Das Mal Kapitel 5
-Unwissend
Die Wolken zogen langsam über unseren Köpfen vorbei und veränderten dabei ständig ihre Form. „Was Ray wohl gerade macht?“ dachte ich während ich meinen verträumten Blick nicht vom Himmel abwenden konnte. „Ob es ihm mit seinen Verletzungen gut ergeht?!“ Ich schloss meine Augen und dachte „Ich muss wieder zu ihm zurück!“ plötzlich erschien ein dunkler Schatten über mir „Na Zoey? Hast du von mir geträumt?“ sagte der Schatten „Moment.... Schatten können nicht sprechen!“ rief ich. Ruckartig setzt ich mich auf und knallte mit meinem Kopf voll gegen den von Zack „Autsch!“ sagte ich während ich mir den Kopf rieb „Bist du jetzt wach?“ sagte Zack als er mich, wie schon so oft, mit seinem wunderschönen Lächeln anfunkelte. „Guten Morgen Herr Schatten.“ sagte ich mit einem grinsen im Gesicht. Doch Urplötzlich verdunkelte sich seine Miene und er sagte „Lass uns zurück ins Dorf gehen“ „O-okay“ das waren dann aber auch schon die einzigen Worte die ich zu dieser Zeit herausbrachte. Er streckte mir seine Hand hin und ein krampfhaftes Lächeln verbreitete sich auf seinen Lippen.
Ich nahm seine Hand und stand von der schönen grünen, mit Blumen übersäten Wiese auf. Noch einmal blickte ich hinauf in den Himmel und beobachtete eine Wolke die sich langsam auflöste. Ich grinste kurz und Zack und ich liefen los.
Als wir gingen hielt Zack meine Hand und trotz der Tatsache das wir uns geküsst hatten, ich das Gefühle hatte wir kennen uns schon ewig und das er mir all diese wichtigen Dinge über Codat und das Mal gesagt hatte, trotz all dem lief ich, wie sollte es auch anders sein, knall rot an. Ein klein wenig schämte ich mich dafür doch Zack scheinte das nicht weiter mit zu bekommen. Denn er schien tief in seinen Gedanken versunken. „Was ist nur los mit ihm?“ fragte ich mich in Gedanken während ich ihn aus dem Augenwinckel beobachtete.
Langsam liefen wir über den kleinen Hügel der die Sicht auf das Dorf versperrte. Mit jedem Schritt konnte ich mehr von dem Dorf sehen. Ich musterte das Dorf. Was mir sofort auffiel war das grösste Gebäude des Dorfes, es musste die Kirche gewesen sein. Etwas weiter links stand ein weiteres großes Haus das größer und prächtiger war als die Häuser um es herum. Ich sah auch das auf dem Dach des Hauses sich eine Art Glockenturm befand, von weitem schon konnte man das funkeln der goldenen Glocken sehen. Die anderen Häuser sahen ziemlich gleich aus.
Nach einer Weile kamen wir unten im Dorf an. Es gab erstaunlich viele Seitengassen wie man es aus vielen Mittelalterlichen Dörfern kennt. „Welches Haus wohl seines ist?“ Ich schaute mich in der gesamten Umgebung um und war fasziniert von dem Leuten die wir auf der Straße trafen. Was mich jedoch wunderte war das einfach jeder denn wir trafen Zack freundlich begrüßte. Ich meine man kann noch so ein guter Nachbar sein aber das einem wirklich jeder Hallo sagt, ist doch schon ein wenig merkwürdig.
Wir liefen immer weiter gerade aus. Plötzlich hörte ich laute Musik und Gelächter und wir kamen am Marktplatz an. Ich schaute mich mit großen Augen um. Man hätte wohl nie gedacht das in diesem kleinem Dorf so viele Menschen leben. Man konnte einfach alles sehen überall standen Händler, Schmiede und Handwerker alle boten sie ihre Ware an. Mir fiel auf das sich viele Leute an einem Platz versammelt hatten von der Neugier gepackt löste ich mich von Zacks Hand und drängelte ich vor in die erste Reihe. Ich wollte sehen was da vor sich ging.
In mitten des Kreises stand ein Mann der neben sich ein Krug Wasser stehen hatte.
Er hob die rechte Hand und plötzlich stieg eine Wasserkugel neben ihm empor. Es sah atemberaubend aus. Er bewegte seine Hand weiter nach rechts und nach links oder zeichnete Kreise in die Luft, egal welche Bewegung er Vollbrachte die Wasserkugel folgte seinen Bewegungen.
Nun nahm er den Wasserkrug und stellte ihn Links von sich hin. Er hob die linke Hand und eine weitere Wasserkugel erschien. Er Vollführte wunderbare Bewegungen mit seinen Händen und ich konnte meinen Blick nicht eine Sekunde von ihm abwenden.
Als Großes Finale hob er beide Hände in die Luft so das die Wasserkugel empor flogen und plötzlich Klatschte er laut in die Hände und die Wasserkugeln zersprangen in der Luft. Die Wassertropfen die hinunter fielen spiegelten den Glanz der Sonne wieder und man konnten einen klaren Regenbogen sehen. Es war einfach wundervoll.
Alles um mich herum klatschten und jubelten. Auch ich war total aus dem Häuschen und klatschte und jubelte mit.
Langsam löste sich die Menschen Menge auf und es blieben nur noch ich und der Magier an dem Ort stehen an dem er den Trick vollführt hatte. Ich ging auf ihn zu und sagte. „Guten Tag mein Herr“ der Magier drehte sich zu mir um und entgegnete „Guten Tag kleine was kann ich für dich tun?“ „Ich möchte gerne wissen wie sie diesen Trick vollführt haben. Wohl kaum mit echter Magie.“ der Magier sah mich verdutzt an „Gewiss mit Magie, wie gedenkt ihr sonst das ich dies Meisterwerk vollbringen könne?“ ich wusste nicht was ich antworten solle stattdessen sagte ich „Ich bin Zoey und wie heißen sie?“ sagte ich freundlich und reichte ihm die Hand. „Ich bin Kritasé sehr erfreut.“ sagte Kritasé und wollte gerade meine Hand nehmen als er das Mal entdeckte „Ein Träger?“ murmelte er „Ein was?!“ fragte ich ihn. „Nichts, nichts. Aber hör mir zu Zoey wenn du irgendwann meine Hilfe benötigen solltest. Scheue dich nicht davor mich darum zu bitten.“ Er klatschte in die Hände und war mit auf einmal verschwunden. „Das war ja merkwürdig.“ sagte ich vor mich hin als ich mich wieder auf den Weg zurück zu Zack machte. „Was ist los Zoey?“ sagte Zack der mich mit bedrückter Miene anschaute. „Nichts.... ich meine... es ist nichts ich bin nur immer noch so überwältigt von dem Magier der hier war.“ stammelte ich zusammen. „Naja wenn sonst alles in Ordnung ist.“ sagte Zack und griff nach meiner Hand. „Was ist ein Träger?“ dachte ich.
Wir liefen weiter durch die Straßen Karatajas als Zack plötzlich stehen blieb. Ich richtete meinen Blick auf und erblickte das große Haus das man von Hügel aus sehen konnte. „Hier wohnst du also?!“ sagte ich und konnten meinen erstaunten Blick nicht von dem Haus abwenden. Ich musterte es von oben bis unten. Es hatte alte Klapp Rollläden aus Holz die mit einem schönen eingeritzten Muster verziert waren. Die Farbe des Hauses beschränkte sich auf ein schlichtes weiss-grau und das Dach lief zu einer spitze zusammen außer an der Stelle an der Turm befestigt war, denn dort war die Stelle eben.
Ich schaute weiter hinauf und betrachtete die Glocken sie glänzten im Sonnenlicht und als ich sie ansehen wollte wurde ich geblendet. Ich kniff die Augen zusammen und senkte meinen Blick wieder. Wir liefen ein paar Schritte weiter Richtung Haustür als mir plötzlich ein kleines Schild neben der Haustür auffiel darauf stand „Shichó“. Ich schaute Zack an und sagte „Oh, dein Vater ist also das Oberhaupt des Dorfes?“
Er nickte wandte seinen Blick aber nicht von Haus ab. Zack beobachtete es als ob es ihn gleich fressen wolle.
Nun standen wir direkt vor der Haustür und Zack klopfte an der Tür an.
Langsam öffnete sich die Tür mit einem leichten ächzen. „Wer ist hier?“ hörte ich eine dunkle Stimme bedrohlich rufen. „Ich bin es Vater.“ sagte Zack mit einem leicht genervten Unterton. Schlagartig flog die Tür auf und vor mir stand ein Mann so gross wie eine Mauer. Ich wusste nicht genau ob ich zu diesem Zeitpunkt lachen oder Angst haben sollte, also entschied ich mich nichts zu tun und den Mann der Zacks Vater sein musste einfach nur anzustarren.
„Da bist du ja endlich wieder Zack! Du warst ja ganz schön lange weg mein Sohn.“ Doch plötzlich fiel sein Blick auf mich und mich überkam ein Schaudern. Er lehnte sich rüber zu Zack und flüsterte „Neue Freundin Zack? Guter Geschmack!“ und blinzelte ihm zu wahrscheinlich dachte er das ich es weder mitbekommen noch gehört hätte. Ich schmunzelte leicht und plötzlich packten mich zwei Arme und hoben mich hoch in die Luft. „Ich freu mich ja so, ich freu mich ja so!“ sagte Zack´s Vater und wirbelte mich wild in der Luft herum. „Entschuldigen sie! Sie erdrücken mich!“ er hielt inne und lies mich sanft wieder auf den Boden. Ich taumelte kurz hatte mich aber schnell wieder unter Kontrolle „Entschuldige! Manchmal habe ich mich einfach nicht unter Kontrolle!“ Er rieb sich den Hinterkopf und fing plötzlich an laut zu lachen. Ich sagte „Oh mein Gott, die Mauer lacht....“
Nach ein paar Sekunden hörte er wieder auf und sagte „Entschuldige ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, ich bin Karator Zack´s Vater und dazu noch das Oberhaupt dieses Dorfes.“
Ich grinste und entgegnete ihm „Guten Tag, ich bin Zoey, Zoey Watson erfinder Lehrling.“
Plötzlich nahm Zack meine Hand und ging ohne ein Wort an seinem Vater vorbei und rannte die Treppe, mit mir im Schlepptau, hoch.
„Er verhält sich so merkwürdig, ich muss ihn fragen was mit ihm ist!“ dachte ich.
„Das ist mein Zimmer.“ sagte Zack und öffnete die Tür vor der wir standen.
Wir betraten das Zimmer und ich sah mich erst einmal um. Sofort vielen mir die vielen Schriftrollen auf die überall an den Wänden hingen und auf dem Boden lagen. Schwerter lagen verstreut auf dem Boden herum. Auf einem Schreibtisch der rechts von der Tür stand lagen viele Papiere und aufgeschlagene Bücher, was die alles wohl zu bedeuten hatte?
„Es tut mir leid das ich so bedrückt war die ganze Zeit... aber... ich wusste einfach nicht wie ich es dir sagen sollte.“ fragend schaute ich Zack an „meinst du etwa die Sache das dein Vater das Oberhaupt des Dorfes ist? Das macht mir nichts aus, wirklich!“ entgegnete ich. „Das ist es nicht Zoey.“
erstaunt guckte ich Zack an. Plötzlich hob er den Finger und zeigte auf eine der Schriftrollen die an seiner Wand hingen. Ich begann laut zu lesen:
„Die Zeit wird sich wiederholen. Alles wird so sein wie damals. Die Träger werden sich mit den Geronen aus dem Süden verbünden und der Herrscher wird seine Armee vor uns aufbauen.
Vom Westen werden sie kommen sie, die Wesen der Nacht die, die im Zwielicht stehe. Vom Osten kommen die leisen sich windenden Schleicher der Vorwelt aus den Ebenen. Unsere Hoffnung aus dem Süden die, die die Welt wieder in Licht tauchen werden, die Träger.
Letztendlich vom Norden. Da wird Er kommen der, der seine Armee gegen uns stellen wird und mit den Reitern und Koakis in die Schlacht ziehen wird, der selbst ernannte Herrscher.“
Ich war wie erstarrt als ich den Text fertig gelesen hatte. „Was...was hat das alles zu bedeuten?!“ ….
Tag der Veröffentlichung: 01.10.2010
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