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Hallo, mein Name ist Leo. Ich bin ein Engel. Genau genommen habe ich derzeit eher so was wie unbezahltem Urlaub. Ich wurde aus dem Himmel geworfen, weil ein paar Dinge wegen mir geschehen waren, die nicht geschehen hätten dürfen und weil Engel nun mal unsterblich sind wurde ich zur Strafe zwischen Himmel und Hölle verbannt.
Das ist vor über einem halben Jahrhundert geschehen. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass ich versucht hatte zu fliehen und auf einmal mitten im Flug meine Flügel verschwanden. Das war ja schon ein Schock an sich, jedoch kam dann auch noch dazu, dass ich gerade über den Wolken flog und wie ein abgeschossener Vogel vom Himmel fiel. Zum Glück bin ich wie schon erwähnt unsterblich, sonst hätte ich den Aufprall nicht überlebt.
Seither Friste ich mein Dasein mal hier, mal dort. Sehe mir die Welt an. Von unten eben. Aus der Perspektive hatte ich sie ohnehin noch nie so richtig gesehen.
Zum Anfang hatte ich beinahe ein Jahrzehnt gebraucht, um die Verbannung aus dem Himmel zu verarbeiten. Ich hatte Alkohol in übermengen konsumiert, mich mit äußerst zwielichtigen Menschen herumgetrieben und Sachen gemacht, die ein Engel nicht machen durfte. Aber ich war ja nicht mehr im Himmel oder im Auftrag Gottes oder eines Erzengels unterwegs.
Nachdem ich ein halbes Jahr so vor mich dahingelebt hatte kam ein Engel zu mir und überbrachte mir die Nachricht, dass ich wieder in den Himmel zurück durfte, wenn ich eine menschliche Seele fand, die in ihrer Existenz rein war.
Das war eine der Schlimmsten Bedingungen die es geben konnte, um wieder nach oben zu kommen. Hier unten waren die Seelen größtenteils grau. Wenn ein Mensch gerade sehr intensive Gefühle hatte dann Spiegelte es sich in der Aura, die jede Seele umgab, wieder.
Wie schon erwähnt war es sehr schwer eine reine strahlend weiße Seele zu finden. Sie waren echte Raritäten. Aber es gab sie und das war das wichtigste.
Ein anderes Problem, das besser hätte ausbleiben sollen, war dass sie in der Hölle mitbekommen hatten, dass wieder ein Engel zwischen den Menschen lebte. Diesen elenden Teufeln bereitete es eine riesengroße Freude einem Engel das Leben schwer zu machen.
Lucifer hatte jedoch nur einem Teufel gestattet, mir wie ein Schatten zu folgen und meine Seelen unbrauchbar zu machen oder irgendwie anders zu nehmen. Ich kannte ihn schon beinahe mein ganzes Leben lang. Er war mein Gegenstück. Als ich zum Engel wurde, war er, Roy von der Hölle verschluckt und ein Teufel geworden. Seither sind wir zwei verbunden. Wegen ihm saß ich nun schon so lange auf der Erde fest.
Natürlich hatte ich schon einige Seelen, die geeignet waren. Doch jedes mal, wenn ich kurz davor stand, sie anzureden, kam einer dieser Unachtsamen Momente, in denen ich einer schönen Frau hinterher sah oder mir eine Zeitung kaufte … Zack … Ein Bus überrollt meine Seele oder sie rutscht aus und fällt die Stiegen in der U-Bahn runter. Lauter solche unglücklichen Zufälle, die alle auf Roys Rechnung gingen.

Das Verhängnisvolle in meiner Geschichte hatte seinen Anfang auf eine ganz andere Art und Weise gefunden. Ich war gerade auf der Suche nach einer perfekten Seele in Frankreich. Als ich nach fünf Tagen immer noch keine gefunden hatte, machte ich einen kleinen Abstecher nach Toulon. Roy war natürlich auch dabei. Es war schon so, dass wir gemeinsam als Duo quasi umherreisten und unseren Spaß hatten. Die Seelensuche war schon mehr ein Wettbewerb als sonst etwas. Am liebsten verführte Roy meine Seelen. Das war nicht wirklich schwer für ihn, weil meine Seelen hauptsächlich weiblich waren. Jungs in dem geeigneten Alter dachten einfach zu viel an Sex, was sie am liebsten mit einem Mädchen anstellen wollten und hatten ihn dann meistens auch bald. Bei Mädchen war das ein bisschen anders. Hier war es leichter eine vollkommen reine Seele zu finden. Natürlich auch nur bis zu einem gewissen Alter, weil selbst bei Mädchen die Reinheit der Seele einfach mit der Zeit zerstört wurde.

Toulon war eine wunderschöne Stadt. So lebendig und jung. Ich war hier schon ein paar mal gewesen. Am liebsten war ich am Meer. So wie auch an jenem Tag. Ich und Roy lagen gerade in der Sonne und beobachteten ein paar Mädels beim Volleyballspielen. Als ich panische Hilfe-Rufe hörte. Ich blickte zu Roy als ob ich auf seine Hilfe hoffte, sprang dann jedoch ohne noch länger Zeit zu verschwenden auf und lief in die Richtung, aus der ich den Hilferuf vernommen hatte. Alles was ich sah war eine Hand und den Teil eines Kopfes im Meer weit von mir entfernt. Ohne zu zögern sprang ich ins Wasser und schwamm zu diesem Kopf, den ich gesehen hatte.
Dort angekommen, sah ich, dass es zwei Köpfe waren die im Wasser trieben. Dann meinte eine der zwei Personen, ein Mädchen (, sie klang als stünde sie kurz vorm ertrinken) „Er ist hier schon getrieben… hab einen kurzen Schrei gehört… kann ihn nicht…“ Ich nickte und nahm den Körper (ich wusste, dass der Mann keine Chance mehr hatte) und schwamm mit ihm an Land. Das Mädchen war hinter mir, ihr schwer gehender Atem war deutlich zu hören. Als ich aus dem Wasser kam merkte ich, wie sie sich hinter mir erschöpft in den Sand fallen ließ. Ich rief Roy zu, er solle die Rettung rufen. Dann fing ich an, dem leblosen zu beatmen und Herzmassage durchzuführen. Beim dritten Mal beatmen hauchte ich ihm leben ein. Nicht wegen der Beatmung, sondern wegen dem, was ich war, ein Engel war und Leben zu schützen war ja eigentlich meine Aufgabe. Der Mann erwachte zwar nicht, würde aber überleben. Mit dieser Gewissheit, ließ ich von ihm ab. Ich ging auf das Mädchen zu und erzählte ihr, dass der Mann überleben würde und dass es ihr zu verdanken war. Als sie den Kopf hob und mir in die Augen sah, bemerkte ich, dass ihr Freudentränen über die Wange kullerten. Ein warmer Schauer lief mir über den Rücken. Ihre Seele war reinweiß. Sie war perfekt. Als ich ihr die Hand hinhielt, um ihr beim aufstehen zu helfen und das Mädchen sie ergriff, durchfuhr meinen gesamten Körper so etwas wie eine Vibration, ein Blitz als würde ich unter Strom stehen, auf eine angenehme Art und Weise jedoch. Das Mädchen sah mich überrascht an entweder weil sie dasselbe gespürt hatte oder weil ich sie vermutlich wie ein Vollidiot ansah. „Leo“ sagte ich, um das Schweigen zu brechen außerdem hielt ich immer noch ihre Hand, um auch das zu beenden, schüttelte ich sie kurz und ließ sie dann los. Das Mädchen Stand immer noch einfach nur vor ihm und starrte ihm förmlich die Augen aus dem Kopf ihr mund stand leicht offen und jetzt war ihr Blick undefinierbar. Dann fasste sie sich wieder und sagte „Eve. Hi“ sie hob die Hand kurz an „Dankeschön übrigens … ich hätte nicht mehr viel länger durchgehalten.“ Roy war hinter mich getreten und raunte mir leise zu „Eve… passt doch irgendwie.“ Ein leises boshaftes Lachen kam von ihm. Ich beachtete ihn nicht. So lange ich ihr so nahe wie gerade eben war konnte ihr nicht einmal etwas passieren, wenn jemand mit einem Messer oder einer Pistole auf sie los ging.
Ich konnte meinen Blick nicht von ihr wenden. Sie war immerhin das erste Menschenmädchen das eine reine Seele hatte, mit der ich auch sprach. Mein herz pochte, als würde es aus meiner Brust springen wollen. Dann merkte ich erst, dass ich sie jetzt schon ein paar Minuten einfach nur ansah. Ihr schien gerade dasselbe wie mir durch den Kopf gegangen zu sein denn sie öffnete den Mund. Bevor sie etwas sagen konnte fragte ich „Bist du von hier?“ sie nickte. „Ich wohne ziemlich im Zentrum. Gar nicht so weit von hier entfernt. Wohnst du auch hier…wenn ich fragen darf?“ Sie lächelte und sah dadurch so bezaubernd aus, dass mein Herz einen Schlag aussetzte. „Ich…ich komme…von eher weiter weg… hoch oben…“ mehr als dieses Gestotter wollte mein Mund nicht verlassen. „Achso. Aus den Bergen?“ meinte Eve. Ich nickte nur und murmelte irgenetwas von „so in etwa…“ Roy hinter mir brach in schallendes Gelächter aus und schien sich gar nicht mehr einzukriegen. Eve musterte ihn. Als er merkte, dass ihr Blick auf ihm lag wurde Roy leise. Er streckte ihr die hand hin. „Roy.“ Eve schüttelte seine Hand und brachte nur ein halbes lächeln zustande. Ich merkte, dass sie sich in seiner Nähe unwohl fühlte. Konnte man ihr nicht verübeln. Er sah zwar gut aus, trug jedoch seine schwarze Aura mit solch einem stolz, dass man ihm sofort ansah, dass er keine guten Absichten hatte. Er setzte wieder sein böses Lächeln auf, weil auch er es gemerkt hatte.
Das war dann wohl zu viel für Eve, denn sie drehte sich zum gehen um. Ich griff nach ihrem Arm um sie vom weggehen abzuhalten. Sie sah mich wieder mit diesem undefinierbarem Blick an. Als würde sie nicht ganz verstehen, warum ich sie festhielt, Unsicherheit eben. Ich ließ ihren Arm los „Hast du vielleicht Lust, mit mir auf einen Drink zu gehen? Die Strandbar dahinten hat tolle Cocktails.“ Ich deutete mit der rechten Hand in die Richtung der Bar. Sie lächelte „Jetzt gleich?“ Ich nickte „Dann muss ich vorher noch schnell meinen Eltern bescheid sagen.“ Mein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen und damit brachte ich sie auch zum lächeln. Ein wunderschönes schüchternes Lächeln. „Tu das, ich warte hier auf dich.“ Sie drehte sich um und lief in die Richtung davon, wo scheinbar ihre Eltern lagen. Ich sah ihr kurz hinterher und wandte mich dann zu Roy „Wehe ihr geschieht jetzt in der kurzen Zeit, in der sie weg ist etwas, das sie umbringt. Du bist zwar unsterblich, aber ich bin mir sicher ich finde Wege, die für dich den Tod wie einen Urlaub in der Karibik aussehen lassen.“ Roy zog eine Augenbraue hoch und lächelte. „Ich fühle mich gerade wie in einer dieser schrecklichen Seifenopern. Und ich bin der jenige, der die Macht hat, das alles zu beenden.“ Sein lächeln wurde hinterlistig. „Das würdest du nicht wagen“ er hatte es geschafft, mich aus der Fassung zu bringen. Obwohl das normalerweise so gut wie unmöglich war. „Romeo, das muss ja echt schlimm sein. Da gefällt dir doch tatsächlich endlich einmal ein Mädchen und dann ist es eine von denen die ein absolutes no-go sind.“ Er schüttelte theatralisch den Kopf und fügte dann hinzu „aber keine Sorge, ich werde mich dir zuliebe mal zurück halten. Ich denke wenn du längere zeit mit ihr verbringst ist sie ohnehin entweder unbrauchbar, weil du sie versaust oder sie rennt dir davon.“
Ich wollte mich gerade auf ihn werfen, um ihn zu verprügeln als ich ihre Stimme hinter mir hörte „So, ich bin da. Kann es losgehen?“ Als ich mich zu ihr drehte musste ich sie einfach anlächeln. „Geht Roy, so heißt du doch, oder?“ sie sah ihn an und er nickte „Geht er auch mit?“ Bevor er irgendeine Antwort geben konnte meinte ich „Nein, der hat noch irgendwas zu erledigen. Ich habe ihn vorher schon gefragt, aber er wollte nicht.“ Roy zog die Schultern entschuldigend hoch, drehte sich um und ging weg. Eve entspannte sich sichtlich mit jedem Schritt, den sich Roy entfernte. „Wolln wir gehen?“ Eve nickte mit einem lächeln auf den Lippen.

Die Cocktailbar lag ganz in der Nähe. Wir setzten uns auf einen kleinen Tisch, in einer ruhigen Ecke. Die meiste Zeit verbrachte ich damit sie anzusehen. Während sie über ihre Familie, Ausbildung und Freunde erzählte, sah ich sie die ganze Zeit an. Sie war so wunderschön. Jedes mal wenn sie ihren Kopf bewegt, sei es weil sie lachte oder mitten im erzählen war, bewegten sich ihre wunderschönen langen blonden Haare um ihr Gesicht, als würden sie es streicheln. Sie hatte Blaue Augen, mir schien wenn sie lachte, funkelten sie. Eve hatte gleich zu Anfang gesagt, dass sie länger Zeit hatte, weil sie ihre Eltern darüber in Kenntnis gesetzt hatte, dass es heute Abend später werden konnte.
Irgendwann hörte ich ihr nur noch zu und sah sie mit einem Blick an, der wohl mein ganzes Glück, das seit ich ihr gegenüber saß empfand widerspiegelte. Als sie merkte, dass ich sie die ganze Zeit ansah, fragte sie unsicher „hab ich etwas im Gesicht?“ Ich konnte nur den Kopf schütteln. „Ist sonst irgendetwas nicht in Ordnung? Wieso grinst du so?“ Sie klang verunsichert. „Es tut mir leid. Ich kann einfach nicht aufhören dich anzusehen.“ Sie wurde rot. Das tat mir leid, denn ich wollte sie nicht in Verlegenheit bringen. Ich sah weg, beobachtete eine der Kellnerinnen. Sie hatte offensichtlich stress und sie war unglücklich. Vermutlich unglücklich verliebt, allein oder benutzt. Das waren die häufigsten Gründe bei jungen Frauen, unglücklich zu sein. „Leo?“ sie sah mir schüchtern in die Augen „Ja?“ Sie holte tief Luft „Glaubst du, lach mich jetzt bitte nicht aus. Ich weiß, dass das dumm klingt, aber glaubst du an so was wie Liebe auf den ersten Blick?“ Ich verschluckte mich an meinem Cocktail und musste husten. Sie wirkte enttäuscht und senkte den Blick. Ich hätte gerne was gesagt, doch ich ran mit einem Hustenanfall. Auch wenn ich nicht sterben konnte, es war trotzdem so als würde ich ersticken. Als ich mich wieder einigermaßen eingekriegt hatte sagte ich heiser „Eve, bitte verzeih mir“ wieder musste ich husten „Ich wollte dich nicht verunsichern oder so, es ist nur… Ich wollte dich schon die ganze zeit dasselbe fragen.“ Als ihr klar wurde, was ich meinte, hob sie ihren Blick und sah mir in die Augen. Sie sah so glücklich aus. In diesem Moment setzte wieder mein Herz einen Schlag aus.
„Erzähl mir etwas von dir. Ich habe die ganze Zeit geredet.“ Sie lächelte. Was sollte ich ihr erzählen. Sie würde mir sowieso nicht glauben, dass ich ein Engel bin. Oder Roy ein Teufel war?
Ich konnte ihr wohl auch kaum erzählen, dass ich einen Menschen mit einer reinen Seele suchte und sie perfekt wäre. Ich braucht einige Zeit bis mir etwas einfiel.
„Eve? Wie alt bist du?“ Damit hatte sie wohl nicht gerechnet, sie wirkte verwirrt. „Achtzehn. Wieso?“ Jetzt kam der schwierige Teil. „Würdest du mir glauben, dass ich älter bin als diese Stadt?“ Keine Antwort. Sie sah mich nachdenklich an und fing plötzlich an zu lachen. „Haha. Das hätte ich dir jetzt beinahe abgenommen.“ Damit hatte ich gerechnet. Aber ich wusste nicht wie ich es anders sagen konnte. „Ich bin ein Engel.“ Wieder fing sie an zu lachen. Ihr rannen schon tränen über die Wangen. „Das glaub ich dir aufs Wort mein Lieber.“ Sie lachte weiter. Als sie sich wieder eingekriegt hatte meinte ich „Roy ist ein Teufel.“ Jetzt wirkte sie ernster. „Und was macht ein Engel mit einem Teufel am Strand?“ Sie kicherte. „Leo, das war ja ganz lustig, aber ich habe das ernst gemeint. Ich würde gerne mehr über dich wissen, außer dass du den Baywatch- Rettungsschwimmern in jeder Hinsicht Konkurrenz machst.“ Sie lächelte. „Eve, ich bin ein Engel auch wenn du mir das nicht glaubst.“ „Und wo sind deine Flügel?“ Hm. Ich war mir nicht sicher ob ich ihr die ganze Wahrheit erzählen sollte. „Naja, die wurden mir weggenommen. Sozusagen als Strafe.“ Sie lächelte immer noch, weil sie immer noch dachte ich würde scherzen. Als ob. „Was hast du gemacht? Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen.“ Ich holte einmal tief Luft und setzte dann an „Es ist so, dass man als Engel vorbildlich leben muss. So, wie es geschrieben steht. Danach leben wir.“ Sie sah mich unglaubwürdig an. „Wir? Wer sind wir?“ meinte sie vorsichtig. „Wir sind all die anderen Engel im Himmel und ich.“ Ihr Blick zeigte, dass sie mich für verrückt zu halten schien. Nun holte sie tief Luft. „Verarscht du mich? Ich meine, glaubst du ernsthaft, dass ich dir diesen Schwachsinn abnehme? Nur, weil ich blond bin, heißt das noch lange nicht, dass du mir jeden Blödsinn auftischen kannst.“ Sie stand auf und wollte weggehen. Ich war einfach nur perplex. Eigentlich hätte ich ihr nachlaufen sollen, denn als sie schon mehrere Schritte entfernt war, hörte ich ein plötzlich lautes knacken des Dachstuhls und im nächsten Moment brach ein Teil davon herunter und kam direkt neben ihr am Boden auf. Sie schreckte entsetzt zur Seite. Damit hatte Eve wohl nicht gerechnet. „Eve“ entschlich sich ein besorgter Schrei meinem Mund. Ich warf Geld für die Cocktails auf den Tisch und lief zu ihr. Sie drehte sich zu mir um. Es war ihr deutlich anzusehen, dass der Schreck tief saß. Als sie mich kommen sah drehte sie sich um und wollte weiter gehen. „Warte Eve! Bitte, es ist zu gefährlich!“ Sie ging schnellen Schrittes weiter, verließ die Cocktailbar und ging in Richtung Stadt. Dann stoppte sie abrupt und drehte sich zu mir um ich war ihr gefolgt. Nun zeigte sie mit dem Finger auf mich und schrie „Hör auf mir nachzurennen! Entweder du glaubst, dass so ein Mist lustig ist oder du bist irgendein Wahnsinniger, der ernsthaft davon überzeugt ist, ein Engel zu sein. Und ich will weder mit dem einen, noch mit dem Anderen zu tun haben!“ Sie lief weiter. Ich setzte ihr nach und rief „Eve du verstehst nicht, wenn du vor mir davon laufst, dann bringst du dich unnötig in Gefahr!“ Wir erreichten hintereinander die Straße. „Glaubst du ernsthaft, dass so eine Drohung hilft? Wenn du mir weiterhin folgst, du Psychopath, dann ruf ich die Polizei oder so!“ Sie warf einen kurzen Blick nach hinten, sah wieder nach vorn, stolperte und fiel auf der Straße nieder. Als sie sich aufsetzte, sah ich, dass sie sich das Knie aufgeschlagen hatte. Ich verlangsamte mein Tempo und ging die letzten Schritte auf sie zu. „Komm mir ja nicht näher, sonst schreie ich um Hilfe!“ Ich blieb nicht stehen. „Was verdammt noch mal willst du von mir? Mich vergewaltigen? Töten?“ Still schweigend, ging ich neben ihr in die hocke und hielt meine hand über ihr Knie. Ein leichtes warmes Licht erschien über der blutenden Stelle und es heilte. „Ich will dir keinen Schaden zufügen Eve. Ganz im Gegenteil. Nur bist du, wenn du nicht in meiner Nähe bist in Lebensgefahr.“ Sie starrte mit geweiteten Augen an die Stelle an ihrem Knie, wo sie eben noch geblutet hatte. Nicht einmal ein Kratzer war zu sehen. „Wie hast du das gemacht?“ Angst schwang in ihrer Stimme mit. Sie sprang auf und lief davon. Nicht schon wieder. Ich folgte ihr natürlich wieder. Diesmal war der Abstand zwischen uns größer. Ich wollte ihr ein wenig Platz lassen. Sie erreichte eine der größeren Straßen. Alles war hell erleuchtet und sah wunderschön aus. Eve hatte die Straße erreicht. Sie lief am Gehsteig. Wieder stolperte sie und fiel genau auf die Straße. Mir wurde übel. Jetzt sah ich das Auto. Es näherte sich zu schnell. Ich spürte wie sich mein Puls wegen des Adrenalins beschleunigte. Das Auto kam immer näher und Eve merkte es nicht einmal. Sie stand langsam auf. Als sie sich umdrehte und das Auto nur noch einen Atemzug von ihr entfernt war riss ich sie mit Schwung von der Fahrbahn. Während wir fielen schnellte das Auto an uns vorbei. Der Aufprall auf den Boden war ziemlich heftig. Ich spürte, wie mir die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Eve kam ein leiser Schrei aus. Die Zeit schien stehengeblieben zu sein, als Eve auf die Straße gefallen war. Fast alle Passanten schauten uns zu und standen starr am Gehsteig. Ihre Blicke waren entsetz und besorgt. Erst, als ich Eve auf half, löste sich die meisten aus ihrer Starre. Es war ein allgemeines durchatmen zu hören. Dann wurden sie endgültig wach. Ein Paar Menschen kamen auf sie zu und fragten, ob alles in Ordnung sei, ob jemand verletzt wurde. Manche meinten, dass das eine wahre Heldentat war oder gerade in letzter Sekunde. Bis sich das Getümmel gelöst hatte, war kein Wort aus Eves Mund gekommen. Sie hatte, nachdem ich ihr aufgeholfen hatte, ihre Arme um mich geschlungen und ihren Kopf an meine Brust gelegt. Ich spürte durch mein Shirt die warmen feuchten Tränen. Als die meisten Menschen wieder ihren Weg gegangen waren, hob sie ihren Kopf und sah mich an. Sie zitterte. Ein leises „Danke“ verließ ihre Lippen. Dann löste sie die Umarmung auf und nahm meine Hand. „Ich bin also in Lebensgefahr, wenn du nicht in meiner Nähe bist?“ sagte sie mit zittriger Stimme. Ich nickte nur. „War das mit dem Dach deshalb? Hätte mich das treffen sollen?“ Ich nickte wieder. „Und als ich gestolpert bin und mir das Knie aufgeschlagen habe… da war das auch deswegen?“ Erneut nickte ich. „Leo? Bitte lass mich nicht mehr alleine. Sofern du das für dich in Ordnung ist.“ Ich strich ihr sanft über die Wange und sagte „Wenn du das willst.“ Sie nickte.
In Gedanken versunken fragte sie „Was mach ich jetzt? Kann ich das irgendwie stoppen oder sonst irgendwas dagegen tun?“ „Nein.“ Sie seufzte. „Es tut mir leid.“ Sie hob wieder den Kopf und sah mich an. Mit einem leichten Lächeln meinte sie „Dir braucht das doch nicht leid zu tun. Du kannst ja nichts dafür. Außerdem hast du mich ja beschützt.“ Ich konnte diesen liebevoll, dankbaren Blick nicht ertragen und wich ihm aus. „Ich muss leider gestehen, dass ich an allem hier schuld bin.“ Eve wirkte verwirrt. „Ich habe vorhin doch schon erwähnt, dass ich aus dem Himmel geschmissen wurde oder?“ zögernd meinte sie „Nein, nur dass deine Flügel weg sind. Also meinst du das wirklich ernst?“ Ich lächelte „Wie erklärst du dir sonst die Tatsache, dass du noch lebst?“ „Keine Ahnung. Was hat das jetzt alles mit mir zu tun?“ „Ich brauche eine reine Seele um wieder nach oben zu kommen.“ Ich deutete mit dem Zeigefinger nach oben. „Und deine Seele ist wunderschön rein.“ Sie schwieg. „Naja. Dass es eine Ordentliche Strafe ist, darf es nicht zu leicht für mich sein, eine reinweiße Seele zu finden. Deswegen ist Roy ständig in meiner Nähe.“ Jetzt sah sie mich wieder an „Roy ist also wirklich ein Teufel?“ „Ja. Und er ist der Grund, wieso du in Gefahr bist.“ Nachdenklich fragte sie „Wie lange suchst du schon nach der ‚perfekten’ Seele?“
„Seit mehr als fünfzig Jahren.“
„Und ich bin die erste die du gefunden hast?“
„Nein.“
„Wieviele? Wieviele hast du schon gefunden gehabt?“
„30, 40? Ich weiß es nicht.“
„Was ist mit ihnen geschehen? Sind sie … tot?“
„Ja.“ Entsetzten spiegelte sich in ihrem Blick. „Warst du bei ihnen auch so wie bei mir?“ Jetzt konnte ich ein lächeln nicht verkneifen. Sie merkte es und strafte mich mit einem bösen Blick. „Nein, wo denkst du hin? Du bist die erste meiner Opfer, so kann man es auch sehen, mit der ich überhaupt spreche. Die meisten haben nicht einmal mitbekommen, dass ich sie beobachtet habe.“ Erleichterung wischte ihren Ärger weg.
„Eve, weißt du dass du einzigartig bist?“ ein schüchternes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Und was macht mich einzigartig?“ fragte sie vorsichtig. Ich fühlte mich wie ein weiches Stück Butter. Wenn ich nicht schon zu lange hier wäre hätte ich meinen können in einem Traum zu stecken. „Die Tatsache, dass du mich verzaubert hast. Ich kann es nicht anders beschreiben. Bis jetzt war ich noch nie so unglaublich glücklich wie jetzt gerade in deiner Nähe.“ All meine Liebe zu ihr, meine Gefühle, spiegelten sich auf meinem Gesicht. Das wusste ich. Und ich sah es an Eve, weil es bei ihr genauso war. Ihre Augen glänzten. Dieser Moment war wohl der perfekteste den ich jemals erlebt habe.
„Erzählst du mir etwas von deinem Leben als Engel?“ sie sah mir tief in die Augen. Ich nickte langsam. „Was willst du wissen?“ Sie dachte kurz nach. „Wer sind deine Eltern oder wie bist du zum Engel geworden? Wie ist es, ein Engel zu sein? Und vor allem, warum wurdest du aus dem Himmel geworfen?“ Ich zog unwillkürlich die Augenbrauen hoch. „Das ist ziemlich viel, was du das wissen willst. Ich warne dich das könnte länger dauern.“
„Keine Angst. Ich werde dir bestimmt nicht davon laufen.“ Sie zwinkerte. Ich Atmete einmal ordentlich ein. Und fing an in Richtung Strand zu gehen.

„Also. Mein Vater ist ein Erzengel, meine Mutter war ein Mensch. Er hatte sich wohl in sie verliebt. Ich wuchs als Mensch auf. Mein Leben war eigentlich nicht wirklich großartig. Roy war mein bester Freund. Wir waren zwar schon immer sehr unterschiedlich, aber das war kein Problem für uns. Ich wurde zum Engel, weil ich einem alten Mann das Leben rettete. Roy hingegen war schuld daran, dass der Mann fast gestorben wäre und wollte ihn einfach sterben lassen. Weil ich den Alten rettete wurde ich ein Engel. Es war so eine Art Prüfung. Und weil sobald ein neuer Engel in den Himmel kommt ein Ungleichgewicht herrscht, wurde Roy zu einem Teufel. Obwohl er eigentlich ein ganz guter Mensch war.“ Lange Zeit sagte sie nichts. „Ist er noch er?“ Ich sah mir das Meer an, das wir mittlerweile erreicht hatten. „Ab und zu ist er kurz so, wie er vorher war.“ Eve sagte ganz leise, während sie sich an mich kuschelte „Das tut mir sehr leid. Es muss schrecklich auf diese Art den besten Freund zu verlieren.“ „Mhm.“
Wir standen ewig nur so da und ich starrte Löcher in die Ferne, während Eve immer wieder zu mir hochsah. Völlig unerwartet gab sie mir ganz sanft einen Kuss auf die Wange. „Und wie ist es so, ein Engel zu sein?“ Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen.
„Es kann ganz lustig sein. Aber meistens ist es eher langweilig. Aber auf eine ganz außergewöhnliche Art. Eigentlich ist es toll. Aber es fehlt einfach was.“
Wieder sah sie mich mit ihren wunderschönen Augen an. „Was meinst du?“ Hm. Ich war mir nicht sicher ob ich das richtig ausdrücken konnte.
„Du musst dir das so vorstellen. Du verbringst die Ewigkeit mit ein und denselben Engeln. Wenn du sie nicht magst, dann ist das für die Ewigkeit ziemlich anstrengend.
Außerdem dürfen wir nicht so wie ihr Menschen alles machen, was wir wollen. Wir sind nicht wirklich frei. Es ist selten, dass sich Engeln untereinander verlieben. Noch seltener kommt es vor, dass sich ein Engel in einen Menschen verliebt. Sie sind so unrein und unvollkommen. Bei mir war es so, dass ich zu viel Spaß mit weiblichen Engeln hatte. Weil mir eben langweilig war.“ Außerdem habe ich ab und zu mal eine Menschenfrau verführt. Au wegen dem Spaß.“ Sie zog eine Braue hoch. „Mit Spaß meinst du Sex?“ sie war sichtlich überrascht. Mir war der Blick, mit dem sie mich musterte sehr unangenehm. Ich versuchte fortzusetzen „Außerdem habe ich aus versehen ein paar Schicksale verändert.“ Ein schelmisches Lächeln besetzt ihr Gesicht. „Also bist du eigentlich ein richtig böser Engel.“
„So könnte man es wohl sehen. Deshalb büsse ich hier auf der Erde.“

„Hm. Bei mir. Armer flügelloser Engel.“ Sie zog eine Schnute. Sie war einfach zu wundervoll. „Eve ich bin mir ziemlich sicher, dass ich dich liebe.“ Und sie lächelte wieder so wunderschön und ihre Augen strahlten. Dann schmiegte sie sich noch näher an mich und flüsterte in mein Ohr „Ich liebe dich auch, mein Engel.“ Als sie es gesagt hatte sah sie mich an. Ich beugte mich das kleine Stück, das meine Lippen von ihren trennte und küsste sie. Es war, als würden wir uns in diesem einen Kuss vereinen. Er war zärtlich und voller Gefühle.
Irgendwann lockerten wir unsere Haltung ein wenig und ich flüsterte ihr ins Ohr „Wenn ich werden könnte, ich würde es sofort machen.“ Sie gab mir wieder einen sanften Kuss auf die Wange und flüsterte dann in mein Ohr zurück „Wieso können wir es nicht umgekehrt machen? Ich würde liebend gern mit dir die Ewigkeit als Engel verbringen.“

Ich hörte Schritte näher kommen und hob den Kopf.
„Meine Güte Leo! Ich muss sagen, als ich dich vorher mit ihr alleingelassen habe war das ja direkt noch öde im Gegensatz zu jetzt. Also scheinbar hast du ausnahmsweise mal alles richtig gemacht. Sie ist nicht weggelaufen, lebt noch und vor allem ist ihre Seele so rein wie ein frisch gewaschenes Hemd.“ Roy war nur noch wenige Schritte von uns entfernt.
„Was machst du hier Roy?“ fragte ich vorsichtig. Eve beobachtete ihn misstrauisch.
„Ich wollte dir nur sagen, du hattest jetzt genug Zeit deinen Spaß zu haben. Die zeit ist um.“
Mir reichte es. Er konnte nicht andauernd machen was er wollte.
Mich übermannte die Wut und ich stapfte ohne nachzudenken auf ihn zu. Gerade als ich zum Schlag ausholte zerriss ein Ohrenbetäubender Knall die Luft, dann sah ich Roy vor mir hell erleuchtet und als ich mich langsam umdrehte, lag Eve am Boden. Ich ließ von Roy ab und lief zu ihr hinüber. Sie war tot. Einfach tot. Wegen mir.
Langsam drehte ich mich zu Roy um. Mein eigentlicher Plan war, ihm einfach nur Schmerzen zu zufügen. Doch als ich seinen Blick sah, der starr an Eve hing, verging es mir. Er sah entsetzt, überrascht und enttäuscht aus.
„Warst du das?“ fragte ich ganz leise. Immer noch den Blick auf Eve gerichtet schüttelte er den Kopf. „Nein, das hab ich nicht gemacht.“ Sagte er dann nach kurzem zögern.
Ich konnte es nicht glauben. Langsam ging ich zu Eves leblosen Körper und ließ mich daneben auf die Knie fallen. Sie sah friedlich aus. Scheinbar war sie tot gewesen, noch bevor wir davon etwas mitbekommen hatten. Vorsichtig nahm ich ihre Hand. Als ich da so vor ihr kniete und ihr schönes Gesicht ansah, lief mir eine Träne über die Wange. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich geweint. Damit überließ ich mich einfach meiner Trauer.
Irgendwann legte mir Roy seine hand mitfühlend auf die Schulter. Nicht, dass ihm Eves Tod zu schaffen machte, er mochte mich aufrichtig und ich tat ihm vermutlich leid.
„Vielleicht hast du ja damit deine Bedingung erfüllt. Vielleicht kannst du jetzt wieder zurück in den Himmel.“ meinte Roy leise hinter mir. Ich drehte meinen Kopf so, dass ich ihn ansehen konnte. Als er sah, dass geweint hatte, wurde sein Blick finster. „Zumindest hoffe ich wenigstens das. Ich hatte nämlich wirklich meine Finger nicht im Spiel.“ Damit und mit seinem bösen Blick setzte er sich zu mir und in dieser Position verbrachten wir die ganze Nacht.
„Kannst du sie sehen? All die Engel? Sie scheinen Sorglos.“ Roy schüttelte den Kopf. Nein, er konnte die Engel nicht sehen. Ich konnte immerhin auch nicht die Teufeln sehen. Als die Sonne aufging zeigte ich mit dem Finger auf den Horizont. „Da vorne sind sie.“
Die ersten Sonnenstrahlen, die mich trafen erfüllten mich mit einem wohligen kribbeln. Mein ganzer Körper erwärmte langsam wieder. Dann spürte er das Jucken zwischen seinen Schulterblättern. Als nächstes hörte und spürte er wie sein T- schirt auf seinem Oberkörper zerriss. Roy sprang erschrocken auf, als ihm auf einmal meine Flügel entgegen wuchsen.
„Ich hab es dir doch gesagt.“ Knurrte er mir zu. Ich war fassungslos. Endlich hatte ich das zurück, worauf ich so lange gewartet hatte. Doch es machte mich nicht glücklich.
Ich stand auf und machte ein paar Schritte. „Roy, ich verschwinde. War nett mit dir. Man sieht sich.“ Mit diesen Worten fingen meine Flügel an zu schwingen und ich flog gen Horizont davon. Vermutlich war Roy, noch bevor meine Füße den Boden verlassen hatten, vom Erdboden verschluckt worden.

Es dauerte nicht lange, bis ich den Eingang ins Land der Engel erreicht hatte. Eigentlich hätte ich mich am liebsten Roy angeschlossen, aber das war uns Engeln leider verboten. Ich passierte das wunderschöne goldene Tor, durch welches man hineinkam und blickte mich langsam um. Hier hatte sich nichts verändert. Mein Blick schweifte noch immer herum. Auch meine Gefühle tasteten alles in der näheren Umgebung ab. Nicht ein Einziger Engel hier oben hatte es für notwendig gehalten, mich willkommen zu heißen.
Plötzlich fühlte ich etwas, das ich schon auf der Erde gefühlt hatte. Mir wurde warm ums Herz. Ich lief so schnell es ging an jene stelle, an der ich sie gefühlt hatte. Und als ich nur noch ein paar Schritte von ihr entfernt war, drehte sie sich zu mir und sah mich an. Eve. Ich hatte mich nicht getäuscht. Selbst zwischen all den Engeln war ihre Seele noch immer unverkennbar rein. „Eve?“ Ich blieb vor ihr stehen und umarmte sie so heftig, dass sie wohl keine Luft mehr bekam. Doch das war mir in diesem Moment egal. Irgendwann ließ ich sie wieder los und sah ihr tief in die Augen. „Ich habe dich für tot geglaubt. Oh Gott, Eve!“ Bevor ich sie wieder umarmen konnte, streckte sie ihren Arm aus und hielt mich davon. Kurz lächelte sie und murmelt dann leise :„Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber du scheinst mich zu kennen? Kenne ich dich auch?“ Mein Herz setzte aus und schien aufzugeben. Sie konnte sich nicht erinnern.

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Tag der Veröffentlichung: 23.08.2010

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