Cover

Kapitel 1 Das Trainingscamp E: Corinna
Hi, ich hoffe ihr wisst noch, wer ich bin. Mein Name ist Corinna Getz! Wir, die GFG wollte über die Sommerferien in ein Feriencamp fahren. Alex und Caro wollten sofort den finanziellen Teil übernehmen. Marie und Henri suchten ein geeignetes camp heraus und schickten eine Anmeldung los. Robin und Freddy schrieben einen Brief an unsere Eltern, damit sie uns in das Camp fahren ließen. Dann hieß es warten, warten und warten. Hoffentlich durfte jeder mitkommen. Ich denke jeder von uns wollte das. Ich überlegte auch schon, was ich für Kleidungsstücke mitnehmen sollte. Tobi übernahm den Briefkastendienst. Die zeit verging quälend langsam. Das Training würden wir auf jeden Fall nötig haben, denn wir hatten keinen Trainer. Das letzte Spiel gegen die Gigantischen Wespen hatten wir nur mit Glück gewonnen. Ihr müsst wissen, dass die GW unsere größten Feinde sind. Aber zurück zum eigentlichem Geschehen:
Nun saßen wir in unserem Lieblingscafé und warteten auf unsere Getränke. Tobi berichtete, dass noch Plätze für uns frei wären. „Ich darf nicht mitfahren“, erklärte Robin. Erstaunt sahen wir sie an. „Meine Mutter braucht meine Hilfe“, fügte sie hinzu. „Ich kann auch nicht mitfahren, weil mein Vater sich das Bein gebrochen hat und ich ihn vertreten muss“, sagte Jakob. Jakobs Vater arbeitete auf einem Ponyhof. Tobi, Alex, Soraja, Laura, Marie, Henri, Freddy, Caro und ich blieben übrig. „Wir schreiben euch zwei“, versprach Marie. „Wenn wir Zeit dazu haben“, entgegnete Freddy und erntete einen bösen Blick von Henri. Die Getränke kamen und wir wechselten das Thema. „Unsere Fans wollen, dass wir gegen die Wilden Kerle spielen.“, sagte Tobi.
„Da können die aber lange warten“, kicherte ich. „Das ist nicht lustig“, blaffte Alex mich an. Genervt verdrehte ich die Augen. „Du kannst aber auch gar nichts verstehen“, wandte ich ein. „Hört auf damit!“, ging Soraja dazwischen. „Warum müsst ihr euch immer streiten?!“, moserte Freddy. „Wir streiten uns gar nicht dauernd“, meinte ich. „Doch, das tut ihr und das nervt!“, fuhr Henri mich an. Danach herrschte schweigen. Ich betrachtete die anderen Gäste des Cafés. Als ein braunhaariger Junge an unserem Tisch vorbei kam, setzte ich sofort ein verführerisches Lächeln auf. „Was soll das denn werden?!“, spottete Alex. Wütend blitzte ich ihn an. „nur weil du bei keinem Mädchen landest, heißt das nicht, dass ich nicht flirten darf“, sagte ich kühl. Alex wollte etwas gemeines erwidern, doch Freddy hielt ihm den Mund zu. „Hör nicht darauf“, meinte er dann zu Alex. Ich entschuldigte mich nicht.
Die Sonne schien verlockend, als Henri und ich zum Bus rannten, mit dem wir zum Camp fuhren. Die anderen warteten schon auf uns. Wir kämpften uns zu ein paar freien Plätzen durch. Gleichzeitig wollten auch drei Jungen und zwei Mädchen die Plätze haben. Einer der Jungen stellte seine Reisetasche auf den Sitz. „Hier sitzen wir!“, rief er. „Ach ja“, spottete ich. „Wer sagt das.“ „Ich“, behauptete der kleinste der Jungen. Henri setzte sich und blitzartig setzten sich auch die beiden Mädchen. „Wollt ihr auch zum Trainingscamp?“, hakte Soraja nach. „Ja!“, antwortete der größte Junge knapp. „Kommt wir geben uns doch nicht mit solchen Babys ab“, erklärte ich und ging zu anderen Plätzen. Die anderen folgten mir. Gerade da kam der Junge aus dem Café in den Bus. Sofort versuchte ich seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Tatsächlich kam er auf mich zu. „Ist hier noch ein Platz frei?“, fragte er. „Natürlich“, hauchte ich. Alex und Tobi warfen sich spöttische Blicke zu, aber das war mir egal. „Hier ist auch noch ein Platz frei“, tönte es von hinten. „Ich kann auch rutschen“, kämpfte ich weiter. „Geh doch besser zu denen da!“, fauchte Freddy, der neben mir saß. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, ging der Junge an mir vorbei. Während der Fahrt vermied ich es Freddy auch nur einen Blick zu zuwerfen.
Wir hielten an einem großen, weißen und hübsche Haus mit einer Sportanlage. Ich ging aus dem Bus, gefolgt von Soraja und Alex, die sich keines Blickes würdigten. Vor dem haus wurden wir von zwei älteren Damen begrüßt, die auch sofort damit
Begannen uns das Haus zu zeigen. Es gab sogar einen Kiosk, bei dem man alles nötige bekam, was man zwischen den großen Mahlzeiten brauchte. Auch hatte das Haus ein eigenes Schwimmbad, drei Essensräume und mehrere Aufenthaltsräume. An der wand hingen die Pläne für die Schlafräume:
Raum 1: Alex, Tobi, Louis, Jonah
Raum 2 : Freddy, Jonas
Raum 3 : Unbekannte Jungs
Raum 4: Marie, Laura, Soraja, Henri
Raum 5: Caro, Hannah, Leah (Die zwei Mädchen aus dem Bus), Corinna (Ich)
Das konnte ja nur die Hölle werden. Warum musste ich gerade mit denen auf ein Zimmer?! Caro zog mich die Treppe hinauf, ohne auf die beiden Zicken zu achten. Neben uns lief der hübsche Typ, der Timo hieß. Hannah und Leah kicherten die ganze Zeit. Na warte, dachte ich. Ihr werdet schon sehen, was es bedeutete sich mit mir anzulegen.
Beim Mittagessen setzte ich mich neben Timo. Er war sehr nett zu mir und fand, dass ich ein hübsches Mädchen war. Während der Unterhaltung kam Freddy auf uns zu. Er versuchte öfters die Unterhaltung zu stoppen, doch Timo schickte ihn fort. Das schien Freddy nicht gerade zu gefallen.


2. Kapitel Liebeskummer E: Alex
Ich sah, wie Freddy aus dem Essenssaal rannte und folgte ihm. Freddy war draußen, das wusste ich. Und ich hatte Recht, Freddy hockte auf einer Bank und starrte auf den Boden. So hatte ich Freddy noch nie gesehen, er sah so fertig aus. „Was ist passiert?“, ich setzte mich neben ihn. Freddy schluckte. „Es ist nur so, dass mich Timo an irgendwen erinnert und ich will nicht, dass Corinna einen Freund hat!“, erklärte Freddy. Ach du meine Güte, den hatte es ja erwischt. Zwar tat mir Freddy Leid, doch ich wusste nicht, wie ich ihm helfen konnte. Dazu kam noch, dass ich mich mit Mädchen nicht so gut auskannte. „du musst dich doch mit Mädchen auskennen“, erwartungsvoll sah Freddy mich an. „Äh.. wenn du an die Sache mit Annika denkst..“, ich wurde verlegen. Zu allem Überfluss kam Corinna Händchen haltend mit Timo auf uns zu. Da platzte mir der Kragen. „Was bildest du dir eigentlich ein?! Wie kannst du das Freddy an tun?!“, warf ich ihr vor. Verwirrt sah sie mich an. „Was geht euch das denn an...“, doch ich unterbrach sie. „Komm Freddy, mit der wollen wir nichts mehr zu tun haben“. Da fiel mir jemand ein, der sich mit Mädchen auskennen müsste: Tobi. Als ich Freddy von der Idee erzählte, hellte sich sein Gesicht auf. Sofort begann ich nach Tobi zu suchen. Doch ich konnte ihn nicht finden. Enttäuscht kehrte ich zu Freddy zurück. Eigentlich wollte ich nicht zu ihm gehen, da er in Begleitung von Soraja über den Fußballplatz ging, doch ich wollte auch Freddy helfen. „Willst du hier wurzeln schlagen?“, fragte mein Zimmerkamerad Louis. Ich begab mich zu Soraja und Freddy. „Ich konnte Tobi nicht finden“, meinte ich. Soraja hob spöttisch ihre Augenbrauen. „Ihr meint doch nicht etwa, dass Tobi euch weiter helfen kann“, sagte sie. „aber Tobi muss es doch wissen, dem rennen doch alle Mädchen hinterher“, ich war erschüttert. „Ach, das ist natürlich ein Grund warum er sich damit auskennt“, spottete Soraja. „Dann schlag doch was besseres vor“, motzte ich. „Wir Mädchen müssen verzaubert werden“, erklärte Soraja. „Und wie hat Jimi dich verzaubert?!“, rutschte es mir heraus. Sofort drehte Soraja sich um und ging. Freddy rannte ihr hinterher. Nun begann ich damit Tobi zu suchen. Zuerst suchte ich im Zimmer, doch dort war er nicht. Auch auf der Toilette, im Essenssaal und auf dem Fußballplatz war er nicht. Auch alle Leute, die ich nach ihm fragte, hatten ihn nicht gesehen. Irgendwann gab ich auf, weil mir kein Ort einfiel, wo ich noch nicht gesucht hatte.


3. Kapitel Spaß im Schwimmbad E: Tobi
Während Alex verzweifelt nach mir suchte, war ich im Zimmer von Hannah und Co. Wir spielten Karten und als uns das zu langweilig wurde wollten wir ins Schwimmbad gehen. Wir holten auch die anderen dazu. Das Schwimmbad des Camps hatte genau drei Becken: eins für Nicht-Schwimmer, eins zum Turmspringen und eins zum Spaß haben mit unterschiedlichen Tiefen. Als wir Jungs ins Becken sprangen, wollten wir die Mädchen ein bisschen ärgern. Jonah wollte Leah ärgern, Louis wollte Hannah übernehmen, Jonas wollte Corinna und Freddy wollte Soraja ärgern. Alex und ich hielten uns da raus und schlugen vor zu entscheiden welcher Junge am erfolgreichsten ärgern konnte. Als erstes war Jonah dran. Er schwamm auf Leah zu, die ihn zuerst nicht bemerkte. Er sprang auf Leah drauf. Die schmiss Jonah runter und gab ihm eine Ohrfeige. Dann war Louis dran, der es nicht schaffte unbemerkt an den Mädchen vorbei zu kommen. Jonas hatte weitaus mehr Erfolg. Vorsichtig schlich er sich an Corinnas Liegestuhl ran. Ich beobachtete, wie er das Handtuch auf dem sie lag langsam wegzog. Nach ein paar Sekunden landete Corinna im wasser. Louis lachte zwar über Jonas Erfolg, aber er kam nicht an Hannah ran. Gerade bekam er eine Ladung Wasser von Soraja ins Gesicht. Wütend kam Louis aus dem wasser, während die Mädchen ihn auslachten. Dann schrie Soraja auf. Freddy zog an ihrem Bikini. Er hatte wohl vor Soraja runter zu drücken, doch er hatte seine Rechnung ohne Leah gemacht, die ihn packte und zurück ins Wasser beförderte. Jonah und Jonas begannen die Mädchen nass zu spritzen. Alex und ich gingen ins Wasser, um ihnen zu Helfen. Kurz darauf war eine große Wasserschlacht im Gange. Hannah überraschte mich mit einer Ladung Wasser und ich stürmte ihr hinterher. Sie lief aus dem Becken raus. Ich rannte hinterher und rutschte aus. Nun flog ich, wie Corinna vor mir ins Becken. Um die anderen zu beeindrucken, lief ich zum 10-Meter-Brett. Dort stand schon Freddy. Nun bemerkte ich, dass er rückwärts runterspringen wollte. Ich lief schneller, denn es war wahrscheinlich nicht ganz ungefährlich, was er da tat. Doch ich kam zu spät, als ich das Sprungbrett erreicht hatte, war Freddy schon gesprungen. Mir blieb also nichts übrig, als hinterher zu springen. Natürlich vermutete ich, dass ich Freddy im wasser antreffen würde, doch er war weder dort, wenn ich tauchte, noch wenn ich wieder auftauchte. Ich war gerade dabei zum Beckenrand zu schwimmen, da drückte mich jemand einmal runter und dann sah ich, dass es Freddy war. Mir war es fürchterlich peinlich, dass ich mir solche Sorgen um ihn gemacht hatte und war froh, als Henri erschien und verkündete, dass wir jetzt Fußballtraining hätten.
Beim Training teilten wir uns in zwei Mannschaften auf:
Erste Mannschaft Zweite Mannschaft
Henri Tor Corinna Sturm
Marie Abwehr Laura Abwehr
Soraja Sturm Alex Tor
Caro Mittelfeld Tobi (also ich) Mittelfeld
Freddy Mittelfeld

Nun konnte es losgehen:
Die anderen hatten Anstoß, den Caro übernahm. Caro spielte den Ball zu Freddy, der den Ball (mal wieder) verfehlte. Nun übernahm Corinna das Ruder und passte zu niemandem. Doch das ließ Marie nicht zu und wehrte den Ball ab und spielte den Ball zu Soraja. Soraja dribbelte alle, auch mich, aus und stand nun vor dem Tor. Doch Alex hielt. Puh! Alex passte zu mir. Ich gab mir Mühe, denn ich wollte beweisen, wie gut ich war. Soraja stellte sich mir in den Weg, doch ich passte zu Corinna. Ja, eine Chance hatte sie bei mir noch gut. Corinna rannte auf das gegnerische Tor zu. Da kam Freddy angeschossen und Corinna hielt nicht an. Bumm! Die beiden prallten zusammen. „Das war ein Foul“, meckerte Corinna. „Ja, von dir“, konterte Freddy. „Stimmt nicht“, protestierte Corinna. Jetzt musste ich Partei ergreifen, denn Soraja, Alex und ich waren die Chefs der GFG und ich war für Streitigkeiten zuständig. „Du hast gefoult Corinna und wenn du nicht aufhörst, dann spielst du nicht mehr mit“, bestimmte ich. Das Spiel ging weiter: Soraja durfte den Freistoß ausführen. Diesmal traf sie. Dann war Alex am Ball. Er passte zu Laura. Die schoss den Ball quer über das Feld. Corinna und ich rannten dem Ball hinterher. Soraja hetzte hinter mir her. Ich legte einen Spurt ein, doch es reichte nicht, um an den Ball zu kommen, denn Soraja war schneller. Verzweifelt versuchte ich ihr den Ball wieder ab zunehmen. Gerade da merkte ich, dass Hannah am Rand des Trainingsplatzes stand und uns beobachtete. „Halt!“, rief ich. „Wir werden beobachtet!“ Abrupt drehten sich alle um und fixierten Hannah. Diese kam auf mich zu. Ich glaube, dass ich wieder rot wurde, aber genau weiß ich das nicht. „Ein Herr möchte dich sprechen“, sagte sie knapp. Beunruhigt sah ich zu Alex, der nun neben mir stand. „Komm Soraja, wir kommen mit“, meinte Alex zu Soraja. Zu dritt gingen wir Hannah hinterher. Keiner von uns sprach ein Wort. Mit fremden Herren hatten wir nur sehr, sehr böse Erfahrungen gemacht. Hannah führte uns am Schwimmbad vorbei in den Essensraum. Dort am Tisch saß ein Mann mit einem Hut, wie ein Räuber sah er aus. Was mir gefiel war, dass er nicht nach dem Fahrer aussah. „Setz dich“, sagte der Herr mit einer sanften Stimme. „Ich habe gehört, dass du gut Theater spielst“, seine Augen wanderten über mein Trikot. „Ja, ich glaube das stimmt“, Alex setzte sich neben mich. Ich nickte. „Gut“, meinte der Herr. „Ach, ich habe vergessen mich vorzustellen. Ich bin Anton Dionysos“, er machte eine Pause, dann musterte er mich wieder. „Ich will nur sagen, dass du zum Casting des Films „Jungen und ihre Welt“ eingeladen bist.“ Soraja erstarrte genauso, wie Alex. Es war klar, dass sie nicht wollten, dass ich gehe. „Davon habe ich schon immer geträumt“, sprach ich. Alex Miene wurde immer finsterer. „Ich weiß, aber wir müssen trainieren“, Soraja sah mich an. „Wann genau ist dieses Casting?“, fragte ich. „In drei Tagen“, antwortete Herr Dionysos.

4. Kapitel Oh nein! E: Soraja
Die Nachricht, dass Tobi vielleicht zum Film gehen würde, verbreitete sich schnell. Natürlich mussten wir das zusammen mit Tobi und der ganzen GFG besprechen. Noch konnte Tobi absagen.

Als wir wieder einmal trainieren wollten, kamen uns Tobis „Renner“, Leah, Jonah, Louis und Jonas entgegen. Sie grinsten wie Moses, der Seehund. „Was gibt’s denn da zu grinsen?“, motzte Alex. „Wir sind eine Fußballmannschaft geworden“, rief Jonah. „Ha ha ha, guter Witz“, höhnte ich. „Wieso Witz?!“, fragte Leah. „Wollt ihr gegen uns spielen?“, fragte Louis. „Wie bitte?!“, ich geriet aus dem Konzept. „Kommt, machen wir die fertig“, meinte Alex. „Na, dann treffen wir uns in einer halben Stunde am Trainingsplatz“, forderte Jonas. „Gut, gut“, sagte ich gelangweilt. Nach einer halben Stunde trafen wir uns auf dem Fußballplatz. Keiner von uns wusste, worauf wir uns da gerade einließen. „Du spielst aber nicht mit“, sprach ich zu Corinna. „Komm gib ihr noch eine Chance“, sagte Tobi. Die andere Fußballmannschaft wartete schon auf uns. „Los, fangen wir an!“, forderte Marie. Das Spiel konnte beginnen:
Leah stürmte sofort auf Laura zu. Diese war so verblüfft, das sie nicht richtig aufpasste. Deswegen konnte Leah versuchen ein Tor zu schießen. Doch Alex hielt. Er passte zu mir. Ich versuchte den Ball an Jonas vorbei zu dribbeln, aber da kam Corinna und stolperte über den Ball. Der Ball rollte direkt auf Jonah zu. Das wollte ich mir nicht gefallen lassen, aber ich brauchte mich nicht darum zu kümmern, denn Tobi jagte schon hinter Jonah her. Jonah erkannte die Gefahr und passte den Ball zu Hannah (ich will jetzt mal nicht fies sein und sie „Renner“ nennen). „Tobi, jetzt tu doch was!“, schrie ich Tobi zu. Der stand nur wie angewurzelt da. Also musste ich die Sache in die Hand nehmen. Ich rannte auf Hannah zu, doch die war schlau (was für ein Wunder) und passte den Ball zu Jonas. Corinna kam wie aus dem nichts auf Jonas zugerannt. Jonas grinste und wich ihr aus. Corinna (wer sonst) prallte gegen das Gitter. „Das muss einen Freistoß geben!“, schrie Corinna. „Nein“, protestierte Tobi. „Was bildest du dir eigentlich ein, du eingebildete Kuh“, beleidigte Louis sie. Corinna stolzierte vom Platz. Freddy seufzte. „Die lernt das nie“, spottete er. Nach ein paar Metern drehte sich Corinna wieder um und kam zurück. „Ich lasse mich nicht zum Narren halten. Ohne mich verliert ihr sowieso.“ Das Spiel ging weiter (leider mit dieser Zicke). Alex schoss den Ball zu Henri, die sofort zu Corinna passte. Corinna lief auf das Tor zu. Sie schoss den Ball. Das einzige Problem war nur, es war unser Tor. Alex war so erschrocken und verblüfft, dass er den Ball rein ließ. „Tor!“, schrieen die Kleinen. Alex wollte, dass Tobi ins Tor ging, weil er sich bei dem Sprung verletzt hatte. Tobi fand das gar nicht gut. Vielleicht hätte man Henri ins Tor lassen sollen, aber die wurde im Mittelfeld gebraucht. Nun hatte Freddy den Ball. Er dribbelte um Leah herum und stand vor dem Tor. Louis machte sich zum Sprung bereit. Gerade wollte Freddy schießen, da kam Corinna angerannt, schubste Freddy beiseite und schoss. Louis hielt den Ball mit der Hand ab. Ich wurde sauer und deswegen eroberte ich den Ball und schoss an Louis vorbei ein Tor. Louis passte den Ball weiter zu Jonah, der den Ball zu Hannah weiter spielte. Ich konnte Tobis Angst förmlich riechen. „Nun wehrt doch endlich ab!“, schrie Tobi Laura und Marie zu. Doch die beiden konnten gar nichts tun. Hannah kam näher und näher. Dann stand sie direkt vor dem Tor und... „Tor!“, schrieen Jonah und Co. Gott war das peinlich!!! Wir, ja wir die GFG, verloren gegen fünf Kinder. Ach du scheiße, hoffentlich wissen die nicht, wer wir sind. Tobi passte zu Henri, die den Ball verlor und Corinna mischte sich natürlich wieder ein. Sie sprang nicht beiseite, als Jonas ihr in die Quere kam. Jetzt musste es auch noch wegen der einen Freistoß geben, den Jonah übernahm. Jonah schoss genau in die rechte Ecke, während Tobi blind vor Angst in die andere Richtung sprang. Das war ober Mega peinlich! Das Spiel war aus! „Was hast du nur gemacht? Warum habe ich dir noch eine Chance gegeben, du obergemeines Kakalakenschwein“, brauste Tobi auf. So wütend hatte ich Tobi noch nie erlebt. „Ach ja?! Du konntest doch nicht mal die einfachsten Bälle halten. Wie willst überhaupt beim Film genommen werden, wenn du so ein Weichei bist“, entgegnete Corinna. „Du hast aber den größten Mist gebaut!“, sagte Leah. Corinna beachtete sie nicht. „Kommt wir gehen. Ach Übrigends, wir wissen wer ihr seid“, johlend stürmten die Kleinen vom Platz. „Na, das habt ihr ja toll hingekriegt. Ich werde euch beweisen, dass ich kein Weichei bin!“ Tobi rannte weg. Ich versuchte ihn einzuholen, doch ich prallte mit Timo zusammen. Tobi war schon längst verschwunden. Geknickt wanderte ich die Treppe hinauf. Da kamen mir Hannah und Jonas entgegen. „Habt ihr Tobi gesehen?“, fragte ich hoffnungsvoll. „Nein, wieso?“, antwortete Hannah. „Weil er eben total ausgerastet ist und weggerannt ist“, erklärte ich. „Ach ja, ich finde, dass ihr super Fußball spielen könnt.“ „Danke!“, riefen beide im Chor. „Könnt ihr mir helfen Tobi zu suchen?“, flehte ich. „Das müsst ihr nicht mehr“, kam es von Corinna, die plötzlich hinter mir stand. „Tobi ist gerade zum Casting aufgebrochen!“ Traurig lief ich zu den anderen, um ihnen von Tobis Abreise zu erzählen.

5. Kapitel Das Elfmeterschießen E: Jonah
Am nächsten morgen wussten alle, dass wir gegen die GFG gewonnen hatten. Corinna war zickiger als je zuvor, was vielleicht daran lag, dass selbst Timo genug von ihr hatte. Beim Frühstück herrschte eher eine gedämpfte Stimmung. Meine Siegesstimmung war verklungen, ach dem bekannt gegeben wurde, dass es eine Disco geben sollte. Und jetzt kommt das aller schlimmste: Die Mädchen sollten sich einen Jungen aussuchen mit dem sie tanzen wollten. Ich beschloss, dass ich am Tag der Disco krank werden würde. Louis und Jonas ging es ähnlich. „Pfui Teufel, da würde ich mich lieber im See ertränken, als mit einem Mädchen zu tanzen“, schimpfte Louis. Die Disco sollte in vier Tagen statt finden. Doch viel Zeit darüber nach zudenken blieb uns nicht, denn alle aus dem Camp sollten ein Picknick machen. An jeder Picknickdecke sollten 3x5 und 2x3 Leute sitzen. Timo, Christian und Heinrich wollten sich eine Decke teilen. Laura, Marie und Caro saßen an einer Decke. Jonas und Louis setzten sich zu Hannah, Leah und mir. Soraja, Alex, Henri, Freddy und Corinna mussten an die letzte Decke. Ich glaube, dass keiner von ihnen auch nur ein Wort mit Corinna sprach. Dies wiese, auf der wir saßen war noch nass vom tau. Die Sonne schien und es waren nur wenige Wolken am blauen Himmel. Zum ersten Mal an diesem Tag genoss ich unseren Sieg. Was kümmerte es mich, dass die anderen mit Corinna an einer Decke saßen und, dass sich Soraja heftig mit Corinna stritt. Alex kam auf uns zu. Ich wechselte einen spöttischen Blick mit Louis. „Ich will euch nur sagen, dass ich es nicht fair finde, wie ihr gewonnen habt“, sagte Alex. „Ach ja, was können wir dafür, wenn ihr diese Zicke mit ins Spiel bringt?“, fragte Jonas. „Das war Tobis Idee. Er wollte sie dabei haben.“ „Lass sie in Ruhe!“, schrie Soraja. Alex wurde rot vor Zorn. „Du verteidigst diese Babys?!“ Das war zu viel für mich. Was bildete der sich eigentlich ein? „Wir sind keine Babys!“, protestierte ich. Alex grinste gehässig. „Dann komm doch her, wenn du dich traust!“, forderte er. Soraja stand auf und stellte sich zwischen uns. „Hör nicht auf ihn!“, redete sie auf mich ein. Doch, ich war zu wütend, als das ich auf sie hätte hören wollen. Ich rannte auf Alex zu, der aber auswich. „So meinte ich das nicht“, Alex lachte. „Wie wäre es mit einem Elfmeterschießen?“, schlug Leah vor. „Hier?“, fragte Soraja. „Ja hier“, meinte Leah. Soraja stöhnte. „Habt ihr Angst wieder zu verlieren?!“, spottete ich. „Nein, natürlich nicht!“, fauchte Soraja. „Ihr wählt fünf von euch die gegen einen von uns schießen und den Ball des Gegners halten“, bestimmte ich. Soraja und Alex gingen zu den anderen. Bald darauf kamen die beiden mit Caro, Freddy und Marie zurück. Wir durften unsere Gegner wählen. Hannah nahm Freddy, Louis wählte Marie, Leah wählte Caro, ich wählte Alex und Jonas musste Soraja wählen. Als erstes sollte einer von uns ins Tor gehen. Leah übernahm das. Caro wartete auf Freddys Pfiff und schoss. Der Ball näherte sich dem Netz und... sie traf den Pfosten. Das bedeutete 1:0 für uns. Denn auch jedes Halten gab einen Punkt. Nun ging Hannah ins Tor. Freddy machte sich bereit. Er rannte auf den Ball zu und traf. Nun stand Louis im Tor. Eigentlich hatte ich keine Zweifel, dass er halten würde, aber Marie traf. Jonas machte sich im Tor bereit. „Los, schieß doch!“, forderte er. Soraja nahm nur wenig Anlauf. Leider traf sie. Nun musste ich halten. Alex legte sich den Ball zurecht. Ich konzentrierte mich nur auf den Ball. Der Ball flog auf mich zu. Ich sprang gegen den Ball. Ich hatte den Ball gehalten. Jetzt waren wir mit schießen dran. Wieder fing Leah an. Caro hielt den Ball. Es stand 3:4. Nein! Es war unmöglich, dass wir verloren. Hannah legte sich den Ball zurecht. Freddy hielt ihren Ball nicht. Wir brauchten noch einen Punkt, mindestens. Marie stellte sich ins Tor. Sie wechselte einen Blick mit Caro. Genau diesen Moment nutzte Louis. Marie drehte sich um und hielt den Ball mit der Hand. Sie verlor den Ball aber und der Ball war im Netz. Freudestrahlend lief ich auf Louis zu. Doch es mussten noch zwei Tore geschossen werden. Soraja stellte sich ins Tor. Jonas schoss den Ball ins Tor. Nun waren Alex und ich wieder dran. Ich rannte auf das Tor zu und traf... den Pfosten. Das gab es doch nicht! „Ich fordere noch einen Schuss!“, rief ich. „Ich schlage vor, dass ihr noch zwei Schüsse habt und wir noch einen“, meinte Soraja. „Und diesmal losen wir wer gegen wen schießt.“ Die Lose wurden gemischt. „Als erstes schießt Hannah gegen Marie, dann schießt Jonah und Soraja ist im Tor und als letztes schießt Freddy und Louis ist im Tor“, verkündete Laura. Hannah stellte sich auf und trat gegen den Ball. Tor! Ich jubelte. Nun waren Soraja und ich dran. Soraja blieb ganz ruhig. „Spring Miss Oberschlau!“, schrie ich während der Ball auf Soraja zu flog. Soraja sprang hoch und hielt den Ball. „Nein!“, brüllte ich. Soraja grinste. Noch war nichts verloren, denn Louis ging ins Tor. Corinna beobachtete das Geschehen. Freddy gab sich einen Ruck. Er näherte sich dem Ball, der Ball flog knapp an meinem Bruder vorbei ins Tor. Alle von der GFG freuten sich, alle außer... Freddy. Während die anderen noch schrieen, ging meine Mannschaft zu Freddy. „Warum freust du dich nicht?“, wollte Leah wissen. „Wozu sollte ich mich freuen, wenn ich nur durch Glück getroffen habe? Wozu sollte ich mich freuen, wenn Tobi weg ist und was ist dieses Tor gegen ein verlorenes Spiel“, schimpfte Freddy. „Dann sag das den anderen doch“, meinte Louis. „Für die bin ich doch nur der kleine Freddy“, behauptete Freddy. „Ach quatsch“, versuchte ich Freddy auf zu muntern. „Versteht ihr denn nicht... uns fehlt einfach Mut. Wir alle haben Angst!“ „Angst wovor?“, fragte Hannah. „Vor dem Untergang der GFG“, antwortete Freddy. „Das wird nicht passieren“, versprach Jonas. „Wir... äh zumindest ich werde dir helfen.“ „Nein!“, brüllte ich. „Nein, das ist unter unserer Würde!“ Mit diesen Worten ging ich an den anderen vorbei. Louis folgte mir, aber die anderen drei nicht.

6. Kapitel Schläge und Küsse E. Alex
Am nächsten Tag regnete es stark. Der Regen prasselte gegen die Fenster und der Wind heulte. Es war ein richtiges Sauwetter. Na toll, das hieß Langeweile! Ich hatte noch keine Lust aufzustehen und las noch ein bisschen. Da flog ein Kissen gegen meinen Kopf. Wütend sah ich mich um, wer mir das Kissen an den Kopf geworfen hatte. Jonah und Louis kicherten. Ich tat so, als würden die beiden mich nicht stören. Irgendwann gaben sie es auf mich mit Kissen zu bewerfen und redeten böse Dinge über mich (z.B. dass ich jedesmal ausflippen würde, wenn ich gegen sie schießen musste). „Weißt du was ich noch gehört habe, Louis?“, fragte Jonah seinen Bruder und grinste, wie ein auf dem Mond gelandetes Walross. Ich verdrehte die Augen. „Ich habe gehört er könne nicht riechen und er habe nur Pech bei Mädchen.“ Nun sah Louis mich gemein an und sagte: „Dann ist er eine Missgeburt!“ Ich sprang auf. „Was redet ihr da? Seht euch doch selber mal an!“, brüllte ich. „Soll das eine Kampfansage sein?!“, spottete Louis. „Ja!“, schrie ich. „Gut, dann fordere ich dich zum Duell mit Fäusten“, sprach Louis. „Ok, bis nach dem Frühstück auf dem Trainingsplatz!“, rief ich. Ich schloss mich meiner „heiß geliebten“ Schwester an. Caro hatte unseren Streit mitgekriegt. „Alex, ich bitte dich, die wollen dich nur ärgern“, sagte sie und klang ein klein bisschen nach Corinna. „Danke für deine Besorgnis Schwesterchen, aber ich kann auf mich selber aufpassen!“, fauchte ich.

Als ich auf den Trainingsplatz ging, wurde mir bewusst, dass Timo, Christian und Heinrich und viele andere zu sehen wollten. Hannah und Soraja kamen mir entgegen. „Hör auf Alex! Das ist Wahnsinn, was ihr da macht“, flehte Soraja. Ich wollte aber nicht aufhören. Auch Henri und Caro versuchten mich von dem Duell abzubringen. Nichts und niemand konnten mich aufhalten. Louis wartete schon auf mich. Wir musterten uns feindselig. Nach einer halben Minute griff Louis an. Doch ich war vorbereitet und wich aus. Nun griff ich an und schlug Louis ins Gesicht. Louis taumelte, fasste sich wieder und sprang auf mich. Ich wurde von dem Sprung überrascht und stolperte. Schnell versuchte ich Louis ein Bein zu stellen, doch ich knallte mit dem Bein auf den Boden und schlug mir das Knie auf. Henri und Laura schrieen. Ich rappelte mich auf und achtete nicht auf mein höllisch blutendes Knie. Wütend trat ich Louis mit meinem noch gesunden Bein ins Gesicht. Louis Lippe begann zu bluten. Er schlug mir mit der blanken Faust ins Gesicht. Meine Nase blutete. Nun wurde ich erst recht sauer und versuchte Louis in den Schwitzkasten zu nehmen, aber Louis biss mir in die Hand und schaffte es meine Nase noch mehr zu zertrümmern. Dafür verpasste ich ihm ein blaues Auge. Dann boxte er mir in den Bauch, so dass mir die Luft weg blieb. Auch nutzte er die Gelegenheit mir nochmal ins Gesicht zu schlagen. Mir wurde schwarz vor Augen und ich kippte um.

Als erstes merkte ich, wie sich Henri über mich beugte. „Warum hast du das gemacht?“, fragte sie. „Louis wollte es doch. Er hat mich beleidigt. Er hat gesagt, ich sei eine Missgeburt“, antwortete ich. „Deine Nase sieht übel aus“, meinte Henri. „Halb so schlimm“, sagte ich tapfer. Henri lächelte. Irgendwie fühlte ich mich komisch. Etwas in mir rumorte. „Wo sind die anderen?“, wollte ich wissen. „Die sind entweder bei Louis oder beim Mittagessen. Kannst du aufstehen?“ Sie half mir hoch. Gemeinsam gingen wir ins Haus. Keinen Moment dachten wir daran zum Mittagessen zu gehen. Stattdessen setzten wir uns in den Aufenthaltsraum und spielten Karten. Vorher versorgte Henri noch meine Nase. Als wir sicher waren, das keiner außer uns im Aufenthaltsraum war, küsste sie mich. Danach fühlte ich mich besser. Keiner von uns beiden hatte bemerkt, dass Jonah in diesem Moment in den Aufenthaltsraum kam und uns beim Küssen zu sehen musste. Jonah musste es schnell rum erzählt haben, denn beim Abendessen fragten mich viele ob ich wirklich mit Henri zusammen sei. Wir machten daraus kein Geheimnis. Ich machte mir Sorgen, weil Tobi sich nicht gemeldet hatte. Es tat mir leid, was ich über ihn gesagt hatte. Jetzt hätte er sich mit mir freuen können.

7. Kapitel Alte Bekannte E. Tobi
Schön, dass jemand an mich dachte, während ich zum Casting gefahren war und ein paar Tage in einem blau angestrichenen Hotel verbrachte, Fußball spielte und Theater spielen übte. Ja, in diesem Hotel fühlte ich mich überhaupt nicht wohl, weil ich alleine war, in einer fremden Stadt und mich selbst versorgen musste. Das einzig interessante an dem Hotel war, dass es einen Garten gab, wo man Fußball spielen konnte. Gerade, als ich ein gutes und leckeres Mittagessen vor mir stehen hatte, ging die große Tür des Speisesaals auf und zwei Jungen, die mir sehr bekannt vorkamen traten ein. Ich saß wie versteinert auf meinem Platz und starrte die beiden Jungen an. Die beiden steuerten den Tisch neben mir an. Einer der Jungen entdeckte mich und tippte den anderen an. Beide kamen auf meinen Tisch zu. „Tobi, was machst du denn hier?“, fragte Wilson Gonzales Ochsenknecht. Ich erzählte die ganze Geschichte. „Du machst auch bei dem Casting mit?“, wunderte sich Jimi, Sorajas Freund. Nun wurde mir einiges klar. „Wie geht es Leon und co.?“, fragte ich. „Gut“, meinte Wilson. „Sie sind sogar hier.“ „Wie bitte?“, verblüfft sah ich Wilson an. „Ja, sie wollten uns begleiten“, erklärte Wilson. Ich wollte es nicht glauben. Wir hatten uns seit einem Jahr nicht mehr gesehen. „Aber was ist mit eurem nächsten Wilde Kerle Film?“, wollte ich wissen. „Ach, der ist schon längst fertig gedreht“, meinte Jimi. „Kommt wir gehen zu den anderen.“ Gemeinsam wanderten wir die Straßen entlang bis zu einer kleinen Bar, in der schon Marlon, Jojo, Leon, Fabi, Annika und Maxi saßen. Als sie mich sahen sprangen sie auf. „Mensch Tobi, was machst du denn hier?!“, schrie Leon. Zum zweiten Mal musste ich die ganze Geschichte erzählen. Wir bestellten uns Limonade und redeten so viel bis wir fast heiser wurden. Dann hatte Wilson die Idee auf eine Party zu gehen und wir anderen willigten ein. Auf der Party waren viele hübsche Mädchen, aber eine gefiel mir besonders gut. Sie hatte rote lange Haare und grüne Augen. „Da ist ja wieder die Eisprinzessin“, sagte er. „Eisprinzessin?“, verwirrt sah ich ihn an. „Ja, Marlon und ich haben sie im Hotel getroffen. Sie ist kalt wie eis, das kannst du mir glauben“, berichtete Leon. „Leon, du denkst auch nur an Mädchen“, kicherte Annika. Leon warf ihr einen bösen Blick zu. „Träum weiter!“, zischte er. „Leon“, Fabi klopfte Leon auf die Schulter. „Irgendwann wirst du mal der beliebteste Weiberheld.“ Genau in diesem Moment kam sie an mir vorbei. Ich spürte, wie mir heiß wurde. Sie kam ganz nah an mich ran und dann war sie weg, einfach weg. „Wo ist sie hin?“, auch Jojo war verblüfft. Gerade wollte ich nach ihr suchen, da fiel mir auf, dass sie ihr Portemonnaie verloren hatte. Schnell hob ich es auf. 2Was interessiert euch die Eisprinzesin?!“, spottete Wilson. Er drehte sich zu mir rum. „Das ist doch wohl quatsch, oder?! Sie schwärmen für eine Eisprinzesin.“ Ich wurde rot. „Ihr spinnt“, meinte nun auch Annika. „Kommt wir gehen“, meinte Fabi. Wir gingen hinaus. Keiner wusste, was ich in meiner Hosentasche hatte und ich verriet es niemandem, was ein großer Fehler war.

8. Kapitel Die Entscheidung E: Soraja
Wenn ihr glaubt, dass die Auseinandersetzung mit Jonah und Co zu Ende war, dann muss ich euch enttäuschen. Noch stand es 1:1. Sie hatten das Spiel gewonnen und wir das Elfmeterschießen. Freddy bestand darauf, dass wir Corinna noch eine Chance geben sollten. Niemand wollte das, aber Freddy drohte damit, dass er nicht mitspielen würde, wenn Corinna auch nicht mitspielte. Wir hatten also keine andere Wahl. Es sollte noch ein Spiel geben. Das einzige Problem war das Wetter. Es hörte einfach nicht auf zu regnen. „Egal, ob es jetzt regnet. Wir müssen spielen“, meinte Marie. Wir schicken Henri los, um der anderen Mannschaft Bescheid zu geben. Inzwischen suchten wir unsere fünf Spieler aus: Alex, Freddy, Caro, Corinna und ich. Bald waren alle im Regen und es konnte los gehen. Jeder nahm seine Stellung ein. Diesmal war Jonas im Tor. Aber einfacher wurde es dadurch nicht. Leah hatte den Ball. Sie dribbelte an Caro vorbei. Ich lief ihr entgegen, doch ich kam nicht an sie ran. Doch da war noch Freddy und der legte jetzt los. Er rannte hinter Leah her, als wollte er Fabi, dem schnellsten Rechtsaußen Konkurrenz machen. Er luchste Leah den Ball ab und passte ihn zu Corinna. Sie beachtete ihn nicht. Ich fluchte, denn jetzt nahm Hannah den Ball und passte zu Jonah. Jonah kam dem Tor immer näher. Nein, das war nicht wahr, bitte! Doch, er hatte ein Tor geschossen. Wütend sah ich Alex an. Der ließ den Kopf hängen und erwiderte meinen Blick nicht. Irgendwie fehlte mir in diesem Moment Tobi. Tobi, der einen immer aufheiterte, der immer zu einem hielt. Erst jetzt merkte ich, dass das Spiel weiter ging und Louis ganz nah an mir dran war. Verflixt! Hätte ich aufgepasst, dann wäre er nicht an mir vorbei gekommen. Ich rannte ihm hinter, hatte ihn fast eingeholt... und stolperte. Hannah und Leah kicherten. Auch Caro konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Schnell sprang ich wieder auf die Beine. Erst jetzt merkte ich, dass mir meine Hose runtergerutscht war. „Schöne Unterhose!“, kommentierte Jonas. Mit rotem Kopf zog ich meine Hose wieder hoch. „Euch werde ich es zeigen!“, schrie ich und rannte auf Jonah zu, der den Ball hatte. Jonah passte den Ball zu Leah. Ich fuhr herum und landete in Caros Armen. „So eilig“, spottete sie. Wir erstarrten, denn Leah hatte das 2:0 geschossen. Heiliger Sackkater! Jonah passte den Ball zu Louis. Nun hätte Corinna etwas tun müssen, da sie nichts tat, war es Caro, die Louis den Ball weg nahm und ihn zu mir beförderte. Ich nahm den Ball an und konnte aber leider nur den Pfosten treffen. Was war mit uns los? Uns fehlte jemand oder zumindest fehlte mir jemand: Tobi. Quatsch Tobi hatte uns verlassen. Der Ball war bei Freddy, der den Ball bei Jonas ins Netz beförderte. Freddy grinste und Jonas streckte ihm die Zunge raus. „Halbzeit!“, rief Jonah. „Es steht 2:0, das holt ihr nicht mehr auf!“ Alex rauchte vor Zorn. „Wieso habt ihr nichts getan?“ „Nun reg dich mal nicht so auf. Du warst auch nicht besser“, entgegnete Caro. Corinna stand auf. „Ihr habt mich nicht verdient. Ich bin schlecht.“ „Jetzt red keinen Stuss!“, protestierte Freddy. Corinna ignorierte ihn. Freddy gab Jonas ein Zeichen und die beiden liefen hinter Corinna her. „Du kannst jetzt nicht gehen!“, rief Jonas. „Genau, ich mache auch alles für dich!“, unterstützte ihn Freddy. „Gut, dann lass mich in Ruhe!“, schrie Corinna. „Komm Freddy, wenn die so zickig ist“, gab Jonas auf. „Nein, ich will das nicht!“, rief Freddy. Corinna blieb stehen. „Ist das dein ernst?“, fragte sie. „Natürlich“, meinte Freddy und strahlte sie an. Und als hätte er sie verzaubert, kam sie zurück. „Freddy, du hast Recht. Ich habe mich total schlecht benommen und das tut mir unendlich leid. Es tut mir auch für dich leid Freddy, denn ich habe schon einen Freund.“ Freddy starrte sie an. „Du hast einen Freund?“, fragte er. „Du bist immer noch mit Timo zusammen!“, schrie er. „Die Halbzeit ist zu Ende!“, rief Alex. Das Spiel ging weiter: Jonah hatte den Ball. Er passte den Ball zu Louis. Der beförderte den Ball zu Leah. Und die ließ sogar mich stehen. Keiner kam an sie ran. Ja, verflixt! „Nun deckt sie doch mal!“, schrie ich. Doch, es war zu spät. Der Ball flog auf Alex zu. Im letzten Moment wehrte er den Schuss ab. „Nein“, fluchte Jonah. „Doch“, ich grinste. „Pass auf, das könnte das 3:1 werden“, meinte Hannah und stürmte mit dem Ball vorwärts. Corinna sah dies und rannte hinterher. „Du kriegst mich nicht!“, grölte Hannah. Zuerst sah es so aus, als habe sie Recht, doch dann holte Corinna auf, grätschte und dribbelte um Jonas herum. Dann schoss sie das 2:2. „Schön und gut“, sagte Leah. „Jetzt wird’s hart für euch.“ Ich lächelte hämisch. „Das werden wir ja sehen!“ Jonas hatte den Ball und passte zu Jonah. „Alles ist gefährlich!“, schrie ich. „Weil wir Gangster sind!“, antwortete Caro. „Worauf du Gift nehmen kannst“, rief Freddy. Er stürmte auf Jonas zu, doch was dann passierte, glaubt ihr nicht: Freddy nahm sich den Ball mit der Hand und warf ihn weit weg. „Freddy, was machst du da?!“, empörte sich Jonah. „Freddy, lass den Quatsch“, meinte nun auch Alex. Freddy setzte sich auf das Gras, zog seine Schuhe aus und kitzelte seine Zehen mit einem Grashalm. Er nahm keine Notiz von uns. Nach ein paar Minuten stand er auf, starrte uns an und rief: „Was glotzt ihr so? Was ist ihr Fußballgangster? Habt ihr voreinander Angst?!“ Wir verstanden kein Wort. Nun fing Jonas an zu grinsen. „Alles ist gefährlich“, sagte er und ging auf Freddy zu. „Weil wir Gangster sind“, gab Freddy zurück. „Was... wie...warum... wie bitte“, stammelte Hannah. „Freddy hat entschieden, dass wir eine Mannschaft sind“, erklärte ich ihr. Leah stand der Mund offen. „Hiermit seid ihr auch Mitglieder der GFG.“ „Meinst du das ernst?“, hakte Louis nach. „Ja“, antwortete ich. „Wirklich?“, fragte Louis. Ich nickte. „Das ist auch wirklich kein Witz?“, erkundigte sich Louis. „Das ist kein Witz.“

9. Kapitel Böses Erwachen E: Alex
Ich freute mich gar nicht über unsere neuen Mitglieder. Ich meine, was waren die schon wert, außer, dass sie Fußball spielten. Die waren doch nur Moses grinsender Mist. Ich wollte das nicht, denn ich hatte den Kampf mit Louis nicht vergessen. Leider konnte ich nichts dran ändern. Obwohl, vielleicht musste ich ihnen etwas Böses anhängen, was ich auch beweisen konnte. Ja, vielleicht ein Verrat, aber wer von ihnen sollte uns verraten? Hannah, nein, das konnte ich Tobi nicht antun. Jonah, nein, der würde mich sonst umbringen und Louis, nein, bei dem schöpfen die Verdacht. Also musste ich Jonas etwas anhängen. Die anderen vier würden ihn beschützen wollen und fliegen dann auch aus der Mannschaft. Leah war einfach zu schlau für so etwas. Ich meine natürlich nicht so schlau wie ich. Also, Plan umsetzen: Ich ging zu Timo, der gerade mit seinen Kumpels Fußball spielte. „Hey Timo, kann ich dich mal kurz sprechen?“, rief ich über das Feld. Timo warf seinen Kumpels einen belustigten Blick zu. „Was willst du, Zwerg?“, fragte er und seine Kumpels bekamen einen Lachanfall. Ich verdrehte die Augen. „Sollte das eine Beleidigung sein?“, konterte ich. Nun kam er doch von seinem hohen Ross herunter. „Okay“, meinte er. Wir setzten uns auf eine der Bänke. Timo war ziemlich groß, hager und hatte für seine 17 Jahre eine noch sehr kindliche Stimme. Seine Augen waren grün und er hatte ein viel zu kleines Hirn. Seine Haut war leicht von der Sonne gebräunt. Er hatte braunes Haar. „Also, was ist, du weißt, dass ich nicht ewig Zeit habe“, motzte er. „Ja, ich weiß“, ich grinste. „Aber ich habe Zeit.“ Ich lehnte mich zurück. „Also, was ist. Jetzt sag schon, sonst bringe ich dich um!“, drohte Timo. Lässig steckte ich mir einen Lutscher in den Mund. „Das kannst du ruhig“, erwiderte ich. „Das reicht!“, schrie Timo. „Was reicht? Das du zu feige bist dich gegen mich zur Wehr zu setzen?“, setzte ich einen drauf. Timo schien nun die Fassung zu verlieren. „Was bildest du dir eigentlich ein?“, rief er. „Oho, sag bloß du wirst wütend, das ist aber nicht gerade cool“, sagte ich ruhig. „Aber vielleicht wirst du ja cool, wenn du mir zu hörst“, ich machte eine Kunstpause, dann fuhr ich fort: „Du nimmst den allercoolsten Fußballer in deiner Clique auf. Ich spreche von Jonas Bassow.“ Ungläubig guckte Timo mich an. „Dieser Zwerg soll cool sein?“ Ich räusperte mich. „Unterschätze ihn nicht. Er ist noch viel cooler, als der Coolste, der Welt. Glaub mir, er muss nur ein wenig auftauen. Mein Plan ist, dass ich ihn zu euch bringe und ihr dann ganz freundlich zu ihm seid, damit er auf jeden fall zu euch in die Mannschaft kommen will. Timo war von meinem Plan wenig beeindruckt, stimmte aber zu. Zufrieden ging ich zurück. Ich passte nicht auf und stieß mit Jonas zusammen, den ich ja holen wollte. Erst ein paar Minuten später bemerkte ich dies und rannte zurück. Beinahe hatte ich ihn eingeholt, da landete ich in einer Pfütze. Ich stand auf. Hinter mir kicherte jemand. Es war Hannah. „Was ist?“, fragte ich genervt. „Nichts“, kicherte sie. Ich sah zurück und sah meine Hose in der Pfütze liegen. Mit rotem Kopf zog ich mich erstmal um. Dann bemerkte ich, dass ich dreckig war und rannte in eine dusche hinein. Doch die Dusche war schon von Marie bewohnt. „Das ist eine Mädchendusche“, erklärte sie mir. Nun musste ich auch noch ganz dringend auf die Toilette. Ich vergaß die Toilettentür abzuschließen und prompt kam Jonas in die Toilette. „Raus!“, brüllte ich. Mal wieder kapierte ich zu spät wer das gewesen war. Schnell rannte ich Jonas hinterher und prallte gegen einen Schrank mit Bällen. Missmutig nahm ich einen der Bälle aus dem Schrank. Ich spielte eine Weile mit ihm bis ich ihn ausversehen in ein Fenster schoss. Ich versuchte eilig weg zu kommen, rutschte auf der Treppe aus und fiel in Jonas rein. „Sorry“, murmelte ich. Wie schon zuvor begriff ich die Lage erst zu spät. Fluchend ließ ich mich auf der Treppe nieder. Da rief jemand meinen Namen. Vor mir stand der Junge, den ich am meisten hasste: Pablo. Timo war Pablo. Seine wirkliche Haut war blass und er war vierzehn Jahre alt, genauso wie ich. Pablo war zurückgekehrt. Er packte mich und schleifte mich mit sich. „Oh, habe ich dich etwa erschreckt, das tut mir aber leid“, spottete er. „Ich habe keine Angst vor dir“, sagte ich. „Du weißt, ich bin viel stärker als du“, meinte er gehässig. „Ja, aber ich habe mehr Grips als du“, erwiderte ich und wandte mich aus seinen Klauen. Pablo lachte. „Leider hilft dir das nichts“, meinte er. „Ach, was du nicht sagst“, sagte ich. „Bist du bereit?“, fragte er. „Wofür?“, wollte ich wissen. „Na, zum Fußball spielen natürlich“, war Pablos Antwort. „Träum weiter!“, höhnte ich. Seine Kumpels stellten sich vor mich. „Also was ist, kommst du nun?“ Widerwillig musste ich ihm folgen. Er warf mir einen Ball zu. „Hier, nun wen suchst du dir aus?“. Eine Gruppe von recht gut aussehenden Mädchen kam auf uns zu. „Ich nehme die coolste von ihnen“, sagte ich. Eines der Mädchen kam auf mich zu. „Wenn ich treffe, kriege ich einen Punkt, wenn du aber hältst, dann kriegst du einen Punkt. Wir spielen bis fünf.“ Ich stellte mich ins Tor. Bei den ersten beiden Schüssen konnte ich den Ball halten, dann beim dritten Mal traf sie. Der nächste Schuss war wieder ein Treffer. Shitte! Sie holte zum nächsten Schuss aus: ich hätte den Ball gehalten, hätte ich ihn nicht an den Kopf gekriegt. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich hörte nur noch Pablos Lachen.

10. Kapitel Enttäuschung hoch zwei E: Tobi
Ich konnte die anderen für einen Moment loswerden. Schnell huschte ich zu einem der Taxis und sagte ihm die Adresse der „Eisprinzessin“, die ich in dem Portemonnaie gefunden hatte. Sie wohnte in einem kleinen Haus am Rand der Stadt. Es war weiß, nur das Dach war schwarz. Irgendwie passte dieses kleine Haus gar nicht zur „Eisprinzessin“. An der Wohnung hing nur ein einziges Klingelschild „Müller“. Ich atmete einmal tief durch, dann klingelte ich an der Wohnungstür. „Ja, wer da?“, krächzte eine Stimme. „Mein Name ist Tobias Penzel, ich habe da etwas für Ihre Tochter“, stammelte ich. Die Tür ging quietschend auf. Ich betrat einen ganz in rosa gestrichenen Hausflur. Die Haustüren waren grün. Eine ältere Frau kam mir entgegen. Man sah direkt die Verwandtschaft mit der „Eisprinzessin“. Sie hatte dieselben grünen Augen. „Ich bin nicht ihre Mutter, sondern ihre Tante. Komm doch rein, meine Nichte ist in ihrem Zimmer.“ Ich betrat das Zimmer der „Eisprinzessin“. Jeder Winkel des Zimmers war mit Postern bedeckt. Allerdings mit Postern von Brad Pitt oder 50 Cent, die ich nicht leiden konnten. Der Raum war in grüner Farbe gestrichen. Die Tür des Kleiderschrankes stand offen. In ihm waren ausschließlich grüne und rosa Miniröcke, Jeans usw. Ihr Zimmer hatte eine grüne Coach, einen grünen Cd-Ständer, einen rosa Schirmständer und einen rosa Schreibtisch. Ich verzog unmerklich das Gesicht. „Was willst du?“, blaffte sie. „Ich habe dein Portemonnaie gefunden“, antwortete ich und gab es ihr. „Danke“, sie strahlte. „Ich heiße Monika“, stellte sie sich vor. Auch ich nannte ihr meinen Namen. „Möchtest du etwas trinken, eine Cola vielleicht?“, wollte sie wissen. „Gerne“, meinte ich. „Na, wenigstens ist er höflich“, sagte sie zu sich selbst. „Wie kann ich mich bei dir bedanken? Vielleicht können wir beide Mal ins Kino gehen“, schlug sie vor. Äh.. ja“, stotterte ich. „Gut, dann treffen wir uns morgen um halb sechs am „Rost“, das Kino kennst du sicher. Da läuft Wilde Kerle 3, du bist doch sicher Wilde Kerle Fan.“ Mit diesen worten schob sie mich aus ihrem Zimmer. Wow, dachte ich. Ein richtiges Date. Fröhlich fuhr ich mit dem Taxi zurück und erzählte Jimi und Wilson von meinem Date. Wilson schlug vor mich zu begleiten und ich nahm dankend an. Leon musterte mich eher hämisch, wahrscheinlich war er neidisch. „Ich komme auch mit“, meinte Marlon. Also zogen wir zu dritt Am Nächsten Tag los. Wir machten uns auf die Suche nach dem besagten Kino. Keiner kannte dieses Kino. Nicht einmal im Verzeichnis stand es drin. „Kommt wir gehen, dieses Kino gibt es nicht“, Wilson war enttäusch. Genauso wie Marlon und ich.

Nun durften wir auf den Abend des Castings warten. Jimi und Wilson waren mindestens genauso aufgeregt, wie ich. Obwohl die beiden mehr Erfahrung hatten, als ich. Leon war missgelaunter, als je zuvor. „Wie könnt ihr jetzt bei einem Casting mitmachen, wenn das Drehbuch von Wilde Kerle 4 fertig ist?“, schimpfte er. Er stand auf und rannte aus dem Zimmer. Ich wollte ihm hinterher rennen, doch Marlon hielt mich fest. „Lass ihn, Leon meint das nicht ernst. Er hat nur Liebeskummer“, meinte Marlon. „Liebeskummer?“, beunruhigt sah ich ihn an. „Ja, er ist in ein Mädchen verknallt, dass aber leider schon einen Freund hat“, erzählte Marlon. „Kenne ich den Freund?“, hakte ich aus Interesse nach. „Ja, allerdings“, Marlon seufzte. „Und?“ „Ich darf nichts sagen“, sprach Marlon. Automatisch sah ich zu Jimi hinüber. Dann wandte ich mich wieder Marlon zu. „Warum darfst du nichts sagen?“, wollte ich wissen. „Weil ich es versprochen habe“, wich Marlon mir aus. „Es ist Jimi, habe ich Recht?“ „Nein“, behauptete Marlon, wurde aber rosa. „Das würde er doch Soraja nicht antun“, stammelte ich. „Doch, wenn er sich umverliebt hat“, kam es von Marlon. Entsetzt starrte ich Marlon an. Leon kam nicht wieder und das Casting rückte immer näher. „Wo müssen wir jetzt überhaupt hin?“, wollte Wilson wissen. „Christophstraße. Am besten ihr nehmt ein Taxi“, war Marlons Antwort. Kurz bevor wir ein Taxi fanden, kam ein Mädchen die Straße entlang, dass anhielt um sich mit Jimi zu unterhalten. Wilson versuchte mich in ein Gespräch zu verwickeln. Ich wusste sofort, dass es Jimis Freundin war. Sie hieß Cora. Arme Soraja, dachte ich. Dann sah ich einen Wagen an der Straße stehen, aus dem ein mir bekannter man stieg. Der Fahrer. Er hatte damals versucht Alex, Soraja, Corinna, Henri und mich in einer falschen Stadt abzusetzen und uns zu töten. „Wilson!“, schrie ich. „Wir müssen hier weg!“ Wilson verstand sofort und zog Jimi und Cora hinter ein Haus. „Mist!“, schimpfte Jimi. „Du machst den größten Mist!“, zischte ich. „Was ist mit dem Casting?“, fragte Cora. „Wir haben wichtigeres zu tun!“, blaffte ich. Mindestens eine Stunde hockten wir hinter dem Haus, dann fuhr der Wagen weg. „Den sind wir los“, meinte Wilson. „Von wegen“, widersprach ich und hob ein Taschenmesser vom Boden auf. „Wenn ich mich nicht täusche dann ist das Leons Taschenmesser.“ „Denkt ihr was ich denke?!“, Wilson stand auf. „Au backe“, sagte nun auch Jimi. „Lass uns Marlon holen und dann sollten wir etwas unternehmen“, sprach Wilson. „Wir kommen mit“. Annika, Raban, Juli, Fabi, Jojo, Deniz und Maxi kamen angerannt.“Wir können jede Hilfe gebrauchen“, stimmte ich zu. „Ich würde sagen, wir holen uns Hilfe bei der GFG“, war Annikas Idee. Alle außer Jimi stimmten ihr zu. „Also auf in den Kampf!“, schrie Jojo.


11. Kapitel Die Falle schnappt zu E. Marlon
Auf der Fahrt zum Camp ging es auffallend ruhig zu. Noch nicht einmal Raban redete, was sehr komisch war. Auch Tobi schien nicht mehr Tobi zu sein. Er hockte still auf seinem Sitz. Ich fragte ihn, was los sei. „Hast du vor irgendetwas Angst?“, fragte ich. „Na ja, es ist so, dass ich sie verlassen habe. Ich wollte immer jedes Problem, das jemand hatte, beseitigen. Ich habe das Gefühl, dass ich für die anderen nur irgendein Freund von vielen bin. Ja, verdammt ich war immer da, wenn es Probleme gab. Aber wer achtet schon darauf. Warum vertrauen die anderen mir nicht?“ Ich schwieg eine Weile. „Sie mögen dich doch, du wirst sehen, wenn es darauf ankommt, dann vertrauen sie dir mehr als anderen“, sprach ich ihm Mut zu. „Schön war’s“, meinte Tobi bitter. „Besonders von Corinna hätte ich mehr erwartet.“ Dazu konnte ich nichts sagen. Es war eine ziemlich lange Fahrt.

Als wir ankamen, ging gerade die Sonne auf. Diese Stille, die diese Umgebung umgab war zum fürchten. „Heiliger Muckefuck“, flüsterte Fabi. „Oho, hast du etwa Angst?!“, tönte Deniz. „Nein, nein“, murmelte Fabi. Ich grinste. Leise schlich ich mich hinter Deniz und tippte ihn auf die Schulter. Deniz zuckte erschrocken zusammen und drehte sich erschrocken herum. „Marlon, dafür bringe ich dich um!“, schimpfte Deniz. „Das darfst du auch, aber vorher sollten wir rein gehen“, schlug ich vor. Raban rannte auf das Haus zu. „Also los, worauf warten wir noch!“, rief er. Juli stürmte an Juli vorbei und war verschwunden. „Juli?“, rief ich und ging ins Haus. „Juli, wo bist du?!“, schrie Fabi. „Juli, du feiger Hund. Wo steckst du?“, rief Deniz. „Oha, ich glaube er ist verschwunden.“ Ein Vogel zwitscherte. Irgendwie klang dieser Vogel merkwürdig. „Hier ist etwas faul“, flüsterte ich. „Ach, was du nicht sagst“, sagte jemand hinter der Tür. Es war Juli. „Oha, hier bin ich Deniz“, machte Juli weiter. „Dafür hasse ich dich!“, empörte sich Deniz. Plötzlich krachte es hinter uns. Jemand fiel in Deniz rein. Deniz schrie auf. Ein Junge von 14 Jahren stand auf und rieb sich das Knie. Ich musterte den Jungen. Irgendwie kannte ich den Jungen. War er ein berühmter Schauspieler? Konnte er Fußball spielen? War ich ihm schon mal begegnet? Hatte ich vielleicht schon einen Film mit ihm gedreht? Jetzt fiel es mir ein. Wie dumm von mir. Es war Konrad Baumann, der in den Wilden Kerle Filmen Juli spielte. „Konrad!“, rief ich. „Hey Kumpel!“, begrüßte Deniz ihn. „Was machst du denn hier?“, fragte Fabi. „Hier ist etwas scheußliches im Gange. Ein Junge hat Alex entführt“, wisperte Konrad. „Wer ist dieser Junge?“, wollte Jojo wissen. „Ich“, antwortete jemand in der hintersten Eck. „Ich freue mich sehr euch wieder zu sehen, besonders meinen alten Freund Jimi und den Streber Tobi“, sprach der Unbekannte. „Nein, das... das kann nicht sein“, stammelte Tobi. „Du bist in einer Strafanstalt.“ „War. Nun bin ich zurück.“ Nun trat Pablo aus seinem Versteck. Bevor wir klar denken konnten, befanden wir uns auch schon in einem dunklen Raum. In diesem Raum saßen Alex und der Rest. „Tobi!“, reif Soraja und stürmte auf ihn zu. Nun sprang auch Alex auf, um seinen besten Freund zu begrüßen. Tobi sah den „Renner“. Schnell stellte ich mich ihr vor, um Tobi vor ihrem Blick zu bewahren, weil er rot wurde. Jonas grinste. „Oh man, jetzt sitzen wir hier fest“, stöhnte Jimi. Cora saß neben ihm. „Wer ist das neben Jimi?“, fragte Soraja misstrauisch. „Cora“, gab ich bereitwillig Auskunft. Dann schluckte ich. Jimi fing Sorajas Blick auf. „Was ist los?“, fragte Soraja. „Ich... nichts“, log Jimi. „Ich glaube, dass wir ziemlich in der Patsche sitzen.“ Soraja ließ nicht locker. „Was hast du mit der da zu schaffen?!“, schrie sie aufgebracht. Jimi schwieg. Cora stand auf. „Jimi, wer ist dieses Mädchen?“ „Wer ich bin? Ich bin seine Freundin!“, brauste Soraja auf. „Falsch, ich bin seine Freundin“, widersprach Cora. „Hört auf ihr beiden!“, ging Hannah dazwischen. „Du bist ein Betrüger!“, zischte Soraja. „Bin ich nicht!“, schrie Jimi. „Bist du doch!“ „Nein!“ „Doch, du Idiot!“ „Es reicht!“ „Er ist schuld!“ „Ach ja?!“ „Ja, natürlich!“ „Ich hasse dich!“ „Glaub ich dir nicht!“ Der Streit wurde durch das Ankommen von Pablo unterbrochen. Pablo ging auf Jimi zu. Ich sprang auf. „Ich warne sich, solltest du einem von uns ein Haar krümmen...“, ich geriet außer Atem. „Ich glaube, du kannst mir nicht drohen. Ihr habt einen Verräter unter euch und Jimi ist auf ihn reingefallen. Ach ja, wenn ihr euren Freund jemals lebend wiedersehen wollt, dann muss einer von euch sterben“, lachend verschwand er. Ich unterdrückte meine Tränen. Einer würde sterben, mein Bruder oder jemand anderes. „Das kann er nicht machen!“, schrie ich entsetzt. „Noch ist keiner Tod“, sagte Tobi. „Sehr schlau“, war Hannahs Kommentar. Tobi wurde rot. „Sag mal bist du in Hannah verknallt?“, kicherte Jonah. „Kichere nicht so blöd!“, blaffte Leah. „Hey hey, hört euch die an, bist du etwa auch verliebt?“, spottete Jonah. „Idiot!“, zischte Tobi. „Da kannst du Recht haben“, stimmte Leah zu. Jonah warf Louis einen Blick zu und beide fingen an zu lachen. „Ihr seid so kindisch“, knurrte Hannah. Auf einmal konnten Jonah und Louis ganz ruhig sein. „Danke“, flüsterte Tobi. Jonah traute sich nicht einmal noch einen Blick mit Louis zu wechseln. „Aber wer ist denn der Verräter?“, fragte Freddy. „Ich“, kam es von Cora. „Ich habe Jimi ausgenutzt, um Pablo Informationen über euch zu geben.“ Jimi starrte sie an. „Es tut mir leid, ich habe dich betrogen Jimi“, Cora weinte fast. „Hey, ist ja gut. Ich bin auch auf Pablo hereingefallen, bis ich mich in einen anderen verliebt habe“, meinte Corinna. „Ja, aber in wen?“, wollte Jonas wissen. Louis wurde rot. Jonah starrte ihn an, als sei er ein Marsmännchen. „Ich bin ihr Freund“, gestand er. Louis war das sehr peinlich. Jimi sah zu Soraja. „Kriege ich noch eine Chance bei dir?“ Soraja sah ihn nur finster an. „Ich bin auch auf Pablo hereingefallen, ich Esel!“, schimpfte Alex. Henri legte ihm den Arm auf die Schulter. „Ist doch egal“, sagte sie leise. „Ich mag dich trotzdem.“ Dann küsste sie ihn. Irgendwie kam ich mir so alleine vor. Allein, single und noch nicht einmal Jungfrau.

12. Kapitel Die Hoffnung E: Soraja
Mit der Zeit wurde es heiß und stickig im Raum. Unsere Wasservorräte brachen wir noch nicht an. Sonst wären wir schon längst verrottet. Jeder trug nur noch leichte Sachen, nur Deniz wollte seine Motorjacke nicht ablegen. Was ich für ziemlich dumm hielt. Bisher war Pablo nicht noch einmal aufgetaucht. Deshalb konnten wir uns erst mal anderen Problemen zuwenden. Nämlich dem Nachwuchs der GFG. Tobi sollte entscheiden, was er davon hielt, dass Hannah und co. Mitglieder der GFG wurden. „Nimm diese Mistviecher bloß nicht auf!“, meinte Alex böse. „Das ist Beeinflussung“, protestierte ich. „Ich weiß“, sprach Alex. „Wozu brauchen wir die überhaupt?“ Hannah kochte vor Wut. „Lass ihn sich doch selber entscheiden. So kann er ja kein Wort sagen.“ „Soll er ja auch nicht“, Alex grinste. „Das wird aber seine Meinung nicht ändern“, entgegnete Leah. „Wenn ich es nicht will, dann kommt ihr auch nicht ins Team“, erwiderte Alex. „Du hast mich damals akzeptiert, also wirst du auch sie akzeptieren. Komm schon, im Grunde magst du sie doch“, versuchte ich Alex zu überreden. „Bei dir war das was anderes!“, schnauzte Alex. „Du denkst du bist cool, bist du aber nicht!“, empörte sich Hannah. „Ich bin ja wohl cooler als du!“, entgegnete Alex. „Das bringt doch nichts“, ging Caro dazwischen. „Aber Schwesterchen, das macht gerade so Spaß“, zog Alex sie auf. Caro gab ihrem Bruder eine Ohrfeige. „Jungs“, murmelte Caro. “Ich finde, dass sie in die Mannschaft gehören”, kam es von Tobi. Alex sah aus, als wolle er Tobi an den Hals springen. „Dafür bringe ich dich um!“, Alex haute mit der Faust gegen die Wand. Eine Lawine von Staub und Farbe kam herunter. Dahinter war ein enges Loch. „Alex“, rief ich. „Du bist genial!“ „Hey!“, protestierte Wilson. „Außer mir ist keiner genial!“ Konrad inspizierte das Loch. „Da passen nicht alle durch“, stellte er fest. „Dann gehen drei Personen, nämlich Konrad, Soraja und Jimi“, bestimmte Marlon. „Beeilt euch und holt Hilfe! Und streitet euch nicht!“ „Sonst noch etwas?“, fragte Konrad etwas genervt. „Vergoldet eure Zeit nicht mit Fußball spielen.“ Wir krochen in das Loch, welches ziemlich eng war. Vielleicht sollte ich weniger essen. Das Loch wollte kein ende nehmen. Wenigstens war es dort kühl. Plötzlich wurde es heller und wärmer. „Ich kann das Ende sehen!“, rief Jimi. „Dann geh mal weiter!“, zischte ich. Wir gelangten auf eine Wiese. „Ich brauch ne Pause“, keuchte Jimi. „Ich auch“, stimmte Konrad ihm zu. „Was habt ihr denn? War das schon zu viel für euch?“, gab ich an. Ich rupfte ein paar Grashalme aus und streute sie Jimi über den Kopf. „Du bist einfach ein Feigling!“, rief ich und rannte vor Jimi davon. „Na warte!“, schrie Jimi und stürmte mir hinterher. „Wartet auf mich!“, rief Konrad. Er lief über die Wiese und rutschte aus. „Wehe, ihr lacht!“, schimpfte er. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, guckte zu Jimi und wir beide brachen in Gelächter aus. „Und was machen wir jetzt?“, wollte Konrad wissen. „Unsere Zeit mit Fußball vergolden“, meinte Jimi scherzend. „Ok, du gehst ins Tor“, sagte ich. „Das war nicht ernst gemeint!“, widersprach Jimi. „Von mir schon. Oder bist du doch ein Feigling?“, neckte ich ihn. „Na gut“, gab Jimi nach. „Okay, ich wette, ich kriege mehr Tore bei Jimi rein als du“, sagte ich zu Konrad. „Wetten nicht“, erwiderte Konrad. Ich holte zum Schuss aus und traf. „Yeah!“, schrie ich. Konni war dran, er legte sich den Ball zurecht und traf daneben. Der Ball flog über uns hinweg. „Na toll!“, motzte Jimi. Wir liefen los, rannten dem ball hinterher. Konrad verlor den halt und knallte gegen ein Mädchen, das unseren Ball in der Hand hielt. „Oh.. äh... sorry“, stotterte Konni. „Wie heißt du?“ „Pola“, antwortete sie. „Wohnst du hier?“ „Nein, ich mache hier Urlaub.“ „Kommt, wir müssen weiter!“, drängte Jimi. „Komm doch mit uns“, sagte ich. „Gerne“, meinte Pola. „Wir stecken in großen Schwierigkeiten“, erklärte Jimi. „Ich weiß“, sagte Pola. „Ich habe euch beobachtet. Ich kenne Pablo, weil er früher oft bei mir zu Besuch war. Vielleicht kann ich euch helfen.“ „Vielen dank, aber wir können dich nicht in Gefahr bringen“, lehnte Konrad ab. „Sie ist unsere einzige Hoffnung“, widersprach ich. „Sie kann Pablo ausspionieren.“ Pola strahlte. „Aber sie muss ihn nicht küssen, oder?!“ „Sie einer mal an, Konrad hat einen Narren an ihr gefressen“, flüsterte Jimi. „Also, mach dich an die Arbeit“, kommandierte ich. „Aber sei vorsichtig!“, warnte Jimi. „Na klar, sie ist ja nicht so dumm wie du“, sagte ich. „Nettes Mädchen. Ja, beinahe mein Typ“, meinte Konrad eher zu sich selbst. „Na dann, frag sie doch, ob sie dich will“, forderte Jimi ihn auf. „Du spinnst doch. Sie kennt mich ja noch nicht einmal richtig“, protestierte Konrad. Ich kicherte. Typisch Jungs! Bei so was sind sie schüchtern und feige, aber sonst vorlaut und angeberisch. „Kichere nicht so blöd!“, motzte Jimi. „Lass mich doch!“, verteidigte ich mich. „Kommt, wir ruhen uns aus bis Pola etwas heraus gefunden hat.“ Ich legte mich auf die Wiese. Ich musste wohl geschlafen haben, denn irgendwann rüttelte mich jemand wach. „Soraja, komm schnell“, ich schlug die Augen auf. Vor mir stand Konrad. „Wir müssen hier weg!“ „Wie... was „, stotterte ich. „Er ist uns auf den Fersen.“ „Wer?“ „Pablo“ Ich sprang hoch. Pola und Jimi zogen mich hinter einen Baum. „Wo ist er?“, wisperte ich. „Da vorn“, Pola deutete auf die Wiese. „Mist!“, fluchte ich. „Das kannst du laut sagen“, war Jimis Kommentar. „Besser nicht“, murmelte Konni. „Los komm Pola, lenk ihn ab!“ „Hallo Pablo!“, begrüßte sie ihn. Pablo guckte noch einmal zu den Bäumen, dann wendete er sich Pola zu. Die beiden unterhielten sich. Pola gab uns ein Zeichen und wir liefen in ein überfülltes Eiscafé hinein. Etwas später kam Pola. Konrad bestellte jedem ein eis. „Was hast du raus gefunden?“, erkundigte sich Konrad. „Er lässt Leon jede Stunde verprügeln. An den Schlüssel bin ich nicht gekommen“, berichtete Pola.“ Den besorgen wir uns noch“, meinte Jimi. „Und zwar heute Nacht.“ „Okay, das übernehmt ihr beide, Pola und ich lenken Pablo ab!“, beschloss Konrad. Alle waren damit einverstanden.

Kapitel 13 Die Rettung E. Jimi
Wir warteten bis es dunkel wurde, dann schlichen sich Pola und Konrad an Pablos Schlafraum heran. Sie warfen einen Ball durchs Fenster und liefen kreischend weg. Er stand auf und lief im Schlafanzug hinter ihnen her. Ich sah zu Soraja, die nickte und stand auf. Als ich aufstand prallte ich mit meinem Kopf gegen einen Baum. „Kannst du nicht aufpassen, du Idiot!“, schnauzte Soraja mich an. „Was kann ich dafür, dass der Baum hier wächst“, beschwerte ich mich. „Komm, sonst wirst du noch zum Baum“, kommandierte Soraja. „Jaja, Miss Ungeduldig“, grummelte ich. Wir schlichen ins Haus und blieben stehen. „Warte hier, ich hole den Schlüssel“, sagte ich. „Kommt gar nicht in Frage“, empörte sich Soraja. „Ich will dich nicht in Gefahr bringen“, sprach ich leise. „Ich will mich aber in Gefahr bringen“, trotzte Soraja. Ich verdrehte die Augen. „Wir beide“, beschloss ich. „Na schön, Wenn du mir weiter auf die Nerven gehen willst.“ Ich hätte am liebsten geheult, aber das konnte ich natürlich nicht. Natürlich verstand ich, dass Soraja sauer war, aber ich liebte sie. Ohne sie konnte ich nicht mehr leben. Ich wollte meinen fehler wieder gut machen.

Zusammen schlichen wir in den Schlafraum und suchten alles ab. „Verflixt!“, fluchte ich. „Hast du gedacht, dass es so schnell geht?!“, entmutigte Soraja mich. Ich warf einen Blick aus dem Fenster und sah, wie Pola und Konrad sich küssten. Mir tat das Herz weh. Die beiden küssten sich und was sollte aus mir werden?“Lass uns schnell machen!“, befahl ich. „Wie denn, wenn wir den Schlüssel nicht finden?!“, keifte Soraja. Ich schmiss Pablos Betzeug durcheinander, stolperte über einen Stuhl und landete direkt vor dem Schlüssel. „Ich habe den Schlüssel gefunden!“, triumphierte ich. Soraja starrte mich an. Ich erwiderte ihren Blick. Gib mir noch eine Chance. Ich liebe dich doch. Wir verließen das Zimmer. Nun kam das nächste Problem, wir hatten keine Ahnung, wo die anderen gefangen waren. „Ich glaube, sie waren in einem Raum mit einer blauen Tür“, erinnerte ich mich. „Es gibt viele solcher Räume“, sagte Soraja kühl. „Ich glaube es war im ersten Stock.“ „Nein“, widersprach ich. „Mindestens im zweiten Stock.“ „Ach quatsch.“ Wir gingen die Treppe hinunter. Im ersten Stock waren keine blauen Türen. „Bist du sicher, dass es eine blaue Tür war?“, erkundigte sich Soraja. „Sie könnte auch weiß sein“, sagte ich kleinlaut. Wir gingen in den dritten Stock. Dort war nur eine rote Tür. Ich klopfte dagegen und jemand kam an die Tür. „Wer ist da?“, flüsterte jemand, dessen Stimme wir sehr gut kannten. „Tobi, bist du das?“, flüsterte ich zurück. „Jimi“, Tobi freute sich. „Kommt ihr uns befreien?“, mischte sich Louis ein. „Ne, wir lassen euch hier vergammeln“, kommentierte Soraja. Ein Raunen war hinter der Tür zu hören. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss. „Was ist das?“, fragte Fredy ängstlich. „Der Schlüssel im Schloss, du Angsthase“, erklärte Marlon. Der Schlüssel drehte sich rum und die anderen waren frei. „Na endlich, das wurde aber auch Zeit!“, rief Alex. „Psst, bist du verrückt“, ich hielt Alex meine Hand vor den Mund. „Beeilung, Beeilung, sonst kommt Pablo wieder!“, hetzte Hannah.

14. Kapitel Der Kampf E: Tobi
Wir stolperten vorwärts. Erschlagen von der Hitze. Auch Konrad und Pola gesellten sich zu uns, denn sie hatten Pablo erfolgreich abgewimmelt. Es war nicht schwer zu erraten, dass die beiden zusammen waren. Jedenfalls nicht für mich. Und was war mit mir? Fabi musste Freddy tragen, da der schon fast schlief. Gerade, als wir im ersten Stock angekommen waren, stoppte Marlon: „Was ist mit Leon?“, fragte er. Das Licht ging an. „Um den kümmern wir uns, wenn wir in Sicherheit sind!“, rief Jimi. „Schnell sonst findet Pablo uns!“ „Das hat er bereits!“, rief jemand hinter uns. „Rennt!“, reif ich. „Rennt um euer Leben!“ Ich sprang auf Pablo zu. „Los, zieh!“, schrie ich und zog mein Holzschwert aus der Jacke, welches ich immer bei mir trug. „Für Leon!“, schrie ich und holte zum Schlag aus. Pablo wehrte meinen Schlag ab. Nun war ich es, der parieren musste. „Wie du willst“, ich versuchte wieder anzugreifen. Pablo aber konnte mir ausweichen. Ich fluchte. „Wenn ich gewinne, dann gibst du Leon frei!“, brüllte ich. „Ich glaube nicht, dass du gewinnst“, tönte Pablo. „Die Chancen stehen fünfzig Prozent“, meinte ich. „Ach ne“, Pablo trat mir in den Bauch. Ich stolperte, fasste mich aber schnell wieder. Ich verletzte ihn am Arm. Er wurde wütend und stürmte auf mich zu. Ich bekam Angst, doch ich musste gewinnen. Mit einem Aufschrei wich ich aus. Ich rannte die Treppe des ersten Stockes hoch. „Komm doch, wenn du dich traust!“, rief ich. Pablo rannte zu mir hoch. Mir tat mein Bauch weh. Die Schwerter klirrten. Auf einmal zog Pablo ein richtiges Schwert hervor. Immerhin waren alle außer Leon in Sicherheit Ich lockte Pablo in den zweiten Stock. Pablo haute, wie ein blinder mit dem Schwert um sich. Er schlug mir das Schwert aus der Hand. „Gib auf! Es hat keinen Sinn!“, schrie Pablo. Ich zog mich in die hinterste Ecke zurück. Vielleicht hatte er recht. Nein, so durfte das ganze nicht enden. Pablo kam immer näher. Sein Schwert sauste auf mich zu, ich versuchte auszuweichen, doch es war zu spät. Das Schwert schnitt mir tief ins Bein. Ich biss die Zähne zusammen. „Gib auf!“, wiederholte sich Pablo. „Wir denken gar nicht daran!“, reifen drei Mädchen. Es waren Pola, Soraja und Hannah. Soraja warf Pablo einen Basketball an den Kopf. Pablo fiel die Treppe hinunter. Er lag im Erdgeschoss. „Ist er tot?“, fragte Soraja angeekelt. „Nein, er lebt noch. Ruft einen Arzt, schnell“, befahl ich. Hannah rannte los. Ich sah einen Zettel in Pablos Jackentasche stecken und steckte ihn ein. Alex und Louis kamen angerannt. „Wir müssen Leon befreien“, sagte ich. „Marlon hat ihn befreit“, meinte Alex. Zum ersten mal seit Tagen lächelte Alex wieder. „Ich gratuliere dir“, Alex ging auf Hannah zu. Verwirrt sah sie Alex an. „Wozu?“ „Ich gratuliere euch allen. Pola, Hannah, Leah, Jonas, Jonah und Louis. Ihr seid ab heute Mitglieder der GFG.“ Die anderen waren inzwischen auch bei uns eingetroffen. „Hiermit seid ihr Hannah, der Renner, Leah, die Tapfere, Louis, der Angriffslustige, Jonah, der Stolze, Jonas, der Unternehmungslustige und Pola, die Hoffnung“, verkündete Soraja. Die Herausforderin versuchte mich hoch zu ziehen, doch es klappte nicht. „Bin ich froh, dass wenigstens du immer treu bist“, meinte Soraja zu mir. „Und ich?“. Wollte Freddy wissen. „Ja, du natürlich auch“, lachte Soraja.“ Aber mir gefällt nur ein Junge.“ Ich sah zu Jimi hinüber. War Jimi gemeint? Oder etwa ich? Klar, ich hatte immer für Soraja geschwärmt. Sogar noch vor Alex, aber... „Ich meine dich“, sagte Soraja zu mir. Das konnte ich Jimi nicht antun. Ich konnte das nicht tun. „Du hast es verdient“, munterte Leah mich auf. „Du musst nur ein Wort mit zwei Buchstaben sagen“, sagte Marlon. „Ja“, sagte ich an Soraja gewandt. Ich betrachtete den Boden. Bloß nicht Jimi angucken. „Ich bin dir nicht böse“, meinte Jimi. “Los, guck hoch. Das ist eine Ehre!“


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.01.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /