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Es war einmal ein kleines Mädchen, ganz allein. Es lebte in einer Hütte im Wald, nicht weit weg von hier. Seine Eltern hatten es verlassen, es musste sich immer selbst versorgen, niemand half ihm dabei. Es sah manchmal von dem großen Hügel aus die anderen Kinder im Dorf, sie lachten und spielten miteinander. Das Mädchen war sehr traurig, weil es hier allein war. Also ging es an einem sonnigen Tag aus dem Wald in das Dorf. Es streifte durch die Straßen und sah sich die vielen bunten Häuser an, mit Blumen an den Fenstern und gepflegten Gärten. Sie waren ganz anders als seine Hütte im Wald, die war nur schmutzig braun. Als sie den Dorfplatz erreichte kam ein Junge auf es zu. Als er das Mädchen erblickte, hielt er inne. Das Herz des Mädchens machte einen Sprung, endlich sah sie mal die anderen Kinder! Doch der Junge fing nur an zu lachen. Er zeigte mit seinem Finger auf es und andere Kinder kamen herbeigelaufen. Sie fingen alle an zu lachen und zeigten auf es. Unter Tränen lief es in den Wald zurück, es wollte nur noch allein sein. Die anderen Kinder folgten aber dem dreckigen Kind in den Wald, in den sie eigentlich nicht durften. Das kleine Mädchen kannte den Wald ganz genau und so lief sie in eine gut versteckte Höhle, von der es wusste, dass sie nur einen Ausgang hatte. Die schreienden Kinder folgten ihm in die Höhle, doch es hatte sich in einer Nische versteckt und sah im Halbdunkel die anderen an ihm vorbeilaufen. Sie hörte die Rufe, doch nach einer Zeit veränderten sie sich. Das Lachen verschwand. Sie hatten sich verirrt, es spürte die Angst in den Schreien, doch es selbst hatte doch solche Angst vor den Kindern. Leise schlich es sich wieder aus der Höhle und ging zu dem großen Hügel zurück. Von dort aus sah sie den Menschen zu, wie sie ihre Kinder suchten. Doch sie waren alle in der Höhle. Als es dunkel wurde kamen die Erwachsenen in den Wald. Sie entdeckten das kleine Mädchen und fragten es nach den anderen Kindern. Das Mädchen schüttelte nur den Kopf, es sprach nicht. Die verzweifelten Eltern suchten den ganzen Wald ab, fanden aber ihre Kinder nicht. Nach drei Tagen gaben sie die Suche auf.
Und das kleine Mädchen saß wieder auf seinem Hügel und sah in das Dorf. Es spürte die Traurigkeit, die den Ort erfüllte. Dann für einen winzigen Augenblick lächelte es.
Die anderen teilten endlich seinen Schmerz.

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Tag der Veröffentlichung: 04.03.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für E.

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