1.Kapitel
Wenn ich genauer über diese Situation nachdachte, schien sie doch nicht ganz so tragisch und schlimm. Ist der Umzug in eine andere Stadt nicht im jeden Fall schlimm genug? Reicht es nicht aus zu wissen, das man sich erst an die Umgebung und die Leute gewöhnen musste? Musste einem auch noch das Schlechte Gewissen plagen, weil man sich doch dagegen geweigert hatte aber schließlich doch mit gefahren ist? Ich fande es absolut nicht richtig nach Forks zu ziehen. In dieser verregneten Stadt will doch eh keiner wohnen und außerdem ist das Wetter hier genauso scheußlich wie dieses ekelhafte grüne Gewächs das einem am Straßenrand folgte. Ich sah zum Himmel und beobachtete die grauen und trüben Wolken wie sie dem Sonnenlosen Himmel folgten. Immerhin regnete es nicht, das wäre wirklich ein schlechtes Ohmen gewesen. Ich mochte dieses feuchte und schlechte Wetter überhaupt nicht. Vielleicht lag es daran das ich aus den wärmeren Regionen stammte, möglicherweise auch weil es kein gesunder Mensch mochte in so einem Kaff zu wohnen. Es war schier unmöglich sich hier wohlzufühlen, wo ich doch etwas ganz anderes gewohnt war. Ich mochte die Knallige Hitze die in meinem alten Zuhause herrschte, die brennende Sonne die auch noch am späten Abend schien. Hier hingegen musste man beten damit die Sonne sich einmal im Jahr zeigte. Dennoch – meine Eltern hatten darauf bestanden das ich es wenigstens versuchte mich hier einzubringen. Sie hatten mich schon auf der Highschool in Forks angemeldet und ich musste sie nur noch so mutig wie ich war betreten. Wenigstens hatten meine Eltern ein großes neues Haus gekauft, das nahe an der Highschool stand. Wir waren zwar nur zu viert – mein Bruder hasste es übrigens auch hier – aber dennoch wurde ich tatkäftig unterstützt das wir wieder die brennende Sonne und die Hitze wieder bekamen. Mein Bruder Logan hatte sein Stipedium wegen meinen Eltern verloren, er war auf dem besten Weg ein Footballstipendium an der besten Universität in Los Angeles zu bekommen. Er hatte dort seine Freunde und genauso wie ich meine wichtigsten Person verloren. Sie alle waren Meilenweit von uns entfernt und genossen gerade die Ferien. Hier hingegen musste ich noch zwei Monate büffeln damit ich Ferien hatte.
Nichtsdestotrotz half mein Bruder und ich fleißig beim Auspacken. Das große Auto war voll mit Umzugskartons und Habseeligkeiten meiner Eltern. Ich hatte gerade meinen Koffer noch packen können, bevor meine Mutter all meine Möbel und Anziehsachen weggeschmissen hätte.
Wir stampften gerade in das neue unvertraute Heim und mein Bruder und ich knallten die Kartons auf den Parketboden. Ich sah mich im großen hellen Flur um. Es erinnerte mich stark an unser altes Haus, aber das hier war trotzdem von dem zu unterscheiden. Als ob es nicht schon reichte das draußen es vom grünen Zeig wimmelte, standen in jeder Ecke schon mindestens drei Pflanzen. Ich stöhnte und ging dann mit meinem Bruder wieder zum Auto um noch weitere Kisten zu holen.
Da kam mein Vater mir entgegen und hatte eine offene Kiste mit Anziehsachen von Mom dabei.
>>Liz, kannst du das in das Schlafzimmer stellen?<< fragte er höflich und lächelte mich väterlich an. Ich nickte stumm, nahm ihm die Kiste ab und ging an Logan vorbei die Treppe rauf und legte sie Kiste auf das Bett meiner Eltern. Ich sah mich kurz in dem Raum um und stellte fest das er genauso eingerichtet war wie das vorherige Schlafzimmer meiner Eltern. Nur war der Raum anders geschnitten, sodass der Schrank das Bett am anderen Ende der Wand ein bisschen einquetschte. Trotzdem war es wunderschön. Ich wanderte wieder aus dem Zimmer und ging dann noch eine Treppe rauf. Dort hatte ich den Dachboden ganz für mich allein. Darüber war ich sehr glücklich gewesen das wenigstens etwas gutes mich erwarten würde. Aber Logan fand das so gar nicht Klasse. Er hatte mit einen Spruch wie: >Ich bin viel älter als sie also darf ich auch das bessere Zimmer haben
Meine Mutter weckte Logan und mich sehr früh. Deshalb stand ich auch nur sehr widerwillig auf und torckelte noch immer müde und schläfrig die beiden Treppen auf den Dachboden rauf. Meine Anziehsachen suchte ich mir wahllos aus, ich achtete kaum darauf ob sie nun zusammen passten oder nicht. Der erste Schultag. Keiner würde mich besonders mögen, ja wie auch, sie kannten mich ja gar nicht. Dann ging ich schon etwas wacher in das Badezimmer das auch schon frisch renoviert und eingerichtet wurde und putzte mich ordentlich die Zähne. Erst dann bemerkte ich das meine Wahl an den Klamotten die ich einfach so rausgekramt hatte, sogar ziemlich gut aussah. Ich fuhr mir schnell mit den Fingern durch die Haare, nahm eine Spange und band meinen Pony zurseite.
Wieder voll wach, rannte ich dann die Treppe runter weil ich wusste das Logan schon vorgefahren war. Ich schnappte mir meine Tasche mit dem nötigstens und verließ ohne etwas zu Essen das Haus. Zum Glück hatten wir zwei Autos, die auch noch zu meinem Glück beide da waren. Ich setzte mich in Dads Auto der noch tief und fest schlief und raste hinter Logan den Highway entlang. Wieso hatte er denn nicht auf mich gewartet? Wahrscheinlich war es viel zu peinlich als neuer mit seiner Schwester aufzukreutzen, und wenn ich so darüber nachdachte ging es mir genauso wie ihm. Wie peinlich es wäre mit meinem Bruder auis dem Auto zu steigen und die neue zu sein. Jedenfalls stand ich mit meinem Auto schon auf dem Schülerparkplatz und kramte vom Rücksitz schnell meine Jacke und meine Tasche zusammen. Dann stieg ich aus und mir wurde fürchterlich kalt. Sie starrten mich an als wäre ich ein Alien. Ich hasste diese Blicke die viel zu vielsagend waren. Aber zwischen diesen fiesen und gemeinen Blicken gab es auch freundliche und herzliche Blicke. Meistens von Jungs, manchmal auch von kleinen Mädchen. Sie sahen alle nicht gerade einladend aus, aber ich musste mich wohl oder übel mit ihnen klarkommen müssen – mit ihren Blicken. Schnell ging ich auf das graue Gebäude zu und kam schnell ins trockene und warme. Draußen hatte es nämlich schon wieder angefangen zu nieseln und die Wolken wollten sich einfach nicht verziehen. Irgendwann müsste ich mich ja mal an das Wetter gewöhnen, vielleicht in tausend Jahren nicht.
Die Tür des Gebäudes schlug hinter mir leise zu und ich ging durch redende Schüler und Lehrer durch, es war ein Gedrenge wie bei einem Konzert, aber in L.A. War es viel schlimmer gewesen, deshalb machte es mir nichts aus wenn mich jemand ausversehen anstieß oder mich anrempelte. Aber was mich fuchste war, das sie alle total freundlich waren außer die mysteriösen Blicke, sie entschuldigten sich sofort wenn sie mir auf den Fuß getreten waren oder etwas in der Art. Ich lächelte dann stumm zurück und ging weiter. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor wie ich den langen und öden Gang hinunter lief nur um ins Sekretariat zu gelangen. Aber ich dachte kaum über das nach was mich möglicherweise erwarten würde. Es war mir ja von Anfang an klar gewesen, das dieser Tag von vorne rein schlimm und beängstigend werden würde. Aber ich hatte mir auch schon überlegt das es auf jeden Fall besser werden würde. Mit der Zeit würde ich neue Leute kennenlernen und irgendeine Person auf dieser Schule würde mich wohl mögen, auch wenn er der größte Looser auf diesem Planeten war. Gerade als ich die durchsichtige Gläserne Tür zum Sekretariat öffnen wollte, rempelte mich ein Schüler so doll an das ich mit dem Fuß umknickte und er mich auch wieder festhalten musste.
Wieder einmal. Ich seufzte als ich darüber nachdachte, und sah in sein junges Gesicht. Es war ein normaler Junge aus dieser Schule. Er sah mich entschuldigend an und sah auf meinen Fuß. >>Tut mir Leid, echt. Irgendein Idiot hat mich geschupst, alles okay bei dir?<< fragte er freundlich und ich stellte mich wieder gerade hin. Mein Fuß schmerzte wirklich ein wenig, aber am Ende des Tages würde ich davon nichts mehr spüren, das wusste ich jetzt schon. Eigentlich war ich nur so dankbar das er freundlich zu mir war, mehr nicht. >>Ja, alles okay.<< erwiderte ich freundlich und lächelte ihn leicht.
>>Bist du neu hier?<<
>>Ja<<
>>Ich bin Paul, und du bist...?<<
>>Liz<< stammelte ich und dann griff er an seinen Rucksack und verabschiedete sich herzlich.
>>Bis dann, Liz<< sagte er und zwinkerte mir zu. Ich drehte mich verwirrt um und öffnete dann endlich die Tür.
Der Raum roch ein wenig nach frischgebrauten kaffee und nach Fabrik, aber sonst war es eigentlich ganz schön hier.
An dem hölzernen Schreibtisch einer alten Dame stand ein großer breiter Junge, er war natürlich gekleidet und stand mit dem Rücken zu mir. Die Frau schaute mich grinstend an als sich die Tür hinter mir schloss, und dann ging ich zarghaft an den Pult. Anscheinend wartete der Junge nur auf etwas denn er las in einem Prospekt wie man Muskeln besser aufbaut. Ich musste mir ein lächeln verkneifen und sah die dicke Frau hinter dem Tresen genau an. Sie trig eine hellblaue karrierte Bluse und sie hatte kurze braune Haare. Zwischendrin fand ich ein paar graue Strähnen wieder und schätzte sie auf fünfzig.
>>Was kann ich denn für dich tun?<< fragte sie überfreundlich und legte gerade einen vollgeschriebenen Zettel beiseite, dann nahm sie einen Schluck aus ihrer Tasse. >>Ich bin Liz Taylor, ich wollte nur meinen Stundenplan abholen.<< erwiederte ich selbstsicher und lehnte mich lässig an den Tresen. Als ich diesen Satz aussprach wandte sich der Junge neben mich von dem Prospekt ab und starrte mich an. Er musterte mich und konzentrierte sich dann wiederwillig wieder auf den interessanten Artikel. >>Ah, genau. Herzlich Willkommen in Forks, ich hoffe es gefällt dir hier. Und das ist dein Stundenplan<< erklärte sie. Zu der Feststellung das es mir hier in dem Drecksloch namens Forks gefallen würde, nein. Es gefiel mir hier nicht. >>Gut, danke. Das hier ist ein Plan des Gebäudes, wenn du noch Hilfe brauchst, schau einfach nochmal vorbei.<< In ihrem Ton lag nichts unvertrautes, was mich stutzig machen könnte ob die Schule wirklich so freundliche Schüler hatte wie es den Anschein hatte. Oder ob sie die strengsten und fiesesten Lehrer in ganz Amerika hatten. Ich lächelte sie an und nahm dann den Stundenplan und die Skizze des Gebäudes. Der Junge neben mir hatte das Prospekt bei Seite gelegt und sah mich wieder so neugierig an. Ich fragte mich ob er mich vielleicht so ansah weil ich neu war, oder so komisch aussah. Ich schüttelte leicht den Kopf und lächelte sie dann zum Abschied an. Aber den Jungen sah ich keinen Augenblick lang an, es war die Angst die mich packte. Ich wollte seinem fiesen Blicken nicht begnenen, aus Angst er könnte mich so beängstigen das ich wegrennen würde. Deshalb ging ich ruhig und gelassen aus dem Zimmer und trat auf den Schulflur. Und wieder hatte ich Angst an diesem Tag so viel Falsch zu machen, das ich am liebsten im Boden versunken wäre. Es war falsch so viel Angst vor Fehlern zu haben, das wusste ich, aber nichtsdestotrotz konnte ich es trotzdem nicht ausschalten. Ich wollte einfach nach Hause, das war alles.
Kapitel 3
Liz
Ich fühlte mich etwas wohler wenn ich mit Personen in der Mensa saß, die mich einigermaßen mochten, auch wenn sie mir noch etwas fremd waren. Aber ich versprach mir, das es sich auf jeden Fall ändern würde. Ich hatte ja keine Ahnung das der Junge aus dem Möbelhaus auch auf meiner Schule war. Irgendwas in seinem Blick hatte mich so verschreckt, das ich mich so sehr auf den langweiligen Unterricht konzentriert hatte, das ich sogar etwas gelernt hatte. Irgendwie war es doch vorhersehbar gewesen, das er auf der einzigen Highschool in Forks sein musste. Aber ich hatte ihn älter eingeschätzt, das er möglicherweise schon auf einem coolen College saß. Aber als ich ihn im Unterricht gesehen hatte, sah er viel unfreundlicher aus als es den Anschein hatte. Vielleicht hatte er nur einen schlechten Tag, möglicherweise war das alles.
Ich verpsrach mich auch ab jetzt, das ich ihn nie wieder anschauen würde. Ich konnte mir die Konsequenzen schon genau vorstellen, und das wollte ich auf gar keinen Fall. Irgendwie schien er auch nicht ganz begeistert zu sein, mich genau hier wiederzusehen. In der langweiligen Highschool von Forks – wie spannend. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl wenn ich über das Geschehene nachdachte. Wieso hatte er mich so angestarrt? Sah ich so gruselig aus? Oder war es einfach der Schock das ich nun neben ihm saß? Jeden Tag? Ich konnte es mir kaum vorstellen das er so fies sein konnte. Ich hatte ihm ja gar nichts getan! Er kannte mich ja überhaupt nicht, und dann wollte er mich so gruselig ansehen? Wenn Blicken töten könnten...
Aber ich dachte jetzt nicht mehr darüber nach, sondern versuchte dem Gespräch der anderen zu folgen.
>>Aber am Samstag läuft der an, da müssen wir reingehen!<< sagte Paul neben mir und beugte sich über den Tisch zu einem anderen Jungen.
>>Klar, aber zu zweit ist scheiße. Wollt ihr noch mitkommen?<< fragte der Junge dessen Namen ich leider noch nicht kannte. Er sah uns alle nacheinander an und lächelte.
>>Klärchen.<< sagte das Mädchen neben Paul. Beide grinsten, anscheinend mochten sie das Mädchen. Kein Wunder, sie war echt hübsch.
>>Du auch, Liz?<< fragte Paul zwischendrin und beugte sich zu mir. Ich sah ihn überrascht an und ich lächelte vorsichtig.
>>Gerne<< brachte ich heraus und wusste das es nicht leicht werden würde das abzusagen. Ich hatte keine Lust auf Kino besonders nicht mit Personen die ich kaum kannte. Und gab es in Forks überhaupt ein ordentliches Kino?
>>Cool, dann bis Samstag<< sagte der Junge und stand mit dem hübschen Mädchen auf. Paul und ich blieben zurück und ich aß noch schnell meinen Apfel auf. Dann schaute ich auf die Uhr und stellte fest, das ich schnellstens zu Sport musste.
>>Ich muss los, bis morgen<<
>>Ja, bis morgen<< murmelte er und aß noch weiter. Ich sprintete fast zum Unterricht und kam glücklicherweise noch frühzeitig an. Der Coach forderte nicht das ich direkt mitmachte, aber ich musste wenigstens zuschauen. Also verfolgte ich vier Tennisspiele gleichzeitig und versuchte irgendwie aus den Personen schlauzuwerden. Ich war eigentlich ganz gut in Sport, aber mein Lieblingsfach würde es wohl nie werden. Trotzdem fand ich es spannend wie sie es versuchten den Gegner trickreich rauszuspielen. In L.A war ich oft Am Strand und hatte meist den ganzen Tag mit Freunden Volleyball gespielt. Aber man konnte natürlich Tennis und Volleyball nicht vergleichen.
Trotzdem kam ich immer braungebrannt von der Sonne nach Hause. Die Sonne in L.A fehlte mir sehr.
Nach der Stunde zogen sie alle wieder um und gingen dann zügig nach Hause. Auf dem Weg zum Auto traf ich dann mit Logan zusammen, der mit grinsender Miene seinen neuen "Kumpels" Tschau sagte. Ich verdrehte die Augen als er ein Mädchen umarmte und sie angrinste. So schnell ging das also wenn man gut aussah. Okay, ich musste echt zugeben das mein Bruder nicht unaktraktiv war, aber so super sah er wirklich nicht aus. Aber anscheinend zog er die Mädchen magisch an. Jedenfalls stiegen wir dann ins Auto und diesmal bestand Logan darauf zu fahren. Wir fuhren über den Highway und kamen fünfzehn Minuten später Zuhause an. Als wir aus der Garage gingen bemerkte ich zum ersten Mal das große gutaussehende Haus hinter unserem weit weg fast im Wald versteckt. Ich schaute es genauer an und vor diesem bombastischen Haus stand ein großer Volvo und ein schwarzer Mercedes. Diese reichen Schnösel, tz.
Logan bemerkte mein interesse und grinste mich an.
>>Schicke Bude, was?<<
>>Ja, und schicke Autos.<< murmelte ich und nahm meine Tasche vom Sitz.
>>Ich glaub, der Typ da drin ist Arzt in dem Krankenhaus hier. Und seine Söhne und Töchter sind verwöhnt wie sonst was.<<
>>Und das weißt du alles an einem Tag?<< fragte ich verwirrt und drehte mich zu ihm um.
>>Ne, nach der dritten Stunde war alles schon geklärt. Mit den richigen Quellen geht alles.<< sagte er und zwinkerte mir zu. Ich stöhnte und öffnete die Haustür.
Ich ließ die Schulzeit des heutigen Tages noch einmal Revue passieren und kam dann zu dem Entschluss, das es im Prinzip nichts auszusetzen gab. Außer diese kühlen und wütenden Blicke des Jungen, der neben mir gesessen hatte. Aber ich musste ihn ja nur ein paar Mal in der Mensa ertragen und die Englischstunden würde ich auch ohne weiteres hinter mich bringen. Er war ja bloß ein Junge der Abstand von Leuten haben wollte, die ihn möglicherweise verletzen könnten. Ich kannte das Gefühl und deswegen nahm ich mir vor, nicht mit ihm zu reden wenn es nicht gerade nötig war. Ich würde ihn einfach in Ruhe lassen, das wars.
Ich stellte gerade meine Tasche ab, als meine Mutter zu uns kam und uns drückte. >>Schön das ihr hier seit. Wie wars in der Schule?<< fragte sie während sie zur Küche wanderte und dort ein paar Kartons weiter auspackte.
Logan antwortete nich sondern grinste nur verschmitzt vor sich hin, ich konnte mir genau denken wie er sich nach seinem ersten Tag fühlte. Die Mädels lagen ihm zu Füßen – mehr brauchte Logan nicht. Dafür hatte er zu viel Stolz.
>>Ganz gut.<< sagte ich lächelnd. >>Machst du was zu Essen?<< fragte Logan.
Meine Mutter drehte sie lächelnd um und sagte: >>Wir werden gleich die Nachbarn besuchen gehen. Und ihr kommt mit.<< sie wirkte freudig erregt als sie weitere Gläser in die Schränke reinstellte und nachdenklich vor sich summte.
>>Und haben die was zu essen?<< fragte Logan. Ich stöhnte. >>Was wollen wir denn da, Mom? Lieber nicht, wenn du uns wirklich foltern willst, dann bitte, bitte nicht.<< flehte ich. Das würde eine wahre Katastrophe werden. Die Nachbarn, br.
>>Ach, Lizzie. Das wird toll werden. Ich backe ein paar Kekse und dann wird das schon klappen. Ihr könnt mir ja helfen.<< sagte meine Mutter. Sie war sp spießig wenn es um Essen, Nachbarn oder Einrichtung ging das ich hätte kotzen können.
>>Na schön. Mach was du für richtig hältst. Logan kommt bestimmt gerne mit, aber lass mich daraus.<< fauchte ich.
>>Liz, bitte. Stell dich nicht so an.<<
>>Wirklich, Mom. Ich hab Hunger.<< murmelte Logan.
>>Ich stell mich nicht an. Ich mach mich doch nicht zu affen.<<
Meine Mutter stöhnte und stellte den Backofen an. Sie hatte wirklich vor mich zu foltern. >>ihr beide kommt gleich mit. Ohne widerrede. Ist das klar?<< sagte sie wütend und schnaubte danach.
>>Klar<< sagte Logan und schaute nervös zum Backofen. Er hatte nur Hunger, der Junge. Ich stampfte ohne ein weiteres Wort mein Zimmer hoch und schloss meine Tür hinter mir nachdem meine Mutter mir zu gerufen hatte: >>Liz! Mach dich fertig, wir wollten deine Möbel abholen!<<
Ich knallte die Tür extra laut und kramte eine neue Jacke aus den Kartons aus. Ich musste eine Weile suchen, weil alles durcheinander gekommen war. Ich stampfte genervt die Treppe bis zum Flur hinunter, und als ich meine Mutter grinsend im Flur antraf war bei mir Ende. Ich wusste was sie vorhatte. Logan musste also auch mit, denn er stand auch fertig an der Haustür und rief: >>Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!<< Ich ging nach Mom aus dem Haus und wir fuhren gemeinsam zu dem Möbelladen in der nächst besten Stadt. Natürlich blieb unser Vorhaben von meinem Vater nicht ungehört und wir trafen ihn am Geschäft an. Die ganze Familie beisammen. Das war ja fabelhaft. Ich ging mit meinem Bruder als letztes ins Geschäft. >>Sie haben vor uns den Nachbarn zum Fraß vorzuwerfen, nicht wahr?<< fragte er. Ich nickte. >>Bei lebendigem Leibe.<<
Er kicherte als wir bei der Kasse ankamen und uns eine nette junge Frau sagte das sie noch nicht da wären. Mein vater rastete wieder einmal aus und schüchterte damit das Selbstbewusstsein der kleinen Frau bis aufs mindeste ein. Sie wurde immer kleinlauter bis meine Mutter ihn stoppte und wir alle gelassen wieder aus dem Geschäft wanderten.
Und jetzt kam die Hölle auf Erden.
Nachdem wir mindestens zwei Nachbarn die ekligen Kekse meine Mom untergeschoben hatte, kamen wir an dem großen weißen Haus an. Ich sah wieder den Mercedes vor der Tür. Diesmal kein Volvo. Ich wollte am liebsten Wegrenne, und schreien zugleich.
Meine Mutter führte die Truppe von meinem Vater und meinem Bruder an. Ich blieb am Weg stehen.
>>Liz, komm schon<< maulte meine Mutter. Ich schüttelte genervt den Kopf. Schließlich gab sie auf und sie gingen zu dritt an das Haus und klingelten.
Okay, ich wollte sterben. Sofort. Auf der Stelle, denn wen ich da sah...Ich ging ein paar schritte zurück, sodass er mich nicht hätte sehen können, doch ich konnte schwören das er einen Augenblick lang mich gesehen hatte und sich dann wieder meinen Eltern gewidmet hatte. Meine Mutter redete lang und laut, ich konnte sie bis auf dem Weg hören. Unser Auto stand direkt neben mir. Auch neben mir war der Wald, aus dem unzählige Bäume und Büsche empor ragten. Ich konnte die ganzen Vögel hören, und sogar dann die piepsige Stimme meiner Mutter. Tatsächlich war es der Junge, der bei mir auf der Schule war. (Natürlich, in Forks gab es sonst keine andere Schule)
Mein Bruder drehte sich zu mir um und zwinkerte mir zu als eine blonde Schönheit zur Tür kam und die drei anschnauzte. Ich lachte laut. Sie hatten es sich verdient. Doch als ihre kalten, blauen Augen auf mich trafen, verstummte ich. War es in der Familie üblich das sie alles sahen. Ich wusste nicht, wieso ich auf einmal auf meine Familie zuging. Ob es einfach an der Langeweile lag oder an mangelndem Respekt vor der Familie des fremden aus meiner Schule. Dennoch stand ich aufeinmal neben meinem Bruder. Alle starten mich an, bis ich etwas sagte.
>>Mom, wir gehen.<< sagte ich und sah sie wütend an. Als hätte sie jemand im strengen Ton angezornt, sauste sie zum Auto. Mein Bruder und mein Vater hinterher. Die Blonde stand mit dem Teller Kekse neben dem Jungen und sah mich immer noch zornig an. Ich lächelte die unverblümt an und nahm ihr die Kekse ab.
>>Nichts für ungut, aber die schmecken zum kotzen.<< murmelte ich. Dann sah ich den Jungen an der wunderschön wie eh und je da stand und wie eine Statue wirkte. Als hätte er meine Gedanken gehört, verschränkte er die Arme vor der Brust und lächelte Wage.
>>Pass auf deinen Bruder auf, sonst bringt er sich noch in Schwierigkeiten. Und das willst du nicht, oder?<< fragte sie schönheit vor mir.
>>War das jetzt ne Drohung?<< fragte ich verbittert und kicherte.
>>Nein, keinesfalls. Er scheint ja Erwachsen genug zu sein, um auf sich selbst aufzupassen.<<
>>Klar<< murmelte ich und drehte mich um. Hinter mir ertönte ein Knurren, dann schloss sich die Tür hinter mir und ich steurte schlagartig das Auto meiner Eltern an. Als ich sah das die Türen weitaugerissen waren schaute ich mich noch einmal um.
Hatte ich sie übersehen? Nein. Hier war niemand. Von meinem Bruder und meinen Eltern keine Spur weit und breit. Sogar als ich einmal das Auto und die Gebüsche umkreiste, waren sie nicht zu sehen. Vielleicht waren sie vorgegangen. Ja, das wäre möglich. Vielleicht hatte Logan wieder so einen Heißhunger gehabt das meine Eltern ihn mit nach Hause geschleppt hatten. Aber wieso waren sie dann nicht ins Auto gestiegen? Das war doch alles absurd. Ich lehnte mich an die Autotür und überlegte weiter. Meine Eltern waren vielleicht nur kurz weg um sich die Gegend genauer anzuschauen. Das sah ihnen sehr ähnlich sich unangemeldet von dannen zu machen. Und Logan...der würde Zuhause vor dem Fernseher sitzen oder so. Aber vielleicht du dummerchen, vielleicht ist ihnen wohl etwas zugestoßen und du stehst hier nur herum und denkst nach schrie es in mir. Aber wieso würde ihnen etwas hier zugestoßen sein? Das war auch wieder so eine dumme Frage auf die ich leider keine Antwort hatte.
Und was bitte sollte diese Verurteilung von dem Mädchen an der Tür? Sie kannte mich oder Logan noch nicht einmal.
So kam ich auf keinem Fall weiter; hier herum stehen und spekulieren brachte wenig. Ich schaute mich im innenraum genauer um. Vielleicht hatten sie einen Zettel oder so hinterlegt. Aber nichts. Kein Zettel, keine Spur von irgendjemanden. Das war doch zum kotzen.
>>Suchst du irgendwas?<< ertönte blitzartig eine sehr bekannte Stimme. Ich zuckte zusammen und drehte mich schnell um. Ich stöhnte als ich dieses Gesicht sah. >>Nicht direkt.<< antwortete ich und versuchte mich von seinem so wunderschönem Gesicht nicht blenden zu lassen. Es vewirrte mich ein wenig das er hier stand und auf keinem Laufsteg oder so. Okay, das war oberflächlich.
>>Sondern?<< fragte er leicht betont. >>Ich suche jemanden. Meine Eltern sind irgendwie wie vom Erdboden verschluckt, was mich grundsätzlich nicht stört.<< murmelte ich und kramte weiter in den Sitzen herum. Ehrlich, das brachte nichts. Ich wollte mich wahrscheinlich nur beschäftigen damit man mir keine Spur von Stress ansah.
Ich hörte ein leises kichern hinter mir. Ja, urkomisch. Trotzdem ließ ich mich davon nicht weiter beirren und fand dann schließlich – warum auch immer – eine eigenartige Substanz an der Innentür des Beifahrers. Es sah noch frisch aus.
Blut. Oh. oh. Ich schluckte laut und drehte mich langsam um. Er starrte mich nur an.
Dann wandte er ruckartig den Blick von meinem Gesicht ab und starrte in den nahem, dunklen Wald hinter mir. Auch er musste laut schlucken. Was war los?
>>Was ist?<< fragte ich. Er lächelte nur wage und sagte dann: >>Ich muss gehen, wir sehen uns dann ja in der Schule<< Ich hatte keine Ahnung wie dieses Model hieß, doch im Prinzip machte mir das nichts. Er würde sich ja sowieso nicht für mich interessieren. Er konnte alle Mädchen auf diesem Gottverdammten Planeten haben. Ach herrje, ich kümmerte mich wirklich um so etwas? Das war ja mal was ganz neues. Normalerweise gingen mir die Worte der Jungs zum einem Ohr rein und zum anderen wieder heraus, und ihre Verhaltensweisen hatten mich nie besonders berührt. Doch der Kerl, er war ein Gott!
Ich sollte wirklich keine Zeit mehr verschwenden. Scheiße. Ich hatte aber noch eine Frage.
>>Hey, willst du mir auch mal verraten wie du heißt?<< rief ich. Doch er hörte es nicht mehr und verschwand über die Wiese in seinem Haus. Irgendwann würde ich ihn ja nochmal sehen. Aber ich wollte ihn nicht nerven oder so rüberkommen als hinge ich an ihm oder so; als hätte ich es nötig...
Ich starrte auf die offenen Autotüren. Ich dachte danach nicht lange nach sondern stieg ins Auto, schloss alle Türen und suchte verzweifelt nach dem Autoschlüssel. Nichts.
Ich stöhnte genervt. Das war doch hervorzusehen.
Ich machte mir keine besonders großen Sorgen mehr um meine Familie. Wenn Logan Zuhause war und meine eltern auch, dann war es doch kein Problem. Aber immer noch diese eine Frage: Wieso hatten sie kein Auto benutzt? Und wieso hatten sie mir nicht Bescheid gesagt? Das war alles völlig perplex. Ich konnte das Auto auch kaum kurzschließen, da würde ich mich nur selbst verletzen.
Plötzlich hämmerte jemand laut an die Fensterscheibe. Ich zuckte unwirkürlich zusammen.
Aha, er hatte sich also wieder entschieden herzukommen. Ich kurbelte die Scheibe runter.
>>Willst du hier übernachten?<< motzte er. Ich runzelte genervt die Stirn. Diese Frage musste er stellen? >>Wie lange willst du hier noch stehen?<< fragte er wieder. Ich starrte ihn verwundert an. Er zog eine Augenbraue hoch und wartete auf eine Antwort. >>Bis meine Auto anfängt sich von selbst zu bewegen.<< antwortete ich sarkastisch und wandte den Blick schnell von seinem Gesicht ab. Er nervte. Er kicherte. >>Da kannst du ja lange warten<< murmelte er. Kannte er keinen Sarkasmus oder was? Ich sah ihn unverwandt an. Ach wirklich? Schlaukopf.
>>Ach, echt? Ist mir ja noch gar nicht in den Sinn gekommen, das Autos sich für gewöhnlich nicht von selbst fortbewegen.<< ich schnaubte.
Lange herrschte Stille, aber er verschwand nicht wie andere Jungs denen ich eine Antwort gab die ihrer Meinung nach Zickig war. Er stand da, lehnte sich an meine Autotür und sah auf das Lenkrad oder so. Plötzlich sah er auf die Stelle, wo ich vorhin Blut entdeckt hatte. Aus dem Augenwinkel sah ich das er mich ansah und dann den Blick wieder abwandte.
Was wollte er eigentlich?
Ich drehte mich zur Tür, öffnete sie ohne Rücksicht auf ihn zu nehmen und knallte sie laut zu.
Dann ging ich einfach den Weg entlang, um mich von dem weißen komischen Haus zu entfernen doch etwas eigenartig kaltes packte mich kurz am Arm.
>>Wo willst du hin?<< fragte er schnell. Ich sah ihm fest in die Augen.
>>Nach Hause. Wohin sonst?<<
Er schüttelte verwirrt den Kopf und lächelte kurz.
>>Zu Fuß? Ich fahr dich.<< sagte er und griff sich in sein Bronzefarbendes Haar.
Er drehte sich um und ich folgte ihm. In der Garage standen drei teure Autos. Einen gelben Porsche, ein rotes Carbrio und ein grauer Volvo. Unter einer grauen Decke befand sich noch ein Auto doch ich konnte nicht entdecken welche Marke es war. Ich schaute mich genauer um. Mein Blick fing dennoch das unbekannte Auto.
Er merkte mein interesse und öffnete den Volvo mit einem Schlüssel. >>Welches Auto ist das?<< fragte ich und bewegte mich darauf zu. Obwohl es ein bisschen unhöflich war einfach alles zu untersuchen hob ich die Decke ein wenig an, doch kühle Hände hielten mich auf.
>>Willst du nun nach Hause, oder nicht?<< er wirkte etwas sauer. Wirklich, er kam komisch rüber.
>>Sorry<< murmelte ich. Ich stieg neben ihn ins Auto ein und er fuhr langsam den Weg zurück aus der Garage, entlang des Highways.
Es herrschte Stille bis er eine Musik anschaltete ich kannte.
>>Sowas hörst du?<< fragte ich. >>Nein.<< antwortete er nur und schaute weiter stur aus dem Fenster vor ihm.
>>Wieso hast du es dann auf einer CD?<< Ich wollte es darauf ankommen lassen. Nerven gehört dazu. Er stöhnte.
>>Meine Geschwister mögen es.<< erklärte er knapp.
>>Deine Geschwister haben einen guten Geschmack.<< murmelte ich und sah in den nisselnden Regen der an die Fensterscheibe neben mir prasselte. Es hatte angefangen zu regnen – wiedereinmal. Und die Dämmerung setzte ein obwohl die ganze Zeit keine Sonne war. Auf meine Frage donnerte es.
>>Kann ich dich was Fragen?<<
>>Du fragst doch sowieso, ohne das ich dir eine erlaubniss gebe oder?<< sagte er.
>>Ja, wäre möglich.<< Ich hatte ihn an der Angel.
>>Wieso darf ich das Auto nicht sehen, was in der Garage steht? Ich mein, das unter der Decke.<< fragte ich vorsichtig. Seine Blicke wurden weicher und es sah so aus als ob er genau diese Frage nicht gewollt hätte.
>>Nein<< sagte er. >>Nein, du darfst nicht Fragen<< sagte er hart. Ich beließ es dabei und dachte mir, das ich ihn ja eigentlich schon gefragt hatte. Aber es sah so aus, als würde ich nie eine Antwort bekommen.
Ich machte mir Gedanken darüber, ob er meine Adresse wusste oder nicht. In Forks kannte doch jeder jeden. Bis wir an meinem Haus ankamen, sagten wir nichts mehr. Leider hatte ich immer noch nicht nach seinem Namen gefragt. Es war mir jetzt auch egal.
Ich stieg langsam aus und sah ihn an.
>>Danke für's fahren.<< murmelte ich und schloss die Tür. Ich hörte hinter mir, als ich den Weg zu meinem Haus betrat, wie er die Fenster herunter machte. Ich drehte mich nochmal um.
Aus dem Auto strahlte helles Licht. Er machte irgendwas an dem Radio. Ich ging auf sein Auto zu.
>>Hier<< sagte er und gab mir eine CD. >>Wenn sie dir gefällt, kannst du sie haben<< sagte er genervt. Irgendwie kam es mir so vor als würde er das nur tun, damit er mich los wäre. Aber so leicht ließ ich mich nicht abbringen.
>>Ich hab die auch schon. Aber danke.<< antwortete ich. Er starrte mich an. Ich ging wieder zu meinem Haus, hörte ihn noch nicht wegfahren sondern den Motor schnorren. Als ich mit meinem Schlüssel die Tür öffnete, schaute ich mich nicht nochmal um, sondern schloss sie hinter mir und schaltete alle Lichter an. >>Mom!<< rief ich. Doch keiner Antwortete. >>DAD!<< rief ich lauter. Keine Antwort. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und wählte Logans Nummer.
Die Mailbox ging dran. Ich stöhnte und fluchte. Dann Moms Nummer. Keiner ging dran. Dads Handy war auch aus. Was zur Hölle war denn hier los? Das war doch nicht logisch. Das alle ihr Handy verlegt, aus oder es gar nicht hörten. Ich war zu müde um weiter darüber nachzudenken und gähnte aufs Stichwort. Ich trampelte die Treppe hinauf, und stellte staunend fest das in meinem Zimmer alle Möbel aufgestellt wurden. Ich lächelte. Also war Dad doch Zuhause gewesen und hatte alles in Windeseile aufgebaut. Klasse! Ich fiel zufrieden aber immernoch mit Sorgen im Bauch ins Bett und schlief mit meinem Handy in der Hand ein. Kurz bevor ich einschlief, hörte ich das wegfahren eines lauten Autos.
Ich lächelte und dann war ich weg.
Der nächste Tag war antstrengend und auch ein wenig toll. Ich wachte natürlich früh auf, weil ich wieder in die Schule musste. Ich hoffte als ich die Treppe zum Wohnzimmer hinunter ging das meine Mutter in der Küche stand oder mein Bruder mir genervt entgegen kam. Zum Glück war das auch so, bis auf meinem Bruder. Meine Eltern saßen traurig am Küchentisch und aßen mießgelaunt ihr Frühstück.
>>Morgen<< murmelte ich und setzte mich langsam dazu.
>>Wo wart ihr gestern? Ich hab mir Sorgen gemacht. Und wo ist Logan? Der ist gestern auch einfach so verschwunden.<< sagte ich und schüttete mir Milch in mein Glas ein.
>>Logan ist gestern einfach gegangen, weil wir uns ein wenig gestritten haben...dein Vater ist ihm nachgegangen doch...er war schon weg. Wir konnten ihn nicht mehr finden. Seid dem ist er weg, wahrscheinlich bei seinen neuen Freunden.<< sagte meine Mutter etwas zu ruhig für mein Empfinden.
>>Wieso seid ihr dann nicht zurück gekommen? Und habt den Schlüssel fürs Auto mitgenommen? Das war etwas peinlich für mich<< stellte ich fest.
>>Wir haben uns so Sorgen um Logan gemacht, das wir die halbe Stadt abgelaufen sind. Und den Schlüssel ahebn wir mitgenommen, tut mir Leid, Schatz.<< sagte mein Vater und stand auf.
>>Wie bist du nach Hause gekommen? Doch nicht etwa zu Fuß oder?<< fragte meine Mutter mit leichtem Tadel.
>>Nee, der Junge vom weißen Haus hat mich freundlicherweise nach Hause gefahren.<< Auch wenn er mir leichte Angst gemacht hatte, aber egal.
>>Das ist ja nett von ihm...<< meine Mutter beäugte mich kontrollierend und stellte dann ein paar Gläser in die Spüle.
Ich schaute auf die Uhr. >>Mist! Der wagen steht noch bei ihm Zuhause...<< fluchte ich und meine Mutter warf mir lässig uind grinsend den Autoschlüssel zu.
Ich rannte hastig mit meiner Jacke und meiner gepackten Schultasche aus dem Haus und stellte mit offenem Mund fest das schon jemand auf mich wartete. Er lehnte lässig an seinem hübschen grauen Volvo und schaute dann zu mir. Ich stöhnte kurz und leise auf. Ich wollte mir nicht am frühen Morgen schon die Laune von ihm verderben lassen, bei einem mikriegen Versuch mich abzuwimmeln. Das war lächerlich.
Ohne eine nette Begrüßung sagte ich: >>Ich wollte gerade mein Auto bei euch abholen.<<
Er nickte und lächelte überraschend. Ich starrte ihn an. Was schlaf bei Menschen so anrichten kann...
>>Alice wird ihn bei dir abstellen. Du fährst mit mir.<< stellte er fest. >>Ach, werd ich das?<< fragte ich.
Er öffnete mir auf meine Frage die Tür zum Beifahrerraum und grinste. Er entblößte eine Reihe strahlend weißer Zähne. Ich zuckte ein wenig zusammen. Trotzdem stieg ich ein und schnallte mich schnell an. Meine Tasche warf ich auf den Rücksitz. Er war schnell neben mir und startete den Motor.
>>Gut geschlafen?<< fragte er. Ich starrte ihn an. Er starrte zurück. >>Was ist?<< fragte er verwundert.
>>Wieso so gute Laune? Gestern ging ich dir auf die Nerven und du tust so als wäre ich eine Art Plage und heute holst du mich Zuhause ab, und hast so eine gute Laune...<< ich schüttelte den Kopf als ich zu ihm schaute und er die Stirn runzelte.
>>Ist gestern jemand gestorben, oder was?<< fragte ich. Er gab keine Antwort sondern schaute wie gestern einfach aus dem Fenster. War ich der Grund wieso er gestern so schlechte Laune gehabt hatte?
>>Oder war es wegen mir? Geh ich dir auf den Keks? Das mit gestern...da konnte ich ja gar nichts für. Übrigens hat sich alles wieder aufgeklärt. Mein Bruder ist irgendwie verschwunden und meine Eltern suchen ihn schon seid gestern Nacht. Von dem ganzen Suchen haben sie mich vergessen und ja...du musstest mich leider nach Hause fahren.<<
Er stöhnte als wir langsam zum Stehen kamen und ich feststellte das wir schon auf dem Parkplatz in der Schule waren. Ich linste auf die Uhr im Wagen. 7:47.
Es war noch ewig viel Zeit – leider.
>>Leider nach Hause fahren? Es war ein gefallen, ich wollte nicht das du zu Fuß nach Hause gehst und wohlmöglich nie dort ankommst. Und du gehst mir nicht auf die Nerven – im gegenteil. Es kommt mir so vor als würden wir uns schon ewig kennen.<< erklärte er tonlos und schaute dann zu mir rüber. Ich saß nur da und schaute auf meine Hände im Schoß.
>>Weißt du, du solltest unbedingt an deiner Körpersprache arbeiten.<< murmelte ich. Er kicherte.
>>Wieso durfte ich das Auto nicht sehen?<< fragte ich wieder und schaute ihn eisig an. Er sah mich auch an und es schien so als würden seine Blicke gefrieren.
>>Du lässt nicht locker, nicht wahr?<< fragte er gekünzelt glücklich.
Ich schüttelte wahrlich den Kopf und runzelte dann die Stirn. Er war wirklich verwirrend.
>>Also, wann erzählst du's mir?<<
>>wenn es soweit ist<< sagte er kühl.
Neben uns hielt ein grauer Jeep aus dem bekannte Gesichter ausstiegen. Seine Geschwister. Genau indem Moment stieg er aus und öffnete mit wenige Sekunden danach die Tür. Ich lächelte ihn an.
Ein kleines zierliches Mädchen kam auf mich zu und hüpfte fröhlich hin und her. Er verdrehte die Augen. War er von allem genervt oder was? Ich schnaubte.
>>Guten Morgen, Liz.<< sagte sie fröhlich. Ich lächelte sofort mit, ihre Laune war ansteckend.
>>Morgen<< sagte ich. Ich hatte wirklich null Ahnung wie sie alle hießen. Ich verlor langsam aber sicher die Übersicht.
>>Du hast doch auch Biologie, oder? Dann können wir zusammen dort hin gehen<< sagte sie. Ich nickte verwirrt und holte meine Tasche vom Rücksitz. Ich spürte ständig seinen prüfenden Blick, bis ich ihn ansah und sich sein eisiges Gesicht in ein Lächeln verwandelte. Ich blieb hart und ging mit seiner Schwester von dannen.
Bio war langweilig, aber mit Alice, die mir endlich dank ihres Heftes ihren Namen verriet war es etwas spannender. Zumal sie alle Antworten wusste und sie mir alle vorsagte. Ich kicherte dann immer. Nach Bio hatte ich Mathe – dort würde ich auch ihn wiedersehen. Ich wusste nicht ob ich mich freuen oder mich eher zurückziehen sollte.
Aber was blieb mir anderes übrig als ich den Raum betrat als leicht zu lächeln und mich neben ihn zu setzen. Sein Blick streifte meinen.
>>Hat Alice sich benommen?<< fragte er.
Ich nickte mit dem Blick nach vorne.
>>Bist du sauer, weil ich dir keine Antwort auf deine Frage gebe?<<
Ich nickte wieder.
>>Na schön, ich werde es dir sagen. Heute noch.<< versprach er und sah mich an.
Ich nickte.
>>Wie schön zu wissen, das du dich wirklich darum scherst was ich über dich denke<< sagte ich grinsend.
>>Was denkst du denn über mich?<< fragte er streng.
Ich zuckte mit den Schultern. >>Alles mögliche<< antwortete ich.
>>Erzählst du es mir? Heute?<<
>>Mal sehen<< Im richtigen Moment fing unser Lehrer an zu erklären und an zu motzen. Damit war das Gespräch wieder beendet.
Ich dachte viel nach, über alles, aber nicht über Mathe. Ich musste mir irgendwas ausdenken, womit ich ihn hinhalten konnte, damit er nicht dachte ich mache mir wirklich Gedanken um ihn. So wollte ich auf keinen Fall rüber kommen, niemals. Die Geschichte kannte ich zu gut... Und ich dachte über die Geschichte mit dem Auto nach; überlegte mir eine plausible Erklärung aber mir fiel keine besonders logische oder passende ein. Leider. Nach der Stunde verließ ich mit ihm zusammen den Raum und wir verabredeten uns für die Mittagspause. Die nachfolgendes Stunden hatte ich nur noch einmal mit Alice und keinmal mit ihm.
Als ich vom Spanischraum zur Mensa ging traf ich noch Paul. Er redete irgendwas von Surfen am Wochenende und von der Party am kommenden Freitag. Er lud mich ein, doch ich erkkärte das ich schon was vor hätte.
Ich betrat gerade die Mensa als ich mit einem großen und muskulösen Jungen zusammen knallte. Die Tür hatte sich noch nicht mal richtig geöffnet als ich mit Paul zusammen wieder auf dem Flur landete wo der große bullige uns gegenüber stand.
>>Wenn du ärger machst, stopf ich dir dein kleines Loosermäulchen.<< sagte er zu Paul und tippte ihm hart an die Brust. Dann sah er mich an und machte die Augen schmal.
>>Pass auf deine Freundin auf, sonst macht sie noch einen Fehler<< sagte er und zwinkerte mir widerlich zu. Dann öffnete sich die Tür zu uns und er stand da. Wie erhofft, irgendwie.
>>Gibts Probleme?<< fragte er und sah von dem großen bulligen zu mir und Paul. Dann gab er ein komisches Geräusch von sich und der bullige zuckte zusammen. Dann verschwand er und ich starrte Pau an.
>>Sorry, Liz.<< murmelte er und verschwand in die entgegengesetzte Richtung.
Ich schaute zu ihm hoch. >>Danke<< sagte ich tonlos und folgte ihm in die Mensa.
Wir setzten uns an einen freien Tisch und ich schmiss meine Tasche unter Tisch. Da bemerkte ich, das meine Schulter mir von dem Aufprall ein wenig wehtat. Ich sah zu ihm und ich wusste, das er gesehen hatte das etwas mit mir nicht stimmte.
>>Alles in Ordnung?<< fragte er hektisch. Ich nickte und lächelte.
>>Ja, das ist nichts.<< antwortete ich.
>>Also...?<< fragte ich erwartungsvoll.
>>Also, was?<<
>>Was ist jetzt genau mit dem geheimnissvollen Auto?<< fragte ich.
>>Ich erzähle es dir, wenn du mir sagst was du von mir denkst.<<
>>Das ist ja kompliziert mit dir....na, schön.<< sagte ich und stöhnte. >>Du machst irgendwie so einen Eindruck als würde dich alles nerven was um dich herum ist. Sei es...deine Geschwister oder das Wetter oder sonst irgendwas. Ich mein, okay, das Wetter ist echt beschissen...aber davon abgesehen scheint es so als hättest du irgendwas aufgegeben was dir wichtig war...als wäre dir etwas weggenommen worden...unfreiwillig.<< erklärte ich. Sein Blick wurde weich und gleichzeitig schien es mir so, als würde er gleich anfangen zu weinen. Doch er fing sich wieder und er schaute zum Tisch.
>>Hab ich Recht?<< fragte ich.
>>Ja<< antwortete er. >>Eigentlich stehe ich zu meinem Wort aber...ich muss einiges weglassen...du würdest es nicht verstehen.<< Ich nickte geduldig.
>>Das Auto hat meiner Freundin gehört.<< erklärte er. Ich hob eine Braue.
>>Und, wo ist das Problem?<<
>>Das Problem ist, das sie tod ist.<< sagte er tonlos. Jetzt kamen mir die Fragen so aufdringlich und dämlich vor das ich mich hätte Ohrfeigen können. Ich schluckte.
>>Oh.<< sagte ich nur. Eine Weile konnte ich gar nichts sagen, weil es einfach so unfassbar war. Er war siebszehn, wie lange musste er diese Freundin gehabt haben? Einen Monat? Das war irgendwie...komisch. Aber er tat mir so Leid, das ich am liebsten angefangen hätte zu weinen. Dann endlich fand ich meine Stimme wieder als er mich ansah.
>>das...tut mir echt Leid. Ich hab die ganze Zeit gefragt, das war zu aufdringlich.<<
Trotzdem wurde sein Blick nicht eisig, weil ich zu viele Fragen gestellt hatte. Im Gegenteil, er schaute mich lieb und weich an. Ich starrte auf die Tischplatte.
>>Schon gut. Du konntest es ja nicht wissen.<< erklärte er mit einem tröstlichen Lächeln.
Aber das Lächeln, das nichts desto trotz so wunderschön war, erreichte nicht seine Augen. Verursachte in mir nicht das Gefühl von Erleichterung weil er mir nicht böse war. Es sah so aus, als hätte ich ihn noch viel trauriger gemacht als er es sowieso schon war.
Und genau das war der Punkt. Ich wollte nicht dauernd zu sehen wie alle um mich herum nur noch trauriger wurden, wie sie erschöpft zusammen brachen weil sie zu lang geschwiegen oder gekämpft haben. Ich selber konnte ich mir selbst früher nicht helfen, war hilflos durch die Gegend gelaufen ohne festen Halt an irgendwas. Die Familie brach zusammen, um dich herum sterben Leute oder missachten dich. Menschen, von denen du dachtest das sie dir aufhelfen wenn du am Boden liegst treten noch mal auf dich ein. Ja, ich wurde viele Male enttäuscht. Aber es hat auch seine gute Seite, ich wusste jetzt was auf mich zu kam. Ich hatte daraus gelernt, und das war ganz gut so. Glaube ich.
>>Du bist ganz blass, geht es dir gut?<< fragte er vorsichtig und riss mich aus meinen Gedanken. Ich nickte immer noch ein wenig durcheinander und schaute ihm dann in die Augen. Ich sah wieder diesen Schmerz, aber auch Sorge. Warum auch immer. Ich schüttelte leicht den Kopf und gab ihm dann eine Antwort die ich wahrscheinlich im Nachhinein bereuen würde, mit Konsequenzen jeder Art würde ich wohl rechnen müssen.
>>Das ist aber nicht die ganze Geschichte. Ich versteh immer noch nicht wieso du von allem und jedem so genervt bist. Und...ich will nicht unhöflich sein, nur...kann sie dir so wichtig gewesen sein, wenn du sie nur für so eine kurze Zeit kanntest?<< ich fragte vorsichtig.
Er erstarrte, kurz dachte ich das er mich anschreien würde und dann dachte ich das er einfach weggehen würde und die wieder mit mir reden würde. Doch er nahm sich zusammen und nickte dann ernsthaft.
>>Es geht nicht darum wie lange ich sie kenne.<< murmelte er.
>>Sondern?<< fragte ich vorsichtig und versuchte seinen Blick auf zu fangen.
>>Wie ähnlich sie mir war. Das ist die Tragödie. Sie zu verlieren war die eine Sache, die andere ist eine Person zu verlieren mit der ich mein ganzes Leben hätte verbringen können. Wir hätten Geschwister sein können, oder noch mehr. Und jetzt...<<
Er sah mich plötzlich kritisch an, ich erschrak weil sein Blick mehr als warmherzig war.
>>Du verstehst nicht, oder?<< fragte er.
Ich runzelte die Stirn und knabberte an meiner Unterlippe.
>>Doch<< fing ich an. >>Das ganze verstehe ich. Nur nicht warum du...<<
>>Warum ich immer noch so an ihr hänge? Sie nicht loslassen kann?<<
Ich nickte. Er lächelte wage und sah immer noch zu Boden. >>Ich weiß es nicht.<<
Dann lachte er kurz auf und sah mich an. >>Ich bin sicher du willst lieber nach deinem Bruder suchen, als dich mit meinen Sorgen herum zu schlagen, richtig?<<
>>Mich mit Sorgen herum zu schlagen ist nicht schlimm. Das mit meinem Bruder gestalten sich schon etwas schwieriger.<< sagte ich lächelnd. ich war wirklich verzweifelt.
Und er sah wirklich gut aus, mehr als das. Durch sein Shirt sah man seine Muskeln und ich konnte den Blick nicht von seinem Oberkörper abwenden.
>>Brauchst du vielleicht Hilfe?<< fragte er fürsorglich als ich mich schon abwenden wollte.
Meine Stimme zitterte, so viel Fürsorge war ich nicht gewohnt. Besonders nicht von Leuten in meinem Alter.
>>Ehm, eh. Ne-ein. Ich denke ich komme klar. Trotzdem danke.<< Sein Blick wurde immer weicher, genauso wie meine Knie. Aber als ich ihn das letzte mal zu lächelte. Verwandelte sich sein Blick ihn Sorge um und er kämpfte mit den Worten.
>>Vielleicht...gehst du nicht allein. Der Wald ist groß und du würdest dich nur verlaufen.<< riet er und sah mir dabei wieder so feste in die Augen das ich so veriwrrt war, das ich kaum sprechen konnte.
>>Ja, ehm. Vi-i-ielleicht ist es wirklich besser wenn ich, öh jemanden frage.<<
Er kicherte und breitete dann seine langen, starken Arme aus und lächelte.
>>Ich habe heute Zeit. Wenn du nichts dagegen hast, könntge ich ja mitkommen.<< ich willigte ein und so betrat ich noch unwissend den Pfad: "Edward = Vampir + mein neuer Schwarm" Oh, Himmel!
Texte: Die Figuren der Twilight- Saga gehören alle Stephenie Meyer. Die Personen die hinzu gekommen sind, habe ich erfunden.
Tag der Veröffentlichung: 26.10.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses noch unvollstänbdige Buch allen Fans der Twilight Bücher und Filme. Wahrscheinlich denkt jetzt jeder: Noch eine Twilight - Fanfiction? Ich weiß, die meisten davon sind echt nicht gut, aber ich versuche mein bestes und hab mir viel Mühe gegeben alles gut und saueber zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch ;-)
Aber es ist eigentlich zur Hälfte eine Twilight - FF. Also...viel spaß beim lesen und ich hoffe ich verderbe euch mit meinem Werk nicht den Spaß am lesen und Schreiben.