genauso wie ein paar Hausmädchen und drei Gärtner.“
Ich spielte die ganze Zeit mit meiner Jausenbox und drehte sie hin und her.
Jetzt sah mich Jea genau in die Augen.
„Nicht dein ernst? Wie cool!“
„Nein nicht cool. Es ist total nervig wenn so viele Leute herum rennen und alles Mögliche machen. Vor allem weil sie das machen was meine Mutter sagt. Einfach nur blöd.“
Ich sah wieder auf meine Box.
„Kommst nicht gerade gut mit deinen Eltern klar, was?“
Ich sah Jea an. Er sah mich mit einem verständnisvollen Blick an.
„Stimmt.“
Er lächelte mich an und fuhr mit seinem Handrücken über die Wange.
„Das kenne ich. Meine Eltern sind auch reich und denken sie können mich mit solchen Dingen glücklich machen.“, er schüttelte den Kopf und wendete sich seinem Essen zu.
„Es ist einfach beschissen.“
„Ja das stimmt.“
Ich öffnete meine Box und nahm mir mein Croissant heraus.
„Was zum Teufel ist den das?“, fragte mich Kenai und lehnte sich zu mir herüber um in meine Box zu sehen.
Ich sah zu ihm auf.
„Obst. Und ein Weckerl mit Käse.“
Er fing an zu lachen.
„Sehr Brav. Schön auf die Linie achten.“
„Ja klar. Du bist ja so dick wie ein Elefant. Du musst unbedingt abnehmen.“, sagte Jea und lachte mit den anderen mit.
Doch er hörte abrupt auf als er mein Gesicht sah.
„Hey das sollte nur ein Spaß sein.“
Jetzt hörten auch die anderen auf zu lachen und sahen mich an.
Ich atmete einmal tief ein und dann wieder aus.
„Nein darum geht es nicht. Es ist nur …“, ich hielt inne.
„Nur was?“, fragte mich Niko.
„Das bestimmt meine Mutter. Ich mein was ich essen soll.“
„Jetzt ohne Scheiß.“, fragte mich Jea.
Ich sah ihn an und schüttelte den Kopf.
„Ich soll ihre perfekte Vorzeige Tochter sein. Ich darf nicht mal zu viel Essen, sonst würde ich ja zu nehmen. Auch wenn es nur Obst ist.“
Sie sahen mich alle ungläubig an.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Man hat es nicht leicht mit seinen Eltern.“
Jea nickte, sah mich aber immer noch an.
Alle redeten wieder durcheinander. Es ist so neu für mich. Ich war noch nie unter so vielen Leuten. Es war ein schönes Gefühl, doch Broke fehlte mir und es tat mir auch Leid das ich nicht bei ihr saß.
Schließlich war das mein erster Tag und ich wollte ihn mit meiner aller besten Freundin verbringen.
Ich sah nach hinten auf den Tisch wo Broke saß und sah dass Shane mich ansah. Ich sagte mir in Gedanken dass ich ihn nicht so anstarren sollte, aber ich konnte einfach nicht wegsehen.
Er sah so unfassbar schön aus.
Ich wollte warten bis er den Blick von mir abwandte, doch er sah mich genauso gebannt an wie ich. Es war so neu für mich in solche Augen zu sehen. Ich konnte in ihnen versinken und nie wieder auftauchen. Oh Gott, wenn er nicht einen so tollen Body hätte. Durch sein Shirt konnte man ein deutlich die Muskeln durchsehen und da es ein kurzes Shirt war, sah man die Muskeln seiner Arme ganz deutlich. Er sah aus wie ein Krieger und doch so weich. Wie es sich wohl an fühlte wenn diese starken Hände einen streicheln. Oder wenn ich ihn am ganzen Körper berühren würde. Meine Hände an seinem Rücken und mich ganz nah an ihn schmiegten.
Was denk ich denn da nur?
Bin ich verrückt.
Ich will nichts für diesen Typen empfinden, aber irgendetwas in mir zieht mich zu ihn hin.
Scheiß körperliche Gefühle.
„Zo, alles okay?“, fragte mich Jae und riss mich aus meinen Gedanken.
Ich drehte mich abrupt um und sah ihn an.
„Ähm, ja ja alles okay.“, stottert ich herum.
Er nickte nur und sah an mir vorbei, genau zu Shane.
Seine Mine verfinsterte sich und er starrte Schnur stracks zu ihm.
„Du kannst die nicht leiden, oder?“, fragte ich ihn.
Er sah sofort zu mir und lächelte mich an. Dann zuckte er mit den Schultern.
„Nein nicht wirklich.“
„Und warum nicht?“, fragte ich und nahm meinen Pudding zur Hand.
Ich nahm den ersten Löffel und dann sah ich ihn wieder an.
„Weil die anders sind!“
Ich schluckte hinunter und sah auf meinen Löffel.
„Ja so was hab ich schon gehört.“, murmelte ich, eher für mich gedacht als für Jea.
Jetzt drehte er sich ganz zu mir um und sah mir tief in die Augen.
„Von Broke, oder?“
Ich nahm noch einen Löffel und nickte.
„Pass von denen auf, Zo. Die sind gefährlich.“, sagte er und sah mich ernst an.
Auch das kam mir schon sehr bekannt vor.
Ich schüttelte leicht den Kopf und widmete mich wieder meinen Pudding.
Ich wollte im Moment gerade nicht über Shane reden und wie anders und gefährlich er war, denn irgendwie wenn sie sagten er sei gefährlich, macht es das für mich nur umso mehr interessanter.
„Weißt du, die gehören irgendwie zu einer Art Gang und hast du dir die mal angesehen? Die strotzen alle nur so von Muskeln. Nicht normal.“, sagte Jea und schüttelte sichtlich den Kopf.
Stimmt.
Da hat er aber Recht. Wie können genau diese Typen die in einer Gang waren alle so viele Muskeln haben? Legen die das als Aufnahmebedingungen hin, oder was?
Irgendwas stimmt mit denen nicht.
Ganz und gar nicht.
Ich merkte dass ich schon wieder zu ihnen starrte und wendete sofort den Blick ab.
„Ist Broke deine beste Freundin?“, fragte Jea mich nach einer Weile.
„Ja. Sie ist die beste. Sie ist immer für mich da.“
„Und doch ist sie mit einem von denen zusammen!“
Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Das ist ihre Sache und schließlich kann man sich nicht entscheiden in wen man sich verliebt.“
Er sah mich weiter mit durch dringlichen Blick, doch dann lächelte er.
„Das stimmt. Man kann es sich nicht aussuchen.“
„Hey. Ich glaub deine Freundin wartet auf dich Zo.“, sagte Rayen.
Ich drehte mich um und sah das Broke auf mich wartete.
Ich packte meine Sachen ein und steckte sie in die Tasche.
„Also ich werde dann mal gehen.“, sagte ich und sah alle nach der Reihe an.
Sie lächelten mich an und nickten.
„Okay. Wir sehen uns nachher in Kunst. Vielleicht wollt ich euch an unsern Tisch setzen.“, sagte Jea und lächelte mich wie immer mit einem Strahlen an.
„Ja. Warum nicht. Bis dann.“
Ich hörte noch ein paar Tschüss und bis dann.
Dann ging ich hinüber zu Broke.
Na toll, da konnte ich mich jetzt aber auf etwas gefasst machen, denn sie sah mich nicht gerade glücklich an.
Ich konnte von Glück sagen, dass die andern schon weg waren.
Ich kann es einfach nicht fassen. Mein erster Tag an dieser neuen Schule und alles stellt sich bei mir auf den Kopf. Aber Jea und seine Freunde scheinen sehr nett zu sein. Vielleicht werde ich sein Angebot öfters annehmen und bei ihnen sitzen.
Aber im Moment musste ich mir über etwas anderes Sorgen machen.
Und zwar wie ich die letzten zwanzig Minuten heil überstehen, ohne zusammen geschlagen, angeschrien oder böse angesehen zu werden.
Wow. Heute ist echt ein klasse Tag.
7. Kapitel
Wie geplant!!!
„Hey. Willst du wieder zur Bank gehen?“, fragte ich sie mit gespielter Höflichkeit.
Sie nickte nur und sah kurz an mir vorbei zu dem Tisch an dem ich eben noch gesessen bin. Dann drehte sie sich um und wir gingen neben einander hinaus auf den Hof.
Na toll, sie ist sauer auf mich. Nur weil ich nicht bei ihr gegessen habe.
„Hör mal Zo … “, begann sie.
Sie sah mich nicht an sondern starrt auf den Boden.
„… weißt du eigentlich was du da tust?“
Ich sah sie von der Seite her an.
„Ähm was meinst du den genau?“
„Naja wenn du dich mit Jea ab lässt, meine ich.“
Ich wusste, wusste, wusste es.
„Jetzt hör mal Broke. Ich lass mich nicht mit ihm ein. Wir sind Freunde, denke ich und ich bin froh hier an der Schule noch andere zu kennen. Ich will nichts von ihm und lass mich darum auch nicht auf ihn oder einer seiner Freunde ein.“
Endlich kamen wir an der Bank an und setzten uns nieder.
Entspannen.
„Ich weiß das du nur versuchst hier Freunde zu finden, aber die andern sind nicht ganz einverstanden.“
Die Andern?
Die Andern.
„Was „die Andern“ wollen oder nicht ist mir scheiß egal. Du bist mit einen von denen zusammen nicht ich. Ich muss mir von denen gar nichts sagen lassen.“, sagte ich und ich klang wirklich genervt. Was wohl daran lag, dass ich es wirklich war.
„So hab ich das nicht gemeint. Wir beide sind beste Freunde und wenn du mit denen und mit uns herum läufst ist das nicht gerade gut. Für beide meine ich.“
Na toll.
„Hör mal!“, sagte ich jetzt schon etwas lauter.
Ich stand auf und stellte mich direkt vor ihr hin und stemmte die Hände in die Hüften.
Erst jetzt sah ich dass hinter uns an einem Baum die Anderen waren.
Zwei Augen vielen mir sofort auf.
Shane.
Er beobachtete mich.
Soll er doch.
„Ich bin mit dir befreundet und will mit Jea befreundet sein, doch wenn die etwas dagegen haben dann ist das nicht mein Problem.
Broke, ich liebe dich genau wie eine Schwester, aber wenn du mit solchen Typen herum läufst die mir sagen mit wem ich befreundet sein soll, dann können wir uns nicht so oft sehen wie geplant.“
Ich wusste das es für sie hart sein würde, sie hatte gerade jemanden gefunden mit dem sie über alles reden konnte, und darüber war ich auch froh. Aber ich lasse mir nichts von solchen Typen mehr sagen.
Nie im Leben.
„Zo, so ist es nicht, ich …“, fing sie an doch ich wollte es nicht mehr hören.
Ich sah mit einem finsteren Blick nach hinten zu Shane.
Und was ich sah verschlug mir den Atem. Er sah mich traurig an.
Verdammt. Er war traurig?
Ich …
Verflucht.
Ich nahm meine Sachen und ging einfach weg, ohne noch einmal auf Broke zu hören.
Ich sah noch kurz zu Shane und er sah mich traurig an.
Traurig?
Was ging hier verdammt noch mal ab?
Broke
So war das sicher nicht geplant.
Ich sah ihr nach wie sie die Stufen des Schulgeländes hinauf ging und dann ins Gebäude stürmte.
Mist.
So war das echt nicht geplant.
„Das lief ja super. Wie geplant.“, meldete sich Mike.
„Halt die Klappe.“, sagte Shane in mürrischem Ton.
Sie standen jetzt alle neben mir und starrten, wie ich auch, die Tür, in die Zoey verschwunden ist, an.
„Verdammt, warum hast du auch gesagt wir wollen nicht das sie mit denen rumhängt?“, maulte mich Shane an.
Na toll wenn ich jetzt auch noch mit ihm Stress bekam, dann könnten die mich echt mal vergessen.
Aber es war ja auch mein Fehler.
„Immer mit der Ruhe Boss, wir kriegen das schon hin.“, sagte Tobi und nahm mich in den Arm.
Was würde ich nur ohne ihn machen?
Er ist mein ein und alles, aber das würde keiner verstehen.
Nicht einmal Zoey, auch wenn ich ihr alles erzählen würde. Sie müsste es selbst erfahren um es zu verstehen. Und das soll auf keinen Fall passieren.
„Es tut mir leid Shane. Es war meine Schuld, ich hab es blöd rausgebracht. Tut mir Leid.“, sagte ich kleinlaut und sah ihn in die Augen.
Also er kam eindeutig sofort nach Zoey, wenn es um die schönsten Augen der Welt ginge.
Tobi gab mir einen Kuss auf die Wange, doch dann drehte er sich, genau wie die andern, Shane zu.
Er sah noch immer zur Tür, als ober er darauf warten würde, dass Zoey wieder raus kommen würde.
Was nicht passieren würde.
Sie war jetzt sauer auf mich und ich bin daran schuld.
„Schon okay. Wir müssen das klären. Wenn sie mit diesem Volltrottel befreundet sein will, dann soll sie doch, aber wir brauchen nicht noch mehr Probleme. Also wie lösen wir das?“
Er klang auf irgendeine Art traurig, verärgert und sehnsüchtig zu gleich.
Wenn es stimmt, was ich mir die ganze Zeit denke, und zwar das Shane etwas für Zoey empfand, dann haben wir wirklich einige Probleme.
Nichts auf dieser Welt ist gefährlicher als ein gebundener Vampir der endlich seine Frau haben wollte.
Und das galt vor allem Shane, denn er war der ungeduldigste, besitzergreifendste und bestimmendste Vampir den es auf dieser Welt gibt.
„Ich sollte versuchen noch einmal mit ihr zu reden, aber was soll ich ihr sagen? Hey Zo, du kannst nicht mit Jea befreundet sein und mit mir, weil es zu gefährlich ist. Er ist nah dran herauszufinden dass es Vampire gibt und will sie dann töten. Wir hoffen du verstehst das. …?“
Das klang zwar jetzt zynisch, aber es war die Wahrheit.
Doch er lächelte.
„Es wäre das Beste wenn du es noch einmal probieren würdest. Es ist noch nicht an der Zeit, dass sie es erfährt. Wir können sie nicht davon abhalten mit den anderen befreundet zu sein, also müssen wir das Beste daraus machen und hoffen sie erzählt nichts an die weiter was ihr bei uns merkwürdig vor kommt.“
Alle nickten nach der Reihe, doch Shane kam mir so weit weg vor. Als ob er ganz wo anders ist. Nicht bei uns.
„Okay ich versuch mit ihr zu reden!“, sagte ich und wollte schon gehen, als sich Shane in meinen Weg stellte.
Man der Typ war echt groß. Ich musste meinen Kopf nach hinten geben um genau in sein Gesicht sehen zu können.
„Wenn sie nicht mit dir reden will, werde ich es machen.“, sagte er und ich bekam sofort eine Gänsehaut. Wenn es der Chef selbst machen würde, war es ihm anscheinend sehr wichtig. Oder war sie ihm sehr wichtig.
Ich nickte und ging an ihm vorbei. Ich musste sie noch erwischen, bevor die Stunde wieder begann.
Irgendwie musste ich das wieder hinbekommen. Ansonsten übernimmt das Shane.
Bei dem Gedanken musste ich schlucken.
Shane
„Ist das dein ernst?“, fragte mich Mike und stellte sich mir gegenüber.
„Was?“, fragte ich und sah wieder zur Tür.
Verdammt.
Zoey.
Was hat diese Frau nur mit mir angestellt? Ich lebe jetzt schon einige Jahre auf dieser beschissenen Welt, aber noch nie ist mir jemand so gefährliches wie Zoey begegnet. Da ist jeder Vampir der ne Knarre hat und ausgebildeter Kämpfer ist kein Problem, in Gegensatz zu Zoey.
Scheiße.
„Willst du dann ehrlich mit ihr reden wenn Broke es nicht schafft?“
Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar.
Das kann ich jetzt echt nicht gebrauchen.
„Keine Ahnung.“
„Sie bedeutet dir was, Mann.“
Ich drehte mich um und sah Mike an. Wie ich solche Gespräche hasste. Zum Glück sind die anderen Jungs wieder in den Schatten gegangen.
„Ich hasse deine Fragen.“, sagte ich und schloss kurz die Augen um vor mir in der Dunkelheit zwei leuchtende Augen zu sehen.
Sofort schlug ich sie wieder auf.
„Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Komm schon Mann. Seit heute morgen benimmst du dich total komisch und siehst sie ununterbrochen an.“
Schitt. Er hat recht. Und wie ich sie ansah. Ich stellte sie mir nackt vor, in meinen Armen, wie ich sie streichle und …
„Das geht dich verdammt noch mal nichts an. Du bist nicht mein Psychiater.“, fuhr ich ihn an und ging zu der Bank hin.
Zoeys Duft hing noch immer hier und ich zog die Luft ein.
Sie roch einfach wunderbar nach Honig und dunkler Schokolade.
„Nein bin ich nicht.“, sagte Maik und setzte sich neben mich.
„aber ich bin dein Freund. Und ich werde dich nicht im Stich lassen.“
Wie ich diesen Gefühlsquatsch hasste.
„Ich weiß, aber …“
Ich stockte und versuche mir in klaren zu werden, dass Zoey vielleicht gerade da drinnen bei Jea saß und ihren Spaß hatte.
Ich bring ihn um wenn er sie anfasst.
„…scheiße, ich weiß ja auch nicht was mit mir los ist.“, sagte ich und ließ mich nach hinten in die Bank sinken.
Dann ließ ich mich wieder nach vorne und legte die Ellbogen auf die Füße und das Gesicht in die Hände.
„Hey Alter. Das kennen wir alle. Du weißt wir haben uns alle schon mal gebunden. Ich weiß dass das ein scheiß Gefühl ist und doch ein so verdammt geiles das du ständig nen Ständer hast.“
Ja das mit dem Ständer stimmt wirklich.
Immer wenn ich sie sehe. Wie auf Knopfdruck. Ich seufzte laut und ließ mich wieder nach hinten.
„Jop Alter.“, sagte er und stand auf.
Er legte mir die Hand auf die Schulter.
„Willkommen im Club.“, sagte er mit einem breiten Grinsen.
„Dafür will ich dir so richtig eine Knallen, weiß du das?“
Sein Grinsen wurde nur noch breiter.
„Klar. Ich kenne dich doch. Obwohl, anscheinend kenne ich dich doch nicht.“
„Was? Wieso?“, fragte ich und stand auch auf.
„Naja. Ich hätte nie gedacht das du Gefühle für so eine wie Zoey haben würdest.“
Ach echt?
„So eine wie Zoey?“
„Ja ich dachte deine Frau oder Gefährtin würde irgend so eine verrückte sein die sich gleich an dich ran macht.“, sagte er und sah mich musternd an, als ob er auf meine Reaktion warten würde. Und ob er noch eine geknallt bekommt.
Ich lachte innerlich.
„Alter ich hab so viele Dinge nicht kommen sehen und sie gehört definitiv dazu. Darum muss ich das wieder hinbiegen.“
Er blieb stehen und sah mich an. Man allmählich reicht es mir mit diesen scheiß Männergesprächen.
„Was willst du machen?“
„Was wohl. Ignorieren oder irgendwie rückgängig machen. Dir ist wohl noch nicht aufgefallen das sie mich nicht ausstehen kann.“
Maik schüttelte den Kopf.
„Du kannst dagegen nichts machen. Du weißt das das so ein Ding von den Vampiren ist. Und Broke konnte Tobi auch nicht leiden, bis sie sich nicht mehr von ihn verhalten konnte.“
Da hat er recht, aber es geht auch darum ob ich eine Gefährtin möchte.
Was ich will.
Was sie will.
„Das ist so scheiße.“, schrie ich so laut, dass sich einige Leute in der Nähe umdrehten und mich anstarrten.
„Hey Alter, das wird sicher wi…“
„Lass die Psychosprüche. Vergessen wir einfach dass wir darüber gesprochen haben. Ich gehe rein.“
Ich drehte mich um, steckte die Hände in die Hosentasche und ging hinein.
Ich wollte nie das mir so etwas passiert.
Für eine Frau an meiner Seite ist es einfach zu gefährlich, dass nächste Problem ist das Vampire seine Frauen beschützen. Dieser Beschützer drang treibt mich langsam zu Wahnsinn. Ich will die ganze Zeit über bei ihr sein um sie zu beschützen.
Nein.
Ich muss sie vergessen.
Es ist noch nichts passiert und das soll es auch nicht.
Nie.
Mike
Es war und ist für uns schon schwer genug wenn einer von uns seine Partnerin gefunden hat, aber wenn Shane sich jetzt auch gebunden hat, dann …
Schitt.
Ich schüttelte den Kopf und ging zu den andern. Er sollte jetzt ruhig mal alleine sein. Auch wenn er sich währt, er kann es nicht ändern. Er wird gegenüber ihr immer solche Gefühle haben.
Also mich würde es echt nicht stören wenn ich auf Zoey gebunden wäre. Alter, die hat den geilsten Körper und dann noch die Augen.
Aber ich kann ihn auch verstehen.
Für ihn steht das Kämpfen und das verteidigen unserer Rasse an erster Stelle, und wenn jetzt einfach so ne Frau daher kommt und sich einfach so auf Platz eins stellt ohne es auch noch zu wissen, ist verdammt noch mal scheiße.
Er ist der brutalste und kaltblütigste Jäger den ich kenne. Gegenüber uns lässt er sicher nicht den Romantiker hänge und redet mit uns über seine Gefühle.
Ich braucht jetzt echt den roten Rauch sonst Tick ich noch komplett durch.
Es wäre besser wenn er sich Zoey aus dem Kopf schlägt.
Ian
Zoey.
Es stimmt also. Unser Boss hat sich auf Zoey gebunden. Meine Hände verkrampften sich und ich ballte sie zu einer Faust zusammen.
Laut den Gesetzen der Vampire hat sonst keiner ein Recht auf sie, auf jeden Fall würde derjenige dafür sorgen dass sie keiner anrührt.
Ich lehnte mich nach hinten und ließ mich ins Gras fallen. Ich finde es unerträglich wie sie Zoey behandeln. Erst Shane der sie zur Weißglut treibt, Broke die es ja unbedingt jemanden erzählen muss und somit denjenigen in Gefahr bringt und dann ist da noch Jea: Dieses Arschloch. Er macht sich an sie rann um mehr über uns zu erfahren. Was hat dieser Kerl nur vor? Probleme über Probleme. Und dann bin da noch ich.
Ich schloss meine Augen und versuchte nicht an sie zu denken. Sie ist nicht meine Gefährtin, denn ich bin nicht auf sie gebunden. Doch es gibt keine Gesetzte dagegen, dass wir uns verlieben können.
Das ich mich in sie verliebe.
Ich kann im Moment nicht mehr machen als auf sie aufzupassen. Ich mach nicht den Fehler und misch mich in das Liebesspiel eines Vampires ein.
Das würde ich nicht überleben.
Nicht nur weil alle auf seiner Seite wären, da er der Boss ist und sie ihm bis in den Tod folgen würden. Nein, weil ich weiß dass ich nie eine Chance gegen ihn haben würde.
Und ich weiß dass er für seine Frau töten würde.
Auch wenn er es noch nicht weiß, er hat damit sein Schicksal besiegelt und auch das von Zoey.
Niko
Ich ging gerade den Gang entlang als Zoey direkt an mir vorbei rannte.
Ich drehte mich um und sah ihr nach.
Was zum Teufel ist da passiert? Das hat doch wohl nicht was mit den …
Verdammt.
Vampire.
Diese verdammten Arschlöcher, es ist unsere Aufgabe auf Zoey aufzupassen bis sie endlich bereit dazu ist ihre Fähigkeiten richtig einzusetzen.
Bis sie endlich weiß wer sie ist und was sie kann. Und vor allem auf welcher Seite sie stehen muss.
„Mist.“
Ich muss Jea suchen und ihn erzählen was los ist. Er soll sich um Zoey kümmern. Wir müssen das wieder hin bekommen.
Scheiß Blutsauger.
8. Kapitel
Nicht mein Tag!!!
Verflucht.
Am liebsten würde ich jetzt sofort nach Hause fahren. So ein Mist. Meine einzige Freundin der ich vertrauen kann ist sauer auf mich.
Ich bin bis zum Ende des Ganges gerannt, ich öffnete die Tür nach draußen. Hier war ich noch nie. Ich stand auf einer Terrasse wo einige Mädchen auf Bänken saßen und sich unterhielten. Es war still. Genau das was ich jetzt brauchte.
Ruhe.
Ich lehne mich an das Geländer und sah auf die große Wiesen Fläche die hinter der Schule war. Einige Schüler rannten gerade einige Runden. Andere saßen einfach nur unter einem Baum im Schatten und unterhielten sich. Wie schön es jetzt wäre wenn ich und Broke so unbeschwert dort sitzen könnten und unseren Spaß haben könnten.
Ich seufzte.
„Toller Ausblick nicht wahr?“
Ich fuhr mit dem Kopf herum und sah in zwei blaue Augen.
Jea.
„Ähm .. ja. Wunderschön.“, sagte ich und drehte mich wieder um.
Er ging näher zu mir heran und lehne sich ans Geländer.
„Willst du alleine sein?“
Ich sah ihn an.
Was wusste er?
„Nein ist schon okay.“
„Es ist schön bei uns.“, sagte er und sah mit einem Lächeln auf die Wiesen.
„Was meinst du damit?“
„Na das Wetter. Bei uns ist es immer so schön.“
Ich musste lächeln. Er hat eben noch davon geredet ob ich allein sein möchte und schon wechselt er das Thema aufs Wetter.
Total verrückt.
„Ja das stimmt. Es ist toll wenn es immer so warm ist.“
„Du Jea?“
„Mhhh?“
„Woher wusstest du dass ich hier bin?“
Ich drehte mich zu ihm um ihn in die Augen sehen zu können.
„Niko hat dich vorbeilaufen sehen. Er wollte dir nach gehen und fragen was los ist, aber er musste dringen weg. Da hat er es mir schnell gesagt wo du hingelaufen bist und ich dachte ich sehe mal nach dir.
Nicht das du von der Terrasse springst oder so.“, sagte er mit einem gespielten Lächeln.
Wir standen einfach nur auf der Terrasse und sahen in den Himmel oder auf die Wälder hinter dem Sportbereich.
„Willst du gar nicht wissen warum ich weggelaufen bin?“, fragte ich ihn voller Neugierde.
Er sah mich wieder mit seinem süßen Lächeln an.
„Würdest du es mir den verraten?“
Ich lächelte und schloss wieder die Augen.
„Mein erster Tag an der neuen Schule und ich hab mich schon wieder mit Broke gestritten.“
Ich spürte das er mich ansah und ich öffnete wieder die Augen. Sein Lächeln war verschwunden.
„Wenn ihr wahre Freunde seit, dann wir sie dir vergeben und du ihr.“
Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Ich denke das ist etwas schwieriger als es sich anhört.“
„Zoey.“, hörte ich plötzlich hinter mir jemanden meinen Namen sagen.
Ich drehte mich um und sah das Broke im Türrahmen stand.
Sie sah zuerst mich an und dann wanderte ich Blick zu Jean.
Er sah sie kurz an und dann wandte er sich wieder mir zu und lächelte mich an.
„Ich werde euch alleine lassen. Wir sehen uns in Kunst.“
„Okay. Bis nachher.“
Er lächelte mich kurz an und ging dann wieder durch die Tür hinein ins Gebäude.
Ich wandte mich wieder zu Broke. Sie kam langsam näher und stellte sich neben mich.
„Es tut mir Leid Zo. Ich hab es nicht so gemeint.“, sagte sie mit trauriger Stimme und blickte mir direkt in die Augen.
Sie wartete darauf das ich etwas sagte, doch ich hielt es für besser lieber nichts zu sagen. Ich wartete darauf das sie weiter redet doch sie sah mich einfach nur weiter an.
Plötzlich liefen ihr Tränen übers Gesicht.
„Oh Mann. Es ist so kompliziert. Ich würde mir das alles nicht an tun wenn ich ihn nicht so lieben würde.“
„Broke. Ich verstehe dass du ihn liebst, aber das hat doch nichts mit mir zu tun. Es ist mein erster Tag hier und es ist einfach so …, Ach ich weiß auch nicht.“
Sie sah mich weiter hin nur an und es liefen weiterhin Tränen von ihrem Gesicht herunter.
„Es … es … ist wwegen Shhane. Stimmt´s?“, fragte sie mich mit zitternder Stimme.
Es geht die ganze Zeit schon um Shane.
„Ja irgendwie schon, aber ich möchte heute nicht mehr darüber reden. Ich werde jetzt in meinem Kunstunterricht gehen. Du hast Sport, oder?“
Sie nickte und wischte sich die Tränen ab.
„Okay. Wir sehen uns dann um zwei zum Nachsitzen. Also bis nachher.“
„Zo?“
„Ja.“
„Bist du noch wütend auf mich?“, fragte sie und ihre Stimme klang traurig.
… verdammt gute Frage. Eigentlich sollte ich noch auf sie sauer sein, aber das ist so eine negative Eigenschaft von mir. Ich kann nicht lange genug auf jemanden sauer sein.
Ich deutete ihr mit dem Kopf das sie mit mir rein gehen sollte. Wir gingen den Gang hinunter und redeten nicht miteinander.
„Ja und Nein. Du weißt ich kann nicht lange sauer sein. Ich will heute nur nicht mehr darüber reden.“, sagte ich nach einer Weile.
Wir blieben an unseren Spinten stehen und holten uns unsere Sachen, dann gingen wir weiter, bis Broke stehen blieb.
„Ich muss da lang.“, sagte sie und deutet mit der Hand auf den anderen Gang.
Ich nickte nur.
Auf einmal hörte ich von rechts Stimmen die mir bekannt vorkamen. Zu bekannt.
Shane und die andern.
Sie blieben bei ihren Spinten stehen und holten sich deren Sachen. Als Shane uns bemerkte sah er mich mit einem Mitfühlenden Blick an.
Der kann sich sein Mitleid und seine Gefühle sonst wo hinstecken dachte ich mir und sah in böse an dann sah ich zu Broke.
„Bis dann.“, sagte ich mit gleichgültiger Stimme und drehte mich um und ging in meinen Kunstkurs.
Als ich in mein Klassenzimmer reinging hörte ich von weiter hinten schon einige meinen Namen schreien.
Amy, Ella, Sam und die anderen Jungs.
Ich wollte jetzt einfach nicht mehr an Shane denken. Es ist mein erster Tag hier und ich will endlich Leute kennen lernen.
„Hey Leute.“
Sie begrüßten mich alle und dann nahm ich neben Jea am Tisch Platz.
Die beiden Stunden vergingen ziemlich schnell und waren die lustigsten vom ganzen Tag. Ich hatte jede Menge Spaß mit den andern und es war auch ganz lustig die andern zu sehen wie sie versuchten aus Ton eine Vase zu formen. Mir gelang es aber nicht das mein Klumpen einer Vase ähnelte.
Mit ihnen war alles so unbeschwert. Keine Streitereien. Sie waren alle einfach nur gute Freunde.
Als für die anderen die Schule aus war stand für mich noch Nachsitzen an der Reihe.
Ich bin mit den anderen hinaus gegangen und blieb nun bei meinem Spint stehen und räumte alles ein.
Jea, Niko und Amy stellten sich zu mir als ich meine Sachen einräumte.
„Hey Zo. Hast du noch Lust mit uns ein Eis essen zu gehen?“, fragte mich Amy die in Nikos Armen lag.
Ich schloss meinen Spint ab und drehte mich zu ihnen.
„Sorry geht leider nicht. Muss nachsitzen.“
Sie sahen mich alle mit schockiertem Blick an.
„An deinem ersten Tag?“, fragte mich Jea ungläubig.
Ich nickte.
„Ja bin in die Mathestunde um ne halbe Stunde zu spät gekommen.“
Die drei fingen an zu lachen.
„Das ist nicht lustig Leute.“
„Stimmt. Das ist geil. Du bist die erste Schülerin die am ersten Tag nachsitzen muss. Ein Rekord.“, sagte Jea und zwinkerte mir zu.
„Auf den hätte ich verzichten können. Also wir sehen uns dann. Ich sollte nicht schon wieder zu spät kommen, sonst lässt sie mich fürs Nachsitzen, Nachsitzen.“
Amy beugte sich zu mir und umarmte mich.
„Du würdest das auch noch zusammen bringen.“, sagte sie lachen und gab mir einen Kuss auf die Wange. Dann drehte sie sich um und winkte mir noch zum Abschied.
„Bis Morgen Zo. Viel Spaß noch.“, schrien mir die drei noch zu bis sie aus der Tür hinaus ins Freie gingen.
Noch eine Stunde in dieser Scheiß Schule.
Puh.
Naja. Das bekomme ich schon irgendwie hin. Ich hoffe nur dass Felix nicht draußen auf mich wartet.
Naja soll er doch warten.
Ich stieß mich von der Wand ab und machte mich auf den Weg zum Nachsitzen.
Shane
Sie scheint glücklich zu sein wenn sie bei den andern ist. Was würde ich dafür geben wenn sie mich einmal so anlächeln würde. Doch ich verdiene ihre bösen Blicke. Es ist nur verdammt blöd dass sie noch immer auf Broke sauer ist.
Ich sah ihr noch nach wie sie zum Nachsitzen ging und dann bewegte ich mich auch in Richtung Ausgang.
Ich freue mich heute schon den ganzen Tag darauf dass es endlich Nacht wurde. Endlich ein paar unvernünftige, bescheuert Vampire grillen.
Da konnte ich hoffen dass ich nicht so oft an Zoey denken musste.
Fuck.
Ich muss unbedingt mit ihr reden.
Zoey
Ich kam gerade noch rechtzeitig im Klassenzimmer an. Ich setzte mich in die erste Reihe neben den Tisch von Broke.
Sie begrüßte mich mit einem hoffnungsvollen „Hey.“, aber mehr bekam sie auch nicht zu Stande. Genauso wie ich.
„So meine Damen, sie werden diese Aufgaben machen und mir am Schluss der Stunde abgeben. Ich bleibe natürlich die ganze Zeit in der Klasse, also kein Gerede. Also fangen sie an und schauen sie, dass das Nachsitzen nicht zur Gewohnheit wird.“, sagte die Alte Schreckschraube und gab uns jede Menge Zetteln.
Die Stunde zog und zog sich. Ich war froh das es endlich läutete und wir die Zetteln abgaben. Wir gingen gemeinsam hinaus und überquerten den Parkplatz ohne jegliches Gerede.
Erst als ich sah das Tobi, Shane und Maik an einem Auto wartete um Broke abzuholen, blieb ich stehen.
„Wir sehen uns Morgen.“, sagte ich zu Broke und wollte schon die Richtung wechseln, als sie mich auf hielt.
„Wie kommst du nach Hause? Wir können dich mitnehmen wenn du willst.“, fragte sie mich und sah mich schon erwartungsvoll an.
Ich schüttelte nur den Kopf.
„Ich werde von Felix abgeholt.“ Ich wusste es zwar nicht mit Sicherheit, aber ich wollte nicht mit Shane in einem Auto sitzen.
Broke nickte nur zu.
„Okay. Dann bis morgen. Telefonieren wir heute noch einmal?“
„Ja. Können wir machen.“
Ich drehte mich um und ging nach rechts ohne noch einen einzigen Blick auf Shane zu werfen. Was mir sichtlich schwer fiel.
Broke
Ich sah Zo noch nach, doch dann ging ich zu den andern.
Sie ist noch sauer auf mich. Und wie die sauer ist. Verdammt. Ich halte das nicht aus wenn sie sauer auf mich ist. Nicht Zoey.
Ich ging direkt zu Tobi und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss.
„Sie wird abgeholt.“, sagte ich, nachdem ich mich von Tobi befreit hatte.
„War so klar.“, sagte Maik und stieg auf der Fahrerseite ein.
Shane schien gar nicht anwesend zu sein. Er ging wortlos zur Beifahrerseite und stieg ein.
Ich hab mich heute schon so auf diesen Tag gefreut und was ist passiert?
Es war eine einzige Katastrophe. Ein Desaster.
Tobi und ich stiegen hinten ein und wir fuhren vom Parkplatz weg.
Männer.
Das die immer schnelle Autos fahren mussten.
Aber das Maik unbedingt seinen BMW M zero nehmen musste, erscheint mir unklar. Sie wollen doch so wenig wie möglich auffallen.
Es liegt wohl nur daran, dass sie gerne schnell fuhren.
Männer sind eben wie kleine Jungs.
9. Kapitel
Nächtlicher Spaziergang!
Na toll.
Das war ja so was von klar. Felix hat mich vergessen, oder derjenige der mich abholen sollte.
Ab jetzt sollte ich wohl selber fahren.
Nach zwanzig Minuten beschloss ich dann doch dass es an der Zeit wurde mich einmal in Bewegung zu setzen.
Ich könnte zwar anrufen, aber …
Frische Luft würde mir jetzt glaube ich ganz gut tun. Und so weit wird es schon nicht sein.
Nach weiteren zwanzig Minuten war ich mir dann nicht mehr so sicher. Mir taten meine Füße weh und ich ging mitten im Nirgendwo. Verdammt, mein Akku ist auch leer und ich hab keine Ahnung wo ich bin.
Das ist echt nicht mein Tag. Es ist auch nicht gerade toll mit Minirock zu Fuß zu gehen, außer man stand auf das Gehupe und Gepfeife.
Einfach nur widerlich.
Mittlerweile wurde es schon richtig dunkel und ich wusste immer noch nicht wo ich war.
Ich brauchte dringend ein Telefon oder irgendjemanden den ich fragen konnte wo zum Teufel ich bin.
Vor mir kam ein Auto auf mich zu. Nach dem Geräusch des Motors war es ein Sportwagen oder irgend so ein protziges Teil mit denen die Reichen und Schönen immer fuhren.
Das Auto wurde langsamer und blieb dann neben mir stehen.
Verdammte scheiße.
Drogenjunkies oder irgendwelche Serienmörder könnten da drinnen sitzen. Automatisch ging ich einen Schritt zurück. Wenn ich mich nicht irrte, war das ein Ferrari. Er war schwarz und hat getönte Scheiben.
Schitt.
Mein Herz fing an zu rasen und meine Hände zitterten.
Auf einmal ging die Fensterscheibe hinunter und ich konnte eine Gestalt erkennen.
„Soll ich dich mitnehmen?“, fragte er mich.
Verdammt.
Mir blieb vor Schreck die Luft weg.
Shane.
„Ähm, … was … was hast du gesagt?“, fragte ich ihn noch einmal. Ich wusste das es sich bescheuert anhörte, aber ich konnte die Augen nicht von diesem Auto lassen und vor allem nicht von Shane.
„Soll ich dich nach Hause fahren?“
Erst jetzt merkte ich dass ich auch antworten sollte. Er lächelte leise und starrte mich weiterhin an.
„Ähm. Nein ist schon okay. Ich gehe lieber.“
Er lächelte mich noch mehr an und öffnete die Tür.
„Die South-East Street liegt in der anderen Richtung. Entweder du hast uns angelogen wo du wohnst oder du hast dich verlaufen.“, sagte er mit einem so charmanten Ton.
Verdammt ich hab noch nie so viele Worte mit ihm gewechselt, seit ich ihn kenne.
Schitt. Wie peinlich.
Was er bloß von mir denken musste. Weiß nicht mal wo sie wohnt.
Ich merkte wie ich rot wurde und sein Lächeln wurde nur noch breiter.
Herr Gott noch mal. Er soll mit dem aufhören. Ich kann keinen einzigen klaren Gedanken fassen wenn er so süß aussah.
So was von sexy.
Ich sah auf die Straße und dachte nach wie lange es wohl dauern würde wenn ich zu Fuß weiter ging.
Ach Quatsch ich würde mich ja so oder so wieder verlaufen.
Ich seufzte und stieg ein.
Sobald ich die Tür geschlossen hatte, fuhr er auch schon los. Ich stellte meine Sachen auf den Boden und legte meine Jacke ach dazu.
Jetzt sah ich mich erst einmal im Wagen um und mir kippte der Mund hinunter. Alles war schwarz, nur die Anzeigen waren in einen leuchtenden Blau. Genau wie meine Augen.
Wow.
Einfach nur irre.
„Ist das ein Ferrari 458?“, fragte ich ihn.
„Ja. Woher weißt du das?“, fragte er mich und lächelte mich an.
Ich kannte den von meinen Ex-Freund. Mister, ich bin der coolste. Er hat mir mal gesagt woran man das erkannte.
Ich beugte mich zu ihm hinüber und zeigte auf die Anzeige.
„Da steht 458. Das weiß ich von dem Vater meines Ex-Freundes.“
Erst jetzt merkte ich wie nah ich ihm war und ich lehnte mich sofort wieder zurück in den Sessel.
„Ja. Das Auto ist nicht schlecht. Es interessiert mich aber nur, weil es bis 280 geht.“
„280?“, fragte ich verblüfft nach.
Er lächelte.
Mir wurde sofort heiß und mein Herz raste.
„Ja. Soll ich´s dir zeigen?“
Ich schüttelte sofort den Kopf.
„Nein. Bist du verrückt. Hier darf man nicht so schnell fahren.“
Er lachte wider und sah mir in die Augen.
„Erfährt ja keiner.“
Ich sah ihn mit großen Augen an.
„Okay.“
Ruckartig sah er mich mit fragendem Blick an. Damit hat er wohl nicht gerechnet.
„Im Ernst, jetzt?“
Ich nickte.
„Ja. Zeig´s mir.“
Er sah mir noch kurz in die Augen und dann lächelte er wieder dieses verführerische Lächel und trat aufs Gas.
Ich hab noch nie so etwas Cooles erlebt wie das eben. In wenigen Sekunden haben wir schon 250 erreicht. Jetzt war ich froh dass diese Straßen nur gerade aus gingen.
„Einfach nur irre.“
Er strahlte mich an und war offensichtlich erfreut dass es mir gefiel.
Als die Lichter heller wurden, trat er vom Gas, bis er auf 130 war.
„Man das war ja so was von geil. Darf ich auch irgendwann mal fahren?“
Was rede ich den da? Männer geben Frauen nie ihren Sportwagen. Das ist Gesetz.
„Sicher. Immer wen du willst.“
Ich sah ihn schockiert an.
„Sicher?“
Er legte seinen Kopf wieder schief und lachte.
„Warum nicht? Wenn du willst.“
„Warum nicht?“, sagte ich und sah ihm immer noch mit großen Augen an.
„Das ist ein Sportwagen und wahnsinnig teuer und ich bin ne Frau. Du würdest mich wirklich fahren lassen?“
Man sein Lächeln war so verdammt süß. Anscheinend fand er das lustig was ich sagte.
„Du bist zwar ne Frau, aber das heißt ja nicht dass du nicht fahren kannst. Oder?“
„Das stimmt schon, aber Autos sind doch die besten Freunde eines Mannes. Was wenn ich es zu Schrott fahren würde.“
„Dieses Auto ist verdammt Sicher. Dir würde nichts passieren.“, sagte er und es klang so als ob er es auch genauso meinte.
„Ja, aber dem Auto.“
„Autos kann man reparieren, bei Menschen geht das nicht so leicht.“
Ich schüttelte nur den Kopf und sah aus dem Fenster.
„Was ist?“, fragte er mich und es klang besorgt.
Ich sah ihn wieder an. Er saß ganz lässig da. Eine Hand am Lenkrad, die andere auf seinem Fuß. Anscheinend ging dieses Auto manuell.
„Du bist echt anders als alle die ich bis jetzt kennen gelernt habe!“, sagte ich und das meinte ich so.
„Liegt wohl daran, dass du so einen wie mich vorher noch nicht kanntest.“
Da hat er auch wieder recht.
„Stimmt auch wieder.“
Diese Gegend kannte ich jetzt wieder. Bei der nächsten Kreuzung mussten wir einbiegen und dann war ich schon so gut wie zu Hause.
Er fuhr langsamer.
„Welches Haus ist es?“
„Das Dritte.“
Er blieb vor unserer Auffahrt stehen und sah sich um.
„Nicht schlecht. War bestimmt nicht billig.“
Ich zuckte nur die Schultern.
„Keine Ahnung. Ist mir auch egal.“
Jetzt sah er mich wieder an, mit seinen dunklen Augen. Oh Gott, so sexy.
„Du klingst ja begeistert.“
„Das sind alles nur materielle Dinge. Die sind nicht so wichtig.“
„Stimmt.“
Ich nahm mir meine Sachen und öffnete die Tür.
„Danke, Shane. Fürs nach Hause bringen.“
„Keine Ursache. War dir ja noch was schuldig.“
„Stimmt. Wir sind Quitt. Bis Morgen.“
„Bis Morgen Zoey.“, sagte er und schenkte mir noch eines, seiner wunderbaren Lächeln.
Ich schloss die Tür hinter mir und ging den Weg hinauf. Hinter mir hörte ich wie er gerade weg fuhr. Ich blieb stehen und sah mich noch einmal nach ihm um, doch er war schon weg.
10. Kapitel
Mein!!!
Shane
Ich fuhr die Straße entlang und bog auf die Hauptstraße ab. Bei der nächsten Haltemöglichkeit hielt ich an und lehnte mich zurück.
Verdammt. Ich war so kurz davor, über Zoey herzufallen. Nicht nur wegen ihres Blutes, sondern auch körperlich. Als sie sich zu mir beugte und mir an der Anzeige etwas zeigte, hielt mein Schwanz es kaum noch aus. Mein Glück das es im Auto so dunkel ist. Am liebsten würde ich ihr Blut trinken und gleichzeitig in ihr sein.
Verdammt.
Ich schlug mit den Händen aufs Lenkrad.
Ich kann ihren Duft noch immer wahr nehmen. Honig und Schokolade. Mhhh, da läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Am liebsten würde ich jetzt wieder zurück fahren und sie nehmen. Ob sie wollte oder nicht.
Ihr Verhalten, als er mit 280 Sachen auf der Straße fuhr, war unglaublich. Sie stand auf schnelle Sachen. Wie sie lächelte, so sinnlich und erotisch.
Ich schloss die Augen und sah sofort Zoey vor mir. Ihre Augen, ihr Lachen und ihr sinnlicher Körper. Ich musste lachen.
Ich weiß echt nicht wie lange ich das noch aushalten kann.
Ich schlug die Augen wieder auf und sah auf den Nebensitz. Ich weiß bald nicht mehr was ich mir wegen Zoey noch einreden sollte. Ich mag sie, verdammt ich mag sie sehr.
Zu sehr.
Plötzlich fiel mir ein dunkler Stoff auf, der am Boden lag. Ich hob ihn auf und roch daran.
Mhhh.
Diese Jacke gehörte Zoey.
Jetzt habe ich einen verdammt guten Grund um noch einmal zurück zu fahren. Ich legte die Jacke auf die Seite und werde sie ihr Morgen zurück geben.
Mir entfuhr ein Knurren, als ich daran dachte wie sie dort auf der Straße alleine ging. Irgendein Vollidiot hätte sie entführen können, oder schlimmeres. Meine Hände verkrampften sich.
Kein anderer durfte sie haben. Jetzt ist es mir auch schon scheiß egal. Ich hab mich gebunden. Sie gehört mir und ich werde sie nicht einfach so gehen lassen.
„Mein.“
Mein Handy klingelte.
„Was gibt’s?“
„Hey Alter. Wo bist du?“, fragte mich Mike.
„Bin gleich da!“
„Bestens. Wir wollen doch heute noch´n paar Vamps um die Ecke bringen.“
„Auf jeden Fall. Vorher gibt’s keinen Feierabend.“
„Wie immer eben. Hey. Wo warst´n, Mann?“
Eine Weile herrschte Stille.
„Musste noch jemanden nach Hause fahren.“
„Aso. Sind wir jetzt´n Taxi Unternehmen, oder was?“, fragte er und kicherte.
„Fick dich.“
„Mach ich jeden Tag. Bis gleich.“
„Klar.“
Ich ließ den Motor an und fuhr los. Ein paar Vamps um die Ecke zu bringen wäre jetzt der beste Zeitvertreib.
Oder eine sehr gute Ablenkung.
Tag der Veröffentlichung: 28.03.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch ist allen gewidmet, die an die Liebe und an das Unmögliche glauben und bis zum Schluss daran fest halten.